DAS BIJCH ESTER, NACH DER SEPTUAGINTA HERGESTELLT, UBERSETZT UND KRITISCH ERKI-ART. DAS BIJCH ESTER, NAC11 DER SEPTUAGINTA HERGESTELLT, UBERSETZT UN'D KRITISCH ERKLART. DAS BUCH ESTER, NACH DER SEPTUAGINTA HERGESTELLT, ÜBERSETZT UND KRITISCH ERKLART VON GL J jY II JN", Professor in Königsbcrg. BUCHHANDLUNG UND DRUCKEREI vormnla E. J. I3KTLL. LEIDEN — 1901. Druckerei vormals k. j. bkii.l Leiden. YORWORT. Die Entstehungsgeschichte der vorliegenden Schrift ist folgende. Im Sommer 1900 reichte ein jüdischer Candidat bei der philosophischen Facultat der Universitat Königsberg eine Dissertation über »Arisches ira Alten Testament" ein, in welcher er auch eine gar nicht zur Lösung seiner Aufgabe gehorende historische Kritik der Buches Ester gab. Er vertrat die im hebr. Text des Buches selbst gegebene Ableitung des Wortes Purim, die Geschichtlichkeit seines Inhalts und die Prïoritat des massoretischen Textes gegenüber dem der LXX mit dem ganzen Lifer desjenigen Judenthums, welchem das B. Ester in der Fassung des hebraischen Textes ans llerz gewachsen ist. Nachdem ich dem Buch Ezechiel jahrelanges Studium zugewendet hatte und zu der Ueberzeugung gekommen war, dass nur auf Grund der LXX der ursprüngliche Text sich herstellen lasst, fiel es mir auf, dass der Candidat die LXX zu Ester fiir ganz unbrauchbar erklarte, wofür er sich besonders auf Nöldekes Urtheil in der » Alttestamentlichen Literatur", S. 90 stützte. Möldeke halte ihn nach seiner Aussage brieflich versichert, dass er sein Urtheil auch jetzt noch festhalte, und dass der massoretische Text des B. Ester zu den ara besten überlieferten des A. T. gehüre. Ich, der ich mich früher nie eingehend mit dem B. Ester beschaftigt hatte, verglich nun den hebr. Text mit dem der beiden Becensionen der LXX und fand bald, dass zwischen der alteren derselben, d. i. der nicht-lucianischen, und dem hebr. Text dasselbe Verhiiltniss obwaltet, wie zwischen dem Text des cod. Yatic. der LXX zum hebr. Text des Ezechiel, und dass derjenige, welcher bei letzterem die LXX zu Grunde legt, dies auch beim B. Ester thun muss. Ich fand, dass der hebr. Text des B. Ester durch Glossen, Erweiterungen, Steigerungen der Ausdrücke, Streichungen und tendenziöse Aenderungen sich von dem Protolyp viel weiter entfernt als der der LXX, dass er im Lauf der Zeit, wie es bei diesem Lieblingsbuch des degenerirten Judenthums natürlich war, Aenderungen über Aenderungen erfahren hat und nach seinem ursprünglichen Gharakter zum Theil unkenntlich geworden ist. So sehr ich mit Nöldeke in seinem Urtheil über den unhistorischen Gharakter des Buches übereinstimme, so entschieden widerspreche ich ihm, wenn er a.a.U. schreibt: »Er (der griechische Uebersetzer) setzt hinzu, verkürzt und erweitert nach Gutdünken, und da seine sehr geringen hebraischen Kenntnisse ihn zu zahlreichen Fehlern verführten, so entstand ein Werk, das seinem Urtext sehr wenig entspricht und unter allen den zahlreichen griechischen Uebersetzungen alttestamentlicher Bücher, wenn man die des Buches Daniël ausnimmt, die schlechteste ist". Derselbe sagt in der Encyclopaedia biblica by Chevne and Black in dem Artikel »Esther": It may be doubted, wether even in a single passage of the book the Greek Mss. enable us to emend the Hebrevv text, which is singularly well prescrved. Ich gestelie, dass mir nie ein Urtheil falscher erschienen ist. Urn gleich hier etwas vorwegzunehmen, glaubt denn Nöldeke, dass auch in den wenigen Stellen, wo Bertheau-Hyssel den hebr. ïext nach LXX herstellen, und wo die Nothwendigkeit der Emendation nach LXX klar bewiesen ist, der hebr. ïext den \orzug verdient? Ich muss in allen Punkten das gerade Gegentheil behaupten. Nicht der Grieche, sondern der Hebraeer »setzt hinzu, verkürzt und verandert", nur dass dies meist nicht »nach Gutdiinken ', sondern mit tendenziöser Berechnung geschieht. Wenn Nöldeke die Uebersetzung des B. Ester fast die schlechteste im A. T. nennt, so behaupte ich, dass sie für die Herstellung des ursprünglichen Textes zu den brauchbarsten gehort. Nur für das erbauliche Bedürfniss einer religiös und moralisch entarteten Gemeinde ist der hebr. Text brauchbarer. Wenn Nöldeke urtheilt, dass der Uebersetzer durch seine sehr geringen hebraischen Kenntnisse zu zalilreichen Fehlern verleitet worden sei, so hatte dies, um Gültigkeit zu haben, im Einzelnen nachgewiesen werden sollen; unbewiesen wirkt solche Behauptung,zumal von einem Gelehrten von Ruf ausgesprochen, schadlich, weil sie ohne Nachprüfung mit alleiniger Berufung auf die Auctoritat von wissenschaftlich Unmündigen nachgesprochen wird. In der That beschranken sich die keineswegs haufigen Irrthümer des Uebersetzers, der ein beschrankler Kopt', aber des Ilebrüischen durchaus nicht so unkundig war, wie Nöldeke annimmt, auf falsche Aullassung von Wortbedeutungen und falsche Vocalisation von Wortformen, erstrecken sich aber sehr selten auf den sachlichen Zusammenhang und auf die Constructionen, in deren Wiedergabe er über dem hebr. Text steht, in welchem durch wiederholte Einsetzungen einerseits und Streichungen andererseits Gonstructionen entstanden sind, welche an's Monströse grenzen und zum Theil gegen die Grammatik verstossen. Merkwürdig ist, dass die neueren Commentatoren des B. Ester und Verfasser von Einleitungen in das A. T. einer Besprechung des Verhaltnisses der LXX zum hebr. Text, welche otïenbar zur Lösung ihrer Aufgabe gehort hatte, stillschvveigend aus dem Wege gehen. Ich rede hier nicht von den apokryphischen Zusatzen, deren Verfasser, wie Fritzsche bewiesen hat, ein anderer war als der Uebersetzer des hebr. Textes, sondern ausschliesslich von letzterem. Ich kann es nicht genug betonen, dass die apokr.Zusatze (mit alleiniger Ausnahme des zu Cap. 5 hinzugesetzten) sich von der ursprünglichen Ester-Legende ebensoweit entfernen, wie der griech. Uebersetzer ihr nahe steht. Bertheau-Byssel und Wildeboer legen fast überall den hebr. Text zuGrunde, dessen Prioritat ihnen als selbstverstandlich zu gelten scheint, und nur an sehr wenigen Stellen, wo mit dem massoret. Text gar nichts anzufangen ist, oder wo die Prioritat der LXX ganz augenfallig ist, gehen sie auf die LXX zurück, und zwar überall mit Erfolg für die Herstellung des Textes und des Zusammenhangs der Erzahlung. Es ist aulïallend, dass die Erklarer, diese wenigen Stellen ausgenommen, sich um die LXX gar nicht kümmern, dass sie selbst ungrammatische Con- structionen festhalten und zu übersetzen versuchen, ja dass sie syntaktische Fehler vertheidigen, welche durch spatere Zusatze entstanden sind nnd nach dem Text der LXX fortfallen. Die wenigen Stellen, in welchen sie der LXX folgen, hatten sie belehren sollen, dass dieselbe auch sonst nicht unbrauchbar sein kann. Aber es wird den alttestamentl. Exegeten immer noch schwer, sich von der hergebrachten Tradition frei zu machen, welche die Urspriïnglichkeit bei weitem zum grössten Theil auf Seiten des II und die Willkür auf Seiten der LXX findet. Lieber qualt man sich nach der Weise Hengstenbergs mit den unwahrscheinlichsten grammatischen und sachlichen Annahmen, die jedern unbefangenen Forscher sofort als unannehmbar erscheinen, ehe man die Hand ergreift, welche die LXX bietet. Auch Nöldeke spricht in der S. 3 erwahnten Encyclop. von einer tendency so common at the present day, to overestimate the importance of LXX for purpose of textual criticism, which is nowhere more deprecated than in the book of Ester (!). Leider bleibt Nöldeke auch hier bei unbewiesenen Behauptungen stehen und geht nirgends in das Detail ein, was das allein beweisende Verfahren sein würde. Auch Smend im Commentar zu Ezechiel ist sehr schnell fertig, die Abweichungen der LXX für »gerathen" oder für »freie Uebersetzung" zu erklaren, ein Urtheil, welches schon Cornill erschüttert hat, und zu dessen Widerlegung ich ebenfalls beizutragen gedenke. Es kann nicht scharf gering betont werden, dass die LXX Wort für Wort zu vergleichen ist, und je sinnloser ihr Text scheint, um so mehr; denn gerade in diesem Fall folgt sie ihrer hebr. Vorlage am genauesten; ist doch derüebersetzer ') ein ebenso frommer Jude wie unselbstandiger Denker, der, soweit ich ihn verglichen habe, abgeseben von der Eiasetzung einzelner den Zusammenhang verdeutlichender Wörter, nirgends frei übersetzt (dies „nirgends" spreche icb allen Auslegern gegenüber aus), wenn er auch bisweilen tendenziös andert, sondern sicb, selbst auf die Gefahr der Unverstandlichkeit hin, an seinen Text bindet und eben dadurch für uns von unsehatzbarem Werth ist. Auch heute noch wild kaum irgend ein Buch falscher beurtheilt als die LXX. Nachdem Thenius in seiner Erklarung der Bücher Samuelis und der Könige und Hitzig und Cornill in ihren Erklarungen des Ezechiel, ebenso Wellhausen in seinen Schriften den Werth der LXX (wiewohl immer noch nicht ausreichend) erwiesen batten, ist in neuester Zeit zum Verderben der Textkritik eine Reaction eingetreten, die aber ebensowenig von Dauer sein wird wie die frühere weit energischere von Hengstenberg und Genossen '). Dass Josephus nicht bloss den Text der LXX, sondern auch den hebraischen berücksichtigt, habe ich an mehreren Stellen bewiesen (vgl. S. '20 Fussnote 2 und meine Bemerkungen zu 3, ü und 5,6). Zu den schwierigsten Partien des Buches geboren die Eigennamen. Ans der Thatsache, dass sowohl die in II gegebene Erklarung des Wortes "lis, wie die in LXX gegebene der Worte Qpovpxt und Qoupïix aus dem 1) Man kann hier auch den Plural setzen; denn dieselbe C'harakteristik passt z. B. auch nuf Ezechiel und die Bb. Samuel. 2) Hengstenberg nannte im Colleg die LXX „naseweis". Sachlich stimuit für das 13. Ester Nüldeke dainit übcreiu. Persischen falsch ist und nur eine ganz entfernte lautliche Aehnlichkeit mit dem gemeinten persischen Wort iibrig bleibt'), welches falsch verstanden warde, folgt, dass auch die Qbrigen persischen Wörter, welche sich fast ausschlieslich in H, und nur hier und da in LXX vorfinden, das Prajudiz richtiger Schreibung nicht für sich haben, und dass in ihnen wenigstens grossentheils dieselben Entstellungen und Missverstandnisse zu vermuthen sind wie in dem Worte HE. Dazu kommt, dass Josephus die 3 grössten Complexe von Eigennamen (1,10 und 14 und 9,7—9) und auch Lucian die in c. 1 nicht hat, wahrend sich die anderen Eigennamen bei ihnen vorlinden, ja sogar bei Joseph. noch einer mehr, namlich Bxpvxfixtys (== Bxpvx(3%$ 133 12) XI,0,4. Darnach ist nicht anzunehmen, dass Joseph. und Lucian diese Eigennamen willkürlich ausgelassen, sondern vielmehr, dass sie diesel ben nicht vorgefunden haben, und dass die Namen erst spater eingesetzt sind. Einsetzung von Eigennamen ist ja ein bellëbtes Mit tel, sagenhaften Erzahlungen den Schein der Glaubwürdigkeit zu verleihen, wofür ich auf die Chronik und die Evangelien verweise. Abgesehen davon scheint die persische Fassung der Eigennamen in H beim ersten Anblick die ursprüngliche zu sein, und auch dadurch ist das Vorurtheil für die Prioritat des hebr. Textes bestarkt worden, Ganz im Gegensatz dazu lasst sich die Fassung derselben in LXX, welche bisweilen von der des H total abweicht, zum Theil zweifellos aus dem Hebraischen oder doch aus 1) Diese Aehnlichkeit ist in H grösser als in LXX A und B. Dies kann nur so erklart werden, dass H das Wort verkiirzt hat, um der persischen Forin ntiher zu kommen. Warum LXX die Worlform verlangert haben sollte, ist nicht abzuschcn. Also erscheint auch hier 11 als sec und ar. dem Semitischen erklaren, wahrend in anderen Fallen eine solche Ableitung wahrscheinlich gemacht oder doch als möglicb enviesen werden kann. Ausgenommen sind nur die Namen der Haupttrager der Erzahlung: Artachsliasta, Ester und vielleicht auch Ilaman, welche von aussen aufgenommen sein mussen. Viele Namen sind durch Aenderung der in ihnen enthaltenen israel. Gottesnamen corrumpirt. Jedenfalls ist die Ableitung der Eigennamen der LXX aus dem Semitischen leichter als die der Eigennamen des H aus dem Persischen. Auch Beamtennamen und Appellativa linden sich in persischer Fassung in H, aber nicht in LXX. Dass die LXX statt der ursprünglich persischen Namen semitische gesetzt haben sollte, erscheint als ausgeschlossen, weil sich dafür kaum ein Grund aulïinden lassen dürfte; wohl aber ist es denkbar, dass der hebraische Romanschreiber (oder Interpolator, wie man nach Joseph. annehmen kann) bei eigener Unkenntniss des Persischen auch Persern semitische Namen beilegte, wie denn auch mehrere Eigennamen von Nicht-Arabern im Koran echt arabisch sind (cAziz = Potifar, Chidr = Elias, Idris = Henoch,ShoGeib = Jetro, Salih, der Profet unter den Temüdaeern). Auch in der Bilkis-Geschichte von Taclabi haben Beamte der Bilkis koreischitische Namen. Es ist ferner wohl denkbar, dass man spater, als das Buch immer mehr als Geschichte genommen und zur Synagogenfeier verwendet wurde, das Bedürfniss fühlte, demselben möglichst treues persisches Colorit zu verleihen und darum viele persische Wörter zum Theil in corrumpirter Form nach Hörensagen einsetzte. Wie das Verhaltniss der persischen Wörter in H zu den entsprechenden in der LXX aber auch zu erklaren sein mag, auf keinen Fall kana ich zugeben, dass der Fassung derselben in II gegenüber der in LXX die Prioritat zukommt. Ebenso schwierig ist die Herstellung der chronologischen Daten, welche zum Theil nur vermuthungsweise möglich ist, weil an ihnen hier ebensowie in anderen Bb. des A T. viel herumcorrigirt worden ist. Meine Textherstellung und Erklarung weicht, wie aus dem Gesagten hervorgeht, von der aller anderen Erklarer weit ab; ich gebe diesen aber Schuld, ein Hauptmoment, d. i. die Vergleichung der LXX, fast ganz vernachliissigt zu haben. Von grammatischen Erkliirungen habe ich hier und da syntaktische gegeben. Ich habe auch hier den Nachweis zu liefern versucht, dass eine richtige Aulïassung der hebr. Syntax von der arabischen auszugehen hat. Dass viele Verfasser von Grammatiken unserer Zeit etwas Aehnliches gefühlt haben, geht daraus hervor, dass sie zum Theil eine Syntax zwar versprechen, aber nicht geben. Eine Erklarung des Purimfestes, welche den Hauptinhalt der Ester-Erklarung zu bilden pflegt, gehort nicht in den Rahmen meiner Arbeit; ich bemerke nur, dass ich an der Lagardeschen Ableitung des Worles aus dein Persischen, welche er aus den in LXXB und A (hier hat B die altere Eorm) gegebenen Formen gewinnt, festhalte, und dass mir sammtliche Ableitungen der Assyriologen daran zu scheitern scheinen, dass sie unkritisch der corrumpirten Form des hebr. Textes den Vorzug geben, und die