Alauitüisclie Ze»rl»vi» W»NINN>NK V()N IV sles (üstaIoA8^^ / Gsten von Altenburg. ^oratliche Rundsckirift für thütige Br. Br. Freimaurèr aus allerlei Orienten. Begründet lind unter Mitwirkung seiner Br.Br. bcsorgt von Pr. pernhard Lützelberger. Drittcs Iahr: 5 8 3 9. Als Manuscript für Br.Br. gedruckt l>ei Br. Ferdinand Beck i» Cahla. Aürzliche Nsrbcmerknngen. Dcr Iiegeldecêer beschreitet hiermit daS drittc Jahr seines Vl" stehenê. Obwohl derJdee nach ganz noch derFreimaurersmann init derselben guten Absicht, als der er und in welcher er für die Stunden seineS freieren, ungezwungeneren Menjchenthums in den Dienst des Maurerbundes und "seiner !^I trat: ist er seinem ?llter und seiner Reife nach sreilich nar noch ei» Kind von einemJahreundfimfMonaten, daSkaumerst stehen und ge hen gelernt, d.h. dein die Liebe der Br.Br. erft auf die B^iie geholfen, geschweige deny, daH es nach dem Wunsche seines Warters mit der Sprache schon so recht fortgehen wollte. JndeH, auS Kindern werden ja mitunter recht verstandige und brauchbare Leute; und so hofft auch unser Ziegeldecker, zwar niemals grost, wohl aber nach und nach inimcr kraftiger und nützlicher zu werden. l. auf's Maurenahr ^ ^ Unsterbllchkeit schon auf Erden. Festrtdt vom Br. Lndw V o r^ sck ' Des Zlrchimedes Tod und Leben. Epopee vom ^ ^rdeitsKru«« ZNM neueii ^alii-e. Von Vsten koinmt deo Lichtes Strnhl Mid ruft die Maurer aanmal Zm nenen Jahr zur Arbeit wieder. Weisheit, leuchte unserm Aau, Pu ewige der Sternenau, Nnd senke weihend Dich hernieder Auf die Drüder in heiliger Zahl! Pann kommt )«r Schwachheit nns die Krast, Pie Herrliches und Hohes schasst. Per Krast nur wollen wir vertrauen! Ia, Starke Gottes führt es aus! Wir fürchten nicht der Crde Graus, Wenn wir empor znm Himmet schauen, Au der Kette gcfüget die Hand. ^ ^ ^ Per mitttern Kammer Sehnsuchtsdrang Kucht die Vollendung kühn und bang', In der die Menschheit soll erscheinen; Poch nur die Schönheit, Iirüder, ziert, Pie uns der Simmelsbnnd gebiert, Ju dem sich Lieb^ und Vlaube einen. Nnn wohlan denn zur Vrdnung aufs Neu'. Vorlaufiger Auszug aus der Throuik des h ei m ath lich e n Grients. Directorium der Li Archimedes zu den z ReiZbretem auf's Maurerjahr SLZ9- Meister vom Stuhl: Br. A a c k, vr. der Philosopbie, Negierungs- und Consistorialrath. Er ster Vorsteher: Br. Lingke, Herzogl. Sachs. Commerzienrath. Zweiter Vorsteher: Br. v. Droke, Herzogl. Sachs. Kreisamtmann. Fortleben, Nnsterdlichkeit schon anfErden. Festrede vom Br. Ludw. Voretzsch Zur Feier des ygsteu Sttftungstages unftrer Sl.Januar Lgzy. Festesgruff «Met unserc Hallen; Dcm ober, der cs ictzt wagt, vor Jhnen aufzutreten, kehren jene Stunten wieder, in dencn er, an einem ihm wahrhaft geweiheten Zlbend in die Bruderkette ausgenommen, daS ^luck hakte, zum ersten Male in Jhrer Mitte zu seyn. ^ aber heut die Stiftungsfeier sich erneucrt und das indenken an die Herzen, an die Br.Br. lebhafter vor linjere Seele tritt, welche unsern Bruderbund begründetcn, da sie noch heut unter uns sind und leben, ss erlaubcn Sie mir, in dieser Stunde Einiges über «ortleben, über U nsterblichkeit schon auf Er den vvrzutragen, über einen Gegenstand, der ja mit den Erundsatzen unseres Bundes in genauer Lcrbin» dung steht und für welchcn ich jetzt nun Jhre brüderliche ^iebe und Nachsicht in Anspruch zu nehmen wage. Fortleben, Unsterblichkeit schon aus Erden, — es is! vor Allcm nothig, uns darüber recht klar zu werden. Zuvörderit aber ist so viel gewist, dasi Tausende dnrch nichts Anderes sortleben oder, richtiger gesagt, soitdauern, als in dem Namen, den ihre Familie lragt, in dcm Kreise, dcm sie angehoren, und datz somit d.?v Andenken der Menschen an sie nur so lange dauert, als der Stamm ihrer Familie sich fortzweigt, dasi aber dicses Gcdachrnisi untergeht, so wie dieser Stamm an^^gt, zu welken, zu erloschen. Z)ies isi eine Fvrtdauer, nicht sowohl der Individuen, sondern in der Gattung, imd nicht viel anders, als die Dauer der Bciume deS Waldes oder der animalischen Wesen. Wir beneiden Keinen um eine solche Fortdauer, die auf nichts als aus den Stammbaum und heraldische Berechnung hinweist und zuletzt nur etwa noch in der Angabe eincs Kirchenbuchev, in dem Berzeichm'sse der Hausbesitzer, in dem ost so geheimnistvollen Dunkel eines A^hives aesichttt ist. Wir fühlen es Alle, melne Br.Br., datz noch etwas mehr dazu gehort, um nicht in der Maffe zu verichwimmen, sondern um über die Gattung sich zu erheben und als Einzelwesen fortzuleben. Es ist der Gei ft, der den Menschen bcseelt, es ist das Schssfen und i r. ken, dem er sich weihet. Wahrend ich dies aber ausspreche, kreten die Schatten Derer vor meine Seele, die zwar sortleben im Gedachtnitz auf Erdcn, aber in einer grauenhasten Unsterblichkeit, nicht selten fluch. beladen, zum Entsetzen. So lebt mancher Unmensch in der Chronik eines kleinen Ortes, so ein Wallenstein, ein Tilly in der Weltgeschichte, die auf dem blutigsten Lorbeer ruhen, so lebt mancher Peiniger der Menschen lange noch in dem Munde der Sage, die nicht nur das Ohr des zarten Enkels mit Grausen ersüllt, ncin, dessen menschenseindliches Walken und Treiben so grost, so ungeheuer war, datz die Zweige der Baume in stiller ternacht davon erzahlen und die Steine über ihn schreien würden, wenn sie es auszu>prechen vermochten, i^o !ebt auch manche? Einzelne fort, unvergcssen und un« verloren, was ein Htrz thun konnte, da>? menscvlich hatte fühlen sollen, wie das, was eine Elisabetb einer Maria Stuart Hat gethan! Mci»e wir wenden uns wvhl gcrn ab von solchem Graiiel, uns grauset vor einem Andenken, vor ennm gorllebcn auf Erden, welchem heut noch die Fackel ver Eumcnidcn rachend solgt, und wclches die >Lage der spatesten 3!ach- welt sort und fort richtet. Ein gut er Geist — das fühlen wir — cm gut er Geist mutz es seyn, cin gutes Schaffen und Wirken, auf welchem ein wahres, echtes Gedenken in dem Herzen der Nachwelt beruht. Wie schone, srcundliche Genien, liebend und geliebt, stehen da die Gnüer Derer vor mir, die ein echtes, bleibcndes Vcrdienst um die Menschheit, im kleineren oder grimeren Krcise^ sich erwarbe». Welch edler. schoner Nachruhm blcibt schon Denen, welche durch Rücksicht auf daS autzere Bedürfnist der Menschen sich unvergestlich machten und die .'.achwelt auf immer sich zum Danke verpflichteten! ^Lir denken nicht an so Viele, die jetzt so oft, von ungemessener Gewinzucht gestachelt, sich nur zu bereichern suchcn durch Anlegung von Werken grotzattiger Me» chanik, die zwar dem Erftndungssinne, dem Scharfblicke des Menfchengeistes alle Ehre machen, die aber zuletzt nichks weiter als ein gro^es Elend unter den Menschen zur Folge haben mussen. Auf Diejenigen vielMehr senke sich unser Blick, welche dem dringenden Lebensbedarf schon einer früheren Welt liebend abhalfen. Anna berg im sachsischen Mutterlande bewahrt den Namen einer edlen Seele. die schon Jahrhunderte lang durch eine kunstreiche Ersindung den armen Bewohnern der Hutten des Gebirges Nahrung gebracht Hat. Mochten wir ihn kennen, der als der erste Schiffer mit starker Seele den Versuch machte, Lander mit Landern zu verbinden; mochten wir ihn kennen, der mit Winkelmatz und Zirkel kunstgerecht den ersten Bau vollbrachte, i h n. der die erste Furche zog mit selbsterfundenem Pflug' i b n, der das stille, einsame Thal durch den regsamen Schwung und Fleitz der ersten Mühle belebte! Kein Mund ncnnt ihren 9èamen. Aber wer sie auch waren — sie leben, sie leben schön fort in ibren Werken^ wohl trifft es ein: Ersindung macht den Meister grosi und bei der Nachwelt unvergessen! Und was ist nun natürlicher. als den Blick hinznwenden auf das Fortleben, auf die Unsterblichkeit schon auf Erden durch das, was rein geistig sich vffenbart und ihm dient? Denn das Höchste lebt im ^deal, welchem Ieder, bewujzt oder unbewu^t, in irgend einer Weise, mehr oder weniger, huloigt. Der Menschheit ist ein Jdeal als Ziel gesetzt, als Lösung aufgegeben, das eben da rum Jdeal ist, weil es seine Berwirküchung noch nicht erlangt Hat, sondern mit immer neuen Anforderungen uns vor die Seele t.ur. Aus einer unermeplichen Weite lenchtet die Sonne /u uns nieder, aber aus einer noch unermeHlicheren, aus einer ungemessenen Ferne dammert uns das Jdeal. da ei» ^under^ tvenn auch die gêwaltiZsten Lcstrebungen nur als langsame Schritte, nur als A n« naherungsversuche erscheinen? Dank dcm ewigen Meister aller Welken, dcm Ordner unserer geistigen Natur, dast wir in dieser geistigen Beziehung von kielen sagen können: sie werden leden, od sie gleich sterben! Denn was heiHt doch lcben, wenn wir von einem Menschenwesen reden? ^ird unser Leben etwa nur nach der kurzen Spanne Zeit ge. messen, die uns vergönnt ist und in Stunden und Tagen, in Monden und Zahren so schncll ablöust? Nein, ê-ben heitzt: in dcm Beispiel, das Du g-ebst, in dein Lorl-ild, mit dem Du'leuchtest, auch nach dcm E.ngang in den ewigen Osten auf Erden sortwirken, in Deinen Werken sortdauern, in dem Geiste, den Du pflcgtcst und m Anderen wecktest, in der Richtung, die Du angabst, iu dem Lichte, das Du ausströmtest, nicht aushören, hienieden zu seyn, auch nach dcm letztcn Verrinncn des kleinen Tropfens Zeit dennoch Deine Gettung, deinen ^insuch wvhithuend und segnend bchauptcn. a v hei^t lcbcn als ein Menschenwesen. So lebr ein wcmer^'r Later, eine schone müttcrliche-Seele in den Kindern fort, so datz durch Generationen hindurch in manckcr ^aniilie gewisse Tugendcn heimisch und cigcnkbiimlich nsch.incn und gleichsam zur geistigen Physiognomic des H.iuses gehören. So l-bt der Dichter durch seinen Gesan ^ , mit dem er fort und fort die Geister der Menschcn festhalt und bezaubert, so der Mcnsckcnbildner >n > -n Zöglingen, die er bildcte, der Denker in der Schule. dit er siiitcte, so der Meister der Kunst in den Jungern sciner Kunst. Wie gewallig sprach einer edlen Cornella EePvhe vor der Nacht der L)crgessenheit, die sie begrub, und Andere, getragen vvn reinkn Jdeen und oft verkannt, verfolgt von ihren Zeitgenossen, lcbten desto schoner bci einer gerechteren, weicer gebildetni Nachwelt wieder auf. So zeugen Tbr<,n und Hiikte, Schlzhifel) uno Statten des Friedcns, der Mnnv der Sage und der Geschichte für das Fortleben schoner Seelen nach Zcit und Ort. Manche leben fort nur in Fannlien, Andere in den Jahrbüchern eines kleinen Ortes, Andere sind der Stolz einer Stadt, der Nuhm eincs Landes lange Zeit, und wer unsterblich auf Erden ist, der gehort der Welt, der Menschheit — ein Ruhm, der nur Wenigen geworden, Aber diesc Wenigen lcucdten Jahrtausende hindurch wie Sterne Eortcs; diesc Jünger sterben nicht, sie bleiben! — Meine Br>Br.! messen wir darnach den Geist unserer Brudergemeinschaft, den Geist der Stifter derselben, deren Wilder im heiligen Naume unserer Werkhütte zu uns reden. .Ist es elwa eine enge Sphare, in welcher der Geist der ^ sich bewegt? ist es nicht gleichfalls eine Ideen- uud ideatc Welt, die von der ge sa mm ten Menschheit nicht so lelcht und nicht sogleich erfastt, durchdrungen, vcrwirklicht werden wird? Oder treffen nicht lmsere Jdeen mit den umfassendcn, unstcrblichcn Gedankeu des Christcnlhums zusammen? Der Welt, der Menschheit gehort der M a u r erv e rein, wie das Christenthum. O, wann wird sie kommen, die Stunde, da der brüderliche Geist, der ln der Bauhütte im Kleinen waltet, allgemein seyn wird? Beredlung der Menschheit nach Gottes, des ewigen Baumeisters, Bilde, Vollendung darin — wann wird sie erscheinen? Meine Wr.Br., einem schonen Ziele, dem Aufgange des Licktes, der Mvrgenröthe, arbciten wir srcudig entgegen. Ein solches Ziel aber — bürgt es uns nicht sur die Nothwentigklit, für das Fort leben, für die Unsterblichkeit unserer guten, vom Obscurantismus angeseindeten Sache? Wie weit auch d,'e Menschheit vorfckrcite, und wenn alles ausiere Bedürfnist gestillt ist und sie wie auf Flügcln dahineilt — die Bauhütte ist nicht umsonst da, sie Hat immer zu richten, zu rcgcln und zu ordnen. Auch die Symbole sind demselbcn Griste unterworfen. Was ausgedient, was sich übcrlebt Hat, das must von selbst einem besseren, bedeutsamen Zeicbcn weichen, so wie die Symbole des Mosaismus siklen, als der neue Geist des Christenthums erschien. Auch hier gilt es: der Meister kann die Form zerbrechcn, mit weiser Hand, zur rechten Zeit; — man thue den jungen Most nicht in alte Schlauche, den stetS ver« jüngcnden Geist nicht in starre Form-n! Meine Br.Br.! Wohl uns, dasi wir berufen sind, an einem Werke zu arbcitcn, das die Bürgschaft seiner Unsterblichkeit schon auf Erden in sich tragt. Jahrzehende, Jahrhunderte verrinnen, des Maurers Geist muZ bleiben. Bor Einem wollen wir uns wahrm, dajz nicht Unlauterkeit uns beschleiche; Ieder schaffe und nnrke mit sestem, fchlichten. lau teren Sinne nach der Gabe, die in ihm liegt, und nichts wciter! Unsere Feier sah hcut gleichsam ein Fest aller Seelen, aller schonen Seelen, die für Unsterbliches arbeiten i'm Namen Dessen, der die Gutthat des Menschen bewahrt wie einen Siegelring^ und die guten Werke wie einen Augapfel! Me, welche wohlerfahren Des Geistes treue Diener waren Auf Gottes grosiem Erdenrund; Alle, die mit hohem Muthe Für alles Schone, Wahre, Guts StetS ringen in dcm Bruderbund, — Unsterblich ist die Frucht, Die hier ihr Eifer sucht, Echon auf Erden; O, gkiicklich wir, Die wir schon hier DeS ew'gen Meisterê Ruf versteh»! Des Archimedes Tod und Leben. Epopee, an demselben Erinnerungstage gesungen vom Br. Pöhland. Wenn Bölker sich zum Kampfe feindlich rusten, Des Fi'ihrers Wort zur blut'gen Feldschlacht rust! Da wandeln Paradiese sich.in Wüsten, Das Kampfgesilde wird zur Todtengruft; Und manchcm Edlen, den daS Schwert durchdrungen, Wirb dort kein Grablied liebend nachgesungen» So war's in jenen blutigen Dekaden, Wo Buonaparte, der grosie Korse, kampft'; So war es einst, als unter Hellas Staaten Des Einen Stolz des Andern Habsucht dampft'. Denn ob'S gleich Menschen sind, die sich begegnen, Ihr Wahlspruch lautet nicht: »die Bruder segnen!« Doch selbst im Mitten feindlicher Gewalten, Die sich, verdervend, gegenüber stehn, Schau'n wir auch helle, hehre Lichtgestalten, Die, wenn sie dann im Kampfe untergehn, Hellleuchtend glanzen in die fernsten Zeitcn Und spaten Enkel» Segen noch bereiken. Ein solch Gestirn ging Archimed einst unter Im Kampfe für die theure Vaterstadt, Dess' selt'ne Kunst, den Feinden selbst ein Wunder, Sein Syrakus mannhaft beschützet Hat, — Den, achtungsvoll, Marcell sogar zu morden Werbot den beutegierigen Cohorten. Bemüht, woran ihn heil'ge Bande ketten, Was ihm so lieb und werth geworden war, — Die Baterstadt vielleicht doch noch zu rekten Von der Barbaren drohender Gefahr, — Sitzt er im Kreise seiner Jnstrumente, Nachdenkend, wie den Untergang er wende. Da ist der letzte Hoffnungsstern geschwunden. Noch eh's der grotze Held und Denker ahnt, Steht Syrakus vom Feinde überwunden, Hat sich ein Romer schon den Weg gebahnt Zu ihm, bsdraut ihn mit gezückten Wassen, Zur Stelle seine Schatze ihm zu schaffen. Voll Ernst und Würde bleibt er ruhig si'tzen, Auf seine Werkzeug' fest den Blicê gericht't; Mocht' Feindes Speer ihn drohend auch umblitzen, «Zerrritt mir,« spricht er, »diese Zirkel nicht!« Und, wo er's spricht, in eben der Minute Liegt Archimedes schon in seinem Blute. So starbst Du denn im heiligen Berufe Für's Waterland den schonen Heldentod; , So trug Dich von der dunkeln Lebensstirfe Des Feindes Schwert zum lichten Morgenroth! Du bist nicht mehr; — doch Deine edlen Thaten Sind für die Nachwelt reiche, gold'ne Sasten. Denn wer das Gute nur gewollt, — erstrebet Das Wahre redlich in der Menschenwelt; — Wer für der Brüder Wohl gewirkt, — er lebet, Ob auch des Geistes matte Hülle fallt. Das gute Werk, es kann nicht untergehen, — Es mu^, wie Gott selbst, ewiglich bestehen. So lebst auch Du in Millionen Herzen In Segen noch, Du edler Archimed! Sind Winkelmatz und Zirkel nicht Ne Kerzen, Die, wen» der Maurer an die Arbeit geht, Lhni freundlich leuchten zu dem ernsten Werke, Begründet fest auf Weiêheit, Schönheit, Starke? Du schufst sie, dikst himmlischen Symbole, Die alle Menschen auf dem Erdenrund Hinaufziehn zu dem heiligen Jdole Der Gottheit, und zum groten Bruderbund Sie einen, — ob sie in den fernsten Zonen, Ob sie im Ost, Süd, West, ob nordwarts wohnen. Und dieser Tempel, feit sast hundert Jahren Nun tragend Deincs Namens Ueberschrist, Der sich erhob im Mitten der Gefahren, Bon Rom her drohend, — als der Bannfluch trijst Die Manner alle, dis sich treu verbinden, Der Wahrheit Fackel heller zu entzünden; — Und dieser Tempel, — ja, wer mag sie zahlen, Die er als wü'rd'ge Jünger Dir geweiht, Die Dich noch heute sich zum Vorbild wahlen Und Dir zu folgen freudig sind bereit, — Im Zirkel einend, was die Welt geschieden, — Mit Winkelmatz nachjagend heil'gem Friedenê Hab' Dank, o Vater, und schau' ferner nieder Auf Alle, welche hier versammelt stehn! Begeist're sie, dast brüderlich als Briider Sie Hand in Hand des Lebens Wege gchn; Dast WinkelmaH und Zirkel Jeden leite Im herben Schmecze, wie in sel'ger Freude! Ja, leuchte uns auf allen unsern Bahnen, — Im Tempel hier und drausten in der Welt! Dast Deine Werkzeug' uns zu Thaten mahnen, Die für in ihm gethan der Meister hcilt; Und in des ScheidenS letzten, ernsten Stunden Werd' Ieder treu, wie Du, am Werk gefunden. Der Li Kar! Vautenkraly i. Au^. v. Hildburghimsen Stiftungs-Iulielfest. In' der Rovember-Monatê-!^ des Archimedes, am L.dess.Mon., kam, nach S.20? des Ziegeldeckers v.J., die brüderliche Einladun., der Hochw. g. u. v. St.Joh.Fr.Mr.!^ Karl zum Rautenki anz ,»> Aufg. von Hildburghausen zu ihrem sostcn Stiftunas-Jubelfeste, den iz.Decbr.v.J., und das von uns darauf erlassene brüderlichinnige BegluckwünschungSschreiben dahin, in Vortrag. Wohl wassend, datz meine Br.Br., viele stll-st wegen persvnlicher Berührun- gen mit dortigen Br.Brn., gern «ebr über jenes Jubelfest ?u rernctmen wünschen, entlehne ich einer freund-brüderlichen neuerlicben Zuschrift, welche eine übersichtliche Festordnung begleitete, nachfolgende Andeutungen über die Festfeier dort vom iz.s.M.: BcrmirtagS !y Uhr igersammiung der Mitglieder der halb il Uhr die der besuchenden Br.Br. aus'anderea Lrienren, im Vorzimmer des Gadow'schen Saales; sammtliche Br.Br. zeichnen sich in daS aurgelegte Buch ein; die B».Br. Stiisner ordnen il Uhr den festuchen Zug; siê erossnen ihn mit Stewardsstaben, dann solgen die drei altesten Br.Br. der ^, die gr. L. der Freimaurerei, die Stiftunasurkunde und den Schutzbrief der ^ . tragend;- barauf der Mstr. v. St. mit den beiden Br.Brn. Aufsehern, die ^IMstr. auswarriger Oriente, die Abzeordneren von solchen, nach dem Alter der die besuchenden Br.Br. auS sremden Orienten und die Mital^eder der jubilirenten nach ihrea^ Graden. Dem aus einem !>el erleuchteten Borzimmer durch den Versaal in das dunklere Vcrzinimer gehenden Zuge erössnet, auf drei starke langsame Schlage, von 2nnen der Casteilan die Pforten der Unter sanster Musik eintretend, geht der Zug durch Norden, Lsten, Süde.i und Westen zurück nach Lsten. Die besuchenden Br.Br. nebmen im Osten, Süden und Norden die ihnen angewiesenen Platze ein. Darauf Niederlegung der dr«i gr. L. nebst den Urtunden auf den Altar. Die Musïk gebtüber in den Gesang: -Heisger Tag zc.» Nun die Erêssnung der ^1 nach eigends da;u ausaearbeitetein Rituale; die drei kl. L. werden mit bedeursamen Wcrren angezündet. Des Mstrs.v.L:t., Br. Nonne, Festrede be^innt, die Br.Br. begrüxe.id, deS Festes Bedeutung weihend; sie unterbricht der Festgesang: -Heil'ge Vorzeit ic.- , welchem in der Festrede des Mstrs. Rückblick, Dank und Erinnerung, dann der Gesana: ^Zestlich sey zc.» - und nun die Festrede des Brs. Gleichmann folgt, worauf der 5.^'rr. v. St. die seinige schliestt. An den dann folgenden Gesanz: »Enger zc.» reibet -sich die Begrüstung der A'bgeordneten cder NirgUede^ auê'rarnger ^1 an und die Mittheilung der eingeaanaenen Be^lückwilnschun»sschreiben entkernter Oriente. "Die ^ 'wirdnach d-'m besonderen Ritual geschloffen, dann aber durch den Gesanz des Trchimedes: -Seliz, «er :c., der neue Armenseckel geweidt, worauf wit ^t^re und Grust die Feier sich endet. — So nach der gegebenen Festordnunz. Rus der ssnstigen brüderlichen Mittbeilun.i erbc^iet noch, da§ auch Br. Oettel von Eisfeid zur festlichen Weihe des Tazes xeixrcchen, und datz bei der ciuf die Feier folaenden Tafel^i ein kraftiges, treniiches Lied des Brs. Gleichman"n sesuaaen worden ist. Die bruderliche Zuschrift, welcher dies entlcbnr ist, lazt die dem Ziegeldecker gewist willkommene Mictheilung der gestreden boffen. »> Br. Back. Br. Nonne, Geh. IZ^ns.Rath dort; Br. G l e i ck> m a n n, Hofdiacon daselbsi; Br. O ertel, Superint. m Eisfeld. Redacreur: Br. Bernh. Lützelberger in Altenburg. Gedruckr bei Br. Zerd. Beck in Cahla. Oste» vsn Altenburg. Monatlichc Rund schrift für thütige Br.Br. Freimaurer aus allerlei Orienten. ' 56><39. -^IlX Manuscript für Br.Br. Jnhalt des zweiten Stuckes. Der ^eimaur^ und d.e Religion. Vom Br. Franz a. d. W. - Der êbten Schwester Lutzelberger Heimgang in den ewigen Morgen ^ Nachwels. — Allgememe Maurerchronik (Fortsetzunq). — Aca'iienzwe.ge. Vom Br. Back.- Zur Geschichte d-s Ziegeldeckers! Per Freimaurer und die Neligion. Ein Wort zu seinerZeit aus eintt SRedê des Brs. Franz a.d.W. Wenn es wahr ist, dast des FreimaurerS Ziel heifft: Entfaltung, Bestimmung. Verklarung des wahrhaft Menschlichen in sich selbst und dadurch in Anderenwenn die Idee der Selbstverstandigung ,'m höchstm und edelsten Sinne des Wortes sein Leben und Sleden durchdringen und bewezen soll, so mug auch' von ihm gefordert werden können. dasi er über die Dinge und Ereignisse. die das autzere Leben der Menschen vorzüglich bewegen oder in gewissen Zeiten und Lcrhaltnissen sich wenigstens vorzüglich geltend machen, ein sichcres und bestimmtes Urtheil habe. damït er sich 2 jeder Zeit über den Wogen der Begebenheiten mit freier Kraft erhalten und das Ziel, welches ihn, beleuchtet von den geweihtcn Lichtccn se in es erhabenen Tempels, entgegenstrahlt, immer vor Augen und im Herzen haben könne. Gel. Br.Br. Es ist die Neligion, dieses heiligste und ehrwürdigste Gut der Menschheit, welches in der Gegenwart wieder einmal, wie so oft in der Geschichte unseres, zwischen Wahrhcit und Lügf, zwischen Licht und Finsternitz, zwischen Himmel und Holle umher taumelnden Geschlechtes, von der Willkühr oder von dem Irrthume unter die sinnlich gemcinen Dinge hineingeworfen wird und darunter hervorstrahlend, wie der goldcne Apfel der Eris» auch gleiche Wirkungen zeugt; es ist die Neligion, welche wieder einmal die innersten Interessen ganzer Parteien mit gewaltiger Hand aufrüttelt und, obwohl vielleicht von Heuchlern nur zum Deckmantel innerer Verworfenheit gebraucht, doch schon durch ihre Formen und ihren Namen auch sast gleichgülti'ge Herzen cntzündet, kalte Gemüther erwarmt und schlaffen Willen anregt und begeistert. Aber wohin und wozu? Auch der Jrrthum geht rasch, auch die Nacht fahrt mit ihrem todtenfarbigen Gespann an dem Himmel herauf, auch der Uusinn entwickelt oft eine ausierordentliche Thatigkeit sur seine gehaltlosen Zwecke, und die Sonne der Wahrhcit wird vergessen, die Sterne der Liebe erbleichen oder werden verdeckt von dichten Wolken deS Wahns. —> Sollen wir gleichgültig hineinschauen in diese Gahrung der höchsten Interessen der Menschen, in diese heillose Verschwimmung des Edlen und des Gemcinen, vhne zu wissen, nach was wir greifen mochten, wenn es gilt, das wahrhast Menschliche und wahrhast Göttliche zu retten von dem Untergange, ohne gewappnet zu seyn mit dem Schilde geistiger Gewisiheit, mit der Stahlhaube lebendiger Ueberzeuguiig? Wir zahlen unter allen christlichen Glaubensverwandten, wir zahlen selbst unter nicht-christlichcn Vólkern Glieder unseres heiligen Lu» des. An welchen Kennzcichen werden wir sie als Bruder erkennen, wenn dle Glaubensverschiedenheit immer weiter ausartet in Glaubensparteiung und Glaubcnskampf? Welches wird der allgemeine Halt- und Standpunkt seyn, auf welchem wir uns Alle friedlich umfassen und das heilige Panier unseres Menschheitglaubens über den verblendeten Kampfern entfalten und schwingen werden? Was werden die Glieder der Parteien festhalten, was von sich werfen, wenn es gilt? Des Glaubens Form und aufferes Bekenntni^, oder des Glaubens Wesen und tiefere Begründung in Gesinnung, Sitte und Leben; den Buchstaben, im Dienste des Geistes, oder den Geist, im Dienste des Buchstabens, des Wahns und des — gemeinen Egoismus? — Wahrlich, nicht unbedeutende Fragen, meine Br.Br., und wobl werth, am geweihten Altare unseres Tempels erörtert und unter dem Einflusse der z grosien und der z kleinen Lichter beleuchtet zu werden' — Und doch wurde ich die Wichtigkeit solcher Fragen be« zweifeln und die Nothwendigkeit oder Zweckmastigkeit ihrer Beantwortung, wenn wir nur immer und überall Freimaurer waren im vollen Sinne des Wortes, wenn uns nur das reine Gefühl der Liebe, die edle Warme des Gemüthes, das schone Feuer der Entschliesiungen, welches uns hier im Kreise der Bruder beseclt und sich im biederen Drucke der Hand, km freudig strahlenden Auge, im erhebenden Liede, im schlichken Bruderworte ausspn'cht, überall hinbegleiten könnte; denn dann tri'igen wir gleichsam die Siegesblume be« standig an unserer Stirn, die uns gefahrlos durch alle Stürme und Kampfe hindurch geleiten würde, die Siegesblume, ein Geschenk unserer Göttin, der Humanitat! — Aber schauet und prüfet, vb dem so sey, meine Br.Br.! — Wenn die Lichter verlöscht sind, wenn die o geschlossen, wenn Maurerwort und Maurerlicd verballt sind, dann legen Viele mit ihrer Maurerklekdung auch die Maurer-Ansichten, Grundfatze und Gesin, nungcn ab und begeben sich wieder mit Leib und Seele in den gemeinen Dienst deS Lebens, huldigen den Bor- mtheiltn desselbtn, kassen sich suhren von seinen In» teressen und vergessen, was sie als Br.Br. für Wahr, heit halten und als Wahrheit verkündigen, verthei» vigen und schützen sollten! Und was im Allgemeinen, das gilt auch im Besonderen. Wir habcn untcr uns Röniisch-Katkolische, Lutheraner, Reformirle, wir be« grüsien als Br.Br. Solche, die dcm sogenannten Ra« tionalismus, Solche, die dem Pietismus oder dem Mysticismus hold sind. — Sollen wir glauben, dasi diese Alle zur rechten Zeit und, wo es nöthig, geneigt und stark seyn werden, ihre besondern kirchlichen und religiösen Ansichten mit wahrhafter Liebe und Ueberzeugungstreue den höheren Anforderungen des humaner» Maurerthumes unterzuordnen? sollen wir glauben, das Alle so durchgebildet seyn werden, um, wenn der Kamps zwischen himmlischer und menschlich.sinnlicher Wahrheit «ntbrennt, mit klaren, Auge jene zu schaven und zu ver, solgen und auf dem Altare der höhern Pflicht der Liebe und der Toleranz die liebsten Neigungen, die Gespielm der Jugend, die tröstenden Gefcihrtcn in jedem Alter zum Opfer zu dringen? sollen wir glauben, datzdieFreimaurerei solche allgemeine Verbreitung und Begünstigung sinden wurde, wenn nicht in ihren Hallen auch Jrrthümer und Vorurthcile der Br.Br. friedlich neben einander her wandeln dürften, nicht unzart berührt von dem Finger des Eisernden, nicht aufgedeckt von der anmatzenden Hand Dessen, der sich für einen Priester der höhern Wahrheit halt? — Aber wie dann, meine Br.Br., wenn von der Ausienwelt selbst der Zankapfel in unsere heilige Hallen geschleudert wird? wie dann, wenn es darausankommt, solgerecht seine Ueberzeugung alS Maurer, als Mensch und als Glaubensverwandter durchzuführen? wie dann, wenn maurerische Meinung und religiöse oder kirchliche Ansicht mit einander ringt und das Heij sein liebgewordenes Eigenthum mit mütterlicher Krast sest halt und nicht weitz, welchem Altare es sich zuwenden, welchen eê verlassen soll? — Wer möchte la»g« nen, solche Fcille sich wohl ereignen können! Aber ich wage zu bebaupten, dafi nur b e i Dem „nb i n Dem sie sich ereignen werden, der nicht klar und deutlich den Zweck und daZ Wesen der Freimaurerei erkennt und durchschaut und der si'ch nur durch besondere, bloff persönlicb angenehme Beweggründe bat bestimmen lassen, in unseren Bruderkreis einzutreten. Ich wage zu behaupten, datz Der, welcher die Anforderungen, die unser Bund an den Neuaufzunehmenden macht, von allen Seiten ties und genau bedacht und in sich selbst über seine Neigung, ihnen zu genügen, und nber seine Kraft dazu klar geworden ist, gar nicht in einen Fall kommen wird, wie der oben angedeutete. Erlauben Sie mkr noch kürzlich, die wichtigsten Gründe für diese Behauptung darzulegen! — Das allgemeinste und höchste Ziel des Menschen ist unstreitig — Glückseligkeit, d. h. durchgangiges, dauerndes Wohlbesinden unserer g.';en gemischie" Natur eben in ihrer höhcrn Einheit und durch vicselbe. Der erste Urheber, der gereckteste Verleiher, der machtigste Begründer derselben ist ab-r Gott, der Baumeister aller Welken, Gott, die ewige Liebe. Wcnn der Mensch also wabre Glückseligkeit sucht, muff er auch Gott suchen. Aber wie ihn am sichersten und leichtesten finden? Das ist die grotze, erhabene Frage, über deren Beantwortung sich die Menschen seit A.ibcginn gestritten, das Rathsel, dessen Lösung sie auf verschiedenen Wegen gesucht haben und — noch suchen. Zwei Wege sind es vvrzugsweise, die hierzu gewahlt wurden. Die Einen strekten, sich Gott zu nahern durch eigens Kraft, durch sittlicheê Ringen und Streden; die Anderen meinten, Gott selbst nur könne sie zu sich führen in den Tempel der Glückseligkeit. Und die Geschichte Hat gelehrt, daff, wenn sie einsam gehen und getrennt, sie Beide die rechte Wahrheit verfehlen, jcne getaufcht durch Vernunft- und Tugendstolz, diese verblendet durch die Streislichter eines grundlosen, willkührlichen, phantastischen Glaubens. Und hierai» knüpft sich, genau genommen, die ganze Differenz m religiösen Dingen, indein ein Theil das sittliche Moment zu sehr hervorhebt auf Kosten des GlaubenS und der Weihe der Andackt, der Warme gemi'ithlicher Erhebung im Lichte der Frömmigkeit nicht ihr Reckt giebt, der Andere aber der And acht und hier ost bestimmten Formen einen unbedingten und deshalb zu grosien Werth zuschreibt und das Sittliche bei Seite setzt. Aber welchen Weg verfolgt hicrbei der Freimaurer? Er halt sich von dem Einen so entfernt, wie vom Anderen, oder verbindet sie vielmehr Beide zu Einer Lebensausierung. Er sucht die höchste Staffel des Menschlich.cn im Sittlichen, erkennt und ergreift in diesem das. GemüthundIntelligenz auf gleiche Weise befriedigende Prinzip der Liebe und fchwingt sich auf ihren Fittigen hinüber in das heilig Tebiet des Tlaubens an ten ewigen Baumeister, in dessen Dienst wir Alle erst unsere rechte Stellung finden und die rechte Würdigung, den. rechten Lohn unserer doch immer mangelhaften Bestrebungen. vnd so ist die Tendenz unserer Freimaurerei auch zugleich eine echt christliche; denn auch im Christenthume, im wahren Christenthume, wie es unmittelbar aus dem gotterfüllten >)erzen seincs Meisters hervorging, ist die Sittlichkeit der Erlösten das Ziel, die Religiën die Weihe und die Verklarung, auch in ihiien vereinigt der Engel ver Liebe die stahlerne Waffe der That und des Kampfes im Leben mit dem goldencn Füllhorn der göttlichen Gnade. Wenn also, wie in unserer Zeit, die thatigere und mehr energische Partei der über Religion und Kirche Streitenden in dem Glauben und seinem durch Erziehung oder Bedürfnist oder sonstiges Interesse gestalteten Jnhalte und Rüstzeuge sein vollkommenes und ausschliesiendes Genüge sindet, wenn sie auf vorzugsweise Frömmigkeit, auf eine höhere, himmlische Gnosis, auf auAerordentliche gvttliche Unterweisung allein ihre Ansprüche auf irdische und cwige Glückfclkgkeit gründet und die dadurch modisicirte Hoffnung aus eine herrliche Zukunft zur rückwirkenden Beherrfcherin unsercs gegenwartigen Lebens und seiner höheren und niederen Interessen machen will, auf eine Unfehlbarkeit pochend, die sich kein Sterblicher, und wenn er in der Welt einen Namen Hat, der über viele Namen ist, anmatzcn darf, — so sragen wir als Freimaurer ruhig: wo ist die Gewcihrschast für Eure höhere Würdigkeit? zeigt mir Euern Glauben durch Eure Werke, zeigt mir Eure Liebe, und ich will mit Euch anbeten an Euern ?lltaren! Aber wenn Jhr auch einen Glauben zeigt, der Berge versetzt, und habt die Liebe nicht, so nenne ich ihn ein klingendes Erz und eine tönende Schelle. Und in diesem wahrhaft maurerischen und chrkstlichen Clemente liegt eben unser hauptscichlicher und, ich darf sagen, einziger Grund für die Bchaupting, dasi der echte Maurer von dem Strekte der religiöftn Interessen, er mag sich gestalten, wie er wolle, nich.Z sur feine Sache zu^fürchten Hat, wenn nur jeder Br. jenes Element dankbar erkennt und mit treuem Eifer sesthalten wollte. Aber dafür, meine Br.Br., können wir auch wohl unter unS so Manches thun! Wir können mit weiser Rücksicht auf die Zeitbegebenheiten, Ieder in sei« nem kleinen oder grosseren Kreife, dazu beitragen, dast die wahren Lichtpunkte der Maurerbildung auch in dieser Hinsicht immer mehr hervorgehoben werden; wir können uns unter einander zeigen, worauf es beim religiösen Leben und Streben am meisten ankomme; wir können die Truggestalten des Wahns, die hier und da in Lichtgewandern umherschweisen und wie Cherubine mit flammendem Schwerte das verlorene Paradies wieder erobern zu wollen scheinen, in ihrer schwarzen Gehassigkeit darlegen; wir können immer die weihende Hülle von unserem Altare der Liebe und der Toleranz lüften und ntben den auch ost verborgene» Ehristusaltar hinlegen, damit dieser ein immer herrlichcrer Hochaltar werde lm allgemeinen christlichen Tempel; wir können zur Verbreitung der Wahrheit immer mehr beitragen, dast sittliche Krast nnd wahrhafte Menschen- und Bruderliebe der Prüsstein des Glaubens und dast Kirche und Kirchenversassung nur das Kleid des Geistes sey, das seinen Werth erst erhcilte von dem Werthe des Jnhaltes, den es oft zu sebr bedeckt oder cntstellt; wir können, wie Boten des Höchsten, auf dem Erdboden umher wirken fi'ir das Aussinden echt maurerischer und echt christ» licher Gesinnung und Gesittung, und zwar nicht nur linker Maurern, denn wir wissen, dast viele nur so heisten und es viclleicht sind in den geweihten Hallen der im trauten Bruderkreise oder in der gemessencn und schonen Lust des gemeinschastlichen Genusses, — nicht nur unter Christen, denn wir ersahren iaglich, dast viele nur den Namen tragen, aber nichts von Christo wissen und seinen, Zwecke, — nicht blost in den Grenzen der Freundschaft, der Verwandtschaft, des Staates, des Batcrlandes, sondern überall, wo Got!es Sonne scheint, überall, wo 'der richtende und ermunternde und versöhnende Hammer des grosten Meisters tont von Osten her und uns nach Osten hinweist. Br.Br., wir sühlen es gewist Alle, — wir können viel thun für den Aufbau unseres immer noch im Beginn begriffenen Salomonischen Tempels, viel thun für die Herstellung oder' Darstellung der Herrlichkeit des ge lob ten Land es! Wir mussen nur in uns immer mehr die Ueberzeu^ung befestigen, dast wir es können, dast der Himmel schon auf Erden leuchten kann den Auserwahlten, und dast wir ein priesterliches Geschlecht sind, das sich Gott und der Glückseligkeit nahern kann durch eigene Strebkraft und eigenen Werth, dast Gott die wahrhaft und redlich Strebenden begleitct mit seinem allmachtigen Segen und dast in unserer echten Maurerund Bruderliebe die sicherste Gewahr liegt für das Gelingen unserer christlich-menschlichen und gottgefalligen Bestrebungen und Handlungen. Dann, meine Br.Br., wird sich das ge lob te Land öffnen, dann werden sich erhebcn die goldenen Zinnen deS Maurertempels bis an die ewigen Sterne, und der heilige Baumeister wird uns zur Erholung von der Arbeit und zur Lergeltung und zu noch herrlicherem Tagewerke berusen. Per geliebten Schwester Lützelberger Hcimgang in den ewigen Morgen. Der allweise, ob auch unerforschliche, doch allliebende, kwige Baumeister der Welker' Hat unsern ehrw. u. gel. Br. Lützelberger in die du..kle Kammer des irdischen Lebcns geführt. C'in grotzer, >>efer Schmerz, ein herbes Weh erfüllt des innig füblenden Brs. Herz. Seine gelichte Gattin, unsere holde, liebenswürdige und geliebte Schrvestcr, sie, die wir noch am Schwester- u»d Jubklseste den zzsten October v. I. heiter und lebenssroh, voll sckönen Hoffens auf volle Genesung unler uns sahen im Kreise der Schwestern, sie, der bei der Taselcn des jüngsten Stiftungsfkstes unsere inniqsten Wünsche gewidmet waren, ging ein, in der Blüte der Jugend, zum ewigen ^sten, am ,8ten d. M., nach langen, ach, mir z>u schmerzlichen, von^ ihr mit Geduld und gottergebener Sanftmuth, von dem treuen Gatten mit zarter, treuer Liebe und mclnnlicher, frommer Fassung getragcnen körperlichen Leiden. Der dienende Br. Scheibe brachte uns am Morgen des igten d.M. die schwerzlich ergreifende, ob auch langst geahnete Nachn'cht! — Am Losten d. M. traten die Br.Br. Sachse, Waitz und Back zu dem ehrw. und gel. Br. Lützelberger in die stille, düstere Kammer der Trauer. Sie brachten ihm seiner Brüder inni» gen Grutz der herzlichsten Theilnahme; Br. Sachse kleidete ihn in ergreifende, vom Herzen kommende zum Herzen gehende Worte; Br.Waitz deutete, in bewegtem Rückblicke, hin auf ein gleicheê, früher auch ihn betrof. senes LooZ; Br. Back legte in deS tieferschüttcrten Brs. Lützelberger bebende Brudcrhand, an sein treues Brudcrherz den blühenden, mit der weitzcn und rothen Rose vern^ahlten Acazienzweig, als der Br.Br. Widmung und bildlichen Zuruf. Des daheim vereinsamten Brs. Lhranen benetzten die schwesterlichen Rosen, die brüderliche Acazie wehete ihm des Trostes still-kraftigendes GeheimniZ zu. — .Am frühen Morgen des sisten d.M. versammelten sich, unausgesordert, der Br.Br. viele in Water Archimedes naher Werkstatt; sie zogen um 7 Uhr in stiller, theilnehmender Trauer zur Wohnung des gebeugten LZrs. und geleiteten von da, den zahlreich versammelten hinterlassenen Lieben der Heimgegangenen sich anschliestend, den Trauerwagen, der ihre todte Hülle barg, zuin Friedhofe. Der Acazienzweig mit den Rosen, der die Umhüllung der Entschlasenen geschmückt, ward wieder in des Brs. Lütze lberg er bebende Hand gelegt; die Familiengrust nahm die entseelte Hülle der lieben Schwester auf; Br. Voretzsch II. sprach, als Diener dl?s heiligen Wortes, als Bruder und Freund des vereinsamten Gatten, an der Grust, zu ihr, der Seligen oben, zu ihm, dem Gatten, zu uns, den be« wegten Br.Brn.. zu dem ganzen grosien Kreise der Versammelten, voll Geist und Gemüth, und die treue Muiter Natur nahm der lieblichen Tochter irdische entseelte Gestalt auf in ihren kühlen, stillen Schooff, sur immer! Sie aber (deutete auch Br. Voretzsch an), der unsere Thranen flossen, ist empor gestiegen, ist eingegangen zum ewigen Morgen, wo der allliebende, ewige Meister, die Binde der irdischen Anschauung von den sreundlichen, verklarten Augen ihr abnehmend, das volle Licht der Seligkeit ihr gegeben; *) sie auch blickte wohl herab in treuer, Der Redner brachte unserem Br. Ernst v. W. mit dessen eigenen Worten die Kunde von der Weihe seines geliebtcsten Lebens amHochaltare des e.O., indem er ihm (s. xsZ.qq. öLZ? des Zgds.) zum Schlusse der Grabrede zurief: »Run stilll — Schon lost der Meister ->Die Binde vom Gesicht »Und giebt im Reich der Geister --Ihr ewig volles Licht.» vergeistigter Liebe auf den treuen, km Trennungschmerze versunkenen Gatten, der die ersten leickten Erdfchollen i. h. Z. streute auf den Sarg, der die irdifche, liebe Gestalt derGeliebtcn für immer barg, auf all' ihre zuruckgelassenen Lieben, und mit schwesterlicher Freundlichkeit verklarter Engel auf die Br.Br., welcke in ticfer Trauer das Grab umstanden. Jl?r Andenken bleibt bei uns, bei Allen, welche die treffliche Schwester kannten, in Liebc, in Verehrung! Den gramerfüllten Br. Lützelöerger kraftige, im Kampfe mit seinem gerechten Schmerze, der Blick auf die Acazie und der Hinblick auf seiner Br.Br. Treue. Zm Morgen von Altenburg, am zi. Februar 53ZY. Br. Back. Nachmei s. Trat'st Du, Schaffner, in der Schwester kleine Loge ein, Um von guter Maurerordnung überzeugt zu seyn: — Gingst Du wohl, ein froher Bote, zu dem Stuhle hin, Zeugtcst gern von stillgeschmücktem schwesterlichen Sinn; Heute fragst Du nach der Brüder theurem Unterpfand, Nach der heiligen Symbole Schmuck für Brust und Hand: — Komm', ich zeige Dir das Schranklein, da st> hingelegt, Wo sie nimmermehr von hinnen ein Berrather trcigt: Siehe, hier der Treue Blume auf der mü'den Brust, — Einst des Bruders Zufluchtsstatte unter Schmerz und Lust; — Und dahier, im heil'gen Zeichen, reiner Hande Zier! — Aber, ach! nur Bruderaugen seh'n sie noch mit mir. Aber wenn die Lenzeêbotin sich zum Himmel schwingt Und vom groten Meistenvorte kühncn Fluges singt! Dann wohl auch ein gold'ner Schlü'ssel über'm Schranklein sprieft, Auf das SchloK im Osten deutend, das der Meister schliestt. Br. Ernst v. g. W. Allgemeine Maurerchronik. Fortgcsetzte Mittheilung« n vom Br. Ed. Beer. Fufgang Mainz. In Mainz bestand seit dem siebenjahrigen Kriege eine L, der Freimaurerei. Das sranzösische Militar hatte damals dort eine Fcld^I errichtet. Jhr waren nach und nach mehrere gesolgt. Man sagt, keine derselben habe, treu den alten maurerischen Gnmdsa'tzen, Reinmenschliches erstrebt, «ielmehr habe diese und jene der dortigen ^ sremdartige Richtungen und Bestandtheile bei sich geduldet, ja mitunter gefördert. Der Ansicht mm, daK der eklektische Bund, *) dessen Mutter^z in Frankfurt a.M. steht, dem maurerischen Geiste und Grundgedanken, wie die