Jetzt scheint die Welt der Greuel voll, weiss nicht wohin ich blieken soll. Wo du nicht bist ist Hasslichkeit, ist Langeweile, weit und breit. Die ganze Menschensphare ist öde, graue Leere. Ich muss die Augen schliessen, die Wunderstunden noch einmal erinnernd zu geniessen. Dass ihre Wonne, ihre Qual sich dauernd fesseln Hessen, mit all den sfissen Küssen! Was solche macht'ge Liebe tut ist immer rein, ist immer gut, das lass ich mir nicht rauben. Der Vater aller Liebe war dabei und segnet' uns sogar, so ist mein fester Glauben. 8 Nun geh ich traumerisch herum vor jeder Frage lachelnd stumm, Weiss nicht in welchcr Welt ich bin, Sie scheint voll Leid und Grauen. Die gute Liebe, immerhin, lasst mich durch innerlichen Sinn die höchste Schönheit schauen. 9 n. DIE BEGEGNUNG. ( Yéu-Wang spticht:) Es war die laue Luf t voll süsser Herbstes-Duft. Es brannten wohl Lampen in dem Garten, wo die Liebenden einander erwarten — auch die hohen Sterne sah man funkeln Doch es gab da auch ganz dunkle niedliche Stellen zwischen den Buschen. Da sah ich die Paare wie Schatten huschen und lautlos vorüber gleiten, Und von allen Seiten klang das selige Liebesflüstern, leise und lüstern .— Und es kam mir doch so wirklich vor als sangen wir mit in dem Liebeschor — Oder soll es alles nur ein Schein, Eine Vision gewesen sein ? 10 III. STELL DICH EIN. (Yéu-Wang spticht). Der Vollmond schien, der Nebel stieg, wir sassen am stillen Grunde, und sprachen lang und f eierlich von unsrem Seelenbunde. Der Leib, der wird nicht lang bestehn, Was kümmert uns sein Treiben! wenn nur bei seinem Untergehn die höchsten Wonnen bleiben. Das höchste Glück der Traulichkeit das wird uns bleiben müssen, wenn auch dahin die liebe Zeit von Rosen und von Küssen. 11 IV. WOHER? (Lied des Yéu-Wang). Wohcr ist deine Herrlichkeit, du allzuliebes Kind, dass deine Züge allezeit mir wie ein Wunder sind ? Ob du auch schön bist weiss ich nicht, du bist mir viel zu traut, nur weiss ich dass ein Himmelslicht aus deinen Augen schaut. 12 V. YÊU-WANG AN PAO-TSZ. OKaiserin, das ist nicht recht wie du verfahrst mit deinem Knecht. Du zündest das Feuer im Herzen ihm an, Dann soll er sich retten wie er nur kann — Du hast ihm die Ruh aus der Seele genommen dann sagtest du: „er soll wiederkommen 11 Eh ich wiederkomme, o Kaiserin! ist langst mir verschwommen Seele und Sinn, bin langst ich versunken ins Feuermeer, da giebt's weder Küssen noch Kosen mehr. 13 VI. SPRUCH DER PAO-TSZ. Da sprach die hehre Liebes-Kaiserin: Dichter! dem ich wirklich sehr gewogen bin ei! vergiss nicht deinen Herrn zu fragen — wenn du wieder oben bei Ihm bist — wie's um Gottes Willen möglich ist so viel scharfe Plagen, ohne Klagen zu ertragen. VIL DER DICHTER ANTWORTET. Oschone Pao-Tsz, ich wills dir sagen: es giebt ein Haus, da kann ich taglich sein, da schmilzt zusammen alle Feuerpein zu einer hoch-erhabenen Melodie. Man wird beseligt, und man weiss nicht wie — Aber auch im Freien giebt es Ruh' wenn die Baume so beredsam schweigen, wenn es blitzet zwischen dunklen Zweigen und der Vollmond weinet still dazu. — Weine dann auch, liebe Kaiserin! Weinen ziemt dir besser ab das Scherzen. Alle Schmerzen schwimmen auf dem Tranenstrom dahin. 15 VIII. PAO-TSZ AN DEN DICHTER-KAISER YÉU-WANG. Gehst schon von hier ? Du lasst in meinem Weh mich ganz allein? Mir liegt die Seel' im Dunkeln, wie nachtlich eine stille, tief e See worin Gedanken wie die Sterne funkeln und wo die ganz' Unendlichkeit sich spiegelt, von tragen Wellen traumerisch gewiegelt «— Was will dein Ruf ? Was willst dass aus mir werde? gebunden bin ich ewig an der Erde ~ Der Regen rauscht und fallt und kann nicht steigen, so fallen meine Tranen immer wieder, ich horche still und kann nur liebend schweigen, ich habe nur das Leid, du hast die Lieder. 