Namensformen der LXX, welche der Urform am nachsten kommen (vgl. S. xi Fussnote) unbeachtet lassen. Meine Polemik richtet sich besonders gegen Jacob, weil dieser der Einzige ist, welcher (im 10. Band der ZATW) auf den Text der LXX im Einzelnen eingeht, freilich überall mit der Voraussetzung, dass am massoretischen Text nicht zu rötteln ist. Die Glossen des H habe ich nicht alle im Commentar verzeichnet, sondern mehrere ganz oilenbare durch Vergleichung meines Textes mit dem massoretischen zu finden, dem Leser überlassen. Von den Vocalen habe ich im Text nar die für das Verstandniss nothwendigsten gesetzt, auch öf'ter partielle Vocalisation eines Wortes nach Art des Arabischen gegeben. Das Dagesh forte habe ich an allen missverstandlichen Stellen gesetzt. Die eckigen Klammern bezeichnen das als Glosse Verdachtige, die runden das von mir in den Text Eingesetzte. Letzteres ist in der Uebersetzung nicht als integrirender Bestandtheit des Textes, sondern meist nur zur Erleichterung des Verstandnisses eingeschaltet. — a bezeichnet das erste Hemistich der Verse, b das zweite. — LXX A bezeichnet den alteren Text der griech. Uebersetzung, LXX B den jüngeren, lucianischen. Steht LXX allein, so ist A gemeint. — H bezeichnet den massoretischen Text. J. bedeutet Jacob. Je weiter das Buch Ester fortschreitet, desto beweiskraftiger werden die beiderlei Texte (H und LXX) für meine Annahme. Am wenigsten beweisend dafür ist das 1. Cap., welches doch aber für die Herstellung des Textes das schwierigste sein dürfte. Darum falie Niemand ein Urtheil, ehe er das Ganze durchgelesen hat. Ich kann nicht schliessen, ohne mich gegen das Ueberhandnehmen der Bichtung unserer Zeit auszusprechen, ein exegetisches Handbuch zum A.T. undein Bibelwerk nach dem anderen erscheinen zu lassen. Wer über ein Buch etwas Neues zu sagen bat, möge damit hervortreten; aber auf Bestellung arbeiten fördert nicht selten minderwerthige Leistungen zu Tage und erscbwert das Erscheinen spontaner Forschungen. Ich scheide gern von diesem einzigen mir widerliehen Buch des A. T., aus welchem die Juden wegen seines »gottlosen" Inhalts den Gottesnamen entfernt haben'), welcher ursprünglich in ihm, wie in jedem biblisclien Buch, enthalten war. und von welchem Luther gesagt bat, es ware besser nie geschrieben worden; ich charakterisire es als eine rachsüchtige, jüdischer Nationaleitelkeit schmeichelnde, an grohen Unwahrscheinlichkeiten leidende und schadliche Fiction, schadlich, weil es den Bacenhass auf jüdischer Seite sch rt wie der Antisernitismus auf christlicher. Aus dein Kanon batte dies zur Travestirung geeignete Buch langst entfernt werden sollen. Am widerlichsten ist die allegorische Uebertragung der auf niedrigem moralischen Niveau stehenden Hauptpersonen und Vorgange des B. Ester auf die Dogmen der christlichen Kirche. Nur die Wichtigkeit, welche das Buch für die Entscheidung der Frage über den Werth der LXX hat, hat mich bewogen, diese Schrift zu schreiben. Schliesslich spreche ich Ilerrn Oberlehrer Witschel für die Uebernahme der Correctur meinen Dank aus. 1) Derjenige, welcher den Gottesnamen gestricheu hat, hat nicht claran gedacht, dass das Buch jemals in den Kanon aufgenommen werden könnte. Berlin, im August 4901. G. JAIIN. 1. V. 1. ist vom Zusammensteller der Biicher des Kanons hinzugesetzt, wie auch am Anfang anderer Biicher. Den urspriinglichen Anfang haben das B. Hiob und 1 Sam., letzteres nach LXX. In LXX ist nxi eysvtTO {/.erx tou$ hoyov$ tovtovq vorgesetzt, urn an die spater an den Anfang des Bnches gestellte apokryphische Gesehichte vom Tranm des Mardochai anzukniipfen. LXX Au. Joseph. nennen den König NHDOTrHtf> was sichcr nicht aus cor" rumpirt ist. Letzteres driicken B u. Tob. l i, 15 durch Arvypo$ aus. Es ist leichter zu begreifen, dass NnDOTimN statt Sesetz* wurde als umgekehrt. Denn da Artaxerxes spater regiertc als Achashwerosh, zuinal nach Dan. 9,1 u. Tob. 14,15, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass man bei der l'ebertragung des Inhalts des Buches aus dein Charakter des Romans in den der Gesehichte das Bedürfniss fiihltc, deuselben durch Verlegung in entferntere Vergaugenheit der historisehen Controlle zu entziehen. Warum aber statt Achashwerosh (hier = Xerxes?) Artaxerxes gesetzt sein sollte, ist unerklarlich. Dass ^3 in LXX A ausgefallen ist, scheint aus 8,9, sowie aus LXXB und Joseph. zu unsercr Stelle hcrvorzugeheu. eQpovio-fy ist etwas ungeschickte Uebersetzung von XuD by und braucht nicht speciüsch agyptischer Ausdruck zu sein, wozu ihn Jacob in Stades Zeitschrift X S. 281 stempeln raöchte. Dan. 6, 2 ziihlt 120 Satrapen. V. 2. LXX las wahrscheinlich — iTPD driickt sie Dan. 8,2 durch (3xpi; und nTDil Nehem. 1,1 durch x(3etpx aus. V. 8. Die Dreizahl ist hier ebensowcuig historisch wie in den Daten des Ezechiel. driickt LXX auch sonst bald durch èo%vi bald durch xoto$ aus, vielleicht auch V. 5 durch yx/zos, wiewohl eine dreifache 1 ebersetzung desselben Ausdrucks so schuell hinter einander sehr aufl'allend ware. Ist yxpoq VERBESSERUNG. Seite 2, Anmerkung V. I. Zeile 8, lies: „BTntfriN statt «rctfnmN" 1. in V. 5 ursprünglich, so muss DDtSto hier Hochzeitsschmauss sein wie Gen. 29, 22. QiAot hiilt Jacob (a. a. O. S. 283) fiir einen agyptischcn Titel, giebt aber sofort zu, dass ihn anch die Beamten der Pcrserkönige fiihi'ten. Statt ' w'c LXX hat, möehte ieh vorsehlageu. COjn ist aber Dnblette zu rWflDPI am Ende des Verses. 3b nach H fassen die Ausleger raeist als Zustandssatz. Ein solcher ware aber sowohl grammatisch wie sachlich sehr auffallend. Zustandssatze, deren Subject und Priidicat reine Nomina sind, müssen durch WAw angekniipft werden. Etwas anders steht es sowohl im ITebr. wie im Arab. mit Nominalsiitzen, deren Priidicat ein Verbum oder eine Orts- oder Zeitbestimmung ist, welche letztere nach der richtigen Lehre der Araber verbale Bedeutung hat. Fehlt in letzteren WAw, so pflegen die Zustandssatze sehr kurz zu sein. Vgl. Gesen.-Kautzsch § 156,2 und Ibn Jacish § 80. H ist iiberladen und corrumpirt. C^DDID fehlt in LXX. Es sollte an Stelle von treten, doch ist, wie oft, beides nebcn einander stehen geblieben. Schon hier tritt die Eigenthümlichkeit der LXX hervor, dass sie hebraische Titel und Eigennamen statt der persischen des II gelesen hat. ie ich an verschiedenen Stellen zu beweiseu suche, sind die hebraischen Namen ursprünglich, und die persischen sind nachher gesetzt, uin dem urspriiglichen Roman den Schein der Geschichtlichkeit zu verleihcn. Vgl. das zu nran ^ - ^ Bemerkte. Die herrschcnde Ansicht ist freilich die entgegengesetzte. V- 4. ïnifcOHD ist gegen LXX secundar. Von dem doppelten t\cvtc$ in 2 LXX ist das zweite mit seinen Antecedcntien ausschmiickende Glosse zum ersten. H setzt statt ^es zweiten 1^}?. Auch die Zahl, die rund ein halbes Jahr ausmacht, ist verdachtig. Die doppelte Zcitangabe in H ist noch weniger urspriinglich als die einfache der LXX. V. 5. LXX oti y/zspzi tov yx(j.ov, unentbehrliche Angabe des Zweckes des Gelages. In LXX könnte yxpoG auch fiir stehen, wie Gen. 29, 22, doch wird die Sache nur klar, wenn yxiioc; durch riSPn übersetzt wird. Es wird die Hochzeit mit der Attiv (V)$ï) geraeint sein, wozu gut passt, dass der Kiïnig die Neuvermahlte zeigen will. l'm nicht zweimal hintereinander "D^D m haben, was in ganz verschiedener Bedeutung stehen miisste, setzt H statt des ersten das farblose DWl- Ist h\T^ statt m$D zu setzen? LXX T • : driickt in V. 8 ~\T,£> durch Tjrof aus. |JJp -jy") ist> abgesehen von der auffallenden Syntax, nichtssagender Zusatz, welcher mit Recht in LXX fchlt. (Jacob hiilt freilich auch diesen Zusatz fiir urspriinglich). Hier hat LXX nicht verkiirzt, sondern H hat iu miissiger Weise erweitert. Die Siehenzahl in H statt der Sechszahl in LXX ist nach V. 10 und der Siehenzahl bei der Hochzeit der Ester 2,18 wohl richtig (fehlt in LXX) ist Glosse zu "tjjn °del'aus" schmückeuder Zusatz, auf keinen Fall urspriinglich. -)\jn nahezu sinnlos. LXX J"p2. Das nur in Ester vorkommende |£"P3 ist verdachtig. V. C. -im der LXX ist in H wegen des i'ihnlichen ausgefallen. T (LXX xvpot) scheint mir Dublette zu zu sein. Letzteres sollte ersteres erklüren. bcdeutet runde Süulen. Erst nachdem es missverstanden war, wurde !2m? hinzugesetzt. Man fasste es wohl spater in der Bedeutung „Reifen". Die Dublette liegt noch klar in der Construction der LXX vor, WO xxi vor evi ttvtoti; fehlt, Ich lese nach B "H1DJ7 b}> (vgl. Ex. 26, 32). In A ist wohl die urspr. Lesart ét/ ïtvaoiq irxpivov A/flov (vgl. das unmittelbar Folgende). Joseph. hat bloss xtove$, nicht zweierlei. Nach Joseph. ist ein Zelt aufgeschlagcn. Der zweite Theil des V. von an I-Iochzeit zu Ende waren, gab der König den Einwohnern der Stadt ein Trinkgelage sieben Tage lang ini Ilofe des königlichen Palastes, welcher geschraückt war c nut Linnen- und Baumwollenstoffen, die durch Schnüre von Eyssus und Purpur [an Reifen von Gold und Silber und] an (goldüberzogenen) Saulen von weissem Marmor gehalten wurden; Polster von Gold und Silber aufeinera Pflaster von Alabaster, Perlmutter und Marmor, und feine Decken aus buntem Zeuge mit Blumenstickerei, rings von Rosen umgeben; Trinkgefasse von Gold und ^ Silber und ein aufgestellter Schanktisch aus Rubinen fur 30 000 Ta lente; vieler und süsser Wein, welchen « d gegeben- Dcr Text ller LXX ist I'i' ht. wie Jacob a. a. O. S. -63 .1. memt, eme doppelte auf Missverstandniss berohende Übersetzung des rnnDl Til «les H (dazu ist er viel zu originell), sondern der hebr. Text" welchem noch kein Ausleger einen befriedigenden Sin» abgewonnen hat ist durch Verkurzung u„d Corruption des griechischen entstanden, welchen II nicht verstanden hat. In den Hauptsachen stimmt li mit A iiberein. niinc habeich aus H beibehalten. Es miisste hier die Bedeutnng „umgeben" haben (ahnlich Gen. 42, 34), und man hatte anzunehmen, dass LXX (Tsrx^eva = □"H1T2) es nngenau übersetzt hat. Tsrairneva fehlt in B. x nptyni mit 2 in H ist cin misslungener Versuch, Construction zu erzeugen. Ohnc dasselbe ist der Text weit ungezwungencr. Statt des wesren dcr vorangegangenen Erwiihnung der Trinkgefasse und der grossen Kostbarkeit hier unpassenden kuMkiov lesc ich mtoiatov, was im spateren Griechisch naeh dcr Aussprache wohl auch xvtoxuv geschrieben werden konnte. mKuuun ist ein Schanktisch, auf welchem die Trinkgefasse stehen. «vifXKiov bedeutet nicht bloss Kohle, sondern auch Rubin, Karfunkel (so fasst es hier auch Jacob) Liesst man npflp jjjty « i»t CIN als Apposition zu fassen (Ges -K. gr « 131, 2c). ccxo und s* stehen in LXX öfter beim nomen rectum des stat. constr. (Vgl. Ez. 28,7. 26,16. 31,12). Die ungeheure Summe sncht .Tafurch A"nall,lle einer Verwechselung der Zahlzeichen herabzusetzen was bei memer Annahme nicht nüthig zu sein scheint. H hat diese Partie als unverstandlich ausgelassen und dafiir gesetzt was eme iiberfliissige Bemerkung ist und für den Reichthnm deslc.migs nichts eweist pi ist aus pi verschrieben; es künnte nur bedeuten „Wein des Konigthums"; königlichcr Wein ist pi. Vgl. die köni"- lichen Leckerbisscn" Gen. 49, 20. Ebenso befremdend ist T= fftr welchcs hier eine bcsomlere Bedeutung erfundeu werden muss, die aber schief ist: „Wein, wie er der Hand des Königs eutspricht"! Um wie viel natiirlieher LXX in A und 15! V. 8. H „keiner nöthigte", wie modern! Es ist wohl als zu Grunde liegende Lesart PC-N Hl? anzunehraen. LXX scheint mir "lYIJJ gelesen zu haben (vgl. zu "pij? das Lex.). Sollte auch das persische p-| statt sp^ter eingesetzt sein? xvtov kxi am Schluss von LXX A ist wohl mit B und II zu streichen. ist gewiss kein correctes Hebraisch. V. 9. Zu pntfK vo^- den Eigennamen JTD des H ist uupassender Ausdruck. V. 10. diirfte, wie ein Targum annimmt, mit welchem ich unabhangig zusammengelrofl'en bin, mit dein nachher erwahnten Ilaman idcntisch sein und in LXX eingesetzt sein, um diesen zum Eunuchen zu degradiren. H dagegen fiihlte das Bcdiirfniss, beide zu unterscheiden und machte jOlHD daraus, was wie ein part. Hof. nach der urspriingl. Form aussieht. Zu Mx£xv vgl. und die Nebenform Bx^ex (3 und Q wechselu mit einander) vielleicht absichtlich geandert, um den Jahwenamen zu eliminiren (vgl. BxpexzwS, 7—9). Aus Bxgeac konnte nach der griech. Aussprache des 7,yrx leicht (^es H entstehen. Zu Gxppx vgl. den Vater Abrahams; doch identificire ich es hier mit chald. yin sMt IPn Thorhiiter (vgl. zu 2, 21). Statt dieses Namens setzt II einen TT T~ ganz anderen aus Ovxpefiax entstanden? vgl. letzte Z.), um den Namen des Vaters Abrahams zu vermeiden. Zu Boüpxty vgl. f71 jrj (oder 13) und das punische Bomilkar statt Ben-Melkart. Statt if") stand wohl urspriinglich ein Gottesname, wie in 9, 8 statt yjtfl "12 {Bxprx). Vgl. das zu 9,8 Bemerkte. Vgl. auch die Variante Ovxpe(2eox, was wohl aus H7N "13 auch der König selbst trank. Und diess Trinkgelage 8 fand nicht nach aufgestelltein Gesetz statt; denn so wollte es der König und befahl seinen Hausverwaltern, nach dem Gefallen der Leute zu thun. Auch die Kö-s nigin Ashtin gab den Frauen ein Gelage in dem Palast, wo der König Artaxerxes war. Und am siebenten Tage, als der König bei guter 10 Laune war, befahl er [dem Haraan, dem Macazan, dem Tarra, dem Boraze, dem Zatolta (Var. Zebatata), dem Abhataza und dem Tarba (Var. Tabaz), den sieben Verschnittenen und Dienern des Königs Artaxerxes], die Königin zu ihm zu bringen und ihr die Krone aufzusetzen n und den Fürsten und den Vólkern ihre Schönheit zu zeigen; denn schön war sie. Und nicht gehorchte ihm u die Königin Ashtin und kam nicht mit den Verschnit- corrumpirt ist (vielleicht absichtlich). Mit AcnderuQg eines Buchstaben scheint H aus KPO gebildet zu haben. ZxQoMx, verglichen mit der Variante ZypxQxQx, möchte ich = "CT setzen, sodass die bekannte Göttin der Palmyrener ist. Vgl. AA/A^t bei Herodot als Göttin der alten Araber. Vgl. auch den Namen Zx(3$eAx$ bei Vogué, Syrië centrale, No. 4. 3 ohne Dagesh konnte leicht verschwinden. Jacob ha.lt %x fiir das griechische Prafix in ZxptvijQ!! Zu A(3xtx%x vgl. XTDH Vater der Abreissung, Castrirter (von tt— — Jjin mit ehald. Infln.