v- -(.1 wl !.! 1 W. P. H. VAN DEN DRIESSEN MAREEIJW. Ueber die Samen von + + + + ♦ + Barringtonia speciosa (Gaertn». Druckeroi „dc Industiie", Van Bruten* — Uticeht. C //606 UEBER DIE SAMEN VON BARRINGTONIA SPECIOSA (Gaertn). Ueber die Samen von + ♦ ♦ ♦ + ♦ * Barringtonia speciosa (Gaertn). INAUGURAL-DISSERTATION ZUR Erlangung der Doktorwiirde DER HOIIKN P11ILOSOP111SCIIEN FAKULTAT DEK UNIVERSITAT BERN VORGELEGT VON W. P. H. VAN DEN DRIESSEN MAREEUW aus UTRECHT. I )nu korci „de Industrie", J. Van Druten - Utrecht. Von der philosophischen Fakültat auf Antrag des Herrn Prof. Dr. A. TSCHIRCH angenommen. Der Dckan, Bern ilcn 17 Juli 1903. Prof. Dr. HAAG. Meiner Mutter und clem Andenken meines Vaters gewidmet. Es ist mir eine angenehme Pflicht Hemt Prof. Dr. A. Tschircii in Bern meinen aufriclitigen Dank auszuspreehen fiir sein stets liebensiviirdiges mir bewiessenes Entgegenkoiinnen. Dann ist es mir ein Bedürfniss Ihnen Herr Prof. Dr. II. \\ efers Bettixk in Utrecht, meinen herzlichsten Dank zu bringen, nicht nur fin• den von Ihnen genossenen Unterricht, sondern auch fiir dus rege Interesse das sie sclion vide Jahren mich entgegen gebracht haben, und fiir die mir bei der Ausfvhrung dieser Arbe.it- sehr geschützte Unterstiitzung. EINLEITUNG. Die Samen von Barringtonia speciosa Gaortn sind noch nicht untersucht worden. Nur Dr. Gresiioff ') teilt mit, dass der zerriebene Samen dazu dient, uin die Fische in seichten Gewassern zu betfuiben. Dass diese Samen Saponin haltend sein sollten, war ziemlich sicher, da Dr. Greshoff schon in anderen Barringtonia Arten, namlich aus der Binde von Barringtonia insignis Miq. und aus den Samen von Barringtonia vriesei T et B. -') diese Glucoside ausgescheiden liatte. Als die Untersuchung der Samen Barringtonia speciosa Gacrtn begonnen war erschien eine Dissertation 3) „Beitrage zur Kenntniss der Saponinsubstanzen und ihrer Verbreitung", worin auch die Saponin von Barringtonia insignis Miq. und die von Barringtonia vriesei T et B. einer kui7.cn chemischen Untersuchung unterworfen werden. Die Samen werden mit der grössten Bereitwilligkeit durch den Universiteitsprofessor Dr. H. Wefers Bettink, Director des Pharmaceutischen Laboratoriums der Reichsuniversitat Utrecht zu meiner Verfüging gestcllt, wofür icli hier nochmals gerne ihm meinen herzlichen Dank ausspreche. ') (ïreshoff, Indische Yischvcrgiftrapportcn 1800, Xo. 107. NederlandschTijdschrift voor Pliarmacie,Chemiecn Toxicologie 1800. -) Mededeelingen uit 's Lands plantentuin, XXV, 1806. -1) L. Weil, Inaugural Dissertation, Strassburg 1001. Botanische Uebersicht. Schimper ') teilt die Indo-Maleiïscho Strand flora in \ Formationen ein: I. Die Mangrove. II. „ Nipaformation. III. „ Barringtoniaformation. IV. „ Pescaformation. Die Barringtoniaformation ') beschreibt Schimper würtlich wie folgt: „Unniittelbar liinter dem Sandstrich auf welchem absterbende Algen, zahlose Musclieln- und Korallenbriichstücke das fint' Rl'in/lllllfV l^A«7AÏr.lmni1 ni/.U K . O 7 """"O aus verschiedenartigen BSumen und Strauchern zusammengesetzte, durch Gassytha fdiformis, Guilandina Bonducella, Canavalia Arten u. andere dünne Schlingpflanzen beinalie undurchdringlich gemachte Laubwand. Dieselbe stellt die aussere Grenze einer saumartig langs der Küste sieli ausdebnenden scbmalen Wald- und Gebüschformation dar, die ich nach der Myrtac-een-Gattung Barringtonia, welche in derselben durch mehrere ausgezeichnete Baumarten vertreten ist, Barringtoniaformation nennen will. Die Barringtoniaformation stellt entweder einen geschlossenen Wald dar, oder ist von kleinen Lichtungen durclibrochen und mehr savanenartig. Werden letztere grösser, ') Schimper. Die Indo-Maleiïsehc Strandflora. trilt itie Baum zurück, so geht die Barringtoniaformation allmahlig in die Pescaformation übei". i Systematische Zusammensetzung der Barringtoniaformation. ') „Die Barrintoniaformation besteht aus einer grossen Anzahl verschiedene Ge\v;ïchse, die teilweise für sie charakteristisch sind, teilweise auch in der ïibrigen Slrandformationen vorkoinmen, jedocli in geringer Anzahl in den Waldern des Binnenlands. Hier ist der gewöhnliche oder zuin Teil aussehliessliche Standort mancher der bokanntesten tropisehen Bfiuine Z. 15. mancher der grössten Pandanus Arten, von Cycas circinalis und Rumphiï, Casuarina esquisetifolia. Nur hier kornuit die Cocospalme im wildwachsendem Zustande vor. Unter den Charakterbauinen seien ferner noch erwahnt Arten der Gattung Barringtonia, namentlich B. speciosa, ein massiver dicht belaubten Bauni mit riesigen lanzettlichen Blattern, grossen Blüten und höchst eigenartig ausgebildeten Früchten. Calophyllum inophyllum, eine Guttifere mit dunklem, dichtem Laube, wohlriechenden weissen Binten; die ebenfalls weissblïitige giftige Apocynae Cerbera odollani, baumartige Malvaceae mit grossen gelben oder röthlichen Blüten (namentlich Ilibiscus tiliaceus und Thespesia propulnea): die durch ihre etagenartige Verzweigung ausgezeichnete Terminalia kalappa, ferner Hermandia peltata (Lauraceae). Ilieritiera littoralis (Sterculiacae) Tournefortia argentae, ver- ') Schimi'ER. Die Indo-Maleiïsche Straiutflora. . scrueclene Legunnnosen (Inocarpus edulis, Albizzia-, Gynometra-, Erythryna-Arten, Pongamia glnbra, Sophora tomcntosa) etc. Die Zalil der kleinen Baume und der Straucher ist nocli weit grösser. Besonders fallen die offenen Stellen oder an einem Aussenrande, die langen vielfaeh gekrümmten und durch einander unregelmiissig wachsenden Sprosse der Scaevola Koenigia auf, einer der weniger ausserhalb Australiens vorkomnienden Gordenoviaceen, mit grossen ganzrandigen fleischigen Blattern, Rispen kleiner weisser zygomorphen Blüten und weissen Steinfrüchten. Als sehr verbreitet seien ferner erwfdint, Gordia subcordata (Boragineae) Glerodendora inerme (Verbenaceae), Vitex trifolia (ib), Premna integrifolia u. a. (ib.). Pemphis acidula (Lythraceae), Ximenia americana (Oleaceae), Dodonaea viscosa (Sapindacae), Allophyllus sundanus (id.), Gliniacandra oborata (Myrsinaceae), Golumbrina asiatica (Rhamnaceae), Siiriana maritinia (Simarubae), Morinder citrifolia (Rubiacae), Guettai'da speciosa (id.), Exeoeearia agallocha (Euphorbiacae). Mit den genannten und anderen weniger haufigen Baumen und Stn'iuchern kommen als untergeordnete Bestandteile gelegentlich eine Anzalil anderer hinzu, deren gewölmlicher Standort die Mangrove ist, wie Garapa-Arten, Lumnitzera racemosa und coccinea, Scyphiphora hydropliyllacea, Arcinnia, sogar aber selten, Rhisophora mucronata. Scblingpflanzen sind zahlreicli, besitzen aber mit Ausnalime voii Entada scandens, ganz dunne Stengel, vorlierrschend sind unter ihnen Leguminosen (Guilandina Bonducella, Derris uliginosa, Entada scandens, Ganavalia-Arten) Arten von Ipomaea und Gassytha filiformis. Die Vegetation der kleinen Lichtungen besteht wesentlich aus Grasern, einigen Papilionaceen (Vigna, Gortalaria-Arten etc.), unscheinbaren Compositen (Conyza indica, Wollastonia L'lohrata und biflora) Eupliorbiaceen (Euphorbia atoto, Phyilanthus Arten, Acalypha indica) Portulaca oleracea mul qnadriflda etc. Die auffallendsten Gewtïchse in diesen Lichtungen sind aber grossblütige sattliche Zwiebelgewachse (Tacca primatifida, Crinum asiaticum, Pancratium zeylanicuiii Kurz (Veg. of. 1'egu) bezeichnet unsere Barringtoniaformation als „Beachjungle". Als charakteristische Bestandtcile envahnt er für Pegu Pongamia glabra, Erythrina indica, Bombrty malabaricum, Flibiscus tiliaceus, Cynometra byugea, Guettarde speciosa, Cyccas Runiphiï, Thespesia populnae, Scaevola Koenigiï, Columbrina asiatica, Derris sinsuata, Breynia rhaninoïdes, Caesalpina Brodhuc, Ipomoea pescaprae, Iscliaenium mnticum. In Tenassarum kommt Casuaria equisetilblia liinzu. Epiphyten sind Polypoöium quercifolium, Arten von Hoya, Discliidia und einige Orchideen. Beinahe alle diese Arten sind auch für die Barringtoniafoimation des Malaiïschen Archipel charakteristisch. Ueberhaupt zeicbnet sicli die Barringtoniafoniiation von den binnenlandischen Waldern durch die weite geographiscbe Verbreitung der meisten ihre Arten aus". Physiognomie und Lebensbedingungen der Barringtoniaformation auf Java. ') ,Wie iii ihrer systeniatischen Zusaiiniienzetsung so auch in ihre Physiognomie, vereinigt die Barringtoniafoniiation vides Charakteristische mit einigen Zügen der Mangrove und der Binuenlandswfilder. Höchst eigenartig erscheinen die ') Sc'HiMi'KU Iiido-Malciïschi' Strandflora. Baume der aussersten dem Mee re zugekehrten Rflnder, namentlich die abenteuerlichen Gestalten der PandanusArten mit ihren oft riesigen Fruchtstanden, aber auch die schlangenartig gewundenen haufig auf dein Boden kriechenden Stfiinme und Aeste mancher Straucher und Baume (Calophylluin inophyllum, Sceavola Koenigiï, Hibiscus tiliaeeus etc., in Amerika Coccoloba uvifera) welehe an die Formen des Krummholzes im Hochgebirge erinneren, eine Aehnlichkeit die vielleicht in beiden Fallen auf ungünstige