16 XXXIII. DER KRIEG. (Ein Kriegsherr spticht:) Liebling der Götter! nun verzaget nicht! Die Majestat lassen wir nicht beleid'gen! Wir wissen Reich und Kaiser zu vertdd'gen, wir streiten kühn und kennen unsre Pflicht. Zu Diensten stehn dir ungezahlte Scharen. Wir haben Waffen, glanzend, scharf undschwer. Die Drachenfahnen wehen über'm Heer, wir fürchten nicht die schrecklichen Tartaren. Wir werden riesen-grosse Feuer zünden, die Feindes Naherung weithin verkünden. Die grossen Trommeln werden dann geschlagen und weh' den armen Teufeln, die es wagen den Drachen, stahl-gepantzert, zu bedrobn. Ein ungeehrtes Grab ist bald ihr Lohn. Schön ist der Krieg, und würdevoll der Tod, geütten auf des höchsten Herrn Gebot. Nur die für Reich und Kaiser sterben, sollen das Himmelreich erwerben. 42 XXXIV. KLAGE DER PAO-TSZ. Ach, noch immer muss ich fragen: Wie ist Wehmuth zu ertragen ohne Klage, alle Tage? Was ist denn der Liebe Schuld? Warum bringt doch immer treue Liebe solche bittre Reue? Gott der Liebe, gib Geduld! Der Du nachtlicht mir erscheinest, Ach! erklar warum Du weinest! Warum ist die Welt so trübe? Was war Leben ohne Liebe? Wo ist Liebe ohne Leid? — Vater der Barmherzigkeit? 43 XXXV. SEHNSUCHT. (Yéu-Wang spvicht zu Pao-Tsz.) Noch immer Tranen? ruhelos Sehnen nimmer gestillt? — Zu wildem Bangen steigt das Verlangen stets unerfüllt «— So lang ich dich nicht lacheln seh verzehrt mein Herz ein scharf es Weh — Was schert mich Kaisertum und Reich! Ich gabe Hab' und Seele gleich, ich gabe Mond und Sonne für dich und deine Wonne — — 44 XXXVI. PAO-TSZ ANTWORTET: Hcrr! so klug und hochgesinnt, trau nicht jeder Herzens-Regung, Scheint dir nicht, nach Ueberlegung. jeder Untertan dein Kind ? Tragst du nicht des Volkes Reue jahrlich zu der Tempelweihe? — Sühnest du nicht ihre Schuld, und bedingst der Götter Huid ? Solltest du Gesetze schanden, traurig ging' das Reich zu Enden — 45 DEUTSCH - CHINESISCHE LIEBES-M0SA1K DURCH FREDERIK VAN EEDEN AMSTERDAM - W. VERSLUYS LIEBES-MOSAIK Alle Rechte porbehalten DEUTSCH-CHINESISCHE W* LIEBES-MOSAIK AUS DER WAHRHAFTIGEN GESCHICHTE VON DER SCHONEN. ERNSTEN FRAU PAO-TSZ UND VON DEM VERLIEBTEN DICHTER-KAISER YÉU-WANG, IN HOCH-DEUTSCHER SPRACHE GEDICHTET DURCH FREDERIK VAN EEDEN AMSTERDAM — 1923 — W. VERSLUYS. PROLOG. lm Jahre 781 vor Christo trat der Kaiser Yéu-Wang, aus der Dynastie Tchéu, die Regierung in China an. Er heiratete und bekam einen Sohn genannt Y-Kiü. Der Kaiser war weise und fromm, von reinem Wandel, geliebt von seinen Untertanen, bis zu drei Jahren nach seiner Thronbesteigung. Da sah er die schone Frau Pao-Tsz, und verliebte sich in sie. Sie schenkte ihm einen Sohn genannt Pé-Fu. Diesen wollte der Kaiser an die Stelle von Y-Kiü setzen. Er verbannte die Kaiserin, seine Frau, und ihren Sohn, den Thronfolger Y-Kiü. Dadurch entstand grosser Aerger. Die Grossen des Reiches kamen zu dem Kaiser um ihn zu warnen. Ehrerbietig, aber eindringüch forderten sie die Entfernung der Pao-Tsz, die der Kaiser als Kaiserin erheben wollte, und von ihrem Sohn Pé-Fu. Der Staat litt sehr unter des Kaisers grosser Verschwendung, und der Pao-Tsz wurde vorgeworfen dass sie den Kaiser abhielt von seinen Regierungspftichten. Im ganzen Reich wurden scharfe Satiren geschrieben und vom Volke wiederholt. Die verbannte Kaiserin entwich mit ihren Verwandten nach der Tartarei und man fürchtete allgemein einen Einfall von diesen schrecklichen Nachbarn. Die Spannung nahm zu. Aber Yéu-Wang liebte seine Geliebte bis aufs ausserste und gab nicht nach. Jedoch in der Furcht vor einem Bunde der Unzufriedenen mit dem Erbfeind jenseits der Grenze—sammelte er ein grosses Heer. Er ordnete