-Endung). Ebenso wird das persische {{HTS <'c3 H von ... . S ° 7 ligatus (membro) abgeleitet. Zu &xpx(2x vgl. | S pinguedo, die Variante etwa "1DD (11!lch H). LXX hat falsch als Infiuitiv ge- lesen (vgl. die Wortstellung in der Variante), to xxhhoc, xvrvjt; der LXX ist Glosse zu xi/Tjfv. In II ist bloss die Glosse steheu gcblieben. "NID £12113 des II nach Gen. 24,1G; 26,7. Die Schönheit wird vou Joseph. ganz in der Weise gesteigert, welche soust dem II gegeniiber LXX eigen ist. V. 12. lTCHDH T2 "Jten 1212 des 11 ist weitschweiiige, glos- sirte Ausdruckswcisc. Jacob mcint, dass das Minus der LXX hier wie auch r suiist durch Schuld der Abschrciber ausgefallen ist. Nein, H hat glossirt. Ebenso ist die Schilderung des Entbrennens des Zorns in H gegeniiber LXX gesteigert. V. 13. H °^er "2 ist vom griech. l'ebersetzer falsch verstanden worden; er tasste das femin. Suffix neutral und iibersetzte tept tovtov. Nach 11 sind die Rechtskundigen zugleich Astronomen, hier ungehörig. |D pil Dl bj "]^Dm ^st 8e^r seltsame uud gezwungene Aus- drucksweise. H ist aus dem Text der LXX corrumpirt. Ara Schluss seheint nach LXX gelesen werden zu mussen; denn man kann wohl sagen abey nicht Die Stelle wi'irde dann beweisend dafür sein, dass auch spater eingesetzt ist. V. 14 ist nach H mit V. 13 und 15 nicht zu coustruiren; Berth.-Ryssel halten ihn für eine Einschaltuug, welche aber in sehr stürender und ungeschickter Weise angebracht ware. Es kann nicht zweifelhaft sein, dass LXX hier wenigstens die ursprüngl. Construction hat. — LXX hat 3 ebenso Daniël 6,3, II aber Letztere sollen das irdische Abbild der 7 Arashaspands sein. Sie kunnen gauz gut persische Institution sein, und doch kann II gegen LXX secundiir sein, wenn man annimmt, dass auch hier wie sonst persische Namen und Einrichtungen spater in Ester hineingetragen sind. Hier ist es ziemlich durchsichtig, wie H die in LXX fehlenden 4 Namen fabricirt hat. Denn offenbar gehort Bhflhn DD1K zusammen, uud statt tat wohl urspriinglicht in* Text gestauden, aus welchem, entsprechend dem in ^ • 10, gemacht wurde, um einen Eigennamen zu gewinnen. Aus demselben Grunde wurde HEIN *u tfDDlN• *erner ist CIO ^einlich durchsichtig aus i ijDID zurechtgeraacht. Aehnlich in V. 10. Diese Nanienfabrication eriunert au die der bekannten 8 letzten Sangernamen in 1 C'hron. 25,4, welche aus den Worten eiues Psalmverses hergestellt sind. Es sind also nicht, wie Jacob u.A. annehmen, 4 Namen in LXX ausgefallen, sonderii in H hinzugesetzt. Es ist auch nicht abzusehen, weshalb LXX 4 Namen ausgelassen und die in H gegebene Siebenzahl aufgegebeu haben sollte. Die persische Deutung der Eigennamen in H ist nach der Aussage der bedeutendsten Gewahrsmanner sehr unsicher; besser immerhin lassen sich die 3 der LXX aus dem Hebr. erkla- tenen, und der König argerte sich und sein Zurn entbrannte. Und er sprach zu seinen Freunden: So hat 13 Ashtin gesprochen; vollziehet nun an ihr Recht und Gesetz. Und es nahten ihm [Arkeshai und Sarsatai u und Malesaar] die Fürsten der Perser und Meder, die dem König Nahen, die Obersten, die vor dein König standen, und thaten ihm nach den Gesetzen 15 kund, was mit der Königin Ashtin zu thun sei darum, dass sie dein Befehl nicht nachgekommen war, welchen der König durch die Eunuchen erlassen hatte. Und es 16 sprach der Muchai zum König und zu den Fürsten: Nicht gegen den König allein hat die Königin Ashtin ven: als Afal-Form vou ^31 mit dem Jahwenamen (die Bedeutung wiirde der von C^l-> entsprechen; daraus wurde —corrumpirt). ,nCT«J' wii'd als hebr. Name dadurch erwiesen, dass ZapairxSxi Judith 8,1 unter den Vorfahren der Judith erwiihnt wird; dies künute j"p "ICF"! ~itf T V V — deutet werden. Da J"| ebenso wie "f nach Vocalen gelispelt wurde, konnten sie leicht in der Aussprache in einander iibergehen. Vgl. mit VIDltS' und IHïï'- "1J?D plenus impetus (woraus wurde). ist aus V. 16 eingesetzt. Ware er hier urspriinglich, so würde er als Sprecher (V. 16) nicht zuletzt stehen. Es sieht aus wie ein part. pass. Pu'al von Es ist merkwürdig, dass auch 11 eiuige echt hebraische Na¬ men hat. 15 und Joseph. haben keinen von den Fürsten ausser Mouxzio;. Vgl. die Bemerkung iiber die Eunuchen zu V. 10. V. 15. LXX vocalisirte wohl IQMj). Die Wortstellung HD DID in H ist unmöglich. Wie kann eine Dependenz des Verbi vor das Fragewort gesetzt werden! Nur LXX hat den richtigen Anfang des V. V. 16. erscheint hier plötzlich in LXX. H macht daraus pjpö, den Machtigen, wie in V. 10 pi!"D aus |Q|"|> unt' nimmt ihn unter die auf (vgl. das Kerè zu V. 16). Witschel vermuthet, dass es „der Magiër" (altpersisch möghu) bedeutet. Der Hebriier scheint es falsch als Eigenname zu fassen. Es hat viel für sich, dass die Eigennamen in V. 14, welche bei Joseph. fehlen, erst spater eingesetzt sind. B hat dafür Bovyxiof (vgl. LXX zu 3, 1), weieher mit Mov%zic; wohl identisch ist. Den albernen Zusatz in II, dass Washti sich gegen alle Völker in allen Provinzen des Königs versiindigt habe, halt Jacob fiir urspriinglich und zeiht LXX eiuer freien, d. i. ungenauen lebersetzung. Er meint, dass LXX von mehreren parallelen Gliedern immer nur eins iibersetzt. Nein; H hat ins Unglaubliche und Lacherliche gesteigert. In vyc-jij.E'jci wil! J. die agypt. Rangklasse der tiye/tovee tinden! V. 17. Sr^y^xro halte ich fiir verschrieben aus StyyyTOiTXi. H giebt eine weitschweifige Ausführung des in LXX gegebenen Themas. Das Hif'il von HO sonst nirgends die Bedeutung des Kal, welche es hier nach H haben miisst*. Auch passt |rpjïjn nicht zum Hif'il. Otfenbar ist das Nifal fyiT3i"lb ? • ; zu lesen. Aber das „verachten" folgt in V. 18 und ist hier überiliissig. V. 18. In der Auslassung von was LXX hat (apxorrei) hat H liecht. Aber was ist das fiir eine Darstellung in H, dass die Fiirstiunen den Fiirsten die Worte der Königin melden sollen 1 Xach Berth.-Ryssel ist JVT3 Object zu n3TDNn> aber w:ls ware auch das fiir eine verschrobene Ausdrucksweise: sie werden nach Geniige reden Verachtung und Zorn! In der Kautzschschen Bibel-Uebersetzung iibersetzt Ryssel: es wird Verachtung und Verdruss gerade genug gebeu. Wie modern! Kein Semit wiirde so schreiben, ohne ein Verbum hinzuzusetzen. H steigert auch hier in ungeschickt stilisirter Weise. V. 19. LXX las falsch statt Y113. Ebeuso falsch scheint sie statt gelesen zu haben. driickt sie auch sonst durch aus. Jacob hiilt xxi ny ccA/w; xpyrzrQai fiir Uebersetzung von *2"' nein, jener Ausdruck ist der dunklere und dieser der deutlichere und erkliirende und darum secundiire. Nach H wird das Gesetz gegeben, dass Washti nicht vor den Künig kommen soll; aber dergleichen ist kein Gesetz. Es ist ein allgemeincs Gesetz iiber das Beuchmen der i'rauen gemeint. Aus „eiuer gefrevelt, sondern gegen alle Püreten und Grossen des Königs. Denn man wix-d ihnen die Worte der Königin 17 kund thun, und wie sie gegen den König gefrevelt hat. Und wie sie gegen den König Artaxerxes gefrevelt hat, so werden nunmehr aucli die anderen Für- is stinnen der Perser und Meder, wenn sie hören, was sie dein König gesagt hat, wagen, ihre Ehetniinner zu verspotten. Wenn es nun detn König gut diinkt, so 19 möge ein königliches Gebot von ihm ergehen und unter die Gesetze der Perser und Meder geschrieben werden und nicht umsonst gegeben sein, und nicht mehr möge die Königin zu ihm kommen, und ihre königliche Wurde möge der König einein Weibe geben, welches besser ist als sie. Und man soll dem Gesetz 20 des Königs, welches er giebt, in seinem Reiclie Gehorsam leisten, und so werden alle Weiber ihren Mannern Elire zollen voni Armen bis zuni Reichen. Und ai das VVort gefiel dein König und den Fürsten, und der König verfuhr nach der Rede des Muchai. Und aa das Gesetz wurde versandt im ganzen Königreich, in 1 rau" macht H „die Freuudiii der Washti", die zur folgenden Erzahlung gar nicht passt. V. 20. Es fallt auf, dass das Gesetz, welches ia V. 19 pi hiess, hier heisst. LXX hat beideinal voi/.oq. H unterliegt auch hier dem Verdacht, persische Wörter eingesetzt zu habeu. j-q-j *0 ist secundarer, albcruer Zusatz, durch das in H eingesetzte vorhergeh. veranlasst. oti zKviwas Jacob (S. 264) statt dessclben in LXX einsetzen will, ist noch unpassender und gewiss nicht ursprüuglich. — xto ém$ 7rhowTtou der LXX ist gewiss nicht Exegese (!) zu pp wie meint, sondern setzt einen anderen Text voraus. Letzteres ist die gewöhnlichere Phrase, welche statt der selteneren substituirt wurde. V. 22. LXX vocal. falsch activisch statt passivisch; schr. (fnn) Zur „Sprache" fiigt H noch die „Schrift" hinzu, ein aus kleinlicher Mikrologie hervorgegangencr Zusatz. Der Schluss nach H ist ganz albern. Den Sinu des Zusatzes giebt wohl das Targum richtig an : in gcmischtcr Ehc soll der Mann seine eigene Sprache reden, und die Frau muss also seine Sprache lernen. Jacob nimmt an, dass der griech. Text Verstümmelung des hebr. sei. Neiu, H giebt eine Steigerung des Inhalts der LXX bis ius Lacher] iche. V. 1. s[zvund fxvv]ix.ovevuv ist wohl doppelte l'ebersetzung desselbcn Wortes. ovkbti, was in H nach falscher Erwiigung gestrichen ist, ist durchaus nicht gegen den Sinn, wie Jacob meint. Es ist doch wohl natiirlieh, dass der Künig eine andere Frau erst sucht, nachdem er Ashtin vergessen hat. Die Dcutungen zu Gunsten des H sind kiiustlieh und rabbinisch. NachJoseph., der hier mit II übereiustimmt, sucht man eine andere Frau, uin dein König, welcher die Ashtin wieder heiratheu wollte, aber nach den Gesetzeu nicht durfte, die Liebc zu dieser auszutreiben (!). V. 2. Vmtó fehlt in LXX, otlenbare Glosse. in II ist aus V. 3 hcriibergeuoinmeu; aber auch hier ist es vielleicht erst spater eingesetzt. Vgl. zu 8,1. V. 3. Auch hier construirt sich Jacob aus den xwi/.xpxoci<; agyptische Beamte, ohne sie zu belegen. „Sie saminelteu jedes Madchen" in H ist uupassend. In LXX ist einzusetzen, weil er in V. 8 als bekannt vorausgesetzt jeder Provinz nach ihrer Sprache, damit sie (die Miinner) Ehrfurcht genossen in ihren Hausern. 2. Und nach diesen Dingen legte sicli der Grimm desi Königs, und er gedachte nicht mehr der Ashtin und dessen, was sie gesagt, und wie er über sie entschieden hatte. Da sprachen die Diener des Königs: Man i suche für den König tadellose Dirnen, schön von Aussehen. Und der König ernenne Aufseher in allen Pro- 3 vinzen seines Reiches, dass sie Dirnen schön von Aussehen sammeln, welche nach der Stadt Susa in das Frauenhaus (gebracht und) dem Gai, dem Eunuchen des Königs, dem Frauenwiichter, iibergeben werden mögen; und es werde ihnen die Salbeneinreibung und die übrige Fürsorge zu Theil. Und die Dirne, welche 4 dem König gefallt, möge statt Ashtin herrschen. Und die Bestimmung gefiel dem König, und er that also. Und es war ein jüdischer Mann in der Stadt Susa, 5 Namens Mardochai, der Solin des Ja'ir, des Sohnes des Shim'i, des Sohnes des Kish aus dem Stamm Benjamin, ein Exilirter aus Jerusalem, welches Nebukad- c wird. nijpc -in.1') , was LXX am Schluss hinzufiigt, ist fast nothwendig. V. 4. pj~jn Jel' LXX wird in H iu das farblose "131" umgeiindert. V. 5. Die Vocalisation der LXX 'OTp entspricht dem Namen des assyr. Gottes Marduk, von welehein es doch wohl die Nisbe ist. Ueber die Genealogie des Mardochai vgl. die Commentare. Die Tendenz und damit die l ngesehichtlichkeit derselben ist klar. V. 6. Nach LXX fallen alle Schwierigkeiten fort, welche H der Kritik gemacht hat. Berth.-Ryssel, welche die LXX hier wie auch sonst nur oberlliichlieh vergleichen, qualen sich mit der Chronologie des JI, ohne dass es ihnen gelingt, die Schwierigkeit zu heben. Der Künig Jechonja (d. i. Jojachin) scheint aus Ez. 1,2 eingesetzt zu sein. Der Verstoss gegen die Chronologie ist dem Interpolator, nicht dein Verfasser, znzuschreiben. Wegen der Schwierigkeit der Chronologie hat li den ganzen V. ansgelassen. Jacob versueht auch hier, das Verhaltniss zwischen LXX und H umznkehren; man lese selber nach. ^ m (Ziehtochter, Pflegetochter) schreibe ich nach LXX und Thren. 4,5, wo Hitzig richtig iibersetzt : die auf Purpur Erzogenen. „Tragen" bedeutet hier so wenig wie Jes. 60, 4, wo zu iibersetzen ist: deine Töchter werden zur Seite (der Manner) gestützt, d. i. gekraftigt. H setzte statt der Ester als Pflegetochter den Mardochai als Pflegevater, weil bei ihm folgt: Er nahm sie sich zur Tochter, und dasselbe nicht zweimal gesagt werden sollte. LXX dagegen: Er erzog sie sich zum Weibe. Letzteres erregte Anstoss und wurde darum iu II geiindert. Jacob freilich will $vyxT£px statt yvvxiy.x setzeu. Aber was ist denkbarer, dass aus der Frau die Tochter, oder dass aus der Tochter die Frau gemacht wurde? Für Ersteres ist ein Grund aufzulinden, für Letzteres nicht. B lasst diesen ganzen Zusatz fort, weil er nach der Fassung von A Austoss daran uahin. Jacob nimmt an, dass in LXX ]\s 13 □NI u1? ausgefallen ist. Nein, es ist in H hinzugesetzt worden, um deutlich zu machen, dass Ester einen Vormund brauchte, als welcher Mard. iu H eiugefiihrt wird. Auch in Y. 15 will J. die Worte des II )b np^ "lïïW in dcu Text der LXX aufuehmen. Aber H hat sie hier hinzugesetzt, um uoch einmal cnergisch dagegen zu protestireii, dass Ester von Mard. als seine Frau erzogeu wurde. Der urspriingliche Name HEIPI für Ester ist Fiction, um sie als geborene Jiidin zu charakterisireu, die doch bei der Geburt keiuen heidnischcn Namen erhalten habeu konnte. ^es H ist erleichterude Erklarung des dem x\xi entsprecheuden hebr. Ausdruckes. Die Zu- sammenstellung in H fOlEl welche Jacob gegen LXX als urspriinglich vertheidigen möchte, ist nach Gen. 29,17; 39,6 und anderen Stellen zurechtgemacht. v. 8. inn i^cn ->:n des II ist Erweiteruug, nicht LXX Abkiirzung. u2^2pD W11'^ 111,1 besten mit LXX als Nachsatz zu gefasst; die nezar, der König von Babel, in's Exil geführt hatte. Unrl dieser hatte eine Pflegetochter, die Tochter des t Amminadab, seines Oheims, rait Namen Ester, und nachdem ihr Yater und ihre Matter verschieden waren, hatte er sie sich zum Weibe crzogen; und die Dirne war schön von Gestalt. Und es geschah, als der 8 Beschlnss des Königs bekannt wurde, versammelten sich viele Dirnen in der Stadt Susa unter der Aufsicht des Gai, und auch Ester wurde zu Gai, dem Aufseher der Erauen, geführt. Und die Dirne gefiel» ihrn und erlangte Gunst vor ihm, und er beeilte sich, ihr die Salbeneinreibungen und die Speiseantheile und die sieben Madchen, welche für sie vom Hause des Königs bestim mt waren, zu geben, und er behandelte sie und ihre Madchen gut im Frauengemach. Und io nicht hatte Ester ihre Herkunft und ihr Vaterland Aenderung in II ist secundiir. Zu 13 vgl. den Kigennameu ^as nomen rectum scheint gestrichen zu sein. Vgl. auch ^ in {"PD fehlt in LXX, iiberfliissiger Zusatz. V. 9. Das hüchst seltsame ICf] » was nur *n ^ des Ester findet, und statt dessen LXX iiberall jj"| gelesen hat, soheint mir nach Analogie von gebildet zu sein, um die Ester als so hochstehend darzustellen, dass sie sogar die Giite der tiefer Stehenden anzunehmen geruht. Sie macht ihnen Muth, die Giite zu ihr