Pythagoraer schon ihn aufgefatzt und wie er seit ihnen in der verschiedensten autzern Gestaltung und Einkleidung sich fortgepflanzt, sich am nachsten in Berfolgung reinmenschlicher Zwecke, aber von jedem unmittelbaren Einflusse auf Staat und Glaubensbekenntnisse fern gebalten, somit aber ebenso die Eifersucht des Staates, wie das Misitrauen der Kirche von sich abgewendet habe, sind im Laufe des vorigen Zahres die beiden bisberigen Mainzer Freimaurerei (»der vereinigten Freunde» und «Ludwig zur Eintracht») unter dem Namen »Freunde zur Eintracht» und unter dem Schutze des Grojzherzogs von Hessen zu einer vereinten mi zusammen getreten und haben sich dem eklektischen Bunde angschlossen. Am ,oten Juni desselben Jahres sind mehr als 250 Br.Br. Freimaurer, aus Mainz, seiner Umgebung und aus der Ferne in Liebe und Freude dort rersammelt gewesen, um in der gemeinsqmen Bauhü'tte den Tag der Vereinigung unter sich und mit dem eklektischen Bunde sestlich zu begelien. — Obige Beschl^digung aber, die Vergangenheit beider betreffend, wurde von den Mitgliedern derselben auf das bestimmteste zurückgewiesen, insofern sie stets mit dem eklektischen Bunde gleiche Bahn gehalten und sich immer ernst lich bemüht hatten, auch die ihnen in jener Beziehung obliegenden maurerischen Pflichten treu zu erfüllen und so des ihnen gewordenen Allerhöchsten Schutzes sich würdig zu erweisen. Ausgang Leipzig. Wenn jeder Maurer gegründete Ursache Hat, sich überhaupt deê Lichtes und der Warme zu freuen, die seiner königlichen Kunst nach allen Richtungen hin entstromen, so wird er insbesondere dann von dankbarer Freude ergriffen werden, wenn sein Blick Br.Brn. begegnet — und deren giebt es, wir *) Ein 178S gegründeter Bund mehrerer deutschen L?, der zum Hweck Hat, sich, unter alleiniger Anerkennung der drei Johannisgrade, von allein Sektengciste und jeder Schwarmerei frei zu halten. wollen unS nicht scheuen, tS auêzusprechen, viele in Ost und Weff, in Süd und Rord, — die durch ihre Erweisungen im öffentlichen Leben sich und dem Bunde, dem sie zugehören, immer allgemeinere Anerkennung und Hochachtung zu verschaffen wissen. Wir verweisen hier gern auf bezügliche Einzelnheiten und nennen sur dieses Mal mit wahrem Maurervergnügen den ehrw. Br. Or. Ru d. Ri ch. Fischer, unserer e. g. u. v. Li Zlrchimedes zu den z ReiHbretern Ehrenmitglied, der stch neben der ungetheilten Liebe seiner Br.Br. ganz besonders auch der Achtung und des allgemeinen Beifalls aller Nichtmaurer an seinem jetzigen Berussorte Leipzig zu erfreuen h^t. Wir fühlen uns hierzu um so mehr veranlaKt, da es in einem Berichte aus Leipzig in der Mg.Kirchenzeitung löZ7, Nr.,2k>. S. 1020 heitzt, dasi der Wahl des genannten Brs. zum Archidiakonus an der Nicolaikirche in Leipzig vielfach der Einslutz einer bekannten Berbindung untergelegt werde. Aufgang Berlin. Zu welchen sonderbaren Urtheilen oft i» gewisser Beziehung ungiltige Begrisssbestimmungen sühren können, beweist recht schlagend die im September vorigen Jahres in der Landes^i und in der zu den 2 Weltkugeln in Berlin gepflogene Berathung über die Frage, vb auch Ju den in den Freimaurerorden ausgenommen werden kö'nnten. Beide negirten solcheS und suchten ihr Urtheil dadurch zu motiviren, daK sie behaupteten, unser Jnstitut sey ein rein christliches uyd nicht ein rein menschliches. — Lost sich aber nicht der Begriff des Reinmenschlichen in dem des Reinchristlichen völlig auf? Oder soll etwa nach dem Willen unseres Heilandes seine Religion das ausschlietzliche Eigenthum einer bevorrechteten Kaste seyn? Enthalt das Christenthum nicht alle Elemente einer Weltreligion? Jst aber das Christenthum ein rein menschliches Jnstitut, d. h. eine Anstalt, in welcher alle Menschen das ewize Heil sinden können und auch einst sinden werden, wie darf dann das Freimaurerinstitut als rein christliches einem rein menschlichen entgegen gesetzt werden?? Wenn jederMensch ein Christ werden kann, so kann auch jeder, gleichviel ob Jude, Muhamedaner oder Christ, ein Maurer werden. Des kirchlich-christlichen Bekenntnisles bedürsen wir nicht gerade unbedingt als Brü'cke, auf der man in unsere Hallen eingeht; daS Maurerthum bildet alle seine Glieder selbststa'ndig, das conseffionelle Gewand bleibt in den Vorhöfen, und der Tempel selbst umschlietzet reine Men^chenbrü'der, unter sich gleiche Diener des ew. Baumstrs. a. W. Bollkommene Maurer, vollkominene Christin, vollkommene Menschen sind gleiche Begriffe! Möglichste Annaherung an das Jdeal der Menschheic ist ja gleichec Zwecê des Christen-, wie des Maurerthums. Den Begriff des Reinmenschlichen von dem Begriffe des Reinchristlichen in der Maurerei tiennen, hecht daher, dieser edlen Pslauze die Wurzei üb- schneiden. Doch genug hlerüber. Milder verfuhr dagegen die m von Royal-Iork, eins Tochter Englands. Die Mitglieder derselben und die übrigen Töcht?r^ hielten über obige Frage auch eine grotze Berathung, worin is Stimmen für die Aufnahme der Juden und y Stimmen dagegen waren. Dennoch kam es zu keiner Entscheidung. Die Sitzung wurde auf 7 Jahre vertagt, wo gerade eine Revision der Statuten Statt sindet; man fürchtete namlich auch, die Minoriteit wlirde bei der Aufnahme der Juden zu den andern übergehen. O, ware doch der Gegenstand solcher Furcht in keinem Maurerherzen mehr zu finden, sonst dü'rfte uns am Ende der Zeitgeist überflügeln und die profane Welt sich unmerklich zu jener von uns getraumten allgemeinen umgestalten, die uns dann, den Befchamten und B-stürzten, die erbetene Aufnahme vielleicht im glücklichen Falle ohne Ballotage gewahren würde. Darum wehe und -lvalte, gel. Br.Br., der Geijt der Liebe und Toleranz in unserem Heiligthume ohne Aufhören! Acazienzweige. Bom Br. B a ck. 1. Alles Jrdische ist hinsallig; nichtig ist das menschliche Leben! Wer ist unter uns, der diese alte Lehre nicht als eine Wahrheit erkannt hatte! Des Jünglings heiterer Blick schwarmt harmlos hin über die Auen der Jugend, goldene Schlösser sind's, die er seiner Zukunft bauet; aber im nachtlichen Hinterhalte lauern des Levens Sorgen und Leiden, des Herzens Frieden fliehet, die Unruhe zieht ein, der Schmerz folgt ihr. Vergebens sucht er Ruhe in den Klangen der Lieder; sie geben seinem Schmerze nur Nahrung; vergebens fliegt er von Freuden zu Freuden, vergebens schwelgt er im Becher der Jugendlust; des Lebens Schmerzen suchen und sinden ihn in Mitten des Lebens und der Lust. Der Jüngling wird ein Mann, ein kraftiger, er nahm ein Weib, ein liebendes, ein braves, ihn umgeben die blühenden Gestalten seiner Kinder; Ehre und Wohlstand bezeichncn sein Haus. Da besturmcn des Lebens Sorgen seine Manneskrast, Unglück bricht herein über ihn und die Seinen, sein Wohlstand ,'st vernlchtet, des Lebens austere Ehren sind verkümmert, des Mannes Kraft ist gebeugt. Des Lebens Nichtigkeit steht klar vor ihm. Doch ihm wird Trost, wird Frieden kommen, so er dafür empfanglich ist; noch hofft er! »Mag des ird'schen Lebens Wage, Schwankend zwischen Lust und Schmerz, Oft zu stiller Schmerzensklage Drangen unser schwaches Herz. Mogen Menschen uns verlassen. Hemmen uns're Lebensbahn, Latzt unS trostlos nicht verzagen, Unser Blick sey himmelan; Drob en ü'ber ew'gen Sternen Winket eine neue Welt, Lajzt uns freudig sterben lernen, DaA der Geist den Sieg behalt!» Kur Geschichte des Aiegeldeckcrs. Nachtragliche Mittheilung. i) H. Regierungsrescn'pt, die Censur des Zgds. betr.*) bschrift.) »Auf die Eingabe des geehrten Herrn Collegen, Herrn Regie-rungsraths Or. Back, vom gestrigen Tage, in Betreff der Censur «der von der hieskgen Freimaurer-Gesellschast herauszugeben be«absichtigten und in der Cahla'schen Buchdruckerei zu druckenden «Zirkelschrist »der Ziegeldecker», haben Wir die Entschlietzung g««satzt, dem Uns vorgetragenen Gesuche gedachter Gesellschast in«sosern zu willsahren, datz Wir, wie hiermit geschieht, diese Zirkel«schrift ausnahmsweise von der gewöhnlichen Censur, welchc in die«sem Falle eigentlich von dem Oberbeamten zu Cahla auszuüben «seyn würde, dispenséren und genannten Unsern Herrn Collegen, «Herrn Regierungsrath vr. Back, andurch beaustragen, die Cen«sur über die beregte Schrift zu übernehmen, indem Wir Uns zu »Jhm versehen zu dürsen glauben, dast Er Sich hierbei streng an S.Rr.III. WonatXI. ÜLS7, xsZ. 22 des Zgds. .die bereitS bestehenden ober kunstig etwa noch erscheinenden Censur-gesetze binden und nichrs zum Druck in jener Schrift passiren lassen -werde, was den erwahnten Gesetzen irgend zuwiderlaufen sollre. -Altenburg, am z?sten November ,sz?. -Herzogl. S. Landesregi'erung. -Hermann. n? - . ^ -L. A. Kanold. -An Herrn Regierungsrath Or. Back. -Dem sehrehrw. Br. Lützelberger, für die Unternehmer des -Ziegeldeckers, zur KenntniHnahme und weitecnVerücksich-tigung fteundlich mitgetheilt vom Br. Back. 2) Ausforderung des Herzogl. Commissari'us zu Beaufsich. ti'gung des Ziegeldeckers, Namhaftmachung des Redacteurs und Druckers des letzteren betr.*) -Dem Herrn Schulcollaboralor Lützelberger hier. «In Hinblick auf die von H. Landesregi'erung hier neuerdings -allen Censoren von Druckschriften eingescharfte gesetzliche Vorschrift -habe ich Sle hiermit amtlich zu veranlassen: von nun an, wie ich -bereits miindlich Jhnen eröffnet, bei der von Jhnen herauègegebe»nen freimaurerischen Rundschrist -der Ziegeldecker» sowohl Jhren, -des Redacteurs, Namen, als auch den des Druckers, Herrn B e ck -in Cahla, am Eingange oder Schlusse jeder Nummer mit anzu-zeigen. — GruK und Achtung! -Altenburg, am 2?sten August igzg. -Der von H. Landesregierung beauftragte Censor -des Ziegeldeckers: -vr. Back, Reg. u. Cons.Rath. ») S.Nr.IX. Monat VIir. sgzg, Titelseite des Zgd«. Redacteur: Br. Bernh. Lützelberger in Altenburg. Gedruckt bei Br. Zerd. Be ck in Cahla. ^ im ^ Osten von Altenburg. Monatliche Rundschrift für thatige Br.Br. Freimaurer aus allerlei Oriemen. 53><39. III> Manuscript für Br.Br. In h alt des dritten StüSeS. Ukber Borbelekrung Lichtsuchender.-- Zuruf an cinen Neuaufgenommenen. — Acazi-nzweigk. — Bestimmungtn in Bktreff ftkimaurenscker L>inrerlassenschast. — Allgemeinc Maurerchronik (Fortfttzung). Uebcr Vorbelehrung Licht-Suchender. Vom Mstr.v.St., Br. Back. Vorgetragen in der Mon.LZ vom !2.S«pt.s«zg. Wenn ein Mann, welcher «ine nahere und innigere Vereinigung mit seinen Nebenmenschen sucht, aufgenommen zu werden wünscht in die groste Verbrüderung der sreien. Maurer, so wendet er sich mit seinen, Wunsche an cinen ihm als solcher bekannten Brudec, zu welchem er Vertrauen Hat, entweder ohne Weiteres mit der Bitte mn Vermittelung seiner Ausnahme, oder auch mit offener Darlegung dessen, momber er vorher noch Zlusschlüsse zu erlangen wünscht. ES kann nur wünschenswerth und angenehin scyn, dasi der Lichtsuchende über den Schrikt, welchen er zu thun beabsichtigt. mic iich vollig im 3 Rtinen ist, und ,S dürfte allezeit angemessen seyn, ihn zu offenen Ansragen, zu Bescitigung aller Zweifel und Tauschungen, zu veranlassen, falls er solche Fragen nicht selbst stellen sollte ohne ausdrückliche Anregung dazu. Was aber wird ihm von dem Eingcweiheten zu ant« wvrtcn scyn? Natürlich latzt sich daS im Voraus für alle Falle nicht bestimmen, denn die Antwort wird ja erft bedingt durch die Frage. Allein gestalten Sie mir, einige svlcher Fragen vorauszusetzen und ihnen Antwortcn solgen zu lassen. Setzen wir den Fall, ein Freund wendete sich an dcn Freund und Beide traten zusammen zu herzinniger Zwiesprache. Der Lichtsuchende sragte den Freund: »Bleibt rnir auch meine moralische Freiheit in dem Bunde, oder müpte ich ein blindcs Werk» zeug werden in der Hand Derer, welche des Bundes Vorsteher sind?» Der Bruder antwortete dem Freund?: »Nicht nur bleibt Dir Deine sittliche Freiheit, sondern eS macht auch der Bund die heilige Anforderung an Dich, day Dit diese sittliche Freiheit Dir mehr und mehr zu erwerben und zu sichern bestrebt seyest, damit Du selbststandig, damit Du fest werdest. Denn Dich selbst zu veredeln und Andere, tugendhaft zu werden, ohne der Triebfeder der Furcht und der Hoffnung zu bedürfen, das ist ja des lvahren Maurers heiliges Bestreden. Verstehst Du aber unter sittlicher Freiheit zugleich die autzere Selbststandigkeit in Deinem Verhaltnisse zum Blinde, so wisse, dag Du nie und nimmer, so lange der Bund sein Strebziel nicht verkennt, ein Werkzeug, ein blindes, willkührlich benutztes, in der Hand der Vorsteher werden kannst. NirgendS wird je die sittliche Freiheit deS Menschen mehr anerkannt, mehr geehrt werden, als eben unter Brüdern, deren Streden dahin gerichtet ist, sich und Andere, auf welche einzuwirken ihnen gegonnt ist, zur wahren siltlichen Freiheit, zur Selbststandigkeit, zur Charakter« starke zu erheben.» AeuZertc der Lichtsuchende: »Bei dem Eintritte in den Freimaurerbund gehe ihm aberdie Ueberzeugung ab, weil ihm über dessen in« nere Gestalt, über sein sittliches Streben vorher nichts bekannt gewacht werden durf e, er miisse also blo si glaubend, vertrauend, nicht uberzeugt in ihn eintreten;« so antwortete ihm der Bruder: -Gehe nicht zu weit. Der Freimaurerbund steht gerade jetzt weniger als jemals da in der sittlichen Welt eingehüllt in einen undurchdringlichen Schleier des G-heimnisses. Ist auch seine Arbeitweise, ist seine Bescha'f« tigung, sind auch die Mittel, deren er si'ch zur Beförderung der Humanitat im vollsten, besten Sinne deS Wortes bedient, der Regel nach nur den Briidern bekannt und miissen sie es auch bleiben, wenn nicht Unverstand und Uebelwollen hemmend ihnen entgegen treten sollen, so sind doch die Grundsatze des Wundes selbst, so ist doch ihr Streben und ihr Zweck vielsach öffcntlich ausgesprochen worden: der Elaube an eine sittliche Weltordnung, an eine Vorsehung, an eine sittliche Freiheit, an eine ewige Fortdauer, Vergeltung, Unsterblichkcit; der Grundsatz: was jeden sittlichen Menschen ansprechen, sur ihn Gegenstand des Nachdenkens, der Bethatigung seyn must, ist auch für den Maurer, und vorzugsweise süc ihn, wegen der dazu übernommenen neuen Verpflichtung, Gegenstand der Betrachtung und wirklicher Thatigkeit! Damit begnuge Dich sur jetzt, mein Freund; es wird Dir vielsaltigen Stoff zu weiterem Nachdenken geben. Und solltest Du jcmals, was ich nicht wünsche, nicht hoffe. sinden, datz Deine Grundsatze unvereinbar seyen mit denen des Bundes und seiner Handlungsweise, oder solltest Du nicht langer zusammenstehen können mit Brüdern, deren Sinn und Leben dem Bunde «in? Richtung gcgeben hatte, welcher Du nur mit A'usopserung » D-iner sittlichen Freiheit und Selbststandigkeit folgen könntest, dann möchtest Du immerhin austreten, geacht» fert-gt vor Dir und den wahren Brüd-m.» Der Freund fragte weiter den Bruder: .Is! auch mit den hohen Graden des BundeS Seelen. grötze verdunden?» Der Bruder antwortete dein Freunde: »Giebt eS, theils nach der allgemcinen Verfassung der Brüdcrschast überhaupt, theils nach der besondcrn gewisser sSysteme, niedere und hohe, höhere und höchste Grade. so betrachte das alS etwas mehr Aeutzeres, betrachte es als etwaS durch die Nothwendigkeit theils, theils freilich auch durch die Willkühr nack Menschenweise in das einsache Ge» baude des Bundes Uebergelragencs. Dieser Grade ursprimglicher Zwcck war deun doch der: den Uebergang zu bezeichnen vom Guten zum Bessern, vom Bessern zum Vollkommneren. Dazu aufzumuntern, waren sie bestimmt. Nimmermehr aber liegt in ihnen weder der Zweck, noch auch der Keim zu einer mit dem Wesen der allgemeinen Verbrüderung nicht vereinbaren Erhebung des zu höheren Graden gelangten Bruders über den noch auf einer tieferen Stufe stehenden. Der sittlich freie, thatkraftige Bruder erfreut sich allüberall je und alle Zeit der Achtung und Liebe seiner Bruder, möge er stehen, in welchem Grade er übrigens wolle.» Der Lichtsuchende fragt weiter: »Jst Gleichheit übrigens vo rh errschend?» Der Geweihete antwortet ihm: -Unter wahren Brüdern, im reinen Tempel der Menschheit sind alle Bruder gleich; nur ein höherer oder geringerer Grad von maurerischer, d. b. rein menschlicher, sittlich freier Bildung kann eine höhere oder tiefere Stellung begrün» den in einer siltlichen Ordnung. Wo das nicht ist, wo die Stellung des Einzelnen in der bürgerlichen Gesellschast zugleich und vorzugsweise seine Stellung in der Li bedingt, da entbehrei? die da vereinten Bruder noch des sittlich freien G-istes. Dast diese maurerische Gleichheit nicht ebenmasiig übergehen kann auf die bürgerlichen Werhaltnisse der Bruder, das erklart sich von selbst. Aber diese brüderliche Gleichheit ist eS vorzüglich, waS di« maurerischen Feste und Versammlungen so angenehiu macht; sie ist cS, die oft den armen, unbekannten der aussöhnt mit der übrigen, ihn abstotzenden Welt; sie ist es, die ihn lebhaft und frcudig erinnert, auch er sey Mensch, gleich lieb dem Guten, Vorurtheilsfreien, und von der Vorsehung nicht zurückgesetzt.- Des Freundes Frage: .Hat sich der F rek, maurerbiind einen rein m e n sch b e it l i ch e n Zweck oder bloH ein idealeS Ziel vorge» schrikken?» beantwortete der Bruder so: -Diese Frage beantwortet sich zumeist aus dem Vo, ngen. Jndetz erlautere sie mehr noch das Folgende: Jch verstehe unter rein menschheitlichem Zwecke einer, solchen, der gcrichtet ist auf die Veredlung, Humanisilung und somit Beglückung der Menschheit; unter Mcnjchheit aber den Jnbegr.iff nicht nur der Brüdêr und der Men>chen, welche gerade zu einer gegebenen Zeit leben, sondern den Jnbegriff des zu jeder Zeit lebenden Menschengeschlechts. Und in diesem Sinne darf wohl behauptet werden, datz des Bundes Zweck der sey: auf dein ihm eigenthümlichen Wege, mit den ihm und in vielen Fallen ihm allein, als einer Vereinigung vieler einzelncr Krcifte zu einer ganzen vollkommenen Krast, zuganglichen Mitteln dahin zu arbeiten, dasi nicht nur jedes seiner Mitglieder, sondern auch durch diese und durch die von ihm selbst in's Leben eingesührten Jdeen und Anstalten die Gesammtheit der Menschen auf die Slufe der Veredlung geführt werde, auf welcher der Bruder und der Menfch sein Verhaltnitz zur Gottbeit und zur Menschheit so klar, als es geistigen Menschen» krasten gelingen mag, erkennt, die Tugend also um ihr selbst willen, ohne der Triebsedern der Furcht und der Hoffnung bei seinem Handeln zu bedürsen, lieden und üben lernt. So hingestellt erscheint denn der Zweck und das Streden des Bundes sreilich als ein ideales, daher wohl unerreichbares; aber es must es seyn, denn ebei, der Gedanke an die Erhabenheit, an die Göttlichkeit eines solchen Zieles mutz den sittlichen, den edlen. den krastigen Mann anregen, alle Kraft, deren er fahig ist, anzuwen» den, um ihm so nahe zu kommen, als eS mit menschlichem Willen und menschlicker Thcltigkeit möglich ist; nur der Schwache kann durch den Gedanken an die Un. xrreichbarkcit des Zieles bestimmt werden, feig zurückzutreten und an der unlern Stufe der Pyramide stchen zu bleiben, weil er wei^, da§ er ihren in den Himmel der Wollendung sich verlierenden Gipsel nicht erreichen könne. Wenn jedoch kiar ist, dast die Freimaurcrei wohl niemals ihren hohen Zwcck mil dem Ganzen der Mcnschheit erreichen könne und roerde, schon deshalb, weil die .-^enschheit,.im Verhaltnisse zu dem Lebensalter eines einzelnen Menschen, als ewig belrachtet werden kann, indein >ie stets sich erneuert und sohin von einer Zcit zur andern das Bedürfnisi, welles die Freimaurerci in's Leben nes, namlich der Wunsch Euter. mit Mehrerer vercinten Krasten zu wirken, wo des Einzelnen Kraft zu schwach ist, so ist doch damit nicht ausgeschlossen. datz die Freiniaurerei ihren Zweck bei Einzelnen so vollkoiumen, als es bei Menschen möglich ist, erreichen könne und erreiche, diese milhin allerdings auf die Stufe der menschiicben Bildung stellen könne und stelle, welche sie ihr wcihres Werhaltnist zur Gottheit, zur Mensckhcit, zu sich selbst, als einem Mikrokoömus, erkennen latzt. Und schon deêhalb, schon dieser Möglichkeit. dieser Erfahrung wegen wützte der Bund jedem nach Selbstoeredlung und Menschenbildung ringenden Manne ehrrviirdig, sohi» ?ür ihn es Pflicht seyn, sich ihm anzusckliesien, die Erreichung jenes Zieles bei sich und Andern mit allen ihm zu Gebote stehenden Krasten zu erstreben; allein es ist auch selbst unbestrettbar ein der Gotlheit, deien ^uiikcn der Mensch in sich tragt, würdiges Berdienst, jeden Menschen überhaupt, jeden Bruder inêbesondere, aus welche sich mit den dem Bunde zuganglichen Milteln einwirkcn lcitzt, so hoch, dem göttlichen Ziele so nahe gebracht zu haben, als es bei den dem Menschen gegebenen Mitteln dazu und unter den gerade vorgelegenen Berhaltiiissen möglich gewesen ist. Das Ziel. welches die Gottheit allen Menschen vorsteckte, — wir erkennen es aus der reinen Lehre deS Gottmenschen, wie auS der Weltordming schon überhaupt, — ist auch ein ideales; wer möchte boffen dürfen, es zu erreichen; nur Ein Mensch erreichte es, der Gottmensch, zu dessen Lehre wir uns glaubig bekennen, weil unsere Vernunft, so angewendet, wie die Gotcheit es wollte, die sie uns gab, sie als vollkommen unZ erkennen lasit. ?lllein dürften wir, ohne seig, ohne selbst schlecht zu erscheinen, aufhören, der uns vorgehaltenen Lollkommenheit uns zu nahern, weil nur Christus sie erreichte, der mchr war, als Mensch, wenn wir ihn auch, so lange er in Menschengestalt wandelte, nicht als Gott allein betrachten dürfen, ohne da^ wir seinem Wirken und Wesen das Nerlienst der Selbstveredlung und des gvttlichen Ausschwunges zur Dollkommenheit benabmen, die eben ihn für alle Zeiten und Vvlker als heiliges Mustcr hinstellt? Dcshalb also erscheint mir das ideale Ziel des Vimdes nicht nur als völlig vereinbar mit dem reellen, menschheitlichen Zwecke desseiben, svndcrn selbst als nothwendig für letzrcren.» -Aus alle dem, mein Freund, magst Du zugleich erkennen, daZ unser Streben kein religiös-politisches sey, mehr vielleicht lieste sich zugeben, datz der Bund Kirche tind Skaat, welche im Lcben nur zu oft allzu fern von einander steken, einander zu nahern strebe. Niemals aber ist Religion und Politik, an sich und als solche, Vorwurf der maurerischen Werkthatigkeit. Sie nimmt den Mcnschen als Menschen, sie beurtheilt ihn nach seinem sittlichen Gehalte, nach seinem Sinn für den Glauben an eine sittliche Weltordnung, nach seiner Thatigkeit für den Menschen als solchen.« »Dast je und zu allen Zeiten dem Bunde die edelsten Manner angehörten, will ich nicht hervorheben, denn eS dürste mir dagegen eingewendet werden, da^ auch der Schlechten so manche seine Zeichen trugen; allein so wenig von dem erstern Umstande ein untrüglicher Schlufi auf die Vortrefflichkcit, so wenig könnte er von dem letzteren auf seine Verwerflichkeit gezogen werden. Denn rinmal lasit sich z. B. auS der Unwürdigkeit cinzelner, ja vielcr Christen nicht schli'esien auf die Unwürdigkeit der Christuslehre überhaupt, und dann ist ja stets der Schlutz vom Einzelnen auf das Ganze ein verfehlter, ungcrech: also, dem Ganzen beizumessen, was nur Schulv des schwachen oder bösen Willen eincs Einzelnen oder mehrerer Einzelnen ist. Ueberhaupt wirst Du, unser Bruder geworden, nicht vergessen dürsen, datz, wenn eine mcnschliche Anstalt das noch nicht ist, was sie ibrem Zweckc nach und selbst nach Matzgabe >hr-r Einrichtung seyn sollte, seyn könnte, diese Ersahrung Dich nicht der Anstalt entsremden, Dich vielmehr anfeuern musje, alle Krast Deines Geistes anzuwenden, sie mit der Krast Dercr, welche Du sür die Bessern in ihr erkannt hast, zu vereinigen, um sie der Lollendung wo möglich zu nahern, zu welcher sie bcftiwmr ist und von welchcr sie den Kcim in sich tragt. Das ist ein Ziel, des Mcnschcn, des Mannes, deS sreicn, d. h. süllich sclbststandigen Maurers würdig, ein Ziel, welchcs, erreici?t, mit Frcnden der Scligkeit schon bier, nicht oder nicht vollstandig erreicht, doch mit Scelensrieden des Bewuizlseynt, lvhnen mu^ » So, mcine würdigen und geliebten Br.Br., dnrste wohl ein Bruder dem Freunde, der in unsere brüderliche Gemeinschast ausgenommcn zu werden winischt, antwvrten und verstandigend das Wesen der Freimaurcrei und das Lcben unter uns darstellen können, minvestens hade ich selbst in mehrern Fallen in diescr oder ahnlicher Weise zu dem Lichlsuchendcn gesprochen, der vcrtrauend sich an mich wcndete, und ich hosfe zu Gott, da§ ich des rechtcn Weges der Lerstandignng nicht vcrfehlre, welche jeder Ausnahme vvrausgehen soll. Der Tegenstand selbst aber scheint mir so wichtig zu seyn, datz ich wohl wünschen darf, auch die Ansichten anderer Brüder über die ?lrt und Weise der mir so nothwendigcn Vorbelebrung cineS Lichtsuckenden in einer andern Versammlung vorlragend entwickclt zu hören. Zuruf an einen Aeuanfgeni?w.mcnen. Sten November 6LSS.") O! denk', mein Bruder, sietS der Feierstunde, Wo düst're Nacht auf Deinem Wege lag, Wo nur von fernher, wie aus Geister-Munde, E.n Warnungswort zu Deinem Herzen sprach: Wo eine unbekannte Hand Dich führte, Getreu und warm, Dich, blinder Wanderêmann: Es war der Bundesgeist, der Dich berichrte, Mit Wort und Griff! O! denke ewig d'raii. Chor. Es war der Bundesgeist zc. Denkst D'.i daran, wie dann mit stille»! Bangen Die Hand Du auf das Heiligste aelegt, Und plöZlich laat die Tempelsaulen klangen, So wie von Engelsronen angeregt? Es waren Glimmen der verklarten Brüder; Sie trugen Deinen Bundesschwur hinan; AlZ seine Zeugen bllcken sie hernieder Und mahnen Dich: O! Bruder, denke d'ran. Chor. Als seine Zeugen- zc. Denkst Du daran, wie dann die Nebel schwanden, Wie hell es ward vor Deinem Angesicht, Lebend'ge Ketten enge Dich umwanden, Und Deine Seele jubelte im Licht? WaS Du in jenem Augenblick empfunden, Kannst Du's vergessen auf der Lebensbahn? Mit freien Mannern hast Du Dich verdunden Für Recht u»d Wahrheit! Denke stets daran. Chor. Mit freien Mannern zc. So nimm als Vorbild denn für's ganze Leben Den Barer Dir, der Dich uns zugeführt, Beharre fest im wahren Maurerstreben Und sey von Bruderlieb' nie unberührt; Dann wird Minerva innig Dich begrützen, Gefegnet ist unS Brüdern dieser Tag; Des Vaters Fceudenthranen werden flietzen, Er sieht entzückt, was Kindesdank vermag. Chor. Des Vaters zc. *) des zweiten Sohnes eines Mstrs. v. St. der hochw.LZ Mlnerva i. O. v. Leipzig. Eingts. v. Nr. Back> Denk' immer d'ran, auch in des Friedhofs Ringe, Wo hehre Schatten tröstend Dich umwchn. O! weine nicht! Der Meister aller Dinge Laft einen Geist, sein Bild, nicht untergehn! So denke stets der ernsten Bundesweihe Und des Berufs für Wahrhcit, Recht und Pflicht, Und sey getrost, der Bundesgeist, der freie, Er leitet Dich zum ungetrübten Licht! Chor. Und sey getrost zc. Acazienzweige. Vom Br. B a ck. 2. Der gewvhnliche Mensch fürchtet den Tod.— Selbst die Zeichen des Slillstehens der Lebenskrafte scheuet er. Der Keim, welcher er stick te oder vertrocknete, die Knospe, welche verkümmerte, die Blüte, welche verwelkte oder sich e n t b l a t t e r t e, die Fnicht, welche ihre Süstigkeit verlor und verdarb, sind ihm zuwider, er wirft sie binter sich, er mcidet ihren Anblick; nur dem glatten, lebenverheisienden Kcime, dcr sck w el lend en Knospe, der duftenden lind prangenden Blüte, der gewürzhaft woblschmeckenden Frucht, dem in steter Heitcrkcit aufgehenden und wallenden Leben ist sein Auge, sein Herz zugewendet. O, des Leichtsinnigen, des Thörigten! »Was von Erde ist, das wird wieder zu Erde werden.» Im frischen, üppigen Leben selbst liegt des Todes unerstickbarer, unbesieglicher Keim.« Der Mensch sitzt beim Fesimahle, er füllt die Goldpokale, herbei ruft er, waS lebensfroh, waS srisch und jung, was schön und schimmernd ist, Lust und Klang tonen durch die Hallen, der ernste Gedanke an den Tod, an das Aufhoren all' dieses bunten und lauten Treibens schlaft in der Brust, wie in einem stillen, verdeckten Grabe. Doch der Weise fragt nicht erst, ob nur Glück in solchem Leben zu finden sey, und ob daS Antlitz die lebendigen Farben der Frrude trage, ihm ist cS unver- borgen, waS darin keimt und still arbeitet, er weisi eZ und sein ernster Blick sagt's: kein Lebensak t, der Todes keim, der Schmcrzens-Saat nicht in sich trüge. Und auch der gewöhnliche Mensch, wie bestrebt er immer sey, die Erinnerung an den Tod von sich sern zu halten, er gewahrt endlich, daH Bildcr des Todes auf jctem Schrikte des Lebens sich ihm entgegen stellen: die keimende Fruchl erstickt in dcm Schootze der Mutter; der muntere Knabe rubt im Todesscblummer; die in der Schönheit Bliitenfülle prangende Jungfrau verwelkt; des Mannes Krast ist gebrochcn; dem regen Knoèpen- und Blükenleben des Lenzes, dcm heitzen Erntefeste des Svmmers, dein srüchtenichen Herbst sol» gen die Stürme u!id tic Erstarrung tcs Winters. Wer iü's, dcr in der Natur, unler den Gebildcn des Lebcns wandelt und nicht die Liltcr des Toies gewahret? »Heil dein Nienschen, der d?s Lebens Ernffe M.:d!»ing gern empfangt, . Der des gortgeweihren Strebers .'n.cyr'ung auf das -dök're lenkt, Der, den Kieis der Lebenspriifting Aest durchwandeiud und de^ Tiizend Pflichten zu erfüllea suchend, Nur dks Gestes Saate» pfl°gend, Nur des Segens Ernte bekend, Froh bewutzt zum Ziele gehr.» D estimmnngen hinsichtlich des Eigentbums- und Werfugungs.cchtes der Mitglieder der über die in der Elstern Besitze besindüchen maurerischen Gegensiande; zu naherer Erlauterung der bezüglichen Aeuherungcn in Z.q. S.so der Berfassungsurkunde der gerechten und vollkoinmenen St. JchanniS-Freimauier-^ Archimedes zu den z Reistbretern im Aufgange zu Altenburg, vom Zahre issü; getroffen durch ordnungsmasiigen ^BeschluH vom y.August iszg.^) §» Jedes Mitglied dcr Li ist verpflichtet und verbleibt dieê auch selbst nach seinem etwaigen Austritte aus der- Bsrabfaht vom Mstr. v. St., Br. Back. selben, dafur Sorge zu tragen, dasi alle in seinem Besitze besindliche, die Bruderschast und ihre Kunst, eine Li vder eincn einzelnen Bruder als solchen, überhaupt die Freimaurerei und ihre geheim zu haltenden Lehrcn, Gebrauche, Geschichle, Ueberlieferung und sonstigen Geheimnisse betreffenden Gegenstande den Blicken Nichtverbündeter allstets entzogen werden. §» 2» Den Ort und das BchaltniZ, wo eln Bruder diese maurerischen Gegenstande verwahrt, Hat er seiner Familie und einem oder einigen ihm Nahestehenden unter den Brüdern genau zu bezeichnen, damit solche dasclbst seiner Zeit aufgefunden werden können; ihre vereinzelte Aufbewahrung ift daher thunlichst zu vermeiden. §« 3» Bei dein Ableben eines der Li irgendwie angehörenden Bruders übernimmt der Bruder oder übernehmen die Briider, welchen der Verstorvene jenen Verwahrvrt bezeichnet Hat, oder in Abwesenheit oder sonstigen Be» hinverungêfallen die dazu vom Stuhl abgeordneten Brudcr, den gesammten, dasclbst oder sonst im Besitze deS Verstorbenen vorgesundenen maurerischen Nachlatz, der 4' alsbald an die LI abzuliesern ist, welche solchen durch den Bruder ersten Stewart oder in Behinderungsfallen durch einen sonstigen, vom Stuhle beaustragten Bruder verzeichnen latzt, beziehentlich mit dem etwa darüber vorhandenen, von dem Verstorbenen selbst noch zeitig aufgenommenen und in Ordnung gehaltenen, hiermit angelegentlich empsohlenen Verzeichnisse der in seinem Besitze besindlichen maurerischen Gegenstande, vergleicht und seststellt. §» 6» Von diesem maurerischen Nachlasse verbleiben der Li unentgeltlich: alle zu maurerischen, Gebrauche von sclbiger überkommcne Gegenstande, insbesvndere s) dee . maurensche Schmuck und die mauren'sche Bekleidung, die maurerischen Ehrenzeichen, die Liederbücher und die Verfassungsurkunde, welche der Verstorvene von der Li «halten Hat, sowie d) die freimaurerischen Acten, Urkunden, Katechismen, Briefe und sonstigen Schreibereien. §. 6. Dagegen Hat sich die Li hinsichtlich des sonstigen maurerischen Nachlasses des verstorbenen Bruders, an Handschriften, Büchern, Münzen, Gerathschaften und dergleichen, mit den Hinterbliebenen uud Erbbetbeiligte» über einen billigen Annahmewerth und Preis zu einigen, dasern nicht schon vom Bruder selbst ein billiges Verhaltnist bezeichnet worden ware, nach welchcm die Entschadigung (Vergütung) sur sein maurerisches Privateigenthum, etwa zur Halfte oder zu zwei Drittheil des ursprünglichen oder zu würdcrnden Werthes, bemessen werden soll, eine Sorgsalt und Billigkeit, welche die Li immerdar mit erkenntlichem Brudersinne zn ehren wissen wird. Sollte indest eine solche Vorausbestimmung nicht zu ermöglichen seyn, so haben die Letztern ein Mitglied der Li oder überhaupt einen Bruder Freiinaurer mit dem Geschaft der Verwerthung dieses Nachlasses zu beauftragen, so zwar, dast derselbe nur in die Hande von Brüdern kommen kann, der Erlös aber den Hinterblie» benen zu Gute kommt. §. 7» Hinterlatzt der Verstorvene einen Sohn oder nahen Verwandten, welcher Freimaurer ist, so wird diesem obne Weiteres der gesammte maurerische Nachlatz des verstorbenen Bruders überlasscn, um sich über dessen Abtretung oder Verwerthung mit den Hinterbliebenen selbst zu einigen, welche hiervon übrigens zu benachrichtigen sind. §. 3. Von selbst versteht sich und jedem Bruder wird eS noch besonderS angelegentlich empfohlen, dast derselbe befugt ist, unt«r den Lebendkgen und auf dm TodeSfall im Sinne dicser, auf Sicherung maurenscher Nachlassenschaften abzweckenden Bestimmungen über diesen Nachlay zu verfügen, zunachst zum Bisten der liz, immer ader so, dast dcrselbe nur in die Hande von Brüdern kommen kann. §« 9» Die Rechtsverbindlichkeil dieser erlauternden Bestimmungen anerkenncn die Angehörigen der sie mogen nun thatige Mitglieder derselben seyn und bleiben oder wieder ausscheiden, durch ihre eigenhandige Namensunterschrift. Aligemeine Manrerchronik. Fortgesetzte Mittheilungen vom Br. Ed. Beer. Danemark. Da? unsere Grundsatze und unsere Wirksamkeit auch unter den höchsten Standen Anerkennung und Achtung sinden, beweist eine Nachricht aus Hamburg vom g.Nov.v.I. (Hamb.C.), nach welcher die Freimaurer^z Karl zum Felsen in Altona am 7.N0V. Abends die Freude hatte, Se.Königl.Hoheit den Prinzen Christian Friedrich als Generalgrostmeister aller danischen in ihrer Mitte zu sehen. Sie hatte zu dieser Feier die Behörden und Beamten' der hiesïgen und der ProvinzialLI B.C., sowie die Beamtcn aller hier arbeitenden il iW eingeladen, die vereinigt mit den Mitgliedern der Altonaer und mehreren Besuchenden eine gegen 2cxz Personen starke Versammlung bildeten. Der Eindruck, den die Persönlichkeit des erhabenen Mitgliedes und Beschutzers der danischen auf alle Anwesende hervorbrachte, die AeuHerungen desselben über die Mittel zur Erreichung der Bundeszwecke, die Antworten, welche derselbe auf die ihm dargebrachten Huldigungen gab, die Art, wie derselbe einige der Arbeiten leitete und sich mit einigen Mitgliedern unterhielt, erweckten und bestatigten in den Herzen der Anwesenden die innigsten Gefü'hle der Verehrung für den als Meusch, alê Generalgrostmeisrer, alè Fürst so höchst liebenswürdigen Prinzen, und daher wird dieser Abend, ein Glanzpunkt für die hiesigen allen Anwesenden unvergestüch seyn. Schweiz. Uebles — ob es Wahrheit oder böfer Leumund sey, möchte wohl einer ncihern Untersuchung bedürfen — erzcihlte man vor eimger Zeit im Frankfurter Journal von unftrn Br.Brn. im Canton Bern. Neben der Partei der Dorfmagnaten steht, so heitzt eS, wenr, nicht in gleicher Linie, doch wenig verschieden von ihr, die Coterie der Freimaurer, die im Regierungsrathe einigê Bertreter zahlt und nicht vhne Einflutz ist. Die Mitglieder der Regierung, die ihr angehören, hatten eine Stütze nökhig und suchen solche in der Freimaurerei; die Freimaurer (wir verstehen darunter keineswegs die alteren, der Politik fremd gewordenen Eingeweihten) hatten Stellen und andere Begiinstigungen nöthig, und so bildete sich aus den, sonst so humanen Vereine hier eine politische Secte, die für ihr Interesse enz verdunden ist und eifrig neue Anhanger zu werden sucht, was ihr bei vielen, leicht zu leitenden Grotzrathen vhne Schwierigkeit gelingt. Wer aus irgend -in bedeurendes Amt aspirirt, sucht durch Eintritt in die Li zu Bern es zu erhalten und dies ist selten ohne Erfolg. Namenllich nennt man unter den Theilnehmern dieser Abartung der Freimaurerei einige Professoren der Hochschule, Regierungsstatthalter, Gerichtsprasidenten, die natiirlich dort nur zweite Rollen spielen und sich darauf nicht wenig zu Gute thun. Das Volk dleibt diesem Treiben vollkommen fremd, und die Leitenden, wie die Geleiteten dieser Freimaurer sind nichtS weniger denn ausgezeichnete Charactere. Portugal. Der Freimaurerorden ist zu aller Zeit in Portugal verfolgt worden. Theils haft ber Clerikalfanatismus (Jesuitismus) das Licht der koniglichen Kunst, theils verwirkte auch der Orden selbst die ihm bisweilen zugewendete Duldung durch Aufnahme politischer Clemente in seine Verfassung. Das letztere fand desonders Statt wahrend d-S Einfalls der Franzosen ,80». Zu dieser Zeit aber spaltete sich der Verein der Freisinnigen iw Francesado's und reine Maurer. In Folge der Schlacht von Vimiccïra (Dorf in der Nahe L^ssabons, wo die Franzosen unter Junot am 20. Aug. ,«os von den Englandern unter Wallesley geschlagen wurden und ssdann Portugal raumen mustten) gingen Jene unter, bis auf Wenige, welche, z»m Theil mit maurerischen Ritualen Iö?c>, IS2I, lLZZ, 1S2Ü, 1SZZ, issq, und !S2S durch Neue verstarkt, die politischen Beziehungen fortsetzten. Die reinen Maurer verfolgten zeither ihre edleren Kestrebungen in vorsichtiger Stille und Zurückgezogenheit mehr mittel-, als unmittelbar, immer unter den autzersten Gefahren, welche Wahn, Vorurtheil, Selbstsucht, Verblendung und Fanatismus ihnen drohen. »3o non è verc>« è ^zen Africa. Hêchst überraschend ist solgende von der Leipziger Allg. Zeitung nach ?reemz,on's (Znarrsrl^ k-visw mitgetheilte Anekdote: Vor mehreren Iahren ankerte das Schiss Leven, Capita'» Bartholemew, unweit deê Vorgebirges Bojador an der Nordwestküste von Africa in dem Flusse Oro. Der Eapitan und einige seiner Offiziere suhren mit zwei Booten den Flutz hinaus, um die Gezend zu untersuchen. Die Gestade waren, so weit das Auge reichte, eine ode Sandwü'ste. Als sie ungesadr s Meilen weit aufwcirts gefahren waren, landeten die Boote an einer Jnsel, wo die Englander die Nacht zubrachten. Bei Tagesanbruch wurden sie durch lautes Geschrei aufgestört, und alsbald erschien ein zahlreicher Hause Araber, — ein unwillkommmer Besuch, wie sie bereits aus Erfahrung wutzten. Alle waren mit langen spanischen Flinten und Messern bewaffnet. Der Capitan ordnete seine Mannschaft zum Kampfe, der unvermeidlich zu seyn schien, machte ader, indem er dem Anfiihrer entgegentrat, das Freimaurerzeichen, das zu seinem Erstaunen von dem Araber sogleich erwiedert wurde, der darauf seine Flinte aus die Erde legte und den Capitan umarmte. Die Araber wollten Tabak und selbst die Kleidungsstücke der Englander haben, aber ihr Anführer wuHte sie in Schranken zu halten. Er leistete überdies den Englandern Beistand, als sie die Jnsel verliepen, und so schieden sie mit gegenseitigen Freundschaftsbezeigungen. Ausgang Leipzig. Am i?.Marz d.J. feierte die LH Apollo ein Fest der Menfchenliebe. Es beschenkte dieselde namlich, wie dies schon seit mehreren Jahren am Sonntage Judica geschah, zwö'ls arme Confirmanden, welche theils in den hiesigen protestantischen, theils in der katholischen Schule das ausgezeichnetsie Lob erworben hatten und deshalb von ihren Lehrern zum Empfange dieser Wohlthaten empsohlen worden waren, mit neuen, der ihnen bevorstehenden kirchlichen Feier entsprechende», vollstandigen Bekleidungen. (Leipz. Allg.Aeitung.) Ausgang Berlin. Am zz. Marz d.J. feierte die grotze Landesi^i von Deutschland unter dem Worsitze ihres Grotzmeisters, des Generals Grasen Henkel v. Donnersmark die allgemeine Todtenseier sur die im vergangenen Jahre verstorbenen Brüder bei sast überft'illter LZ. — Man bemerkt überhaupt in der neuesten Zeit einen starkern Zudrang zu de.i Freimaurer^ZI, obgleich die Prüsungen sür die Aufnahme sehr gescha'rft worden sind. (Frankf.Journal, Nr.yq.) Redacteur: Br. Bernh. Lützelberger in Altenburg. Gedruckt bei Br. Ferd. B e ck in Eahla. Oer Gsten von Altenburg. Monatlichc Rundschrift für thütige Br.Br. Freimanrer aus allerlei Orienten. Manuscript für Br.Br. Inbakt des vicrten StückeS. R-de ,ur kk>'„l,>'. tung der F'st^i am yssten Stiftungzfsst?. Kettenweihespruch — Dunk-swort des B-S. W. aus M. bei der Tafels des Sttftunaêfestes. — Bruderliche Mitfeier beim «iahrigen Doctoriiib-Iaum des Brs.Eoll.nbusch i.. Cahla. ^ ChroM d-s h.