Transpirationsbedingungen zurück zu führen ist. Haben wir das dichte Gefleclit von Zweigen, welche haufig durch die rothen und grünen Faden der Gassytlia gleichsam zusaminen genaht sind, durchbrochen und sind in das Innere einer Waldpartie eingedrungen, so tritt uns ein Bild entgegen das ganz und gar nicht an dasjenige der meisten Tropenwalder wenigstens derjenigen feuchter Gebiete erinnert. Auf dem sandigen oder steinigen nackten oder docli uur von sparlichen todten Blattern bedeckten Boden, erheben sich ebenfalls nackte oder einige wenige dickblatterige Epiphyten (Hoya-, Deschida-Arten) und kleine Krustenflechten tragende Stiïmme, die vielfach durch ein Gewirr dunner Schlinggewachsen verblinden sind. Stehen die Baume weniger dicht, so sind die Zwischenraume von einem struppigen Unterholz eingenommen, in welchetn junge Exemplare der Baumarten mit echten Strauchern und kleinen Padanen um den Raum streiten, oder Crinum asiaticum bildet zwischen den Stammen manneshohe Dickichte. Die Blatter dieser Gewachse sind manchmal recht gross, zeigen aber nichtsdestoweniger in ihren Structur das Geprage ungünstiger Transpirationsbedingungen, namentlich am ausseren Bande der Formation, wo der Boden am salzreichsten ist. Das Laub der grosseren Baume ist entweder sehr dicht, oder wie bei so vielen Bewohnern trockener Gebiete schirmförmig bezw. in Etagen geglicdert; die Blfitter sind dick lederaclig (Galophyllum, Terniinalia, Barringtonia) oder fleischig saftig (Scacvola, Pemphis, Morinda citrifolia, Clerodendron inerme, Tournefortia, Ximenia amerikana, Sophora tomentosa manchïnal namentlich an jüngeren Teilen dicht behaart (Peinphis, Sophora tomentosa, Tournefortia). Selten mit Firnisüberzug versehen. (Dodonaea viscosa). Die Casuarina erinnert an die Tamarix Arten der Mediterran-Region, die leicht gefiederten Abbizien und Acacien, die Zwiebelgewachse, das sclnnal und hartblatterige Gras in trockenen Savannen und Stoppen. ]\Iit der Entfernung von Meere werden die Schutzmittel gogen Transpiration weniger ausgepnïgt, die dicken safligen Blütter von Glerodondron inerme, Ximenia ameïicana, Wollastonia otc. werden gewöhnlichen Laubblattern gloicli, manche ausgepragt halophytische Arten, wie Barringtonia speciosa, Scaevola, Wollastonia, Tournefortia nehmen mehr und mehr ab, wahrond umgekohrt Binnenlandsfonnen et was zalilreicher auftreten. In Birmah gehort die Barringtoniaformation, nacli Kurz Artz, ihrer mit derjenigen mehr gleichmassig feuchter Gebiete übereinstimmenden Zusammenliang zu denjenigen Wfddern, die wflhrend der trockenen Jahreszeit ihr Laub abwerfen. Uas Gleiche wird wohl in anderen Gebieten mit ausgesprochener, trockener Jahreszeit stattfindon. Stellenweise trilt am Golf von Bengalen anstatt des gemischton Strandwaldos reiner Casuarina Wald auf. Da Casuarina sehr haufig auf dem Strande cultiviert wird, so dürfte es manchmal schwer sein zu entscheiden ob man es mit einem natürlichen otlor oinem gepflanzten Walde zu tliun hat". Unterschiede zwischen der Barringtoniaformation und den Waldern des Binnenlandes. ') „Die Barringtoniaformation zeichnet sicli nicht durch aulfallende Merkmale von den Waldern des Binnenlandes aus, wie der Mangrove; dennoch kornuit aucli bei ilir der Kinfluss der Meeresnahe in verschiedenster Weise zum Ausdruck. Er zeigt sicli schon in der systematischen Zusamrnensetzung, nament!ich da, wo sie, wie ieli es auf Noesa Kambangan und bei Singapore zu beobachten Gelegenheit batte, direct an gewöhnlichen nicht auf Salzboden wachsenden A\ ald grenzt, Zurücktreten der Artocarpeen, der Lauraceen, Fehlen der Urticaceen, der Piperaceen, der Molastomaceen, der bei Singapore dicht beim Strande zahlreich wachsenden Eichen, der sonst in keineni Walde der heissen Begion fehlenden Scitamineen und Araceen, mögen hier hevorgehoben werden. Dei' Einfluss des Meeres zeigt sicli aucli ini Xerophilen Geprtïge der Arten der Barringtoniaformation, welche nicht auf liohen Di'inen, sondern dicht oberhalb des Meeresniveaus auf leichtem sandigem Boden, in feuchter Luf't gedeiht. Der Salzgehalt des Bodens ist es, der wie in der Mangrove, die verschiedensten Schutzmittel gegen Transpiration hervorgerufen bat. Auf den gleichen Factor ist vielleicht die Seltenheit dicker Lianen zurückzutühren, Gewachse, welche sich nur da entwickeln wo die Bedingungen für Wasserversorgung ani günstigsten sind. Endlich ist durch den Salzgehalt der Atmosphare, fdinlich wie in der Mangrove, die bei so feuchter Luft erstaunliche Armuth der Epiphyten, welche nur in geschützten Bucliten, wo der Wind nicht Salzwasser auf die Stamme und Zweige weht, ') Schimper. Indo-Malciïsche Strandflora. reichlicher auftreten, 7.u erKiaren; am oueneu ouauuc siem man sic beinahe nur auf den höchsten Aesten, wo sie das Meerwasser nicht erreichen kann. Aber niclit bloss in den Vegetationsorganen macht das Meer seinen Einfluss geltend; noch aufÏÏlllender kommt derselbe im Ban der Früchte und Samen zum Ausdruck. Man wundert sicli über die Seltenlieit der an Verbreitang durcli den Wind angepassten I' rüchte und Samen. Hiervon sind nur drei Arten bekamt Casuaria, Gyrocarpus Jacquini und Dodonaea viscosa. Die letzte gehort aber zin' Binnenlandflora und was die ersteren betrifft, so sind ihren geflügelten Früchte für Verbreitung auf grössere Entfernung ganz ungeeignet. Der Wind winde in der lliat die Früchte land- oder seewarts treiben, wahrend die Barringtoniaformation einen schmalen Gürtel parallel dem Meeresrande bildet. Vergleichende Betrachtung der Früchte und Samen zeigt, dass viele derselben und zwar vornehmlich soldier Arten, die an die Nahe des Meeres gebunden sind, obwohl zu den verschieden artigsten Familien gehorig zum grossen Teil eine aufïallende Analogie in manchen von ihren Merkmale zeigen und dass diese Merkmale bei Binnenlandpflanzen unbekannt oder sehr sellen sind. Solche Früchte oder Samen zeigen sicli namlich von einer trockenen luftl'ührenden haufig von zahen Fasern durchsetzten Ilülle umgeben, welche im Verhaltniss zur Grósse der Frucht machtig entwickelt ist und sicli durcli eiu auffallend geringes specifisches Gewicht auszeichnet. Manchmal ist diese luftführende 1 Iulle peripherisch gelegen, nur von einer dunnen und zahen Haut bedeckt, wie bei der Gocosnuss, bei den Früchten von Barringtonia speciosa und racemosa, Tournefortia argentea, Gordia subcordata, Guettarda speciosa, Glerodendron inerme, Cynometra, oder von einer dünnen saftigen Gewebelage umgeben, wie bei Ter- minalia katappa, Scaevola-Arten, Cerbera odollam, Ochrosia parviflora oder endlich von einer harten Schale und den steinfruclitartigen Samen von Cycas circinalis. Manche der Früchte der Barringtoniaformation besitzen eine saflige meist dünne Hülle, so diejenigen von Pandanus, Calophyllum inophylluni, Seaevola Koenigii, Morinda citrifolia, lerniminalia katappa, Ximenia americana mit saftigen Exocarp, Hernandia peltata mit saftigem, persistierendem Kelche, die Samen von Gycas circinalis, deren compliciert gebaute Scliale ausserst fleischig ist etc.; ferner verschiedene kleine Beeren, wie bei Cassytha, Clerodendron inerme etc. Dass diese Früchten seitens der Tierwelt auch eifrig nachgegangen wird, zeigt der Umstand, dass ich auf dem Boden stets nur die ganz nackten Steine oder Samen fand, obwohl die fleischige Hülle manchmal recht z5he ist. Nar einmal allerdings liabe ich Tiere beim Auffressen solcher Früchte überrascht, nahmlich auf dem Strand der Insel Noesa Kambangan. Da fiel mir im schmalen Gürtel der Barringtoniaformation unterhalb des Waldes, wo Rofïlesia Patina wachst auf, dass kleine bewegliche Haufen der verschiedensten Seegasteropoden zerstreut auf dem Boden lagen. Niihere Untersuchung zeigte, dass die Schneckenschalen von Eindsiedlerkrebsen bewohnt waren und dass diese mit dem Verzehren der Kelche herabgefallener Früchte von Hernandia peltata beschilftigt waren. Die vollkommen entblössten, obwohl noch ganz frische Steinen von Cycas circinalis, die dazwischen lagen, dürften auf ahnliche Weise ihres Fleisches beraubt worden sein. Da diese Früchte bezw. Samen sich zum Teil in einiger Entfernung der betreffenden Baume befanden, so war liier augenscheinlich ein Transportmittel gegeben. Eine noch wichtigere Bedeutung vielleicht als den auf den malayschen Küsten zahllos auftretenden Einsiedlerkrebsen, komnit nach den interessanten Beobachtungen die Gvppy auf den Cocosineln veranstaltete, den Krabben zu. Krabben sind es auf den Insein, \vo Beerenfressende \ ögel fehlen, die die verscliiedenen Baume und Straucher, die sicli auf dem Strande aus angeschwemmten Samen entwickelt batten weiter landeinwarts verbreiteten und diese kleinen Koralleninseln mit einer Pflanzendecke versahen. Ach für die Barringtoniaformation des Festlandes erschienen die Krabben und Einsiedlerkrebse als die geeignetsten Werkzeuge zur \ erbreitung der Samen, indem sie sicli nur wenig vom Meere entfernend, in Bereich des Salzbodens, \vo die betreffenden Gewachse allein