die Truppen die ganze Tartarische Grenze entlang und befahl die ausserste Wachsamkeit. In dem Falie einer feindlichen Naherung sollten alle herbei-eilen, die grosse Trommel sollte geschlagen, und gewaltige Signalfeuer sollten sofortangezündet werden. Nun war die Frau Pao-Tsz eine sehr ernste Frau. niemand hat sie jemals lachen sehen, und vergebens bat sie der verliebte Kaiser, doch nur einmal zu lacheln, dann ware er glücklich. In seiner Verzweiflung fiel es dem Kaiser ein, einen ungeheuern Scherz zu machen, um das lang ersehnte Lacheln hervor zu rufen. Er liess einen falschen Alarm geben. Da kamen die Truppen des Yéu-Wang zusammen, die grosse Trommel wurdegerührt, und die Riesenfeuer wur den angezündet. Fürsten, Mandarine. kamen herbei. Wohin man nur blickte sah man Bewaffnete. die den Feind suchten. Wichtig-tunde Krieger, dicke Generale mit Fahnen und grossen Schwertern kamen hinzu geritten. Aber der Feind war nirgend zu sehen. Bei diesem Schauspiel flng die Frau Pao-Tsz zu lacheln an. Der Kaiser war entzückt. Sein Streich war gelungen. Aber die Krieger gingen wütend nach Hause, und schwuren sich niemals wieder zum besten halten zu lassen. Da kamen die Tartaren wirklich heran. Aber niemand kam auf die Warnung der Signale. Der Kaiser wurde gefangen und getötet. Pao-Tsz wurde weggefuhrt, ihr Sohn Pé-Fu seiner Würde beraubt,und der legitime Thronfolger Y-Kiü zum Kaiser erhoben unter dem Namen Ping-Wang. Die nachfolgenden Verse bilden die lyrische Essenz dieses dramatischen Ereignisses. 6 I. DAS SEIDENKLEID. (YéarWang an Pao~Tsz). Es glitt dein weisser Leib aus schwarzer sanfter Seide, wie ein blitzendes Schwert aus dunkier Purpur-Scheide, O herrlichste Augenweide. Du zartes, schwarzes Seidenkleid, mit bunten Falterlein bestreut, am Ende hab ich doch entdeckt was du so neidisch hieltst versteekt. Ach! Schönes viel hab ich geschaut, den Feuerblick, die weisse Haut, den reichen Strom von dunklem Haar, die Tranen, mild und klar. 7 IX. DES DICHTERS ANTWORT. Es lieben dich die Menschen und die Sonne, wenn du auch bleibst wie das Gebirge stumm. Aus deinem Leid entsteig t die höchste Wonne und schwebt wie glanzendes Gewölk herum. Wo dich berührt der Sonne Feuerblick gebarest du ein unermesslich Glück. 2 17 X. ÜBLE LAUNE. Bist du jetzt mir böse, arges Weib ? Binst auf unsren wei ten Wanderungi hielt ich doch umschlungen deinen weissen jungen herrlich schonen Leib— War das dir nur leer er Zeitvertreib ? 18 XI. GUTE LAUNE DER PAO-TSZ. Geh doch mit mir auf die belebten Strassen, der Naschereien Ffille zu besehn, wo alles prunkt und glitzert fiber M assen, wo bunt-geschmückte Weiblein lachelnd gehn und im Laternen-Glanz sich schelmisch freun — da wird Balsam ffir meine Herzens-Wunden inmitten dieser Freude wohl gerund en. 19 XII. YÉU-WANG ANTWORTET. Du irrst dich, liebe Pao-Tsz! verzeih 1 mich freut das helle Strassenglück nur massig, da wohnen Schlangen bunt und vielerlei, die sind sehr giftig und gefrassig. Zieh dich aus dieser Hölle bald zurück, und such mit mir ein mehr erhab'nes Glück. 20 XIII. YÉU-WANGS TRAUM. Aus Weiss und Dunkelviolett hat mich ein Traum beiückt. Es blühte Mohn auf meinem Bett, den hab ich dreist gepflückt. Zwei Mücken sangen ein Duett und tanzten hochbeglückt. Die Sterne sagten: „ach,'wie nett 1" und schienen ganz entzückt. 21 XIV. DIE HERBST-ZEITLOSE. (Lied von Yéu-Wang und Pao-Tsz zusammen). Die rote Sommerrose, das bunte Falterlein, doch auch die Herbst-Zeitlose soll uns gesegnet sein. Die Schmetterlinge schweben dicht überm Blumenherz, das deutet ewig Leben und heissen Liebes-Schmerz. Aus Herbst und Lenz zusammen entsteht das schönste Leid. Da steigen Liebes-Flammen in die Zeitlosigkeit. 