^mlAen Lrients: Monat Januar skZy. ^lede zur Ejnleitung der FestLi am yssten Stiftungsfeste der Archimedes zu den z ReiSbretekn den zi.Januar LLZy. ' Lom Mstr. v. St., Br. ZS ack. -»Sind wir vereint zur guten Stuabe, Wir starker, freier Manner-Chor; Dann dringt aus jedem frohen Munde Die Seele zum Gebet hervor, Denn wir sind hier in ernsten Dingen, Mit hohem, heiligem Gefü'hl; Drum mutz die volle Brust erklinaen Ein volles, helles Saitenspiel.» Ja, zur gul,n Stunde sehen wr'r unS h,ut verci'nt — mcine bochwürdigcn, fthr ehrwürdigen, wurdi.qen und gklicblkn Br.Br.! — zu -iner Si^nde, geweihet — wie unsere Ber^ssu^lirkundk (S^sZ) würdig und 4 bezelchnend sagt — ^dem Andenken an die am Zi.Ien-ner 17^2 erfolgte Gründung unserer guten L^i, geweihet der dankbaren Erinnerung au die entschlafcne», verdicnstvollcn Milglieder der ^!, wie dem ernsten Nachdenken üder die Schicksale, welche sie erfuhr, geweihet der Krengen Prüsung des Zustandes, worin sie sich besindek, und neuer Bclebung des Eisers ihrer jetzigen Mitglieder!» Vor unscre Seele treken zu solcher Stunde, beleuchtct von dcn Lichkstrahlen dankbarer Verehrung, die ehrwürdigcu Vilder der Br.Br. Albrecbt Anton v. Rüxleben, Johann August Freih. Bachoff v. Echt und Ludwig Heinrich Frcih. Bachoff v. Echt. Sie waren cs, wclche am heutigen, uns dadurch so heilig und thcuer gewordenen Monatstage des Jahres l?az, nach dem ihnen durch den englischen Provinzial-Erctzweister des obersachsiscken KreiseS, Heinrich Wilhelm Marschalk, Erbmarschall von Thüringen, auf Ansuchen nntgctheilten, im Jahr ,717 eingesichrtcn neuengliscken Nitual, durch die auf der Skister Bikte an die kurz V.'rher in Leipzig enkstandene, spater unter dem Namen »Minerva zu den z Palmen-- arbeikende, uns somit dopxelt verbrüderte ^ anher gesendeten Br.Br. Adrian D'eodat Steger, Mstr. der Johann Heinrich Rosenzweig, I. Vorsteher, und Christian Gottsried Zemifch, II. Vorsteher, feierlich einrichten und einiveihen liesien die ^ Archimedes zu den z ReiZbretern, in deren jetzigen Hallen, zu welchen am I2ten August I3c>2 der Grundstein gelegt ward, die Br.Br. des hiesigen Osten dcn, Gott und Menfchen wohlgesaUigcn Arbeiten der königlichen Kunst sich hingeben. So leben denn in dankbarster Verehrung fort in vnserem treuesten Angedenken die durch Verdienste und sast loojahriges Alter geheiligten Namen der Skister unserer guten ^i, des ersten Mstrs. v. St., Brs. v. R ü rleben, der ersten beiden Vorsteher, der Br.Br.Bachosf v. Echt! Ihnen unsere verehrende Dankbarkeit und den Vr.Brn.» wilcht nach ihnen der drei grvpen und der drek kleinen Lichter der Frcimaurerel, der dnrch sie vcrtrctcnen Idee des grotzen, ewig unlösbaren Menschheitbundes treulich wartetcn und pfleglcn, und von welchen ich hier nur gedenken will des BrS. Ludwig-Ernff, Prinz des Herzogl. Hauses, unter dessen Hammcrführung am I7te» September >742 unsere ^ von der zu Dreèden den Namen Nnis plankies u trager- oder den z Reijzbretern- empsing, der Br.Br. v. Schmerzing, Gotter, Lenz, P nnz Moritz, v. Einsiedel, von der Gabelenz, Johann Christian Aitton Freiherr Bacbosf v. Echt, Freiherr v. E N d?, Zschackwitz, Pier er, Schneider, Waitz, Pietzsch, Wagner und Romer, von welchen wir dermalen noch die Br.Br. v. E n d e, Wagner, Waitz und Romer des heiteren Lebens sich erfreuen, beziehentlich unsere Arbeiten und Bestrebungen theilen sehen, wahrend die Anderen vorlangst eingingen zu dem ewigen Osien des Weltenmeisters und dort Segen und Gedeihen herab« flehen auf ihre gute LZ und auf alle treuverbundene, nach Licht, Wahrheit und Menschheitbeglückung redlich und nach bester Kraft beharrlich ringende Br.Br. Es ist ein reiches Feld, dessen Früchte sich unS dar» bieten in der geschichtlichen Darlegung dessen, waS seit dem zisten Jenner ,742 im hiesigen Osten sich ercignet. Das alte, gute Konstitutionbuch unserer vom Jahr SL03 — wir verdanken es zumeist dem verewigteil Br. Schneider — und das geordnete Archiv unserer geben eine lange Reihe geschichtlicher Momente an die Hand. Aber ich mutz heut es mir versagen, weiter einzugehen in all jene Ergebnisse, und ihre Darlegung dem Br. vorbehalten, der in wenig Jahren, wenn der groste 'Hammer zu einer Stistungscier rufen wird, die wir, so uns Gott bis dahin erhalt, begehen werden mit dem, ihr doppelte Wichtigkeit beilegenden Gedanken, datz wir nur einmal sie erleben können, und datz Hunderte von Br.Brn. zum ewigen Osten eingehen, ohne daA es ihnen verzond ware, ein nd durch Regelung der iWVerfassung, durch Lehre, 'Leben und Bcispiel, durch Geist und Herz für die Lerwirklichung der reinen Idee thatkraftig wirkten, bewaken wir ihnen dafür die dankbarste Berehrung und verbinden wir damit den stillen geistigen Nückblick auf das, waS bislang hier durch vereinte brüderliche Thatigkeit für die iicilige Sache der Humanitat geschehen ist, so prüfen wir zugleich streng und mit aufrichliger Selbsterkenntnitz unser Wollen und Wirken, unser Thun und Treiben, devorab im Lause des nun erst beschlossenen SJahres. Ohne selbstgefcillige Voreingenommenheit, ohne eigenliebige, für jeden Fehl, für alle Mangel blinde Selbstzenugthuung dürfen wir wvhl, nach der genauen und ausführlichen Jahresrechenschafl, welche in der nachsten Zeit als befondere Druckfchrift vertheilt werden wird, uns das Zeugnitz geben und dessen Bestatigung von den outzerhalb unserer lebenden, des OrdenS Sache mit Geist und Gemüth beobachtenden und in ihren Erscheinungen beleuchtenden Br.Brn. gewartigen, datz anch in dem abgewichenen ^WJahre unsere gemeinsame Thatigkeit eine dem Geiste, Wefen und Ziele der königlichen Kunst verwandte, ihm entfprechende, seiner würdige war, wenn gleich nicht alle Glieder der Br.Kette mit gleicher lebendiger und ausdauernder Thatigkeit, wie die von Gott ihnen gegebenen Kraste und die Nerhaltnisse ihres autzeien Lebens es wohl gestalten durften, der Kunst sich hingaben, zu deren Jüngern, Lehrlingen, Gesellen und Meistern sie hier oder anderwarts geweiht worden. O, habet Dank, herzinnigen Dank, Jhr Söhne und Lieblinge deS Altvaters ArchimedeS, die Jhr, der Bequemlichkeit, der Selbstsücht, der Weltlust mit ihren wechselnden, aber in der Erinnerun^ zumeist spurlos verschwimmenden Wcr^nü^unZen gern enlsagcnd, den Aus- gaben, wclclie unscr ebrwürdiger Attvaier auf seinen Rcijzbrctcrn unS vorzeichnete, den Br.Brn., wclche in dieser unserer altehrwürdigen Bauhüttc Lehre und Beistand zu allem Wahren und Guten suchten, mit Licbs und Thatkrast Euch widmetet! Des reinen Bewu^tseyns seliger Friede gelcite Euch herüber in das neubeginnende Iahr und durch dasselbe hindurch. Uns Alle abcr, meine geliebten Br.Br., besecle ein neuer, so reiner, ais bestandiger, in Wort und That, in Lied und Nede, wie in Opfer und Mitwirkung sich kundgebendcr Eiser sur eine Sache, welche in neucrer Zcit von so niancher Seite her offen oder tückisch, unmittelbar oder verdeckt angesochten worden ist, gegen welche "der alte böse Feind. des Lichtes und der Wahrheit, der ossene und versteckte, katholische und protsstantische Jejuitismus auf's 9èeuc in die Schranken gekreten ist, ei» Fcind, der nur durch Reinheit des Maurerlebens, durch Ucbereinstimmung unseres WandelS und unscrer maurerischcn Handlungen mit unseren altehrwürdigen Lehrcn, durch Muth, Krast und treue Ausdauer übcr» wundc» werden mag, wie unsere Br.Lr. frühercr Zcit ihm obsiegten. Lagt dahcr nicht, mi'ndeflens nicht mit Grunde, von uns gesagt werden, was unlangst in einem öffentlichen Blatke (in der Leipz. Allg. Z. v.zo.Oct. ,828, Nr. öoz.) von einer in der That damit nicdrig verleumdeten Brilderschast gesagt ward: .das nicht-maurerische Publikum nimmt keinen Theil an dieser Brüderschast. Da von ihren Werken und Leistungen so gut wie nichtS verlautet, so sieht man durchgangig sie nur si'ir eine Gesellschast an. die sich von Zeit zu Zeit zu reichlichen Mahlzeiten ver. sammelt.» — Brüder! Bundesgenossen! Lasit mich aus treuem» vielleicht noch nicht von Allen erticstem und erkanntein Herzen, an einem Tage, der uns mit Vertrauen, Liehe und Hossnung in die uns verhüllte Zukunst hinüber gelêiren soll, auch Euch zurusen, was ich, zu Erlauterung W-nirenscher Bildcr ,md Bezlehiingên, vor Iahren dem Br.Klubb in Eisenberg zurief: --Dammerung hcrrscht auf dem Werkplatze des Redens, wohl auch Nacht, zum Mitzmitthe führend, ^ur Verzweiflung. Hingegeben scheint der ?!rbeiter dem oufall und mit ihm der Vernichtung. Da krikt aus Diisier nnd Dunkcl hervor der Glaubc, ein lichter Engel, cm Bote der Gnade, des ewigen allgütigen Weltenmeisters, imd fübrl heraus am dunkeln Himmelsgcwolbe die schaar der Gesiirne. Die Nacht enlfbeht, der Tag bricht an, nnt ihm das Vertrauen auf eine hohe, schützende Macht, auf die eigene sittliche Kraft des freien Menichen, auf die Güte des menschlichcn Herzcns, das oft wol'l sich verirren. doch otter noch sich würtig bezeigen wirv der Brust der gottgelicbken Mutter Natur, an der es gelegen, deren segnende Fülle es in sich gefogen. Heiiigcs Vertrauen, walte beglückend unter Brüdem und Schwesiern, kehre zurück dahin, von wo Jrrtl um und Mlizverstcindnitz dich jemals verdrangte, weile sürder da. wo du so gern gepflegt wi.st, ble>be bei uns. die wir b-rzl.ch uns die Hand geben zur schönsten Kette. wahrend wir freudig das Rauschcn deiner Schwingen übcr uns ver- nehmen.- . -i »Frieden GotteZ herrscht in der remen Brust. die den Hauch desGlaubens sehnend in lick aufnabm. Sie erweitcrt sich sur das Leben, die Gesiihle der be>scrn Menschennatur werden wack, dem verwandten perzen schlietzt sich das Bruderhcrz an, und die Liebe feiert jubclnd den Tag ihres Sieges; mit >hr die (.^ottheit. denn Gott ist die Liebe. Ader wie könnte «>ebe seyn, wo nicht Vertrauen ware, und wie vermochte der Glaube zu wohnen, wo nicht die Siebe ihn um^ si.ig! Darum gesegnet das Herz, daS vertrauend liel'et, liebend vertrauet. Des Lcbens ^etterwolken mogen sich eatladen üder den Hauptern der Bruder.'sie stehen unerschüttert, denn ihr H-rz vertraucc auf Den. der Ü)er den Wolken zu T-zron- sitzet. uns li«bt iyn, auch wi:iu er zürnen schcint. ^-oem ter Lkebe, wehê dnrch unsere Hallen, fübre die Herzen rinander wieder zu, wenn jemals sie sich fremd werde» wolllen, umschlinge mit ncucn Banden, mit Maurerketten, die verbundenen Herzen und Hande und vereinige uns einst untrennbar mit dcm Urquell aller Liebe zu himmüschem Wirken.» »Ja, wir fühlen es freudig, es wohnt cin guter Geist im Menschen, er lebt in der Nalur, er waltet segnend auf den Werkplatzen des Lebens, der Geist des Glaubens, der Geist der Liebe. Uns belebt sanfr, doch machtig, wunderbar beglückend, der Hauch der Gottheit; der Abendrölhe Glut, deS Sternenhimmels Glanz, der aufgehenden Sonne Flammenmeer vevkündet ein ewiges, hochheiliges Wesen, unv aus der Tiefe unserer abnenden Brust herauf steigt, mit dcm Blicke der Verklarung.'der Genius der Hoffnung — der H o f fnung auf cin vollkommenes Jenseits, wo sich freuet, wer hier trauerte, siegpranget, wer hier der Gemeinheit Ueberniacht unterlag, wo vollendet wird, was hier begonnen ward, cin Jenseit, wo der wahre Maurer der Aollendung Kelle kmpfangen wird.» »Br.Br., dort in des hochbeiligen WeltenmeisterZ twiger Bauhiitte sindct einst der wahre Maurer dm rechcen Bruder wieder nach Glauben, Lieden, Hossen in Schaven, Lieden, An beten. - Kett < nweihosp r u ch. Mstr. v. St.: »Emster Ruf, der in der Bruder Herzen Mit dem ersten Schlag des Hammers dranz Und zur Ardeit bei dem Strahl der Kerzen Fest und treu die Bruderkette schlang. In die Herzen kehrtest heut du wieder, Führt'st Geschied'ne vor der Seele Blick, Eintest mit uns alle uns're Briider, Kündetesr dcs^ Wundes dauernd Guick. Ia, noch strablt daS Licht, noch l^alt die A«cte, Noch erschallr des Hanimeri- ernster Schlag, Noch ertönet an geweih'ter Statte Feierlich der Ruf zum Ardeittag. Fest steht unser Heiligthum! Jhr Bruder, Schlmgt die Hand?, schlaget steudig cin Und gelobet fest und wahr und bieder, Unsers Bundes immer werth zu seyn. Enger knü'pft das heil'ge Band, Dafi zum Ziel der Bau uns fllhre, Dasi, was Weisheit still erfand, Starke trage, Schonheit ziere,« (Kettenvers aus dem Liederbuchê gesungen.) Sodann der Mstr. v. St.: ^>D«"i verklarten Geistern, die hier walten, Cey's geloot oas beii'ge Maurerwcrt: Ob auch Krast unh Leven uns vcralten, Uns're Maurertreue danert fort!? Dankeswart des Drs. aus M. bei der Tase!-U des S'tiftnngsfestcs. Behalten und wiedergegeben von Br. R o t h e. Ein junger Wanderer zog seinen Weg dahin, lim das Ziel zu erreichen, das er sich gesetzt halle. Scine Babn ward ihm sckwer. — Ein durreS, unfreundliches Wesen, die Diirsligkcit, halte sich z» ihm geseUt auf seiner Wanderfchaft, begleitcte ihn auf allen Trillen, vhne dasi er desselben, trotz allen WidcrstrebenS, jemals los werden konnte, krat ihm allenlhalben in den Weg, um feine Schrille zu hemmen, und warf ihm sclbst zuletzt, als er seinem Ziele bereits nahe stand, eine Schlinge um den Fusi, dasi er kaum noch einigeimasien sich fvrll'ewegen konnte und sast verzagen musile, an das erwünfchle Ziel zu gelangen. — Trauenid stand er MIN da und wusite nicht, wie er von den Banden diefes Wefens sich befreien und seine Bahn vollenden sollle, als er den einem Jnncrn, und sprak zu ibm: -Sey --unverzagt, jungcr Wanderer! Siehe die Hiille, die aiu »Abhange des Weges steht und von dem Gipfel einer -Eiche ums.lallct ist. Meine Söhne sindest Du da und -meine Wcrkgenossen. Klopfe getrost an die Tdur ihrer -Werkstait, erzahle idnen Dein Geschick und siehe zu, »waS sie thun werden.» — Und vertrauend diesem Worte, vertrauend noch mehr den mildsreundüchen Blicken, die aus den Augen deS greisen Werkmeisters ihm entgegen glanzten, wandle der bedrangte junge Wanderer scine Schrikte, nahte sich der Hütte am Abhange des Weges, v?m Gipsel der Ciche limsckialtet, und that, wie derselbe ihm gcboten halte. Da fand er in ihr dessen Söhne, wie sie gemeinsam thalig waren im regen Fleisie, um des Bakers Werk zu fördern, und milten unler ihnen eiue hehre Lichlgestalt, wie cines Engels Gestalt, die idr Thun lcitete und ihren Sinn regierte. Von ihr durchdrungen und beseelt, schlngen Aller Herzen warm und tiesbewegt ihm ent» gegen, alS sie ihn in seiner Bedrangnlff erkannten, reichten sie ihm willig und sreudig die Hand zur Hülfe dar, wie wcnn es eincm Bruder galte, ermuthigten und erhciterten sie ihm die vcrzagte Seele wieder, und machten ihn fertig und geschickt, mil leichtercn Schrilten weilcr fortzugehen und die Bahn zu seinem Ziele zu vollenden. Den jungen Wanderer kennen Sie, gel. Br.Br., von welchem ich hier rede. Der Weg, den er ging, war der Wcg der Wissenschaft, das Ziel. nach dcm er streble, war die Gotteswcisheit, die Gestalt, die im Lause darnacb ihn so scindlich hcmmte, es war die Dürstigkeit, der hochwürdige GrciS, den er am Wege fand, war Vaker Archimedes, am Baue der Menschheit sitz-nd, die Hütte, nach wclcdcr er ihn wies, war seine Banhütte im hiesigen Oriënt, die hehre Licktgestalt, die in ihn regierte, war jene Liebe, die mitleidsvoll und bercitwillig jede Thrane zu trocknen slicht, die irgendwo cin Sterblicher weint, und die warden Herzcn, die ihm da entgcgcn schlugen, und die hiilfrcichen >^)ande, die er da fano, es waren ^ hre Hcrzen. J^h r e Hande, g-liebten Brüder! Nahe stellend jeuem jungen Wanderer in mehr als einer Hinsicht, thcilcnd dcèhalb die Hochgesnhle des Dankes und der Berehrung, die sein Jnneres beleden, êrlauben Sie mir daber eine Kanone abzuscuern nach den (^cbranchen unserer königlichcn Kunst. Es gilt zuerst dem hochwürdigen Vater Archimedes, datz sein Name lebe auf dcm wci'en Erdcnrund und er jcncr Unsterblichkeit, die jcdcm Edeln schon hienieden N'ird und wozn sein heiliger Mcnschheitsban ihm d-e qerechtestcn Ansprüche giebt, im vollsicn ^.>èasie sich erfreue! Es gilt alsdann seinen Söhnen und Werkgenos. sen vornamlich im hiesigen Oriënt, dast sie stet» fleigig sin», sein Wcrk zu treiben, um glcicher Unsterblichkeit würdig zu werden! Zuletzt aber gilt es besonders noch jener Liebe. die ihre Hcrzen regiert und um sie die heilige Bundeêkette schlingt, dast dieselde unlcr ihnen wohne, walte, wirke, segne und treuverbundcn sie zusamnie» halte'am grosten Baue. bis der höchste Baumeister aller Mekten sie von der Arbeit rufen lasit durch seinen Schaffner und ihnen mit zufriedenen B.'icken il^en Groschcn rcicken lci^t, die Krone der Unfterblichkeit jm cwigcn ^Dsten! Prüderliche Mitfeier. In die Feier des f u n f z! g j a b r i q e n Doctorjubilai des H.S. Geheimen Hoiraths, Brs. Co l! e n b n s ch zi! Cahla mischte sich mit ihien Segenswünlchen. unv mi! ihrer Freude anch die ^ unsercs Orients. Zilterte aucd zunachst die Angst in der Br.Vr. Herzen un. tas gerade jetzt durch dcdenkliche Krankheit so fthr geladrdcle Leden, so rounschte man dvch auch gar zu innig deZ Binders baldigc und sichere Wiedergenesung, als dast man nicht mit einer Seele anch batte an !ie glanben soücn. D-sbalb wurde, uitter sestcm Verkraucn zum Himmel, den Br.Brn. Back und Schubark tas Wort vcrliehen, um den G.'sinnungcn und Wnnschcn allcr ArchiniedkK-Br.Br. Ausdrnck und FcsteSsorm »u geben. Der Mstr. v. St.. Br. Back. verfaZte und !>er Br^ Schubarl in Cahla üderreichte nachstchendes Schreiden: Dem würdigen und hoibverehrten Br. L^ol!tn!>Uêch in Cahla. Würdiger u » d cieliebter, Hochverehrter Bruder! ?.',hr' um Jalire sind vorüber, Wie' qcmischle'Ta^e floh'n, Iahr'' um Lahre sind vorubev In das ernst Neigan.sne s^ion. ie'^nduz stk!s auf'6 Ncue Ui>«t fich ediks ZLi'^eil kund, nd^liebe, «>uderttene, Und ein eu'ig sich'rer Buud!' In de» .^ewcil.en, lichtvolle» Hallen des Zlltvaters ?crcknmedes ist dic Knnde verno:nmen worden, wie Sie, wnrdiger und gel>^>ter, hochverebrter Br., dem denkwürdigen LebenStag- sich nahern, weleer S i c mir frohbewustter Selbstz-nngthuung zurückblickeu lassen wild aus n'ii fuiifzigzahrigêZ, im Genre der wahre» köm'glichen Kunst b«» segeusreiche» Dienste der Menschheit als auêubender?srzt, als crleuchrelerPfleger der Wissenschaft, als thatkraMger Menschcnsreund in wciten Kreisen treu und solgenreich gewidmetes Wirken. Die Br.Br. der >i. u. v. ?lrchimedes zu den z ReiZdrecern im Morgen ro» Altenburg haden dikse Nachricht mit freudiger Theilnahme empsangen. Drum mogen sie cs sich nicht versagen, an dem Tage, welcher Ihnen von so vielen Seiten her Beweise dringen wird ven der eden so allgemeinen, als woklverdienten Anerkennung JhreS redlichen, klaren, seldstvcwusiten und woblrha'tigen Wirrens, durch gegenwartigê Zeilen, welche würdige und liebe Kr.Br. dort zum festlichen yten Mai Ihnen uderreichen werden, in den innern Kreis Ihrer Lieden, Ihrer Freunde, Ibrer Verchrer zu tretcn, um damit kund zu ^eden die lautern Gesiihle hoher Verehrung und inniger Br.Liede, '.velche in der Brust aller Mitglieder der hiesigen siir Sie walten, den »Bruder« nennen zu diirfen, Allen so wohl thut. Wir verbinden mir dieser uns so erfteulichen Nersicherung die angelegenkliche Bitte, Sie mochten auch uns Jhr Wohlwollen, Jhre dru'derliche Liebe fernerweit bewahren. Der ewige Vaumeister der Wellen aber nehme Sie, würdiger und geliedter, liochverehlter Br., und Alle, welche Jhrem Heizen nade steden, Jhre edle Gattin, Jhre lieden und achtbaren Windei, Enkel und Angehorigen in seinen heiligen, segnenden Schntz und schenke Ihnen den heitersten LebenSabend dis zum Eingange in den ewigen Morgen, wo wir Alle in der Grosi^z der Gerechten und Seligen uns wiederseden werden nach Lieden, Glauben, Hossen in Lieden, Schauen, Andelen! In^solchem Sinne degrüsien wir Sie sreundlich durch die »nS heilige Zahl nach Maureidrauch im Morgen von Altenburg am Zlten April 6KZY in voller ^iVersammlung. Die Mitglieder der g. u. v. Sk.Iobannis-Fr.Mr.^ Archimcdes zu den z ReiHbretern durch zc. (Llironik des h c i m a t h l i ch e n Vrients. Monat Ianuar sgZ9. Protokollauszug. Moncits^,, zugl?!ch zur Wahl und resp. Ernennung der Directorialbeamten bestimmt. Bei Erössnung dieser durch den Mstr. v. St., Br. Back, der jie auch erl. und re>j., sini' Si Br.Br. jugcgcn. Dit Br.Br. Bergt, Kanold, Reichardt, Wilie erl'khen die Feisr des EröffnungsacteS ^ durch den vierjtimniigc!^ Gesang deê Liedes: ^ ^-Hcr unS, Wahrheit, weim wir hier auf Erden AndachtSvoll um Setbsterkenntnist flehn! Lass es Tag in unserm Inner» werden, Dast wir Alle unsre Flecken sehn.« ^c. s. S. i2l. Th. II. d. Ldrb.) Den Wahlact beschreiten die Br.Br. erst'nach Vorführung und theiiwciscr Beseicigung einer au^erordenrlich langen Reipe anderen Arbeitsstücêe. Das vom Br. Pietzfch uinstandlich geführte Protokoll giebt deren zweiundzwanztg an. Mit einigcn dersewea können wir uns auf die Chronik des vangen Monars und cinige andere im Agdr. bereits gemachte Mitrheilungen beziehen? mic riniaen noch zu vollendenden mussen wir auf fernere Berichte vertrosten. 1) Aujïer mehreren allgemeinen iWRundschreiben wurden initgetheilt die besondern Zuschriften der in Gera und Hildburghausen. Jene Sckiwester ladet zu ihrem Sriftungsfeste ein, und diese erwiedert den Grust, den wir zu ihrem Jubelfestê gebracht. 2) Ei» uns Allen unbekannter Mann auS Greifenhain bei Zrohburg klopft mittelst Aufnahmegefuchs als Fremder. *) Vergl. Seite zoz, sszg deS Zgds. Wie, wenn wir die Ramen der Such enden, die unS fern ivohnen, hier in unserem ^Blatte nennen dürften? Jnsoferu dadurch die Augen mehrerer Br.Br. Freimaurer auf den ihrem Blicke erreichbaren fremden Suchenden gerichtet würden und jeder Br. sich gemahnt sahe, nach Maurerpflicht d?m Fortgangi einer Aufnahme Vorfchub oder Einfpruch zu thun, insofern will uns die etwas weitcr hinaus vernehmliche Ztachfrage nach ein-m Suchenden nur zwectmWg und sogar um fo nothwendiger erscheinen, als autzerdem wohl manchmal ein Br., der vielleicht gerade die beste Auskunft zu geben im Stande ist, darum unbefragt bleibt, weil die LI ihn entwedec selbst nicht zu suchen wuère, wenn er einem andern Oriente angehö'rt, oder weil sie eine Betanntfchaft zwischen ihm und dem Suchenden nicht für wahrscheinlich hielt. Zudem erkennen wir in solcher Anfrage bei allen nur irzend erreichbaren Freimaurer-Br.Brn. eine ganz und gar freimaurerisch e Ma^regel, da ja eine nicht Aufnahme» für sich nur macht, sondern für de» ganzen Freimaurerbund. Wir wollen das jetzt nicht weiter auSfiihren, bitten aber die Br.Br. recht angele^entlich, durch s) Die Nr.Bi'. nehmen unter feierlich beol'achtetem Maurers brauch an der Freude Theil, die heut mit dem Tage seiner silbcrnen Hochzeit dem Br. Brauer ausgegangen. Der Mstr. p. Sr., Br. Back, der Alti»str. v. St., Br. Wa itz, und dcr Altredner, Br. Saöise, liaben schon, wie noch viele andere Br.Br., heut Morgln den Br. Brauer duheim in der des Haufts begrüst und im Namen der Brüderschast dem Feste auch ihrerseits die freimaurerische Weihe gegeben. q) Br. W e i s e erhalt zu der Uiitcrstü'Hung, mit welch>-r er fiir einen dürftigen, aber in Wissenschaft und Güte wackcr emporstrebenden jungen Mann sich verwendct, cinen Auschup von 2U Tkalern. Der Mstr. v. St. berichtet i'iber die am Christabende Statt gehabte Ueberreichung der Weihnachtsgaben, weiche die den St—'schen Kinder» und dem durch Feuerunglück seiner Bü'chec verlustig gewordencn jungen Manne ausgesktzt, sur welchen letzteren Br. Bruno Wagner sich kittend verwendct hatte. An einen auhcngebliel'ene» frühern Aspiranten, Herrn M. in S., ist der von selbigem erlegte Abschlag aus seine Receptiünsgelder zurückgesendet worde», weil er nichts wieder von sich Hat horen lassen. 7) Die regelmasiigen jahrlichen Beitrage der Br.Br. an die ^iKasse werden um einen Thaler herabgesetzt; eben so auch L) sollen die Reccptionêgelder von sgzz an und kunstig zehn Thaler weniger, alê zeitt-er, betrazen. Dagegen Hat l)) der Bürge eines Aspiranten hinkünftig um so strenger die Pfiicht aus sich, dafür zu sorgen, dast mindestens acht Taae vor der Aufnahme seines Pathe» die Receptionsgebühren berichligt sind und die Quittung darüber dem Stuhle zur Einsicht vorgclegen hade. ,v) Oöschwebende Ungewitzheiten über ben Betrag des ZinseS für BenuHung des gropen Saales im ^ZHause zu Privatzwecken aaben Anlast zur Hinweisung aus die desfalls vorbandei.en Bestinimungen, nach welchen ein Br. hiesigen Orients 2 Thlr., «in Br. fi'kniden Orients s Thlr., ein hiesiger Nichtmaurer q Thlr. und «in srcnider Nichtmaurer s Lhlr. jedesmal für Privatbenutzung des erwahnten Saales, vor Ueberlassung desselben, an die ^lArmenkasse su zahlen Hat. il) Die ErlaubniK des gel. Brs. Lucius, den Ertrag einer unserer !^I überlassemn cknsehnlichen Partie Exemplare seiner sreundliche Mitrheilung uns aus der Unger.'ipheit zu helfen, ob wir hinkiinftig die Namen suchender Mr.uier nennen dürfen, oder welche l'i b e rw ie g endi Gêfahc x-ir eiwa lausen, w«nn wir eS thun. d. Avr. --Bundesgrüsie^ zu maurenschen Zwecken frei verivenden zu dürfen, erkennt die Brüders6)aft mit liebevollem Danke an und gnisst, auch für die Ferne, in die wir den thcuern Br. zu höherem Wirken hinziehen sahen, ihc innigeS ^Gedenkcmein!« i. H.Z. zu iym hinüber. ,2) Den SchluA der heutigen ^ZjUrbeit machte die Wahl der ersten Directorialbeamten auf daS bevorstehende Maurerjahr, deren Ergebnisi bexeits in Rr. i. des Zgds. berichcet worden, und die Ernennung des hochw. Brs.Römer zum Depucirtenmstr.v.St. durch den Mstr. v. St,, Br. Back. zo./I. Vor^z, am Abende vor dem Stiftungêfest?, e., erl. u. r. durch den Mstr. v. St., Br. Back, mit 22 Br.Brn. «O, Menschen, Brüder, brechet nicht, Was Wort und Hand und Schwur verspricht!» sangen u. A. die Br.Br. sich vorlausig in ihre eigene Seele einander zn, in dem Liede Nr.I^XXI. Th. I. des Gesangbuches: --Hinauf, hinauf zur Ewigkeit zc.«, da sie ja eben im Begriff standen, zwei neue Glieder dem Bunde zu wcihen und den Schwur dor Treue ihnen abzunehmen. 1) Die Br.Br. Brauer und Weise dringen den Dank froher Herzen der ^ dar, Ersterer für die brüderliche ^heilnehine a» der Freude seincs oben angezeigten Festeê, Letzterer für die Huwanitcitsrückncht, welche die einem seiner PflegUnge gescheukt. Br. Wei se übergab zugleich dem Stuhle ein an die gerichtetes lateinisches Gedicht des Studenten WeiHgerber aus Meuselwitz. Der Mstr. v. St. verheet den Br.Br». eine Uebertragung dieseS Oedichts in'S Deutsche. 2) Der Br. Secretair übernimmt die Bearbeitung einer neuen ^IL^ste. z) Die vernimmt mit Vergnügen die in ihrem Auftrage und auf ihr Bitten in der zu den z Bergen in Freiberg vollzogene Beförderung des Brs. Ultmann daseldst in den zwei ten Grad. q) Dem Scribenten Gl. wird die erbetene Unterstützung gewahrt. s) Die nunmehrigen Freimaurer-Br.Br. Je se aus Ronneburg und Sanger von hier erhalten, Ersterer vom Br. He se kiel, Letzterer vom Redner, Br. Kun ze, da;il vorbereitet, die NundeSweihe, der Eine durch den Mstr. v.St., Br. Back, der Andere durch den Deputirtenmstr. v. St., Br. Römer. Br. Kano ld steht für Beide al! Bürge ein. 5) Der Mstr. v. St. ernennt die Beamteten der LU auf ^ vcn niorgen an laufende Maurerjahr. Dem Süunsche einiger Br.Br. auS anderen Orienten geina^, sul,ren u'ir das 'Personale des Directoriums und des Beamtenkreiscs hiernut namhafr und der gewiinschten Adressen halber zugleich nnc Bezeichnung ihres bürgerlichen Charakters auf: Mstr. v. St.: Br. B a ck, l)r. xliilos. Landes-Regierungsund Consistorlalrath. Deputirtermstr. v. St.: Br. Römer, Rath und Regierungssecretair. Chren -Alt-Mstr.Mstr.? Br.WaiH, Kammerrath. v. St.: 5 Br.Wagner, Or.jur. Geh.Hofrath. (^i'renmstr.: Br. Brümmer, Hofrath. Erstcr Borsteyer und Prasident des PrüfungsauSschusses: Br. Lingke, Commerzienrath. Zweiter Borstklier und Syndicus der ^i: Br. v. Broke, Kreisamtmann. Secretair: Br. PieHsch, Candidal der Theologie. Rcdner: Br. Kunze, Collaborator im Predigtamte. Corresp. Secretair: Br. Reinhardt, Kaufmann. Schatzmeister: Br. Schilling, Kaufmann. Almosenpfleger: Br. Lange, Goldarbeiter. Schaffner: Br. Gerlach, Kaufmann und Sensal. Erster Steward: Br. Aoretzsch, Hofzimmermeister. Zweicer Steward: Br. Brauer, Hofglaser. Cassirer des maurerischen Wirwensiscus! Br. Stephan, Kaufmann. Ceremonienmeister, Archivar und Bibliothekar: Br. Liitzelberger, Collaborator an der Biirgerschule. Die Fortsetzung aus d,r Chronik deS beimathl. Onents foigt in Nr. 5. dcê Zgds. Redacttur: Br. Bcrnh. L iize lb erg er in Altenburg. Gedruckt bei Br. Ferd. B e ck in C^lUa. im ^ Osten von Altenburg. Monatlichc Runds6)rift für thütige Br.Br. Freiinaurer aus allerlei Orienten. > 5^39- Manuscript sur Br.Br. Jnhalt des fünften Stückes. Der Kreimauror liebt das Leben und hofft den Tod. Trauer-sSRede — Etwas ü'ber Bater Archimedes. — Chronik des heimaM. Orie'nts ygstei Stiftungsfest; Monat Februar und Marz Li>zn. — Br. Iese's Eincrict in die Liz. — Akazienzweige. Der Freimaurer liebt das Leden nnd hofft den Tod! Trauer-iZIRede vom Br. Franz aus dem Westen. Ernste Stunden, meine Br.Br., verbinden Menschcn-herzen inniger und fester, als sröhliche. Diese Wahrheit Hat gewist schon Ieder von uns bisweilen im Lebeu bewahtt gesunden, und sie ist es, an welche die MaurcrBr.Br. die Gcwohnheit ihrer ernsten Arbeiten knupfeü, die den eigentlichen Mittelpunkt ihrer Versammlungci'i bilden, wahrend die fröhlichen Genüsse meist ein nochivendiger Tribut sind, der der Menschlichkeit gebrachr wird, und deshalb immer auch von dem ernsten Hammerscklagc des Meisters gemessen und geregelt werden und daturch crst ihre Bedcutung sür vcn Teist und das Herz S gewinnen. Auch uns vereinkgen heute hier ernste Skunden, — ernste Stunden; denn es sind die letzten eines Jahres, eines Jahres, Das tief hineingnff in das Herz des Lebens, Gewaltig an die zart'sten Saiten schlug, Und in der Glut des aufgeregten StrebenS Das Heiligste zum Markt des Kampf-S trug, Das selder auch aus unserm stillen Kreise Ein Opfer für den Traueraltar raubt', Doch jetzt beim Scheiden nach i>er alten Weise Uns trosiend znrust: Mcnschen, hofft und glaubt! Und dieser Zuruf, mag er auch für noch so gewöhnlicl, gellen, meine Br.Br., wir wollen ihn nicht ungehört verklingen lassen; denn er cnthalt am Ende doch Alles, was uns zum Troste und zur Ermunterung gesagt werden kann, und was in unserer eigenen Brust wiederhallt, wenn wir mit ernstem Nachdenken und wehmüthiger Erinneriing an den vorübergegangenen Erscheinungen dieseö Jahres verweilen. Hofft und glaubt. — Der echte Maurer ist echter Menfchenfreund, und darum sind ibm alle menschlichen Angelegenheitcn heilig, befonders je liefer sie in das Leben eingreifen und je mchr sie Bedeutung zu haben fcheincn für das Wohl oder Wehe seiner Menscbenbrüdcr. Und dasi diefes Jahr so manchmal mit den Gaben, die es in die Menfchenund Bölkermassen hineinfchleuderte, uns machtig aus unserer Ruhe oder aus unserer Gleichgültigkeit emporrist und unS gewaltsam zur ernsten Betrachtung de» Dinge, die da geschahen, aufforderte, wer möchte das laugnen? Und wenn auch der Slurm der Zeit uns nicht unmittelbar beriihrte oder wenigstens mit linder Hand an unS voriiber streifte, das Herz wurde wach, die Theilnahme regte sich, der Gedanke wurde lebendig, der Wunsch, datz sich so oder anders auch die sernen Ereignisse gestalten mochten, trat hcrvor, und wir würden viel mehr traurigere Stunden gehabt haben im Betrachten der mcnschlickcn Dinge, wenn nicht der Scbimmer der Hoffnung uns geleuchtet und unsern Blick zu den ewigen Baunuister geleitet halte, der seinen gropui Weltendom nimmer versaumt und nimmer die Lichter verlöschcn latzt, die auf dem Hvchaltare brennen, vor welcdcm das Menschenherz und der Menschengeist selbst als Hyhepriester dienen und den Blick in's Allerheiligste verftichen und im Toben der Leidenschaft eben am licbsten und freiesten den heiligen Namen Je Hovah rufen! — Der Maurer liebt das Leben, weil es scine Werkstatte ist, wo er gegenwartig arbeitet, und er würde seiner Pflicht untreu seyn, wenn er sich nicht bestrebte, den Erzeugnissen seiner Arbeit Eingang zu verschaffen auf dem Markte des Lebens. Aber deshalb kann es ihm auch nicht gleichgültig seyn, wie sich die hinzu- und hinwegströmenden Kaufer gebehrden; eS kann ihm nicht gleichgültig seyn, wie sie die Gaben, die er für die edelsten und nahrhastesten halt und als solche ausbietet, wie sie die Wahrheit, das R^cht, die Liebe, wie sie die geistige Selbststandigkeit, die Freiheit des Denkens, die moralische Würde ansehen, ob sie sich durch die Angriffe des alten bösen Feindes, des Vaters der Lüge, auf diese einzigen wahren Heiligthümer des Menschen, aus ihrer Gequemlichkeitsliebe, ihrer Selbstsucht, ihrer sinnljchen Genügsamkeit ausrütteln lassen, oder sich noch tiefer einspinnen in das schützende Netz ihrer Einbildungen, Halbheiten und Thorheiten. — Und wahrlich, der wahre Menschensreund, der Freund des Lichts und der Wahrheit Hat auch in diesem Jahre manchmal Veranlassung erhalten z» wehmüthiger Trauer über die Menschen und ihre Verkehrtheit, ihre Flachheit, ihren Stumpfsinn und ihre Verstocktheit^ ^ind der Zurus der vorüber cilenden Zeit: Menschen, hoffet! kann unmöglich ungehört vor ihm vorüber gleiten; denn in ihm liegt ja sast sein einziger Trost. So Hat also, meine Vr.Br., selbst die Verganglichkeit der Dinge an sich für den besonnenen Bevbachter ihre tröstende und ermunternde Seite! Die Verganglichkeit der Dinge bürgt für ihr A n d e rs werden, und warum kann eS nich< auch besscr werden? sragt dann wünschend das S * bewegte Herz, und die Hoffnung zkeht rin in seine Hallen! — Aber frcilich, eben diese Verganglichkeit schlagt uns auch oft grausame Wunden und fügt unS Wcrluste zu, die sie nicht zu ersetzen vermag und die von dem hohern Lichte der Ewigkeit beleuchtet werden musscn, wenn sie ihre Nacht und ihren Schmerz vertieren sollen. — Noch vor wenigen Monden theilte unsere Unterhaltungen und unsere Freuden hier ein theurer Bruder, der das Leben li eb te nach echter Maurer» weise, der ein offeneS, warmes Herz hatte für die Freuden und Leiden seiner Menschenbrüder und einen empfang» lichen Geist für die Gedankcn, die über das Jrdische den weihcnden Strahl des Geistigen gietzen. — Er Hat uns verlassen, auf immer verlassen! Seine ermunternde, be» lebende, erheiternde Rede ist verstummt, seine Hand, die er bieder dem Bruder reichte, ist verwelkt, sein treues Auge ist gebrochen, sein gefühlvolles Herz Hat ausgeschlagcn! Und wir blicken wehmüthi'g die leere Stelle an, wo er vor Kurzem noch weilte, und vermissen schmerzlich seinen Ernst und seinen Scherz, seinen Eiser und seinen Trost, seine Liebe und seine That! Wohl kann uns hier die Verganglichkeit der Zeit nicht trosten? Der treue Bruder kehrt nimmer wieder zu uns im Gewande der Zeit. Die Zeit ist die Tochter der Erde und Hat nicht Gewalt über das, was über der Erde ist! — Aber seht! Und dennoch ertönt unS auch jetzt noch der tröstende Rus: Bruder, hoffet! aber er tont aus einer hohern Sphare, auS der Ewigkeit, zu unS herübcr, und darum heisit er: hoffet und glaubet! — Ja, glaubet! — Unser Bruder ist nicht todt, nicht todt mit seiner Krast, mit seiner Liebe, mit seiner That. Er lebt und wirkt auch jctzt noch für die höhern Zwecke deê Geistes, die er jetzt klarer durchschaul, inniqer ersastt, als da seine Seele noch weilte in dem düstern, schmerzensreichen Kerker des Leibes. Er lebt auch noch mit uns und unter uns, wenn und so oft wir das thun, was die Wahrheit und das Recht fordert, die kberall nur Eins sind im Himmel und auf Srden; denn der Gott, der die Welt umfasit mit dem Arme seiner Allmacht und Elite, ist derselbe Gott hier auf Erden, nur in andern Regionen seineS heiligen BaueS. Unser Bruder freut sich noch mit unZ, wenn unsere Arbeiten Segen dringen, und stimmct ein in unser Halleluja, daS wir singcn an dein Hochaltare der Begeisterung sür daS Wahre, Gute und Schöne! So, meine Br.Br., sind wir EinS in der Ho ff» nung und im Glauben auch mit den Brüdern, die vor uns hingcgangen sind zu einer andern, höhern Werk» statte in dem Hause des himmlischen Baumeisters, in dem so viele Wvhnungen sind und wo unS Allen, wenn wir Mu aushalten im irdischen Berust und die Lichter nicht verlöschen odcr unter den Scheffel stellen, die aus der Ewigkcit herüberstrablen, eine höhere, bcssere Statte bereitet wird, nicht um auszuruhen vvn unserer Arbeit. sondern um in erhöhter Thatigkeit einen erhöheten Genusi zu erlangen. Und so angtsehen, meine Br.Dr., ist uns daS, waS die Mtnschcn den Tod nennen, den traurigen, düstern Engel mit der gesenkten Fackel, eine ersehnte, srcundliche Lichtgestalt, die uns schonere Werkzeuge reicht und glanzendern Klcidersckmuck, als dcr irdische Körper war, der uns so oft hindert in den Aeutzerungen unsereS edleren Willens und uns herabzieht in den Schmuz der Erde und in dcn wahrhast tödtenden Kampf der Leiden» schaft, glanzcnderen Schmuck, in welchem wir würdig erscheinen sollen alS die Kinder des Vaters, der sein Herz Allen öffnct, die ihn wahrhast suchen. Ia, der Maurer li ebt das Leben, er halt treu aus in seiner Wctkstatte, so unfreundlich und düster sie ihm , auch bisweilen erscheint, nur ven den Streislichtern der Hoffnung verklart. Aber er hofst auch den Tod. Er hofst ihn, er sürchtet ihn nicht blotz nicht und ist gerüstet auf den Ruf des Ewigen, sondern er ergreift auch freudig und begeistert den Wandcrstab, den ihm der heilige Tvdcêcng^l reicht; denn er glaubt und weitz, daZ die Wanderung durch dos Thal deS Todes nur «ine düstere Schöpsung der irdiscken Furcht ist, er glaubt und wei'H, datz er vom schmerzenSvollen Sterbelager sich ausschwinge auf lichte, heilige Berghöhen, wo er die Morgensonne deS wahren Lebens deutlicher sieht und ihm die Freunde und Brüder im roslgen Glanze deS Glückes und der Freude entgegen trelen, die cr hier als gcstorben beweint, und mit ihnen fortbauen wird an dem Tempel, dessen Zinnen sich tau» chen in die Lichtwolken der Ewigkeit! Etwas uder Dater Archimedes. Von Br.-Ludw. Boretzsch. Auf einem meincr Streiszüge durch di? lickten Auen der alten klassischen Welt, — Züge, die Mancher jetzt um so lieber unternimmt, je bedenkiicher ihm die hier und da so kleine, vage Gegenwart wird kam ich wieder einmal auf eine kleine Stelle, welche mich mehr als svnst fesselte, weil ich glaubte, dast die Erinnerung on dieseS Platzcken auch sur manchen andern Jünger unsereS Oricnts nicht ganz ohne Interesse seyn dürslc. Wir verscibcn uns einmal recht lebhaft in die schone Villa, dcn Musensitz deS grötzten RednerS und Philosophcn, den Rom je ge« sehen, und horen ihn unter dem, was er so schön über wahres und salsches Glück spricht, auch etwas mitthcilen über unsern ehrwürdigen Later Archimedes, der bekanntlich 2,2 vor Chr. Geb. das Schicksal hakte, voi, der Hand eines römischen Barbaren nicdergesu'Zen- zu werden.*) Cicero, der Philosoph, erinnert daran, wie er selbst als Quastor aus Sicilien g-lebt und gewirkt habe. ES war im Jahr 76 vor Ehr., alfo izü Jahre nach des Archimedes Tode. Stets be« ») Vkr-zl., was Br. Pöhland in kraftiger Weist ^esungm und mitgerheilt l>ut mi Zi?gclüecker Nt. 1. SLZ^>! ?l,rchi- wideS So!: und Ledcii.» -L. muht, dle Spurcn aufzusuchen, zu ehren, zu ver^errlichen, wo groste Mcinner gewandelt, und jetzt auf dem klassischen Boden von SyrakuS, wo der grosie Mathematiker gefallen war, galt cs ihm, im schonen Geiste der Humanirat, als eine heilige Wicht, als eine Art von Lodtenvpfer, das cr den Manen eines ehrwürdigen, unvergetzlichen Todten zu dringen habe, die Statte aufzusuchen, da Archimedes Ascbe ruhte, wo sein Ehrendenkmal sich erhob. Allein sogleich bei der erflen Erkundigung mutzte er zu seinem Schmerze erfahrcn, dast die Syrakusaner von einem Grabmale des einst so gesiiertcn Mannes nicht einmal etwaS wustten, ja dieExistenz eines solchen Erinncrungszeichens geradehin laugneten. Zum Glück bewahrte der eifrige Fvrscher noch einige Zeilen im treuen Gedachtnist — Schade, dast er sie unS nicht nennt und dast sie überhaupt, so viel ich weiff, nicht aufbewahrt worden sind ") — welche, wie er wutzte, auf dem Denksieine des Unvergetzlichen angebracht waren, und welche die Andeutung entbielten, daZ Kugel und Cylinder als ehrende Symbole die Denksaule schmückten. In Begleitung einiger Wornehmen der Stqdt nimmt der Quasior Cicero seinen Weg nach dem Stadttheile, welcher vor allen andern — Syrakus halte deren vier — der am höcksten gelegene und am mcisten besestigte war — nach Achradina. Herrliche Saulenhallen im edelstm grie6)ischen Styl erhoben sich hier, und der ausgezeichnete Tempel deS olympische» Jupiter. Nach langem Gehen sieht der unermüdlich Suchende eine Saule etwaS hervorragen, geschmückt mit Kugel und Cylinder. Welch' eine Freude! Aber er kann sich doch noch tauschen, das Denkmal vielleicht doch das echte noch nicht seyn. Er ") Sollle es einem Br. möglich seyn, dieft Inschrift auf Archimedes Sanle zu finj>«», was mir, ungsachtet aller Miche, nicht möglich war, dcr wird angeftgentlich geberen, sie in ui'.ferem Ziegeldecker anzugeben. Br. B, Es bedarf wohl kuum der Bemerkung, datz dieft Symbele Bezi^huiijZ auf das durch RrchimedcS gefundene genaue haltnitz des CylinderS jur «ugel halten. Br. B. kikt naher; doch, ach! das dicht wuchernde Eestrupp, das Dorngestrauch und die Verödung machen es ihm schwer, scine Freude vollkommen zu sehen. Er muA nach Leuken schicken, um sich mit Gewalt durch diese Verwilderung dcn Zugang bahnen zn lassen. So tritt er mit seinen Begleitern naher an den Futz der Sciule; die ihm wohlbekannlen Zeilen der Aufschrist heben sich, freilich auch schon beinahe zur Halst? unlesbar geworden; er Hat sich überzeugt — es ist des grosien Archimedes schönes Monument! Mochten wir dcm Begluren die Drcude mitzgönnen, die er darüber ausspricht, dast er, ein Mann aus dcm kleinen Arpinum, dcn Bewohnern dks stclzrn, «inst so hochgebildeten Syrakus das Denkmal ihrcs Archimedes gleichsam wieder» gegeven habe? Aber welchc Frcude würde dcn humancn Geist des grotzen RednerS ersüUt baben, wenn er hcitke ahnen könncn, datz nach Bcrflug von Jabrtauscnden in kinem klcincn Raume, daS Osterland genannt, ein Oriënt sich bilden würde von Jüngcrn, die dcn von ihm Geseierten zum Meister sich crivablten! Unsere Bauhiitte ftkllt dem Auge sein schönes Kilo dar, und in dcr Halle wirb ge.nbeiret nach seincm Geiste. In alle dcm konnten die Iiin^cr i hn und sich nur chren. Und nun noch die Frage: dors deS Archimedes von einem seiner Jünger also vergessen, sein Geist jenials so verlauqnet, sein Bild je so zurückgedrangt, sein Tag so vcrsaumt werden, datz er, wie einst bei den Syrakusancrn, von Neuem unter Dornen und Gestrüpp vergraben ware?? — — Ehronik des h e i:n at h li ch c n Vricnts. AchtundneunzigsteS Stistungssest. Protokollauszug. SI./I. zy. Die Fest- und die Tafclm e., erl. und reg. Mstr, r. Sc., Br. Back; as Br.Br. nahmen daran Theil. Nachdem dem vom rollen Qrchester degleiteten Gesange: -Zu d.'r, xu djr, du Hen der W.