den Baum zu behaupten vermógen, verbleiben. Wahrend es für mich, keinem Zweifel unterliegen kann, dass die Früchte oder Samen Anpassungen an die Verbreitung durch Meeresströmungen aufweisen, so möehte ich doch nicht Gleiches von den Krabben und sonstiger Tieren des Strandes behaupten. Ausgedehntere Beobachtungen an Ort und Stelle werden da die Entscheidung bringen. Ich wollte mit der Erwahnung solchen noch ungenau oder ganz unbekannten Thatsachen und den an sie geknüpften Vermuthungen nur zeigen, wie verschieden die Probleme sind, welche eine wohlcharakterisirte Formation wie die der Barringtonien bietet und wie die Betrachtung einer solchen Formation mit iliren eigenartigen Existenzbedingungen, geeignet erscheint., uns einer. tieferen Einblick in die Wirksamkeit der ausseren Faktoren zu gewfdiren, welche die Entwickelung der Pflanzenwelt wesentlich beeinflusst haben und noch beeinflussen. Hier im Barringtoniawald wie in der Mangrove, ist es das Meer gewesen, teils durch die Salze, mit welclien es den Strand impnïgnirt und durch die Luft getragen, die Stamme und Aeste überzieht, teils durch seine Strömungen, teils wahrscheinlich durch seine Tierwelt, die in die Entwickelung der Gewiicbse durch Auslese und Züchtung der geeignetsten Variationen direct oder indirect eingegriffen hat". Verbreitung der Barringtoniaformation. ') „Die Barringtoniaformation überschreitet, ahnlich wie die Mangrove, die Grenzen Asiens und Australiens nacli Polynesien und nach Afrika hinaus und schliesst sich in ihrer Verbreitung dieser nahe an. Ihre Ansprüche an ein regenreiches Klima scheinen ahnliche zu sein. Über die Grenzen der Formation oder eines aus Ilalophyten bestelienden Strandwaldes oberhalb der Flutlinie überhaupt, ist mir Genaueres nicht bekannt. Unzweifelhaft entfernt sic sich nicht inehr von den Wendekreisen, als die Mangrove; mehrere ihrer typischen Arten erreichen nacl: brieflichen Mitteilnngen von Herrn Dr. O. Warburg Süd und Mittel-Liukiu (Terminalia katappa, Pemphis acidula, Tonrnefortia argentea; Calophylluni inophyllum, Pongamia glabra, Pandanus sp. etc.) sowie die Boni-Insein (Hibiscus tiliaceus, Sophora tomentosa, Pandanus sp., Galophyllum inophyllum Terminalia katappa, Hernandia peltata, so wie einige Strüucher und Krauter), wo die Mangrove dagegen fehlt. Gocus nucifera fand derselbe Reisende noch in Okinawa (Mittel-Liukiu als nördliehstem Punkt, aber mit reifen Früchten, schon nicht mehr in Süd-Formosa, Cerbera odollain kommt noch in Nord-Formosa vor. Einige Straucher gehen etwas weiter nach Norden (Scaevola Koenigiï bei Nord-Liukiu, Vitex trifolia bei Sud-Japan). Diese Grenzen sind auch die- ') Schimper Indo-Mulavsche Strandflora. jenigen eines irgend wie reichen Vorkommens und üppigen Gedeihens von Holzgexvachsen auf dem Strande. Die temperierten Holzgewachse des Strandes, die weiter nordlich auftreten sind sparlich, meist krüppelhaft und treten nicht zu Wald oder Gebüsch zusammen. Auch nach Süden wird von den meisten Ai ten der Barringtoniaformation der Wendekreis kaum überschreiten, oline dass dieselbe durch einen aus mesothermischen Holzgewachsen bestehenden Strandwald ersetzt werde. Über das Volkommen einer der Barringtonia entsprechenden Waldformation im tropischen Amerika bin icli wenig unterriclitet. Ich liabe auf meinen dortigen Reisen diese Frage nicht berücksichtigt. Am eliesten würde man daran denken, die brasilianisclie Restinga damit zu vergleichen. Diesselbe stellt stets ein niederes Gebüsch, höchstens mit vereinzelten höheren Baumen dar, ein Bild das die Barringtonia manclmiai, aber keineswegs immer bietet und ist, wie mir Dr. Schenk mitteilt für ihre Verbreitung nicht an den Salzgehalt des Bodens gebunden, sondern geht stellenweise tief ins Binnenland hinein, so Z B bei Pernambuco." Die Gattung Barringtonia. ') Die Barringtonia Gattung war früher in die Myrtaceen eingereiht, jetzt stellt man sie zu der Familie der Lecythidaceae 2) die Unterfamilie der Planchonideae. E\gler und Prantl teilt die Lecythidaceae in 4 Unterfamilien ein: die Foetidioideae, Planchonioideae, Napoleonoideae und die Lecytliidoideae. Die Eintlieilung gründet sich auf die Verwachsung der Staubfaden, auf ilas Vorhanden sein des Intrastaminaldiscus und der Blumenblatter, auf der Orientierung der Rindenbündel, auf der Lage der Samen und auf die Art der Frucht. Die Unterfamilie der Planchonioideae, in den die Staubfaden hoch verwachsen sind, den Intrastaminaldiscus fast immer vorhanden und die Placenta nicht massiv ist, wobei die Samen in Reihen gestellt sind, wenn aufsteigend mit ventralen, wenn hangend mit dorsalen, wenn horizontal mit ') Schimper. Indomalayische Strandflora. MiquEI'L- Flora van Ned. Indië I. 1. 48r>. Boi:Rr,a«e. Handleiding tot de kennis der Flora van N. Indië 1.2.41)8. GresHOFF. Nuttige Indische Planten. No. 27. Mededeelingeu 's Lands plantentuin X. XXV. XXIX. RumpHIUS. Herbarium Amboinenses III. t. 114, 17!). HookeR. Flora of Rritsch India. Vol. II. 500. H. IUiixon. Histoire des Plantes VI. 323, 371. ') Kngi.eR und Plaxtl. Die natürliehen Pflanzenfamilien. III. 26. Mededelingen 's Lands plantentuin XL. oberseitigen Raphe und wobei die Tollen meist geDanueii sind, wird wieder eingetheüt in: A. Samen an der ganze Lange des Innenwinkels des Fruchtbodens oder in der mittlerer Partie der Scheidewand (des 2 faeherigen Fruchtknotens) angehefflet. a. Zahlreiche Samen; Embryo in ein hufeisenförmigen Stammehen und kurze, gerade kleine Keimblatter r PLANCHONIA. gegliedert. b. 1, selten bis 4 Samen in der Fracht, Embryo in ein keuliges Stammehen und eingerollte Keimblatter ge- . Petersia. gliedert. <• Zahlreiche Samen, Embryo ungegliedert. Careya. li. Samen von der Spitze des Innenwinkels herabhangend Frucht einsamig. Embryo ungegliedert. Barringtonia. C. Samen von Grunde des Innenwinkels aufsteigend. Chydenanthus. Ungefahr 30 Art en von Barringtonia sind bekannt. Miquel ') bescbreibt 21 Arten, wovon 4 Arten wegfallen mussen *) Bexelsa (BI.) = B. Vriesei (T et B.) = Ciiydexanthus excelsus (Miers). B. Beinwardiï (Mill.) = Helicia javanica Bein. B. Macrophylla (Mill.) = Payena Macrophylla. B. serrata (Mill.) ist wahrscheinlich B. insignis (Mill.), wahrend B. nitida und B. Horrfeldiï uur Species von B. spicata sind. ') MlQUEI.. Flora van N. Indië 1.1. 48:). •) Kookders & Valeton. Med. s Lands plantentuin XL. Die Barringtonia Gatlung wird durch Niedexzu in 2 Untergattungen verteilt: ') Untergattung 1. Stravadiuni (Juss). Die Kelchblatter sind unter sicli von Anl'ang frei, schwach dachziegelig, mittellang oder kurz, nur den unteren Teil der Kno.spe umscheidend. Secte 1. Doxomma. Fruelitknoten 4 facherig. Ilierhin gehort die Mehrzahl der Arten, von Hinterindien durch das malayische Gebiet verbreitet. A. Blume sitzend oder kurz gestie]I. a. Blatter lang gestielt. Hierhin ausser anderen B. cylindrostachya (Greff), B. macrostachya Kurz., B. saerostachys (.Mill.) u. B. spieata (BI.) als die vcrbreitesten dieser Arten. B. Vriesei (Teysm et Buind) auf Java. B. pendula (Kz.) undB. pterocarpa (K'z) in I Iinterindien. h. Blumen niit kuizen dicken Stiel oder sitzend. Hiervor bekanntesten B. angusta (Wall) Kz. in Tenasseriuni. li. Blume ziemlicli lang gestielt, tast oder ganz sitzend. Hierher die in unsern Gewachshausern als Stravadiuni insigne verbreitete B. insignis (151.) Miq. von den Sundaninseln stammend u. B. Serrata. Secte Eustravadium. Fruelitknoten -1 facherig: B. acuntangula (L) Gaertn von den Sychellen bei Nord-Australien und Queensland verbreitet, von den englischen Ansiedlern „Indian Ook" genanul. Der genieinste Baum Bengalens. ') Esoler und Puaxtl. III. Teil 33. Untergattung II. Butoniea (Rumph. Juss. als Gatt). Barringtonin Agaste und Butoniea (Miers). I)io Kelehblatter, wenigstens in der Jugend unter sicli zu einer die Knospe völlig verhfdlenden Kappe verwaclisen, spater in '1—I klappige Zipfel oder ganz unregelmassig zerreissend. Griffel ausserordentlich lang und dünn. A. Blatter schwaeli kerbzahnig, derbhautig, kurz gestielt. (i. Kelchblatter sehon früh klappig auseinander reissend und kurz bleibend. B. ceylanica. Gaertn. I>. Kelchblatter eist beim Auf'bhihen in ^ nder 3 lange bauchige Zi])fel klappig aufreissend. B. Conoidea (Griff) in Hinterindien. B. racemosa (BI) eine der verbreitesten Alten der Gattung, von Mozambique bis Queensland reicliend. B. samiënsis (A. Gray) die östliche Art. c. Kelch beim Anf'hhihen ganz unregelmassig, zuweilen kappenformig gesprengt. B. ealyptrocalyx K. Scb. von Kaiser Wilhelmsland. li. Blatter ganzrandig, lederig, sitzend. B. speciosa (Forst) von den Comoren bei Queensland, Neucaladonien, sogar bis zu den Gesellsehaftinseln verbreitet, von allen Arten durch die langovalen Antheren ausgezeichnet. Nanie>iabsta>nmunr/. ') Dei' Name erinnert an Daniël Barrington, \ ~i-21 in Gibraltar ') Baii.i.on'. Histoire des Plantes. Nuttige Indische Planten. Gkeshoff geboren und ebenda 18Ü0 gestorben. Er war nicht nur Jurist und Verwaltungsbeambter, sondern auch ein liervorragender Archaologe und Naturforseher. Sifnoni/men run liitrriiii/fonia speciosa (Jaertn: Mitraria comniersini Gmelin und Butonica Rumphiana (Miers). InliuuUxehe Namen. ') Boetoen, Kajoe oder Boea boetoen, Boetoen lavet, Kalappa loepa, Lali Ponggon, Lilak, Ponggon and. jing, Hoetoom auf Aniboina, Bitoeng Witoeng in Menado, Talisij auf Makasser, Modjaer auf Teruate, Talm auf Welar, Dana Djina auf Aroe, Bottong Hoton auf den Pliilippinen. Die Englfinder nonnen die Fruclit Anchory paer, die Franzosen Bonnet Carré, Bonnet de prêtre. Beschreibiuxj der (Snttun<). Der Namen Barringtonia speciosa hal man au eino Anzalil verwandter, an mehrere Species diesi'r selir verbreiteten Pflanze gegeben. Nach Miers 2) bat man: B. spec iosa (Solander) von Otaheite. 