zu aussern. Der Ausdruck ist unpassend und Produkt spiiterer Tiftelei. — Das Voranstellen der Objecte vor den Infin. mit ^ (DH^) na(,h H ist incorrect in der hebr. Syntax. Letztere sollte man nicht nach dem Hebraisch des B. Ester zu bcreichern, d. i. zu corruinpiren suchen. Dass Gai die Ester in das Beste des Hauses (ein sehr befremdender Ausdruck) umquartirt habe (H), ist spiitere Correctur, gemacht, um die Gunstbezeugungen gegen Ester zu steigern. Die Kosmetica hat B gestricheu, ebenso in V. 3, weil sie ihm anstössig waren, ebenso, dass Ester ihre Herkunft verheiinlicht. Der Vers scheint mir auch nach LXX A iiberladen; vielleicht sind die 7 Madchen von dem in pcrsischen Dingen erfahrenen Interpolator eingesetzt. LXX scheint falsch gelesen zu haben. Sie hat weder hier noch bei das Suffix. V. 10. H setzte we>l 69 au^ die Zugehörigkeit zum jüdischen Volk anzukommen schien. V. 11. Mach LXX (2,19) befindet sich Mard. im Dienst des Künigs und hat darm» die Iiefugniss, sich im kiinigl. Ilofe aufzuhalter; nach H, welchem diese dienstliche Stellung eines Juden unwiirdig schien, halt er sich vor dera Hof im Thore auf. Was urspriinglieh ist, kann nicht zweifelhaft sein. Entweder schr. CT1 oiler CV Cl1. abe>' heides zusammen wie in H. mCN DN uud nfcty1 3l'nd Dubletten, beide Glos¬ sen zu LXX mDtÓ ""lp1 HD- Jene ist nach der Phrase C"6ït^ eingesetzt und nicht urspriinglich, wie Jacob will. V. 12. Die ('oustruction des H, wonach die Apodosis zu erst 'n V. 13 beginnt, ist sehr schwerfallig und gegen den color Hebraeus. Nach H in 12 a durften die Madchen erst 12 Monate nach Eintritt der Menstruation zum Kiinig kommen. In b dagegen wird ein anderer Grund dafiir angegeben, dass sie erst nach 12 Monaten zum Konig kommen durften. Von den beiden Hegriindungen, die hier unvermittelt neben einander stehen, hat LXX lichtig nur die zweite; die erste ist falsche Erklarung, welehe in II selbst sofort zuriickgenommen wird. QepceTreitc iibersetze ich durch rilNCI; denn so gut wie den Aerzten das Einbalsainiren oblag, wird aueh die Körperpflege der Madchen ihre Sache gewesen sein. In H ist beim Atnach jrppnQn zu schreiben; aber dies ist glossirende Erklarung zu defXTreix der LXX. zteKponevzi ist fiir den Zusammenhang kaum zu entbehren. Die anderen Glossen des V. nach H zu beurtheilen, iiberlasse ich dem Leser. Nach Joseph. dauert die Pllege im Ganzen nur 6 Monate, und dies ist das Wahrscheinliehste. V. 13. Statt tb Iese ich f (heides = Abweichend von LXX vocali- sire ich Subject zu HJn1 is* " (v. 8). In H ist die Sache dahin ge- andert, dass die Begleiter, welehe die Vorgeforderte nennt, sie bis zum Königspalast begleiten, aus Missverstandniss hervorgegangene Corrector. De Wette entdeckt; denn Mardochai hatte ihr verboten, es zu entdecken. Und taglich ging Mardochai irn Hof des tt Frauenhauses umher, urn zu erfahren, was der Ester zustosse. Und dies ist die Zeit einer Dirne, zum Kö-12 nig zu gehen; nachdem 12 volle Monate vergangen sind — denn so werden die Tage der Pflege ausgefiillt, 6 Monate gesalht mit Myrrhenöl, und G Monate mit Balsam und weiblichen Einreibungen — dann 13 geht sie zum König, und welcher angesagt wird (zum König zu kommen), die lasst er (Gai) mit sich gehen vom Frauenhaus bis zum Palast des Königs. Am Abend u kommt sie, und am Morgen kehrt sie zum Frauenhaus zu Gai zuriick und kommt nicht wieder zum König, wenn sie nicht mit Namen gerufen wird. Und als 15 die Zeit zum König zu gehen, an Ester, die Toch- uiul Berth.-K. fassen neutrisch, abei' dazu passt nicht HDJ? Der Text des H ist durch die Correctur verdreht worden. V. 14. Nach LXX ist un^ ohne zu lesen. Das Imper¬ fect driickt hier recht eigentlich den aus. Statt (LXX) das allein syntactisch Richtige. Wie Ryssel für die Bedentnng „ein zweites Mal" heransbringt, möge man bei ihm nachlesen. Derselbe erklürt 14 a falsch für einen Zustandsatz, welcher hier ganz nnangebracht ware, abgesehen davon, dass er als Nominalsatz gewöhnlich dnrch Waw cingeleitet wird. ist ans H spater anch in LXX eingesetzt worden, zu welcher es gar nicht passt, weil nach ihr Gai auch Aufseher dieses Hauses ist H setzt an Stelle des 13 (H oder vj;i mit urspr. Artikel), welcher nach LXX hier wie sonst der einen anderen Eunuchen, und s^att um das Frauenhaus dieses Verses als zweites und die Bcwohner dessclben als Kebsweiber im Unterschied von den des ersten Hauses zu charakte- risiren, eine Fiction, durch welche Ester in eine höherc Rangklasse erhoben werden sollte, welche aber Herth.-Ryssel für historisch halten. Es wiire nicht zu begreifen, warum LXX diesen Zug ausgelasseu haben sollte, wenn sie ihn vorgefunden hatte. "pfti"] I™12 des H offenbare Glosse, wiewohl es Jacob für urspriinglich halt. wird sich schwerlich persisch erklarcn lassen; es ist wohl Fiction des H , nach ganz unsicherem Hörensagen gemacht. V. 15. H setzt hinzu ^ np^1 > um nochmals nachdrücklich sich dagegen zu erkliiren, das9 Mard. die Ester habe zu seiuer Frau inachen wollen (vgl. v. 7). CN "O "OT TOpQ üb des H ist secundar gegen ^ ___ der LXX. in 'H) giebt LXX V. 12 dureh xaifo;. V 16. H setzt np^m statt Niam. um die Verbindung der Ester nut dem unbesehnittenen König, welchc zu den seit der Zeit Esras verabseheuten Verheirathungen mit Ausliindern gehiirte, als etwas Unfreiwilliges darznslellen, wobei sie sich rein passiv verhielt. H setzt den Tebet statt des Adar, «m fiir die folgenden Ereignisse mehr Zeit zu gewinnen. Doch sollte wohl nach dem Tlane des urspriinglichen Erziihlers die ganze Geschichte in der ersten Hulfte des Adar verlaufen. Vgl. auch das zu 3, 7 Bemerkte. Die Zwiilf- und Siebenzahl sind ebenso wenig historisch wie in den Daten des Ezechiel. V 17. Alle Zus'atzc in H haben den Zweck, die Ehrung der Ester zu 'steigern. ^30 ist neben rrfnTOTI iiberfliissig. Wie konnte J-icob behaupten. dass" LXX Exegese des H giebt!! Derselbe will auch hier den Schlusssatz nach H in die LXX aufnehmen. Die „Jungfrauen" sind hier wohl so wenig urspr. wie sonst. ^ . V. 18. Zu rïTD3 ^er Bedeutnng „Kriegcr" vgl. Jes. 3,25. Es ïst der Sing zu lesen, nicht mit LXX der Plural. Es kann kaum bezweifelt werden, dass LXX auch hier die urspr. Eassung hat. riiTn i«t Amnestie (vgl SeUeussner unter Der Schluss in H -j^n TD PNTO P,1 lst slliUerc' zum Theil nach 1,7 gemachte Ansechmückung. Statt nNtPD erwartet man den Plural. V 19. Wie V. 20 dem V. 10 entspricht und den Inhalt desselben wiederholt, so sind in H auch die Worte mij?: ppH3. welche in V. 8 die Ein- ter des Amminadab, des Oheims des Mardochai, gekommen war, unterliess sie nichts von dem, was der Verschnittene, der Aufseher der Frauen, gesagt hatte, und Ester fand Gnade bei Allen, welche sie sahen. Und Ester kam zum König Artaxerxes im zwölften ic Monat [das ist der Adar] im siebenten Jahre seiner Regierung. Und der König liebte Ester, und sie n fand Gnade vor allen Miidchen, und er setzte ihr das Frauen-Diadem auf. Und der König gab ein Ge-is lage allen seinen Freunden und Kriegern sieben Tage lang, und er machte prachtig die Hochzeit der Ester und erliess eine Amnestie fiir seine Unterthanen. Und to Mardochai diente im Hofe. Und nicht gab Ester ihr jo Vaterland an; denn so hatte ihr Mardochai geboten, Gott zu fiirchten und seine Gebote zu halten, wie zu der Zeit, als sie bei ihtn gewesen war; und Ester iinderte ihre Lebensweise nicht. Und es ziirnten die beiden Verschnittenen des Kö-ji nigs, die obersten Leibwachter, dass Mardochai (ihnen) vorgezogen wurde, und sie suchten den König Arta- leitung znm Folgenden bilden, spater in V. 19 anfgenorameu und rp"^ Sauz wie '"V in V. 14, hinzugesetzt, urn diese Versammlung von der in V. 8 erwiihnten zu unterscheiden. Wie konnten Berth.-K. unterlassen, diese AYorte, welche absolut nicht zu construiren sind, nach LXX fiir einen spateren Zusatz zu erkliiren! Sie miihen sich vergeblich ab, diese auch sachlich ganz unpassenden Worte in den Zusammenhang einzugliedern. Pass J. sie fiir urspr. halt, braucht kanm gesagt zu werden Ueber Mardoehais Stellung bei Hofe nach LXX und nach H vgl. zu V. 11. Nur bei einer dienstlichen Stellung (so LXX) ist der dauernde Aufenthalt des Mard. daselbst erklarlich. V. 20. Der Gottesname und die Gottesverehrung ist hier, wie sonst, in H gestrichen; vgl. zu C, 1. LXX rechnet den Gehorsam gegen den Gatten zum Gehorsam gegen Gott. Auch hier ist LXX urspriinglich. in II ist se- cundarer Zusatz. Auch sonst ist der V. in H glossirt. V. 21. ctp-/Iica>ti.zTo$vhzz£S halt J. fiir einen agj'pt. Titel (S. 283 f.), was er mit einer Stelle beweisen will. Seine lïeweisfiihrung fiir üebergang iigypt. Einrichtungen und Titel in die LXX ist sicher misslungen. Ob es l'cberset- 3 zung vou rpü 's'> 'st zweifelhaft. Ist zu lesen □'rEwH ' "IQ'Ü nacli Dan. 10,13. Vgl. "Vin ^ Gen. 49,4. Ich fasse es hier in der Bedeutung „vorgezogen werden". Dies bezieht sich nicht auf die spiitere Rangerhöhung des Mard., wie Berth.-R. annehmen, welche die Worte darum a s ungeschiekten Zusatz der LXX brandmarken, sondern darauf, dass Mard. als (V. 19) ihnen vorgezogen wird. Sicher erwartet man, dass ein Grund des Grolles der beiden Eunuchen angegeben wird '). Nach LXX erklart sich auch, wie Mard., welcher sich dauernd auf dem königl. Hofe aufhielt, hmter die Verschwörung kommen konnte. H musste diesen Grund streichen, weil nach ihm Mard. kein königl. Diener ist. Die Namen der Verschworenen fehlen im kanonischen B. Ester A und B, dagegen stehen sie im apocryph. Ester A und B, in II uud bei Josephus »), aber mit grossen AbweichungenHinzufiigung von Namen ist ein Zeichen spaterer Sagenbildung, wie ja aus diesem Grunde unter den Evangelien die des Marcus und des Johannes von der neueren Kritik fiir die spatesten gehalten werden. Darum ist J. im Unrecht, wenn er 6,2 in LXX diese Namen vermisst; gerade das Fehlen dei" selben ist ein Zeichen der Urspriinglichkeit. Die alteste Fonn haben diese Namen im apocr. Ester A 1,12: und r*(3xtx (vgl. bei B 7, 9) scheint aus |"p rTÜJ oder n; DUIM entstanden zn sein (vgl. den Stadtenamen , welehen Euseb. durch ausdrückt). (vgl- zu 1,10) ist gleichbedcutend mit P]DÜ -)D$ ")• 1!eidc Na,nen wttrden in H nacb der Gewohnheit des Sofer ihres hebr. Charakters beraubt und persificirt: aus la.- 1) Nach dem Talmud in der zu 8,1 citirten Stelle rath Ester dem König, einen Juden in das Künigsthor zu setzen, wie Nebukadnezar den Daniël zu seinem Diener macht. Der Künig stimmt zu. Der Talmud scheint dadurch, entsprechend der LXX eine Bevorzugung anzudeuten. 2) Joseph. giebt hier, abweichend von LXX und mit H ubereuistimmen > die Namen der beiden Verschworenen an. Hieraus geht hervor, dass Joseph. H oder eine ihm nahe stehende Bearbeitung gekannt hat. 3) Also eiu vom Schriftsteller fabricirter Name. xerxes zu tödten. Und die Sache warde dein Mardo-n chai bekannt, und er zeigte sie Ester an, und sie offenbarte die Nachstellung dem König. lTnd der Kö-*3 nig forderte die beiden Versehnittenen vor und hing sie. Und der König befahl, die Kunde der Wohlthat des Mardochai in der königlichen Bibliothek zurn Andenken niederzulegen mit rühmlicher Erwiihnung. 3. Und nach diesen Dingen machte der König Arta- « xerxes den Haman, den Sohn des Hamadata, den Muffüer sross und erhöhte ïhn und setzte seinen Stulvl Ö * Ö (iziz wurde ilurch Vmstellung von V und B das persisch klingeude (Joseph. Bceyxtm;; zu der Endung fm vgl. das zu 1,10 bei Mx^ecv Bemerkte) und aus yin wurde Dlfli woraus B @sSsvto( und Joseph. machcn, indem sie ■) als ^ geleseu haben. Hei Ao-roryoQ (Var. Attzo; B 1,13) und Hastagaeus der vet. lat. scheint eine Verwechselung der Buchstaben von vorzuliegen (vgl. Jacob a. a.O. S. 297). — LXX hat n*cht V gelesen; letzteres drückt sie 6,3 durch STrifateiv txc, aus. V. 22. Zu der Geschichte Simsons. II schreibt 0^3 T : T " T , um diesen als Urheber der Entdeckung hervorzuhebcn. V. 23. Der ïext der LXX A ist nicht „weitlaufige Uebersetzung" (Jacob S. 282), sondern setzt einen anderen hebr. Test voraus als den unsrigen. II hielt es eines Königs für unwürdig, selbst die Verschworenen aufzusuchcn und aufzuhüngen; darnm setzt er Passiva statt der Activa, ev eyxu^tf übersetze ich: „mit rühmlicher Erwiihnung". nxroix,apt vielleicht nach dem heidnischen Oog bei EzcchieL V 2 Wie mis B„ weieher wie H zwei Ausdrucke hat, heivorge , »,««««.» Uebersetzung vou mnntfn. ]TD ^ruckt li durch h>>; es i9t da es iu A lel.lt, spatere Mildernng. ^ ^ ueorrecter spaterer Zu8atz j „in Beziehung auf ihn", wie Berth.-R. iibersetzen, «are gezwungen und überflüssig. , . V. 3. H macht aus T^FD W: ^ ffh"l7"r« weil naeh ihm Mard. 'nicht au.' dem Hof, sondern im Thor sich vro terw* i»t gewiss nicht aus "j^H nïJID des H entstanden. V 4 ,10Vn „ob die Worte Mardochais Bestand haben würden" ist spaterer Zusatz in H„ weieher die Charakterfestigkeit des Mard. hervorheben soll. Falsch erkliirt Ryssel: ob man die Aussage Mard. gelte lassen werde. V 6 Nach H ist es dem Hainan zn ver'achtlich, bloss gegen zugehen; er will das ganze jüdische Volk vernichten. EbenM Josepb - ,. ... V. 7. Dass zwischen 2,16 und unserer Stelle 5 Jahre liegen, ist kaum glaublich. Statt des 12. Jahres staud wohl ursprünglich der 12. Monat des über den aller seiner Freunde. Und Alle, welche bei 2 Hofe waren, warfen sich vor ihm nieder; denn so hatte der König befohlen zu tlinn; aber Mardochai warf sich nicht vor ihm nieder. Und es sprachen die im Hofe 3 des Königs waren, zu Mardochai: Mardochai, warum iibertrittst du, was der König befohlen hat? Tag für 4 Tag sprachen sie zu ihm, aber er hörte nicht auf sie. Da zeigten sie dein Hanian an, dass Mardochai den Worten des Königs Widerstand leiste; denn Mardochai hatte ihnen kundgethan, dass er Jade sei. Und als 5 Hanian sah, dass Mardochai nicht vor ihm niederfiel, wurde er sehr zornig und suchte alle Juden zu ver- 6 nichten, welche unter der Herrschaft des Artaxerxes standen. Und er machte eine Festsetzung im zwölften(P) i Jahre der Regierang des Artaxerxes und warf Loose Tag für Tag und Monat für Monat, um an Einem Tage den Volksstamm des Mardochai zu vernichten, und es fiel das Loos auf den dreizehnten des Monats Adar. Und er sprach zum König Artaxerxes also: Es8 7. Jahres, wie 2,16. Geiindert wurde aus dem zu 2, 16 angegebeneu Grunde. Dass das Loos im Nisan geworfen wird, ist Zusatz des H, hervorgegangen aus dev Erwagung, dass die Entscheidung über das Schieksal des Volks m deu Haupt-Festmonat gehiirt, ebenso wie der Auszug aus Aegypten. xxt tTrotsere halte ich für ungenaue Uebersetzung von pp ftyV) »er Illiu'hte eiue Festsetzung, setzte eine bestimmte Zeit fest" (vgl. Hiob 14, 13). Nach der Intentiou des urspr. Verf. sollten sich alle Ereignisse von 2,12 an im Monat Adar abspieleu, wobei im Auge zu behalten ist, dass wil- es init emein Roman zu thun haben. b ist in H vollstandig verdreht, und die Piioritiit der LXX ist auch hier klar, und selbst Berth.