22 XV. LENZ UND HERBST. (Lied des Yéu-Wang). Dir ziemt der Frühling, mir das Pallen der welken Blatter übernacht. Für dich der Vöglein fröhlich Schallen für mich des Herbstes ernste Pracht. Nichts destowen'ger treu verbunden, atmen die Seelen gleiche Luft, und haben Einen Grund gefunden für Blatterfall und Blütenduf t. 23 ■BBRaUtHHOHI XVI. GEBET DER PAO-TSZ UND DES KAISERS YÉU-WANG ZUSAMMEN. Erhör uns, Herr des Leidens und der Liebe! Wir wissenkaum woDeineStimmerauscht, Wir suchen Dich in jedem süssen Triebe» und haben das Rotkehlchen oft belauscht, wie es vor dem gewalt'gen Abendrot bescheiden zwitschert seine Liebes-not. Da musst Du sein, wo Liebe sich ergiesst, wo heisse Sehnsucht klagt mit sanftem Spruch, wo aus Verwesung neues Leben spriesst, wo heller Segen kampft mit dunkelm Fluch, da hilf uns Deine Sprache zu verstehn, damit wir würdig durch die Zeiten gehn 1 24 XVII. YÊU-WANG SINGT: Ach deine weissen Glieder sind so verfanglich und meine heissen Lieder so unzulanglich 25 XVIII. DER WASSERFALL. (Spruch des Yéu-Wang.) Mit weissen Tatzen springt aus dunkel-umlaub tem Felsen tor, der Wasser-leu hervor. Und wieder und wieder schwingt er sich wütend auf die glatten Steine, dass die Blatter ringsum zittern und weinen. Jedoch über seine böse Tücke baut sich eine wunderbare Brücke, ein friedlicher Bogen in farbigem Glanz, der über dem wilden Wasser-Tanz sich zeigt, wie des Ewigen Wille, regungslos stille. 26 XIX. WARNUNG DER PAO-TSZ. Mem guter Freund, nun höre eifrig zu, es gilt die hohe Würde deines Lebens! Nichts bessres giebt es ab die Seelenruh und ohne sie bemfihst du dich vergebens. Du bist der Fürst von denen die mich hassen, solist ihnen der geliebte Herrscher sein — nun zögre nicht, gleich musst du mich verlassen, und dieses Opfer keineswegs bereun. Ich zieh mit meinem Kindlein still von dann en, bis wo die Walder im Gebirge stehn, wo weicher Schnee lastet auf düstren Tannen, und ew'ger Nebel schweigt in stummen Wehn. 27 XX. DER SCHMETTERLING. Lied des Yéu-Wang. Lieblicher Schmetterling I Fliegende Blume du! Wie herrlich glitterst du! Ach warum zitterst du ? neigest dich ohne Ruh deinem Gefahrten zu, immerfort zartlich *— Sieh! das belehrt mich. Du kannst ja wandern wo dich die andern Blumen beneiden — Du kannst dich heben zum freien Leben. Doch du willst leiden, liebend dich geben, zuckend verscheiden, zitternd in Liebeswehn Selig vergehn — 28 XXI. DIE ERNSTE SPRICHT. Urn mich allein willst du dein Reich verscherzen ? und was hast du den Deinigen getan ? Bringt das Genesung meinem wunden Herzen? Fangt da das Land der Seelenruhe an ? Mit nichten, Herr! du hast ja Weib und Kind. Die sind auf dein Verbannungswort geflohen. Du solist nicht ruhen eh' die glücklich sind. Die Rache naht, und deine Feinde drohen. 29 XXII. DAS WUNDERBETT. Lied des Yéu-Wang. Auf deinem dunkeln Haar ruh ich im Traum, Das tragt mich wunderbar durch cw'gen Raum — Das Bettchen duf tig weich bleib ich umfassen, Sogar im Himmelreich will ich's nicht lassen — 30 XXIII. DIE ERNSTE SPRICHT ZU YÊU-WANG. Hast du mir denn zu weinen nicht geraten ? Wer könnte lachen unter schwerem Fluch? War da das Ende deiner hohen Taten ? Schmahlicher Mord und trüber Ehebruch ? Treib nicht mit heiligen Gesetzen spott! Du solist mich lassen, also will es Gott. 31 XXIV. DAS LACHELN. (Der Verliebte antwovtet:) Mir ist dein Lacheln wie ein Rosengarten, Wo die Springbronnen platschern, Kinder spielen, wo weise Manner über ernste Ziele bedachtig reden, und der Sonne zarten Nachmittagglanz ergebungsvoll erwarten. O lachle doch, Geliebte, wo du lachelst da lacheln alle Blumen, alle Sterne. Wo du mit deines Atems Hauch mich f Schelst da sterb ich gerne. 