1?. „ (Forst) auf den Stillen Südseeinseln. B. „ (Lef) auf den Indisclien Archipel. B. „ (Wet A) in Britiscli Indien. B. „ (Gaertn) in Oostindiën. ') Nuttige Indische Planten. (iKKsiioff. 2) Transact. Linn. Soc. XXX. XXXI. Beschreioung der rrucht ') l)ie grosse vierkantige Fruclit kann als eine saftlose Beere bezeichnet werden. Ihre Peripherie ist von einem zahen vollkommen troekenen hautartigen Exocarp eingenonnnen, bestellend aus der Epidermis und einer Lage slark verholzten und verdickten Zeilen. Das Mesoearp ist machtig entwickelt, hellbraun weieh und spröde, aber von zahlreiehen Faserstrangen durchzogen. Seine Zeilen sind sehr dünnwandig, die Wand ist lignin-und suberinfrei; mit Gerbsiiure impragnirt. Der einzige Samen ist von einer Fülle zaher Faserstrange umgeben. Die Früchte von Barringtonia speciosa sind in den indischen und polynesisehen Driftbildungen sehr verbreitet. Das verholzte luflführende aussere Gewebe des Steins bedingt die Selnviinmfahigkeit. • Beschreibung der Samen. Die Samen sind eiförmig, braun get'arbt, ungefahrG Centimeter lang. Der Grösste hat t Centimeter Breite. Der Samen hat der Lange nach vier tiefgehende Furehen. In trockenem Zustand sind die Samen sehr hart und nur mflhsam in Pulverform zu bringen. Querschnitt des Samens. Die Epidermis der Samenschale ist noch mit Resten der inneren Fruchtschale hier und da überzorgen. Die Epider- Schimper Indo-Malayische Strandflora 172. mis der Samenschale Ijestelit aus zusammengedrückten Zeilen. Unmittelbar an die Epidermis scliliesst sich ein stark zusammengedrücktes (obliterirtes), braun gelarbtes Gewebe an. Diese aussere Schicht der Samenschale ist von Grappen melir oder weniger verzweigter Bastfasern, die höchst charakteristisch für die Samenschale sind, durchzogen, wahrend in die innere Schicht die grossen Gefassbündel eingebettet sind. Dann folgt eine farblose Schicht von dünnwandigen Zeilen und ein obliterirte braun gefarbte dunne Schicht. Das dünmvandige Parenchym, des fast den ganzen Samen erlïïllenden Stammchens, ist sehr reich an Starkekörnern, die wolil einigermassen an brasilianischen Arrowroot (Mannihot utilissima) erinnern. Au einer Seite sind die Körner flach. Chemischer Teil. VoRLAUFIGE UjITERSUCHUNG. Nachdem die Samen von liarringtonia speciosa bei 30° C. getrocknet si tul. werden sie zu einein feinen Pulver zerrieben, der niil Wasser angerülirt und niit Dainpf von 100° C. destillirt. Das Destiilat scliein bei der Untersuchung aus nichts als Wasser zu bestellen; sodass die Samen von Barringtonia speciosa Gaerln keine (luchtige Stoll'e zu enthalten scheinen. üaranf werden i'O gramm des Pulvers der Reihe nach inil 1'elroleuniatlier, Aetber, absolulem Alkohol, Spiritus (30 °,o) und mil W asser ausgezogen. ii. Der Petroleuinatber liess beini Verdampfen ein gelbgefarbtes 1'ettes Ö1 zurück. Dieses ()1 wurde mit \\ asser, verdünnter Salzsaure, und Alcohol nach und nach ausgeschüllelt. Keiner dieser Ausziehmittel scheint etwas zu entzichen, ausser dem Alcohol, der Spuren < )1 entzog. Das Ol schuint also keine Alkaloïde, Glucoside, (luchtige Stollen u. s. w. zu enthalten. h. Der Ather liess beim Verdampfen einen geldgefaibten llest zurück, der im Wasser teils löslich, teils unlöslich war. Die wasserige Lösung reagirte sauer, kristallisirte in geruclilosen, farblosen Nadelchen und gab niit Ferrichlorid eine blaue Farbung. Der Stoff war also sauer mit Phenolcharakter. Der in Wasser unlosliclie Teil, löslo sich gut auf in Alkohol, Aetliylacetat und Eisessig, reagirte neutral, gab mit Ferrichlorid keine Farbung und reducirte Fehliugsche Lösung auch nachdem es mit verdünnter Schwefelsaure oder Salzsaure gekocht war nicht, sodass hier kein Glucosid anwesend war. c. Nacli Verdampfung des absoluten Alkoliols blieb ein gelbgefarbtes aniorj)hes Pulver zurück, das viel besser in 50 °/o Spiritus löslich zu sein schien. Somit wird überhaupt von dei Ausziehung mil absoluteni Alkohol abgesehen. d. Der 50 " o verdünnte Alcohol liess einen braungetarbten Rest zurück, der sich leicht in Wasser löste, neutral reagirte und sowolil mit Bleiacetat als mit Bleiessig Niederschlage gab und lïïr Fische giftig zu sein schien. Dieser braun gefarbte Rest wird in Wasser aufgelöst, daim Bleiessig beigefügt. Der so entstandene Niedersclilag wird gesammelt, mit gekochtem Wasser abgewaschen, weil er in kohlensaurefreiem Wasser schlecht sich autlöste. Die filtrirte Lösung schien nach Entfernung des übertlüssigen Bleiacetates für Fische keine giftigen Eigenschaften zu besitzen, sodass die Giftteile an den Niederschlag gebunden zu sein schienen. Dieses Filtrat schien bei der Untersuchung aus nichts anderem als einer geringen Menge nicht naher zu bestimmender Ptlanzenstoffe zu bestehen. Der Bleiacetat-Niederschlag wird in Wasser vertuiII und mit Schwefelwasserstoff zerlegt. Naeh Entfernung dor entstandenen Bleisulfid, war das Filtrat schwach geil) gefarbt, was bei niederen Temperaturen (40° (!.) eingedampft wird. Es hinterblieb nun ein gelber amorpher Stoft', der neutral reagirte. Dieser arnorplic Stofl' schwoll in kaltem Wasser geleearlig auf, war ebenso in warmem Wasser ganz löslich und schaumte lieim Umschütteln stark. Mit Schwefelsaure gab dieser Stofl eine orangegelbe Farbe, mit Feirichlorid blieb er farblos, reducirte Fehlingsche Lösung nicht und wurde durch kocben mit verdünnter Schwefelsaure in einen unlöslichen und einen in Wasser löslichen Stoft geschieden. Diese wasserige Lösung reducirte. nachdem sie mit Natronla uye alkalisch gemacht war, Fehlingsche Lösung stark. Die Substanz hatte einen er.st süssen, dann brennenden Gesmack und verursacht fur lange Zeit Kratzen im Ilalse. Sein Staub reizt zuin Niesen. Bei der qualitativen Prflfung der Substanz aut' Stickstoft'. wobei eine geringe Menge mit metallischem Natrium erhitzt wurde, konnte kein Cyannatiium nachgewiessen werden. Hieraus gelit hervor, dass die Substanz stickstoftfrei ist. Dieser Stoft war giftig für Fische und degenerirte Dlutkörperchen. Mit den verschiedenen Eigenschaften, die dieser Stoft besitzt, ergieht sicli also die Anwesenlieit eines saponinartigen Körpers, der icli Barringtonin nennen will. e. Die wiisserige Lösung hinterlasst beim Verdampten einen braungefarbten Rest, der für Fische nicht giftig war und aus nichts anderem als nicht niiher zu bestimmender Ptlanzenstoff'e besteld. A. Der Petroleumaether Auszug. Zwei Kilo getrockneter Samen werden zu einem feinen Pulver verarbeitet. Dieses Pulver wird bei + 15° C. solang mit Petroleumaether von einem Siedepunkt von 40°—50° C. ausgezogen bis ein Tropfen dieser Flüssigkeit beim Verdampfen keinen Rest mehr hinterlasst. Alsdann wird der Petroleumaether abdestillirt, wobei ein gelbgefarbtes, fettes, nicht trocknendes Ol zurückbleibt. Jjntersucliun<) des 01 es. Das 01 bat ein specifisches Gewicht bei 51° C. = 0.9188 und gab mit dein Butterrel'ractometer von Zeiss bei 25° C. eine Ablenkung von 05 Scalenteile. Mit dem Spectroscop zeigte das Ó1 niclits Abweichendes. Das specifische Gewicht der Fettsauren war bei 15°.5C. = 0.8582. Das ül löste sich gut auf in Petroleumaether, Ather, Scbwefelkoblensfofï', Tetrachlorkohlenstoff, Benzol, Chloroform, Aceton und Amylalkohol, wahrend es in Methyl- un Aethylalcobol sich fast nicht löste. Süurezahl. I Probe. Fiïr diese Bestiinmung wurde V'ioN. alkoholischen kaliumhydroxyd Lösung gebraucht. Für 2.3148 gr. Ül in saurefreiem Aethylalkohol gelost, sind '3G c. c. ','iu N. KOU Lösung verbraucht worden, woraus eine Saurezahl von 87.1 berechnet wurde. II Probe. 3 gr. öl auch in saurefreiem Aethylalkohol gelost, hatteii 4-6.0 c. c. 1 io N KOII Lösiing zur Neutralisation nötig, sodass die Saurezahl 86.9 betragt. Als Indicator wurde Phenolphtaleïn benutzt. Aus den zwei Proben (bigt also als initllere Zalil 87. Aetlierzahl. I Probe. 