-R. stellen den Text zum Theil nach LXX her. Zu LXX A und B, welche das Fest cpfovfzs oder (povpS'Z nennen (Jos. (povpxioi), passt die Erklarung, welche H hier vou 110 giebt, nicht. Sie passt freilich auch nicht zu -f\£. Deun das persische entapricht ihm weder etymologisch noch der Bedeutung nach, da es nur Loos in der Bedeutung Schick'sal, aber uicht das Loos bedeutet, welches geworfen wird. B hat richtig den 13. Adar. (Vgl. zu V. 12). Er lasst den Haman vor Zorn roth werden uml die Loose vor seinen Giittern werfen. Am auffallendsten H: TIC TE" ]DH ^sn köunte bloss „man" Subject sein. (Vgl. Vorwort S. x f.). V. 8. Das Suffix in des H ist unerklürlich. lil H ist der V. glossirt, in B ausgeschmückt und erweitert. Jaeob raeint, dass die üebersetzung 111 B (bei J. oc) als die freiere and falsche ursprünglicher ist als A. Kann man unkritischer urtheileii! V. 9. Aus der Vielschreiberei der Aegypter schliesst J. S. 286, dass dix■ypaxpco dem agyptisch-griechischen Sprachgebrauch angehört! In H wird das der LXX so erklart, dass Haman das Geld Zwischenpersonen (Geschiiftsleuten) darwiigt, offenbar secundiir. Mit A stimmt hierin B überein. Man nimmt gewöhnlich an, dass das Geld durch Einziehung des Vermogens der ,) u,len zusammengebracht werden sollte. Nach Joseph. zahlt es Haman aus seiner Taschc, um den Konig fiir den Ausfall an Steuem zu entschadigen. Dazu passt das exs V- H am V. 10. Der Schluss nach LXX, welcher in H fehlt, ist fast unentbehrlich. Die vielen Zusatze zu Haman in H sind sicher nicht ursprünglich. tui vor 'A/iX-j ist vielleicht aus tov verschrieben. V. 11. Nach LXX soll Haman das Geld behalten, nach H wird es ihm geschenkt, wobei eine verschiedene Auffassung von der Herkunft des Geldes zu Grunde liegt. Vgl. zu V. 9. J. ündet, dass der Uebersetzer, welcher sonst fiir seine Nachliissigkeit zu tadeln sei, hier eine bei aller Freiheit recht geschickte und gewandte Uebersetznng gegeben hat. Ganz verkehrt! Nicht frei, sondern wortlich hat LXX ihren von H abweichenden Text übersetzt, welcher in H nach einer anderen Auffassung geandert ist. V. 12. Der erste Jlonat ist hier ebensowenig ursprünglich wie in V. 7. Der dreizehnte des Monats ist dem 13. Adar nachgebildet. Diese Zeitbestimmuug ist mit B aueh in V. 7 LXX-V einzusetzen, weil doch wohl der deu Judeu giebt ein Volk, welches unter den Vólkern in deinera ganzen Reich zerstreut ist, und seine Gesetze weichen von denen aller Völker ab, und die Gesetze des Konigs übertreten sie; es schickt sich also nicht für den k°nig, sie gewiihren zu lassen. VVenn es deni Künig gut dunkt 9 so erlasse er ein Edikt, sie zu vernichten, un ïci werde in die Schatzkammer des Königs 10 000 Ialente Silber (zu liefern) bestimmen. Und der Konig to zog den Siegelring ab und gab ihn an die Hand Hamans, um die Schriftstücke zu untersiegeln, welche treden die Juden geschrieben werden sollten. Und derit König sprach zu Haman: Das Geld behalte, und mi dem Volk verfahre wie es dir gut scheint. Und es wur- tï den die Schreiber des Königs [im ersten Monat ara 18. Tage] gerufen, und sie schrieben, wie Haman betohlen batte [an die Fürsten und Obersten im ganzen Lande von Indien bis nach Kush, an 127 Provinzen undj an die Fürsten der Völker in ihrer Sprache vor dem König Artaxerxes. Und es wurde durch Brieftrager 13 gewahrte Mordtag a«f deuselben Tag fallen soll Joseph. hakern,; ZeltJS* mung als Auch dieser V. ist nach LXXursprunghcher^sn-h der glossirteu Fassung des H. I)ass an die Stattha ter m Sprache geschrieben wild, ist spatere Ausmalung. -Q bei Datenist „ ^ thümlich und soll das Datum genau tixiren; wie kann man dies fur P t> lich halten! "fen BWI 3TD3 klal'l>t « schleppender "e.se . „nd ist spater hinzugesetzt, um in überflüssiger Weise Dentliehkeit ^ Debrigens ist wohl auch in LXX nicht Alles ur8prunghch; d« E.ngekUm merte halte ich für Glosse zu D^J?Ü «««"' hf ^.,,„ 21 14) H hat auch hier ein persisches Mort eingesetzt. T? (VS? • hat LXX missverstanden. Dïft iu H iat secundar. ' V 13 H macht aus den Brieftriigern Laufer, wahrscheinlich, dem' persischen Titel genauer entspricht. H lasst nHETO weg, wei .hm dies zur vermeintlichen Grüsse des Volks der DTTT zu pas^n^hien. die Mordlust der Feinde recht crass zu malen, setzt H i Ausdruc „iehten (welche J. alle 3 für ursprünglich hult !) und fugt ,,vom Jungen^b.. zuni Alten, Kinder uud Weiber" hinzu. Ich denkc, hier tretui mung als irxpxxWI**' Auch dieser v. is der glossirten Fassung des H. Dass an als solche doch unverkenubar hervor, nur nicht für Jacob. mb w' 'st sowohl nach dem Ausdruck wie uacli der Wortstellung incorrect. V. 14. Auch hier dürfte das persisehe (30 ZI1 schreiben!) spater eingesetzt sein. Der Stil von 14 a nach H ist wegen der Voranstellung des Objects vor den Infin. mit der Praepos. incorrect. Wenn man freilich mit Rvssel vfrj übersetzt „so dass es kund wiirde", ist aus Allern Alles zu machen. Der Stil ist dnrch nachtriigliche Glossen und Correcturen in II verunstaltet. hat sich in des H erhalten. jyj in H ist Glosse zu pïhC oder zu 3ri3iT V. 15. H setzt die L&ufer des persischen Colorits wegen ein. "j^n "Q13 ist niehtssagender Zusatz. Zum Nifal F|rPP« was sich in D^Bim des H er" halten hat, vgl. 6,12. xujwi%erjzi ist stiirker als nntt>> im tTI» ■ Nein, ein auderer Text liegt vor. Y 12 WS1"! in H ist unpassend; es kann nur der einzige Bote der Ku- nigin gemeint sein. . V. 13. Eo-Sup in LXX ist als Vocativ zu fassen. "©in (H) ist aus i-)2~n corrumpirt oder erleichtert. "^1, was in H fehlt, ist kauin zu eutbehreu. rraVns 1,xx ist dem n"1- des H zweifellos vorzuziehen' v 14 ,^npn ist erklirende Glosse zu "iJ?Dtfri »b- Der Sinn vou b ist- Vielleicht bist du (durch gottliche Fügung) gerade für diese (Unglueks-) Zeit Königin geworden. Die Phrase wird gut erklart in Ges. Lex. • unter y-p, indem von rhrasen ohne ON ausgegangen wird, in welchen der»elbe Sinn feststeht. In dieseu ist QN zu subintellegiren, was hier wirklieh steht. Wcr statuirt, dass & DN odel' ^l! zu lesen sei' Mlt 8'ch *u sklavl3ch au die deutsche Ausdrucksweise. Der Sinn der Phrase wird klar, wenn man die Satze trennt: Wer kann es wissen! Wenn du nuu gerade fur dlese Zeit Königin geworden bist! Gauz verkehrt Berth.-Kywel.-rïD»? 111 11 19t wissen, dass .leder, Mann oder Weib, welcher ungerufen zum König in den inneren Hof komint, rettungslos verloren ist, ausser demjenigen, welchem der König das goldene Scepter hinstreckt; (nur) dieser ist gerettet, und icli bin seit 30 lagen nicht zum Ivönig gerufen worden. Und Achratai zeigte dein Maidochai u alle Worte der Ester an. Und Mardochai sprach zui3 Achratai: Gehe und sprich zu ihr: Ester, wahne nicht in deinem Sinn, allein von allen .Juden im Königreich gerettet zu werden. Denn wenn du jetzt nicht horst, u wird den .luden (Befreiung und) Errettung von Gott zu Theil werden, du aber und das Haus deines Vaters, ihr wei'det zu Grunde gehen, und vielleicht bist du gerade für diese Zeit Königin geworden. Und Ester 15 schickte (den Boten), der zu ihr gekommen war, zu Mardochai mit folgenden Worten: Gehe, versammle ie die Juden in Susa und fastet für mich, und esset nicht und trinket nicht drei lage lang Nacht und lag, und Ausdeutung von rjbj2 in LXX. Ebenso ist nïTD «ecundar gegen nXTH- — Statt inx CIpO ^at J°seph- ^e"i' was wohl urspriinglich ist und gestricheu wurde, \ira den Namen Gottes zu vermeiden. Für rftUni Hll Joseph. bloss fiovi&eiK. Vielleicht ist Glosse. V 15 In LXX seheint eingesetzt werden zu mussen. H kurzt • t: — den Text ab. V. 1G. s'c^ nur a^s dieselbe Construction er klaren, welche die Araber W nennen, so dass W&w in der Bedeutung „mit" dieselbe Rection ausiibt wie das gleichbedeutende Verbum der Begleitung, d. i. den Aeeusativ regiert. (Vgl. Caspari-MüLler, Arab. Gr., § 402.) Dass Partikeln die Rection gleichbedeutender Verba haben, kommt auch sonst vor, wie z. B. bei rOH ^ fletiteres in der Bedeutung: fassel). Klar wird diese Construction fiir das Hebr. durch 1 Sara. 17, 34 erwiesen: «3 „Nni «elche Constr. Kautzsch, Hebr. Gr." S„ 478/!), Fussnote b ganz ungenügend crkUirt. Es wird noch lange dauern, ehe die Erkenntniss durchdringen wird, dass zum Verstandniss der Grammatik und ganz bcsonders der Syntax jeder semitisehen Sprache das Studium der arabischen Gratnma- tiker nothwendig iat; deun immer klarer stellt sich heraus, dass die scheinbar abstrusesten arab. Constructionen meist nicht Erfindungen der arab. Grammatiker, sondern uraltes semitisches Sprachgut sind. — statt IN in H ist hier so gut wie auderswo secundiir. Wörtlich ubersetzt wurde es den Sinn ergeben: in eben diesem Zustand will ich zum Künig gehen, was wegen ihrer Entkraftung dnreh das lange Kasten mindestens nicht opportun gewesen ware. Aueh das vorhergeh. p ist epaterer Zusatz, der die Rede schwacht Ebenso was Wildeboer iibersetzt: was (naml.ch meui Kom¬ men) nicht uesetzmiissig ist. Aber web-her Schriftsteller drückt sich so aus! ,1T,„ ,-nax i* Gen. 43, 14 nachgebildct, wie denn noch mehr Zuge der Geschichte Josephs entlehnt sind, um Mard. mit ihm zu parallelisiren. Auch hier halte ich LXX für ursprünglich. Zu nVT vgl. d.eselbc Construction bei 1") '"K- v 17 in H soll offenbar bedeuten: Er übertrat das Gesetz; denn „vorübergehen" passt hier nicht. (Vgl. J. D. Michaelis bei Berth.)^ Ursprünglich ist es nicht, obgleich das sonst immer mit ihm verbundene Object auch 7,4 nach LXX fehlt. Ich halte -Q}P für ein Machwerk der Sofenm, welche mit Ver"leichung von 3,12 heraustiftelten, dass im Nisan nicht gefastet werden sollte, woran der urspr. Verfasser des Buches gar nicht gedacht hat. Eigenthümlich ist den. H das hauflg eingesetztc und "|ND. was hier ebenso wenig wie bei Ezech. ursprünglich ist. Die apocryph. Gebete des Mard. und der Ester sind stark hebraisirend und würden sich leicht ins Hebr. iibersetzen lassen. Sie sind aber ebenso wenig ursprünglich hebr. geschrieben, wie der Erlass des Künigs in Cap. 3. Sie sind spater hinzugesetzt, um Mard. wegen seiner Verweigerung der Proskynese und Ester we"en der Verheirathung mit dem auslandischen Künig zu vertheidigen, was freilich durchaus nicht gelungen ist. Vgl. den Commentar von Fritzsche. auch ich will mit raeinen Miidchen fasten, und dann will ich gegen das Gesetz zuni König gehen, wenn ich auch zu Grunde gehen sollte. I nd Mardochai ging fort n und that, wie ihm Ester geboten hatte. 5. Und es geschah, am dritten Tage legte Ester diex gottesdienstlichen Kleider ab und legte ihre Pracht an. Und als sie hervortrat, rief sie Gott, den Allseher und (2) Erretter, an und nabm zwei Miidchen, und stiitzte sich (3) auf die eine [wie eine Verziirtelte], und die andere (4) folgte, uni ihr Ivloid zu erleichtern. Und sie erröthete(ó) in der Fülle ihrer Schönheit, und ihr Antlitz war lieblich [wie das einer Geliebten], aber ihr Herz war be- Ich halte das apocryph. Stück, weiehes deu Gang der Ester zum Kunig schildert, abweichend von meinem Urtheil über die anderen apocryph. Stücke, wenigstens dem Kern nach für ursprünglich. Der hebr. Text (V. 1 und 2) macht den Eindruck eines Excerptes; denn die Handlung, welche die Peripetie der ganzen Erzahlung veranlasst, musste eingehender erzahlt werden. Das Benehmen der Ester erschien den spateren Juden als zu demnthig einem heidnischen König gegenüber. Auch LXX B iindert Manches, was ihr als anstössig erschien. Doch will ich nicht leugnen, dass in den Text der LXX A apocryph. Züge eingedrungen sein können. Aber das ganze Buch Ester würde mit noch grösserem Recht als das B. Judith besser unter den Apocryphen stehen und verdient nicht einmal diese Stellung. Ich gebe den Text fast durchweg nach A und nur an sehr wenigen Stellen nach B. Die Stellen, welche man für apocr. Zusatze halten künnte, habe ich eingeklammert. Sie fehlen meist bei Joseph. V. 1. rx ifAxrix T»f$ Qepxveixs sind Kleider wie Sacktuch, welche zur Trauerbezeugung angelegt werden, nicht Werkeltagskleider. In H ist (abhangig von absolut unerkliirlich. Berth.-R. fassen es als Accus. der naheren Hestimmung (d. i. als und übersetzen: sie bekleidcte sich mit Königthum, wie weun eine solche Ausdrucksweise überhaupt müglich wiire. (V. 2). Der Artikel in rx; ivo tififzi; in A ist wohl incorrect. B und Joseph. ohne Artikel. Das Anrufen Gottes ware unerwahut geblieben, weun der Verf. dieses Stückes mit dem Verf. des Gebets der Ester in Cap. 4 identisch ware. (V. 3). uq TpvQ>epeuoi/.evïi iat eiu apocr. Zug, welcher bei Joseph. fehlt. i (V. 6). TOD (= "TCO nilJ) steht als absol. Object virtuell im Accusativ. Zu 1EN lira vgl Je». 7,4. (v. 7). ]ini ri'el von ~:v- nwfaj (0hnm"ht) *gi. Levy, chald. Wörterbuch. B: evepAe^ev aury ü( rxvpoi «» <**W mT0V- (V. 8). Zn = "Xi xveiryStire vgl. LXX zu Gen. 24, 64. (V 10) beweist, dass der Grieche aus dem Hebr. ubersctzt hat. H hat ctwa npn gehabt, was LXX A durch xpnrxyf, 15 aber riehtiger durch tP«W« iibersetzt. Der Sinn, welchen H ganz riehtig ausdrückt, ist: Unaer Zustand (res nostrae) ist ein gemeinsamer; wir theilen Leben und Tod mit emander. Der Grieche hat hier ein hebr. Original vor sich gehabt, welches die eine Recension der LXX anders übersetzt als die andere. B fugt hinzu ov xpo( re $ xxet**l, secundiire Erklarung. (V. 13). Ci2"l naeb !!■ B lasst Ester noch schwitzen. (V. 16) ist nach B gegeben. V. 3. jnj1! ist secundar gegen nVI^V V. 4. i^px sx„wot soll wohl 'so viel wie „Entschcidungstag, kritischer f I engt von Furcht. Und nachdem sie durch alle Thüren (6) gegangen war, stand sie dem König gegenüber, wahrend er auf seinem königlichen Throne sass, angethan init der ganzen Pracht seiner Erscheinung, ganz in Gold und kostbaren Steinen, sehr furchtbar anzuschauen. Und er erhob sein von Hcrrlichkeit strahlendes Antlitz (7) und blickte sie im Uebennass des Zornes au. Und die Königin fiel hin und wechselte in der Ohnraacht ihre Gesiclitsfarbe und neigte sich auf den Kopf des voranschreitenden Miidchens. t nd Gott wandte den Geist (s) des Königs zur Sanftmuth, und beunruhigt stürzte er von seinem Thron und nalim sie in seine Anne, bis sie zu sicli kam, und tröstete sie mit Worten des Heils und sprach zu ihr: Was giebt es, Ester? Ich bin dein (o)(io) Bruder, fasse Muth, du solist nicht sterben, denn unser Loos ist eins, tritt heran. Und er erhob das gol-(n) dene Scepter und legte es an ihren Hals und fragte(i->) sie nach ilirem Eefinden und sprach: Rede zu mir! Und sie sprach zu ihm: Ich habe dicli gesehen, Herr, (13) wie Gottes Engel, und mein Herz verzagte aus Furcht vor deiner Herrlichkeit. Denn wunderbar bist du, 0(14) Herr, und dein Antlitz ist voll Anrauth. Und indem (15) sie redete, fiel sie (wieder) in Ohnmacht. Und der(ic) König und seine ganze Dienerschaft wurden beunruhigt und trösteten sie. Und der König sprach: Was ist dir, 3 Ester, und was ist dein Kegehr? Eis zur Halfte des Königreichs, ja es soll dir zu Theil werden. Und Ester ♦ Tag" sein, an welchem die Peripetie erfolgt. 