32 XXV. VISION DER PAO-TSZ. Allnachtlich kommt zu mir der bleiche Maan. Es blutet ihm die Stirn, auch seine Hande sind ganz durchbohrt. Mit Wehmuth ohne Ende schaut er mich an. Und immer mit schmerzhaft verschwieg' nem Munde, oeffnet er langsam sein schnee-weisses Kleid, und deutet auf die tiefe, rote Wunde in seiner Seit' Wer hat Dich denn so auf das Herz geschlagen, Du schoner, milder, schmerzensreicher Gast? Du schaust ab hattest Du för mich getragen die Todes-Last 33 3 XXVI. DIE SPINNE. Lied des Yéu-Wang. Falsche, rasche Spinne, was bast du im Sinne ? Böses hast du vor! Sieh nur dein Gebarden ! Mörd' rin willst du werden dessen, der sich dir hingiebt und gestraft wird, weil er liebt. Liebestrunkner Tor! Winzig kleiner Ehegatte! Vorsicht! Vorsicht! auf das glatte Fadchen zu der f eisten Braut, die mit ihren Dutzend Augen hamisch lüstern dich beschaut. Du wirst ihr, mit Haar und Haut, grade noch zum Frühstück taugen wenn die Hochzeit ist vollbracht. 34 Tapfrer Eh' mann einer Nacht! Du hast meine Sympathie. Du zeigst mir noch einmal, wie man im grossen Stile liebt, und die Liebe tragisch übt. Kleiner Held, du urteilst richtig, edler Weisheit angemessen. Tod und Leben sind ganz nichtig. Nur die Liebe, die ist wichtig! Und am Ende, welt-verg essen, von der Liebsten aufgefressen, findst du reinste Seligkeit. Lehre mich, du kleine Spinne I dass ich auch dein Loos gewinne, opfer-freudig, ganz bereit, jahen Tod und höchstes Glück find' im gleichen Augenblick. 35 XXXI. DER REICHSVERWALTER. (an den Kaiser Yên-Wang). Hochmacht'ger Herr, aus göttlichem Geschlecht, wir nahem uns furchtsam deinem Throne ■—■ von dir erhoff end Weisheit, Gnad' und Recht — und Milde deinem Weib und deinem Sohne. Als Göttersohn solist du hier redlich walt en, nach al tem Brauch und heilig reiner Sitte. Aus meinem Mund redet des Volkes Bitte: du solist das Recht und das Gesetz er halten. 40 XXXII. YÉU-WANG IM ZORN. Was bewegt ihn, frecher Hund! Will er mir mein Höchstes rauben? nennt er sich des Volkes Mund? Soll ich seine Lügen glauben? Kaiser bleib ich, stark und machtig, Wehe dem, der niedertrachtig dem Gesetz, das in mir lebt, übermütig widerstrebt. Nur der Schönheit bin ich Knecht, Lieb' und Schönheit sollen gelten I Liebe nur bewegt die Weiten, Schönheit ist das höchste Recht. 41 Die beiden schonen Augelein die bleiben jetzt für immer mein. Der Liebreiz deiner Hande gehört mir bis zum Ende. Nun mogen Erd' und Welt vergehn, dein süsser Anblick bleibt bestehn, der Wurf ist mir gelungen! der hohe Preis errungen! 4* 51 XLI. DER MANDARIN. (Ein alter Mandarin spricht zu Yéu- Wang). Mein hoher Herr! die Lieb' ist sehr gefahrlich. Aus ihrer Zaubermacht entkommst du schwerlich. Sie trübet oft, mit Schlauheit und Geschick, des Weisen freien, unbefang'nen Bliek. Wir sind umringt von vielen bösen Geistern, die gerne einer Seele sich bemeistern — Auch mit der Schönheit muss man Vorsicht haben, wenn man an ihrer Quelle sich will laben. Der Trunk ist sfiss. Jedoch, O Herr, bedenke! es giebt auch sehr berauschende Getranke. Wer weiss, was wir für Ewiges verder ben wenn wir in Hass und Trug, ohn' Anstand sterben ? Jenseits des Grabes giebt es noch ein Land, und was da vorgeht bleibt uns unbekannt. 52 XLII. VERHEISSUNG. (Pao-Tsz sprichi. Sonnet). Nach siebenhundert ein und achtzig Jahren, Wird Er erscheinen der die Menschheit Hebt und jedem, der sich traulich Ihm ergiebt den Weg zum Himmelsfrieden offenbaren. So sprach Er, und versprach das höchste Gut den Herzen die nach Gottes Licht verlangen. Den, der dann noch in Sünden bleibt gefangen will Er erlösen mit dem eig'nen Blut. So lass uns, teurer Freund! den Tod nicht suchen, doch bis er kommt, stark und demütig sein, damit die Nachwelt uns nicht soll verfluchen, und wir unsre Verblendung nicht bereun, weil wir, wie durch die Liebe ganz Betörten, den reinen Ruf der Menschlichkeit nicht horten. 