2.3148 gr. Öl, die zuerst bei gewöhlicher Temperatur mit 30 c. c. 1 m N. Kalilauge neutralisirt war, wird min mit 1-8.7 1 m N. Kalilauge im Wasserbad am Rückflussküliler erwannt, bis das ()1 vollkonnnen verseit't war, was nach 20 Minuten eingetreten war. Nun wird das Überinass von Alkali miL 1 m N. Salzsaure zurücktitrirt, wofür 13.3 c. c. nötig waren, sodass 2.3148 gr. Öl zur Sattigung der gebundenen Fettsauren 35.4 c. c. 1 io N. Kalilauge nötig hal, woraus die Atherzald 85.8 tuigt. II. Probe. Drei Grainni Öl, der zur Neutralisation der freien Fettsauren 46.6 c. c. '/io N. Kalilauge verbrauchten, werden mit 49.0 c. c. '/ïo N. Kalilauge, ebenso wie bei der erste Probe erwarmt, bis zur vollsttïndiger Verseifung des Öles. Sodann wird der Uebermass an Alkali auch hier mit 1 io N. Salzsaure zurücktitrirt. llierzu waren 3.8 c. c. 1 i N. Sals/.aure nötig, sodass tür die Verseifung der gebundenen Fettsauren 45.8 c. c. 1 mN. KOII verbraucht waren. Bei der Berechnung folgt hieraus 85.5 als Aetlierzahl. I)as arith. Mittel beider Proben betragt deninach 85.05. Verxeifungszahl. Diese wird berechnet aus der gefundenen Saure- und Atherzahl, und zwar aus der Suimne beider, also 172.'.) und 172.4 was als Mittel 172.05 ergiebt. Hallis Jodzahl. Fiïr diese Bestinimung bediente ich mich einer Jodsublimatlösung (Hübl's Lösung), wovon 20 c. c. 34.7 c. c. V10 N. Nati'iumlhiosulfat zur ganzlichen Entlarbung erl'orderle. In eine 800 c. c. lassende, niit gut eingeriebenen Glasstopfen versehene Flasche bracht ich 1U c. c. Chloroform und 20 c. c. der Jodsubliinatlösung. In zwei andere Flasche bracht ich 10 c. c. CHCl» und der lleihe nacli 0.2892 gr. und 0.2985 gr. Ü1 und bei jeder nocli 30 c. c. der Jodlösung. Nacli fünf Standen werden die drei Proben niit 1 m N. Natriuintliiosulfat Lösung zur ganzlichen Entlarbung titrirt. Fur die blinde Probe waren 34.7 c.c., für die beiden andern Proben waren :>0.(> cc. und 31.45 cc. 1. n> N. Natriunithiosull'at Lösung erlorderlich. Also sliininen 20 c.c. der Jodlösung mil 34.7 c.c. 1 iu N. Jodium Lösung überein. 0.2892 gr. Ül hat also eine Menge Jodium absorbirt übereinsti 1111 tiend mit 30.G c.c. 1 10 N. Jodium Lösung und 0.2985 gr. Ül ubereiiistiinmend mit 31.45 c.c. 1 ,'iu N. Jodium Lösung. Die Berechnung ergiebt als Jodzahl (134.4 + 133.8): 2 = 134.1. Re ich ert-Meissl 'sclie Zn hl. Zur Bestinimung dieser Zalil werden 5 gr. Ö1 mit 10 c.c. einer 20 ";u alkoliolischen kaliunihydroxyden Lösung verseift, dann wird der Alkohol entfernt. die entstandene Seife in 100 cc. Wasser gelost und mit 40 c.c. Schwefelsaure (1 10) vermischt. • Von dieser Masse werden 110 c. c. in einen Messkolben abdestillirt. Aus letzterein liltrirt man, nachdem man durch Schütteln gemischt hat, 100 c.c. in einen Messkolben, leert in em Becherglas und, tugt I c.c. Phenolphtaleinlösung ninzu luul titrirt init 1 io Normalkaliumlauge bis Rothfarbung eintrat wozu 1.8 c.c. nötig waren. Die Reichert-Meissl'sche Zahl betiug 1.08. Eine zweite Bestiininung ergab 2.09. Hehnersche Zalil. 1.4418 gr. 01 werden mit alkoholischer Alkalilösung verseift und zwar solange, bis dass ein Tröpfchen dieser Flüssigkeit, in destillirtes Wasser gebracht, keine Trübung mehr verursaclit. Die klare Seifenlösung wird liis zur Syrupdicke verdampft. Der Rückstand in 150 cc. Wasser gelost und mit verdünnter Salzsaure angesauert. Nun wird erbitzt bis sich die Fetts&ure als klares Ö1 an der Oberflache gesammelt bat und filtrirt durcb ein vorlier bei l((ü° C. getrocknetes und gewogenes Filter, nachdem vorlier das Filter zur Halfte init beissem Wasser angefflllt ist. Dann wiischt man mit siedendem Wasser nacli,bis Lackmustinctur nicht nielir gerötet wird. Reagirt das Filtrat nicht mehr sauer, so külilt man den Trichter in einein mit Wasser gefüllten Glase. Dann lasst man das Wasser ablauten und trocknet das Filter in einein gewogenen Becherglase bei 10U° (I. liis zur annfdiernden Gewichtsconstanz. 4.4418 gr. Ö1 lieferten 4.2729 gr. Fettsauren. Die Hehner'sche Zahl betrug also 9G.1. Eine zweite Bestimmung ergab 95.4. Acetylzahl. Zur Gewinnung der in Wasser unlöslichen Fettsauren wurde ^0 gr. UI mit :!5 c. c. Kalilauge von 1.4 specifiscbem Gewicht und 35 c. c. Alkohol verseift. Die Seife wurde in j Liter wasser geiosi, uann zur venreiimng aikuuuis 3 i Stunden gekocht und die erhallene Seife uiit verdfinnter Schwefelsaure zersetzt. Man kocht nun solange, bis die Fettsauren vollkommen klar aufschwimiaen und keine weissen Partikelchen melir zeigen. Dann lasst man erkalten. Nach dein Erstarren der Fettsauren lasst man die saure Flüssigkeit abfliessen, schmilzt die Fettsauren noch dreimal mit Wasser und trocknet sie dann. Zelin Gramm dieser nicht llüchtigen in Wasser unlöslichen Fettsauren werden mit 15 gr. Essigsaureanhydrid zwei Stunden in einem Kölbchen mit Rückflussrolir gekocht, die Mischung in ein liohes Becherglas von 1 L. entleert, mit 500 c. c. Wasser übergossen und drei viertel Stunden gekocht. Um ein Stossen der Flüssigkeit zu vermeiden, waren einige Capillarröhrchen zugesetzt. Nacli dem Erkalten wird das Wasser mittelst der Saugpumpe abgehebert und die acetylirten Sauren werden noch viermal mit Wasser in gleicher Weise gekocht, bis das Wasser nicht sauer mehr reagirt. Die acetylirten Sauren werden nun im Luftbade durch ein trocknes Filter filtrirt. Aceti/Uü ii t •ezuh I. Zu diesein Zwecke verfahrt man gerade so, wie zur Bestinnnung der Saurezahl des Öls. Man löst 3.147(> gr. der acetylirten Fettsauren in Alkohol, setzt Phenolphtaliën hinzii und titrirt mit '/10 N. Kalilauge bis zur Rothlarbung. Diese 3.1470 gr. acetylirten Fettsauren verbrauchten zur Rothfarbung 98.7 c. c. '/iu N. Kalilauge oder OS.7 X 0,0050 gr. Kalihydrat, woraus sicli die Acetylsaurezahl 08.7 X 5.6: 3.1476 = 176.5 ergibt, Acetylzahl. In dieser neutralisirten Probe wurde noch 49.3 c.c.1 m> N. Kalilauge z.ugefügt und gekocht. Nach dein Kochen wurde mit 24. 1 c. c. 1 n> N. Salzsfiure zurücktitrirf. Somit verbleiben zur Sattigung der abgespaltenen Kssigsaure 49.3 — 24.1 = 25.2 c. c. 1 ,0 N. Kalilauge oder 25.2 X 0.0056 gr. Kalihydrat, woraus die Acetylzahl 25.2 X 5.fung des Athers blieb ein Best zurflck, der durch Schwefelsaure zerlegt wird. Es sonderte sic-h ein ölartiger Flüssigkeit der abgewaschen und gesanunelt wird. Dieser ölartige Flüssigkeit war nach einigen Stunden durch Quecksilber und Salpetersaure in eine feste Masse (ElaTdinsaiu'e) i"\Ijergegangeii. Die in Aether unauflösliche Bleiseife wurde getrocknet und durch verdünnte Schwefelsaure zerlegt. Die abgeschiedenen Fettsauren winden, nachdem sie geschmolzen und geronnen waren, abgewaschen und aus Ather inukristallisirt. Die gereinigten Fettsauren werden in Kaliumhydroxydlösung aufgelöst und mittelst einer alkoholischen Magnesiumacetatlösung fractionirt niedergeschlagen. Hierbei erli< man ~> verscliiedene Niederschlage woraus die Fettsüuren abgeseliieden werden, wovon daim die Schmelzpimkte bestimmt weiden. Kiner dieser Schmelzpunkte correspondirt niit reiner Stearinsaure snip. 00°.2 und zwei mit reiner Palmitinsaure snip. (12°, wfibrend zwei mit der Scbmelzpunkten offenbar noch aus einer Mischung beider bestanden liaben. Einer gründlicheren Untersnchung koinite das 01 nicbt unterworfen werden, da es an Material felilte. B. Der Atherauszug. Das foine Pulver der Samen wird bei gewölwlicher Temperatur in einem Extraktionsapparat mittelst Atlier ausgezogen, bis sich in demselben nichts mehr löste. Naehdem der Al her von der erhaltenen Lösung grösstenteils abdestillirt und der Destillationsrückstand durch Einengen auf dem Dampfbade bei 50° C. fast völlig von dem Lösungsmittel befreit worden war, hinterblieb eino golb gefarbte Masse, wovon bereits in der vorlaufigen Untersuehung gesprochen ist und die wenigstens zwei Körper enlhalten musste. Ein in Wasser auflösliche und ein in Wasser unauflösliche Körper. I. Der in Wasser auflüsliclie Körper. Der Atherauszug wird bei 50° C. mit Wasser ausgezogen und zwar solange, bis dass die Flüssigkeit niil FeCI.