-lr ?c.», ftglicher Br. auch die LZ sci- ms Herzenê festlich ervff!7et hatte, sammelte xunachi^ der Mstr.v.St. in einer d-irstellenden und ermahnenden Rede den S.nn der Br.Br. zu dankbarer Erinnerung an die entschlafenen Grun der, Erhalter und t reu en Genossen unserer i^I, worauf, in so recht innigem Einklange damit, Br. Sudwig Boretzsch begeistert und begeisternd iiber »Fortleben, iiber Unsterblichkeit schon auf Erden« sich verbreitete. Dem Kettenliede folgte ein besondereS Schlustwort des Mstrs. v. St., das, wie jene beiden Reden, der Agdr. bereits mitgetheilt und aufbewahrt Hat. Auch die Tafels must der erhebenden und schonen Geni'isse viele dargeboten haben.^) Das Protokoll riihnil u.A. vorneymlich das Wort der Begeisterung unsercs gel. Br. Altredners, mit welchem selbiger poetisch-frei noch einmal bei dem Getanken der heute vernommenen Festrede, bei dem Gedanken an Forrleben und Unsterblichkeit auch auf Erde^i, veriveilte;"') ferner die deai ») Mich trieb die Angst, ron Br. Vore^sch'S Unsterblichkeitsrede hinweg, wieder heim an die Lei^cnSstatte n>einer guten, nun heimgegangen-n Frau. Br. L ü tz e l b e r g e r. D^s aute Herz Hat zwar ausgeschlagen, dessen Du in theilnehmender Tiebe dabei gedachtest, meui w. u.g.B!'.; abee ter fieundlich tro'stende Ton Deiner H.nfe, un.'er der.Wehmnchê, klage der Befiirchtung hervor alê inniger Genesungêwünsch dort im Kreise theilnehmender Br.Br. ecêlungen, drang in soigl'.ch inA(i)t genomniener ^ofsnungsn^eiodie n?6) Aeit geu::g herüber zu der leidenden Schwester ossenein Obr und Geiste, uni da inehr als einmal noch den SHmerz teS Leibes und d>e Gefahr des Lebens vergefsen zu niachen. Ach, wie so oft noch wi> kre die Herzensfreude iiber das Bewu^tseyn vcm Besi^e so ?ieler Liebe eine milde Freundlichkeit auf den unschuldreinen Miencn, die ^ammerauSdriicke verdrangend, d.e sie so gar oft unizogen; wie so gesprachig ward der sonst so bescheidene, ach, so wenig ruhmredige Mund im immer wieder elneuten Fragen nach dem Worte des AntheilS und nach dem Manne, dem Br., der es so freundlich geführt! Und war die Ancwort auf solche Frage einer der letzten Bedanken noch in der Todesnacht, und sind die letzten Gedanken der Seele hier an der westliche» Pforte die «rsten im Erwachen zum ewigen Morgen: so, inein Br., ist Dein Name, wiewohl in mancher Erdenbotschaft schon, sogleich auch im Antrittsgrusse meiner Verklarten mit hinüber gezangen in die ewige ^ des Mstrs.d.W., wo all' die Geister Deiner Art schon leben, bevor sie heimgcgangen. — Rede Du und rede mir Keiner darein, daH ich gerade hier des heut abgehandelten Festgedanken so innig vcrwandte (bereitS mitgetheilte) Epopee des Brs. PLHland: »des Urchimedes Tod und LebeN'<; sodann des Brs. Kresse Gedicht: »d ie Thrüner; die Maurersprüche der Br.Br. Back, Lingke, v. Broke, Wimmer, Rothe, sowie eine vom Br. Weise erzahlte Parabel, den Kamps eines seiner Schiitzlinge mit dem Leben »nd dessen Empsindungen bei einer tröstlichen Erfahrung beschreibend, und endlich den musikalischen Genich, welchen Br. Muller (von der Balduin zu Leipzig) den Br.Brn. bot, indem er ihnen, nach eigener Composition, das Lied: »Freundschast und Liebe zc.« (s. Th. I. S. unsereS Gesangbuches) vortrug. Monat Februar sgzy. 14./II. MonatêLH, e., erl. u. r. vom Mstr. v. St.; anwesend 2S Br.Br. Gesang (TH.I. S.7y): »Es ifr so köstl.ch, Hand in Hand das Leden zu durchwallen zc.<-") guten Wortes und des brüderlich antheilvollen Sinnes wohlthatige Gewalten ruhmend anerkenne! Ein doppeltkr Beruf ist mic dazu gegeben. Erft ist's die Dankespflicht, die mir aeblieben und in deren' Erfüllung auch, wie in deren treuer Bewahrung hier in dem stellvertretenden Gemülhe, ein dankbares Herz noch fortleben will; dar.n aber auch ist's die Psiicht des Freimaurers, die nüch zum Rübmen nothigt, die Pflicht, ein Zeugnisi abzulegen von der segensreichen Wirkfamkeit der Maurerredê, im rechten Sinn zu rechter Zeit gehalten; ein Zeugnitz von der ZLohlthatigkeit freimaurerisch-brüderlichen Bekummerns um den Br., gleich liebreich und aleich viel, ob zu seinen, Heerde die niedere Pforte, ob hohe Saulengange zu seinen Gemachern führeii. Mit solchem Zeugnisse aber, hier im Bttufe des Freimaurers abgclegt, mocht' ich zugleich einen Beitrag liefern zur Erhebung des schonen und nützlichen Gebrauches, statt bloper, ach, gar zu osc nur mü^iger Allgemeinheit oder fernher gesuchter Bezüglichkeit in Wort und Schrift, lieber das nahgelegene Leben in seinen einzelnen, in seinen srohen und traurioen, wirklich vorhandenen Zustanden und Erscheinungen zu ersassen und keine Gelegenheit im Br.Kreise zu versaumen, bei welcher — auch ohne Gold und Silber — ter Freude ein höherer GenuK bereitct, von dem Schmerze cin Theil seiner Gewalt hinweg getröstet werden kann. Br. Lützelberger. ») Wenn wir kunstig immer auch den Gesang bezeichnen, daran sich bei Eröfsnung der die Br.Br. erbauten und zur Ar^'«ic wecheten, so wtrd sich zugleich in der Mannichfalrigkeit der Reif zur Erwahnung oder auch zu auszl!glicher Mttheilung dunkt mich nur Folgendes: 1) Es werden kunstig die Protokolle von den ?ZZ aller Grade nicht mehr in cm und dasselbe Protokollduch ein^etragen,' sondorn es erhalten die Niederschristen je nach den des GradeS ihr eigenes Protokollduch zugewiesen, darin sie gemocht worden, so datz also kunstig auch einem jedcn Br. Lehrlinge und Gesellen die Protokolle derjenigen A zur Einsilht ossen stehen, deren Verhandlungen er beigewohnt oder dencn er seinen! Grade nach hatte beiwohnen können. 2) Der Mstr. v. St. tragt die in lateinischer Sprache verabfa§te Dankschrist des Studenten Weijzgerber an unsere LI den ZLr.Bru. in deutscher Uebersetzung vor. z) Auch seinen Siechenschastsbericht über das Regiment, über das Thun und Treiben und über den Zustand der wahrend de! abgelausenen Lahres legte der Mstr. v. St. seiner ^ vor, envarb sich damit den dankbaren Beisall der Br.Br. und deren Zu- durch'S Jahr hindurch gesunzenen Lieder ain Ende selbst ein ZeugniH herauêstellen sur den vor eimger Aeit wieder wach aewordenen Eiser der sangeSkundigen, sangeslustigen und gesangleitenden Br.Br., sür den brüderlichen Eiser, mit welchem sie aus die Möglichkeit bedacht sind, dast der Reichthum unsere» Gesau^b'.'.ches an schsnen und k^astizen Liedern auch wirklich benu^t werden könne. Diese Benutzung liezt bedaueriicher Weise zur Jeir na h schr iin Argen, auS dem, bei einiger ernstlichen Beranstaltung gewiö leicht zu beseitigenden Grunde, daA den meisten B^.Brn. die Melvditn vieler Lieder gar nicht oder nicht genau genug bekannt sind. — Die Br.Br. Bergt und Dölitzsch sind mit Bearbeitung unser A-Lieder sur den vierstimmigen Mannergesang, unter Beibehaltung der ursprünglichen Melodien, nahe an vierzig Nuinmern vorgerückt; Br. Schramrn ist beslissen, sie sorgsciltig in die dazu angelegten Wücher einzutragen; Br. Gerber crwirbt sich das Verdienst, die einsachen Melodien aller unsêrer Lieder blotz mit Clavierbegleitung noch besonders auszusammeln; B^.Reichardt, Schramm und Muller habe'n einige ganz neue Liederconipositionen hereingebracht: — .Sorgen wir nun aber auch dasü'r, datz d^cse Arbeiten, wo inöglich ohne langeren Ausschub, als Schmuck der i^I wirklich hervortreten! — Jch glaube, gehort zu haben, datz mehrere musikverstandige Br.Br. sich unter einander verdunden, es solle von ihnen i» jeder Li mindestens ein er gegenwartig seyn, um dcs sast verwaisten Jnstrumentes sich anzunehmen und den Gesang zu begleiten; und das ist gewitz allen Br.Brn. eü:e recht srehe Botscyaft. d. Zgdr. stimmung zum Abdruck und zur Bertheilung besazten Berichts >a derselben Fassung und Umsanglichkeit, darm er ihn vorgetragen. a) Elf Schreiden ven iZI auswartizer Oriente werden ihrem wesentlichen Inhalte nach summarisch mitgetheilt, sie ftlbst aber zur Klubblectüre ausgelegt. DaS eine derselben, von der LZ Friedrich zur aufgehenden Sonne im Or. von Brigg, zeigt u. A. an, dstz der Br. Hil lmann unmaurerischen Lebens halber au» dem Maurerkreise auêgeschlossen worden und ihm deshalb, >vo man derselben habhast werden kö'nne, jede Art von maurerischer Legitimativn abzunehmen sey. Der Stuhl unserer ^ macht jedem Br. die ihm etiva mögliche Vollziehung dieser letztenvahnten Maftege! zur angelegentlichen Pflicht.— Ein andereê, au« der zur Bescheidenheit im Or. von Zürich, drückt u.A. ben Wunsch nach Erlangung aller iASiegel aus, um die Echtheil der ihr vorgeleglen Certificate mit darnach zu prüsen. Br. Ferdinand Neefe wild bereit ersunden, zu solchem Vehufe dauerhafte Abdrücke von den S.egeln unserer ^ zu liefern, welche alsbald an die bezeichnete ^ in Zürich abgesendet werden sollen. Monat M a r z. 14./^I- mit s? Br.Brn.» e., erl. u. r. vom Mstr. v. St., Br. Back. Gesang ^S. I.): »La^t uns, ihr Brüder, Weisheit erhöh'n! !c.» ,) Die Wabl des PrusungSauêschusses wird vorAknommen. Si? fallt aus die Br.Br. Lingke, v. Broke, Kunze, Rittler und Li'itzelberger. Die bereiis erfolgte Verabreichunz einer Unteistutzung von einem LouiSd'or an den bedü'rstizen Br. B. in R. wird von den Br.Brn. gern genchmigt. z) Br. v. Ke ller's immer mit innigem BergnAgen bemerkte freimaurerische Regsamkeit Hat sich die^mal u./l. in emer schristUchen Fürbicte sur die verwaistea Kinder dei êü.zlich in den e. O. Jnsiruction: Wenn ein in solcher Weise exclutirter Br. es ve?sucht, die freiinaurerische Bruderlichkeit irgend eines unserer Freimaurer-B>.Vr. in Anspruch zu nehmen", so Hat dieser, nachdem er in vorsichtiqer Ersorschung deS Namens des ehemaiigen Bls. und der 1^1, der er euist zugehörtê, sich versichert, dajï er einen Erclulirten vor sich habe, sich nicht sosort mit dem gegebenen Zeichen, dem Worte und dem Griffe zu begnögen, sondern ihm, unter sortwalirender Beobachtung sreimaurerischer Hun^ lutar. an Cercisicaren, kisten, Schmuck und dergl. so viel abzugewinnen, als eben moalich, und selbige sogleich an di? nachsie einzusendcn, im Ue^rigen aber mit dem Exclukirren sich sreimaurerisch nur so weit einzulassen, alê er ihm nut sreundlicheni Bedauern die Notl wendigkeit des eben vollzc^ene» Maureracte» zu Gewuthe suyrt. cingtgangtntn Brs. M. in G. kund gegeben. Die Br.Br. lassen dein Br. v. Keiler vorlüufig y Thaler zu desfallsiger Berfü'gung stellen. Durch ? Thaler, beim Ziezeldeckeramte von den Br.Brn. B. in O. und I. aus R. *) als Beitrag zur Unterstützung bedürftiger Br.Br. eingegangen und bei dieser Gelegenheit in die Hande des Mstrs.v.St. gelegt, erhöht sich die Sendung an Br.v.Keller auf einen Doppellouisd'or. q) Die ^ wünscht dein Br. Collenbusch in Cahla bei seinem Doctorjubilaum, den yten Mai d. I., auch maurerisch begrijpt zu sehen. Der Mstr. v. St. erbietet sich, diesem Wunsche mittelst Verabfassung eines ^ASchreibens an den genannten verehrten Br. zu entsprechen, worauf die LZ, BehufS der Darbringung ihres Festgru^es, den Br. Schubart in Cahla zum Abgeordneten ernennt. />) Der Mstr. v. Et. macht einige interessante Mittheilungen über die Wirksamkeit der Waisenversorgungs- und ahnlicher Anstalten in Gotha; halt b) einen Vortrag über den Tempelherrenorden und hebt 7) das Wichtigste aus mehrecen neu eingegangenen ^IRundschreiben hervor, wahrend er dieft Schreiden selbst zur Lectüre sur den Klubb ewpflehlt. s) Br. Lü'tzelberger bringt noch, so viel die Wehmuth ihm eilaubt, seinen gefiihltesten Dank der LZ und den Br.Brn. dar sur ihre vielen Beweift inniger Theilnahme bei dem Eingange seiner unvergeKlichen Gattin in den e.O. Dei Ar. Ies c's Cintritt in die Li **) der Mstr. v. St.: Mein Herr! Sie haben seit Jahren den Wunsch gehcgt, aufgenommen zu werden in den Bund der Freimaurer, wclchem wir angehörcn, Sie haben insbcsondere gewünscht, eS durch uns, unv der besondern m der Stadt einverleibt zu werden, in welcher auch Sie einige Ihrer Lugendjahre verlcbtcn. Sie sanden, so schicn es, einige Schwierigkeit, alê Sie zu Erreichung deS erstern Wunsches die ansanglichen Schrille thaten. NichtS desto weniger hielten Sie ihn fcst. Das deutet, so scheint ') Beiden Br.Brn. herzlichen Dank der Li und dieser und des Ziegeldeckers freundlichen Grusi! — Br. A. Auch die Rnred?» an den gleichieiri^ aufqenoininenen Br. S6n9er und an sp.ïcer r?cipirce Br.Br. sollen luin^stens anêzü.,!i.y in der Folze noch mitgecheilt werden. d. Zgor. «s unS gcrn, hin auf Festigkeit des Sinnes. Moge nie ciner Jhrer Freunde, die, hoffe ich, bald und heute noch Jhre Wrüder seyn werden, sich tauschen, wcnn Sic nur Krast und Klorheit in Jhrem Eharakter sinden. Die vorbereitcndcn Schrikte sind von Ihnen in unserer Werkhülte gethan worden. Noch ader ist cs Zeit, zurückzutreten. Sie haben unscre Fragen an Sie gelesen und immitrclst wohl weiter erwogen. Ein Br. war bei Ihnen in der stillen Kammer der Selbstbeschauung. Er sprach mit Ihnen von der Bedeutung des Tages und dicscr Stunde. Er nahm von Ihnen des freien Mannes Zeichen und Wehr, den Hut, den Degen, er brachte solcke zum Altare, als Andeutung Jhres uns vertrauen» den Gehorsams. Dann waren Sie wieder einsam, und sicher leuchtete da in Jhrer Seele der altehrwürdige Epruch der Weisheit: --erkcnnne Dich selbst!» Haben Sie sich die Frage beantwortet, welche darin liegt? Wohl dann Ihnen, wohl uns, wenn Sie mit Seelenfrieden dem Rufe zur wcilern Prüfung auf nachtlichem Pfade, doch geleitet von wohlwollender Bruderhand folgen konnten. Wohl Ihnen, wenn Sie ein Maurer sind, i^ndem Sie ein Maurer werden wollen; denn zuerst in unserm Herzen mussen wir zum freien Maurer vor» bereitet, geweihet, gemacht worden seyn, wenn wir cs in der That und in der vollkommenen Wahrheit werden wollen. Mein Herr, Sie sind einer der Pfleger des Rechts. Biel des Wohles, des Wehes für die Mensch» heit Hat der höchste Baumeister der Wetten m Jhre Hand gelegt. Die Nechtêpflege will Gerechtigkeit, will Menschenwohl. DaS Schwert des Nichteramtes liegt in Jhrer Hand zur kraftigen, sieghaften ?lbwehr der Schlechtigkeit von der Bravheit. Si- sind Anwalt, Bertreter der Rechtsunkundigen, Nechthcischenden. Sie sind Vertheidiger. Martin, der Rechtsfreund, den gewist auch Sie als biedern, trefflichen Mann verehren, sagt von einem solchcn: »Dcr Vertheitiger üherwacht das Recht, die Rechlspflege. Die Beförderung wahrer Gerechtigkeit sey darum sein Ziel. Nie kouuue es ihm in den Si'nn, dem Schuldigen burchhelfen zu wollen auf irgend eine Weise, scy es auch, dasi er es vermochte, dast er damit Ruf und Scheinehren erwürbe. Berpslichtet, mit Freimülhigkeit die Unschuld oder die Ueberbürdung des Angeklagten herauszustellen, wird der sittliche, der wahrhaft rechtlicht Zlnwalt zu keiner Zeit abweichen von Gesetz, Pflicht, Recht und Humanitat.» Der Freimaurer ehrt den braven Richter, Anwalt und Vertheidiger; ein solcher ist ihm Bruder auch ohne die Weihe des Bundes. Der Pfleger deê Rechts, der unser Br, ward, ist uns zwiefach theuer, wenn er, im Kampfe der Ehre und Selbstsucht, der lockenden Gele» gcnheit, unter dem Schutze von Nechtsformen Gewalt und EinfluZ, Hab' und Gut zu erringen, dennoch fest der Versuchung widerstehend, nur daS vor Gott geltende Recbt vertritt und Sittlichkeit und Seelenfrieden sich zu bewahren weitz und eingedenk des Spruches: »das höchste Recht ist oft daS höchste Unrecht!» die Harten der menschlichen Rechtssatzungen durch die Milde des göttlichen Sittengesetzes, das der höchste Meister in Osten, der Weltheiland, lehrte, auszugleichen strekt. — Haben Sie sich in solcher Weise geprüft und solche Grundlagen in Jhrem mannlich-krastigen Charakter gefunden, waltet bei klarem Verstande auch kraftig die ' Liebe in der Brust, wollen Sie unter dem Einflusse von Ueberzeugungen, wie sie uns beleden, fernere Schrikte thun zur Ausnahme in einen Bund, der die gleiche Ueberzeugung von Jhnen bethatigt zu sehen erwartet, so sprechen Sie offen und laut Jhr Ja aus. Acazienzweige. Bom Br. Back. 3. Der Mensch, welcher in sich selbst nicht eiiidnnget, sliehct die Bilder des Todes; niederschlagend, entmuthigend, storend ist sur ibn der Gedanke an die Sterblichkcit; er verbittdet damit dcn Gedankctt an Bernich- tung; er, der ben Zwcck des Lebens im behaglichen Genusse desselben sucht, sindet in dem En de der irdischen Lebenssreuden nichts, was ihn auf einen erhdb'nen Anfang hinwiese. Nicht so der sittlich sreie Mensch; er Hat erkannt, wie in der reinen, edlen Menschennatur, in dem Geiste. der ein Strahl ist von der Sonne der GoUheit, die heilige Krast liegt, den Schrecknissen des Todes Trotz zu bieten, und wie selbst in Mitten von Schrecknissen, welchen die irdische Natur desMenschen nichtgewachsen erscheint. der Trost einer höhern Bestiinmung, einer Bestimmung, die er nicht zu finden vermag auf seinem dermaligen Wohnplatze, ihn wieder ausrichtet. »Aus eines Engels Munde, Herab aus Himmels Höh'n Wird ihm die frohe Kunde: Es giebt ein Wiederseh'n! Eine schone Hoffnung waltet Trostesreich in seiner Brust, Lehrt ihn sterben und gestaltet Todes-Schmerz in Todes-Lust: Ueber diesen Erden-Schatten, Ueber dieser Erden-Welt Sprieten ewig grüne Matten, Reist ein schön'res Erntefeld. Ieder gute, jeder brave, Bied're Mensch erwachet dort Aus dem stillen Todesschlafe Landet er an Friedens-Port. Heil dem Mann, der bei des Todes Stunden-Schlage nicht crbebt, Der zum Quell des MvrgenrotheS Freudig seine Schwingen hebt. Lerne leben, lerne sterben Rein und heiter, geistig frei, Diese bohe Kunst erwerben: Das ist sreie Maurerei!« Redacteur: Br. Bernh. L ü'tzelberg er in Altenburg. Gcdruckt bei Br. Ferd. B e ck in Cahla. ^ ö>c->k/S,^ ^ im Osten von Altenburg. Monatliche Rundschrift für thütige Br.Br. Freimaurer aus allerlei Orienten. 63><39. Manuscript für Br.Br. Inhakt d. s se ch s t, n Stückes. D-r Johannistag öszy m Archumd«S Hallen: ,) Eröffn-inqS- und Weiherede durch den Mstr.v.St., Br. Back; 2) Welch' Zeit ist's? Festrêde vom R-dn-r Br. A „ nze. - Br. B - e r'S Nekrolog. ' DcrIohannistag sszy inArchimedes Katten. 1. Ervffnungê- und W-iherede de« Mstrê.v.St.. Br. Back. Scy uns gegrü^et. Tag deS heiligen Jo hannes, aller Maurer Tag! Sey uns gegrüffet mik deinen Liedern und Spruchen, mit deinen Blüken und Zweigen, mit deinen Kranzen und Blumenketten! Aber die Kette ist uns die tbeuerste, welche durch wurdiger und treuer Br.Br. innig verschlungene Hande sich bildet, die ge. weihete Kette, welch, durch Einheit des SinneS. durch Eintracht und Zusammenwirken in Wellen und Streden die Herzen aller rechten Br.Br. verbindct zu Einein groten Ganzen für den heiligen Bau, welchen die Saulen der Weisheit, der Starke, der Schönheit tragen. Lasset uns beten zu Ihm. dem Weltenmeister, dem Allweisen und Allliebcuden, wie wir in tikfer Bewegung eS thun. wenn ein Lichtsuchendcr zum ,r3cn Male am Altare des BundeS knieet: -O, Herr Gott, Du groter BauninAer d«S Men^ schen, da^ er wie ein Tempel fev; lep Du mit unS, 6 o Gott, wie Du vers?rochen hast: wenn zwei oder drei versammelt seyen in Deinem Namen, so wolltest Du seyn mikten unter ihnen. Sey mit unS, o Herr, und verleih', datz jeder uns'rer Brüder ein treuer, rechter Bruder seyn und bleiben moge. Lafs' Gnade, lafs' Fu'eden vielsaltig über uns seyn und verleih', o Herr, datz sie, die dje Hand ausstreckten nach Deinem heiligen Worle, sie auch ausftrecken mogen willig und kraftig, um des Bruders Hand in Liebe zu erfassen und ibm zu helsen, wenn es gilt. O Herr, gieb zu unserm Glauben Tugenv, zur Tugend Frömmigkeit, zur Frömmigkeit Bruderliebe und verleih', dag Maurerei gesegnet sey in aller Welt und Dein Friede auf unS ruhe, o Herr!« Also sey es! Können wir uns, können wir dem unS so tbeuern Bunde Würdigeres, SegenSreickereS wünschen, alS datz der wervende B^uder, der zum Lickte Gerufene, datz die Gesammtheit dcr Br.Br. willig seyn möge zu ihrer Psticht gegen Gott, gegen fich selb'st, geZen die ganze verschwisterte Menschheit und treu in der Pflichtübung? Dürfen wir nicht aus tiefinnerstem Herzensgrunde wünschen und von Oben erflehen, datz jedeS Glied uns'rer grotzen, über den ganzen weiten Erdkreis, üder Erdtheile und Zonen, über Lander und Meere, über Berge und Ebenen, über Ströme und Flüsse, über Step» pen und Anen hin, um alle Stande und Alter und Lebensverhaltnisse her gezogenen geistigen, unfichtbaren Bruderkette treu halten mSge zu seinen nachsten Gliedern und so daZ eine Glied zum andern, von Glied zu Glied, von Ninge zu Ninge? Ja, Treue in Lieden und Ueben ist. wie des Ganzen, so inSbesoadere auch deS Einzelnen Pflicht, Nuhm und Gedeihen: -Die einzelnen Menschen, Völker, Gesellschasten — sagt Br. Bob rik in Zürich in seiner idealen Geschichte der Freimaurerei (S. 107 u. s.) — sind die Blatter am Stamme der Menschheit. Von ihr bekommer» sie ihre Lebenskraste. Wie das einzelne Blatt sick desto schoner in seiner Eigenthümlichkcit ausbildet, je kraftiger «S fich an 'den Lcbenssast deS Stammes anschlietzt, je besser es selbst zum Leben deS ganzen PflanzenorganiSmuS beitragt, so auch der einzelne Mensch und die einzelne Gesellschast bilden sich desto blühender auS, je mehr sie in ihrem Denken und Fühlen und Wollen von demjenigen in sich ausnehmen, was der Menschheit, alS einem grotzen Ganzen, «rhaben über Zeil und Raum und Einzelwesen, angehört. Wie aber daS cinzelne Blatt gerade in dtmstlben Augenblicke sei'ne Verwesung beginnt, wo es scheinbar sei'ne höchste Selbststandigkeit errungen Hat, d. h. wo eS von dem Stamme sich lost, so auch der einzelne Mensch und die einzelne Gesellschaft, die von den Jveen der Humaniteit sich losfazen, die ihren selbstsüchtigen Antrieben und Leidenschaften allein folgen wollen. In demselben Momente, wo ibre scheinbar» Unabhangigkeit, ihre kurzsichtige Herrschsucht Erfolg zu ha. ben beginnt, tragen sie schon ten geistigen Tod der Bedeutunglosigkcit in sich. Darum entfalten sick die Kluten zu Früchten, darum bilden sich in den Früchten die Kerne, welche die Pflanzengattung weiter leiten über die Verganglichkeit der Blatter, ja über die Beharrlichkeit der Stamme hinaus. Aber die gesallenen Blatter welken und verwesen. Sebe nun Ieder zu, vb er zu den Blüten und Früchten der Menschheit, oder zu den verganglichen Blatlern gehören will. Will er daS Letztere, so kommt ihm sein Herbsttag sicher und bald!» Nicht also wir! Lasset uns den Blüten und Früchten der Menschheit angehören durch unser Wollen und Streben und Wirken und die Kerne deS Segens in den empsanglichen Boden der Menschheit legen. Tausende und Abertausende von Brüdern stehen heut, in diesem Augenblicke, am Tage deS klaren, sich selbst bewutzten, krafligen und sesten Vorlausers und VerkündigerS deS Herrn aller Herren, Hand in Hand bei einander, zur schönsten Kette vereinigt, welcke im Mcnschenleben sich denken lassen mag; ihre Stimmen vereinigend zum starken, vollen, srohen Bundesliede, ge» loben sie einander Liebe und Treue, geloken sie dem Bunde, der verschwisterten Menschheit treuen, ausdauern» den Eifer, so im Bereine mit gleichgesinnten Brüdern, wie jeder Einzelne im Bereiche seineê WirkungkreiseS. DeS gtmel'nen Weltlebens niedere Leidenschaften, Habsucht und Misigunst, Evrsucht und Wollust, Stolz und Eigenliebe, Ncrfolgung Anderêdenkender und scheinheilige Selbstgenugthuung, Heuchelei und Kriecherei. Selbstsucht in allen ihren wechse.nden Gestalten, sind fem von dem Herzen der Einzelne», fern von der Bunreêkette ver Gesammiheit. Nur der wahren, aufrichtigen Bruderliebe und Brudertreue Odem wehet durch die Herzen der Brüder, durch die Hallen des Bundes, jener Liebe. welche, sich selbst überwachend, des BruderS Schwachen duldend bcmikl, jener Liebe, welche, nicht achtend die Vorurtheile, dic prüsunglose, böswillige Voreingenommenhtit gemeier Seelen, mit Nachsicht irrender Menschep Thua bt» L* urtheilt, dem angtstkndtten, verfolgten guten Menschen mit Wort und That beisteht, vor Allem aber dem Bru» der hilst, wenn er auf rauhem Lebenspfade d«S Beistan» des bedürftig seyn sollte. Ja, latzt uns treu scyn in Liebe und Eiser für uns'rer Brüder, für unsers Bundes Wohl! Dazu mahnt uns ernst-heiter der Tag, der in allen Theilen der bewohnten Erde die geweiheten Br.Br. in Osten und Westen, in Süden und Norden sammelt um des Bundes Alear und seine Saulen und Lichter zu ernster Kunstübung, zu harmlosen, erhebenden Freuden, oder doch jeden Einzelnen, dem die Lerhaltnisse nicht gestatte», zur sichtbaren Bruderkette mit anzutreten, auf» ruft zur feierlichen, ernst-heitern Einkehr in sein, der heiligen Sache ves Bundes für Menfchenveredlung und wahres Menfchenwohl offenes Jnnere. Tag des heiligen Johannes, Festtag der freien Maurer, sey uns gegrüstet! seyd gegrüstet ihr Alle, Br.Br. des BundeS, und seine treuen Trager und festen Saulen! 2. Welch' ^Zeit ist's? Festrede vom Rcdncr Br. Kunzt. Ein Festtag ruft UNS heute in diese Hallen, an welchem daS Hochgefühl einer heiligen Frcude das Maurerherz durchdringt; ein Festtag, der einzige des JahreS, an welchem Manner aller Zonen, aller Sprachen das, was sie fonst im Leben trennt, vergessen und in der Bundeskette sich die Bruderhande reichen. Der Anfang eines neuen Maurerjahres Hat sie zufammen gerufen; vereint gchen sie einer neuen Zeit entgegen; still prüfend ruht ihr Biick auf dem, was sie gclhan, erfahren, waS ihreArbeit hinderte, oder gefördert Hat, ernst berathend, worauf in diefem Jahre sich ihre Thatigkeit besonders richten müsse, damit der Bau je langer, je besser sich ge» stalt,. Horch! da ertönt durch alle S ein Hommer» schlag, es wird eine Stimme gehort, die ruft: welch' Zeit ist's? Welche Zeit es sey? In der That, das ist eine hochwichtige, ernste Frage, wohl werth, datz der Maurer sie am Johannisfeste höre und genau erwage. Der Maurer lebt ja in der Zeit, wirkt auf die Zeit, steht unter dem Einflusse der Zeit, hofft fo viel von der Zeit: wie fvllte er nicht gerade recht ernstlich darnach fragen, welche Zeit eê sey? Besvnderê muü er die Mangel seiner Zeit und ihren eigenthumlichen Charakter " "? 'br die rechte Stellung einnehmê ikm passenden Wittel wahle. durch die er. so viel an 'hm ist, wohlthatig auf sie wirke, oder sich weniqstcns 'hrem nachtheiligen Einflusse entziehe. — Schon einS-u. v. Br.Br., haden wir an diesem F-ste nach der Zeit gesragt. und damals hoben wir das E r. sreuliche m ihr bervor, um den Glauben inuns zu befestigen. nicht ruckwartS. sondern vorwarts schreite die Menschheit ln >.cr Zeit; heule aber moge der Blick auf ibre Man« gel unjcre Aufmerkjamkeit beschaftigen, denn auch die (^ebrechen seiner Zeit soll der Maurer kennen; und jst .?^^chalt. j-n- aufz„suchen. so 'st es doch em „olhwend.geS und kann selbst ein hei . bringendes werden. " Fragen wir aber mit dem Worte: welche Z,it ^ ^n Schatten feiten unserer Zeit. dan» rusen uns tansend Stinimen zu: .es ist eine Zeit des Kampfes. der die wichtigsten Guter bedroht;» " »es ist eine Zeit des Leichtsinns, der die heiligsten Pflichten nicht achtet -eS lst eine Zeit der Gleichgültigkeit. welche über ven'a^mt I S-istige ""6"' unentschiedener, die he.ügfZen Rechte und w-cht.gsten Güt.r des Menschen bedrohender Kamps gekampft werde, wem ware dies unbekannt geblieben? Hat er doch Aeinen qanz unbe. ruhrt gelassen; habcn doch alle Denkende in ihm eine Partei ergnffen; Hat doch Ieder bald gehofft, bald aefurchtct; sehen wir doch Alle erwartunasvoll den Entwickelungen unserer kampfenden Zeit entaeqen. Jm vollen Kampfe begriffen sind die Manner der Wissens^iaft; was ^ahrhunderte des Glaubens und des Lebens Grundlage war. wird mit neuen. schatten Wassen ange. sochten erschuttert und mit gleichem Scharfsinne ver, ? -c Die Fi-eunde des Lichts und der Glaubensfreihtit stehen der VerfïnsterungSsucht und der ?^^nechtschast genistet gegenüber. entschlossen. ein Bermachtn.st ihrer Witer. daS diese im blutigen Kampse errangen sich und der Nachwelt zu «halten, ^m Finstern wirkt Loyola's kluge Schaar, .wie ^stch eingeschlichen. wie Hunde Hat man sie vertneben, wie Adler haben sie sich veriünat und wie die Wolfe werden sie regieren;. Zwietracht sacn sie anS zwischen Fürst und SZLlkern? Hatz entflammen sie gegen Andersdenkende; selbst den Fr.eden »nd d.e E.ntracht in Familien untergraben sie, und alles dies zu Gottes Ehre. Hier und da regt sich ein ' alterlicher Geist, der gern die Herren und Knechte, die Mönche und Nonnen in ihren Klöstern, eUe putter auf ibren Buraen wie in der »guten, alten Zeit» sehen moch te Jm Lande der Freiheit und der Menfchenrechte wagt man noch nicht aller Or.en die Frage zu erortern: °b es recht sey. Menschen von einer dunkleren Farbe in Sclaverei zu halten, vder sie zum Genu„e der Menschen. rechte aelangen zu lassen. In unferem eigenen Naterlande sahen wir, wie ein junges ^eutschland seiner al ten Multer Unterrickt in der im Auslande Leichtfertiqkeit ertdeilen wollte. und wie diese alles Ernft s sich dem Ansinnen ihrer ê mukle Jst also unsere Zeit nicht eine Zeit des Kampie. . wird er nicht im Staat, wie in Familien. inderKirche, wie auf dem Gebiete der Wissenschaft. >n der alten. w>e w der neuen Welt gekampft? und ist er n.cht e.n bedenklicber da man um mchts Geringeres streltet, alo ê!Z>, °°» W»I!''mli. °«- Su»> .»d Sitte oder Leichtfertigkeit kunstig herrschen sollen. ^a. w uns-r-r 3cit werden die wich-.gft-n (Sut.r, ang.foch- E«' s-nn "der heilige Pflichten nicht acktet. Wclche Pflicht st hèer als die. welche sckon vor Jahrtau.enden e-n . Treue? waê war ihnen heiliger, waS bindendcr als daS Wort und der Handschlag, den sie bindenver, ^ reuen, sich ein Ver- HMVSWSS Ruw' S,°>, S.>. deruna der Vergangenheit auch auf die - H ' noch nicbls gesehen davon, wie der Eht heiligeS Band unbedacht geknüpft, gewissenloS verletzt und leichtsinnig wiederum gelost wird? nichts davon wahrgenommen, wie wancber Mann das Haus sticht, um die Frcude auszusuchen? wie manche Muller sich mehr am Spiel- und ^)utzlische gesalll, als im Kreise ihrer Kinder? hast Du noch nicmals Anstog genommcn an reichen, glanzcnden Mahlen, die den Ruin des HauseS verbergen sollen und beschleunigcn werden? hast Du noch nicht gedacht, wenn Du den Arbeiter nach saurem Tagewerke sein trockcnes Kummerbrod in dieser theuern Zcit vcrzehrcn sahst, wie viele Thranen reiche Prasser trocknen könnten? hast Du noch nicht Mitleid und Zorn zuglcich empsunden, wenn Dir so viele arme Kinder begegncten, die eincr Sünde ihr Daseyn verdanken und die nicht wissen, wie sich'S geht an Vatcrhand und wie sich'S rubt am Valcrherzcn, wcil ibre Valer sie nicht kennen wollen? Hat cS Dich noch nicht beunruhigt, wcnn Du sahst. wie Menschen leichtsinnig, nicht daê Valerhaus, nicht daS Waterland, sondern daS Leben verlicfien, daS sie vvn sich warscn wie ein veralteles Gewand? Hat es Dich noch nicht emvört, wenn der Geist der Zeit das Schlechte durch milde Worte zu verbergen suckt und auS dem Betnige eincn Accord zu machcn wuhte? Nun, wenn Du das geseben, das getwrt, daS eriahren und empsunden hast, dann wirst Du wohl glauben, ei gescdche unserer Zcit nicht zu viel, wenn man vvn ibr saqt, datz der Leichtsinn in Bezug aus Eriüllung bciligcr Pflichlen in ihr min» destens mehr als in den Tagen unserer Vcitcr herrsche. Doch unsere Zeit wurde ja auch a!S eine Zeit der Gleichgültigkeit gecien daS Höbere, Geistig'Sittliche bczeichnet, in der eine Richtung auf die matcriellen Interessen des Lebens besondcrs sichtbar hervortrete. Zwar darüber freut sich der Maurer, datz unsere Zeit in der Bctrcibung gewerblicher Geschafte einen hohen Vorzug vor jeder frubcrcn Hat; er sreut sich, wenn es menschlichem Scharssinne immer mehr gelingt, sich robe Kraste dienstbar zu machen und immer neue, bessere Mittel auszufindcn, Gewerbthatigkeit zu heden und sich vom AuS» lande, so viel als gut ist, auch in solcher Hinsicht unabhangig zu machen; nur Ein5 erfreut ihn nicht und kann ihn nicht erfreuen, wenn er sieht, dah übcr diesen höhere Interessen vergissen, oder doch weniger, als recht ist, beachtet werden. Ist eS aber nicht so, datz unsere Zeit in gewisser Hinsicht dieser Vorwurf trifft? Wer Hat ihre B«tri«bsamkeit, ihre AuSdau» nicht angestaunt, . wenn er die lansend Hande sich regen sah, die Berge «bneten, Felsen durchbrachen, Flüsse überbauten, um den Zwischenraum zu verkürzen, der zwischen Stadten, Landern, Vólkern lag? wcr hatte nicht den Scharfsinn bewundern müsscn, dcr immer neue Miltel entdeckt, in kurzer Zeil, m-t wenig Krasten viel zu «zeugen und viel zu gewinnen? wcr hatle noch nichls von den vielen gclungenen und mi^lungenen Berfuchcn gehört, Erzeugnisse ferncr Zonen auf dem vaterlandischen Boden zu erbaucn? wer hatte noch nickts davon gehort, wie angelegentlich der Zeitgcist selbst von der Schule solche Kenntnisse dringend sur die Jugend fordert, die sur «ine gewerbliche Thatigkeit förderlich sind? ?iun, darin ist an sich noch nichts Lerwerfliches; der Mensch lebt ja auf der Erde und a»ch für die Erde, und wenn er auf ihr sich immer verstandiger einzurichten sucht, so ist das lobenswerth; daS ader ist eS wahrlich nicht, wenn un» sere Zeit ubcr den Ecwinn so oft das leibliche, wie das geistige Wohl jcner armen Kinder vergist, die in den Werkst^tten des KunstflcigcS, Mafchincn gleich, für armliches Brod orbciten und Eesundbeit, Frohsinn und Unschulv opfern müsscn; jenc dumpsigen Schulhauser, in denen der Ledrer, wie die Scküler verkümmern, wcil die Mittel fehlen sollen, zwcckmatzigcre Gebaude aufzufüh» ren; jene Tauscnde von au>sichls!oftn und vcrwildcrten Kindern, die sich z>vccklos auf Gassen und Strahen um» bertreiben, wcil eS viel kosten würde, sie unler Auf» sicht zu stellen; jene sogenanntcn Besserungshauser, in denen Lerbrecher ost erst ihre Meisterschaft erreichen; das hülflose Alter und die vcrwaiste Sindheit, die Dürftigkeit, dcr Niemand hilft, weil sie ihr Leiden zur Schau zu tragen und zu beltcin sich schamt; jene Verlassenbeit, die keinen Tröster findet; jene Verdlendeten und Vcrirrten, die Niemand vor dem Abgrunde warnt: — ja, daS sind MiZlöne in unserer so oft gepriestnen Zeit; das sind Zcugnisse gegen den rechten Scharfsinn, gegen die wahre Bilcung, gegen den, grosse Hindernisse nicht scheven» den Muth; daS sind Zcugnisse für eine das Materielle allzu sehr berücksichtigende Zeit, die daS Bleibende liefer, als das Bcrgangliche stellt und mehr für leibliche, als geistige Wohlfahrt Sorge tragt. Ist das abcr unsere Zeit, sind das ihre Eigenthüm» lichkcitcn, ihre Schattcnseiten, so Hat dcr Maurer auf die Fr.ige: wclch'Zeit ist es? noch eine andere Antwort, die namlich zu suckien ' Hat der Maurer sich in solcher Zeit zu zeigen? Ist er ein echter Johannismciurer, dann sindet er die Antwort leicht, er ssndet sie ,'m Bei» spiel Dessen, nach welchem er sich ncnnt. Jst seine Zcit eine Zcit des Kampfes um die böchstcn Giiler, so sieht dcr Maurcr in ihr mit Johannesglauden; ist seine Zcit eine Zeit des Leichtsinns, die heilige Pflicktcn nicht achtet, so trilt er ihr emgegen mit JohanneS strenge; ist seine Zcit eine solckc, die über dein MatcricUen höhere Interessen übersiedt, so wirkt er sür daS Höhcre mit Johannesbegeisterung. Auch Iohannes Zeit war eine Zcit dcê Kampfcs; die Kampfenden, sowie die Art des Kampfcs waren frei» lich andcrS, als in unscrer Zeit; die Gütcr und Rechte ader, die man ansocht und vertbeidigte, sie waren ganz diesclben. Das Lorurtheil, die Heuchelei und die Sclbst» sucht strittcn, wie noch heiit zu Tagc, mit dcm Lichte, dcn, Rechte und dcr Tugend; nur hattc, als JohanneS auf tem Kampfplatze erschien, das Lteich dcr FinsterniZ noch weitcre Grenzen und die Wabrhcit noch viele Sicge nicht crfochtcn, wic in unscren Tagen; daS abcr beugte nicht den Muth cineS JohanneS; uncrschrocken trat er ani Jordan auf, er sürchkctc nicht die Macht sciner Gegner, nicht die Bcfangenhcit deS Vvlkcs, nicht dic List Derer, die es leiicten, nicht das Schwert des Tyrannen; er pretigle, er kampfte. Gott batte ihn in dcn Kamps gerufen; dag die Wadrbeil durch ihn gewinnen, dast durch ihn deS Hcrrn Weg bcreitet und scine Stcige ricd» tig gemacht wiirdcn. — 'daS war sein scster Glaube, in dem er ledte nnd mit dem er starb. Auch JohanneS Zcit war eine Zeit des Leichtsinns, in der man heiige Pflicbten verletzte. Mit wcl« chen Lastern befleckt errang und verlor daS tönigliche Haus Herodes Tbron und Macht; mit welcher Ge» wissenlosigkeit versahen die Priester ihrcn heiligen Bcrus und warcn blinde Leikcr eines blinden VolkeS; mit wel« chem Lcichtsinne zog dcr groZe Haufe hinauS zum Jordan, um durch die Taufe aus mühelose Weise dcr gèltlichen Strasen zu cntrinncn: da war cS deS JohanneS strcngcs, strasendes Wort, das jene Hcucblcr, jcne Pflichtvergessencn traf; da warcn es seine einfachcn, strengen Eiltcn, wodurch er sich der Entartung sciner Zeitgenossen entgegen stellte und ihncn an seinen! Lcben und seiner Sittenreinheit erkennen lieg, was es heitze, dcn Leichtsinn abzulcgcn und rechtschaffcne Früchte wahrer Buste zu thun. JohanneS Zeit war eine Zeit der Gleichgültigkcit sür das Höhcre. Des RömerreicheS drückende Fcsscln verwünschte man und suchte sie zu bree Weisheit uud die Liebe bleiben. Die MitthtUung der Jchannisgaben wird i» Nr^ 7. forlges-tzt. Nekrotog. Br. (Ldnard Dccr in Cahla aiiia mit tem letzten Stundcnschlage des sten Mai dieses Iahres ein in den ewigen Osten. Auch um seinen Sarg sich zu sammeln und in brüderlicher Gerechtigkeit auch uber i h n Todtengericht zu halten: das sey Sache der Mstr.Mstr. mit der qrogen Waage, in der Stunde, da sie mit dem tieser schauende» Blicke der Weisheit Hand legen an die Blatter, die da erzahlen von dem Sinne und Lebei^ jüngst abgeschiedener Br.Br., um fie zu entrollen und zu entscheiden, welche davon, oder auch nur welche Geiten derselbcn beizulegen, aufzubewahren und von der nacheifernden Brudêrliede oft wieder nachzusehen seyen >m Fachd's Fortlebens und deè Nachruhms mit der Akazie Bttd und Schild; oder welche auf immer für verblichen zu ertlaren und in der Vergessenheit odes Grab zu legen sind. Wir konnen den dieêmal von der Xrbeit am rauhen Steine abgerufenen Freimaurer nur hinstellcn, wie der einzelne Br. »hn zu erkennen vermocht, und mit einigen wenigen Notizen über idn und mit einem schwachen Bilde von ihm höchstens nur einen Beitrag liefern in das Buch, das in hochnutterncichtlicher Gerichtsstunde vorgetrazea wird, wenn's znm Todtenmahle lautet. Denn kein Wort der Selbstbiographie und der iinmittelbaren Selbstcharakter-stxc vom Br. Beer steht uns bis jetzt zu Gebote, da der darauf bezüg«che, so überaus wesentliche Theil der Vorp'.