2 Macc. 15, 37 ist es = Feierbedeutet im nachbiblischen llebiiiisch „von guter Vorbedeutung", was hier vortrelflieh passt. J. übersetzt S. 294: Ich habe heut einen (oder meinen) Feiertag und erkliirt dies fiir einen sagenhaften Zug. Nein, H hat es ausgelassen, weil er es nicht verstand, oder weil es ihni lieidnisch klang. — i11 H. ist hier unpassend: von der Vergangenheit kann es nicht stehen, 4 und eine vollendete Thatsache in der Zukunft kann es nicht ansdrücken. V. 8 steht dafiir richtig ■ I-XX xoiviru. V- 5- pni in H statt der LXX sind secundiire Explicita. nn^ scheint Correctur für mDN zu sein- V. 0. In lï ist ein Stück aas V. 3 mit geringen Abweichungen wiederholt, sicher nicht ursprünglich. Die Wiederholung sollte den Eindrack steigern. Joseph. stimmt auch hier mit H überein. V. 8 ist in H von einer Weitschweifigkeit, welche gegeniiber LXX nicht urspr. ist. Besonders liebt es H, die ergebungsvollen Phrasen der Ester dem Kcinig gegenüber zu vermehren. JJiesen Zug theilt B. "flm QJ, was in H fehlt, ist unentbehrlich. Der Schluss lautet nach LXX A PNTD "inDl> d. i. morgen will ich nach dem ausgesprochenen Willen des Königs verfahren. H giebt das Explicitum: -fori 1213- — Der Verf. lasst Ester die Aeusserung des Gesuchs um einen Tag verschieben, damit die Verdienste des Mard. dem König gerade zwischen den beiden entscheidenden Tagen ins Gediichtniss zurückgerufen weiden, andererseits aber der Hochmuth des Haman gesteigert wird. V. 9. Auch dieser V. hat in II Glossen, welche in LXX fehlen, so das ganz überflüssige N"|~n DT>3- Besonders deutlich als Glosse ist das iibertreibende was J. für ursprünglich ha.lt! Die übrigen sehr klaren Glossen zu finden überlasse ich dem Leser. N ■ 10- pENi"Pl 'les H ist malerisch sein sollender, nach Gen. 45,1 ge- sprach: Mein Entscheidungstag ist, heute, und vvenn es dem König gefallt, so komme er und Haman zu dem Gastmahl, welches ich heut bereiten vverde. Und 5 der König sprach: Holet eilig den Haman, urn dem Wort der Ester nachzukommen. Und sie gingen beide zu dem Gastmahl, von welchem Ester gesprochen hatle. Und der König sprach zu Ester beim Gelage: Waso giebt es, Königin Ester? Alles was du begehrst, soll geschehen. Und sie sprach: Meine Hitte und mein7 Begehr ist: Wenn ich Gnade vor dem König gefunden 8 liabe, so komme der König und Haman auch morgen zu dem Gastmahl, welches ich ihnen bereiten werde, und morgen will ich demgemass (d. i. dem Willen des Königs gemass) thun. Und Haman kam vom Kö-9 nig fieudig und gutes Muthes. Als aber Haman den Juden Mardochai im Hofe sah, ziirnte er sehr. Und 10 als er nach Hause gekommen war, rief er seine Freunde und Zosara, sein Weib. Und er erzahlte ihnen [von u seinem Reichthum und] von der Herrlichkeit, womit der König ihn bekleidet hatte, und dass er ihn zum Obersten und Fürsten des Reiches gemacht hatte. Und 12 bildeter Zusatz. 7.uectpcc möchte ich für cormmpirt aus (Jahwe streitet) halten; vgl. den Eigennamen irnfr. Geandert wurde, urn den Jahwenamen hcrauszubringen. Vgl. die Erklarung der Eigennamen in Cup. 1 und 9. Die persische Ableitung von ist durchaus uusicher. Es ist wohl aus deu ersten 3 Buchstaben von rnt£>lT gemacht. ^ 21 >les II ist hier geradezu abgeschmaekt. J. halt es für ur- spriinglich! Auch passt nicht, lici Joseph. fchlt beides. ]i andert jenes dahin, dass er seine Söhne zusammenruft. In vpuTeveiv und v,ysniiu, will .1. S. 284 die specifisch agyptische Wiirde eines Tpuro; tutt iyeiJuu fmden! Die Construction von b nach H ist bedenklich. v. 12. Ptf in H steigert den Ausdruck. nntï>Cn bü HfOp LXX besser als 10" H. nnfj? X'N «nd sin,l iiberfliissige Glossen von derselben Art, wie sic sich oft bei Ezech. linden. Ist -IHN *u Iesen? / V. 13. "IBto ny ist nicht recht passend. Der Glossatol' wollte steigern. V. 14. Aus dem Fallen des Baumes (LXX) macht H das Herstellen des Holzes, d. i. in seinem Sinn des Galgens. Aber an diesen ist nach dem ursprüngl. Sinn hier ebensowenig zu denken wie Gen. 40,19. Cap. 7, 9 spricht LXX von einer Kreuzigung, ebenso hier Joseph. Die 50 Ellen sind albernes und wohl spater eingesetztes Erzeugniss der Rachsucht. Sie dürften ebenso gesteigert sein wie die Anzahl der Gemordeten 9,16. nach 6,4. PX" Ï£>}P1 des H will unpassend die Herstellung Haman zuschreiben. V. 1. Selbst Bert.-K. stellen sich hier auf Seite der LXX: „Es tritt deutlich hervor, dass der Leser in der Schlatlosigkeit gerade in diesel- Nacht eine hühere Fügung erkennen soll". Erst spiiter hat man den Gottesnamen aus dem Buch entfernt, weil man richtig das Vorkommen desselben in diesem Buch der niedrigsten menschlichen Intriguen als Blasphemie empfand. Noch spiiter, als das Buch in den Kanon aufgenommen war, fühlte man das entgegengesetzte Bediirfniss, den Namen Gottes wieder einzusetzen, was in den apocr. Zusiitzen geschah. Auch in diesem Punct sind diese ganz anders als die Uebersetzung zu beurtheilen. — Zu vom Schlaf vgl. Prov. 4,16. Joseph. aQxipeiTui, was dem genau entspricht. Oder ist, entsprechend dem ri"H2 des H, -|^ zn schreiben? Davon wiire t'reilich xverTyre eine sehr matte Haraan sprach: Die Königin hat ausser dem König keinen zum Gastmahl geladen als raich, und auch zu morgen bin ich geladen. Aber dies genügt mir nicht, 13 so lange ich den Juden Mardoohai ira Hofe sehe. Und 14 Zosara, sein Weib und seine Preunde sprachen zu ihm: Es ist für dich ein Baum [von funfzig Ellen] gefiillt worden, und morgen sprich zum König, dass Mardochai an das Holz gehenkt werde; du aber gehe zum Gastmahl mit dem König und sei gutes Muthes. Und das Wort gefiel dem Haman, und das Iiolz wurde hergerichtet. 6. Und Jahwe hielt den Schlaf vom König fern in die-1 ser Nacht, und er gebot seinem Lelirer, die Schriften der üenkwiirdigkeiten zu holen, um sie ihm vorzulesen. Und er fand die Schriften, welche über Mardochaia gesclirieben waren, wie er dem König iiber die beiden Verschnittenen und Wachter des Königs Anzeige gemacht hatte, als sie suchten, Hand an Artaxerxes zu legen. Und der König sprach : Was fiir Ehre und Dank 3 Uebersetzung. — Der Lehrer des Königs wurde in H gestrichen, weil er den Juden als Vorleser des Königs seltsam vorkara (ebenso urtheilt J). Es ist aber natürlich und nicht selten, dass Könige ihre früheren Lehrer als Rathgeber bei sieh behalteu. Erfuuden hat ibn LXX gewiss nicht. B macht xvotyvwïTzi daraus, um den Anstoss wegzuraumen, Joseph. y[ximocrevs. □1DVI ist eine nac^ dem Titel der hebr. Reichsanualen gemachte Glosse. Wie dies fehlt auch der Schluss von aQ 'n ®n^halt die pedan- tische Angabe, dass der Befehl des Königs ausgeführt wurde, was sich von selbst versteht. V. 2. eupe, sc. é èiSccrxxho;. Da H diesen streicht, muss er das Nifal setzen. Die Namen sind in H hier ebenso wie in 2, 21 eingesetzt. LXX la falsch — ppn ist in H nach 2, 21 eingesetzt. V. 3. rbi: Dtry (H) dürfte kaum correct sein. Besser LXX. HT bv üljerllüssiger Zusatz. 12 und fptyy sind urspriinglicher als das doppelte ntPJtë • V. 4. Die Frage des Künigs: Wer ist im Hofe? erscheint in H als ganz unmotivirt. Der in H fehlende Anfang des V., welchen LXX hat, ist also nothwendig, auch weil damit gesagt wird, dass die Nacht darüber verstrichen war. Nach Joseph. ist es inzwischen Morgen geworden, üeber evvoix in der Bedeutung „Wohlthat" vgl. Schleussner. rCNPPin "J^DH ITO "laTl1? ist ein Zusatz des H, weieher im Gegensatz zu der Angabe in 5,1 gebildet zu sein scheint, dass Ester den inneren Vorhof betritt. ^ am Sehluss ist Glosse. V. 6. rtVl'yb no verallgemeinert und steigert dadurch die Ehrung. — Aus U) ^ DN macht H "IJQQ mi1. weil es ihm als irrationell erschien, dass der Künig den Haman allein ehren sollte. V. 8. Dass die Prinzen das königliche Kleid bringen sollen, war dem H zu stark. Dagegen setzt er das weit ünwahrscheinlichere hinzu, dass der vom Kómg Geehrte die Königskrone tragen soll. Dies ist aber so confus construirt, dass nach dem ïext das Pferd die Königskrone triigt, was Berth.-R. viel Nachdenken verursacht. Jaeob will gar die Krone des Pferdes in LXX einsetzen. OD/D 1^12^ ueben -|^n "Q yzb TjtfN ist redundirend. v 9- D1DH1 ist Glosse, li jrU ist seltsamer Ausdruck. Das doppelte -jten pen in II ist gleichmacherisch. „Er lasse ihn zu Pferde steigen auf dem Stadtplatz" ist abgeschmackt. Statt der Strassen der Stadt, welche LXX hat, setzt II constant den Stadtplatz, weil er der Versamuilungsort ist. Der Test der LXX ist angemessener und urspriinglicher. haben wir dem Mardochai erwiesen? Und es sprachen die Diener des Königs: Nichts hast du ihm erwiesen. Und als der König nach der Wohlthat des Mardochai 4 forschte, siehe da war Haman irn Ilofe. Und der König spracli: Wer ist im Hofe ? Ilaman aber war gekoinmen, uni den König zu bewegen, Mardochai an das Holz zu hangen, welches er bereitet hatte. Und 5 die Diener des Königs sprachen: Siehe, Haman steht im Hofe. Und der König sprach: Rufet ihn. Und dero König sprach zu Haman: Was soll ich dem Mann thun, an dessen Ehrung ich Gefallen habe? Und Haman dachte in seinem Sinn: Wem wird der König Ehre erweisen wollen ausser mir? Und er sprach zum 7 König: Dem Mann, an dessen Ehrung der König Ge-8 fallen hat, mögen die Söhne des Königs ein Gewand aus Byssus bringen, welches der König triigt, und ein Pferd, welches der König reitet, und man soll es 9 einem der angesehenen Freunde des Königs geben, und er soll den Mann, welchen der König liebt, kleiden und auf das Pferd setzen und durch die Strassen der Stadt ausrufen: So geschieht jedem Mann, welchen der König ehrt. Und der König sprach zu Ha-10 man: Du hast recht geredet. Thue so dem Juden Die Auslassung von ^0 vor £>'{< in H hier und in V. 11 soll den Mard. als den Einzigen hinstellen, wek*her solche Ehre geniesst. Sonst pflegt II hinzuzusetzen. In V. 11 scheint 73 in LXX Zusatz zu sein. V. 10. 21Ê2 der LXX steht durchaus passend und ist von LXX ge¬ wiss nieht erfunden. Was H dafiir hat: CICm DfcO DN üp 1J1D mm itfio erscheint in H dreimal, und ist einmal iiberfliissige Glosse. — Auch hier hat H aus dem Mard., weieher im Hofe des Königs Dienste leistet, einen solehen gemacht, weieher im Thor des Königs sitzt. Aber der König wird schwerlich gesagt haben DtPVl- Der Verkehr des Mard. mit Ester erkliirt sich nnr aus der Darstellung der LXX. des 11 ist Erleichterung des echt hcliriiisehen "Q^ "]QC der LXX. Fur die Inglaubwiirdigkeit der Darstellung sowohl nach H wie nach LXX vgl. die durchaus richtige Bemerkung von J. D. Michaelis bei Berth. S. 428. \. 11. Nach H liisst Haman den Mard. axif dem Stadtplatz herumreiten! \. 12. Dass Mard. in das Thor des Königs zuriickkehrt, ist nach dieser grossen Ehrung ganz unglaubwiirdig. Darum sagt Joseph.: eieeivi Tpog rov fizrttex. uupassender Zusatz iles II. Eine derartige Trauerbezeugung ware in diescm Fall lacherlich gewesen. Zu passt aber Sn# auch nicht. Ich möchte Hl") statt vorschlagen, was vielleicht $1") geschrieben war, was in auderer Bedeutung neben vorkommt. P)f|i: in H soll die Hand- lung lebhafter machen. \. 13. VODPI (H) ist unpassend, (LXX) entsehieden vorzuziehen. Ebenso «inpassend ist in H ^0^ vor ^CH anch in B. V. 14. 'n H ist erleiehterndes Einsehiebsel. der LXX ist correcte Pragnanz. Ebenso ist am Anfang von H hinzugesetzt nnd nicht etwa von LXX gestrichen. ^ un(^ H sind nichtssagende Zusatze, letzteres auch in V. 8, ]D2ni gehoren zusammen (vgl. 5, 3) und sind in H in Mardochai, welcher ira Hofe dient, und nicht möge etwas von dem, was du gesagt hast, ausfallen. Und n Haman nahm das Kleid und das Pferd und bekleidete den Mardochai und setzte ihn auf das Pferd und sin» O O durch die Strassen der Stadt und rief aus: So eeschieht dem Mann, an dessen Ehrung der König Gefallen hat. Und Mardochai kehrte zum Hofe zuriick, 12 Haman aber kehrte nach seiner Wohnung betrübten Herzens. Und Haman erzahlte, was ihin begegnet war, 13 der Zosara, seinem Weibe, und seinen Freunden. Und seine Freunde und sein Weib sprachen zu ihm: Wenn Mardochai, vor welchem du angefangen hast, dich zu demüthigen, voni Samen des Juden ist, so wirst du sicher fallen, und ihn nicht abwehren können; denn der lebendige Gott ist mit iliiu. Wahrend sie noch u redeten, erschienen die Eunuchen und trieben Haman zum Gastmahl an, welches Ester angerichtet hatte. 7. Und es kamen der König und Haman, um mit der 1 Königin zu zechen. Und der König sprach atn zweiten 2 Tage beim Gastmahl zu Ester: Was giebt es, Königin Ester, und was ist deine Pitte und was dein Begehr? Es soll dir gewiihrt werden, gelte es auch die Halfte meines Königreichs. Und sie antwortete und sprach: VVenn 3 ungehöriger Weise aus einander gerissen. Auch hier möchte J. H als urspi'iinglich darstellen. Die Umstellung in H hat zul' 1'olge gehabt, dass hinzugesetzt werden rausste. V. 3. ó Aoyoi; pov in LXX ist aus ó fiov verschrieben. Hinter ist ij.ov zu ergiinzen oder einzusetzen. hy ist nicht mit J. aus H in LXX einzusetzen. Es gehort zu den Haufungen demiithiger Phrasen der Ester dem Künig gegenüber, ivelche H auch sonst liebt. und inii'p23 "les H sind secundiire Erkliirungen von un^ der LXX. V. 4. und -Qy waren dem H zu sehwach; er setzt 3 Wörter für Mord und Vernichtung, und stellt die Knechtschaft als einen geringeren Grad dar, weiehen er mit einfiihrt, weil er die urspriinglich im Text liegende Dublette als solche nicht verstand. nUlEi^! 