> koiue blaue Fiïrbung mehr zeigte. Die Wasserlösung, die sauer reagirte wird bei :50° C. im Dampfbade zu einem kleinen Rest eingeengt und einige Tage dann rullig hingestellt. Hierbei scheiden sich kristallinische Nadeln ab, die gesammelt, abgewaschen und in warmem Wasser unter Beifügung von thierischer Kolde gereinigt werden. Aus dieser wSsserigen Lösung kristallisirten farblose, geruchlose Nadelchen, die eine saure Reaction besilzen, in warmem Wasser gut losbar sind sowie in Ather und Alkohol. Sie zersetzen sich ohne zu schmelzen bei 220° C. Die wasserige Lösung wird durcli FeGl» blau gefarbt, mit Kijckman's Reagens (Nitriet haltende Schwefelsaure) entstand kein Ring, mit Plugge's Reagens (Mercurinitratlösung, welche eine Spur Salpeterigsaure enthalt) enstand keine Faibung, weder Ginclioninsulfat, noch Leinlösung gab in der wasserigen Lösung einen Niederschlag, sodass keine Gerbsaure anwesend war; Fehling's Lösung, neutrale und ammonikale Silberlösung wurden durcli die Kristalle reducirt. Wird der wasserige Lösung im Übermass von Na* HP04 zugefügt, sodann FeCI3, so entsteht eine violette Farbung. Bei Sublimation der Kristalle bildeten sich Nadelehen und es entwich Kohlendioxyd, ein Tropfen Barytwasser wird getrübt durcli das entwickelte Gas. Die Nadelehen reagirten neutral, schmeckten bitter und losten sich gut in Wasser, Alkohol und Ather. Die wasserige Lösung wird durch Stehen an der Lut't braun. Die Nadelehen schmelzen bei 131° C. und wurden durch Ferrichlorid rot. Dieseri Eigenschaften denton darauf, dass durch Sublimation des in Wasser auflösbaren Atherauszuges Pyrogallol entstand. Alle die genannten Reactionen des Atherauszuges sind anwendbar auf GaUussaure. Die Anwesenheit von Gallussüure wird verthatigt durch die Eleinentaranalyse. I. 0.2113 gr. Substanz gab 0.3401 gr. CO2undO.OCi5gr.H2O. II. 0.320 „ „ „ 0.5229 „ „ „ 0.09G2 „ „ Gefunden. Berechnet für Gallussaure. I. 44.07 °/oC. II. 44.5G °/o G. 44.CS n/o G. 3.23 °/oH. 3.34 °/oH. 3.19 °/oH. Der in Wasser uuflösliclie Atherauszug scliien mir aus Gallussaure zu bestehen. II. Oer in Wasser uiiaiiflösliclie Teil des Atlieraiiszuges. Barringtogenetin. Bereitung des Barrint/fogevitins. Der in Wasser unauflösbaren Atherauszug, den icli Barringtogenitin nennen will, erhült man, indem man zuerst die Gallussaure mit Wasser lost. Der Atherauszug hinterliess dann ein gelblieh gef&rbtes Pulver, das in Alkohol gelost und mit Bleiacetat niedergeschlagen wurde. Der Niederschlag, der sich mit Bleiacetat gebildet hat, wird gesammelt, mit Wasser abgewaschen, sodann in Wasser verteilt und dareb Schwefelwasserstoff zerlegt. Das hierdurch gebildete Barringtogenitin und Bleisulfld wird fillrirt, der Filterrückstand mit Wasser abgewaschen und dann getrocknet. Der getrocknete Filterrückstand wurde mit Alkohol ausgezogen, der das Barringtogenitin auflöste und schwadi gelh gefarbt war. Diese alkoholische Lösung wurde durch Tierkohle entfarbt und auf dem Dampfbade eingeengt, sodass sie einen weissen amorphen Best zurückliess. Dieser Bückstand konnte nicht durch verschiedene Lösungsmiltel auch nicht durch fractionirte Praecipitation aus Alkohol durch Wasser in mehr als einen Körper geschieden werden. Eigenschaften 'fes Barringtogenitins. Das Barringtogenitin wurde aus Alkohol als ein amorphes weisses Pulver erhalten, aus einer Misohung von Essigather, Alkohol und wenig Wasser kristallissirt es in farblosen Niidelchen, die auf das polarisirte Licht wirken. Sie schmelzen bei 170°—180° C. Es ist unauflöslich in Wasser, löslich in Ather, Essigather, Alkohol und Chloroform. Die Alkoholisehe Lösung reagirt neutral. Verhullen des liar ringtogenitins gegen Iieagentien. Schwefelsaure farbt das Barringtogenitin anfangs braungelb, diese Farbung geht allmühlig in eine blutrote über. Schwefelsaure und eine Spur Salpetersaure (Erdmann's reagens) ruft eine braungelbe Farbe hervor. Schwefelsaure mit doppelt Chromsaurem Kali farbt anfangs geil) dann grün. Schwefelsaure mit Ceriumoxyd giebt eine braune Farbung, die vom Rande aus violett wird. Schwefelsiiure mit Vanadinsaurem Ammonium farbt anfangs braun dann schwarz. Schwefelsaure mit Wolfransaurem Natrium farbt gelb. Schwefelsaure mit Molytdaensaurem Ammonium farbt gelb, braungelb und von Rande aus blau. Das Barringtogenitin reducirt beim Sieden die Fehlingsche Lösung nicht, aucli nicht nachdem das Barringtogenitin vvahrend einigen Stunden mit verdunnter Schwefelsaure oder Salzsiïure gekocht wird. Es spaltet sich aucli nicht, wenn es (J Stunden mit alkoholischer Salzsaurelösung in einem zugeschmolzenen Rohre im Kanonenofen bei 240° C. erhitzt wird. Barringtogenitin spaltet weder durch erhöhten noch bei geringeren Druck Zucker ab. Jt-r ïst also kein ulycosid. Das Barringtogenitin ist Stickstofffrei. Zusammensetmng des Barringtoijenitiiis. Die Elenientaranalyse dor bei 105° C. getrockneten Substanz gab folgende Daten: I. 0.2217 gr. gaben ü.5774 gr. CO. und 0.1885 gr. H,. O. II. 0.1774 yy „ 0.404 „ C02 „ 0.1533 „ II. O. Gcfunden. Berechnet lïir C,5 Il21 03. I. C. 71.03 °/V II. 71.3 °/o. C. 71.43 °/u. IJ. 9.43 °/u. 9.6 °/o. H. 9.5 °/u. Dass dein Barringtogenitin diese Forniel zukonnnt und niciit etwa die Ilfdfte oder das Doppelte gelit aus der Bestiinmung der Molekulargrösse liervor. Bestimmung der Molekulargrösse. Zur Bestimniung der Molekulargrösse habe ich die kryoscopische Methode benutzt. ') Eisessig war das beste Lösungsmittel. Die Ergebnisse für das Barringtogenitin sind die folgenden: C (für Eisessig) = 39. ' Proc. Geh. an ge- t Gefrierpuncter- ., p löster Substanz. niederung. 111 t I 0.5875 0.080 285.5 II 0.7842 1.033 290 III 1.2325 i 1.101 298.5 ') Zeitschrift Physik. Chemie II 038 u. 715. Das Mittel der drei Bestimmungen ist also 292.9. Es bereohnet für Cm 3 II^j Ü;i m = 252. Zur Einführung der Acetylgruppe werden I gr. Barringtogenitin und I gr. frisch entwassertes essigsaures Natrium und 10 gr. Essigsauranhydrid 1 2 Stunde lang am Rückflussküliler auf der Asbestpappe gekocht, wobei bald Lösung eintrat. Nach beendeter Einwirkung wurde die gelb gefarbte Lösung mit Wasser kraftig geschüttelt, der enstandene Niederschlag gesainmelt und aus 95°/o Alkoliol gereinigt. Hierbei resultierte eine weisse Substanz die bei 107° C. schmolz. Die bei 100° C. getrocknete Substanz wurde analysiert. I 0.1325 gr. gaben 0.3231 gr. C O* und 0.0978 gr. IIa O. II 0.250 „ „ 0.Ü089 „ „ , 0.1831 „ Gefunden Bereclinet für C15 H-n Oa (O G G Hj)3 0.3205 gr. der Substanz wurde mit Natronlauge bis zur Lösung gekocht, die Lösung mit Phosphorsaure stark angesiiuert und im Dampfstrome der Destillation unterworfen, bis das Destillat nach Zusatz von Rosolsaure dftrch einen Tropfen 1 w N. Natronlauge rotgefarbt wurde. Das Destillat Aci'li/lirun'j des Burringtogenitiiis. I 11 G C6.4 °/o GO.42 °/o II 8.27 °/o 8.1 G (iü.ö "/■ II 7.931 Muassa na! i/tische Bextiinniunij des Acetyls. brauchte mit Rosolsiïure als Indicator 25.2 c. c. 1 ,0 N. Natronlauge bis zur Rotfarbung. Gefunden Bereclinct für C,5 H2103 (CII., CO)3 Acetyl 33.8 Acetyl 34.1. Barringtogenitin enthalt also 3 Hydroxylgruppen und nmss demnach Cis H21 (OH)] geschriebcn werden. C. Rückstand des alkoholischen Auszuges. Darstellung des Barrinr/tonins. Nachdem das Pulver der Samen mit Petroleumather und Ather ausgezogen war, wird es mit 50 °/o Alkohol erschöpft. Der alkoholische Flüssigkeit wird filtrirt, wonach aus dem Dampfbade der Alkoliol abdistillirt wird. Der zurückbleibende wasserige Flüssigkeit wird mit Wasser veidünnt; sodann wird ein geringes Übermass neutrales Bleiacetat beigefügt, wodurch ein reichlicher Niederschlag entstand. Nach Absetzen des Niederschlags wird filtrirt, und der Filterrückstand mit kaltem, abgekochteni Wasser abgewassclien, weil kohlensiiurehaltendes Walser den Niederschlag mehr auflöste als abgekochtes. Das Filtrat gab mit basiscliem Bleiacetat keinen Niederschlag mehr. Wenn man dieses Filtrat durch Schwefelwasserstof von Blei befreite, und auf dem Dampfbade einengte, so blieb nur eine geringe Menge Extractiefstoft', zurück. Für Fische besass es keine toxische Wirkung, was wohl der 1' all war, ehe das neutrale Bleiacetat beigefügt war. Der ausgewaschene Filterrückstand wurde in Wasser zerteilt und durch Schwefelwasserstof!' zerlegt. Das Beisul lid was sicli gebildet hatte, wurde auf einem Filter ge.sainiiielt und nachlier mit 00 °/o Alkohol ausgekocht, da dies eine kleine Menge Barringtonin niedergeschlagen hatte. LMt.se aiKonoiiscne Losung wird zum Filtiat gefügt, und diese gesammte Flüssigkeit aufs Neue mit neutralcm Bleiacetat niedergeschlagen und auf dieselbe Weise behandelt wie beim ersten Mal. Dann wird die Saponinlösung auf dem Dampfbade bei 40° C. bis zur Syrupconsistenz gebracht und sodann in Alkohol aufgenommen und durch Essigather niedergeschlagen. Dieser ]\iederschlag wird gesammelt, abgewaschen mit Essigather und dann getrocknet, anfangs bei 50° C., spiïter bei 105° C., nachdem sich ergeben hatte, dass der Barringtonin dadurch nicht zersetzt wird. \ on 2 Kilo Samen erhalt man 50 gr. weissen amorphen Sfofï. Dieser Stoft" konnte weder durch eins der meist gebrauchlichsten Trennungsmittel, noch durch f'ractionnirte Praecipitation aus Alkohol durch Essigather, noch durch Ather in mehrere Stoffe geschieden werden. Der Alkoholrückstand besteht also wahrscheinlich aus einem Stoff. Dieser schwillt in kaltem AVasser auf zu einer geleeartigen Masse und löst sich in warmem Wasser gut auf. Diese Lösung schaumt beim Schutteln stark, reagirt neutral und degenerirt die Blulköiperchen. Infolge dieser und der schon im vorlaufigen Versuch niitgeteilten Gründe schloss ich auf die Anvvesenheit eines Saponins, das ich Barringtonin genannt liabe. Eigenschaften des Barringtonins. Das Barringtonin ist ein weisses, amorphes Pulver, aus Eisessig gelang es mir nur einige ïhoinbischen Pyramiden zu bekommen. Das Barringtonin braunt sich bei 200° C. und verkolilt bei 205° C. olme zu schmelzen. Es quillt auf in kaltem Wasser, ist schwer löslich in kaltem absolutem Alkohol und Aceton, ist unlöslich in Ather, Essigather Petroleumather, Amylalkoliol, Benzol, (.hloroform. Dagegen leiclit löslich in warmem Wasser, 50 " ii Alkohol und Eisessig. Die alkoholische Lösung reagirt neutral, auch Natronlauge und Ammoniak lösen das Barringtonin, woraus man auf phenolartigen Charakter schliessen kann. Sein Gesmack ist milde, dann brennend. Es erzeugt für Lange Zeil kratzen im Halse. Sein staub errugt Niesen und Brennen in der Nase, wenn es ins Auge konimt, verursaclit er Tliranen. Die wiisserige Lösung schaumt selbst noch bei einer Verdünnung von 1 —1U000 und besitzt die Eigenlhümlichkeit, unlösliche pulverfönnige Stofte lange schwebend zu erhalten. Die Lösungen des Barringtonins leuken das polarisirte Licht nach links (siehe optische Drehung). \ erhalten t/ex liurringtonins (jei/en Rcii/eidieH. Concentrirte Schwefelsiiure löst das Barringtonin anfangs orangegelb, beim Stehen an der Luft nach mehreren Stunden gebt die Farbe in gelbbraun, braunrot und sehliesslich vom Bande aus in violett ftber. Schneller und ebenso schön bekommt man diese violette 1' arbung, welche Stundenlang bleibt, wenn man zwei Tröpfen Wasser zusetzt. Ein Überschuss an Wasser hebt sofort alle Farbungeo auf und ruft einen weissen Niederschlag hervor. Beim Erwarmen auf dein Wasserbade mit concentrirter Schwefelsiiure larbt sich das Barringtonin sofort blutrot bis purpertarbig. Schwefelsiiure mit einer Spur Salpetersaure (Erdmann's Reagens) farbt schnell vorübergehend violett, orange, gelbhraun, gelh. Diese gelbe Farbung bleibt 3—4 Stunden. 