üfung emes j-den Aspiranten erft bald nach Br. Rcer'S Aufnahme in den Maurerbund von unftrer wieder aufgenommen m>d seitdem unadiveiêlich fest gehalten worden.») . ^ Unser Br., Eduard Beer, geb. den -z?sien Juli ver. lebte seine Kindheit bis in's ,ate Jahr im Hause seineS Vaiers, cines achtbaren Zeugmachermeisters zu Nonneburg, bercüete sich in der dasigen gu'ten Stadtschule in sriiiicr Strebsamkeit vor auf den Eintrirt in das Gymnasium z» Altendüra, bezog selbiaes Ostern ,!!?? und venveitte da in der Vbsicht auf das Studium der Theologie bis ,«27. Zu Ostern deffelben JahreS bezog er die Universitat Jena und ging nach zwei Jahrcn, Ostern ,82y, auf die Universitat Leipzig, von welcher hinweg er Ostern iszn das Altenburgische Examen'xro bestand und die Censur bsns «rhielt. Nach kurzem Aufenthalte bei seiner noch jetzt lebenden, vor wenig Jahren verwitweten Mutter in Ronneburg trat er ia das Haus des Buchhandlers, BrS. Boigt, damals in Jlmenan, zunachst als Erzieher der Kinder deffelben, deren liebevoller Anhanglichkeit an ihn er spater noch oft und froh Erwahnung that; doch ward auch seiner Liebe zur Literatur gerade hier reiche Nahrung geboten und blieb ihr hinlanglich Musie, so daZ er unter so nahe gelegener Aeranlassung wohl srüher, als es sonst der Fall gewesen seyn würde, auch anfing, sich schriftstellerisch zu beschaftigen. ») In der That aber würde eS an sich schon recht freimaurerischnuHlich und um die Genossenschaft recht brüderlich-verdienstlich seyn, wenn ieder noch unter unS weilende Br. Freimaurer jetzt, da es noch Zeit ist, das Reitzbret zur Hand nahme, um sein Leben und sein eigenes inneres Wesen darauf abzuzeichnen und solchen Abritz, wo'möglich als eineS der nachsten Arbeitsstücke, bei seiner LZ niederzulegen. d. Zgdr. „ >n dieser Eeztehnng zunSchst lebhaften Antheil am Geschafte der Rcdaction des seit iszs vom Br. Voigt herausgegebenen »neuen Nekrologs der Deutschen,» unternahm aber, zugleich ein gewandter Geograph, in dieser Aeit auch die Bearbeitung eines kleinen Atlas, ganz nach dem Bedürfnisse, das er beim Gebrauche der gcwöhnlichen Lehrbücher der Erdbeschreibung in seinen Unternchtsstunden erêannt hatte. Dieser Atlas erschien zuerst im Jahre iszz bei Br. Boigt, wurde von mehreren kritischen Instituten aus im Ganzen recht gunstig beurtheilt, in vielen Volks-, besonderS in Privatschulen bereitwillig aufgenommen und erlebt jetzt schon die vierte Auflage, an der Br. Beer'S letzte Hand zmn Theil selbst noch wirksam gewesen. Aus Br. Voigt's Hause hinweg wandte sich der Candidat Beer im Jahre igzz nach Cahla, gründete da mit autzerordentlich gutem Erfolge eine Privatschule, die vom Herzogl. Alienburgischcn Consistorium anerkannt und von denjenigen Eltern in Cahla immer mehr als ein wahrer Gewinn angesehen und für ihre Kinder benutzt wurde, die bei der Einsicht, daK die Ueberfülltheit der gewöhnlichen offentlichen Volksschulen mit Kindern von allerlei Erzichung dem Gedeihen des Schulunterrichts und der Wirksamkeit der Schulerziehung gar groZen Eintrag thue, vor vielen anderen auch im Etande sind, ihren Kindern eine Schule zu gewahren, die ihren Wünschen und der Erz.ehung des Hauses entspricht. Gar bald hatte sich ein zahlreicher, aber aus lauter Kindern von ziemlich gleich guter Erxiehung gebildeter KreiS um unsern Beer versamwelt, und er betneb das Werk der geistigen Palege seiner Schüler mit aller hinzebenden Liebe und derjenigen Enernie eines eifrigcn Schulinannes, in der in der Regel der Lehrer sich 'selbst vergiet und erst, sich verwundernd, aufblicct von der Arbeit des Berufes, wcnn die Kraft dersagen will und am Ende gar zu versiechen bcainnt. Statt nun in körperlicher B-wegung die'nöthige Ecliolung sich zu gnvahren, fand er sie vielmehr meist wiederum nur im tauschenden Wechsel geistiger Anstrengung. Denn auher der Bearbeitung s?!ner Predigten, die er in Cahla und in mehreren Kirchen der Umgegend immer mit Bêll hielt, und neben der Fortsetzung seiner wi'ssenschaftlichen Studiën, namentlich der Philosoxhi: und der neueren Sprachen, inèbesondcre aber der den-schen, betrieb er auch mit emsigein Fleijze die Vollendung eines Werkes, das er schon seit Jah,en begonnen, die Vollendung eines Fremdwörterbuches, daS in zwei Banden, ü^er Seiten stark, :szg ebenfallS bei Br. Boigt in Weimar erschien. VergaH nun auch Br. Beer unter so rasrloser Thatigkeit wirklich die Pflicht der Selbstschonung, so verstel er doch keineswegS in jene fündhafte Sorglosigkeit, die entweder aus Leichtsinn, oder im angstlichen Arbeitsdrange nicht einmal Zeit gewinnt, sich um den eigenen inneren Menschen und seine heiligen Bedürfnisse zu bekü'mmern; sondern, wenn er auch bisweilen nicht vermochte, von dem Gedanken an irgend eine» Tegenstand der Wissenschaft oder der Berufsaufgabe, der ihn einmal ergriffen, sich loszumachen, selbst wenn er eintrat in einen Kreis offentlicher Gesellschaft oder wen» er sonst den Arbeitstisch und das Studirzimmer verliest und desbalb in jenen auf Augenblicke theilnahmlos oder wohl gar für seine gemülhlichen Angelegenheiten todt erschien, so fand er doch aüch stets, wenn leider auch nicht immer sogleich, sich wieder zu sich selbst; ja er begriff solche, oft nur allzu unzeitige Vertieftheit, in wclcher ihm in spciterer Folge sogar deê Lcbens lieblichste Blüte, seine Liebe, unterging, «rnstlich alê eine Schwache und l»ngte zu bettn Heilung nach ber Hülfe, die ba« Leben bietet. Dieft fand er unter Anderm auch an der Hand unserer Br.Br. Friedrich Beck und Ferdinand Beck, mit benen er sich bald nach seinern Anrritte in Cahla innig befreundete. Der verrrauliche Umgang Beer's mit unftrem Br. Ferdinand Beck führte zur um so sesteren Freundschaft zwischen Leiden, als eben dieser vertrauliche Umgang wohl der nachste, wenn nicht einzige erdenkliche Grund war, daK ein eigenttich nur auf Beer geführter Rachestreich eines Buben auch mit auf Ienen siel und so Beide zu Genossen einer Erfahrung machte, so bitter und so selten, wie die Bemerkung, daH denn doch bisweilen wirklich ein Mensch eines lediglich bösen Willens fahig seyn und sich selbst zum Teufel machen kann. Am zyten Februar igzs ward namlich der Candidat Beer, wie wenige Minuten n?ch ihm unser Br. Ferdinand Beck plo'tzlich verhaftet und in feste Verwahrung gebracht, weil ein gegen den Bruder Beer'S, einen anerkannt tuchtigen Polizeibeamteten, aufgebrachter Mensch in anonymer Weise sie der Absicht auf ein furchtbares Staatsverbrechen angeklagt hatte. Bis in die dritte Woche lagen Beide, Br. Ferdinand Beck und Candidat Beer, in strengem Gefangnisse. JndeK die Vorsehung wachte im scharfsichtigen Auge der Untersuchungsrichter über der Unschuld. Der Berleumder wurde, aller seiner boshaft beobachteten Feinheit ungeachtet, am Siegel erkannt, daS er dem Documente seiner Arglist aufgedriickt, und schon der Gedanke an dic der ö'sscnttichen Verurthei'lung schon langst verfallene Person des gar bald völlig entdeckten und ebenfalls verhafteten Anklagers war hinreichend, mindestens zunachst vor der öffentlichen Meinung die ganze heimtückische Anklage alz rine unerhörte Lüge und die Berklagten als unschuldig erkennen zu lassen. Eine, den Letzteren nicht eben enger verbundene Hand schrieb uns damals: ->Der Tag, an welchem es kund wurde, datz Rost, ->der ein Decennium hindurch in verschiedenen Universitatsstadten »aufgelegene »Krawatzschky,« der Anklager der beiden Arrestanten, Beck und Beer, sey, war für unser stilles und durch die »plêtzliche Verhaftung zweier so allgemein geachteter und achtungs-würdiger Manner in eine wahrhast angstliche Beklommenheit ver-sctztes Cahla ein wahrer Festtag. In allen Kieisen, die man nun »zu frohlicher und herzerleichternder Mittheilung betritt, preist man, -nicht laut und stürmisch, aber desto inniger, ja man kann sagen, -mitunter in wahrhast rührender Andacht, die Hand der Worsehung, »die noch immer behalt und zur rechten Zeit kund werden latzt den »Sieg über die von ihr abgefallenen Geister zc.« Und in der That m Gcrn Wen wir ab ven einem Schritte unseres Brê. Beer, durch wclchen er mindestens sich um stine Ruhe selbst berroa und sich in den Kamps mit einem Schmerze ve^etzte, den er hienieden nicht mehr besiegen konnte. Gern sahen wir ab von diesem makelbaften Schritte, von welchem den Vorwurf der Uebereilung abzuwenden wir leider nicht vermogen. Aber ivürde der Br,, nun dort im lichten Osten nicht nüileidig lacheln ob der kleinlichen Wahrheirsscheu, d.e wir im Schweiaen der Welt nachafften? wiirde er den Vorentbalt einer Wahriieit nicht miMligen, aus deren Rutzanwendunz vielle.cht auch einmal ein Maurer Besonnenheit lernt, wenn's gilt, des HerzenS «rieden z» bewahren? Zudem fallt dieser Schritt in feine Maurei»eit, hallt somit wieder auf den sieben Stufen noch zur stille» Stunde, wenn wir, was an den Br.Brn. irdisch war, begra.'en, und qerade, indem wir den Blick nicht scheven a^f den ganzen Mann, sind wir erst im Siande, nach Bruderpxlicht ihn cuch : r entschuldiqen, wies die Welt nicht thut. Und end.ich, au».? wi'. wc^en ja einft in liebevoUer Gerechrigkeit »ach unserem L - n- z e n Maurerleden mlt unserem Guten, wie mit unseren Schwachen abgebildet seyn, damit unsere Werke, waren sie gerecht, iin Segen kleiden, und gehören sie in's Register menschlicher Thorheiten, dem Bruder auch ihr Wehgesolge zeigen und ihm Weisheil lehren: Noch in demselben Jahre, da Br. Beer sich zu den drei groten Lichtern bekannte und, von ihren Strahlen erleuchtet und erwarmt, auch an Gemü'thlichkeit merklich gewonnen hatte, gelang es ihm auch, das Herz einer überaus achtbaren und in lieblicher Kindlichkeit HSchft liebenswürkigen Jungfrau zu gMnnen. Wollte es auch aufsallen, dast so viel gemessener, in minder vertrauten oder wohl gar vornehmen Kreisen meist auch noch in angstlich beobachteter Ceremonie hervortretender Ernst, wie der des Brs. Beer, sich einen sollte mit dem leibhastesten LebenSfrohsinne und der harmlosesten Natürlichkeit: so schien es ansanglich doch, als könnten auch die se Clemente sich mit einander vermahlen und in ihrer Verschmelzung zu einem guten Klange gedeihen, zumal Beer's ö'ffentlich erklarte Braut, eine Waise, vielleicht überfliissig sich ganz unter die erziehende Leitung deS ManneS ihres HerzenS begab und er durch sie nun mehr dem'Leben angehö'ren zu wollen schien. Fast zwei Jahre hindurch hatten die Freunde Beider die Freude, sie in der That recht glücklich zu sehen. Da gerieth Beer von Reuem und desto tiefer in's unheimliche Gewimmel der Buchstaben, erstickte darm die zarten Fasern seines Liebesglückes und das Gesiihl der schönsten Verpflichtungen, die er uur je übernommen haben konnte, und verschloK selbst 'den Mahnangen seiner Br.Br. daS, seinem Versprechen gemast, sonst so offen erwiesene Ohr. Er sing an, seine Erholunz mehr wieder im einsamen Dahinschlendern oder zuweilen im Gerausche Lffentlicher Gesellschast und seltener nur im Geleite seiner Vertrauten zu suchen; fand, ungerecht genug, in den unschuldigsten Erweisungen derselben, VerstöHe gegen die 'ihm über BieleS gehende Wohlanstandigkeit; lieK, an der Stelle allein zu billigender, liebreicher Bemerkungen, allmalig den bitter» Ernst des Tadels watten und ward am Ende, in seiner Strenge, hart. Das vertrug die zarte Weiblichkeit des guten Madchens nicht. Das arme Kind hielt An» srage nach dem Grunde solcher Umwandlung, erhielt kalte Antwort und that am Ende mit wahrhast heldenmüthiger Entschlossenheit, wiewohl immer nur in der Hoffnung aus einen ausgleichenden Erfolg, was wir selbst gerathen hatten: gab mit schwerem, erwartungsvollen Herzen und mit der ausdrucklichen Hinweisung auf den schlimmsten Fall, die tkatsachlich so bedeutungslos gewordenen Zeichen einst empfangener Gelubde — darunter auch das überkommene Kleinod einer Maurerbraut — zurück und — Beer vergast sich so weit, den Austausch zu vollenden und mit unerbittlicher Strenge die Halbverzweiselnde zurückzustosten. Beer's maurerischer Pathe solgte seiner Pflicht und sorderte Rechenschast von solch unerklarlichem Beginnen. Beer versuchte sie; aber neben der Gewitzheit von fortdauerndem Leben der alten, herzinnigen Juneigung summirte sich nur das traurige Merkmal deutlich aus ihr zusammen, datz Br. Beer's ganzes Wesen wohl seit lange schon tief erkrankt sey; denn jeneS nichtigen Stolzes, der ein nicht mehr als billiges, die Ruhe zweier Gemuther und daneben auch den eigenen guten Namen rcttendes Zugestandni? siir schmahliche Selbstbeschamung halt, ware Br. Beer, bei aller jeweiligen Zlnwandlung von Eitelkeit, in gesundein Zustande denn doch nicht sahig gewesen. Worm nun einerseits die LZ selbst eine dringende Zlussorderung zu nachdrücklicherer Einschreitung bStte finden 'miissen, wenn es mit der Maurerei in ihrm wesentlichstên Stücken noch etwas seyn soll, das konnte von der anderen ursachlichen Seite unter solchen Umsicinden nur und lediglich noch als Gegenstand des tiessten brüderlichen Bedauerns erscheinen, und wir dürsen Br. Beer's mit in das Grab genommenen Schmerz über den immittelst unwiederbringlich erfolgtea Verlust seiner Liebe nicht einmal mehr als eine wohlverdiente Iüchtigung ansehen, so wenig auch Br. Beer selbst immer vermochte, das demiithigende Gefühl derselben so ganz zu verbergen. Zu Anfange diefts Jahres ward Br. Beer's Krankheitszustand immer aufsalliger und gab sich gegen Ostern hin als völlige Auszehrung mit so furchtbar zerstörender Gewalt zu erkennen, dast unser, nun einmal immer ger» nach dem Ansehen der Starke ringend» Br. diesmal vergeblich sich anstrengte, ihrer Herr zu werden oder wenigstenS ihr überlegen zu scheinen. Er mufte seine Unterrichtsstunden einstellen, schien zwar in der Osterzeit sich wieder etwaS zu erholen, sprach von baldigem Aufkommen, vom Genusse der schonen Jahreizeit, dem er sich hingeben wolle, und von noch viel weiter hinausgehenden Planen. Bald aber mahnte ihn der rasche Verfall aller körperlichen Krast an die Nahe seiner Auslosung, die er auch, wie selten ein also Leidender, sicher ahnete, aber mit ruhiger Ergebung erwartete. Trotz der hestigsten Schmerzen flehte er die letz.'e Stunde nicht etiva herbei, aber er fürchtete ihr Erscheinen auch nicht. Wachen Geistes durchzog er noch einmal den kurzen Weg, den er, u?ter rastloser Thatigkeit, durch Lust und Leid und ungewöhnliche Prüfungen gezangen; und was er an der Maurerei erkannt, daH sie, wie er sich ausdrückte, ein Geheimnitz und kein Geheim niH sey, dai hatte ihm diese auch von ihrer Vorlage, von dem durch sle abgebildeten Leb en gelehrt; er, der sich wohl in mancher dunkeln Stunde selbst ein Rathsel und dem das Leoen wohl manchmal noch ein Geheimnitz erschlenen, — halte unter weiser Benutzung seiner letzten Stunden zu einem tieferen, von der Binde eitler Selbsttauschung nicht mehr gehaltenen Blicke in sein Jnneres und im Hinüberschweisen deS Geistes in die allmalig sich ihm lichtende Ewigkeit, auch vom Leben begreifen gelernt, da? es mit allen seinen Geheimnissen doch kein Geheimnitz sey. Und waS er geahnt und geglaubt und was er eingesehen zu haben wahnte, »daK das geheimniHvolle Lebe» kein Geheimnitz sey<- — das sollten, nach seinem Wunsche, auch noch über seinem Grabe die Freunde von ihm vernehmen, die es umstehen würden und, ach! gar bald umstanden. Im noch nicht vollendetèn sisten Lebensjahre, in der letzten Stunde des stenMai d.J. kurz vor Anbruch des Himmelfahrttmorgens, verneigte er sich auf seiner letzten Lehrlingsreise am Hochaltare des e. O>, um dort daS volle Licht i» empfangen. Br. Ernst v. g. W. Redacteur: Br. Bernh. Lützelberger in Altenburg. Gedvuckt bei Br. Ferd. Beck in Cahla. im Osten von Altenburg. M o n a t l l ch e Rundschrlfc fü r thatige Br.Br. Freimaurer aus allerlei Orèenten. Z8X39- Vil. Manuscript für Br.Br. In halt des siekenten Stückes. Der Johannistag sszi) in Archimedes Hallen: 2) Instruclionsrede vom Redner Br. Kunze; Der JohaiineStag, erwogeii bei der Tafels von Br. Fr. Wilh. Pöh I an d; ü) Libanon und Jordan. Eine Losung sur unsern Bund am Tage derJohannesseier, von Br. ?. Borehsch; k>) Unser Theuerstes hieniede». Toast voni Mstr. v. St., Br. Back.— Ziegeldeckergehülfen betr. Per Aohannistag s gZ 9 in Archimedes Hallen. 3. JnsiruclionSrede des Rediiers, Br«. Kunze, an die neu aufgenommenen Br.Br. Funk ha >1 el (Canzleirach) und MeiHncr (Cand. der Theol.) auê Glauchau. Sv sind Sie denn, meine v. u. g. Br.Br.. Glieder eineS Blinbes geworden, der siir die erhabeiiste» Zwecke tbatig seyn tvill. Ihrc Aufnahme ist vollende!, die Biude ist von Jhren Augcn genvmmen und sortan stehen Sie mit uns an einen Weike. Lang wat der Weg zum Lickte und viel Aorbc-eituug-n, di.^ Jbrer Aufnahiuc vvrausgm^cn, Msncheê L>>« das »7 Jhnen noch nicht zur vollen Klarheit wutde, LZieleS sehen Sie hier, das Sie noch nicht zu deuten wissen. Darum sehen Sie sich um nach einem Führer, der mit Ihnen durch diese Hallen wandle, nach einem Geweiheten, dcr Jhnen diese Ztichen deute, Jhre Arbeit Jhnen anweise und klar und bestimmt den Zweck ausspreche, wozu man diese Werkstatt gründete und worin Sie daS höchste, letzle Ziel der Maurerei zu suchen haben. Sie -sino> natürliche, diese Wünsche, und unsere Pflicht ist's, ihnen zu cnlsprechen.. Doch heute, jetzt schon, alle Jhre Frage» zu beanrworten, alle diese Zeichen Jhnen zu deuken, Sie ganz cinzuweihen in unsere Kunst, wir vermochten es nicht, und wenn wir selbst die höchste Meisterschast besci^en; auch des Maurers Kunst will erlernt, niup ost gcübt und kann nur so ganz begriffen und gewürdigt werden. Doch EinS vermogen wir Jhnen allerdings auch schon heute zu geben, Eins, was mehr noch ist, als Zeichen, Wort und Griss: — den rechten Gesichtspunkt ncimlich, von dem aus Maurerei betrachte! werten muZ, einen Gesichtspunkt, von welchem aus ein helles Licht auf unsere Kunst fallt, einen Masistab, nach dem Sie Maurerei in Zl und in Denen, die ihnen angehören, recht beurthellen, Form und Wesen, EwigeS und Lergangliches messen können. Diesen rechten Standpunkt, diesen sichern Matzstab aber erhalten Sie in dem einfachen Worte: Maurerei ist ein Menschheitsbund, d. h. ein Bund für Alle, zum Segen Aller. Denken Sie sich Maurerthum in solchem Lichte, bcziehen Sie Maurerei und Menschheit auf einander, dann werden Sie sich selbst gleich sagen, was Sic hier suchen mussen, Sie werden leicht verstehen, waS Sie hier gefunden haben, und es ist Jhnen klar, waö Sie überhaupt Fier sollen. Will der Maurerbund ein Menschheitsbund seyn und als ein solcher wirken, dann unterliegt es keinem Zweifel, seine Glieder mussen durch wahre Neligiositat die rechte Weide, durch reine, strenge Tugendliebe die rechte Tüchtigkeit empsangen; nienschlichcm Leiden zu wehren, menschliche Wohlsahrt zu fordern, mussen ihre liebsien Werke, Gesetz und Ordnung, Rechte und Pflich» ten mussen ihnen heilig seyn, deun alles dies ist die Grundlage der Menschheit Heil. Der Maurerbund will nicht einem dieser Zwecke allein dienen, nicht der Sittlichkeit als Tugendbund, nicht der Menschenliebe als Bruderbund, nicht der bürgerlichen Ordnung als Musterstaat, nicht religiösen Jdeen als eine alle Confessionen in sich vereinigende Kirche, er will ein Bund seyn, der alle diese erhabenen Zwecke sich zu seinem Ziele gemacht Hat. Die gerechte, vollkonimene ^ will nicht blost Glieder, in dcnen ei» sittlich guter, tugendbaflcr Geist wohnt, sie will auch, datz dieser Geist von Frömmigkeit und Gottesfurcht ausgehe und durch sie Krast und Dauer geivinne. Die gerechte, vollkommene LZ will nicht blotz, daZ das Recht geachtet werde und Gesetze geilen, sie will durch Billigkeit und Brudersinn das Recht heiliger und das oft strenge Gesetz milder machen. Sind Sie, gel. Br.Br., eingetreten in unsere Werkstatt, weil Sie hier einen Lerein zu finden glaubten, der sitt. liche Veredlung sich zur Aufgabe machte: wohl, Sie batten Recht, doch da im Menschen neben dem Willenêauch ein Denk- und GefühlsvermLgen wohnt, so wird ein Menschheitsbund für Veredlung aller Kraste in der Menschenseele wirken mussen. Sind Sie eingetreten, weil Sie in Maurerhallen den eigentlichen Sitz der echten Freundschaft und der Bruderliebe suchten: wohl, Sie hakten Recht, hier werden Sie Manner sinden, die Sie trosten, wenn Sie leiden, die Ihnen rathen, wo Sie rath. los sind, die Ihnen helsen, wenn Sie idrer Hülse bedürsen; doch dieser brüderlicben Tbatigkeit darf diese LZ keine Grenzen setzen, als Menschheitsbund ist ihr Ieder, auch ohne Maurerzeichen, ein Bruder, den sie mit Liebe umfastt. Suchen Sic hier einen Tempel, in dem ein krommer, religiöser Sinn genahrt wird, wie in Christi Kirche: wohl, auch das will man in des Maurers Heiliglhum, doch jene unsichlbare Kirche ist deê M:-urers Vor« 7 * bild, in wtlcher man im Geist und in der Wahrheit (^otl anbetet und über dem Bekenntnitz nicht die Menschenliebe vergitzt. Suchen Sie hier cinen 'Verein, dcr nul sorgen kilst sur des Staates Wohl: nun, er i!t es; d>e ^ wel-be Ordnung und Gefetze achten lehrt, Sitteninheit will und echte Menschenliebe sördert und übt, dert-n Einslust must wohl fegenbringend sür das Baterla..v werden; doch wie die m. will sie zum Menschheits, dunde werden, brüderlicke Gesinnung nicht blotz für ihre Glieder, sondern für jedcn einzelnen Menschen fordert, so steigerk sich auch in ihr die Laterlandslièbe zu jener höheren und reinere», die so weit reicht, als ^.st, Süd, Wesi und S.orden gehen. So, ineine gel.^Zr.Br., wollen Eie sortan daS Wcsen des Maurerlhums betrachten und vor Alle.'n eincn Menschheitêbund in ihm suchen; denn will er das nicht seyn, dann ist er neben Staat und Kirche entweder ein überflüssiger Berein, oder doch ein solcher, dcr nur so lange noch sein Daseyn fristen wird,. bis Skaat und Kirche das geworden sind, was sie seyn und werden sollen. Wie aber jenes einfache Wort: Maurerei i>l ein Menschheitêbund, Jhnen am umfanglichsten sagt, waS Eie hier zu suchen haben, so erklart es Jhnen auch am besten, was Sie bereits gesunden haben und noch find e n werden. , Als am Altare bei Jhrer Maurerweihe das volle Licht in Ihr Auge drang, da siel Ihr Blick zuerst dahin, worauf Sic Ihre Hande legten, auf die heilige Schrift. Lerwunderten Sie sich dessen, auch in deê Maurers Hallen dies heilige Buch, so wie in der Schule und in der Kirche, zu sinden? Nun, ein Buch, das eine Gottesgabe ist für die Welt, um das sich alle Menschen sammeln sollen, durch welches Allen geholfen werden kann, das darf in einem Menschheitsbunde nienials fehlen. Auf diefem Buche fanden Sie den Zirkel, dieses bedeutungsvolle Zeichen des Maurerthums; einen heiligen Kreis Hat der Allweife um Alle, die auf Erdcn wohnen, gezogen, austerhalb desselben steht Keiner, in ihm aber sollen Alle sich alS Brüder Iicben, und wer sich selbst hinau^gestellt, den soll ter Maurer hereinz»» sühren und nut Brudersinn von seiner Berirrung zu heilen suchen. Zieb-n des 6irkelS bedeutungsvollem Zeichen sahen Sic ein .interes, nicht minder wichtigeS: mit allen Menschen nach dcm Winkelmajz zu leben: uuv s» an Anderen zu h.indeln, wie wir uns selbst von ihne» behantelt sehen mochten, das ist die Mahnung jcucs maurerischen Zeichen». Zur Briiderkette reichten Sie uns die Hande und traten so in eine unsichtbare, die sich hinzieht über das ganze Erdenrund; in d>eser Kctte sühlt der echte Maurer der Menschheit schönste Zukunst seines Wirkens letzten erhabcnen Zweck. Hier neben Mannern mit bedecktem Haupte sinden Sie Jhren Platz, cin Gleicher unter Gleichen, ein Freicr unter sreien Mannern; da ist Keiner mehr, da steht Keiner dem Andent nach, hier übt Keiner eine angemaZte, despotische Gewalt, frei ist sie ihm üdertragen und an Gesetz und Recht geknüpft; hier üben Vernunft und Humanilat die gesetz» gebende, Billigkeit und Bruderlicbe die vollzichende Gewalt; hier gilt daS Wort auch ohne Eid; in diesel, Hallen dars keine Meinunqsverschiedenheit zum Streile werden; hier gleicht die Liebe Alles aus; hier 'giebl Eincr dem Andern, hier empsangt Einer vom Andern, hier tragt und hilst Einer dcm Andern; hier stellt in, Kleinen das die dar, was einst die Menschheit werden wirv, wenn rechte Freiheit und wahre Bruderliebe, wenn Achtung vvr dem Gesetz und Heilighaltung der Pflicht, wie sremder Rechte in ihr lebendig geworden sind. Doch, was sollen wir Jhnen noch weiter den Sinn dieser Zeichen und das Wcsen unseres Bundes deutcn? Sie haben zu Allem den Schii'issel in den Worten: Maurerei ist ein Menschheitêbund. Was Hese» Zweck hier nicht hatte, was zu dessen Erreichung. nicht mittel- oder unmittelbar dienen könnte, das mutz als Nebensache gelten, und was jener Tendenz geradczu widcrstritte, das Hat der Jrrthum hinzugcthan und die Tragheit oder ein zu bedenklicher, angstlicher Sinn noch nicht entferyt. Sollten Si», wenn Sie mit jenem Matzstab, auch unser ^auxerleben und linser SWesen messen, auch bei uns so MancheS sinden, was an dicsem Probierstein sich nicht bewadrte: nun, so glauben Sie, datz,, wenn auck in dieser Wcrkstatt so wenig, wie in irgend eincr anderen, von cinem vollendeten Wcrke die Rede seyn kann, Sie doch ein solches erwarten dürfen, das, nicht ohne Fleitz und Eiser belrieben, je vollkommener sich gestalten werde. Und d^mit dcuten wir Jhnen zugltich an, was Sie dier sollen, und wo Sie bei und mik uns Jhre Arbeit sinden werden. Denn ist der Maurerbund ein Verein, welcher der Menschheit Wohl zu sördern sich zur höckstcn Ausgabe steilte, dann ist auch jedes Maurers heiligste Pflicht, dahin mitzuwirken, dajz dieses Ziel je mehr und mehr erreicht werde. Vor Allem richte er den Blick aus sich und sorge dasür alles Ernstes, datz er in und an sich das rein Menschliche ausbilde und die edlen Keime pflege, welche der ewige Baumeister der Welt in Men« scheuseelen legte. Dasür sorge der Maurer, day sein Erkennen rickug, seine Einsicht hell, sein Urtheil jchars und sicher werde, da§ er srei sey von Wahn und L^orurtbeilen, damit Recht und Pflicht. Menschenwürde und Bestimmung ihm im rechten Lichte erscheinen und eine würdige Gottesidee in seinem Geiste lebe, damit er der Wahrheit je naher und durch sie zur Geistessreiheit, zur Weisheit und zur echten Liberalilat gelange. — Dasür sorge er als Maurer, datz, wie er daè Heilige, das Wahre und Rechte zu erkennen suchte, so auch sur alleS Eute, Grotze, Edle, Schone krastig sich entscheide, dast sein Wille ernst und entschieden sey, keine Furcht ihn schrecke, keine Hoffnung ihn erst lockcn müsse, sondcrn il>n eine heilige Liebe zu Gott und Menschen treibe, damit die Seele immer sreicr werde von der Sinnlichkeit und der Selbstsucht Banden und das Leben in und um ihn imnier würdiger und freudiger sich gestalte. — Dasür soll der Maurer sorgen, datz sein Gesühl rein, ties, warm und naiürlich bleide, damit die Rauhheit und die Harte, die Kalte ^nd Geschmacklosigkeit immer mehr aus dem Leben verschwinde und neben Klarheit und Krast auch Jnnigkeit und Anmuth das Leben zier?. Ja, wenn wir so das Göktliche im Menschen immer mehr entbunden, weiin wir das Niedere, Storende immer mehr aus uns entsernt haben, dann haben wir als Maurer die rechte Meisterschast errungen und als Güedep eines Menschheirsbundes unserer Arbeit wohl vorgestanden. Doch auch so ist daS Maurerwerk noch nicht ganz gethan: ein zweites wartct unser; wir sinden es im Leben, an den Menschen. Es ist ja nicht genug, dast dein Leben, nicht genug, dast d e i n e auf Weisheit, Schönheit und Slarke beruht: als Maurer sorge dafür, datz auf diesen Saulen sich auch der Mensch heit Glück erbaue. Fragst du: wie kann ich Einzelner der Menschhcit nützen? o, so blicke um dich, in deine Familie, auf deinen Berusskreis, auf Menschen fern und nah, bekaunt und unbekannt, Frohe und Weinende, es giebt überall für dich etwas zu khun, was Menschen und solglich auch was der Menschheit nützt. Dehnt sich dein segnender Ein/iutz gleich nicht auf Nationen aus: auch in der Gemeinde, in deiner Familie ein gutes Beispiel gcben iind da vernünstig und mit Liebe walken, heitzt für die Menschheit nützlich wirken. Kannst du dem Wahne und dem Vorurtheile ganzer Geschlechter und Jahrhunderte gleich nicht wehren: auch den besangenen Geist in deiner Nahe seiner Banden zü entreitzen und einem Ver» blendeten, der neben dir wohnt, die Binde adzunehmen von seinen Augen, heitzt der Menschheit nützen. Vermagst du gleich nicht Leiden abzuwenden, noch zu mildern, welche Völker niederbeugen: die Thrane in deS Einzelnen Augen'zu trocknen, Freude auch in ein Herz zu ruseu, das da trauert, ist eine Maurertbat. Kannst du den Frieden gleich nicht ganzen Reichen geben, in denen der Krieg Ruhe, Wohlsahrt und Sittlichkeit zer« stort: versohnend zwischen Einzelne zu treten, Eiqtracht in Familien zu dringen, getrennte Gemüther zu vereinigen, Harte nachsichtiger und milder zu stimmen, auch das ist ein vtrdienstliches Maurerwerk. Kanust du mit gltêchkr Liede gleich die Welt nicht umfassen «nd be»' glückcn: nun, so umsass' und bcglücke in der W?lt we« m'gstens so Vicle, als Krast und Gelegenheit verstallen. Wenn du dies thust, wenn wir Alle in dieser !_i, wenn alle Güeder aller es thaten, o, bald würde es am Leben sicbtdar eerden mussen, tast der Maurerdund cin Mcnsckhcitsbund ist. Ja, er ist es, er mntz, er kann e's scyn, und deShalb wird er's überall auch werden, wenn alle Maurer ihrer grosten Lcstimmung, ihrer heiligen Z^erpslichtung eingedenk sind. Co nifen wir es Jlmcn, m«?ine gel. Br.Br., noch einmal zu: Maurerei ist ein Verein, gestiflet, sur der Menschbett Wobl zu witten. Ein erhabeneres Ziel vermogen wir Jbnen nicht zu zeigen, zu eincm ehrenvoileren, blei: benderen Wirk^n <^ie nicht einzuladcn, einen heuigeren, wichtigeren Beruf werden Sie nirgends sinden, als dcn deS echicn Maurcrs. Meinen Sie, das scy ja nur der: sclbe, den Sie bis jctzt auch vhn? Maurerweche sckon bctric'oen. dem Sie als Christen, als Burger, als Familiengliever und als Mcnschen gedient hatlcn, v, so seyn Sic uns dreimal willkommcn als Arbeiter an dem!elben Werke, dann werden Sie ja um so inniger sich freuen, auch in der ^ Manner zu sinden, die für Erreiwung derselbcn h^hen Zwccke thcitig >ind, für welche auch ^ie Eiser nnd Begeisterung in Jhren Hcrzcn tragen; um so freudigcr werden Sie aus diesen gallen in ^hr ^auê, an Jhren Nerus und in die Kreise Jhres LcbcnS zurückkehren. da Sie es jctzt mit der Ueberzeugung thun können, mit Jhnen zuglcich streden Tauscnde unter allerlei Volk, in allen Zonen nach gleichem Ziele, und wie schon jctzt in ^ so manches jener Joeale sich vcrwirklicht Hat, das Jhnen vorschwebte als ein schoner Traum einer bessern Zeit, so wird der Glaube in Ihrer Seele eine neue Slütze gewinnen, datz cinst Alle. die auf C.den wohncn, eine grotze !^i bilden und um Alle sich eine Bruderkette schlingen werde. Wir ober, meine g. u. v. Br.Br., smd zun5chst an dikst Lm gewiesen und sollen dabin wirken, dasz si'e stets kin würdiges Glicd jcner Keite bleibe und ihrcn Beitrog redlich liefere dazu, da^ jencs bökere Ziel dcr Menschheit naher rücke. Wir wollen darnm diese Werkstatt nik betreten, ohne im Geist uns zuzurusen: hier ist eine heilige Statte, bicr >st ein Menscbheitstempel, in dem Weisheit, Schönheit und Sta'rke der Menschheit Wohl bcrathen und besördern sollen. O, darum süge, höchster Meister d. W., zu unserem Elauben Tiigcnd, zur Tugend Erkenntnig, zur Erkenntnitz Majzigkeit, zur Matzigkeit Klughcit, zur Klugheit Geduld, zur Geduld Gvttseligkeit, zur Gottseligkeit Bruderlicbe und zur Bruderliebe allgemeine Liebe, und verleid', da§ pc, die heute zu uns kamen, daZ >v!r Alle, datz Maurerei in aller Welt gesegnet sey, damit dein Friede in unS, unter uns und aus der ganzen -Erde »vohne. Der I o h n n n e s t a g. Envogen bei dcr Tafels von Br. Fr. Wilh. Pöhland. Joyanneêtag, warum bist du verschwunden AlS Kirchentag auj uns'rer Feste'Reih'n? Warum führst du nicht mehr zu heil'gen Slunden J»'s Gotteshaus den srommen Beter ein? , Warum bist du, wie hier, so vieler Orten, Der Fefttag einst, zum Werkeltag geworden? / Galt'st du den» einem Manne, dem Vergefsen, Wie Vielen, von der Gegenwart gebuhrt? Hat sein Berdienst die Jetztzeit erst bemess», — Und weit's gering war, darum iyn gefiihrt. Der Wahrheit und dcê Rechteê edlen Zeugen, Au« uns'rer Kirchenseste altem Reige»? So klaget Mancher mit des T«ges Nahen, Der einst den Taufer ernst zur Welt gebar; — Eo seufzen Biele, die ihn kommen sahen Mit Sehnsucht, weil er ihnen heilig war Alê Fest und Zeit zugkich, den Lenz beschlieszend, Des lieven Sommers Ankunft froh begrijpend. Klagt also Ihr auch, traute Maurerbrüder, Wenn feiernd der Johannestag erscheint? Seufzt also Ihr auch, die als wiird'ge Glieder Die groHe Kette eng und fest vereint, Die nirgends sich zu ihrem Ende neiget, Ja, von der Erde bis zum Himmel reichet? Nein, schoner Tag, willkommen bist du Allen, Die, bauend auf dem weiten Erdenrund Am Tugendteckpel, sich in heil'gen Hallen Vereinen zu der Menschheit schönem Bund. D-nn, ob die K^rch' auch Me Pforten schlie^et, Der Maurer dich in seinem Tempel grüpet. Und nicht nur hier, nein,'in den fernsten Lande», - Nicht in Europa nur, auch über'm Meer, Wo Blüder sick) in Liebe treu verbanden, Begrüpct man dich feièrlich und hehr In heil'ger Aahl, und einster lauscht entgegen, AlS sonst, daS Ohr des Meisters ernsten Schlagen. Deun wozu rufen sie? — Den Lag zu feiern, Der der GroHmeister GroKesten erschuf, — Des Mannes Angedenken zu erneueri», Dess' Ehrenname, wie sein Ehrenrus Weithin erschollen ist nach allen Zonen, Wo Maurerbrüder, Segen fordernd, wohnen. ^ Iohannes he!§t er. Einfach war sein Leben,Jn schlichtem Kleide nur ging er einher; Doch, grotz von Geist, galt sein gewaltig Streden Unausgesetzt nichtS Wenigerm, nichtS mehr, Als M-nschen auf der Tugend Psad zu leiren Und so dem Herrn den Weg wohl zu bereiten. Und wie Hat er fiir Licht und Rkcht gekampfet — Wie ernst sprach er: das Himmelreich ist nab', Thut Bu^e drum! — Wie Hat sein Wort gedampfet Das Otternziicht, dess' virl sein Auge sah, Wie in der Kaste stolzer Pharisaer, So in der Zunft unglaub'ger Sadduzaer! Und wie bescheiden, als der Herr begehrte Die Tauf' von ihm, entgeanet er: -nein, nein! Mir ziemt's, datz ich von Dir getaufèt werde.« Als 'Jener spricht erst: »lass' jetzt also seyn,. Ersiillt gehorsam er des Grötzern Bitte Und taufet ihn nach Volkes Brauch imd Sitte. .Doch mannlich auch naht er dem Herrscherthrone; Wie unerschrocken redet dort sein Mund: »Es ist nicht recht von Dir, dem Fürstensohne, Datz treuloK Du geschlossen 'einen Bund Mit Deines Bruders Weib; die Eh' gebrochen, Bleibt von dem Höchsten nimmer ung«lrochen!« Und als der Fü'rst ungnadig dies vermerkte Und darob seiner Freiheit ibn beraubt; Die feile Dirne ihn darin bestarkte, Datz sallen mocht' des Tausers heilig Haupt: Da schaut er auf zum weisen Schicksalslenker Und giebt getrost sich Preis dem rohen Henker. — Kannst sein GedachtniZ wurdig Du erneuern, Als Jiinger der Johannesmaurerei? Kannst ohue Ahnung seinen Tag Du feiern, Dajz er der Grötzte uns'rer Meister sey? — Darum, wie er, so sollen wir auch leben z Was er erstrebt, das sollen w i r erstreben. Und ist's nicht Noth, gerad' in unsern Tagen, Wo Alles nur auf Prunk und Glanz bedacht Dast nur ein schlicht Gewand, wie er, wir tragen Und leben sern von eitler Flitterpracht, — Wenn's besser werden soll in unsern Kreisen, Sie mogen hohe oder nied're heiden? Giebr'Z Schlangenbrut nicht sattsam noch zu dSmpfen, Die sich uns z-igt im sansten SchasSgewand? Giebt'è Heuchler nicht recht viele zu bekampfen, Die mit der Wahrheit v.eiben Spott und Tand? Gilt's nicht noch heut, wie zu Jchannes Zeiten, Den Weg dem Lichte krastig zu bereiten? Doch dem Verdienst auch willig sein- Kronen! Es naht uns drausten mancher Biedermann. Soll darum Stolz und Uebermuth ihn lohnen, Weil er nicht Bruder seyn will oder kann? Bescheidenheit, wie einst den grosten Meister, Zier' alle Wege seiner Jnuung Geister! Wo aber keck das Laster sich erhebet, Sey's in der Hiitte, sey es im P-last, Da frommt's, dast Mannermuth nicht feig erbebet, Dast Mannerwort furchtlos bezeug': ->?u bast Nicht recht gethan,- - und statt es wch-sa-n schweige, Der freie Nacken sich dem Schergen beuge. So mahnt des Tausers Tag uns heute wieder Hochfeierlich an unsre Maurerpsucht. Lastt seines Tages Mahnung, theure Brüder, Uns sreudig horen, ob sie ernir auch iplich.. Lastt uns, dast wir ihn nie unwürdig schanen, Recht eifrig stetS am grosten Tempel bauen. S. Libanon und Zordan. Eine Losung für unsern Bund am Tage der Iohannesfe.er, von Br. Ludw. Boretzsch. Es ragt ein Berg mit silbernem Haupt In des Ostens heiliger Ferne, Jhres heitern GlanzeS unberaubr, Zieh'n über ihm heit're Stern-; Lom Morgen bis tief in den Abend hinein ZLegrüstet den Schiffer sein Silberschein, « Und der Pilger, sondcr Ermatten, Tritt ein in geweihete Schatten. Denn droben winkt ein gottlicher Baum Mit immer duftenden Zweigen; Er krönet der Gipfel weiten Saum, Seine Kronen himmelan steigen. Und hundert Geschlechter sind entflohn, Seit den Tempel baute der We is heit Sohn, Den wir noch geistig schauen, Woran wir heut noch bauen. Bon oben stürzt so lustig und hell Als Bachlein nach Thales Auen, Won Ceder» umschattet, ein heil'ger Quell, Gar lieblich anzuschauen. Manch' Fischlein spielet auf seinem Sand, Manch' Blümchen duftet an seinem Rand, Und der Wand'rer setzt sich nieder Und ersrischet die brennenden Glieder. Wohl ist's der Jordan; — denket sein! Von uns sey er nimmer gemieden! O Fliipchen, zwar so zart und klein, Doch Herrliches ward dir beschieden! Denn über dich zog ja mit hoffendem Blick Ein Völk, so stark, nichts hielc es zurück, Das Tand, daS verheiH'ne, zu grüsten; Es lag zu seinen FüKen. Jahrhunderte floh'n, und du sahst den Mann, Entbrannt von geheiligten Gluten, Johannes, der Ernste, wies himmelan Und taufte in deinen Flitten. Unter glaubiger Menge der Menschheit Kron' Entstieg deinen Wellen der Menschensohn, Um das Nied're stcts zu verklaren Und Himmlisches uns zu gewahrc». Doch ach! wohin eilst du, heil'ger FluH, In der Vorzeit Tagen gepriesen? Nach dem Meer, dem tod ten, eilet dein FuK; Ward dahin die Bah» dir gewiesen? So neigte das Leben zum T o d sich hinab? Eo sandedas Schone ein sicheres Grab? So würde das Hohe zum Sraubt, Dem Untergange zum Raube? Nein, Lebensflutz! so soll es nicht styn! Wir nehmen's zum guten Aeichen, An deinem Spiegel, so klar und rein, Soll der Freude die Wehmuth weichen. Deine Wasser rinnen Tag und Nacht, Bis dereinst das Herrliche ist vollbracht: Das Todte willst du beleden; Das Zeichen wolltest du geben. Das Zeichen nehmen wir, Brüder! hin; ES weist zum hoheren Aiele. O, steh'n wir Alt' auf einem Sinn, Es gilt als die Losung für Viele! Vor uns liegt die Menschheit — ein todtes Meer — DaH Hurch uns ihr das Leben gewonnen war'! Für unsern Bund sey erkoren, Wer Leben auS Todtem geboren! 6. Unser Theuerstes hienieden. Toast, vom Mstr. v. St. Br. B a ck ausgebracht. Denkt Ihr daran, wie wir als Knaben hupsten — Unschuldig, harmlos — in die Welt hinein; Wie wir durch Busch und Dorn und Hecke schlüpsten, Die Blume suchend und dcn bunten Stein; Wie wir die kleinen, slinken Madchen singin Lm Jagerspiel, dem flücht'gen Winde gleich^ Wie wir nur immer tanzten, nimmer ginacn, Wie wir so glücklich waren, srei und reich? Was wir als Knaben liebten, suchten, wollten, Sprecht, Brude Manuscript für Br.Br. . des achten Stückes. Das Schwesterfest in Kostntz: ,) Zur Eröffnung der Vorfeier; 2) Festrede; z) Be-' statigung; q) Der Schwestern Dank; s) Blau und Gold. Das Schwesterfest in Kostrit^. Veranstaltet von der ^ Archimedes z. e. Bunde im Or. von Gera. Am istcn August von'gen Jahres seierten die Mitglieder der cn Archimedes zum ewigen Bunde ,'m Oriënt von Gera mit ihren Schwestern ein schönes Fest in dein freundlich gelegenen Köstritz, welches sich zum Sammelpunkte der von verschiedenen Seiten hinzukommenden Br.Br. und Schwestern vorzüglich eignete.^) Bis gegci, 12 Ubr Mittags halten sich an 70 bis so Personen eingefunden, denn auch mchrere- Mitglieder sremder S> nahmen Theil, und um 1 Uhr begann daS Fest und *) Und d.Zqdr. feiert, — durch die Giite der geliebten Lenker und Le-ter d-c>es Festes freundlich dazu in den Stand qesckt — h-ermlt den Jahrestag desselben i» seiner gamen Brudcrund Schwestergemeinde. L wurd» streng nach der im Festprogramm vorgezeichneten Ordnung gefeiert. Die Vorfeier wurde eröffnet mit dem Gesange: -Sey willkommen, froheStunde ic.» (S.204. Th.I. derAltenb. M-Gesange.) Darauf sprach der S E. Mstr.v.Stê, Br.E isel, das unter Nr. i. beigegebene Gedicht; dann der E. Dep. Mstr., Br. O tto. den unter Nr. 2. angeschlossenen Bortraz,'an welchen der E. Br. Praparateur Wittig eine höchst gemüthliche Ansprache anreihete. Jhm folgte Br. Schwep finger, der das Gedicht Nr.z. vortrug^ und »> Lfc geschieht Nachfrage nach einem Ritual für so autzergewöhnliche Maurersestè; wir glauben, dieses Programm giebt êin recht zweckmapiges an die Hand: drum wollen wir auch das auszüglich hier mittheilen: Ein Lorfitzendex leitet daê Ganxe. — 2. Sein Hammerschlag verpflichtet 'zu allgemeinem Stillschweigen. — z. Gesang.— q- Poetische Einleimng und Festrede°. — ö. Wer bei der Vorfeier oder bei der folgenden Tafel sprechen ivill, wendet sich mit den Worten: »mit Gunst!» an den Vorsiseuden, welcher hierauf mit dem Hammer auffchlagt und ant^ wortet: «Gunst aenug!-- — ö. Die Borfeier wird mit Gesana geschlossen. — 7. Die Tafel wird von dem Vorsitzenden mit einem Gebete eröffnet. — g. Den ersten Toast, welcher stchend getrunken wird, dringt der Mstr. v. St. den Landesfurst»n. — y. Den zweiten Toast dringt der Dep. Mstr. den Sch western. — '.o. Für die folgenden Toaste wird keine besondere Ordnung festgestellr. — li. Eine auêdrückliche Lufforderung, die Glaser ;u stillen, findet nicht Statt; auch werden die Toaste von keinem Br. wiederholt. — ,2. Wer einen Toast ausbringt, schlietzt denselben jederzeit mit den Worten: »nach H a ndw e rêsg e dr a uch!» dann truikt er sein Glas in dreiAbsatzen ohne Zwischenreden und Mlt hierauf, boch ohne alle Handbewezung: . ei n s, zwei, drei! damit Alle i5re Glaser zugleich mit ihm niedersetzen können. — ,z. Nicht bloh Toaste, sc-ndern auch Gedichte und kürzere Bortrage kö'nnen bei Tafel vorkommen und werden ebenfallS mit den Worten angekündigt: »mit Gunst!« — iq- Gegen das Ende der Tafel wird 'für die Armen gesammelt; der Ertrag der Saminlung wird Herrn Pastor Schottin überrcicht, um ihn ungetheil'r an eine bedürsrige Familie inKöstritz zu übera-ben. — IS. Die Reihenfolqe der Gesange bei Tafel hangt von dem Vorstanden ab. — ,'ü. Der Dep.Mstr. schliestt die Tafel, worauf unmirtelbir, Hand in Hand, gesungen wird: >Wir sizen so frödlich beisammen ?c.? — 17. Die unumganzlichen Unkosten für Botenloh», Bedienung -c. werden unter alle gegenwartige Br.Br., mit Einschlust derer, die zwar unt-rschrieben haben, ader nicht erschienen sind, gleich sertheilt; den letzteren wird ihr Kostenaiitheil von ihrer bereits erlezten Pranumcratio - «^gez^zen. Br. Buschendorf schloff mit einem langeren poetischen Ergusse, in welchem er, die Form von Schiller's Elocke nachahmend, das menschliche Leben mit einem Schisfe verglich. Der Gesang des Liedes: »Wer seinew Bruder herzlichliebt-c.. (S. 244.1. der Altb. ^Ges.) endigte diese freundlich ansprechende und mild erhebende Vorfeier. Hierauf zogen die Br.Br. und Schwestern, Paar und Paar, nach dem sinnig geschmücklen Gartensaale, wo die Tafels gehalten wurde. Der S. E. Br. Ei fel sprach zuerst ein erhebendeS Gebet und brachte dann den ersten Toast d^n regierenden Landesfursten, insonderheit dem Durchl. Br. Protector, dein Fürsten von Ebersdorf -c. Den zweiten Toast brachte Br. Otto den Schwestern, welche ihren Dank durch die Schwester Eisel hinwiederum auSsprachen in dem ebensalls hier unten mitgetheilten Gedichte. (Nr. 4.) Daran reiheten sïch mehrere geist- und gehaltvolleToaste der schon Genann» ten, wie z. E. Nr. s. des Brs. Eisel und Anderer an, und wahrend die Freude lebhaft ihre Fittige schlug unddieHerzcn durchglühte und erhob, legte doch immer der zarte Geist der freien Maurerei seine leitende Hand an die Flügel der strebenden Lust. und der Hammer des MstrS. fand stets gebührend Gehör. Wahrend der Tafel wur^ den die Lieder gesungen: .Freude, schoner Göttersun- ken ?c.» »Es ist so köstlich, Hand in Hand ?c.» - »Auf, Vrüder des Bundes ic.» (sammtlich aus den Altenb. .