53 YÉU-WANG: Ja, das Ende ist gekommen. Furchtbar ist mcin Herz beklommen. Gibt es noch ein andres Leben ? Kann es da Vergebung geben ? Wird es trennen dich und mich, in Verödung ewiglich ? PAO-TSZ: Liebster! lass die Liebe walten. Von unzahligen Gestalten ist der Himmelsraum bewohnet. Er der über Allen tronet, liebt uns zartlich, unaussprechlich, weiss auch dass wir sind gebrechlich, lehrt uns durch Beschaulichkeit namenlose Traulichkeit. Liebster! suchst du Seelenruh'? trau dich Seinen Armen zu. 58 XLVIH. DEM ERLÖSER DANK. Nun hat Dein mildes Licht den Wahn verjagt und alles Elend bricht das mich geplagt. Eisfesseln sind gesprengt, die Tranetaut, Unendlichkeit umfangt mich warm und tcaut. Ein neuer Morgen tagt, die Nacht ist hin, und Gottes Stimme sagt in mir: „Ich bin!" Sein Lacheln glanzt mir zu bekannt und nah. Heilige Ruhe, du bist wieder da — 63 INHALT. Pag. Titel, Prolog. I. Das Seidenkleid 7 9 II. Die Begegnung 10 III. Steil dich ein || IV. Woher? 12 V. Yéu-Wang an Pao-Tsz 13 VI. Spruch der Pao-Tsz 14 VII. Der Dichter antwortet 15 VIII. Pao-Tsz an den Dichter-Kaiser Yéu-Wang . . 16 IX. Des Dichters Antwort 17 X. Uble Laune 15 IX. Gute Laune 19 XII. Yéu-Wang antwortet 20 XIII. Yéu-Wangs Traum 21 XIV. Die Herbst-Zeitlose 22 XV. Lenz und Herbst 23 XVI. Gebet von Pao-Tsz und Yéu-Wang .... 24 XVII. Yéu-Wang singt 25 XVIII. Der Wasserfall 26 XIX. Warming der Pao-Tsz 27 XX. Der Schmetterling 28 XXI. Die Ernste spricht 29 XXII. Das Wunderbett 30 64 XXVII. SPRUCH DER PAO-TSZ. Gcliebter Herr, — nun sollen meine Zahren sich ins Unendliche vermehren, weil deine kaiserliche Kraft sich übt in Spinnen-Leidenschaft. Der Mensch soll seinesgleichen nicht verderben und nur für Gott, nicht für die Menschen sterben. So lehrt es mich der Freund, der jede Nacht vor mir erscheint, strahlend in Liebespracht. 36 XXVIII. SPRUCH DES YÉU-WANG AN PAO-TSZ. ÜBER DEN TOD. Warum muss ich bei dit immer denken an den alten, kalten, grauen Tod ? Warum soll ich Schönheit, Lust und Not in ein dumpfes Grab versenken ? Wer hat mir des Lebens Schatz gegeben ? Wer nimmt ihn so grausam wieder ab ? Hab ich denn gebeten um ein Leben das doch immer endet in ein Grab ? Wohl will ich ertragen Leid und Fluch, nicht des Todes übelen Geruch ..... Pfuil 37 XXIX. LEBEN UND TOD. (Antwort der Pao-Tsz an Yéu-Wang). Mein Freund! du kennst der Seele Tiefe nicht. Da gart es, wie im Busen der Vulkane. Da drangt's herauf, da schmieden die Titanen, Da lebt der Gott der uns von Liebe spricht. Wir müssen leben, weil der Ew'ge lebt. Von Ihm, von Ihm nur haben wir erhalten die Kraft, die einst in Tausenden Gestalten sich wird entfalten, und zum Himmel strebt. Der Tod ist nur Gehilfe, der erganzt das Werk des heil'gen Duiders, lichtumkranzt. 38 XXX. SELBANDER. (der Verliebte spricht). Du Seelenfried! du Himmelsweib! du schönste Seel' im schönsten Leib! wie weit ich von dir wandre wir gehen doch selbander. Selbander durch die ganze Welt, durch Aether-Raum und Himmels-Zelt, bis wo die Sterne glühen, Selbander woll'n wir ziehen. 39 XXXVII. GESETZ. (Spruch von Yéu-Wang). Die Pflichten und Gesetze, durch Worte eingeengt, das sind die bösen Netze womit man Seelen fangt. Wer heiter sich bewahret der findet freies Glück. Der Ew'ge offenbaret sich nur im Augenblick. So bin ich froh und lache und folg' der Schönheit Spur. Mein liebes Lieb, erwache! und höre meinen Schwur. Mit uns'rem alten Drachen will ich ein Spasslein machen, wie niemand noch erfuhr, da musst und solist du lachen,. und war's ein Lacheln nur. 46 XXXVIII. FALSCHER ALARM. (Der Kriegsherr ruft). Trara! Trara! Der Feind ist da! Ungezahlte