50" Salpeters;!lire giebt keine Farbung. Scliwefelsaure niit chromsaurein Kalium farbt vorübergehend braun, dann grün. Scliwefelsaure niit Ceriumoxyd giebt eine blutrote Farbung, die voin Rande aus violett wird. Schwefelsnure mit Vanadinesaurem Ammonium farbt braun, Scliwefelsaure mit Wolframsaurem Natrium farbt weinrot, scliliesslich violett. Scliwefelsaure mit Molybdensaurem Ammonium farbt gelb, gelbbraun und wird vom Kande aus blau. Scliwefelsaure mit übermangansaurem Kalium giebt eine gelbe, gelbbraune, und endlich eine violette Farbung. Scliwefelsaure mit chlorsaurern Kalium farbt orangegelb. Scliwefelsaure mit jodsaurem Kalium farbt braunrot und braun. Scliwefelsaure mit Ferridcyankalium giebt eine gelb braune Farbung. Naphtolschwefelsiiure giebt eine gelbe Farbung, welche vom Rande aus violett wird. Thymolschwefelsaure fïirbt braun. Natrium-, Kaliumhydroxyd und Ammoniak geben keine Farbung. Wird eine Mischung von wenig Bari ingtonin, Resorcin und etwa 3 c. c. Wasser mit salzsauren Gas bei niedriger Temperatur (etwa 5° C.) gesattigt und überlasst man die Flüssigkeit eine Stunde lang sicli selbst, dann zeigt die Lösung, nach dein Verdunnen mit dem dreifachen Volumen Wasser unter zusatz von Natronlange bis zur alkalischen Reaction, mit einigen Tropfen Fehlingscher Lösung bei gelinder Warme eine prachtvolle fuchsinrote Farbung. Diese Reaction wird von E. Fischer und W. L. Jennings ') für Kolilhydrate angegeben. Es verstelit sich von selbst dass auch viele Glycoside, welche sich mit Salzsaure spalten, die gleiehe Reaction zeigen werden. ') lier. 1894. 1355. Eine 1 % wasserige Lösung des Barringtonins giebt init Platinchlorwasserstofsaure eine Trübung, niit Zinnchlorür, Baryumchlorid, Kupfersulfat, Phosphormolybdensaure, Eisenchlorid, Baryumhydrat, Silbernitrat, Bleiessig und Bleiacetat Niederschlage. Der Niederschlag mit Bleiacetat ist im Überschuss wenig, der mit Bleiessig gut löslich. Der Niederschlag mit Silbernitrat löst sich in Ammoniak. Die allgemeinen Alkaloidreagentien, Jod-jodkalium, Jodkaliuni-jodquecksilber, Jodkalium-jodcadmium, geben keine Niederschlage. Übermangansaures Kalium wird durch die wasserige Lösung entfarbt und Brom wird abzorbiert. Das Barringtonin selber reducirt beim kurzen Sieden die Fehlingsche Lösung nicht. Wird es dagegen wahrend einiger Zeit mit verdünnter Schwefelsaure oder Salzsaure gekocht, dann trübt sich die anfangs klare Lösung bald und das Filtrat scheidet dann nach Zusatz von Natronlange bis zur alkalischen Reaction beim Erwiïnnen mit Fehlingscher Lösung Kupferoxydul aus. Das Barringtonin spaltet sich also durch Einwirkung von verdünnter Schwefelsaure und Salzsaure, in eine Fehlingsche Lösung reducirende Zuckerart und einen anderen Körper. Die kalte wasserige Lösung des Barringtonins wird auch schon durch verdünnte Schwefelsaure und Salzsaure teilweise gespalten. Phosphorsaure, Essigsaure und der organlschen Sauren spalten das Barringtonin nicht. Optische ürehung des Barringtonins. Die speciüsche Drehung des bei 1U5° C. getrockneten, in Wasser gelösten Barringtonins wurde mit Ililfo eines Laurent'schcn Halbschattenapparates bestimmt. Dor Drehungsxvinkel wurde nach der von Biol angegebenen Formel r V X a . , , l"li> = — berechnet. 1. p. In derselben bedeutot [a]n = Drehungswinkel für Natronlicht, a = beobacbtete Ablenkung, V = Volumen der Lösung in Cubikcentimetern, p = das Gewicht dos polarisirten Barringtonins, 1 = Lange des Rohres in Decimetern. Das specifische Drehungsvermogen berechnet sich aus den folgcr.den Daten auf — 30°. a = 0.3 (bei 15°5G.) V = 20. 1 = 2. p = 0.1. Das Barringtonin dreht, somit wie die meisten ölykoside, den polarisirten Lichtstrahl nach links. Zummmenzetzuwj des Barringtonins. Schon unter den Eigenschaften der Barringtonins habe ich mitgeteilt dass es ein stickstofffreier Körper ist. Die Elementaranalyse der bei 105° C. getrockneten Sid)staii7. gab folgenden Daten. I. 0.2451 gr. gab 0.4773 gr. C02 und 0.1 Gr» gr. Ha O. II. 0.3204 „ „ 0.0240 „ , „ 0.2086 „ , III. 0.4517 „ jf 0.8837 „ „ „ 0.288G „ „ Gefunden. Berechnet für Cis Oio. I. II. III. G. 53.1 l°/o. 53.19°/,,. 53.35 °/o. G. 53.46 °/o. H. 7.5 °/o. 7.2 °/o. 7.09 °/o. H. 6.93 °/o. Das dem Barringtonin die Formel Gis TIjs Om zukommt und nicht die Halfte oder das Doppelte geht aus der Bestimmung der Molekulargrösse hervor. liestinimung der Molekulargrosxe. Zur Bestimmung der Molekulargrösse habe ich die kryoskopische Methode benutzt. *) Als Lösungsmittel war Eisessig am geeignetsten. Die Ergebriisse für das Barringtonin sind folgende. Die in der Tabelle angegebene Gefrierpunktserniedrigung istdasMittel zweier Bestinnnungen, welche höehstens 0.02° difï'erirten. G. (für Eisessig) = 3!). i Proc. Geh. au ge- Gefrierpunkts- p löster Substanz. erniedrigung. 1 t I 0.571 O.OG6 337.3 II 0.81)0 0.1 347.1 III 1.234 0.131 3G7.3 Ich habe also im Mittel von drei Bestimrnungen 350.5 gefunden. Es berechnet sich für (lis Oio m = 404. Als Formol kann also Ci» II2S Oio, angenonimen wei-den. Aceti/lirung des Barringtonins. Znr Einführung der Acetylyruppe werden 4 gr. Barringtonin und 4 gr. frisch entwasserte Essigsaures Natrium nnd 32 gr. Essigsaureanhydrid eine Sinnde lang am Rückflusskühler auf der Asbestpappe gekocht, wobei bald Lösung eintrat. Nacli beendeter Einwirkung wurde die gelbgefarbte Lösung mit Wasser kraftig geschüttelt, der entstandene Niederschlag gesannnelt und aus 90 n/o Alkohol gereinigt. Hieibei resultirte eine Weisse amorphe Substanz, die selir ') Zei (schrift fur Physik. ('hom. II 038 u 715. scnwieng aus Eisessig in Nadelchen kristallisirten, welche bei 131° C. schmolzen. Die bei 100° C. getrocknete Substanz wurde analysirt. I. 0.350 gr. gab 0.0978 gr. C 02 und 0.20G1 gr. 11*0. II. 0.2731 , , 0.5431 „ „ „ 0.1591 „ „ Gefunden. Berechnet für C18 H2i O10 (C ü C II:1b I II C. 54.3G °/0 54.23 °/o C. 54.34 °/0 H. G.54 °/0 G.47 °/o H. G.41 n;'» Es gelit aus obigem hervor, dass ein Triacetylbarringtonin entstanden ist. Maassanaïytische Iiexthiim un0> ?) Die gebildete Ouantital Barringtogenin und Zinker stimnien ziemlich gut mit diesen Ergebnisse überein. Untersuchung des «us dein liarr inf/toti in-altenen Zuc/cers. Wie schon friiher erörtert ist, wurde das Barringtonin mit verdünnter Schwefelsaure gespaltet. Das in Wasser unlösliche Barringtogenin wurde auf einem Filter gesanimelt und dem Filtrat Ba CO» zugesetzt, wodurch die Schwefelsaure als Ba SOt entfernt wird und dann das in Spuren in Lösung gegangene Baryum durch sehr verdünnte Schwefelsaure niedergeschlagen. Die (iltrirte Flüssigkeit war schwach gelb gefarbt und wurde bei 35° G. eingeengt und weiter über Schwefelsaure getrocknet. Es hinterblieb ein schwacli gelber hygroscopischer Rückstand, der schwach süsslich schmeckte und die Fehling'sche-, Nylander'sehe-, Knapp'sche- und Sache'sche Lösungen in der Warme schnell reducirte. Das Phenylglykosazon steilte ich nach dem von Fisciier ') angegebenen Verfahren dar. Der Zuckerrückstand wurde mit 2 Th. salzsaurem Phenylhydrazin, 3 Th. essigsaurem Natrium und 20 Th. Wasser 2 Stunden im Dampfbade erhitzt. Die dabei entstehende reichliche Abscheidung eines Krystallbreies, von feinen gelben Nadeln, wurde auf einem Filter gesammelt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Die erhaltene Verbindung war in Wasser nicht ganz unlöslich, in siedendem Alkohol dagegen leicht, aus welchem sie umkrystallisirt wurde. Die Phenylhydrazinverbindung des Barringtoninzuckers (Osazon) schmolz bei 180° G. Der Zucker war nicht krystallisationsfahig. Der Zucker gah die Molisch'sche Reaction 2) (« Naphtol oder Tliymol und concentrirte Schwefelsaure) wobei Traubenzucker beim Erbitzen eine blauviolette resp. rubinrote Farbung giebt. Optische Drehuwj den Zuckers. Die specifische Drehung wurde von dem Exsicatortrockensubstanz hestimmt und auf dieselbe Weise wie beim Bariingtonin mit lliilfe eines Halbschattenapparates von Laurent. Die Drehungswinkel wurde nach der von Biot angegebenen Formol. ') Her. 17. 