^Gesang en) und als Kettenlicd wurde benutzt ein Vers aus dem Liede: Es kann ja nicht immer so bleiben — .Und sind wir auch fern von einander zc... welcher besonders gcdruckt vertheilt wurde. So kam unbemerkt der Abend und die Stunde dcr Trennung herbei. Aber nur allmalig wurde die heitere Gesellschaft geringe, wiederholte Abschicdsscenen h>elten selbst die Wehmuth der Gefühle, die uns bei der Lrennung zu bewegen pflegen, gesangen im Strahle der Fröhlichkeit, und die blau und goldne Blume, die die Br.Br. und Schwestern an diesem Tage an dem H-rzen rlugcn, blüht gewip noch lange in lebendigen Farben i» 3 ^ demstlben fort und wird viclleicht im künftigen Jahre schon in austerlich sichtbarer Blüte wieder an üns prangen. — Br. Franz a. d. Westen. t. Kur Eröffnung der Vorfeier. Es flammet die Sonne des Lebens so schwül, ES harren des Wand'rers der Mühen so viel.. Jhm braunet die Wange, ihm lahmet die Hand, Lym spaltet die Lippe der sengende Brand. Wer mildert des Tages ermattendes Schwül? W-r fachelt die Wange des Wanderers kühk? Wer' flüstert dim Dulder Tröstungen zu? Wcr leitet durch's Dunkel den Müden zur Ruh'? Allmachtige Freundschast, Du thust es, nur Du, D u sachelst dem Schmachtenden Kühlungen zu. Den Jrrenden führst D u mit leitender Hand Durch Thciler der Schatten in's heitere Land. Helft, Schwestern, uns heute der Freundschast aus'S Reu Ein Hciligthum bauen mit liebender Treu'! Das Herz sey der Altar, das Opfer die That; Bom Himmel êömmt Feu er nach göttlichem Rath! Wohlan denn, Jhr wackeren Brllder, herbei! Wir bauen dem Risse des Meisters getreu. Drum rustig den Hammcr, dir Kelle zur Hand! Sein Blicê ist liebend unS zugewandt. Wir bauen den Tempel auf Felsengrund, Wir regeln den Quader, der Saule Rund, Wir wö'lben die Bogen bald höher, bald flach, W-c iv^ben die Kupxel zum schützendcn Dach. Dann nahen die Schwestern dem fertigtn HauZ, Eie schmücken so sinnig daS Jnnere aut. Eie dringen die lieblichsten Blumen zur Zier. — Die lieblichsten Blumen, o Schwestern, seyd Ihr! Ihr schmücket ben Tempel, Ihr zieret daS HauS, Ihr sullet die LMen de« LebenS unS aus. Und ruft u»s der Meister zun» höheren Bau, 2 h r ^sch>nückt uns're Gruft mit NergiKmeinnichtblau. Drum, Brüder, schlietzt enger den heiligen Kreiê! Es winkt unS der Freundschast, der Liebe PreiS! Der Freundschast und Liebe Schwesterhand, Sic leiiet den Maurcr in's Waterland! s. Mit Gunst! Es ist kin schoner KreiS von Herren und von Damen, der bier die Nunde schlietzt. Eine stille Heiterkeit seh' ich auf allen Gesichtern; etwas Erwartungsvolles spricht sich in allen Blicken aus; und jedes Herz scheint bewegt von ungcwohnlichen Gefühlen: als ob etwaS langst Erwartetes und doch UeberraschendeS, etwas still Geahnetes und doch gegcnseitig Besprochenes, etwas noch Unbekanntes und doch langst VorbereiteteZ hier gzschehen sollte. ' Wer sind die hier Lersammelten? — Manner sind es und Frauen, Valer und Brüder, Mütter und Tochter. Sind es vielleicht die Glieder Einer Fa» milie? Hat die Schaar der Kinder und Enkel sich urn das Silberhaupt ihres Stammvaters und Ahnherrn versammelt, seinen sestlichen Namenstag zu feiern und sein theures Haupt mit dem Jinmortellenkranze ihrer kindlichen Licbe zu schmücken? Wohl begegnen meine Bllcke in di.ser Bersammlung manchem ehrwürdigen Haupte, solchen Schmuckcs werth; aberkeinem, demdie Feierdieser sestlichen Stunde ausschlieZlich geiten sollte. So sind es vlelleicht di« geladenen Gaste, welche ein reicher Mann zu seiner Tafel lud, damit sie ihm für solche Gunst der Ehre Weihrauch streuen und seine Verdienste rühmen sollen? — O, nein! des Thoren'wohlbesetzter Tisch mag Parasiten locken; hier ist kein Schmeichler, der solcher Ladung folgte. So schlingt sich dieser Zirkel vielleicht um ein junges Paar, über dem sich der Himmel mit Gold und Purpur malt, weil Liebe ihren Blick verklart und die Hoffnung sie mit ihrem Zauberstab berührt? — Doch nein! Wenn zum Altar der hochzeitliche Zug sich ordnet, dann schmückt ein Myrthenkranz das Haar der jungen Braut; und nirgends seh' ich den in dieser Nunde. Es rvird vielleicht ein Festtag hier im Ort gefeiert, zu dem die Kir. chenglocken schon am Morgen riesen? man dringt vielleicht dem Schöpfer Dank für die Gaben seiner Hand und genietzt von den Erstlingen der gesegneten Ernte zum Preis des allgütigen Gebers? — Nein, Ihr saht ja wohl, wie die Arbeiter sich's sauer werden lieden mit ihrer Hanthierung und die Landleute auf's Feld gingen, um ibren Ackcr zu bauen. So ist es an allgcmeinen Festtagen nicht. Nun, Hat denn der Zufall cinmal solch «in glückliches Spiel getrieben, einen solchen Knoten in die verschlungenen Lebenswege Derer zu knüpfen, die sich hier zusammen fanden? — Nein, Du >ahst es doch, wie die von nah und sern Kommcnden einandcr als vertraute Bekannte begrü^ten und als langst Erwartere umarmken; wie sie fragten nach Andern, die sie noch vermijten, und Die beklaglen, die nicht kommen konn« ten? So treffen sich Bekannte nicht von ungefahr. Doch welch ein Band mag ihre Herzen verbinden? Ihr Grutz war so freudig, ihr Begegnen so vertraulich, ihr Umqang so theilnehmend und ihr Gesprach so geniüthlich. Siebe da, es sind Manner aus allerlei Slan» den, hoch und niedrig Gestellte, Staatsdiener und Privwtleute, Priester und Laien; aber ich hörte keinen Rang und Titel nennen, alS sie einander begrützten, man fragte nicht nach Stand und Würden; doch hvrte ich ein Wort vertraulich sprechen, eS ging von Mund zu Mund, wie die Losung, wie ein Bundeszeichen; ein Wort, mit dem sich nur Geschwister nennen und nur die vertrautesten Freunde begrüsien. Hast Du es nicht gehort, wie sie einander vertraulich Bruder nannten und von lieden Sch western sprachen? — Wohl hab' ich eS gehort. Und wenn das Wort nicht leerer Schall ist, wenn es aus dem Herzen kommt, in welchem wahre Bruderliebe wohnt: dann Heil dem Bunde, der die seltene Gabe treuer Freundschaft pflegt! Ja, so ist's. Treue Freundschaft hei^t daS Band, das unsere Herzen unischlingt. Und diesen Bund wollen wir heute festlich erneuern; ein ehernes Siegel auf das Band drücken, das ihn zusammen halt. Was fragt die Freundschaft viel nach Rang und Stand und Titel? Sie kennt die Scheidewande nicht, die oft so hinderlich den Hohen von dem Niedern trennen, wie tiefe Kluste zwischen Menschen, die doch EineS Vaters Kinder sind und sich einander lieden sollen. Mogen eitle Thoren eine hohe Stusenleiter errichten unv sich auf derselben nach ihren vermeintlichen Vorzügen aufstellen, sich ihren Borrang strcitig machen und mit schnöder Lerachtung auf die unter ihnen Stehenden herabsebcn, mit Neid und Mitzgunst nach Denen über ihnen hinaufblicken: wir lassen ihnen das eille Spiel; in un« sern Zirkeln wird es nicht gespiekt, wir machen l'nS frei von solchen Sclavenfesseln, wir messen unS nach einem andern Ma^e, wir grützen uns mit anderm Namen; der Brudername geht bei uns von Mund zu Mund, lind ehe wir grüsiend nach dem Hute greisen, erfaht die Hand die Rechte, die wir drücken. Und wer ihn nicht versteht, den warme» Handedruck, und die stille Sprache nicht kennt, öie er redet, der kann nicht unserem Bunde angehören, den grüZen wir nicht mit dem Brudernamen. Zwar soll die ganze Menschenwelt auf Erden ein Band der Liebe umschlingen, zwar sollen wir den Feind selbst lieden, und segnen, die uns flucheu: so gebietst unS die Religion, zu der wir uns bekennen, u»d ein liêbendes - Herz möchte alle Mitbewohner dicfer Erde an sich zie» hen, an sich drücken und mit allen den Bund der Freundschaft schlietzen; aber ven vielen wird es kalt zurückgestotzen, von vielen wird sein Vertrauen bilter getauscht. Dann schliegt es sich inniger und fesier an die Geprüften an und schlieZt mit ihnen den engeren Wnnd der Treue. Auf unserer Lebensbahn giebt es der Beschwcrden ss viele, sie isi oft fo dornig und- steils d/i§ wir in d's Tages Last und Hitze der Erquickung, unter der lastenden Lürde der Starkung, wenn wir irren und straucheln, der Hand liedürfen, i>ie uns leilet. Und die Freundschaft bietet uns die stützende Rechte, sic hilft lms auf, .wenn wir ermiiden, sie tröstet uns mit freundlicbeni Worte, wenn wir vom Klimmer gebeugk sind. — Ein ê Jungling wanderte aus dem vaterlichen Hause. vom ^egen ter Eitern begleitet: er war Bakers Stolz, ter Muiter Freude, deren zariliche Liede ibm die sckönste Mitgade zugetheilt halte: eine Erziebuiig, die seinen ^eisi geweckt, skin Herz gebildet und veredelt hakte. Er zog dahin mit jugendlichem 'Mutbe und frommcn. Gedanken und Eiser nach ruhmlichcn Thatcn. Aber ibn limgarnten bald die Nersuchungen der LLelt, sein Vertrauen auf die Menschen zu tauscken» seine Grundsatze wankend zu mackea, ihn endlich in den Abqrund des Lasters zu zieden. Da nahte sich ihm, als retkender Engel, ein Freund, erfagte die Hand deê verirrten Iünglings unv führte ihn fanft auf den Weg der Pflickt zurück. — In dunkler Leidensnacbt satz ein stiller Dulder und beklagte sein schmerzliches Geschick; ihm erloi'ch der letzre Hoffnungsstrabl und mit ihm die Lust zum Leben; er wi'mfchte den Tod. Da trat zu ibm der theilnehmende Freund und weinte mit dem Weinenden; da loste sich der herbe Schmcrz in sanftere Klaqe und die Töne der Klage verhallten in webmüthigen Erinnerungen und die Hoffnung zog den Schleier vor.der dammernden Zukunfl hinweg. Neue Lebenslust, neue Lebenskraft erwachte in dem Trauernden; er ward der Menschheit wiedergegeben durch dcn tröstenden Freund. In, brausenden Sturme, auf flutender Se», im Getümmel der Schlacht und vor dem Blutgerüst des Tyrannen Hat Freundschaft die gelvble Treue dewabrt. Darum wird sie vvn den Weisen gepriesen, vvn den Dicktern besungen, vvn Fürsten gcsucht, doch nur vvn cdletj Herzen gefunden. Als eine köstliche Perie, als einen Talisman in Notl) und Gefahr, als Lehrerin dcr Weisheit, als cine Stütze auf unserer Wanderung dnrch's Leben verehr.n wir sie; sie ist dcr Slein der Weisen, den wir suchen, der Schutzgeist, dem wir Opser dringen, die Herrin, deren Dienste wir uns weihen. — Und Sie, verehrte Schwestern! welche die Bande der Liclic, der öèatnr und des Blutes mil uns verbinden, wvllen Sie nickt nut uns zuin Vunde sur Freundschaft und sur Bi'uderliebe sich «.reinigen? O, reichen Sie auch einander die Hande zum berzlichen Verein. ^ergessen Sie die Lerhaltmsse deS bijr»;erlichen Lebens, lassen Sie sallen die lrennenven Scbeidewande, welcke Wahn und Thvrkeit zwischen Menschen, zwischen .Kindern eines Laters, ausgcrichtek daben. Wo sich Herzen öffnen dcr Liebe, ta ziebet der Friede deL Hinimels ein; wo die Freundschaft daê Fiilldvrli ibrer Segnnngcn ausgie^t, da l'uchen die reinsien Freudcn aus. Als einsi aus ihres Schöpfcis Handen, Bei aller Welte» Jubelêlang, Nach semer Sonne sich zu wenden, Der Srcrn, den wir dewohnen, 'drang: Da schifften, uns'rer kleinen Sphare Die schöustcn Reize F» verleihn, Auf iKr sich helder Wesen Chöre, Am Quell des Lichts geboren, ein. , Da sank dle schö'ngelcckte F re» de, Die Hoffnung mit dem Zauberstab, Die Unschuld im Vestalinkleide — Zur jüngstLebornen Welt herab; Der Scherz, im Blü'tenschmuck der Lugend, Kam mit dem Glücke Hand in Hand, Und um sie alle jchlang, die Tugend Voll Huld der Ein tracht Rosenband. Zwei Schwestern, Feuer in den Blicken, Ein Mes Lacheln um den Mund, Geführt von Sehnsucht und Entzücken, Beschworen da den schonen Bund. Den Bund, auf dieses Sterns Gefilden Zu tödten Sorge, Gram und Pein, Zu Engeln uns schon hier zu bilden Und bis in'ê Grab unè treu zu seyn. Sie tönten Spharenharmonien — Da blü'hten schoner Hain und Flur, Der Mensch zerfloH in Melodien Und dankte freudig der Natur. In jeder Nerve, welches Streden! In jedem Pulse, welche Glut! Zum Himmel kühn sich zu erheben, Empfand er Krast, empfand er Muth. In frühlingêheitern Wonnestunden, Auf ihrem Schoosie sanft gepflegt, Lacht er mit Gleichmuth nur der Wunden, Die neidisch ihm der Kummer schlagt; Nun fiihlt er tief in seiner Seele, DaH kiese Welt so schön geschmückt, Kein Zauber seinem Daseyn fehle, Wenn Li eb' und Freundschast ihn beglückt. 3 Aestiitigung. Ein seltsam Wesen ist fiirwahr die Phantasie Aus sremdem Lande kommt sie hergezogen Und süyrt uns fort a^f unbekannten Wogen In eine Zauberwelt volll Harmonie. Dem Wirklichen, mit dem wir hier umgeben, Giebt sie ein wunderbares Geisteileben» Der Sinne Tand hiillt sie in rosge Schleier Und strömt in un« ben Strahl deè höher» Feier. Was wir hier schau'n, — es wird in ihrem Lichte Ein duft'ger Kranz von Blumen felt'ner Art. Ein sinnig Bild, worin ein gêttliches Gesichte Berkörpert und erlautert ward; Ein schoner Traum, der in lebtiid'ger Klarheit Aus seiner Damm'rungswelt herüberfpielt Und mit der Zirkelspitze rein'rer Wahrheit Nach unserm aufgeregten Herzen zielt. Auch ich, erlaubt's, Ihr Schwestern und Ihr Brüder, Heb' mich emxor aus stiller Dammerung Und schwing' mich auf in'Z Feenreich der Lieder, Der macht'gen Phantasie zur Huldigung! Und feht! ihr Stab trifft meine blöden Augen, Ich darf mich ein in ihre Wonnen tauchen, Und da ich jetzt an ihrem Altar stehe, Will ich Euch sagen, Freunde, was ich sehe: Dort über Euch in lichtumwehter Fevne Eröffnet sich eiu weites Strahlenthor Und daraus tritt, im Schmucke schön'rer Sterne, Ein silberbart'ger, hoher Greis liervor! Er liest mit FleiH in einem gold'nen Buche, Als wenn er d'rin verborg'ne Walirheit suche, Und wit dem Zirkel, der in seinen Handen, Seh' ich ihn oft des Buches Blatter wenden! Ietzk schaut er auf, — sein Auq' ist ja voll Thranen, — Hat er vielleicht nicht, was er sucht, gefunden? Kennt auch ihr Himmlischen noch unser Sehnen? Doch das kann ja kein Sterblicher erkunden! Er sieht herab, — und er wird uns gewahr, — Er schlieKt das Buch und lachelt mild hernieder Auf unfere festlich froh vereinte Schaar, Er sieht «s wohl, daK Schwestern wir und Brüdtr Er tritt uns nah' auf einer Wolkenbrücke, Die kunstreich Iris zarte Hand gewol/en, Und immer reiner leuchten serne Blicke, Und mit der Hand, die feierlich erhoben, Macht er auf uns herab des Kreuzes Zeichen Und Segenssprüch' entströmen seinem Munde! Er flüstert nur; doch was ich kann erreiche» Mit Herz und Ohr, davon bring' ich Euch Kunde: Ihr, spricht er, lost das Rathsel Eures Lebens, Ob dem schon lange brütet Euer Menschenrecht, Die Sphinx, die so viel Opfer schon vergebens Dahingerafft aus Euerem Geschlecht, Köiint Ihr nur so von ihrem Felsen st^rze», Auf dem sie sinster, Unheil sinnend thront, Nur so könnt Ihr die arme Freude würzen, Die Eure Erdenmühen lohnt! Die Sphinx fragt Euch: wie kö'nnt ^Zhr es beweisen, DaH Ihr !^e s ew'g en Waters Kinder seyd? Zwar Viele nahen, und auf tausend Weisen Sucht Lösnng stets des Menschen Eitelkeit; Doch wènig Edeln nur ist es gelungen, Der Wahrheit Kern mit Weisbeit aufzufinden, — Und in das Leden ftlber ist sie nicht gedrungen — Drum kann noch immer nicht die Sphinx verschwinden! Der Eine sucht durch religiö'se Formen Sich als ein Kind des Höchsten darzustellen; Der And're strebt durch philosoph'sche Normen Sein kleines Ich zur Gottheit aufzuschwellen; Der Dritte will durch ein allmacht'geS: Werde! Zu einem Gott sich stempeln dieser Erde, Will seiner Kraste Schranken überfpringen Und so zum Heiligthum dcs Waters dringen. Noch Viele fahren in deê Jrrthums Kahne Dem heil'gen Hain der Kinder Gottes zu: Sie nennen's Glaube, wenn in ihrem Wahne Sie sinden eine heuchlerische Ruh'; Sie nennen's Hoffnung, wenn im Sinnenrausche Sie ans dem Himmel eine Erde machen, Und wenn sie dann, im frevelhaften Tausche, Das, was hier göttlich, haffen und verlachen. Nur banu seyd, Sterbliche, Ihr Gottei Kinder, Wenn Ihr Euch eint als Schwestern und als Brüder; Nur dann fiihlt Ihr den Fluch des Ird'schen minder Und in dem Herzen sprossen ew'ge Güter, Wenn Lieb' ihm einhaucht ihre sanften Flammen! Der.Liebe kann der Erde Sphinx nicht stehen, Bon ihrem Strahl stürzt selbst ihr Fels zusammen! ^ Sie lebt, wenn Glaub' und Hoffnung auch vergehen! So sprach Iohanneê. Denn er war's, der Meister, U^d hoch empor hob er daS Buch der Bücher Und zeigt' hinauf in's reine Reich der Geister, Dorthin, wo thront der einz'ge Weltbesieger, Der durch die Lieb' den Tod Hat überwunden, Des Gottessohnes Krone Hat gefunden Und auch uns Leben Hat und Licht gebrachtI — Drum ihm nach, Freunde, durch der Erde Nacht! 4. Per Schwestern Dank. Wir folgten Euch zum frohen Mahle Nach hergebrachter Schwesternpflicht, Awar fremd in Eurcm Rituale, Doch in dem Gerst des Bundeê nicht. DeS Bundes Geist ist leicht zu sck)auen Für Den, der off'ne Augen Hat. Wer wissen will, wie Maurer banen, Beacht' der Maurer Sin» und That. Wir können keine Steine hauen, Wir führen keine Mauern auf; Der Hauslichkeit ein Gartchen bauen, Lst, Brüder, unser Lebenslauf. Die Blumen, die im Gartchen sprossen. Die dringen wir den Brüdern dar, Die, müd' vom Bauen und verdrossen, Spat kehren zu dem Hausaltar. Und heitert sich der Blick der Brüder, Dann ist der Gabe Zweck erreicht; Dann tont im Herzen Freude wieder — Das Auge dan-t, die Lippe schweigt. Doch heute konnen wir nicht schweigen Bei dieseè Tages Hochgenutz; Die Blumen, die wir heute reichen, Sind: Schwesterdank und SchwestergruK 6. Al au und Gold. Ein Maurer in der Loge sast, Geschmückt mit Blau und Gold. Er hörte, was der Meister las Von treuer Maurer Sold, Die Treue findet ihren Lohn — So schloK des Meisters Wort — Im Himmel und auf Erd«n schon. Dies sagt unS fort und fort Der Schmuck, der uns als Maurer ziert Jst er nicht Blau und Gold? — Drum, Brüder, wie auch Gott uns führt, Bleibt unserm Bunde hold. -izch bleibe treu!» der Maurer fprach, Ging aus der Loge hin Und dacht' des Meisters Worten nach Mit frommen Brudersinn. ES war der Tag so fchwül und bang, Es wöltten fich die Hö'h'n; Drum ging er an dem Bach entlang, Wo Lüftchen Kühlung weh'n. Und plötzlich stand vor feinem Fust Ein Blümchen, Blau und Gold. — »Dank, Blümchen, dir für deinen GruK! Lch bleib' dem Bunde hold!» — So fprach er, steckt'S an feine Brust Und knüpft Gedanken dran Da fah er — Himmel, welche Lust! — Er fah sein Liebchea nah'n. — »Für wen, Du Schelm,» zürnt' sïe ihm zu, Soll dieseS Blümchen hier?< — »Dies Blümchen, kleines Narrchen Du, Dies Blümchen schenk' ich Dir. Doch wehe mir, vèrgaxest Du, WaS es Dich mabnen sollt'!- — .Da nickt' ihr blaues Aug' ihm zu: »Jch bleibe treu, wie Gold!» Doch plotzlich hiillt' sie Dunkel ein; Die Tropfen fallen schwer, Und bei der Blitze'falbem Schein Zieht ein Gewitter her. — Das Madchen flieht vor dem Orkan; Der Maurer steht und schweigt. Er sieht im Sturm den Bater nah'n, Lor dem der Wald sich beugt. Der Donner kracht; er zittert nicht: Sein Herz ist rein und gut. Das Zittern bleibt dem Bösewicht; Die Tugend giebt uns Muth. — Bald sind die Donnerwolken fern — Sie trankten nur die Au; Am Himmel glanzt der Abendstern — Sieh'! wieder Gold auf Blau! — Der Maurer ruft: »Dort winket mir Die höh're Loge schon; Dort reicht der Weltenmeister mir Der Maurertreue Lohn! Redacteur: Br. Bernh. Lützelberger in Altenburg. Gedruckt bei Br. Ferd. Beck in Cahia. ^ tM Osten von Altenburg. Monatlichc Runds6)rift für thütt'ge Br.Br. Freimaurer aus allerlei Orienten. ^1X.^ Manuscript für Br.Br. In halt des neunten Stiickes. Freimaurereê heimathlicheii Onents! Monac Maurerklubb. — Allgemein- Maurerchrcnik.Portugal, GroMitannien; Plèutzen. — EtwaS von dem Zllummaten-Orden. — Bibliothekarische Notiz. Freimaurerei auj^er der Joge. Bortrag des BrS. Edmund Wagner in d»r diesjahr. AugustcI. In der Natur der Sache, wie wohl nicht minder in der des menschlichen Gemülhes, liegt es, daff .^eder, der mit ^iede an dem hangt, was von ihm Zedacht, Zefühlt, betrieben wird, der also seine Ansichteir für die richtigcn, ftine Gesühle für die edelsten, seine Bestrebungen für die lobenswcrthesten halt, denselben auch eine möglichst grotze Bedeutung und Wichtigkeit zu geben slicht. Er meint, um nur z. B. seiner Ansichten zu gedenken, dast diese die allgemein v e r bre ite t st e n, >und wenn gerade dies nicht, doch die allgemein g ül«' tig sten sepcn, dencn es bei einst kommendcr Etlegeil. 9 heit an der umsassendsten Verbreitung nicht sehlen konne; er glaubt. datz nicht blosi hie und da, sondern überall verwandte Geister seyen, auf deren Uebercinstimmung er rechnen könne, und dast, wenn einst die Wahrheil einen vollstandigen Sieg erkampsen werde, sie ihn in d e r Gestalt davontragen müsse, in welcher e r sie verehrt. Das zeigt sich deutlich, wenn man nur auf die verschiedenên Slimmen hort. die im mündlichen und schriftlichen L.'erkehr über die mannichfaltigen Gegenstande mcnschlichen Wissens und Tresbens laut werden; sie mogen uns auf daS Gebict der Kirche oder des Staates, der Kunst , oder der Wissenschaft, der Politik oder Litcratur ver- setzen: Harmonie herrscht selten unter ihnen; Wahrheit woUen"sie aber Alle verkündigen; und eben in dem, sey es nun richtigcn oder falschen Gesühle derselben. rechncil sie auf Theilnahme und Anklang und gebcn sich selbst einen mehr oder weniger hohen Grad von Bedeutsamkeit. Ware es nicht so, halte nicht Ieder dieses Gefuhl von der Wichtigkeit seiner Ansicht und die daraus hervorgehende Liebe zu derselben: woher sollten dann noch die ^Zersechter einzelner Meinungcn kommen, aus deren Reibungen die Wahrheit allmalig von selbst hervor- Jst eS doch bei uns eben so! Als Brüder des Bundes, der uns hier in den Hallen der versammelt, mützten wir doch die rechte Liebe zu unserer Sache n.cht haben. wenn wir uns. eben alS solcbe. nicht em.ge Bedeutsamkeit beimatzen, wenn wir die Werbindung. die unS vereinigt, nicht als -ine wicbtige und einflutzrc.che betrachteten. Darum machen wir ja oft genug uns aufmerksam auf die Br.Br. Freimaurer, die uber dSs ganze Erdenrund zerstreut sinv. wie nach den Gebrauchen unserer koniglichen Kunst in den verschiedensten Gegenden aearbeitet wird und die Hallen der L- sich h--r und dort den Suckenden öffnen. Schon au^erlich geben w.r unS einige Wichtigkeit. Dies mag noch mehr der Fal! seyn um der Jdeen willen, in deren Pflcge und Ausb.ldung d.e Uebung unserer Kunst besteht. und denen w.r de„ Vorzug der Allgemeingülkkgkeit gewi'Z auS vollêin Her« zen zusprechen. Doch follte dies Gefühl unserer Bedeulsamkeit nicht sehr herabgestimmt werden, wenn wir die sogenannte Verbreitung des Bundes über alle Lander der Erde qenauer in's Auge sassen und unter so unzcihligen Slatten, die von Menfchen bewohnt werden, doch nur so wcnige Vaubütten sinden, in denen nach unseren Negcln gearbeitet wird? wenn wir unter den Millionen, die den Erdkreis bevölkern und die wir als men schil che Brüder lieden, doch nur wenige Tausende zahlen, mit denen wir als B u n d e s brüder die Kette schlietzen? Als Freimaurer in der Li sind wir nur immer ein un« bedeutendes Hauslein; wichtiger aber wird unser Bund, wenn wir die Freimaurerei autzer der Li mit zu uns ^ herübernchmen. — Erlauben Sie, "kneine Br.Br., daK ich Jhre Aufmerksamkeit für diese auf einige Winuteq in Anspruch nehme. DaZ es eine solche Freimaurerei ausierhalb der m giebt, daran will ich zuvörderst nur erinnern. Denn eS beweifen zu wollen und. also den Anschein zu nehmen, als ob es einer besondern Ueberredung noch bedürfe, würde das nicht ein Lacheln auf Jhre Mienen rufen und mir den Vorwurf zuziehen, unnölhige Worte zu machen und um Dinge zu eifern, die Niemand bestreitet? Denn wer ware d.enn unter uns, der für einen Freimaurer sich hielte, weil er mit dcm Schurze seine Lenden umgürtet und die Kelle auf seiner Brust tragt, der unsere Kunst ergrjffen zu haben meinle, weil er auf Wort, Griff unt» Zeichen eingeübt ist, der, wenn er die gebrauchlichen Pradicate von dem Hochwürdigen herao bis zu den blotz geliebten Br.Brn. gehorig zu handhaben weiff. auch gcnug gethan zu haben sich anmatzen wollte? Wir verachten wohl Alle nimmermehr unsere ^ymbole, wie unsere ceremonielle Umgangssprache, da sie die Formen sind, unter welchen das Wesen sich verhüllt, und da wir wissen, wie man nur die Form zu zerbrechen braucht, um mehr oder weniger auck das Wesentliche, mindestenS für den Augcnblick, zu becintrachtigen. Aber wir haben 9 ' dabei doch eine hohere Mei'nung von uns selbst und nenncn uns Freimaurer nicht um jener Aeutzerlichkeiten willen, die wir vor den Augen der Welt verbergen, sondern um des Gtistes willen, der uns beseelen soll, und der, obgleich das Unsichlbare, wie alles Geistige, doch zuglcich das ist, was wir nicht verbergen und den Blicken und der Prüfung Jed^rmanns darlegen. Diesen unseru Geist nun aber — und ich tüusche mich wohl nicht, wenn ick ihn in den Jdeen von Gott, Tugend und Unsterblickkeit sinde, deren lichtvolles und von altem und rieuem Aberglauben freieS Erkenntnisi wir erstreben, um ibnen gematz unser eigenes Lebzn auszubilden und so veredelnd und beglückend auf die Mitwclt einzuwirken — diesen Geist nun, sage ich, besi'tzen wir ihn allein? sind wir die Einzigen, die von ihm beseelt und durchdrungen sind, wenn vielleicht auch der Getanke uns eigenthümlich ist, das Bild eines Sebens in diesem Geiste in unscren Hallen darzustellen? Dann müZten wir wahrlich, gleich jenen Alten, vor Schmerz das Haupt verhullen und das Gewand zerreitzen; denn wie in einer Oase standen wir, selbst wohl in nachster Umgebung ein reiches und volles Lebcn nnathmend, rings herum aber von der trostlosen Wüste umlagert, deren Sandberge drohend zu uns hereinragen. So ist es aber glücklicher Weise nicht. Wir können im Gegentheil sagen, datz unser Geist der Geist der Mensch heit im Allgcmeinen sey. dessen leisestes Wehen wir schon in der Brust Dessen sinden, der auch auf niedrigen Stusen sitllicher Bildung steht, dessen gewaltige Ströme in dem Herzen eines Leden wogen, der Gutes und Herrlichcs auf Erden wirkt. Denn cinem Streden nach hellerer ErkenntniZ der heiligsten Wahrhei'^en begegnen wir fast überall; ein Mühen und Aampfen der schwachen Mcnschheit um ein freies, tugendhaftes, liebevolles Lebcn schildert uns fast jede Seite der Gcschichte. Und sollen wir der Heroen gedenken, die es in jeder Zeit gab und die sich über die Masse erhoben, derselben neues Licht. neueS Leben, neue Krast nnflösend? der Edlen und Tugendhaften. auf die wir sclbst hlnblicken, wenn wir unS sur ein Leben in nnseren Jdeen begeistern wollen? Svllten wir sie nicht bitten, dast sie uns die Hand darreichen und vns als Briider anerkennen, wenn wir sie auch nicht mit uns in die Kelte treten sehen? — Man will, wie ich gehort habe, den Urspiung der Freimaurerei bis in die altesten Zeiken, ja vieUeickt gar bis zu den uralten Egyptiern hinaufschieben. Es ist wohl eine fromme Maurerlegende. Solche Mythen Hat sast zede Stiftung. Sollte aber der tiefere Sinn nicht in ihr liegen und zu ihrer Entstehung Veranlassung gegeben haben, datz?s Freimaurerei auch o h n e gab zu der attesten Z-it, wie es Freimaurerei auster der Li noch heute giebt? — Wichtiger aber noch muff uns diese — so zu sagen, profane — Freimaurerei erscheinen, wenn wir das Vcrhaltm'tz zu crmitteln suchen, in welchem die LZ zu ihr stehet. , Gearbcitet wird also für die königliche Kunst — sey's auch ohne Schurz und Winkelmatz — immer und überall. Das wahre, geistige Freimaurerthum dehnet sich aus nach Ost und West, nach Süd und Nord, so weit die Sonne des Himmels auf Wesen scheint, die mit Vernunft, mit Eemülh und Gewissen begabt sind, und Br.Br. Freimaurer haben wir nicht zerstreut, sondern zu Tausenden und mehr noch über den ganzen Erdkreis verbreitet, nur datz das autzere Band der sic nicht mit uns verknüpst. Der Geist dieses Freimaurerthums im edelsten und weitesten Sinne ist eine der geistigen Machte, die in der Brust der Menschheit leben und die Welt bewegen. Wo aber und so oft eine solche Macht da ist, so schafft sie sich ihre eigenlhümlichen Formen, und von selbst entstehen Stiftungen uyd Anstalten, die, wie sie von ihr ausgingen und Leben empsingen, so riun auch wieder gegenseitig sie pflegen und ausbilden. Die Geschichte giebt uns für diese Wahrheit Belege genug. Weil die Ahnung höherer, die Welt regierender Wesen so tief im Bewutztseyn des Menschen liegt, daK er ihrem Einflusse sich nicht entziehen kann, mustten sast unwillkührlich Tcmpei und Kirchen entstehe», und selbst der Wilde huldiget. freilich in seiner unvollkommenm Weise, jener geistigen Macht des Glaubcns, wenn er vor seinem selbstgeschnitzten Götzen Ilch niederwirst. dcr christlichen Kirche vcrbreitete sich einmal gewaltig der Gedanke einer bcsondern Gottgescilligkeit, die man durch körperliche Kasteiungcn und Zuri'ickgezogenheit von dcr Welt erlange, unv er trat sichtbar hervor in der Stistung der Klösser und Einsiedeleien. Ein geistiges BedürsniZ war vor zoo Jahren die Erneuerung und Nerbesserung des Gottesdienstes geworden, und wie diescs Bedürfniö allmalig zur unwidersteklicden Macht wurte, konnte Luther's Resormation als Ausdruck derselbcn hervortreten und schnell sich zu einem Weltereignitz gestalten. Wollten wir zum .Belege auch einer trüben Erscheinung unserer Zeit gedenken, so regt sich wieder und gehet durch das grotze Haus, das die Menschheit bewohnt, ein sinsterer Gcist des Glaubcnszwanges und des Obscurantisnuis, und sollte es uns verwundern, wenii dabei auch seine Erzeugnisse, Jesujtencollegien, Conventikel und Muckergescllschaften, an's ^icht kreten?' Aus ahnliche Weise ist nun aucb das Freimaurerlhum — ich meine seine herrlichen Ideen und Bestrebungcn «ine Richtung der Menschheit, die d a ist, eine geistige Macht, deren Einflust wir empsinden, wir mogen nun Bundesglieder seyn oder nicht. Aus diesem allgemeinen Freimaurerthum, zu dem sich jede Menschcnbrust verpslichtet fühlt, entstand das besonvere, da., cWWesen. Die Freimaurerei autzer der Q, wie wir sie nanMn, ist also gleichsam die Schöpserin, dieMutler; die LZ das Erzeugte, das Kind, das aus jener im Laufe der Zeit geboren, wurde. Ich denke nicht, da^ wir damit unserem Bunde eine zu ticse, seiner unwürdige Stcliiing anweisen; im Tegentheil crscheint er uns nicht als die Teburt eines aiigenblicklichen Einsalls schönbegeistcrter. Menschen, sondern als ein Produkt, das aus dcr Entwickelung der Menschheit hervorgehen mujïte, niclit a!s ei» schwarmerischer, diescr sublunarischen Welt unbequemer Auswlichs steht cr da, sondern als der Representant ciner der edelsten Richtungen deS menschlichen GemütheS, die einer sichtbaren Form noch entbehrte und ihn zu der ihrigen machte. Auch dürsen wir nicht wahnen, weil er aus jener Freimaurerei ausier der Li alS ihr Geschöpf hervorging und von ihr gleichsam Pasi und Beglaubigung erhielt, dasi er zu kincr gewissen Passivitat bestimmt sey, und wie ihm Forin und Wesen ausgepra'gt wurde, nicht wieder schaf» fen und Eindrücke hervorbringen könnte. — Nein, die Macht des Glaubcns über daS menschliche Gemüth schuf einst Tempel und Kirchen; diese aber sind nun wieder die Stlitzen und NahrungSquellen der religiösen Bildung geworden. Aus dem Verlangen der Zcit nach Licht und Leben ging Luther's Reformation hervor, .-nid sein Wcrê ist nun schon wieder unzahlige Male das Bollwerk der Freiheit geworden und Hat Licht und Leben in tausend Gcmülber hereinströmen lassen. Und so mag auch die Li in Hinsïcht aus ihren Ursprung dem allgemeinen Freimaurerthume au sier der untergeordnet seyn; dasi aber dieses Freimaurerlhum nicht untergehe, dasi sein Leben sicb krastig erhalte, weiler verbreite und immer schonere Blülen und Früchte Ireibe, daS ist wieder ihre Sorge, da Hat. s i e zu wirken und zu schaffen! — So si'ibrt unZ aber der Gang unserer Betrachtung wie von selbst aus die Pflichten, die die LI und die Mitglieder derselben gegenüber der Freimaurerei ausi er der Li zu erfüllen haben. Dasi diese Pslichten' uns grösier und ehrwürdiger erschcinen, wenn wir uns als die sichlbaren Vertreter der unsichlbaren LI, deren Kelte durch alle Menschenberzcn geht, betrachten mussen, wem leuchtete dies nicht ein? Erlauben Sie mir ein Gleichnisi. DaS Land wablt seine Verlreter. die am Throne des Fürsten und vielleicht dem seindlichen Auslande gegenüber die^ Rechte des VolkeS bewachen sollen; haben diese nun nicht eine um heiligere Verpflichtung, da ihnen das Interesse des gesammten Landes anvertrsut wurde? und kann das Volk nicht Rechenschaft und Ver» antwortung von ihnen fordern, wie sie das ihnen ge- schenkt? Vertrauen vergatten? So mochten nun aber wir alS Brüder der Li selbst als die Vertreter uns erscheincn jenes allgemeinen Freimaurerthumes, das auster der m so gut, wie in ihr zu sinden ist und vielleicht die heiligsten Interessen der Menschheit umfastt: ist unsere Verpflichtung nicht grotz? Die Welt kennt unsere Plane, unsere Jdeen und Bestrebungen und theilt, ihrem besseren Theile nach^ dieselben mit uns; gab nun auch nicht sie, sondern gaben wir selbst uns den Beruf, Behüter und Pfleger derselben zu seyn, wird sie deshalb weniger uns beobachten und, je nachdem wir ihre und unsere heiligen Interessen treu oder untreu behüten, uns Achtung oder Verachtung slenken? Wollen wir doch inmmermehr glauben, wir standen als enger, geheimer Bund abgeschlossen von der Welt und verborgen vor ihrem spahenden Auge da. Die Jdeen des Bundes sind die Jceen aller Besseren. — Es giebt eine Freimaurerei auch ausicr der sic war erst die Schöpferin der letzteren; sie wird und must auch ihre Richter in seyn; vor ihrem Richtcrstuhle werden wir stehen oder fallen. Und nach welchem MaZstabe wird sie uns richten? WaS wir hier in unseren verschlosscnen Hallen «ornehmen, erfahrt sie nicht. Ist doch das auch im Grunde daê Wenigste. Das Leben ist die Hauptsache, in welcher wir unsere Jdeen verwirklichen, — dieses Leben, das von dem Lichte erleuchtet, von der Liebe durchdrungen, sür die Tugend erwarmt seyn mutz, — das da leuchten soll vor den neugierigen Augen der Profane» und Anerkennung sinden vor dcn Gleichgcsinn- ^ ten, wenn diese auch nicht die Weihe des Bundes erbielten. Wie aber, wenn wir nun hier an jedem Bundestage dies Licht der Weiêheit anzündeten, drautzen ober zu Denen gebörten, die sich stellen, als könnten sie den Glanz des Lichtes nicht ertragen, und sich in die unheimlichen Schatten der Finsternisi flüchten? wenn wir hier den Brudernamen uns gaben und einen Altar der Liebe erbaut halten, drausien aber liebeleer und herzensarm, gleich jedem andern profane» Weltkinde, nur Anbeter des eigenen Ich und Dkcner unseres irdischen Vortheiles waren? wenn, so lange die Mauern des ^ZlHauses uns umgeben, Stand und Nang vor unsern ?lugen verschwanden, jenseit dersclben abcr der ciile Stolz auf Ehre, Titel und Rcichthum lins wieder blendcte, datz wir den Bruter in jedem Menschen nicht gern erkanneten? wenn — doch ich will nicht sortfahrcn, da ich ja ohnehin nicht die Wirk-lichkeit schildcrn, sondern nur von der Möglichkeit sprechen'will — wenn es abcr so ware, wenn die Zdeen der Freimaurcrei nur hier etwas sür uns pelten, im Verkchr mit der grötzern Welt al'cr als unbrauchbare, verschlagene Münze von uns vcrstcckt werden solltcn: waren wir in dcmselben Augcndlicke, wo es geschiedt, nicht auch verfallen vor dem 3?ichterstuhle der Freimaurcrei, die die Jdecn mit uns thcilt, wenn auch nicht das Bundcszcichcn mit^ uns gcmcin Hat? Und ware damit nicht auch dem Blinde das Urtheil gesprochcn, datz er untüchtig geworden sey, Vcrtrcter ciner der cdclstcn Richtungcn deS menschlichen Gemiithes zn scyn? Würde man nicht mit Recht uns zurufcn: Il?r treibt ein unheiligcs Spicl mit heiligen Dingen, und die Zeit, die Euch crhob, wird als unnütze Wcrkzcuge Ench sallen lassen!! Abcr ncin! Das wissen wir ja: soll unser Bund mchr scyn, als cine blotze Gcscllschaft, in der man, wie wohl an^erwarls in sinnlichen, so in asthetischcn, moralischen Gesüblcn schwelgt, und die darum srüber oder spater sich auflösen msitzte; soll er wahre Bcdeutsamkeit haben und sich erhalten, so mutz diese ihm durck unser Leb en erkampst wcrdcn. Hat er sie so crrungcn, dann wird er bestehen, so wahr, als es cwig ein Freimaurerthum geben wird, wenn auch alle L? geschlosscn sind. — Chronik des heimathlichcn Vrients. Monat April s g Z Y. è II./IV. Monatsm, eerl. u.reg. durch den Mstr. v. St., Br. Back, mit 2S Br.Brn., darunter Br. Victor Valen-s aus der 3e^t-Lco55sis-I^êu«is zu Paris, legitimirt eben sowohl durch die Wahrzeichen eines guten Maurersinnes, als anch durch zwei Certisicate, das eine von der genannten CapitularLI, das andere, «in Grostcertiftcat, vom 1 an ihn abgesendeten Unterstützungsmittel richtig in seine Hande gekommen und der besten Berwendung gewiH sind. q) Auch ein DankesgruK >'s ehemaligen Freimaurer-Brs. Baubardt in Roda wird von den Br.Brn. freundlich aufge- nommen. ^ , Di5 vom Br. Gerber neu angefertigte ^ZILlste uvernay- men lür^st die Br.Br. Mstr. v. St. zur K-rision. Der Mstr. v. St. berichtet die bereits erfolgte Absendung der vom Br. Neefe jun. qefertigten Gypsabdrücke von unseren -^Siegeln an die ^1 zu Aürich und eines Eremplars unserer Verfassungsurkunde an Br. Fürbringer in Gera zur Mitga.e an Br. D i r nach Nordamerika. 7) Der ZISyndicus, Br. v. Broke, erhalt den Auftrag, dit nach dem Scheunenbrande im vorigen Jahre undeutlich gewordene Grenze unseres ^IGartetls vor dem wohllobl. Stadtrathe hier neu bestimmen zu lassen und inêbesondere unser Recht aus den Bn.tz eines Durchganges vom Garten nach der Scheunengasse sorgl.ch m Acht zu nehmen. Im Maurerklubb truq wahrend der vier ersten Monate dieseS Lahres, autzer den l-^ITaacn, DonnerstagS von s bis nach y Uhr Abends der ???str.v.Sr., Br. Back, vor^ die .Geschichte, Grundidee und Ver- fassung der Freimaurerei, zeitgemast dargestellt von einem Freimaurer (Br. Eduard Bob rik). Zürich, Orell, Fü^li u. Compagnie. ,82».- — ein Werk, das wir in'den Handen eineê jeden unserer Br.Vr. Freimaurer sehen mLchtei^, weil wir uberzeugt sind, datz gerade die se Geschichte in ihrer leicht begreislichen Wahrheit, die se Grundideen in ihrer tiefen und doch so nahe gelegten Ergreifung und diese Verfassung in ihrer einleuchtenden BediirsniHmastigkeit und zeitgematzen Anwendbarkeit dem strebenden Jünger der Johannismaurerei über Entstehung, Erweiterung und die jeweiligen Zustande seines Bundes volles Licht, der Glut freimaurerischer Segeisterung die zutraglichste Nahrung und eine geregelte Nichtung und dem ganzen Leben und Weben in den'Kreisen des Bundes eine so recht praktische Ordnung zu geoen vermogen. Aber se l? stg e l e se n und tiefdurchdrungen will sie seyn, diese Grundidee, eine bestcindige Begleiterin aus allen Maurerwegen des freien Johannis-^ZI-Bis. Dann aber, glauben wir, ersetzt sie auch, mit der Nachzeichnung des Ganges, de» ihre Ausbildung genommen, und mit den Rathschlagen zu treuer Festhaltung an ihr, eine ganze Maurerbibliothek. Monat M a i s g Z Y. y./V. Mviiatkull, durch den Mstr. v. St., Br. Back, mit noch 2q Br.Brn. e., erl. u. reg. Im Hinblicke nach dem Jubelfeste, das dem Br. Cottenbusch in Cahla heut erschienen (s. Nr. q. des Zgds.), berres surerst der Mstr. v. St. die Br.Br. zur Oldnung einer kurzen Feic>^, dankte in selbiger dem Mstr. a. W. sur die Gnade, die er im Geschenke eines so seltenen Tages uns und unserem Br. erwiesen, und legte den Festeêgrutz der Br.Br. hin aus das heilige Zeichen, damit er, von ihm getragen, unsichtbar hinüberschwebe in das f^eundlich erhellte Festgemach des tr. verb. Brs. Hierzu und zu den weiteren Arbeiten des Tages hatten sich die Br.Br. geweiht im Gesange I^XXXIV. Thl. i. --O, Wunsch deS Menschensreundes, werdè Erfüllung! Menschen glücklich sehn; Selbst glücklich machen! — 'GottcS Erde, Dann wirst du noch einmal so schön! Ach, eine sü^'re, schön're Pflicht, Als Menschenliebe, giebt es nicht! So schlage denn für Menschenfreude, Für Menschenwohl auch unser Herz! Und leidet wo ein Mcnsch: wir wollen Zu helsen eile»; — seinen Schmerz Zu milder», und ihm heitern Blick Zu schaffen, — sey uns eig'nes Glück.« Worte, dl« wir gewist ohne Furcht vor tem Vorwurfe der Ueber, siüssigêeit hier wiederholen dürsen. — Nun wurden z) unsere verwaisten und bedürstigen Luftons auf das laufende Jahr mit den nöchigen Schulgeldern bedacht; ein Gymnasiast, sowie eine hochbetagte Frau h.er und ein Greis in Gauern bei Ronneburg mit einer Unterstützung einstweilen je zu z Thlrn. 2) Ganz besondere Anerkennung der wird der Wachsamkeit des Brs. Je se zu Ronneburg zu Theil, der, neben dcm mehrsach schon erkannten Erweis als gi-ter Freimaurer, u. A. auch in ^brüderlicheni Eiser bemüht ist, seines Orts den Zweck des neulich gefastten BeschlusseS, wegen.Zurnckbringung maurerischer Verlassenschaften an die ersiillen zu helfen. Seine Anzeige vom Aufkause mehrerer, in unrechten Handen verstreut gewesener AGegenstandê Hat die Ueberemkunft zur Folge, dast gedachter Beschlust in besonderem Abdrucke noch den ^Listen beigegeben werden soll. s) Br. Je se aber dars sich nun auch eines wackeren Gehülfe» ersreuen; denn der "Freimaurer Br. Kretschmann in Ronneburg, der sich neuerlich zum Wiedereintritte auch in den Kre>s thatigei: lZIBr.Br. gemeldet, wird durch den einhelligen Schlag des BeisallszeichenS auss brüderlichste willkommen geheisten. q) Zur schriftlichen Bezrüstling der Br.Br. Kre tsch m a nn in Leipzig und v. Metzsch auf Culinitzsch, deren Maurerthum in diesem Jahre ein Viertelsaculum erreicht, übernimmt mit brüderlichem Vergnügen d?r hochw. Dep.Mstr. v. St.. Br. Romer, den Austrag der LZ. Br. Ernst v. g.W. Allgemeine Maurerchronik. Fortgesetzte M it t h e i lu n g t n vom Br. Friedrich im Norden. Portugal. Der aufmerksam beobachtende Freimaurer nimmt' mit freudig klopsendem Herze» die Eischeinungen in der IZIWelt wahr. welche Kunde geben von der Br.Br. regem Streden, immer nach den Borschriften der êöniglichen Kunst zu wandeln und zu Erreichung des grosten Bundeszieles auf das Krastigste hinzmvirken. Berechtigen ihn nun diese Erscheimmgen zu dem schonen Glauben an ein stetes Fortschreiten der Brüderschaft zu grösterer Vollkommenheit, so wird sein Jnneres desto mêhr mit Wehmuth und Kummer erfüllt, wenn er sieht, dast man hier und da das Maurerthum zu Zwecken mistbraucht, die gar nicht in seinen, Bereiche liegen; wenn er bemerkt, wie Brüder gegen Brüder kampfeil und sich, dem Geiste der echten Maurerei zuwider, einander -inseinden und verfolgen. Ein beklagenswerthes Beispiel davon giebt Porto (Augsburg. Allg. Zeitung). Hier orbeiten gegemvartiz IS FreimaureriZI, die alle aus Septembristen bestehen, die aber eigenrlich weiter nichts sind, als Revolutionsklubbs; ihre Mitglieder, sast lauter junge Leute aus den Mittel- und Handwerksstanden, zeichnen sich besonders durch rothe Westen und rothe Halsbinden aus und werden deshalb von den chartistischen Blattern Garroteiros (Scharfrichter) betitelt. Als Opposition jener bildet sich nun eine andere in Porto, die aus gemMgten und lauter ANgesehenen Mannern zusammengesetzt seyn soll. G r o si b r l't a n n l'e n. Zufolge einer Nachricht in der Leipz. Allg. Zeitung von der Insel Malta mustte die dasige Freimaurerl^l von EnglKnderN neu bigründet werden, weil die frühere Malteser l^l aus Carbonari's bestand, was die katholischen Geistlichen erlaubten, wogegen sie die Maurer excommuniciren. Auch ein Zeichen der Aeit! — Preusien. In Coblenz besteht eine mi, welche jcdoch ftit geraumer Jeit nicht gearbeitet Hat. Verschiedene Gelegenheiten winden benutzt, um sie wieder in THKtigkeit zu dringen. Bei einer solchên warf man vor Kurzem die Frage auf: »Ob denn auch wohl ein Katholik Theil daran nehmen dürse?