1TPN 'n LXX ist namlich Dublette zum Vorhergehenden, welche in LXX noch klar als solche vorliegt. H hat ihr einen Sinn untergelegt, welcher nimmermehr auf einen besonderen Text zuriickgeht, sondern Machwerk eines tiftelnden Sofer ist. Nach LXX ist der einfache Sinn, wenn man die Dublette beseitigt: Wir sind zur Vernichtung und Sclaverei bestimmt, und ich habe (das Gesetz) iibertreten (um den Haman anzuklagen); denn der Satan ist des kftnigl. Hofes nicht werth. J. freiliclx statuirt, dass LXX das nicht verstanden habe. Nein, es ist mit der ganzen Protasis aus der Dublette hergestellt, um diese in die Construction einzufügen. vermied H, weil es spiiter Eigenname des Satans war. Ebenso 8,1. In B scheint fitTierertiv (Hiti?) aus niïï* verlesen zu sein. -Qy ohne Object auch 4,17, wo es freilich spaterer Zusatz ist. v- Das nichtssagende HT ''NT in H hat keinen anderen Zweck, als die Darstellung der Wuth des Königs zu steigern. Lies (LXX A und B eTo^rt).' l^Q ist unnatiirliche Ausdrucksweise. V. 6. in H ist Glosse zu V. 7. In H finden sich die Zusiitze: IfOrD. was unrichtig zur Ausmalung hinzugesetzt ist, aber schwerlich von LXX ausgelassen worden ware, |n"2~ ebenso in V. 8, ganz überflüssig, pin, IDJf, TICXC >md "J^J DÜD ■ vpziTsirixt 's' pnnn w'c 8. Das in II hinzugeselztc entspricht dem Qp des ich Gnade vor dem König gefunden habe, so möge mein Leben raeiner Kitte geschenkt werden, und mein Volk meinem Begehren. Denn ich und mein Volk, * wir sind verkauft zur Vernichtung, zur Beraubung und zur Knechtschaft [wir und unsere Kinder zu Knechten und Magden], und (darum) habe ich (das Gesetz) übertreten; denn der Widersacher ist des königlichen Ilofes nicht würdig. Und der König sprach: Wcr ist der, 5 welcher dies zu thun gewagt hat? Und Ester sprach :o Der Feind ist dieser böse Hanian. Und Ilaraan erschrak vor dem König und der Königin. Und der 7 König stand auf vom Gelage (und ging) nach dem Garten; Haman aber flehte die Königin um Gnade an; denn er sah, dass er in Notli war. Und als der 8 König aus dem Garten zuriickkam, lag Haman auf dem Polster, um die Königin um Gnade anzuflehen, und der König sprach: VVill man etwa dem Weibe in meinem Hause Gewalt anthun? Als Haman dies hörte, wechselte er die Farbe. Und Bogtan (Gabhuta P), 9 einer der Eunuchen, sprach zum König: Hat doch Haman für Mardochai, welcher (die Nachstellung) dem Künigs. PiJHi"] i"in^3 'st incorrect uud Steigerung des Ausdrucks der LXX. lm sein Leben zu bitten (H) hatte Haman noch nicht nüthig. ^ pnnn nach 8,3, wo LXX es durch scfycvrfai iibersetzt. pn nnt^D JT3 Q37 hat schon ganz die spiitere imperfectische Bcdeutung, ist abcr nichts weiter als Infinitiv rait der Priipos. Vgl. Dietrich, Abhandlungen zur hebr. Gramm. S. 180 ft'. n3^DPI ist secundar gegen nt^Nri- S°H die Darstellung der Frechheit steigern. Zu --w vgl. Hiob 14,20. Der Schluss erhalt in H einen Stich ins Grausige. Von einer persischen Sitte, das Gesicht des Delinquenten zu verhullen, ist nichts bekannt. Was J. in den iext der LXX einsetzen müchte, ist spiiterer Zusatz. V- 9- jn33. was dem BovyuSxr, der LXX entspricht, hat H 2,21 und 6, 2 aber nicht LXX. In B heisst er rzpovfa; (vgl. Txfiaitt im apocr. Ester 1,12 uud meine Bemerkung zu 2,21). Iii H spiclt er eine andere ltollc als iu LXX. Weil ihu H schon verwendet hatte, so setzt er hier einen anderen Namen. Joseph.: ZoipovXxSici; (-pQ TOT? vgl. TTT!.|3)- Hinter irtfi rov /3a- mtea; scheint das Object zu Kx^exvri ausgefallen zu sein. Ich habe es nach 2,21 (LXX) erganzt. H ergiinzt weniger passend; es würde bedeuten: qui de rege bona locutus est. kcci apiurxi ev toi; 'Apxv gtitov mi%uv irevTVXOVTZ ist Dublette zum Vorhergeh. Nur die Dublette enthalt die 50 Fuss. ^ • 1* PP PID des H will die directe Bezeichnung des Verhiiltnisses der Ester zu Mardoehai vermeiden. Es muss also etwas Anstössiges gewesen sein. B iibergeht die ganze Angabe. evotxeiajTxi bedeutet „zum Eigenthuin gemacht sein, eigenthiimlich angehüren". Das ware wörtlich = ^rUil- -Man T — : t erwartet aber ^ HTCn "der besser pfeDJ» und vielleicht ist dies die T : t T ; • urspr. Lesart, welche schon iu LXX uingedeutet wurde, um diese anstössige Angabe im Mande der Ester dein König gegeniiber zu vermeiden. Darum wurde wohl aueh xvtu mit x\/Tjj vertauscht. Dass die Aenderung hinkt, liegt ganz in der Manier des Sofer. Dasselbe dri'ickt eine Talmudstelle aus, welche mir einer meiner Zuhörer, Herr Cand. Isaak Wiernikowski, mittheilt. Nach Bab. Megilla 13 pllegte Ester vom Busen des Ahaswerosh aufzustehen und nach einer Ileinigung sich an den Busen des Mard. zu legen: ratfvi rfaitai bw ipvra moy nrrntf 12 na-i -idn (':"qtid bw prn 1) Diese Stelle ist auch darum wichtig, weil sie beweist, dass der Talmud das Verhiiltniss des Mard. zur Ester, ganz wie LXX zu 2,7 als eheliches autlasste, nicht, wie H, als das Verhiiltniss des Pfiegevaters zur Ptiegetochter. Nach derselbeu Stelle des T. soll man 2, 7 J"P3^ (statt lcsen.'was im T. „I'rau" bedeutet. ~ ~ " König angezeigt hat, ein Holz zurichten lassen [und es ist in der Behausung des Haraan ein Holz von 50 Ellen aufgestellt worden]. Und der König sprach: Er soll daran gehangt werden. Und Ilaman wurde an dasio Holz gehiingt, welches fiir Mardochai zurecht gemacht war. Dann erholte sicli der Künig von seinem Grinim. 8. Und an demselben Tage schenkte der König Ar-1 taxerxes der Ester, was dem Haman, dem Widersacher, gehort hatte. Ijnd Mardochai wurde vor den König gerufen; denn Ester hatte angezeigt, dass sie ihra (als Frau?) angehörte. Und der König nahm den Ring, ° welchen er dem Haraan abgenomnien hatte, und gab ihn dem Mardochai. Lnd Ester setzte Mardochai über Alles, was dem Haman gehort hatte. L nd Ester fuhr3 fort zum König zu sprechen, indem sie zu seinen Füssen niederfiel, und flehte, das Unheil Haraans und Alles, was er den Juden angethan hatte, abzuwenden. Und der König streckte der Ester das goldene Scepter 4 Vgl. LXX zu 2, 7. Es ist aber an unserer Stelle vielleicht uur an ein Verlöbniss zu denken; denn nach 2,3 war Ester, als sie in den Harem aufgenommen wurde, Jungfrau. Oder man muss annehmen, dass m^lDD 2,3 spaterer Zusatz ist. Nach J. giebt LXX Exegese des hebr. Ausdrucks. Aber ein so erklarungsbedürftiger Ausdruek wie evoixeicurxi ist nimmermehr selber eine Erklaruug. 2. H macht den Ring zu dem des Königs nach 3,10. Darum setzt er auch , wie 3,10, statt des urspr. np'V — JOH in II ist ein zu enger Begriff, iibrigeus deutliche Erklarung des Ausdrucks der LXX. V. 3. Das „Weinen" des H ist ausschmückender Zusatz. H setzt 2#n statt weil das von Haman befohlene Blutbad noch nicht ausgefiihrfwar. v- 4- Dpni des H ist Erleichterung. LXX "iypï; vgl. LXX zu Ez. 38,14, wo EzEyEf$*,7y wohl dasselbe hebr. Wort ausdriiekt. Es ist wohl auch hier an ciue Ohnmacht zu denken, aus welcher sie erwacht. H strich den nuf die Ohnmacht beziigliehen Ausdruck als zu demiithigend. des H statt der LXX soll Ester als Dienerin des Kijnigs characterisiren. V. 5. Die auffallende Hiiufung der Demuthsiiusserungen in den Anreden au den Künig in H ist nicht mit ,T. fiir ursprünglich zu halten, sondern verrüth die widerliehe Demnth des spateren Judenthums höher Gestellten gegeniiber. fQtfnD ist iu H a"9 v- 3 eingesetzt. Dass dieser V. in H stark glossirt ist, diirfte doch nur dogmatische oder nationale Bcfangenheit in Abrede stellen. V. 6. Die Prioritiit der LXX liegt auf der Hand. ist schwerlich ' tT T correcter Ausdruck. Die Construction von mit folgendem Waw konirnt sonst nicht vor. V. 7. Der Vers würde nach der Fassung der LXX besser auf V. 4 folgen. In H ist die Anstossigkeit der Stellung des V. dadureh gemildert, dass die Frage am Schluss ausgelassen ist. Bhlttfni*. und in H sind niclitssagende Zusiitze. H fand es anstiissig, dass der König selbst den Mard. hiingt, was freilig nur durch sklavisches Haften am Wortsinn aus LXX herausgelesen werden kann. V. 8. Nachdem V. 7 versetzt war, musste das nothwendige am Anfang wegfallen. DDN DJ der LXX ist riehtig mit Beziehung auf das Edict des Haman. -pOI"! DttO «nd -jfon njQöS sind secundiire Explicita hin, und Ester kam zu sich und trat. neben den König. Und der König spracli zu Ester: Wenn ich dir das 7 ganze Eigenthum Hamans gegeben und ihn an das Holz geh;ingt habe, weil er seine Hiinde nach den Juden ausgestreckt hat, was begehrst du noch? Und Esters sprach : Wenn es dir gut dünkt, und ich Gnade gefunden habe, so möge ausgeschickt werden, um die Edicte des Haman rückgangig zu machen, welche er geschrieben hat, um die Juden in deinem Reich zu vernichten. Denn wie könnte ich das Unheil meines 6 Volkes ansehen, und wie könnte ich mich retten beim Untergang meines Vaterlandes! (Und der König sprach:) s Schreibet auch ihr in meinem Namen, wie es eucli gut dünkt, und untersiegelt es mit meinem Siegelring; denn Alles, was auf Eefehl des Königs geschrieben und mit meinem Siegelring untersiegelt ist, ist unwiderruflich. Und die Schreiber wurden [im ersten 9 Monat, d. i. im Nisan, uni 23. dieses Monats] gerufen, und Alles, was er verordnet hatte, wurde an die Juden und an die Statthalter und Obersten der Provinzen von Indien bis nach Kush [127 Provinzen] Land für zu unil if"IJDi33 (Ier LXX. Die nmgekehrte Acnderung ist viel 1111- wahrscheinlicher. Der Iniin. OWU im Relativsatz ist incorrect! V. 9. Der Vers ist nach der Fassung der LXX dem Inhalt des V. 3, 12 nachgebildet. Statt eravf ist nach dem Sinn von 3,12 mit B natitrlich i^vof zu schreiben. Nach LXX liegen zwischen dem Befehl zur Abschlachtung der Juden durch die Perser (der 13. des 1. Monats nach 3,12) und dem Befehl zur Abschlachtung der Perser durch die Juden nur 10 ïage, eine kurze Zeit, welche aber fur die zwischen beiden Daten liegenden Ereignisse ausreicht. Doch erschien diese Zeit dem H als zu kurz, und er setzte darum den dritten Monat Siwan statt des ersten. Er fand es wohl auch anstossig, dass diese profanen Ereignisse sich in der Zeit zwischen Ostern und Ptingsten abspielten. LXX wiihlte für die Beschlussfassung der Vernichtung der Juden durch die Perser und für die der Perser durch die Juden den Nisan, als den Monat, in welchem das Volk aus der iigyptischen Knechtschaft befreit worden war. Beide Zeitbestimmungen, welche auch hier bei Joseph. fehleu, sind ebenso wenig urspriinglich wie 3, 12. Vgl. auch zu 3, 7. — H hat auch hier das seltsamc 12 hinzugesetzt, um für das spatere Test das Datum genau zu fixiren, fiir uns ein Kennzeichen des Interpolators. — iJ-pQ in H ist falschcs Explicitum; uicht von ihm, sondern vom König war der Hefelil ausgegangen. Das Schreiben an die Juden wird in H unpassend zweimal erwiihnt. Auch hier hat H ein persisches Wort statt oixovo/mii der LXX. H fiigt noch niPD tinzu. entsprechend 3, 12. Nach J. freilich (S. 285) ist oixovopof ein iigypt. Titel, was fiir iigypt. Colorit der LXX beweisen soll! H erwiihnt auch hier wie 3, 12 pedantisch ausser der Sprache noch die Schrift der Provinzen und Vülker, und nennt speciell die Juden mit ihrer Schrift und ihrer Sprache. Wer möchte diess als urspriinglich vertheidigen! Das ist deutlich spiiteres jiidisches Machwerk. Dureh die Glossiruugen in H ist der Vers der langste in den Hagiographeu geworden. Nicht so in LXX. V. 10. Statt wie LXX vocalisirt, ist, dem Vorhergeheuden ent¬ sprechend zu schreiben, 1'eber die des H vgl. zu 3,13. QlJH D1D1D3 H ist eine lacherliche Zusammenstellung. Der seltsame Ausdruck soll durch dass in H folgendc "03"l erklart werden. Durch den Auf- putz mit 2 fremdlandischen Wörtern, welche beide nicht geniigend zu erklüren und vielleicht beide nach dem Hiirensagen corrumpirt sind, am Ende des V. in H sucht der Interpolator der Erzahlung exotischen Anstrich zu geben. Die famosen „Sühne der Stuten" oder „der Gestiite" sollte man doch endlich zu den Acten legen. Auch hier hat nicht LXX gekiirzt, sondern H hat die Zusiitze gemacht, um die Darstellung zu persificiren. V. 11. Nach LXX erhalten die Juden die Erlaubniss, nach ihren Gesetzen zu leben, einander zu helfen (im Fall eines Angriffs) und mit ihren Feinden nach Gntdiinken zu verfahren; nach H dagegen wird ihnen gestattet, sich zusammeuzurotteu, für ihr Leben einzustehen, zu vertilgen, zu erwiir"eu und Land in ihrer Sprache geschrieben. Und es wurde 10 vom König geschrieben und untersiegelt mit seinem Siegelring, und die Schriften wurden durch Sclirifttriiger verschickt (des Inlialts), dass er ihnen vor-tt schreibe, ihren Gesetzen in jeder Stadt nachzukommen und einander zu helfen und mit ihren Feinden und Gegnern zu verfahren, wie es ihnen beliebe, an Einein Tage im ganzen Reich des Artaxcrxes, am 13.12 des 12. Monats [d. i. des Adar], Und die Abschriften 13 des Edictes sollten often im ganzen Reicli verbreitet werden, und alle Juden sollten bereit sein, an diesem Tage ilire Feinde zu bekiimpfen. Und die Reiter zogen it eilig aus, um den Befehl des Königs auszuführen, und das Edict wurde auch in Susa veröffentlicht. Und 15 zu vernichten alle Mannschaflen von Volk (!) und Stadt, die sie bedrangen wiirden, sie selber sowie ihre kleinen Kinder und Weiber, und ihre Iïabe zu plündern. Welcher Text ist hier der ursprüugliche und weieher der durch Rachsucht vermehrte und gesteigerte! Etwas Ueberladeneres als dieser V. nach H lasst sieh kaum denken. Oder meint man dass LXX abgeschwacht hat? Das lag wahrlich nicht im Charakter des nach-makkabaischen Judenthums. J. erwartet statt fiovhovrou am Schluss des V. den Optativ; aber dir Iudicativ beweist fi'tr würtliche I'ebersetzung des hebr. Textes, welcher der LXX vorlag J. leugnet mit Unrecht, dass LXX hier wörtlich übersetzt; gerade eiu selbstandiger Stilist wiirde den Optativ gesetzt haben. Ebendasselbe beweist 2, 4 das Futurum (ïoiwas die Varianten haben, ahnlich wie und n5JQ',DP statt und gesetzt wurden. j-p-Q wurde erst zu und dies zu ytfiH Ein Heide sollte nicht den hebr. Gottesnamcu, am wenigstens den Jahwenamen, fiihren. H setzt dafiir was ja auc^ £auz hebriiisch klingt (vgl. I Chron. 27,29), was man aber auch persisch zu erklaren versucht hat. w°hl identisch mit ^TOT (a Jahwe donatus); denn Dalet wurde ebenso wie Tau ohne Dagesh gelispelt; vgl. (3xp%x(2u9 = TQD 12 1 Sam. 4,21. Vgl. auch den hebr. Namen rp"DT und den palmyren. Namen Auch dafür setzt H einen persischen Namen. Vovtpociot; = ;-p , vgl. . II hat *tatt desselbcn. LXX dagegen t •• t ; hat Ap, wo das Verbum abgeworfen ist, entweder als 3. P. Perfecti (etwa "CPl) oder als 1. P. Iin letzteren Fall ware -)W als Vocativ TT ** und als Gottesname zu fassen wie Dau. 8, 25, und der Name würde eiu Gebet darstellen wie s^att tfnrólD hat riDDD")E- In letzterem " t "" " • t : = steekt, » lin(l diirfte aus |-p versehrieben oder absichtlich geiindert sein, um den Gottesnamen bei einem Heiden zu eliininiren. Vgl. ^ "QJ7 statt 1D2 T3J7 und das zu Ovxpefiux 1,10 Bemerkte. „Zertretung Jahwes" ware ein Ëigeuname init derselben widerliehen semitisehen Deinuth, welehe im phönie. D. D canis deorum (corp. inscr. Sem. 49) und in den palmyreuischen Eigennamen Auskehricht, 1'nrath Gottes (Vogué N° 99) und Moder Jahwes (Vogué N° 116) hervortritt. Mit H stimmt LXX nur in 3 Eigennamen iiberein: xpz$xrxt wie LXX richtig statt des corrumpirten NrmiB des II liest. Den letzteren Namen kaun inau persiseh erklilren, aber auch von THE óf, HT^D ableiten; vgl. 1-pE bei Euting, sinait. Inschr. 