Scharen! Schreckliche Tartaren! Blutige Barbaren! Auf nun! auf zur Wache! Zündet grosse Feuer an! Grimmig droht die Rache! Weckt das Ungeheuer dann! Ruft des Reiches Wappen-Tier, den gewalt'gen Drachen hier, der mit seiner Riesenkraft sicher uns den Sieg verschafft. Für den Kaiser sterben wir. Auf nun! auf zum Sieg! Heilig ist der Krieg! Trara! Trara! Trara! Der böse Feind is nah! 47 XXXVII. GESETZ. (SpTuch von Yéu-Wang). Die Pflichten und Gesetze, durch Worte eingeengt, das sind die bösen Netze womit man Seelen fangt. Wer heiter sich bewahret der findet freies Glück. Der Ew'ge offenbaret sich nur im Augenblick. So bin ich f roh und lache und folg' der Schönheit Spur. Mein liebes Lieb, erwache! und höre me in en Schwur. Mit uns'rem alten Drachen will ich ein Spasslein machen, wie niemand noch erfuhr, da musst und solist du lachen,. und war 's ein Lacheln nur. 46 XXXVIII. FALSCHER ALARM. (Der Kriegsherr ruft). Trara! Trara! Der Feind ist da! Ungezahlte Scharen! Schr eckliche Tartaren! Blutige Barbaren! Auf nun! auf zur Wache! Zündet grosse Feuer an! Grimmig droht die Rache! Weckt das Ungeheuer dann! Ruft des Reiches Wappen-Tier, den gewalt'gen Drachen hier, der mit seiner Riesenkraft sicher uns den Sieg verschafft. Für den Kaiser sterben wir. Auf nun! auf zum Sieg! Heilig ist der Krieg! Trara! Trara! Trara! Der böse Feind is nah! 47 XXXIX. DER DRACHE. (Spruch von Pao-Tsz.) Ach du armer, dicker Drache! Will' verzeihen wenn ich lache —» Grfine Bestie, plump und dumm walzt du dich im Schlamm herum. Deine grassliche Gestalt ist das Sinnbild der Gewalt. Blut-begier'ger Menschen-frassl Lebest nur in Gier und Hass. Nutzlos wird dir deine Kr aft voll von böser Leidenschaft. Warte nur! ein gift'ges Pfeikhen und du lebst nur noch ein Weilchen. Ob du Feuer spuckst in Wut, von des Ritters Lanz getroffen, bald zerrinnt dein schwarzes Blut. 48 Ohne Trost und ohne Hoffen Kehrst du zu der Hölle Glut. Lacherlicb.es Ungetier! bist du uns'rer Fahnen Zier? Solist du, geistlos und gemein, Wappentier des Reiches sein? Ol ich lache armer Drache! O! ich lache, lache, lache 4 49 XL. LIEBES-LIED. (von Yéu-Wang). Nie hab' ich dieser Lust genug: in deine Augen, treu und klug, mit endlosem Vertrauen, unabgewandt zu schauen. Da liegt mein lichtes Marchenland 1 Wo wir beseligt, Hand in Hand, auf Blumenwiesen weiden, in immer neuen Freuden. Da scheint die Sonne immer klar, da wachst die Blume wunderbar, die Blume deiner Güte, die mir so herrlich blühte. 50 XLIII. KWAN-YIN. (Vision von Pao-Tsz.) Da schien es mir als neigten alle Sterne sich tief vor aller Schöpfung Königin. Da trat heran aus hcht-errullter Ferne, mit Ihrem Kind, die himmlische K wan-Yin. Und um Ihr Haupt da strahlte klar und rein ein Glanz wie nur der Ewge ihn kann geben, das Licht der Gnad' die alles kann verzeihn, der lichte Liebesgrund von allem Leben. Und in der blauen Himmels wölbung klang ein Chor, der wiederhallte nah und fern, und eine wunderbare Stimme sang: „Seid froh! anschaut die Mutter unsres Herrn!" Aus allen Spharen dann die Engel kamen und beteten die holde Mutter an, und Ihren Sohn, den Sie von Gott gewann, Doch nicht Kwan-Yin, Maria war Ihr Namen. 54 XLIV. ZUKUNFT. (Lied des Yéu-Wang und Pao-Tsz zusammen) Wir werden einmal still gelassen vom hohen Himmelrande schaun und mit gelindem Bliek umfassen der fernen Erde traute Au'n, den Tummelplatz von uns'ren Trieben, die schone Welt von Duft und Klang, wo uns zu heilig-ernstem Lieben der Sinne heiss Begehren zwang. Da wird uns alles Leid erscheinen ein Anblick der uns lacheln macht, wie bei des Kind'leins bittrem Weinen die gute Mutter tröstend lacht. 