« Sie ward im verneineNden Sinne für den Fall enlschieden, datz die geistliche Behörde dawider sey. Man berief sich dabei, auf das Verbot des Papstes gcgen sammtliche Freimaurer^I und dergl. So weit ist man zu Ende des dritten Decenniums'des neunzehnten Jahrhunderts am Rheine mit der Aufêlarung gediehen, und zwar in einem Lande, das im Betreff seiner Unterrichts- und Erziehunzsanstalten allen übrigen civilisirten Staaten als- Muster voranleuchtet^ und in welchem der Maurerbund von Seiten der höchsten Behörden sich des grösttmo'glichsten Schutzes zu erfreuen Hat. — (Leipziger Allg. Zeitung.) Etwas von dcm Illuminaten-Vrden. Von Br. Back. Wcnn die unbekannten Obern der Jllumi'naten ei'nen Mann, der irgendwie ihre Ausmerksamkeit auf sich gezogen hatte, kennen kernen wollten, so legten sie den ihm zunachst stehenden Mitglievern folgende Fragen zu schrisilicher Beantwortung vor: -voller Name? Alter? Gestalt? Gesichtsbildung? Haar? Skimme? Gang? Anstand? GesundhcitMand? Sprachc? Borlrag? Ler- stand? GemülhFart: handelt er gerade auS, oder verstelit er sich gern? zegen wen? interessirt er sïch sur das Schicksa'l ?lnderer, oder sorgt er nur sür sich? arbeitet er gern? ist er in seinen Handlungen rechtschasfen? lagt er sich davon abbringen durch Drohungcn, Liebkosungen, Schmeickcleien, Geld, Frauen, Ungnade, Wersolgung, Unglück, Freundschast, Hatz, Rackgier, Bersprechungen, Besörderungeki, wenn er ungestrast das Gegentheil thun kann? ist er im Schmerze wortreich, geschwatzig, ober still und stumm? ist sein Schmerz lang anhaltend? Hat er starke Leidenschasten? welcher ist er am meisten ergeben? kann er einem gegenwarti« gen, lebhaften, sinnlichen Eindrucke widerstehen? hal er einen Hang zur Schwermutb, die Leidenschasl zum Grunde Hat, oder ist es blo§ Temperament? ist er geizig, oder zur Verschwendung geneigt, und zu welcher ^eit? liebt er die Jagd? welche A'rl Jagd? hört er gern Mordgeschichten mit an?» — Das war so übel nicht gefragt, unv wenn die Antwort in gleichem Geiste erfolgte, so war daraus genug zu entnehmen! Fast möchte man wünschen, das bei Gesuchen um Ausnahme zum Freimaurer in ahnlicher Weise Der und Jener gefragt würde. Auch sonst noch rühmte man den Jlluminaten viel Treffliches nach, z. B. day, wer Jlluminat werden wollte, Freimaurer seyn mutzte, datz der Jlluminaten-Orden Gott, Waterland, Gewissen zum Wahlspruch hatte, day er alle Staats- und bürgerlichen Aemter nur mit rechtschaffenen Leuten besetzt sehen wclllte und dergl. Allein es ward den Jlluminaten auch recht Schlimmes nachgesagt, z. B. datz die Freimaurerei unbewuyt bloZ die Hülle und der Deckmantel des Ordens, datz dessen Grundlage politischer Iesuitismus, religi'öser JndifferentismuS gewescn sey, datz er den Selbstmord gelehrt, die Sache des Ordens als die höchste Pflicht bingcstcllt, den Erundsatz von der Heiligung des Mittels durch den Zweck entschieden anerkannt, die Gewalt der unbekannten Obern über die der Landcsobrigkcit g^ellt. Könige und Priester, Fürsten und Neligionslehrer als Schurken und Verralher bezeichnet, nach und nach aber, durch Besetzung aller Landesstellcn mit unter den unbekannten Obern (Verschwundenen) stehenden Ordensmitgliedern, Fürstcn und Lölker in die Gewalt des Ordens, insbesondere jener unbekannten Obern zu dringen gestrebt habe :c. So Arges zeugten von dem Orden schnftlich und eidlich imJahri7S5 die ausgeschiedcnen Mitglieder Cosandey (Priester und Professor an der Landesacademie in München), Renner (Priester und Professor das.), Utzschneider (Hofkammerrath und Professor das.), Grünberger (Cenfurrath. Mitglied der Academie und Professor). Wie dem Allen auch fey, H5rzog Ernst zu S. Gotha. Altenburg hatte den verfolgten Weitzhaupt sicber nicht so aufgenommen und bis an seinen Tod gefchützt und geschatzt,'wenn nicht Weitzhaupt ein Anderer gewesen ware, als der er nach den A-ischuldigungen seiner Feinde war. Gewist ist, datz er, selbst ein Zög«ling des Jesuiter-Ordens, nach Aufhebung desselben als ihr bitterster Feind auftrat, datz er, ein aufgeklarter Mann, seinen Kosmopolitismus so ossen und ehrlich ' lehrte, dajz man össentlich ihm deshalb nichts anhaben konnte, datz ^ie Jesuitcn ihn aus das Aeutzerste neckten und verketzerten, dast er als Rechtslehrer und Weltbürger von den ihm naher Stehenden allgemein geachtet ward, und datz seine mehrern hinterlassenen Schriften mmdestens ihn und seine, vielleicht von Andern mi^ver'standene und übel angewendete Lehre vertreten. A i b i i o t I) e l» a r i s ch e Aoti Neulich ist in unsere Bibliothek gêkommen: Auwgnosis. Das Buch der SelbsterkenntniZ; von Hcinrich Muller. XVI. und ,54 Seiten. Quevlinburg unv Leipzig. 13^4. Gottfr. Basse. Ein Büchlein, das über eine Mahnung auêschüesilich sich verbreit?, welche in feierlicher Weise schon einem jeden Freimauiersmanne vorc,ehalten wird, ehe er noch die Schwelle einer sATempelh^lle beschreiten darf, — ein solches Büchlein schien mis euier fioiiiunirerischen Bidliotheê durchaus nicht felilen zu dürsen. Nun wir ober das hier angezeigte gclefen, uns in Demüthigung und Erhebung zuglelch wahphaft baran erbaut und manchen heilsamen Wink zur scharfern Beobachtung und Bewachung unserer selbst daraus gewonnen haben, nun meinen wir, dm se gerade dieses einem jeden Maurer-Br. zu recht aufmerkfamer Lektüre angelegentlich zu empfehlen seyn, der es Mir irgend ahnet, da^ er die Arbeit am rauhen Steine noch nicht so ganz vollendet; denen ader, die solche Ahnung etwa ganz verschlafen, mochten wir es vollends gar, wo es nur anginge, als immerdar richtigdeutendes Traumbuch hmüber spielen unter und neben die tauscnderlei Schlummerkissen, auf welchen sie das Leben wiegt. Jede Nummer darin dringt einen Treffer; und eine nach der anderen wohl in Acht geüommen und noch mit dem letzten Heller von Besonnenheit, der noch im Sackel des Geistes klingt, kühn besetzt, verheitzen sie sicher den höchsten, den einzigen unzerrintibare» Gewinn, — den Gewinn des eigenen Jchs. Es sollte uns in der That zu hoher Freude gereichen, wenn wir auch unsererseits BeranlSssung gegeben halten, dast recht viele unserer Br.Br. solchen Gewinnes in umfanglicherem Maste theilhaftig würden. Wohl steht dieses Schriftchen nun für jeden Br. in unserer Bibliothek; aber es wird vor lauter Langens darnach keine Rast darinnen findeu. Darum mochten wir es gern in die Privatbibliothek eines jeden Brs. einführen, zumal es im ossenen Buchladen zu haben ist. Es verbreitet sich in vier Kapitein: über die Hinder nisse und die Besörderungsmittel der Selbsterkenntni§, über den Schaden und die Gefahr eines Mangels daran und über die Vortheile der S e lb ste rk e n n tn i-tz. Diese Hauptstücke werden in sechsrinddrei^ig kleineren, in guter Gedankenfolge scharf eingetheilten Abschnitten gründlich untersucht und dem Leser zu Gemüthe geführt; und da dies in einer einfach edlen und veistandlich klaren und bildenden Sprache geschieht, so werden die Br.Br. diese Schrift insbesondere auch geeignet sinden, daran die jungen Luftons, mannlichen und weiblichen Geschlechts, sich erheben und für das Leben in seiner höhêren Bedeutung bilden zu lassen, und zwar schon auf derjenigen Stufe geistiger Mündigkeit, aufweicher der junge Mensch ansangt, vom anmuthigeren Wildungsmittel der Erzahlung hinweg, einige Ausdauer beim ernstern Treiben im allmaiig beschrittcnen Gebietè der Wissenschaftlichkeit zu zeigen. Der Berfassex sey uns von Herzen gegrüstt; aach der Verleger, dem !vir freundlich nur noch zu verstehen geben mochten, daK ein Büchlem von so gemcinnützigem Jnhalte etwas wohlseiler seyn sollre. Eben weil wir es gern in den Handen recht vieler Menschenbrüder sahen, will uns iti Gr. für ungefahr ü'X Bogen zwar wohl und gut bed^uckten, aber doch recht grauen Papiers denn doch etwas zu viel bedunken. Melleicht la^t sich das in nachtraglicher Preisermcistigung noch gut machen, obne datz dadurch der Werrhschatzung des guten Büchlems irgend einiger Eintrag geschiedt. Br. Ernst v. g.W. Redacteur: Br. Bernh. L ütze lb erg er in Altenburg. Gedruckt bei Br. Ferd. B e ck in Cahla. Gsten vo»r Altenburg. Monatlichc Rundschrist für tyattge Br.Br. Freimaurer aus allerlei Orienten. -^>i den Familie», deren Haupter oder Glieder wir sind, sie werde nicht vermistt bei unsern Freuden, sie ziere vor Allem unsere LI. Und mag es auch nicht Jedem unker uns gelingen, jene Anmuth sich zu eigen zu machen, die als Naluranlage mit Dem geboren wird, an welchem sie uns erfrcut, unser Sinn und Wesen zeuge wenigstens dasür. datz wir das zu ersetzen uns l-emüheten, waS der Geber aller guten Gaben uns mehr als Anderen versagte. Und' nimml dcr.mehr bevorzugke und begabte Bruter sich des Bruders freunvlich an, sucht der, wcl« chem jene Gabe feblt. in dem Umgange derer. die eine feinere Biloung haben und'das Schone tiefer empfinten und glücklich darstellen, zu lernen, legt er wenigstenS dem Niederen, Gemeinen in sich Fesscln an, lebt er im sieren Andenken an seine Menschcnwürde, la^t er sich >n Wort und Tl,at von wadrer Acktung gegen Mcns^en leiten, o, dann wird Keiner müyig, Keiner vergcdlich «n dem Baue stehen, den Schönheit zieret! Lehrlings-Tagebucher. ' Erstes Blatt. In der OctoberLZ SLZY vertraulich dargeboten von Br. Funkhünel. Meine h. u. g. Br.Br.! Es will zwar. dun?t mich. dem Lehrlinge bêsser geziemen, schweigend den Gesprachen ver Br.Br. Meister und Gesellen zu lauscken, alS selbst vor ihnen zu sprechen; denn das ernst bedacdt» und ties empfundene Wort maureriscker Rede zum Fromwen der Br.Br. «ürdig zu entsalten. »S unter den Aus» / gaben unserer kêmglichen Kunst gewist nicht der leichtesten eine, und es kann nicht Beruf deS LehrlingS seyn, sie zum Gegenstande seiner ersten schwachen Versuche zu niachkn, ehe er noch des Planes zu dem grotzen Bau» wcrke, zu dessen Földerung wir Alle mit Wort und That mitwirken sollen, der einzelnen Theile desselben, welche des ArbeiterS harren und sur welche gerade seine geringe Krast ausreicht, deS passendsten Stoffes, der rechten Formen und der kunstgerechteu Handhabung der bereitliegenden Werkzcuge kundig ist. Doch durste ihm ouf der andern Seite auch die Ausforderung nahe liegen, Rechenschaft zu gcben von Zeit zu Zeit übcr das, waS in Bezichung aus seine Kunst und auf seinen Maurerberuf, waê beim Anblicke der seiner unkundigen Hand anvertrauten Werkzcuge seine Secle bewegt, über die Anfanqe und ersten Ncgungen maurerischen Denkcns unv Empfindens; denn sollen die erfahrenercn Br.Br. mit Thkilnahme und sorgsamer Nachhülfe daS Wachsthum maurerischer Gesinnung und maurerischer Tüchligkeit in jeder Hknsicht beim jüngeren Br. im Auge behalten und sördern.d und zeitigend daraus einwirken, so mussen ihrcm Auge auch die ersten Keime deS im Jnnern des Lehrlings aufsprossenden Saamens sicht« dar scyn. Darum scheint es mir, daff eZ dem angehenden Freimauier am meisten sromme, sein eigenes JnnersteS in der Vcrsammlung der Br.Br. zu entbüllen, die Ein» drücke, welche das Maurerthum allm^lig in ihm hervorbringt, zu schildern und die aufsprossenden Gedankcn und Empsindungen nicht vorzucnthalten, mogen sie auch noch so unvollkommene Erstlinge seyn. Und eben darum scheint es mir ferner, datz einen nicht unwichtigen Ge» genstand der Mittheilung in den c? LehrlingSTagebücher bilden würden. Sofern ich nun nicht besorgen darf, reiferen und wkchtigeren Arbeiten vorzugreifen, werde ich vielleicht bisweilen um die Erlaubnist bitten, Jhnen ein fliegendes Blatt au5 mcinem dürftigen und lückenreichen LehrlingS-Tage» buche vorzulegen. Verzonnen Sie also, meine Br.Br., dasi ich Jhnen heute das erste, mit Haft und fliegende? Feder beschriebene Blatt miltheile. Des Fehrlings Vorbereitung und Aufnahme. Eingetreten war ich in die dunkle Kammer, und der Br., an dessen Hand ich sie betreten, hatte mit einem Handedrucke, mit einem Blicke liebender Theilnahme, sichtlich bewegt, mich mir selbst überlassen. Lautlose Stille umgab mich und nachtlicheS Dunkel; doch über der Finsternitz dammerte aus weiffer Ampel kin mildes Licht, das wie eine tröstende Verheitzung mich ansprach, das mich empsinden lietz, datz ich auch hier nicht ohne Zeugen-ware, datz auch in die tiefste Einsamkeit und durch die sinstcrste Nacht das helle Gottesauge zu mir drange und üder mir wachte. In mnn Herz siel diescr Strahl und gab dem Schatten nachtig crnster Gedanken mildernde Lichter bei. Doch fiche, — Vilder des Todes hoben sich allmalig aus der unten wallenden Finsternist heraus, stumm und unbeweglich, ober eindringlich mahncnd, als die Fusttritte der dahin schreitenden unerbittlichen Nvthwendigkcit; und über sie hinweg drang, mit feurigen Zügen eingegraben, das Gebot zu mir herüber: -Erkenne Dich selbst!» »ind verdrangte die letzten, der Austenwelt angehörigen Eedanken aus meiner Seele. Wer bist Du? rkf rs in mir, — bist Du würdig, mit den Edelste» und Besten Dich z urn Streden nach dem Höchsten und Schönsten zu verbinden? — bist Du tuchtig, einen Platz unter ihnen auszufüllen? — erfüllst Du Deinen nachsten Beruf, Deine Pflichten gegen Die, soDir zunachst stehen, Deine Pflichten alS Gatte, Sohn, Bruder, als Beamter, als Staatsburger, als Christ, als Weltbürger so vollstandig, datz Du es wagen dürstest, die Krei se DeineS WirkenS und Deiner Pflichten zu erweltern? — bist Du in der Ausbildung und Veredlung Deiner selbst so weit gediehen, dast Du Dich berufen finden kannst, auf die fittliche Heranbildung, Veredlung und Beglückung Deiner Brüder in Deiner Umgcbung und auf dem ganzen Erdenrunde fördernd einzuwirken? — Wohl verstummte ich; denn der Ruf: -Erkenne Dich selbst!» war der Spiegel, in den ich blickte, in wclchcm ich die Unvrllkommenheit und Kleinheit meiner selbst erblickte. Wie Schlangen sah ich die Leidenschasten si'ch um die Seele winden, die besten Re« gungen des Gemüths ersticken, sah, wie Eitelkeit, Tragheit und Selbsttauschung Schleier und gefarbte. Glaser dem Ange des Geistcs vor^ielten, sah, wie die Sclbstsucht, der Hauêdrache der Menschciiscele, auf dem tiefsien Gcunde der ^dunkeln Kammer meines Ich hauste, fich bercjend und verkriechend. Ich erblickte und erkannte widerstrebend mich selbst, sah, wie mein Futz strauchclte, wahrend der Blick fich zum Höchsten erhob, wie der Lcib im Scblamme bcgraben lag, mahrend die Stirn fich im Aetber badete und -die Schmingcn deS geistigen Verlangens zum Fluge nach der Sonne fich erhoben, wie ich das Wollen hatte, aber das Volldringen mir fehlte — in den allgemein menschlichen Pflichten, wie in den besondcren des nacbsten Beruses. — Doch mild und immer milder und immer ermurhigender schaute das Licht auf mich herab, das über mir waltete, das die Selbstprüsung übcrwachte, ob sich «uch ernst und unbestochen seyn möchte. Und ich erhob wieder freier das Haupt; denn auch das Bcwutztseyn regte sich in mir, datz ein Trieb und eine Kraft zum GlUen, ein Durst nach Wahrheit und ein sür alleS Grotze und Schone empsangliches, ja begeistertes Gemüth in mir wohne, vor Allem aber, datz mein Herz Raum habe sür innige und uneigennützige Liebe zu allen meinen Brüdern. Mit einem Worte: — ich fühlte den Menfchen in mir — in seiner Kleinjeit und in seiner wunderbaren Grösie, in seiner Armfellgkeit, wie in seinem uberschwenglichen Neichtbum! Und als es weitcr fragte: Bist Du reines Herzens un>z ohne Falsch hier eingetreten? und was suchest Du hier? — Gokt Lob! da antwortete es laut und sreudig^ in mir: Rein ist der Beweggrund und die Absicht, die mich hierher geführt; es ist nicht Selbstsucht, nicht kindische Begierde nach dein Neuen und Gel'eimnitzvollen, nicht Arglist; es ist das Betürfnitz der Verbrüderung mit echten, unverhüllten Bruderherzen, der Entfesselung des Besseren in mir von den Banden und dem Drucke der Unnktur, der conventionellen Lüge, der Herzlosigkeitsrei und ohne Nückhalt will ich mich ganz hingeben den grotzen Jdeen rei» ner Menschlichkeit, brüderlicher Gleichheit, menscklicher Bildungsfahigkeit und Beredlung; mich selbst will ich auch im Bruder erkennen lernen, mich selbst bezwingen und veredeln und meinen Brütern nützen, so viel an mir ist; mit Gleickgesinnten will ich Gutes zu wirken, den Sieg der Wahrheit zu sördcrn streden und dem Grotzen und Schonen dienen, und dieses Alles unangetrieben von Furckt oder Hoffnung, nur vom reinen und sreieii Willen geleitet! Noch war ich solcher Selbstb^schauung hingegeben, als ein Mann zu mir eintrat, mit dem Schurze der Maurer bekleidet nnd mit Zeicken geschmückt, die mir unbekannt waren. — bedeckten Haupies. Er kündigtê sich mir als einen Fremdling an. dem Fremdlinge geqenüber; doch er war mir nickt fremd, und datz auch ich ihm es nicht ware, konnte ich bald aus seiner bruderlichen Rede eritnehinen, die zart und innig, ein auS der Tieie kervor sich drangender klarer Quell, mit leisem, mclodiscken Getöne sich ergotz. Er belebte die Einsamkeit der stillen, dunklen Aammer mit den Bildern meines biSkerigen Lebens, mit den Gestalten Derer, welcke mir die Theuersten aus Erden sind, welche in diesem Augenblicke gewist mit brünstiger Liebe meiner gMchtkn. Won der Liebe zu ihnen leitete «r mich über auf dit Llebe zu allen meinen Brudern und Schwestern; er wies mich kin auf die innige Beziehung,' in welcher das: -Erkenne Dick sell?st!« m>l der Aneignung echten briiderlichen Tinnes und Strebens, mit jeder der erliabenen Ausgabe» der maurerischen Vcrbrüderung stchel, und bielk ein Licht hinter den Scbleler, der mir das Jnnere des Tempels der Freimaurerei verdeckte, und lieg mich in allgemeinen, dvch best>mmten Umrissen das Allerheiligste schauen. Mein Hcrz wogle und schwoll, niit jedem Wvrte wuchs das 3?erlangen, in diesem Bru» der dem ganzen Brüderbunde mit aller Jnbrunst der Licbe an das volle, warme H.rz zu sinken, — und mei,nem Wunsche ward Gewahrung, als tem Forschcnden nochmalZ die Arglosigkeit meiner Absicht und die Zestigkeil meines Vorsatzes sich kund gethan halte. Ach, wie gern gab ich ihm Hut und Degen, datz er sie als Pfander meiner Hingebung in die Hallen hinein liüge, in welchen ich eine Heimalli suchke, in die Arbeitsstatte des Bundcs, dessen menschltch schonen Zwecken ich niich zu widmen begehrtc. Dvch wie ungern s»il? ic!) >!>n scheiden, den Mann. von desscn Herzen.l wie von dem leuchtenden Kleinode eines Zaubèrschüdes, LUrahl auf Stralil auszugehen schien! Dahin waren die Grabeêschatten der Nacht, dahin die Schouder der Todesmahnung; innerer Klarheit, geistiger Besriedigung waren sie gewichen, und die Freude jauchzte in meinem Herzen. Und als ich aus's Neue Schrille der Pforte sick naben hörte, rüstete ich mich, eine Bahn des Schreckens und mi'ihevoller Beschwerden zu belreien, die ich, so walznte ich, beim Herciuêlrelen aus dem mir durch Schmerz und Wonne so lheuer gewvrdencn Gemache zu durchwandeln haben würde, und , wie prophetisch schwebien die Worle deS Dichters mir vor: »Aber, sie schcirfer und scharfer zu prüfen, Wahlec der Kenner der Höhen und Tiefen Lust und Entsetzen und grimmige Pein.« Aber herein trat, pesten SchritteS, mit dem Freunde, welcher den gleichen Weg mit mir durchschreitcn sollte, und mit den theuern Br.Brn., die unS Burgen und Beistande geworden, wieder ein Mstr. Maurer, den ich auch ohne die maurerischen Zeichen, mit denen er angethan war, als meinen Br., als freien, nach dem Winke^masie des geraden, biederen Sinnes wandelnden Mann crkannt hatte. Vom Mstr. entsandt, um uns auf dem Wege zur Pforte zu geleiten, richtete er an uns die mannliche Rede, gotz das Feuer der Begeisterung für das Wahre, Erhabene und Schone in uns über, gab' den Gedankcn kübneren Schwung, Fèstigkeit und Krast dem ernsten Willen; denn Feuer und Kraft wohnten in ihm selbst und in seinen Worten. Er lehrte unS die symbolischen Formen, unter dcnen wir den LehrlingSgang beginnen solltcn, und deutete uns ihren Sinn, und mit jenem Vertrauen, da?, ossen hervorleuchtender Geradhcit gcgenüber, Plötzlich und unmittelbar als ein vollcndetes Gan^eS in der mcnschlichen Seele feststeht, lietzen wir uns die Binde um die Augen legen und folgten sreudig und getrost "dem Führer in den uns stützenden Bruderarmcn. Die Pforte öffnete sich unserem verlangenden Klopfen; die Degenspitze auf der Brust, standen wir im Jnnern des Tempels und vernahmen des Mstrs. feierlich ernstes Wort, den dröhncnden Sch^lag seines Hommers, und sanfte Accorde zogen dnrch die stillen Hallen; die maurerische Wanderung legten wir zurück, naheten uns, die Schrikte nach dem Winkelmatze gerichtet, dem Orte, wohcr des Mstrs. Stimme ertönte, und sanken knieend an des unsichtbaren Altares Stufe nieder, wo wir, durch Worte und Töne der Weihe im Jnnersten bewegt, die Hand auf dem Buche der Bücher, diesem Brennpunkte des Lichtes und der Lichter grötztem, unter lauten Schlagen des Herzetis, das unter der Spitze des Zirkels starker klopfte, das heilige Gelubde ablegten und mit drei Schlagen des Hammers auf den gegen die Brust gerichteten Zirkel vom Hochwurdigen zu Br.Br. Frelmaurttn aufgenommen wurden km Namen deS ewlgen, allmachtigen Baumeisters aller Welten. Jm schwachen Lichte sahen wir vorher die Bundes-Br.Br., die Degen gekreuzt — ein ernstes, krafliges Bild, — aber als nun zum zweiten Male die Binde stel, alS wir bei dem ersehnten vollen Lichte uns in der eng verschlungenen Kette der Br.Br. sahen: — da loste sich die letzte Umhüllung des Herzens ab, ohne Schaalt trat, frei und ossen, der innerste Kern meines WesenS in den unendlichen Zirkel ein, der die Menschheit umschlietzt; nur als eines der Millionen Glieder, die die grosie Kette bilden, fühlte ich mich. Jch kann es nicht in bestimmten Zügen wiedergeben, was weiter mit mir geschah, was zwischen diesem Augenblicke und demjenigen lag, in welchem ich mich, maurerisch geschmückt, unter den Br.Brn. meinen Platz einnehmend, wieder fand. Denn war auch mein Auge nicht geblendet von grellcm Glanze flammender Lichtmaffen, von autzerer Pracht und Herrlichkeit, mein Geist nicht umnebclt von Weihrauchwolken und einer sinnverwirrenden Menge himmelanstrcbcnder Tempelsaulen, buntcr Gemalde und Bildwerke, wie die Sinne jenes Iünglings geblendet und verwirrt wurden, dessen rath« loses Gemüih dem entzündetcn Gehirne, dem abgöttischen Prunke und Glanze in dem erhabenen Dome St. Peters «rlag, so wogte doch die Flut der Empsindungen zu stark in mir, als dasi die Sinne Zeit und Nuhe gehabt hotten, um die autzeren Erscheinungen scharf aufzufassen und festzuhalten. Desto entschiedener dagegen lst das Geprage der Eindrücke, welche Geist und Herz bei jener Feier in sich aufgenommen haben von der einfachcn und ungesuchlen Würde der ganzen Handlung, von dem schonen Vereine des Ernstes und der Milde, der in den Worten des hochwürdigen Mstrs. sich aussprach, von der geist- und gemüthvollen Rede des ehrwürdigen Brs., der uns des Tempels innerste Pforte össnete, uns an liebender Hand in die Hallen des Mcnschhcilbundes einsührte und aus den rechten und freicstcn SlaiUpuukl lcirue, von welchcm aus in treuer Bruderliebe, sittllcher Deredlung, in Frömmi'gkei'k, Ehrfurcht vor Recht und Gesetz, in menschenfreundlicher, wellbürgerUchcr Gesinnung, in jeder menschlich schonen Bcstrebung zugleich die' ersten und letztcn Zielpunkte maurerischer Verbrüderung sich uns darstellten. Und in dankbarer Erinnerung ist jeder leise Druck der Hand und des kraflig leitenden Armes ehrwürdiger Br.Br., ist auch die brüverliche Handreichung, womit ein hochwürdiger Mstr. den Wankenden am Allare unterstütztt, ist endlich di> Gesammtheit jener warmen, herzlichen Liebe der Br.Br. mir geblieben, welche mir von allen Seiten entgegen kam. Nie werden diese Eindrücke sich v«rwischen und nimmer wird der volle Wiederklang verhallen. den die theilnehmende Liebe der Br.Br. in mei- nem Herzen hervorgerufen Hat! » » » Es ist mir nicht eigen, meine v. u. g. Br.Br., ein nicht empfundenes Lob. zu spenden, und ich bin, indem ich um die Erlaubnitz bat, Jhnen daS, was ich von der Eeschichte eines der schönsten Tage meines Lebcns aufgeze>chnet, mitzulheilen, nicht auf eitles Lobgeschrei ausgegangen, sondern ich habe Jhnen ein treues, obwohl malles Bild von dem gegeben, was ich in mir gefunden. Es wird mir aber zur innigen Freude gcreichen, wenn Sie darin zugleich die Andeutungen des warmsten DankeS erkennen wollen, den ich schon bei der JohanniSTafellH in derselben Gesialt vor Jhnen auszusprechen beabsichtigt hatte. Mutzte ich damals Piefen Wunsch aufgeben, weil ich die auf mich eindrangenden Empfindungen noch nicht zu ordnen und zu beherrschen ver« mochte, so habe ich heute die willkommene Gelegenheit, meinen Vorsatz doch noch ausführen zu können, um so freudiger ergriffen. *) Als ich dies erste Blatt am Herzensbaume eineS Jobannesfreimaurers so frisch und giün sich entfatteri und vom innersten Osten her hereui dammern sah in die — da entsank nur in seliger Vertieftheit der Hammer; und ihn zum Bebauen wieder aufziinehmen: das würde ich diesmal fü'r eine Vilsiindic,ung flehalttn habe», auch wenn Dn, mein Br. F., ei selbst bestellt hatieft. d. Br. Zgdr. Auf das Wohl des Meisters. Der Tempel hebt sich sichtbarlich Auf Saulen, — fest gegründet! — Ein kühner Bogen wölbet sich, Der unsern Muth verkündet. Froh stigten wir den Schlutzstei» ein. Die Zierde unsers WerkS zu sey». »Wo ist der Bogen?» — fragt Jhr mich. Der Bogen sind die Brüder, Die in der Bundeskette sich Erkennen, als die Glieder. Und wenn Jhr nach dem Echlusistein sucht Der Meister halt des Bogeni Wuchtl - . Des Me!sters Dank. DaS Leben ist ein weiteS Meer, Das viele Klippen Hat; Bald rollen Wogen drohend her, Bald ist eê spiegelglatt. Und mitten drauf ein Schifflein fahrt — Jhr kennt eS ganz genau — Die Fahrt nach Osten ist gekehrt; Die Flagg' ist Gold und Blau. Durch Segel treibt's der Wind nicht fort; Der weht bald her, bald hin. — Nur Uud'rer bringen's in den Port Mit unverdross'nem Sinn. Und wenn der Rud'rer Arm erschlasst, Dann tont ein froher Sanz; Dann fliegt das Boot mit neuer Krast Den nassen Pfad entlang. Der Steuermann preist sein Geschick, Dankt Gott mit frommen Sinn Und sieht mit freudig stolzem Blick Auf solche Rud'rer hin. Er rust: Jhr Brüdcr, haltet aus, Bis an der Heimath Strand! Lasit toben Wog' und Sturmgebraus; — Bald ruft's: »Jn Osten Land!« — D i n I a 6 u n K. Alartin 10. November 1839, feiert è LIu ^rc!iime6e8 <1. 3 kdr. im Iiies. Or. k^est lies LünfuntlZü^van^i^-MIuiKsn Alaurertlnuiis medrerer im s^siu-6 6814/16 aukA6Q0ll>m6!ien ^eliedten Liöi. Vis loeier be^innt XseIuiütwA'8 3 unü 6si- ist beaês^t, Men Lr. ^reiwsurei-, lier iluu xu (Zesiclite kowmt, xu freuiililielier l'Iieilnaluue 6aian auf's brülZei'Ucüste ew^ulallen. Redacteur.' Br. Bernh. Lützelberger in Altenburg. Gedrucit bei Br. gerd. B e ck in Cahla. / Vsten von Altenburg. Monatliche Rundschrift für thütige Br.Br. Freimaurer aus allerlei Oriemen. 53><39. Manuscript für Br.Br. Jnhalt des elften Stückes. Pots» d-s Lebens. (Bortrag in der diesjahr. OctoberLZ.) Chronik dei heimathlichen Orienti: Monat Juni bit October ö»5y. Poesiedes Lebens. LZortrag deS Brs.Ludw.Voretzsch in derdleSj.OctobttL,. »So willst du treulos von mir scheiden Mit deinen holden Phantasien, Mit deinen Schmerzen, deinen Freuden, Mit Allem unerbittlich fliehn? Kann nichtS dich, Fliehende, ereilen, O, meines êeben» gold'ne Seit!? Vergebens, deine Willen eilen Hinab in'« Meer der Ewigkeitl» »Erloschen sind die heitern Sonnen, Die meiner Jugend Psad erhellt; Die Ideale stnd zerronnen, Die einst das trunk'ne Herz geschwellt; Er ist dahin, der suKe Glaube An Wesen, die mein Traum gebar, Der rauhen Wirklichkeit zum Raube, Was einst so schön, so göttlich war!» Es ist dies, wie Sie wissen, meine Br.Br., eine Klage der Wehmuth unseres grotzen, licfempfïndenden Schiller,^) eine Klage, in welcher gewist so Viele mit ihm überein» stimmen. In diesem ganzen unsterblichen Liede klingt diese Wehmuth hindurch über einen Abschied von den besten, warmsten Seelenfreunden und Brüdern, die der unsterbliche Sanger als seine Ideale bezeichnet, die einst die jugendlich begeisterte Brust erfüllt und gehoben hatten. Oder wer möchte eS noch bezweifeln, datz ein Schiller im Ringen nach dem Jdeal sein Ergötzen, seine Seligkeit, sein Leben gesunden? wer aber möchte auch auf der andern Seite verkennen, von wie manchen Ansprüchen des Alltagslebens dieseS Streben bedroht ist? Denn zweifach sind die Gegenstande, zwischen denen eine weite Klust besestigt ist; zweifach die Nichtungen, nach denen Menschenseelen gezogen werden: die Richtung nach dem, was alS blost materiell sich darstellt, und die Richtung nach dem, was ideal unS anspricht; Gegenstande, die den blotzen Verstand beschastigen, und Gegenstande, denen unsere Gefühlswelt sich zuneigt; solche, welche die Jntelligenz allein in Anspruch nehmen, und solche, die, mit allen Farben der Phantasie geschmückt, wohl zu fefseln vermogen. Lassen Sie uns jetzt einmal nach der zweit en Seite unsere Ausmerksamkeit wenden und sie alS Poesie des Lebens einen Gegenstand unserer Erwagung werden. »Die Ideale» im zweiten Theile seiner Gedichte. Poe sie des Lebens — es lautet so dunkel, so unklar — worin sprache sie sich aus? Sie bildet den vollstandigsten Gegensatz von der rauhen Wirklichkeit, die für uns oft so sehr beengend, so drückend.werden must; Poesie des Lebens sindet sich in allen den Sir tuationen, in allen den Augenblicken unseres Daseyns, die — fern von der rauhen Hand der Wirklichkeit, fern von dem gewohnten alltaglichen Treiben und Thun — unsere Eemüthlichkeit ansprechen und eben als gemüthliche Momente hervortreten, wo der kahle Verstand nicht mehr den kalt berechnenden Wirth macht, sondern wo wir uns von Seiten unseres Gefühls einmal so recht wohl ergehen. Sie ist — um es bildlich zu bezeichnen — wie der Schein der Morgenröthe, wie der Farbenschmelz der Blumen, wie der duftige Anhauch auf der edeln Frucht. Bewutzt oder unbewuAt liegt ihr Element in jedem Herzen, am lebendigsten in unserer Kindheit, die das eigentliche Paradies, die goldene Zeit für Jeden ist, da wir Tage erlebten, über denen «in dauerndes Morgenroth mit seinen brennendsten Farben ruhete. »Auch wir sind in Arkadien geboren,» und beklagenswerth Der, welchem diese schone, gemüthlich-reine Welt durch irgend eine Barbare,', durch irgend ein hartes Loos entweder ganz verkümmert, oder wenigstens getrübt ward! Solche Barbarei ware, wie der grohe Feuerbach über Ha user sich ausspn'cht, ein eigentlicher Mord, ein Seelenmord. Wie grausam würve schon Der seyn, welcher dem kindllchen Gemülh den Zauber deS Christ, baums zerstören und entreitzen wollte! Nachst der Kind» heit haben die süZen Jahre der Jünglingswelt dasselbe Worrecht, von uns gepriesen zu werden, die Jahre des krastigen Regens und Entwickelns, die Scenen aus dem Wanderleben, oder aus der Studienzeit auf Schule und Universutat. Daneben dars nicht verschwiegen werden, datz manche Berusêarten an sich schon mehr PoetischeS in sich tragen, als manche andere, und zwar je naher sie der Natur noch stehen, je weiter von den Be« 11 " rufSzweigen, die spater erst in Folge menschlicher Entwickelung und Gestaltung der Lebensverhaltnisse entstanden sind. Wen interessirte nicht von dieser Seite der Gedanke an ein einsameS, abentheuerlich gelegenes Försterhaus, oder die versteckte Mühle tief unten in schauerlicher Oede an dem kleinen Bach, oder der spanische, der schweizerische Hirt auf ihren stillen Hvhen? Wer möchte zweifeln, datz der durch Walt er Scott in seinen eigenen Schriften vielgenannte Ettrikschafer*) in Schottland alS Naturdichter ein schön poetisches Leben gesührt habe? und wer lase nicht gern in Votz -Louise,-- wenn von dem ehrwürdigen Pfarrer von Grü» nau die Rede ist? wer bliebe gleichgültig bei Göthe's -Hermann und Dorothea?» Der Vorzug dieser Lebensberufe ist es denn auch, warum der Dichter, der Maler so gern bei diesen, soll ich sagen Glücklichen? verweilt, sie wegen ihrer vorzugsweise romantische» Natur in seine Schöpfungen aufnimmt und bald die einsame, noch so arme Fischerhütte unS zeigt, bald den Forstmann zeichnet in seinen Abentheuern, bald den Hirten auf seinen Triften und Aehnliches. Schwcrer aber wird eS den Andern, die in Lebenskreisen sich bewegen, welche fern von diesen BerusSarten abliegen; aber selbst auf dem grotzen Schauplatze der Welt — könnte es daran fehlen? Napoleon'S Heldenzüge, Friedrich'S detz Grotzen Feldherrnthaten — wie viele wahrhaft poëtischs Situationen bieten sie nicht! Frage sich aber Ieder selbst, ob er nicht gern gemüthlich-wohl zu werden trachtete, ob er nicht an dem Paradiese seiner srüheren Jahre festzuhalten sucht. Dies Streden liegt in Jedem. aber in Jedem auf verschiedene Weise, wovon theilS das Lebensalter, theilS eigenthümliche Neigung, theils die Grade menschlicher Bildung die Ursachen sind. Wer fühlte nicht — um nur ein Beispiel anzuführen — wie ganz anders und schoner Friedrich der Grotze in seinem stillen Sanssouci gemüthlich sich zu erholen wutzte, ») James Hogg in Ettrik. alS sei'n ranher Vater in roheren Umgebungen! Es ,'st wahr: wir Alle sind in Arkadien geboren; aber eben so wahr ist eS, daH wir nicht darin bleiben, theils weil die Wagschale bei Vielen mehr zu dem Materiellen sich neigt, theils weil die Jahre kommen, von denen wir sagen, sie gefallen uns nicht, theils weil die wachsende Jntelligenz das Eefühl zu unterdrücken droht, theils weil Eitelkeit, ungestümer Ehrgeiz unS beherrscht, theils weil widrige Schicksale uns treffen, so daZ das Frühroth allgemach in Falb und Grau sich wandelt. Oder woher kommt eS, datz wir die verlangenden, sehnenden Arme ausbreiten nach unserer Kindheit susten Tagen, wie nach dem verlorenen Paradies? Warum gab uns Matthisson sein licbliches Gedicht: die Kindcrjahre? Manchen klingt es wie ein Mahrchen aus alter Zeit; da bleiben wir stehen vor den Hausern, woran liebe Erinncrungen sich knüpfen; da verwcilen wir an einem Baum, an einer Stelle, die uns unvergestlich bleiben. Warum flichen die Fürsten aus den glanzende» Salons, um in Abgcschiedenheit mehr sich selbst zu leben und gemüthlich wohler sich zu ergehen? Der Kaufmann, der Beamtete mancher grosien Stadt sucht scin still gelegenes Landgut nicht etwa der bessern Pflege seiner Gesundhcit halber; nein, um ei'nmal srei von der drückenden Bürde in edlerer Bedeutung sich selder zu leben. -Die Musen altern nie» — wohl Denen, die an den stillen Kunsten des Friedens sich erquicken, sey es der Born der Poesie, oder der Strom der Töne der Musik, oder die Philosophie mit ihrer besonnenen und besonnten Stirne, oder daS Feld der Geschichte, oder Urania, die eine Sternenwelt unS aufthut. Wohl Denen, die noch sür Freundschaft echter Art eine offene Seele haben, denen ein Orest, ein Pylades zur Seite geht! Manche wurden srüh abgerufen von dem Laumeister der Welten; ein Raphael, ein Mozart, ein Mörlin — sie nahmen eine schone innere Welt mit hinüber in den ewigen Oste». Freilich dürfte Manche» dies übertrieben scheinen, wenn s!e, an eine zahe Gegenwart gekettet, Sclaven gewisser Verhaltnisse geworden sind, ohne Hoffnung, jemals die Schwungkraft ihrer Seele wieder zu erhalten und das wieder zu erlangen, was einst als Jdeal auch ihnen leuchlete! Wohl wöglich, dast der kalt berechncnde Verstand über diese ideale Welt urtheilt, wie der Landmann über die farbigen Blvmui, die ihre Hau^ter so schön über das nütz» liche Gewachs des Feldeê erheben und als Unkraut ausgerottet werden. Leicht denken wir da an das, was Heinrich Heine singt: »Roth und blaue Blumen! Der nnirrische Schnitter verwirst euch als nutzlos, Hölzerne Flegel zerdreschen euch höhnend; Sogar der hablose Wand'rer, Den euer Andlick ergö'tzt und erquickt, Schüttelt das Haupt Und nennt euch schöneZ Unkraut.» «Aber die landliche Jungfrau, Die Kranzewmderin, Berehrt euch und pflückt euch Und schmückt mit euch die schonen Locken, Und also geschmückt eilt sie zum Tanzplatz, Wo Pfeifen und Geigen lieblich ertönen, Oder zur stillen Buche« Der Mensch aber soll nicht ein Thi'er der Last seyn; er soll auch einmal ausathmen, seines edleren Selbst s:ch bewustt werden können, die reinere Psyche seines Wesens soll ihre Schwingen regen und entfalten. Brüdcr! unter unS ist kcin so kaltes Herz, oder sehr tauschen mützte ich mich, wenn nicht auch die Loge einen Geist in sich 'trüge, der das, was wir Poefte des Lebens nennen, pflegen und von Sciten nienschlich edler Demüthlichkeit uns beglücken könnte. Denn nicht das gesellige Zusammenseyn an sich ist es ja, was wir hier suchen, wenn diese ehrwürdigen Hallen des Maureitempels sich öffnen; — geselliges Zusammenseyn fanden wir auch anderwarts; — sondern das edelste, daS reinste Band soll eê seyn, das Seele an Seele kettet und unS Alle in schönem, idealen Streden vereinigt. Je weiter nach Abcnd wir wallen, desto lieber wendet sich der Blick nach Osten, und in der ist ja der Osten unsere Losung. Jdeal ist das, was wir wollen, also etwas, das noch nicht geworden, das nur geahnet wird und in manchen sinnvollen, bedeutsamen Zeichen, den Symbolen unsereS Bundes, dem Geiste nahe gebracht werden soll. Wir sühlen es Alle und wissen es, wie weit die Menschen durch den Zwang mancher Etikette, durch die Fesseln starrer Convenienz von schoner, einfacher Natur entfernt worden sind. Und wer bewegte sich gemüthlich-wohl da, wo sein Herz durch solche Fesseln eingeengt würde? Solcher Zwang, solche Etikette, solche Convenienz der Autzenwelt soll hier fallen; der Mensch zum Menschen treken ohne Unterschied des Standes und des Ranges, wie im Beginn der Menschheit; Brüder mit Brüdern sind hier vereint, das trauliche Wort soll hier die Herzen Lssnen und beglücken, das unbesangene, auch sreie Wort soll hier gehort werden, ohne sürchten zu mussen, sich jemals in der Austenwelt dem tückischen Werrathe Preis gegeben zu sehen. — Das Mitgesühl, die Liebe, wie in der Kindheit schonen Tagen, soll hier die Slimme sühren, mit ihrem sanftmüthigen Geiste walten. Hier Hat sie einen Altar, und wenn es dahin kame — was der ewige Baumeister der Wellen verhüten wolle! — ader wenn es dahin kame, dast sie in der Autzsnwelt erkaltete, erstürbe: in der m habe sie stets Feuer und Heerd, hier sollen lodern ihre reinen Flammen! Und Unversöhnlichkeit — sollte sie hier. eine Statte haben? sollte Der gefunden werden, der hier sich beleidigt sühlen könnte, und in der Meinung, der Beleidigte zu seyn, verlassèn, ganzlich meiden könnte unsere Versammlungen? Wit bei den edlen Worfahren soll die Rose es seyn, die uns zu Haupten schwebe, und jedes Wort sud ross gegeben, sud rosa genommen seyn. Wie möchte sonst die Wahrheit hier walten können, der Geist, der Keinem die öunge lahmt, sondern ihn eben auSsprechen lastt, waS daS Herz ihm gebietet? Und unsere Tafelfreuden — wo ware eine, die Jeden nicht auf irgend eine Art gemüthlich anregte, bei welcher nicht auch den Grazien geopfert würde durch viele sanste Regungen des Gefühls? Die suffen Melodie» deS Gesanges, die himmlischen Harmonien und Accorde der Musik, sie lassen Uns es ahnen, dast ein edler Geist hier wehet, dast ein schon-menschlicher Genust auch da geboten wird. Dast darum jedes geprestte arme Menschenherz hier seine Theilnahme sinde und sich gehoben fühle! dast manche Seel?, welcher bei traurigen ZZerhaltnissen, durch schwere SchickfalSschlöge das liebliche Morgenroth entschwinden zu wollen droht, dast eS hier in der Bruderkette sich wieder wohler fühlte und den Schmerz vergessen könnte, den ihr daS harte Leben schlug ! Und Religion — bei ibrem Walten im Gefühl, bei ihren Hinweisungen auf das Jdeal — Hat sie nicht des Poetischen genug in un. ferem Sinne? und ware Der einer der Unseren, der sie nicht ehrte? AlleS, waS nicht zu unserem Geistestimms, dürfen wir nicht mitbringcn in die Hallen unserer Werkhütte: der Stolz, die Anmastung, die Leidenschafl in jeglicher Gestalt, die Kalte der Empfindung — daS Alles bleibe in der Austenwelt; aber umgekehrt, das Edle, daS uns hier erhebt, den guten Geist, der hier empfangen wird, so oft uns am Verfammlungêkage ein Festtag bereitet wird, das wollen wir hinwegnehmen und überzutragen. zu verpflanzen suchen in die Austen, welt. Man wirft unserer Zeit — vb mit Recht oder Unrecht, bleibe hier unentschieden — aber man wirft ihr vor, dast das materielle, austtre Interesse ein Ucbergewicht bei ihr behaupte. Wohlan denn, durch unsere Schuld wenigstenS werde die Gcgenwart nicht fade und schaal. Wir verlangen nicht die Tage der Trouba, dours zurück; aber gestehen must man doch, uns sind nur noch die Trümmer gelasscn von einer Zeit, die einst in manchem Betracht doch glücklich war; manches Gewüthiiche in den höheren Kreifen des LebenS und im Volksleven is! untergegangen. In ei'ner Nummer deS Morgenblattes wird die Wehmulh laut, wij eê seyn werde, wenn einst der letzte Edelhirsch auS Würtembergs Forsten verschwunden seyn würde; ich möchte sragen, wie ei aussehen würde, wenn einst der letzte Funke vvm gemüthlichen Leben bei unserem Volke erloschen ware. Durch unsere Schuld, Brüder, werde dem Volksleven nichts genommen, was von Geiten des Gemüths an, spricht, waS dem Menschen noch manchmal ahnen lastt, er sey doch mehr, als das Thier, das nur Last und Vürde tragen must! Das Haus, in welchem kein Geburtstag mehr begangen wird, in welchem man der Heimgegangenen nicht mehr denkt, ein solches Haus ist schon der Unnatur, der Barbarei versallen. Dcn guten Gcist trage der Maurer über in seine Familie, in seinen Berus, um ihn schon und herrlich dadurch zu verklaren, in den Kamps mit dcn harten Lerhaltnissen, um nicht unterzugehcn, so schwer es oft anch ist, um zu zeigen, dast wir berusen sind, die Flamme eines cdlcren Gesüvles zu wahren, zu erhalten. So lerne der Maurer die Pro>a des Lebens, die rauhe, rohe Wirkiichkeit als den rvben Stein betrachten, an dem der Geist stelS geistig si» versuche, um ibn zu bearbeiten, da6 er an seiner Harte, an seiner rauben Fvrm verliere, Es priife sich Ieder, wie weit er vvn dem edel-gemi'tthlichen Sinne sich verirrt, sich verloren habe. Wie auch die Jntelligenz wachse, wir wvllen die Stimmen schoner Humanitat nie überbören, die edle Flamme nicht verglühen lassen; dauernde Jugend des Geistes, unserer innern Welt sey uns beschieden bis an den Eingang in den ewigen Osten, wo, was wir bier als Dichtung noch, als Ahnung noch umfassetcn, zur Wirklichkeit werden wird. Und datz man auch im höheren Lebensalter sich jugendli'ches Gefühl bewahren kann, daS mag unS ?in Klick auf die Dichtergreise Gleim, Felir Weiste (ein in der That Glücklicher bis an sein Ende) und Wie land lebren! Datz ader unscr Leben neben der Wahrheit auch viele Dichtung ia die se m Sinne enthlelte und das, waS bei unS in bedeutsamen, sprechen, den Symbolen vorübergeht, schon hier in der Zukunft immer mehr und mehr sich verwirklichte! So weiche der Geist nicht von uns, der auf den Saulen der Weisheit, der Starke, der Schönheit ruhet; so altere auch die nicht, wie die Grazien nicht altern; so ar» bciten wir i m Leben sur das L-ben, so werden Linsere Werkstatten, so das Leben in dieser Bauhülte immer mehr und mehr ein Paradies, ein heiteres, liebes Sanssouci, eine Pflegerin schoner Gemüthlichkeit! So sey es! Das gebe der ewige Baumeister der Weltea! Chronil^ des heimath^ichen Oriënt <. Monat Juni bis October S8Z9Mon. Juni. IZ./VI. Monatê^I, (wi- allé ArbeitsZ>'in den oben anqezeigten Monaten) e., erl.u.reg. durch den Mstr.v.St., Br. Back. G-gemvcirtig sind zz Br.Br., die mit dem Liede der Emtracht: »Es ist so kêstlich, Hand in Hand das Leden zu durchwallen! zc.