537 und den phönie. Eigennamen „Hund Gottes" und den hebr. und palmyr. Namen (^ail^wur0- Unter den phönie. und palmyren. Eigennamen kom¬ men die allerseltsamsten vor. AeAtpuv (ein grieeh. n. pr.) halte ieh fiir corrumpirt aus pn^j-| Ersatz; vgl. palmyr. (Vogué 9), (Euting, sinait. Inschr. 535) und AvTiycvo$. wird ausser der persischen Erklarung in Ges. thcs. auch aramaisch erkliirt. Nach der Form der LXX möchte ich damit vergleichen tëHD eques gloriae.Tau (in Nsptz/v) sowie Dalet sind öfter nach S parasitisch; vgl. Erèpx; statt frPty uud M.eo-rpiti statt . Mag man über diese Etymologien denkeu wie man will, eine Ableitung der Eigennamen nach der iorm der LXX aus dein Persischen ist uur in vvenigeu Fallcn möglicli, auch und Rufai und Arshai und Zabutai, die zehn Söhne 10 Hamans, des Sohnes des Hamdata, des Bugaers, des Eeindes der Juden] und pliinderten an selbigem Tage. Und die Liste der in Susa Gemordeten wurde dem ti König iiberreicht. Und der Künig spracli zu Ester: u Die Juden haben in der Stadt Susa 500 Mann urngebracht, und was meinst du, dass sie in der Dmgegend gethan liaben! Und was begehrst du noch? Es soll dir gewahrt werden. Und Ester spracli: Es '3 nach der Form des H ist sie zweifelhaft, und die Ableitnng von Nameu wie Bxprx, BxpeA, Povtyxioi;, Zx(2ovQx$ aus dem Ilebr. kanu nicht zweifelhaft sein. B erwahnt einige dieser Namen entstellt und nicht als Söhne Hamans. Joseph. nennt die Namen der Söhne Ilamans nicht. Sollten sie erst spater hinzugesetzt sein? Sie sind in H und LXX nur ganz lose und in nicht recht passender Weise au das Vorhergeh. angelöthet. Nach V. 13 werden sie erst am folgenden Tage gehenkt. Sie fehlen in LXX in V. 12, wo H sie ebenfalls hat. V. 10. Hochst instructiv fiir die Prioritiit der LXX ist, dass die Juden nach LXX bei ihrem Morden auch pliinderten (anders, und mit H iibereinstiinmend, in dem wahrscheinlich spater eingesetzten V. 15), was sie nach H nicht thun. Rauben und Plündern erschien den spateren Juden als zu gemein, und darum wurde die Negation hinzugesetzt. J. will in LXX ovhv vor hyptxtxv einsetzen; es ist aber nicht zu begreifen, warum man die Negation gestrichen haben sollte. V. 11. Nach LXX wird die Liste der Gemordeten dem Koning iiberreicht; nach H koinnit sie an demselben Tage (!) vor ihn, iibertriebener und seltsamer Ausdruck. V. 12. Wieder die auffallende Syntax "OfcO 'Ulu m H. Vgl. zu V. 6. •• ~ ; :i T "12X1 üesse sich höchstens als inlin. histor. begreifen; aber wer construirt 2 Synonyma so, dass er das erste in das verb. fin. und das zweite in den infin. histor. setzt! Begreiflicher sind die histor. Inlinitive in V. 16. — In diesem V. liegt es doch wohl auf der Hand. dass H grossentheils nach 5, 3 und 7, 2 glossirt, und nicht umgekehrt LXX aus H zusainmengezogen ist. Waw vor rTQTDCD mit LXX einzusetzen ist unuinganglich V. 13. Nach LXX (vgl. auch V, 14) bittet Ester nur um das Aufhangen der Söhne des Hainan (vgl. zu V. 9) am zweiten Tage, aber nicht um eine Erneuerung des Blutbades, ein abscheulicher Zug, welcheu erst die Mordlust des spateren Judenthums in den Text gebracht hat. wird in LXX durch nrrp erklart; vielleicht ist aber %pyröxi u was ^ier zu friih steht, ist wohl t- - : mit Reuss zu leseu* vor auch in LXX uach dein zu V. 10 und 11 Bemerkten spaterer Zusatz. V. 17. Die Zeitangabe am Anfang des V. in iï steht au falscher Stelle; sie gehort zu V. 16, wo LXX sie hat. Statt setzt H dass auch sonst bei ihm haufige seltsame "Q. Aus der „Freude" der LXX macht H eine „Gasterei". Ebenso in V. 18. V. 18. Statt „auch am vierzehnten" (LXX) schreibt II „am vierzehnten und funfzehnten" und versieht beide Zifferu mit 12. Es kam ihm darauf an, das Datum des Festes ganz genau fest.zusetzen. I7i"jp2 scheint mir in LXX auch hier ebenso wie in V. 15 spiiter eingesetzt zu sein. Denn nacli LXX richten die Juden am 14. in Susa keiu Blutbad an, sondern hangen nur die Söhne Hamans. Ueber „hinbringen" von der Zeit vgl. das Lcx. V. 19. Aus den Juden, welche nacli LXX über jeden ausscrhalb Susas liegeudeu Ort zerstreut sind, macht II Landbewoliuer uur andere Aussprache statt CPD)> welche in den Stadten der offenen Gegenden woh- nen. Letzteres ist ungenaue Glosse; deun es sind wohl besonders die Dörfer gemeint. 3 vor nTOitf in H ist unerliisslieh. Der 2. Theil des V. nach LXX, welcher iu H. fehlt, ist zur Deutlichkeit durchaus erwünscht, also nicht Glosse. hier und in V. 18 (LXX) ist wohl erst spater eingesetzt, als sowohl der 14. als auch der 15. Adar festlieh beirangen wurde, wahrend urspriinglich auf dein Lande der 14., und in Susa und anderen Hauptstadten der 15. gefeiert wurde. Vgl. Berth.-R. zu V. 19. Statt nZttO der LXX ist wohl, entsprechend der erste Halftc, zu schreiben HHDtfiO CVJ11 B fehlen V. 16—1(J ganz. Sie sind vielleicht ein spaterer Nachtrag, gemacht, uui das, was in V. 20 und 21 gesagt ist, genauer darzustellen und zu begriinden. Auch Joseph. giebt den Inhalt des cap. in bedeutend kiirzerer Fassung als H und LXX A. \. 20. Aus dem Buch macht H Q^")0D> we'l diese leichter herumgeschickt werden künnen. Es ist wohl in LXX zu lesen ccvto. Ueber- haupt scheiut LXX öfter das Suffix und das Object fortzulassen, wenn es das Pronomen der 3. P. ist. V. 21. q*p versteht II in der Bedeutung „vorschreiben"; es bcdcutet aber „festsetzen". Folge dieses Missverstandnisses ist der Einschub von Qrp^JJ nVH? H, was in LXX fehlt. H ist glossirt init der auch hier hervortretenden Tendenz, die Zeit des Festes genau zu fixiren. Die in meiuera Text eingeklammerte Partie der LXX halte ich fiir spater hinzugesetzte unnöthige Erkliirung. Sie stort die Construction auch als Parenthese zu sehr. Deun ist syntaktisch dein vorhergeh. C*p^ parallel, und beide hangen von aroi ab. Man konnte sicli in der Deutung des Festes und der Festsetzung seiner Daten nicht genug thun und fiigte immer neue Zusatze ein..5 V. 22. £Hnn ist absolut vorangestellt (arabisch würde es durch Loï einzuführen sein) und wird durch das Suffix in ^3 der LXX wieder aufgenommen. B setzt statt des 11 o$vvxi kzi nevfy. — 05 e?Tiv A$xp steht gen aber, welche in den Hauptstadten wohnen, feiern [auch] den 15. als Feiertag mit Freude und Zusendung von Essportionen an die Verwandten. Und Mar-20 dochai schriel) diese Geschichten in ein Buch und schickte es zu allen Juden im Reich des Artaxerxes, den nalien und den fernen, diese Tage als FeiertageJi zu halten [und den 14. und 15. Adar zu feiern; dennss an diesen Tagen hatten die Juden von ihren Feinden ausgeruht,] und den ganzen Monat, in welehem ihnen der Ku mm er in Freude und die Trauer in Feiertag verwandelt war, als Tage der Gasterei und Freude und der Zusendung von Essportionen an die Freunde und Armen zu feiern. Und die Juden nahtnen es an 53 in LXX au falscher Stelle und keunzeichnet sich dadureh als spateren Zusatz. Auch zyoclzt; ist wohl entsprechend dem vorhergeh. xyxfyv eingesetzt. — □mm der MX könute man fiir Erleichterung von H halten; ich halte deu Text von H fiir eine gezwungene durch Verleseu von ^3 entstandene Aenderung. Statt QHIN des H ist lm# zu lesen, entsprechend dem LXX. — Iu LXX A 1 iegt ein W iderspruch. Nach unserem Vers soll der ganze Adar festlich begangen werden, nach V. 14—19 aber nur der 14. und 15. Tag. Indeni H auslasst und □Jï)N statt >|p^ schreibt, verwischt er die Differenz. I)ie Observanz uuseres Verses nach LXX schliesst sich mehr an die persische Feier an, welche 10 Tage dauerte (vgl. Bcrtheau, Einleitung S. 372). Darnach liegt es nahe, anzunehmen, dass der 14. und 15. Adar als Feiertage erst fixirt wurden, als das Fest ein speciiisch jiidisches geworden war. Ji warde dann mit der Auslassung von V. 16—19 Recht habeu und urspriinglich sein. In der Notiz uuseres V. liegt eiu Beweis fiir die Ableitung des Wortes Pur nach seinen in LXX A und B gegebenen Wortforinen aus dem Persischen. — yx/zo; iibersetze ich durch nntt'ö» e>gHochzeitsschmaus. V. 23. □"'"PiTn ^3p iu 11 ist fehlerhafte Construction, ebenso in V. 27 (K'tib). Noch incorrecter ist -Qjp iu V. 27, weil hier das Subject vorangeht, in welehem Fall Concordanz unerliisslich ist. H hat den Zusatz: „was sie augefangen hatten zu thun" nach der pedantischen Erwagung eines beschriinkten Sofer, dass der 14. und 15. als schon einmal gefeiert angesehen werden konnte. Aber eine wirkliche Feier hatte noch nicht stattgefunden. Iu B fehlt die ganze vou mir eingeklainmerte Partie (bis zum Schluss von V. 26) mit Recht; es ist ein überfliissiger Zusatz, welcher den Zweck hat, dun Gruud des Festes in eiuer zwar für die Synagoge aber uicht fiir die Lectiire wirk- samen Weisc noch einin.il einzuscharfen. Die Verse fehlen auch in der vetus Latina, ebenso V. 30—32 (Stade Z A T W. X, S. 253). V. 24. o MocKsèotiv ist in LXX ans dem apocr. Ester (16,10) hier eingesetzt worden. H giebt Erweiterung und Ausschmiickung des in LXX gegebenen Themas. Eine Kiirzuog von Seiten der LXX wird hier nur eiu Befangener behaupten. pH ev ^lx ^voiv. □2i"6 ist sicher steigernder Zusatz. V. 25. Aus dem Kommen des Haman (zuin König) macht H ein Kommen der Ester, ohne diese auch nur zu nennen. Die Exegese von Ryssel, welcher das femin. Sullix in neutrisch fasst, ist sehr gezwungen. Qy ist eine ganz unmögliche Construction. 1DCD is* ungeschickter und sprachwidriger Zusatz statt Bei durfte "HOu nicht fehlen. Xennt Nöldeke solchen Tcxt einen gut überlicferten? V. 26. B zicht zusammen. Er hat bloss D^Tin Dttf by p-lDT^ onn • H geht in der Ausmalung iiber A hinaus. Das zweite P b)} in H, was nicht zu eonstruiren ist, scheiut Wiederholung aus dem Vorhergeh. zu sein. Man lese die Uebersetzung von Ryssel, um sich von der I'ninöglichkeit der Construction von H zu überzeugen. h)) '9^ ebenso correct wie 'cXJ statt 'wXP im spateren Arabisch. Geraeint sind die Verfolgungen. ist identisch mit m V. 20. 33 teissen müsste. Aber auch statt F|pn ^3 DN möchtc ich lieber F]pn!? lesen nach dem aramaischen Pa'el; b setze ich nach Q'p*? des H, was Glosse zu F|pn^ 'st- Nachdem die Glosse eingeschoben war, musste npr6 geandert werden. V. 30 des H, welcher besagt, dass auch der zweite Purimbrief an alle Juden in allen 127 Provinzen des Reiches verschickt wild, fehlt in LXX, weil sie keinen zweiten Purimbrief kennt. Ebenso der Anfang von V. 31 bis OIT2I3T3 ■ ^'e 1'ai'tie ist iu 11 fast ganz aus auch sonst im B. Ester vorkominendeu Phrasen zusammengesetzt. V. 31 (LXX 30). Den griech. Text stelle ich mit Hiilfe von H so her : xxi MxpSoxxioi; xxi ErJifp fi $x7iXiJ>N3 ("ie nothwendig zu lesen ist), ferner (mit Correctur) riVETI "H31 »nd DJHT bV' Bei ""'"ax 'ler LXX schien mir friiher THKD zu Grunde zu liegen uud dies aus typovptzt corrumpirt zu sein. Jetzt nehme ich an, dass LXX nin^n 113*1 H> Selescn hat> was nach Jes. 32,4 „klare Rede" bedeutet (vgl. das nlHS "133 liber Purae dictionis von Ibn Esra). niDS scheint LXX in der Bedeutung i'lytnx gefasst zu haben (vgl. im Arab.). Aus nillü scheint mir fllDUt (der Plural kommt sonst nicht vol- und ist an und fiir sicli nicht denkbar) corrumpirt zu sein, und zwar in tendenziciser Weise. In derselben Weise scheint mir □npyi des H aus CPïi'3 corrumpirt zu seiu. 1'mgekehrt hat die vctus tern. Und es schrieben die Königin Ester, die lochter» des Amminadab, und der Jude Mardochai Alles, was sie gethan batten, auf, urn den lïrief über die Furdija zu bekraftigen. Und wie Mardochai und Ester, die at Königin, es für sich selbst festgesetzt batten, so setzten sie darnals auch für ihre Nachkomraen Worte der Wahrheit fest nach ihrem Rath. Und Ester setzte es3i durch Befehl für immer fest, und es wurde zum Andenken aufgesclirieben. 10. Und der König übertrug (dem Mardochai) die Herr-i latina 4,16 niDIX falset durctl sanitas iibersetzt. Es ist nicht üebersetzung von wie Jacob meint (a. a. O. S. 256 f.). - Das 1'urimfasten vou welchem Josephus noch nichts weiss, erscheint erst vora 0. christ. Jhdt an und wird am 13. Adar gehalten, welcher Tag in der vorchnstl. Zeit als Sieeestag des Judas Makkabans über den syrischen Feldherrn N.kanov vielmehr ein Freudentag war (vgl. Berth,K. S. 371 und Dillmann unter Punm in Schenkels Bibellex.). Darum kann das lasten und Wehltlagen an unserer Stelle, wo es als ganz unmotivirt erscheint, erst sehr spat eingeschoben sein. Auch hier ist LXX, abgesehen von den Corruptionen, gegenuber H ohne Zweifel urspriinglich. u , V. 32. Ich übersetze ™ Mya durch "TOND3 (vgl. H). iu H ist Glosse. Nach H hat Ester das Puriinfasten eingefiilirt, aber nicht nach LXX, eine der im A. T. hautigen Antedatirungen, uiu eine Berechtigung zn enveisen. Vielleicht ist V. 32, um das Puriinfasten auf Ester zuruckzutuhren, spatelhinzugesetzt. v. 1. paraphrasirt Schleussner richtig durch publico scripto ïmpo- snit. Auch B hat In LXX A ist ohne Zweifel hinter sx, ein Name ausgefallen, welcher, entsprechend dem Folgenden, nnr der des Mardochai sein kann. Er wurde gestrichen, weil eine solche Herrschergewalt des Mard. den Spateren, welche das Buch nicht mehr als Roman, souderu als Geschichte fassten, doch als zu gross dünkte. Der Corrector beguiigte sich, wie oft, damit, den Anstoss zu hebcn, ohne an deu Zusammenhang zu deuken, ebensowenig wie die alten Christen sich bei der Deutung der s.g. messiamschen Weissagungen um den Zusammeuhang gekiimmert haben. 11 setzte, um dem Verbum ein Object zu geben, das gar nicht in den Zusammenhaug passende □2 ein, was nun und nimmer urspriinglich ist, und verwandelte dem ent- sprecheud in Aehnlich verfahrt B. Jacob will reAif in LXX einsetzen, ganz verkelirt. Auch die Einsetzung von Vitf, was in LXX fehlt, wurde durch die Einsetzung von DO nothwendig gemacht. V. 2. Nach dein zu V. 1 Ausgefiihrten bezieheii sich die Suffixe auf Mard., nicht auf den König. Weil H falsch die Suffixe auf den Künig bezieht, fiihrt cr den Mard. noch besonders ein. rïD^D ist hier Regierung wie pourtteiu der LXX in V. 1. TlJ?1 steht nach LXX gut zusammen; vgl. fiir den Go i Oo > Gleichklang, wenn auch nicht fiir die Bedeutung, Dein H war dies nicht kriiftig genug; er macht daraus Hll-j nnd m^Ij ■ -jt,»- ;n H ist iiberfliissiger und ungeschickter Zusatz. Die Formel Dl" ï-Q^ "lï^Q D^IDD liac'1 ^en Wüchesrn der Künigc gebildet, wo sie am Schluss der ltegierung der Könige oft vorkommt. Vgl. die Beispiele bei Berth. Sie ist also secundar, verglichen mit der Formel in LXX. V. 3. H hat statt Siccèexetrixi (was sowohl in LXX A wie in B steht)