55 XLV. ZWIEGESPRACH IM WALDE. YÉU-WANG: Lautlos gehen unsre Schritte in des dunkeln Waldes Mitte, auf dem weichbemoosten Grand. Nur die Wasser tun sich kund. In des hohen Wipf els Laube flattert eine spate Taube — Weh! geschieden muss nun werden, nimmer finden wir auf Erden unsre Wonne, unser Glück, unsre Seligkeit zurück. PAO-TSZ: Dank dir, dass du bist gekommen. Alles wird uns nun entnommen. Können wir vor'm Schicksal fliehen? dem Verhangnis uns entziehen? Kurze Frist ist uns verliehen! Flüchten wir mit unsrem Kinde festentschlossen und geschwinde? Horch! es ruft der Eule Schrei: „Irdisch Glück geht bald vorbei." 56 YÉU-WANG: Nein, dem ist nicht zu entgehen. Das Gerechte muss geschenen. Hat dein Spruch es nicht verkündigt? Bitterlich hab ich gesündigt. Willig will ich 's eingestehen. Bin ich nicht des Reichs Verrater? Ein verruchter Missetater? Wohin könnt ich furchtlos genen? Buss' und Reue tun uns Not. Heute lacht nur noch der Tod. PAO-TSZ: Eule! Eulel wein' und heule! zarte Taube! Ach beraube nicht den Wald von deinem Ton, der so innig, und so traurig so wehmütig klingt und schaurig — Ist so nah das Ende schon? 57 YÉU-WANG: Sahst du Ihn ins Angesicht ? PAO-TSZ: Wie ein Wirbelsturm von Licht. YÉU-WANG: Wie mag Seine Stimme sein ? PAO-TSZ: Wie ein schlafend Kindelein. YÉU-WANG: Werd ich dich sogleich erkennen ? PAO-TSZ: Keine Kraft vermag zu trennen was die Liebesmacht verbindet, wenn auch Klang und Farbe schwindet. YÉU-WANG: Ruf' uns Gott! wir sind bereit! PAO-TSZ: Urgrund der Brhabenheit! zu Dir! 59 XLVI. TODESURTEIL. (der Reichsverwalter spricht) t So höre du, der Sohn des Himmels hiess, nun deiner Uebeltaten Schreckenskunde. Es naht unfehlbar die Vergeltungsstunde für den der ruchlos Pflicht und Amt verliess. Man hat dir anvertraut die höchste Macht, da hast du aus dem Quell der Lust getrunken, und bist ins tiefe Freudenmeer versunken, und Gottes Mahnung hast du frech verlacht. Erhabenheit vertragt das Lachen nicht — Des Menschen Witz hat nur den Klang des Spottes, Schönheit und Liebe sind das Lacheln Gottes. Doch Selbstverleugnung ist der Menschen Pflicht. Tief ernste Weisheit und gestrenge Zucht, die sollen uns zu Lieb' und Schönheit führen, — doch wer sich von dem Teufel lasst beirren, er sterbe, und sein Namen sei verflucht. 60 XLVII. DAS KREUZ. (Spruch von Pao-Tsz.) Owahrer Traum! O helle Nacht! O segensreiche Wunden I Einst wird die grosse Tat voUbracbt. Der Herr gestand's. Er hat die Macht die Menschheit zu gesunden. Noch muss es dauern lange Zeit, Jahrhunderte gar Viele. Dann kommt der Retter, hilfsbereit, und führt, von jeder Qual befreit, die Menschheit sanft zum Ziele. Dann will die Gotterfüllte Magd, Ihn ab ihr Kind gebaren, und als darauf der Morgen tagt, dann hat der Mensch genug geklagt und weint nur Freudezahren. 61 Der Gottessohn will alle Schuld für alle Menschen leiden, bis durch des ewgen Vaters Huid, der Mensch, in Demut und Geduld, das Kreuzholz tragt mit Freuden. Dann giebt der Herr sein Fleisch und Blut als Opfer zu verzehren, bis sich vor diesem höchsten Gut der Hof des Himmelreichs auftut, zu Gottes Lob und Ehren. 62 Pag. XXIII. Die Braste spricht zu Yéu-Wang .... 31 XXIV. Das Lacheln 32 XXV. Vision der Pao-Tsz 33 XXVI. DieSpinne 34—35 XXVII. Spruch der Pao-Tsz 36 XXVIII. Yéu-Wang an Pao-Tsz über den Tod . . . 37 XXIX. LebenundTod 38 XXX. Selbander 39 XXXI. Der Reichsverwalter 40 XXXII. Yéu-Wang in Zorn 41 XXXIII. DerKrieg 42 XXXIV. Klage von Pao-Tsz 43 XXXV. Sehnsucht 44 XXXVI. Pao-Tsz antwortet 45 XXXVII. Gesetz 46 XXXVIII. Falscher Alarm 47 XXXIX. DerDrache 48-49 XL. Liebeslied 50-51 XLI. DerMandarin 52 XLII. Verheissung 53 XLIIL Kwan-Yin 54 XLIV. Zukunft 55 XLV. Zwiegesprach im Walde 56—59 XLVI. Todes-Urteil 60 XLVII. DasKreuz 61-62 XLVIII. Dank dem Erlöser 63 Volleniet im Januar 1923. F. v. E. 65