« sich drüderlich begriiHen. — Nun wurde z) vom Br. Pierer angemeldet und unter seiner Burgschaft sowie vom Br. Redner, Kun ze, vorbereitet, — der nunmehriqe Freimaurer-Br. Goldstein») f-ierlich d-m Bunde geweiht. Sicherlich wird auch dieser Br. Goldstein es an seinem Tyeile niemals fehlen lassen, dch sein-R-ception einstweilen eine schone Vorbedeutung und er mit seinem Namen einst -in würdiger Reprasentant des qlückttchen Fundes unser-r ^ stY, «ach welchem die M-nschhe.tsbündner schon langst in die Lange und in die Breit-, nur m d.e Tieft vielleichl noch nicht tief genug, eingeschlagen. ^2) Br. Theodor Förster in Benshausen will.der im Or. von Suhl neugegründeten l^I beitreten. Es wird daher seinem Gesuche um Entlassung aus unserer 0 sosort gewillfahrtet. Der Factor in der Buchdruckerei des genannten Brs. Pierer, in der schon unsere Br.Br. Stamm I. (alS Setzer) und Clemens (als Drucker) angestellt sind. (Bergl. des ver«hrten Brs. v. Sydow Bemerkung über maurerische Publicttat in seiner Astraa, issy.) diese Enttassung betreffende Protokollauszug aber soll der hochw. LI iy Suhl unmittelbar zugestellt werden. Viele andere Stiicke der heutigen Arbeit können hier füglich unerwahnt bleiben, da das Ende einiger derselben nunmehr bereits in der neuen ?ZIi!iste zur Gnü'ge sichtbar geworden und andere, neu vorgelegte, erst noch der Reise zur Mittheilung harren. Auf die Zuschriften der Br.Br. Fjscher in Dresden und Ultmann in Freiberg an die LU Hat der Zgdr. der Br.Br. freundlichen Gegengrutz zu dringen. Bei Erwahnung dieser brü'derlichen Zuschriften will er aber auch die Hoffnung verrathen, daH, ehe sich wieder ein Maurerjahr zum Ende neigt, jeder unserer auswartigen Br.Br. die Mittheilung an seine LZ machen werde, zu welcher das eigene Bruderherz ihn treibr und zu der daê brüderliche Verlangen seiner Bundesgenossen, sowie die in der Versassungsurkunde (E.S7. §.ö.) gegebene Anleitung ihn verpflichtet. 2Z./VI. VorLi zum Iohannisfeste, geweihet nut dem Gesange: «Hinauf, hinauf zur Ewigkeit! O, blickt zum Himmel, Brüder!>ic.« 1) Die Aufnahme der beiden nunmehrigen Freimaurer-Br.Br. Funkhanel und Meisiner aus Glauchau machte das Hauptstück der heutigen Arbeit aus. Ohne dem einmal bestehenden und in aller Maurerwclt theilweise zugleich als Erkennungsmerkmal mit geitenden A'ufnahmerituale im mindesten untreu zu werden, hatte doch der Mstr. v. St., Br. Back, es so zu sügen gewujzt, datz — wie sich bei dem heute zum erste» Male davon gemachten Gebrauche auêwics — darnach recht füglich mebrere Aspiranten zu gleicher Zeit zur'Aulnahme vorbereitet, derselben zugesührt und in einem Akte dem Bunde geweihet werden können. 2) Eine Zuschrift des Brs. Schub art in Cahla erwiedert im Namen des Brs. Collenbusch daselbst den zu des Letzteren Jubelftier von unS dargebrachten FestgruK. s) Der Mstr. v. St. laHt die Bestimmungen über maurerische Werlassenschaft zur Unterzeichnung auslegen und empsiehlt (wie sich spater ausgewiesen, mit erfreulichem Erfolge) die von der zu Eiêleben zum Besten eines neu zu gründenden Maurertempels besorgten Abdrücke von den Bildnifsen dreier verdienten Maurer den Br.Brn. als eine freundliche Zierde maurerischer >Ma'ume. q) Bor der erwahnten Doppel-Reception vernahmen die Br.Br. cine interessante Rede deê Brs. Hottinger an die Schwestern der LI in Zürich. e) Br. Kunze zeigte im ernsten Worte moralischer Instructie» den beiden neuaufgenommenen Br.Brn., »was sie von der Maurerei erwarten dürften» (f. Nr. 7. des Zgds.), worauf sie mit dem Grutze S. lyy II. des Liederbuches, nach einer Composition des Brs. Schramm, noch besonderi willkommen gehelen wurden. ?a./VI. Johannisfest. Zur Feier dieses allgemeinen Bundesfestes hatten sich 6? Br.Br. in unserer Q eingefunden; darunter die auswartigen Br.Br, unseres Ors.! von Bachoff, Fifcher aus Bocka, Funkhanel, Gö'del, Jefe, von Keller, Kretschmann, MeiKner, Syring, Voigt, Weise; und aus anderen Orienten: die Br.Br. Frank aus der smis 1» saAeiso a IOr. ?aris» Geist und Hahn aus der ^ Archimedes z.ew.B.i.Or. yon Gera, Muller aus der lij Balduin zur êinde und Pö'hland und Bottert aus der ^ Apollo im Or. von Leipzig. Dem Weiheliede- »Auf, Brüder, auf zum Weltenmeister Zü,« folgte die Weiher ede des Mstrs.v.St., Brs. Back, und die rechte Maurerantwort des Brs. Redner auf die Frage: »Welch Zeit ist's?- (s. Nr.S. des ZgdS.) Alle zur FeierLZ versammelt gewesene Br.Br. fanden sich auch bei der Tafels ein, die der hochw. E.Altmstr.v.St., Br.Waitz, ». und reg. Wechselsweise geleitet vom frohen Liede und vom bald ernsten, bald heiteren Worte, ging die Freude ihren Festtagsgang. Schiller'S -Ehre der Frauen», vom Br. Muller (aus dem Balduin), zu einem Wechselgesange mic gewaltiger Jnstrumentalbegleitung gefügt und in der Hauptstimme in Br. Wille's Tenor vorgetragen, war u. A. den Br.Brn. eine austerordentlich freundliche Erscheinung. Neben Br. Pö'hland's »Johannes«, Br. Voretzsch'S »êibanon und Jordan» und Br. B a ck's Toast auf »unser Theuerstes hieniden, (s. Nr.?. des Zgds.), ging unter den Br.Brn. „.Bachoff, Back, v.Broke, Geist, Kunze, Lingke, Pietzsch, Weise, Waitz u. A.A. das begeisterte Wott in levendiger Reihe herum. Ader nicht mit dem Worte allein sind unsere Br.Br. heut Maurer gewefen. Der Br. Secretair giebt ihnen im Festprotokolle das SeugnlK, daK ihre Freude wohl rechter Art gewefen seyn müsse. Davon rede der verschwiegene Mund des Opferstockes in recht deutlicher Sprach-. Wahrend der Tafel wurden auch die neue xZZListe und dei MstrS.v.St. RechenschaftSbericht auf SSZS den Br.Brn. übergeben. Ehe der schone Tag sich neigte, besuchten uns noch Schwestern und Luftons iin sreundlichen AIGarten, den Br. Brauer mit seinen tausend Lampen auch für den Abend eine desto reichere' Zlnmuth zu geben gewuKt. Monat Juli. I I./VII. In der hèutigen Mon.LZ sind 2Ü Br.Br. anwesend, darunter Br. Fritzsche aus Roda und Br. Grobe auS Hildburghausen. »Seyd uns gegrüsit, geweihte Brüder! zc.« wurbe nach xsx. lyg. I. des Liederbuches gesungen; dann hie^ der Mstr.v.St. den genannten Br. Gro be, einst ein Arbeiter an Ar.chimedes ReiHbretern, jetzt Secretair der hochw. L> Karl zum Rautenkranz iin Or. von Hildburghausen, in wiederum hergestellter AlOrdnung noch desonders willkommen, ihn kittend, seiner guten LI die Versicherung unserer liebevollen Hochachtung sreundlich zu hinterbringen, was Br. Grobe in seiner Erwiederung auch verhietz» 2) Nun rief der Br. Redner die Br.Br. hin an die »Saule der Schönheit», indem er ihnen (s.Nr.io. des Zgds.) die Nothwendigkeit des Berweilens an selbiger im Leben, jvie in der LI dringend an's Herz legte. S) Die LI beschliestt, die neuen Ai Listen und den Rechenschaftsbericht des hochw. Mstrs. diesmal mit dem Berichte des Ziegeldeckers übev das Zohannisfest an die auswartigen AI begleiten zu lassen, daher berm ein besonderer Abdruck der betreffende» Nr. veranstaltet werden soll. q) Die Br. Back und v. Broke erwerben sich den Dank der Br.Br. durch Darlegung einer zweckma'Kigen Berwendung einiger Almosengelder, die in ihre Hand gegeben worden. ö) Für die Zuschrift der Br.Br. Lepsius in Naumimrg und MoHdorf in Friedrichsthal latzt die LI ihren Dank versichern. ö) Der hochw. Mstr. v. St. erfreut die Br.Br. mit derNachricht, dast ihn der Durchl. Herzog vor einigen Tagen zu sich beschieden und seine Theilnahme am Treiben unserer LZ zu versichern und deren Zustand naher kennnen zu lernen, auch die Versassungsurkunde, die neue AZListe und den Rechenschaftsbericht wohlwollend hinjunehmen. Monat August. L./VIII. Mon.Ll. Gegenwartig 2S Br.Br., darunter Br. Florey aus Leipjig. 1) Br. Edmund Wagner belebt die Arbeit der Br.Br. mittelst eineS Vortrags über -Maurerei auKer der (s.Rr.y. dei Zgds.) 2) Eine bedrangte Familie wird auf Antrag des BrS. Waitz mit einer Unterstützung bedacht. z) Der Mstr. v. St. verwendet sich bei b«r LI für baS burch Brand verungliickte Neustadt bei Coburg und «rbietet sich, Unterstützung dahin mit zu besorgen. q) Der Dep.Mstr. v. St., Br. Romer, «rbittet sich eine Bescheinigung über die vor ciniger Zeit dem Br. v. Kotzau dem Aelteren gewcihrte Entlassung. ö) Die LI setzt mittelst förmlichen Beschlusses die Gebühr für cin jedcS Certificat auf — Gr. -- Conv. s«st. Monat September. lZ./IX. Mon.cz. Anwesend 20 Br.Br. — Gesang: »Lastt uns, ihr Briider, Weiêheit erhö'hn! zc>- x->g. lqz. I. 1) Nach Beseitigung einiger Geschaftssachen sammelt der Mstr.v.St., Br. Back, die Br.Br. auf einige Minuten zur Ordnung einer Trauer^, gedenkt in selbiger des gestern erfolgten Eingangs unseres Brs. Grasemann i. d. e. O., ladet die Br.Br. tin, die Hülle dieses Brê>, der noch vor il Monden seinen goldenen Ehejubeltag in unserer Mitte beging, nun auch hin zur westlichen Pforte zu geleiten, ernennt die Br.Br. Astmann und Bergt zuBegleitern des hochw.Dep.Mstrs., Brs. Romer, um mit diesem > der Familie Grasemann der Br.Br. Beileid zu bezeugen, und ordnet die Anlegung der maurerisch üblichen Trauer an. 2) Das neueste Rundschreiben der hochw. LI zur Freundschaft und Bestündigkeit i. Or. v. Basel söll mit seinem interessanten Jnhalte die Br.Br. im ncichsten Klubb unterhalten. 2) Dem durch'den hochw. Altmstr., Br. Waitz, angebrachten Wunsche des Brs. Schadewitz in Mckgdeburg, von der hies. LI sich entlassen zu sehen, um bei einer LI seiner jetzigen Heimath sich affiliiren zn lassen, wird sofort aufs «hrenvollste entsprochen. 0) Der hochw. Mstr. v. St., Br. Back, tragt das Gedicht des Brs. Sach se vor, mit welchem unsere Durchl. Landeêherrschaft durch das hiesige Gymnasialchor begriistt wurde, als Selbige am yten d. M. aus dem Nordseebade Norderney hierher zurückkehrte. s) Der hochw. Altmstr., Br. Waitz, Hat von seiner Natursorscherreise nach Pyrmont seinen Br.Brn. auch was mitgebracht: die ganzneuen «Statuten der GrostLI des Konigreichs Hanover und der unter ihrer Direction arbeitenden St. IohannisZl, angenommen im Iahre igzy,« — welche er, der LI zum Geschenke, am Altare niederlegt. b) Der Grust des Brs. Jacob in Rochlitz wird durch dessen Ueberbringer, Br. Baumann, im Namen der LI brüderlich erwiedert werden. 7) Der Beschwerde, welche der Br. erste Steward, seiner Amtspflicht gemast, über daê Ueberhandnehmen der Fremdeubesuche in den GesellschaftêrSumen des ^ZIHause» führte, stimmte ble Brüderschaft völlig bei, und es sollen zu deren Abstellung ,) schriftliche Anschlage an den Eingangen in die Geftllschastsraume die Tage anzeigen, an ivelchen der Eintritt in selbige nur Freimaurer-Br.Brn. vorbehalten bleibt; 2) soll es dem Br. Castellan zur strengen Pflicht gewacht werden, Nichtmaurer, die sich an solchen Tagen dennoch einfinden würden, im Namen der LI um Berücksichtigung gedachter Anzeige zu ersuchen; und z) will auch jeder Br. es gewissenhast vermeiden, am Tage maurerischer Versammlungen Fremde einzusühren» I4./IX. Am heutigen trüben und regnerischen Morgen be» gleiteten fast sammtliche hiesige Frsimaurer-Br.Br. die irdischen Reste des Brs. Grasemann, wie oben gedacht, zur weMchen Psorte und kehrten dann im nahen Gotteshause ein, um dem desfallsigen Todtenamte beizuwohnen, das sur Alle, die dieft Feier mit begingen, gewist eben so kirchlich und christlich, wie fü'r die anwiftnden Freimaurer insbesondere aber auch ein wahrhast sreimaurerisches war. Im Osten des Kirchleins, hinter dem Altare, hatte der hiesige Stadtmusikdirèctor, Br. Muller, im weiten, reichbesetzten Halbkreise sein Musikchor ausgestellt, das mit dem seltsamen Hohlgetöne seiner russischen Hörner, in der Grabesmelodie: »Mein« Lebenszeit verstreicht zc.,« eben sowohl die Schauer der Grüste herüberholte vom Todtenacker im nahen Westen, als es den Auferstehungshymnus begleitete, zu welchem der Redner am Altare mit wunderbar tröstlicher Krast des WorteS vom ewigen Osten die Gesühle der Seelen eingestimmt hakte. Der Mann am Altare war, wie vor nicht ganz einem Jahre zu Br. Graseman n's goldenem Ehejubelseste, so auch heute bei seiner Todtenseier, unser Altredner, Hofprediger Br. Sach se. Was er damals sang, daS wiederholte er heut, den Rückblick aus des Heimgegangenen Tage des Schmerzes und der Freude mit der Betrachtung des Todes verbindend: »Und ruset einst des Meisters Hammer »Nach langer Arbeit Dich zur Ruh'i «Dann wandle durch die dunkle Kammer -Getrost dem ew'gen Osten zu!«") Vom Ehore im Westen herab wechselte das Sangerchor der SchloMrche^ aus den hiestgen Seminaristen bestehend, mit seinem Mannergesange, unter Leitung des Hoforganisten, Brs.Reichardt, ab mit den Tö'nen der Hörner und gab ihnen Worte» Es war eine schone, herzerhebende Feier. S. pgK. i7g. des Zgds. /;szv. Aus der Rede selbst auch nur gnügend etwas zu wiederholen, dürfte mir wohl schwerlich gclingen. Es sey zur Bezeichnung ihres Geistes genug, dast ich den Redner genannt, der Bx. Adckr. Monat O e t o b e r. 10./X. Mon.LZ. Gegenwartig z? Br.Br., darunter die Z8r.Br. Barth aus der LI Astraa im Or. von Dresden und Bollert und Pöhland vom Apollo im Or. Leipzig, sowie die Br.Br. unserer Li- Funkhanel und MeiHner auS Glauchau; Je se und Kretzschmann aus Ronneburg. Vom Gesange des LiedeS: »LaHt unS vereinigt, meine Brüder, vereinigt wirke» Hand in Hand! ic.« x»Z. iaa- I./ hinweg, wandte sich, im Einklange mit demAnfangszurufe desselben, der hochw. Mstr.v.St., B:. Back, mit Wiederholung der Bitte an die Br.Br., die ja aller vier Wochen nur «inmat sich êffnende Li ohne unabweislicheS Hindernist doch ja nicht, und noch weniger unentschuldigt zu versaunien, und sahe sich wohl gar ein Br. Beamteter einmal vom Besuche der LI abgehalten, so bitte er desto angelegentlicher, für solchen Fall mindestens einen Br., der ganz bestimmt zur LI komme, mit Vertretung der betreffenden Beamtenstelle ,u beauftragen, damit nicht mehr, wie bisweilen vorgekommen, der Abwesenheit ein-S Brs. halber der Geschaftsgang unterbrochen und gehemmt werde. Eè verlauteten Zeichen, die da deutlich verriethen, datz des MstrS. Vertrauen in den guten alten Ordnungssinn der Br.Br. nicht unbelohnt bleiben werde. 2) Die Zuschriften des Brs. S chulze in Eisenberg, NamenS des dasigen McurerklubbS, des Brs. Fürbringer und des hochw. Mstrs.v.St. Brs. Eisel in Gera werden durch den Mstr.v.St., Br. Back, mitgetheilt und mit der Br.Br. GegengruK bclohnt. z) Nach Beseitigung einiger laufenden Geschafte betrat Br. Ludw. Vsretzsch den Rednerstuhl und erfrischte die Maurerherzen mit einem (in gegenwartiger Nr. niedergelegten) Vortrage über »Poesie des Lebens.» Jhm folgte q) Br. Funkhanel aus Glauchau, der »das erste Blatt tn seinem Lehrlingstagebuche» (s. Nr. »o. des Zgds.) aufschlug und in Mittheilung dessen Jnhaltes den Br.Brn. so ganz den innern Freimaurer und die Anfange seines iZIBr.thumes zeigte. Nach der LI blieben dieêmal die Br.Br. auch noch bei einem «infachen Mahle bei einander, denn viele waren ja von ferne gekvmmen. Redacteur- Br. Bernh. Lützelberger in Altenburg. Gedruckt bei Br. Ferd. Beck in Cahla. Gsten von Altenburg. Monatliche Ru Nd schrift für thatige Br.Br. Freimaurer aus allerlei Orienten. 53><59. xiiX Manuscript für Vr.Br. In li alt des zwölften Stückes. Chronik des heimathlichen Orients: Monat November und December. — Allgemeiiie Maurerchronik: Frankreich; Spanien; Belgien; RuKland. — Reimsvruch: Welt und Himmel. — . Redactionsveranderung. — Jnhaltsverzeichnist. Chronik des heimathlichen Grients. Monat November. la./XI. Festmahl, den Br.Brn. Drechslee lind Köchly in Nochlitz, Fl'scher I. in Dresden, Kretzschmann in Leipzig, Landm ann in Schmölln, v. M e tz s ch suf Kullmi'tzsch, Ritter in Rötha und R oth e auf Oberzetzscha; Meyner, Seiffarth imd Stephan hier, — zur Feier ihres fünfundzwanzigjahrigen Maurcrthums bereitet. Die genannten Br.Br., denen allen die an sie erlassene specielle Einlabnng hcffentlich jugegangen seyn wird, iv.irèen durch ihre Lubelgeiiossen Landmann, Meyner, Rothe und Seyffarth pcrsöiiltch rerlreten. Z2 Der Dep.Mstr. Br. Romer und der Alt-Mstr. Br. Wai-Z aeleiteten selbige auf ihre Ehrenplatze, und d-r Mstr. v. Sr., Br. Back, eroffnete diese Tafels, zu der sich wsgesammt qi Br.Br.^) cïngesunden halten, nut dem Gebete: ' «Herr Gott, Dich loben wir, Herr Gott, wir danken Dir Ehrsurcht erfüllt! Dir dankt, den frohen Blick Heiter gewandt zurück, Ieder sein Erdenglück, Herr unser Schild! O Herr, Du hoher Hort, Schirme Du fort und fort Unser» Berein! O, lass' in unsrem Rund Lieb', Treue, Wahrheit und Glaube den schonen Bund Dauernd erneu'nl Lasp stets im BruderkreiS Wachsen aus frischem ReiS Der Eintracht Baum,' DaH uns nach Tages Last, Nach der Geschafte Hast Biete die stille -Rast Des Zirkels Raun^! Herr Gott, Dich loben wir, Herr Gott, wir trauen Dir , Jetzt und fortan! Töne, du Saitenklang, Tone zum Festgesang, Walle, du Liedesklang, Zum Himmel an!« und den nachbesindlichen Worten der Einleitung: »Seyd froh gegrüKt im Bruderkreise, Verdunden durch des Ordens Band,Stimmt an die hehre Fest-sweise, Das Lied der Weihe Hand in Hand. ») Auswarts her: die Br.Br. Funkha'nel, GlaH, Heilmann, Jese, Rost, Stetefeld und Wimmer. Doch du, o Mutter reiner Freuden, Dem Licht entsprossne Harmonie, Lass deiner Töne Zauber leiten Der Fcsteslieder Melodie. Führ' du in diese heil'gen Hallen Zu reinen Freuden stets uns ein, Lass Me, die zu ihnen wallen, Zufried'nen, frohen Herzens seyn. Lass' ihre Sorgen, ihre Schmerzen Bor deinen reinen TSnen flieh'n, Lass ein in die bewegten Herzen Nur Klange reichen Friedens zieh'n. Drum walte unter uns nur Friede Und Liebe nur in unsern Reih'n, Nur Brudersinn bei Herzenègüte Belebe segnend den Berein.^- worduf er den Spruch auf daS Wohlergehen des Durchl. Landeêherrn und des ganzen Naterlandes ausbrachte. Dem fclgte im Chore der Br.Br. bes Brs. Mahlmann »Ermuthigung«: »Was ist's, das unsterbliche Geister entziickt? zc.» nach einer Eompbsition des Brs. Muller, in den Solopartien vorgetragen vom Br. Wille; dann durch den Mstr. v. St. der »Eieg des Lichtes» von Herlostsohn. Nun bezeichnete der Hochw. den eigentlichen Zweck der heutigen Feier noch naher also: rufet unS heute zum festlichen Mahle? Was wecket der Hammer vereinigten Klang? Wem gilt denn der Schmuck heut im festlichen Saale? Wem tönet der Brüder vereinter Gesang? Ein Jubelfest ruft uns in festliche Reihen, Dies giebt uns der Freude Pokal in die Hand, Jbm Hammer und Kellen und Becher zu weihen, Scy herzliche Lust uns im Bruderverband. Nur Einheit beseelet die Freuden des Lebens, Nur Einrracht erhebt der Gefelligkeit Lust. Ja, hier wohnt die Eintracht, nicht fucht ihr vergebens Hier herzlichen Brudersinns harmlose Lust. So füllt denn die Becher mit Blute der Reben Und hebt sie zum festlichen Himmel empor, Sie êranzen mit schö'neren Rosen das Leben, Wenn hell sie erklingen im Bruderchor. 12 " X Ein Kruderfest ^int unê in festliche Reihen, Es ladet zu HLHeren Freuden uns ein, Ihm lasset heut Hammer und Lieder uns weihen Lm brüderlich innigen Maurerverein.« »Sollen dieft schlichten Strophen, meine w.u.g.Br.Br., hindeutèn auf die eine Seite der geistigen Festpyramide, welche beleuchtet wird von dem einen der grosten Lichter, welches wir durch den Zirkel bezeichnen, wahrend das Licht des WinkelmaHeS die ganze Feier des Tages durchdringt und in der unsern Freuden so eigenthümlichen Ordnung erhalt, so moge eine andere Seite der Festpyramide' beleuchtet werden durch das grosie Licht der Bibel, dessen Glanz auch für uns aus dem Tage hervorging, "der vor ' z5t> Jahren in die alte und wiederum ewig sich verjüngende Zeit trat. Lasset in dieser Beziehung in unser Aller Herz eindringen des Scingers der drei groten Lichter Zuruf: »Wofür sind wir zum Maurerthum berufen? Was ist des Bundes unerrelchtes Ziel? Wozu beschwuren wir an des Altares Stufen Der Menschheit Bund mit flammendem 'Gefühl? Zllê Herz und Geist sich lichte Bilder schufen, Als uns die Binde von den Augen fiel, Zur Gottheit aufzuschau'n, zum Born der Wahrheit, Hellleuchtend, strahlend in des Ostens Klarheit. Wohlan! wchlan! der Wahrheit Wort erhebe Des Maurers Seele, frei, zur freien That, Dast er, der Wahrheit Priester, rastlos strebe Fiir's Licht zum Lichc! auf ernstem Maurerpfad. Datz er das Wort verkünde, datz es lebe —, Rings um chn, wie's sein Herz empfangeu Hat, Auf da') das Wort im Geist allherrschend throne Und Lug und Trug nicht mehr auf Erden wohne. Dies heil'ge Licht zu aller Menschheit Wonnen, Des Friedens Urborn, aller Sterne Stern, Die Wahrheit, sie, im Brennpunkt aller Sonnen, Des groxen Meisters Wort: das Wort des Herrn, DaD Wort, in dem das Leben wir gewonnen, Ob wir dem Urborn nah', ob noch ihm fern, Dies heil'ge Licht durchdringt zum ew'gen Frieden Beseligend des Maurers Herz hienieden.» »Und somit sey denn des hehren Festes Weihe eingeleitet. Ein hochgeweihetec Br. wird des Doppelfestes heili- gen Sinn, des Tages wi!rdig, mit begeistect beredtem Mundc unS verkimden. Mit Sehnsucht erwarten wir seine Widmung. Sprich, mein Br.!<- und Br. Lub wig Bvretzsch trat mit einem Festvortrage ein: ü'ber die Verpslichtung, ^ unser Licht leuchtcn »zu lassen, weil wir ja auch das Licht empsingen,— und brachte den Gedanken an den Tag, da heute vor zsü Jahren Luther das Licht der Welt erblickte, um, in der Folge selbst ein Licht, hinein zu leuchten in die Welt, damit in schone Berbindung. Dieser Rede reiheten die sangeêkundi'gen Br.Br. Br. Brü'mmer's Jubelgrust an: »Euch, die des Tempels Thor heut vor sünf Lustern Jhr saht geöffnet, im Licht zu wandeln :c.« Die Br.Br. Meyner, Rothe und Seiffarth legten, zugleich im Siamen ihrer Mitgeseierten, von Neuem ihre Maurergelübde in die Seele der Br.Br. nieder. Der Letztgenannte, Wr. Seiffarth, kmipfte seinen Spruch an die'Losung: -Lebe, wie Du, wciln Du stirbst, wünschen wirst, gelebt zu hab;n!« — die ihm vor 2S Jahren der hochw. Mstr. v.St., Br. Wagner, am Altare mitgegeben, nachdem er ihn dein Bunde geweiht, und versicherte, wie er noch im goldenen Lichte, das ihm ja wohl einst der ew. Baumstr. a.W. am Morgen des ewigen Tages aufgehen , lassen werde, eingedenk seyn würde dieser Mitgabe in heiliger Stunde. Ein Reformationsgedicht von E. Ortlep, vom Mstr..v. St. vorgetragen; — ein gütes Wort des Brs. Glatz Mer den Geist der Maurerei in seiner wohltharigen Gewalt über die Menschheit; — i>e§ Hochw. Spruch auf die Schwestern, gefngt an die Mittheilung . eines Gedichtes von einem Maurerweibe auf der" pyrenaischen Halbinsel, — sowie ein Toast des Mstrs.v.St., den Br.Brn. Muller und Wille gebracht, und mehrere andere Gaben, von dem Ernste und der Lust des Augenblicks geboren, halfen alle auch diese sestliche Tafels verschonen, die, in solcher Weise abgehalten, sicher auch ihres Segens nicht versehlen wird. Zum Schlusse dieser Feier sprach der Mstr. v. St., Br. Back, noch folgende Abschiedsworte: --Lebe wohl, du Festeêhalle, Pflegerin der Harmonie, Lebe wohl, sanft wiederhalle UnserS Abschieds Melodie, Tieser wandelt schon die Sonne Ihre ew'ge Himmelsbahn, Früher scho» schwelgt Götterwomii Helios in Thetis Kahn. / Und wer nennt un« eure StLtte, Wo ihr duftreich ausgeblüht, Lenzesblumen, euer Bette Jst die Erd', ihr seyd verklüht. Nur des Herbstes Blumen füllen Eure Grabesdecken an, Nebelwolken schon verhullen Unserm Blick den zieh'nden Schwan. O, Erinn'rung all der Tage, Wo die Freud' uns hier gelacht, Wo des Herzens stille Klage Floh zurück in ihre Nacht, Werde wach in uns und trage Unsern ernstbewegten Sinn -Hoch empor, dast jede Klage Schwinde spurlos uns dahin. DaH die Hoffnung uns erscheine, Datz die nahe Winterzeit All' uns wieder hier vereine Lebensfroh, in Einigkeit. Und so rus ich denn Euch Allen Freundlich zu dies Lebewohl; Tönet wieder, Festeèhallen, Traute Brüder, lebet wohl!- Eingang i. d. e. O. Am Montage den ,lten November d.J. ging hein, in den «wigen Osten der um seiner biirgerlichen und maurerischen Tugenden ^villen würdige und gekiekte Br. Karl Wilhelm Hager I., H. S. Rath, Obersteuersecretair und Steuereinnehmer zu Eisenberg, ein treues Mitglied unserer LU stit dcm Jahre isos, ein langjahriger Theilnehmer am Br.Klubb der Br.Br. in Eisenberg, welche am iqten November des Heimgegangenen irdische Hulle zum kuhleii Grabe geleiteten, an welchem der Archidiaconus Back dort im Geiste der drei grolzen Lichter zn den Herzen der trauernden Br.Br. sprach. . ^ ^ Dieser Tage ging auch Br. Seltmann auf Hilmersdorf cin i. d. e. O. Auch den gel. Br.Ritter in Rötha Hat ei» tieses Leid b-. troffen. Der Altar des oben beschriebenen Maurertages, d»r nach SS Jahren auch ihm mit gekommen, war ihm der srische >^raüt. hügel, unter welchem er vor Kurzem die irdische Hülle seinci. theueren Gattin gebettct. 14./Xl. MonatSLI, in welcher 2q Br.Br. anwestnd und sich mit x.iys. I. des Ldrbchs. begrüpten. Eüi dreifacher Akazienzweig mutzte heut das Erstê seyn, da» der Mstr. v. St. in stiller Trauer^WOrdnung den Br.Brn. barbot, um die frischen Graber der Br.Br. Hager und Seltmann und der Gattin des Brs. Nitter als Maurergraber im Geiste damit . zu bezeichnen. — Br. Ritter empfanze hiermit den Grutz des tiessten Beileids aus aller Br.Br. Herzen. Auch dem Br. Fischer in Dresden der Br.Br. Gegengrutz auf seine freundiiche Zuschrift. Es ist wahr: «Nichts ist so grost und nichts so weit hienieden, Als diese kleine Menschenbrust!» — In selbigem Augenblicke, da sie Trauer und Klage theilt über ben Abschied theurer Menschheitsvenvandte, öffnet sie sich auck) wieder der Theilnahme an dem sreundlichen Geschick Derer, die noch hienieden wallen, und wird zur heiteren Festesl^. In Ordnung, meineL3r.Br.! hiesi es v. St. aus: und sowoh>. des Brs. Kirchner silberne Jubelhochzeit, als des Brs. Dölitz^ch 25iahriges Amtsjubilaum wurden jetzt in feierlichem Augenblicke nut begangen. Der Mstr. v. St. Hat einen Theil deS Erlöses aus des Brs. Lu eins »Bundesgrü^en< zur Unterstiitzung eines armen und banken Zimmergesellen hier verwendet, was ihm die Br.Br. herzlichen Dank wissen. Behufs der Bildung cines Fonds zu Erneuerung und Erweu terung des i^IJnventarii wird fesrgesetzt, datz i) ein Theil dcS Zinies sur den SSaal, 2) die Gefangnitzgelder, 2) der Lokalzins der Sparkasse dazu angelêgt werden soll. M i t f e i e r. Ein schönes Familienfest, an welchem unsexe Li den innigste» Anthcil nahm, war der silberne Ehejubeltag unsers Brs. Kirchner in Kotters, am iqre» November ZLZi). Im Austrage der trugen der Altmstr. v. Sr., Br. Waitz, und die Br.Br. Schilling und Stephan der Br.Br. Gru§ und Wünsche hinauS in den landlichen Sitz der uns tr.verb. Jubelgatten, und am Abende, da die genannten Deputirten in offener L! Botschaft brachten von dem Vollzuge ihres Auftrags und von des Hauses Wohlseyn und von der Schonheit Saule, welche xornehmlich treue Kindesliebe am Tage des Dankes und der Fceude an heimathlichet Schwelle aufgerichtet, da beries der Mstr.v.St. die Br.Br. auf einen Augenblick auch noch zur Ordnung einerFeier^i und befahl in selbigex das gefeiertt Paar mit seinen Kindern und Enkeln und Angehörigen dem ferneren Schutze und Segen des e.Mstrs. a.W. Nach Beendigung der mifchten sich auch vielê Br.Br. in den frohen Kreis von Zamiliengliedern und Freunden, der auf Anstiftendeswackern,, erl. u.rcg. durch den Mstr.v.St., Br. Back. Anwesend: 20 Br.Br. — Gesang: -Steig'in dieser Feierstimde?c.<- I. x.220. Nach Beseitigung einiger laufenden Geschafte, zum Theil die OecoKomie des Hauscs betreffend, wurden in offcner LI 1) mehrere maurerische Zuschrifcen mitgetheilt, die u. A. von den Br.Brn. Ritter in Rörha und Fischer in Dreêden, sowie von der Schwester Hager in Eisenberg eingegangcn, und wird deren Beantwortung, soweit sie nicht schon der Mstr.v.St. s-^st erlediget, sowie die Besorgung eines Beilcidschreibens an die Schwester Seltmann in Hilmerêdorf, deren Gatte i.d.e.O. eingegangen, — von den Br.Brn. Reinbardt und Meyer 17. gern übe gommen. Jnsdesondere legt der Mstr. v. St. das Antwortschreiben an die hochw. LI zn?> Pyramide im Or. von Planen sogleich vor, das am Tage ihrer ^ojahrigen Jubelfeier in den Handen des gel. Brs. Ultmann unsere Stelle dort vertreten soll. 2) Die Br.Br. Back, Romer und Wille berichten, datz sie Auftrags gemast dem Br. Erdmannsdêrser persenlich der LI herzinnige Theilnahme bezeugt beim unlangst erfolgten Eingange seiner Gattin i. d. e. O. z) Auf den einhelligen Wunsch der LI erklaren sich die Glieder des seitherigen Prüfungsansfchufses in dieser Eigenschaft auch für's nachste Jahr noch dienstdereit. a) Br. Lützelberger trug die erste der sieben Reden deutsch vor, welche Br. Robert im Laufe éigen Jahres in der LI -ii-s Sepr-^ooss-tis- im Or. von Paris gehalten.*) — Wie Discours, prononcss par Is R,obsrt (ckn Vsr), Ia resp.'. 1^.'. 6es Sepl-^coss-tiz-rêunii, a I'S.-. >Zs ?»riz. ck-T (Is rus ?l. die ganze Siebenzahl dieser.Reden im zarten, liebevollen Tone versöhnender Zusprache, ader sreilich auch in jener Bielredenheit, die deu Franzos nun einmal und auch in der nicht wohl verlaugnen lann, sich nur über rein menschliche Zustande und Angelcgenheiten verbreitet, so betrachiet dieser erste Wortrag, der gewissermajïen zugleich als Einlestung in den ganzen Ciklus zu betrachten ist, allgemeinhin »den Menschen in seinen persönlichen und gesellschastlichen Berhaltnissen.« Wie tief der junge, geiströiche Redner, Br. Robert, daS göttliche Gebot des liebreichen, herzinnigen Einsseyns der Menschen unter einander aufgreift, wird sich u. A. aus dem leitcnden Gedanken solgern und abnehmen'lassen: «Eincs ist dein Andern eng verdunden, Ein geheimnijzuoll geschlung'nes Wand Macht den Wurm des Staubes mit dem Menschen, Jrdisches dem Himmlischen verwandt.» Der Arbeitsklubb, jeden Donnerstag au^er den ^iTagen, wac im letzten Halbjahre in der Regel ziemlich, zuweilen ausierordentlich stark besucht und hauptsachlich durch Vornahme sammtlicher ^iNmidschreiben, wie sie der Reihe nach eingegangen und vom Stuhle dem Klnbb' überwiesen , worden, reichlich mit llnterhaltungsmitteln versorgt. Auch ^ier sührte der Mstr. v. St>, Br. Back, stets den Vorsitz selbst. Br. Ernst v. g. W. AllHemei n e Manrer ch roni k. Fortges etzt< Mittbeilungen vom Br. Friedrich im Rorden. Frankrcicb. V^n dem Streber der Römlinge, die seit dem lüten Jahrhunderte untergehende Herrschast über die Geister wieder zu gewinnen, und von der daraus entspringenden Unduldsamkeit gegen Alkes, was nach ihrer Ansicht zu Erreichung des vorgesetzten Zieles hinderlich ist, liesert ein Pariser Blatt einen neuen Beleg, indem es erzahlt: die dortige katholische Geistlichkeit habe sich gestraubt, dem Leic^enzuge cines Capitains, aus dessen Sarge ,s llenl, toul s'uult; nn noencl et Is ver er 1 ^orvuit,», et Is lene ec ^les cieux,« die maucerischen Jnsignlen lagen, nach beendlgtem Trauer-t^ortes- nommen würden. Diese Weigerung galt nun wohl schuldigen Emblemen der Freimaurer; man sch-mt "^mehr dad ch. das- man an ihnen AnstoH nahm, seinen Unmu-H geh°n d« Zreheit des Geistes, Zi-inheit des Willens. Empfanglrchke.t d°o Ge. doch vie'l-ichtwstreueBruderherz s-hnlichst verlangt, von d^ ^e^lichk.it vm?gt werden, und sollte ihm der Glarbe an d-» «lln. chtiq-n Baumeister aller Wetten, das B°wusttseyn gew.ss-nhaft r -«terf'illung. ftsi-s Hoff-n auf ein J-nse.ts n.cht genug-n, um w'den -wigen Ost-n -ingeh-n Zukönnen: s° wa« chm nur zu ra He,,, t^nil^i^ina aus unserm Verbande dachzu^uchcn, te.^c ^> s 'ast u.wereinbar ist, irgend eines seiner Micder !>ler um ^e zu wollen. . S v a N i e N. Ein Schreiden aus Paris vom isien ' ber d.J., w-lch-s^d-r srankische Couri-r mittheilt und dessen ^.ette ^ ^/den- wck. ?" v-rkenn-n ist. euthalt auch folgenden Sa^. ^ >2.' SR : ^ff-n und -hrlich zu Werke gehen wollen, muHte er si.i, etwa so au ' drück-n- Mag d-r vernunftige, nach Humanitat unablassg nngende M .' aw nicht bigotte und Rom's Oberherrl.chkett Hasse.,de T eil der B-wohner Spaniens den «f ^S-" d.e x 7---"ü ^ P-tti orgsam qenahrte Glaube an die u^ehlbarêett und folgers P-r ^ ^ an Mestopftr, wunoertyat.g- auch sn Auto da Fo'S, falls DominrcuS de Gazmann's Iünger dieselben wieder hervorzurusen vermochten) noch zu grosi, zu machtig, als datz der sein eigenes Beste verkennende, nur nach Sinnenlust gierige ynd von listigen Priestern zum religiösen Fanatismus lekcht erregbare Pöbel dies Alles ohne Widerstand, zum gröpren Nachtheüe des heiligen Stuhles aufgeben sollte. Rom wird unbesiegt dastehen! die Dataria von ihren Einkiinften fiir Absolutionen und Dispensationen, fiir Pallien, Spolien, Prabenden, Annaten u. s. w. nicht einen Scndi verlieren! B e l g i e n. Die Freimaurernz zu Gent Hat am 2isten December dem Advokaten Metdepenningen zur Feier seiner Freisprechung von der gegen ihn als Orangisten erhobenen Anklage ein glanzendes Fest gegeben. Sie scheint also nack) wie vor orangistisch, d. h. der vormalig^en Regierunz hold und gegen °bie Principien von ig?o u.s. w. zu seyn und die Grundlehre: Masonei Hat mit Politik nichtè zu thun, ganzlich zu ignoriren. Das Lütticher Journal Iiiscori. . 7? Acazienzweige. Vom Br. Back. ..... 7y Der Johannistag sgzy in Archimedes Hallen. Eröffnungs- und Weihereoe des Mstrs. v. St., Br. Back. Lt Welch' Zeit i st's? Festrede vom Redner Br. Kunze. » sq I nstructionsrede an die neu aufgenomnienen Br.Br.Fu nk- tz ali e l und MeiKner. Bom Redner Br. Kunze. . Y7 Das Schwesterfest in Köstritz. Veranstaltet von der Archimedes z. e. Bunde im Or. von Gera. . . lis Mit Gunst! Rede bei diesem Feste. .... 117 Freimaurerei auster der Loge. Vortrag des Brs. Edmund Wagê^c ui der August^. .... I2Y Etwas vön dem Jlluminaten-Orden. VomBr.Back. iqi Die Saule der Schönheit. Vortrag des Redners, Brs. Kunze, in der Luli^. ..... !4S Lehrlings-Tagebilcher. Erstes Blatt. In der October^ vertraulich dargeboten von Br. Funkhanel. . . IS<1 Des Lehrlings Vorbereitung und Ausnahme. . IS2 Poesie des Levens. Vortrag des Brs. Ludw. Voretzsch in der Octoberl^l. ....... ibi II. Gedichte. Arbeltsgrutz zum neuen Jabre. . . . . Z Des Archimedes Tod und Leben. Epopee, am y8stm Stistungsfeste gesungen vom Br. Pöhland. . . iz Nachtreis, wo der heimgegangenen Schwester Maurersckimuck aufgehoben. Vom Br. Ernst v. g. W. ... 27 Zuruf an einen Neuaufgenommenen. . . . qi Kettenweihespruch. . . . . - . . » 6S Der I o h a n n e s t a g. Erwogen bei der TafelLI vom Br. Fr. Wilh. Pöhland Libanon und Jordan. Eine Losung für unsern Bund am Tage der Johannesfeier, vo.n Br. Lchw. Voretzsch. . ic>g Unser Theuerstes bienieden. Toast, vom Mstr.v. St>, Br. Back, ausgèbracht. . . . . . . ll0 Zur Eröffnung der Vorfeier beun Schwesterfest m Kostritz. . « > » . ê ' Bestatigung. Vorgetragen beim Schwesterfest ist Köstrih. 122 Der Schwe stern Dank. Ausgesprochen bei derselben Gelegenheit. . . . - > > ' ' . ' Blau und Gold. Vorgetragen bei derselben Gelegenhe^t. 120 Toast auf das Wohl des 'Meisters. ..... isy Des Meisters Dank. " Welt und Himmel. Reimspruch. . . . . !LS III. Chronik des heimathlichen Vrients. I a n u a r. MonatsLH. ......... 60 Br. Brauer's silberne Hochzeit. . . > - .02 Die jahrlichen Beitrage werden um 1 Thaler herabgesetzt. . — Die Rcceptionsgelder'sollen ici Tbaler weniger betragen. . VorHZ dm Abeich vor dem Stistungsfeste. . . . . t>Z Reception der Br.Br. Jese und Sa ng er. . . . ^ Die Beamtettn der LH Archimedes zu den z Reisibretrcn aus s ^ Maurerjahr sssy. ....... Achtundneunzigstes Stiftungsfest. F e b r u a r. MonatscI. . . Vcrschiedene Protokollbücher werden -mgelegt. » . . 7S Rechenschaftsbericht vom Lahr ssss/sy. .... — M a r z. ^ Monatê^. Wahl dcê Prüfungsausschusseê. — April. Monats^i. ... . « « » ' ' . !ZS Revision der neuen ^IListe. . - - ' ' Gypsabdrücke unserer i^ISiegel werden angefertigt. . . — Die Grenze des lZ!Gartens wird genau bestimmt. . . — Maurerklubb. M a k. MonatsLI. . . « - . ' ' . Wn'deiliche Mitseier bei dem soiahngen Doctoriubuaum des Brs. Collenbusch in Cahla. . . . . . iSl) Glünckwünschungsschreiben an Br. Collenbusch. . . s? Br. Kretschmann's in Ronneburg Wiedereintrit in die LI. Der Br.Br. Kretschmann in Leipzig und v. Metzsch aus Kullmitzsch 2Zjahriges Maurerjubilaum. Juni'. MonatsLI. ...»»«>»» Br.Goldstein's Reception. Br. Förster's Beitritt zur LI im Or. von Suhl. . . — Vor^_i zum Zohannisfest. . . . - - « . l7l Reception der Br.Br. Funkhanel und Meifiner. . — Zuschrift des Brs. Collenbusch. Johannnissest. 272 Juli. MonatSLI. . . » « « Theilnahme des Durchl.Herzogs an dem Treiben unserer LZ. — August. Monats^. . . > - : .l - - - ' Berwendung für das abgebrannte Neust.'.dt bel Coburg. . I7q Br. v. Kotzau's Entlassung. . . . September. Monats^z. Br. Grasemann's Eingang i.d.e.O. . - » Entlassung des Brs. Schadewitz. . . - ^ ' Die Statuten der GrosiLI des Konigreichs Hanover zum Geschenk erhalten. . . . . » » > ' Fremdenbesuche in den lIRaumen sollen vermieden werden. — O c t o b e r. Monats^z. . . . . . « . - . Aufforderung zum fleitzigen ^ZIBesuche. November. Festmahl zum 25Ïahrigen Maureriubilaum der Br.Br. D rechsler, Fischer I., Köchlv, Kretzschmann, Landmann, Menner, v.Metzsch, Ritter, Rothe, Seissarth und Stephan, . . . » - .177 MonatêL!. . . . - - ' ^ n,' Der Br.Br. Hager I. und Seltmann und der Schwester R.itter Eingang i. d. e. O. Br.Kirchner's silberne Hochzeit. . . . . . tLZ Amtsjubilaum des Brs. Dalitzsch. - - » > Das ^Znventarium soll «rneuert und erwettert werden. . — December. MonatS^Z. > » » ' ' ' . ^ s>er Schwester Erdmannsdêrfer Eingang l.d.e.O. . — Wiederenvcihlung scimrntlicher Glieder des bisherigen Prusungs- ausschusses 'sur diese Eigenschaft. . . > ' ^ .^ Bortrag einer ^IItede des I^olisid in Pans>vdeutjch du'rch Br. Lützelbêrger. . . . - « ' ^ Arbeitsklubb. IV AUgemcine Manrer-Chronik. Der >^i Karl zum Rautenkranz im Au/g. von Hildburghausen Stiftungsfest. 2S Mainz. 2» Leipzig. . . . ^ DSnemark ^ Schweiz. ' Portugal. ^ Africa. . ' ' Leipzig. Berlin. Das Schwesterfest in Köstritz. ^22 Portugal. Grotzbntannien. ....«»>'' Preutzen. . Frankreich. ' - ' ' ^ ' ' ' ' ' Spanien. ^ .Belgien . . . Rusland V. Aekrologisches. Schwester Lütze lb erg er in Altenburg. . . - - 2S Br. Eduard Beer in Br. Grasemann in Altenburg. . . » > . I7a Br. Hager I. in Eisenberg IL2 Br. Seitmann in Hilmersdorf Schwrster Ritter in Rötha. . . . « - ' „ Br. 0.. Jgnaz Festler in Petersburg. . . - - VI. Literarisch es. KürUiche Bemerkungen in Betreff des Ziegeldeckerê. - » 2 Regierungsrescript, die E-nsur des ZiegeNeckers betreffend. . Sl Zieqeldeckergehülfen betreffend. . . . . " ^ Aucognosis. Das Buch der Selbsterkenntmst; von Hem- rich Muller. . . Redactionsveranderung des AiegeldeckerS. . . . . ivu