1S84. p. 570. -) Ber. lil. 1886. Referate p. 740. (a)'5°° = y ^ berechnet. 1 X P a = 0.2333 (bei 15°.5 G.) V = 20 1 = 2 p = 0.0845 Das specifische Drehungsvermögen berechnet sicli aus diesen Daten auf — 27°(5. Der Zucker giebt also ein Osazon, das demselben Schmelzpunkt luit wieRhamnose, Rhaninose (Indulciet) drehtjedocb das polarisirte Licht nach rechts. Der von niir abgeschiedene Zucker ist linksdrehend, sodass hier kein Rhaninose anwesend war. So lange aber nicht eine grössere Menge dieses Zuckers zu Gebot steht, wird es nicht möglich sein iiber die Art des Zucker zu entscheiden. Einwirkung run Sa/jii'terxünre auf Btirriiiytoniii. Zwei gram Rarringtonin wurde in kleinen Mengen in 10 c. c. IINOa von 1.5 Sp. G. welche sich in einem Kolben befand, der durch kaltes Wasser gekühlt wurde, eingetragen, was etwa '/a Stunde in Anspruch nalnn. 11ierbei trat jedesmal schwache Gasentwickelung auf und die Flüssigkeit fiirbte sich langsam gelbbraun. Die Lösung wurde iiber Nacht sich selbst überlassen und dann in das vierfache Volumen Wasser hineingetragen. Es schied sich eine Menge einer weisslich gelblichen Substanz aus. Dies wurde abfiltrirt und das gelbgefarbte Filtrat auf dem Dampfbade eingeengt bis ein Drittel übrig geblieben war. Der Niedei-schlag wurde mit Wasser gewaschen bis das Filtrat keine saure Reaction gab. Diese Substanz war nicht vol lig gespaltene Barringtomn, reducirte nacli Er\Y.:irmen mit IlaSOi Fehlingslösung und onvies sich mit der Lassaigne'sche Probe als Stiekstofffrei, es war also kein nitrirter Körper. Die wasserige Lösung wurde mit Atlier ausgeschüttelt, der Aetlier von der wasserigen Flüssigkeit getrennt und verdampft. Es hinterblieb ein geil) gefïirbter Rückstand, der eine saure Reaction gab, bitter schnieckte und einen weissen wollenen Faden dauernd gelb fürbte und gab mit Gyankalium die für Pikrinsilure eharakteristische Rotfarbung schwach. Eine mit Aninion neutralisirte, wasserige Probe des Aetlierauszuges gab mit. Chlorcalcium einen reichlichen Niedersclilag, welclier in Essigsaure unlöslich war und aus Krystallen bestand ahnlich denen von Calciumoxalaat. Der Aetherausung gab unter dem Microscop ausser gelben Bliittchen noch farblose Blattchen von versehiedener Grosse und Nadelchen. Wild der Atherauszug zwischen zwei Uhrglasern vorsiclitig erwiirmt, so sublimirten anfangs kleine Niidelchen gegen das obere Glas. Diese Nadelchen gaben, nachdem sie mit Ammoniak neutralisirt waren, mit FeGU einen geringen weissgelben Niederschlag, der sich in Salzsaure wieder löste. In der alkalischen Lösung entstanden durch Essigsaure rautenförmige sechseckige Blattchen ') und mit Silbernitrat entstand in der Ammoniakallösung ein eigenartiger fadenformiger Niederslag. 'j ') Behrf.nds Microchomische Analyse 4 heft 7_\ Auf Grund dieser Reactionen kann man annehmen dass Prikiiusanre, Oxalmiure und Benzoësaure vorlag. Salpetersaure spaltet das Barringtonin teils unvollkonimen, teils wird es in die drei genannten Siiuren zerlegt, wozu noch ein nicht definirbares harzartiges Product gefiigt werden muss. Die Kalischmelze. Sechs gram Kaliumhydroxyd wurden mit i c. c. Wasser und drei gram. Barringtonin in einem Nickeltiegel eingetragen. Es trat dabei Aufschaumen und Entwickelung eines aromatisches Geruches auf. Das Zerschmelzen wurde aui' kleiner Flamme so lange fortgesetzt bis sicli eine Probe in Wasser löste, durch Zusalz von Schwefelsaure nicht mehr trübte. Diese Operation dauerte 25 Minuten. Die Schmelze wurde dann in Wasser gelost und weiier wie in Tabelle Seite 5(j angegeben verarbeitet. Es entstehen bei der Kalischmelze des Barringtonins im Wesentlichen Essigsaure, Buttersiiure, Valeriansaure, Oxalsüure, Weinsaure; nebenbei treten auch Spuren von Guajacol und andere nicht niiher delinirbaren Substanzen aui'. Die wasserige Lösuuk «Ier Schinelze wurde zur Abscheidimg der Plienole niit Kohlensiiure gesattigt. Die Lösung wurde mit Ather ausgezogen und dieser abdistillirt. Der Rückstand zeigte einen Creosotgeruch und wurde dalier mit Wasserdampf destillirt. Die mit Aetlier nusgeschiiltelte Flüssigkeit wurde mit Salzsüure angesauert utid mit Wasserdampf destillirt. Das Destillat wurde mit Ather ausgesehüttelt und dieser verdunstet. Es lilieh dabei eiu geringer Riickstand mit Cresotgerueh. Dieser fiirbte sieli in alkoholische Lösung mit Eisenclilorid sehwach grim und gab mit dein Millon'schen Reagens eine schwache Rotlarbung. Anscheinend liegt hier Gttajacol vor. ') Beren n's Jlicrocheniische Analyse 4» lief! pg. 3"). » » » » » 4) °) ") 21. 24. 27. 30. 28. Das Die rückstandige Lösung war gelb gefarbt und enthielt nicht naher delinierbare Substanzen. Das Destillat wurde mit Atlier ausgeschütlelt und dieser verdunstet. Es hinterblieb hierbei kein Riickstand. slillat reargirt deutlich siiuer. Das ausgeschüttelte Destillat wurde mit CaCOs neutralisirt und eingeengt. Es blieb ein fester Hückstand, welcher mit As, 03 Kakodyl gab. Das trockene Calciumsalz wurde mit Alkohol ausgezogen. ') Der unlösliche Riickstand wurde anf Ameisen- und Essigsaure untersucht. Es gab Kokodyl mit Asj 03. Ein Teil des Rückstandes wurde in H Cl gelost und mit Magnesiurnacetal die freie H Cl gebunden, sodann mit Ceronitrat auf Ameisensaure geprüft. !) Es gab keine Reaction, d. h. es war keine Ameisensaure vorh;inden. Der andere Teil wurde mit positiven Resultate mit Uranylnitrat und Natriumformiat auf Essigsaure geprüft. 3) Der Alkohol wurde verdunstet und der Riickstand auf Propion-, Hutter-, Valeriansaure geprüft. Propionsaure war nicht anwesend. Es bildelen sicli auf Zusalz von Raryumacetat keine Octaeder. ') Wohl aber war Dutter- und Valeriansaure nachweisbar. Lelztere wurde auf Zusatz von Guprinitrat, Essigsaure und 20°/0 Alkohol niedergeschlagen. 6) Die Mutterlauge iieferte nach einiger Zeit durcli neutralisiren mit Naj C03 Krystalle von Cupri- butyrat. 6) Die rückstandige Lösung wurde mit Ather ausgesehüttelt. Dieser liess beim Verdunsten weisseKrystalle zurück, die sauer reagirten, in Wasser löslieh waren und durcli Neutralisiren mit Ammoniak durch CaCI2 vollstiindig niedergeschlagen winden. Der Niederschlag war teils in CU3COOIl löslieh, teils unlöslich. Also sind die Siiuren als Oxalund Weinsaure anzusprechen. Trockenriickstaiid Bestiinmiing. Der Trockenrüekstand wird durcli Trocknen im Troekenkasten bei 105° C. von 10 gr. an der Lult getrockneten Pulver bis zur Gewichtsconstanz bestinimt. Ilierbei ergab sich ein Wasserverlust van 1.358 gr., sodass das Pulver 13.58 °/u Wasser enthielt. Asclibestininiung. Beim Gliihen ist ein Verlust von Chloriden unvermeidlich durcli ilire Flüchtigkeit und weil die sauren Producte der troekenen Oestillation organischer Sloffe Cldonvasser^toffsaure austreiben. Aueh kohlensaure Alkaliën können verloren gehen, wie Lanuolt -) und Vogel :!) dargethan liaben. Ferner können saure Phosphate der Alkaliën mit Kolde geglüht durcli Reduction und Verflüclitigung eines Teiles des Phosphors, in neutrale Salze übergehen, worauf Ekdmann zuersl liingewiesen bat. Uin möglichst wenigst Verlust zu erleiden liabe icli folgenderniassen gearbeitet. Zehn gr. Pulver werden in einer Platinschale veibrannt und vorsichtig geglüht. Die Asclie wird mit Wasser ausgekocht, durcli ein aschefreies Filter filtrirt und mit warinem Wasser ausgewasschen. Das Filter wird mit dem unlöslichen Rückstand, wieder in die Schale getrocknet und dann geglüht. Einige Male mit Wasser befeuchtet, nochmals geglüht, ergab sich eine rein weisse Asche. ') Rosé, Poggendorff's Anal. 80. 113. R. Weiier, » » 81. 407. Behagel v. Adler'skron Zoitsclir. f. Anal. Chemie 12. 405. 2) Zcitschr. fur Anal. Chem. 7. 20. :') » 7. 149. Das Filtrat wird nun zur Asche in die Schale gethan, auf dem Dampfbade eingeengt und bei 1ÓU° G. zu constantem Gewicht getrocknet. Das Gewicht der Platinschale hatte um 0.212 gr. zugenommen, sodass das Pulver einen Aschgehalt von 2.42 0 o liat. Diese Asche onthielt Schwefelsaure, Salzsaure, Kohlensaure, Phosphorsüure und eine Spur Kieselsaure, wahrend von den Metallen Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen, und Aluminium vorhanden waren. ({naiitative Bestiimiiuiig des Öles, der Gallussaure, des Karriiigtogeiiitens und des Barringtouiiis. Bestimmung des Öles. Zehn Gramm des bei 105° G. getrockneten Pulvers werden solange bei gewöhnlicher Temperatur mit Petroleumather ausgezogen, bis sicli indemselben niclits mehr löste. Nachdem der Petroleumather abdestillirt war, und deikleine Kolben bei 105° G. zu constantem Gewicbt getrocknet war, schien dies 0.290 gr. im Gewicht zugenommen zu haben, sodass das getrocknete Pulver 2.9 °/o fette ül onthielt. Bestimmung der Gallussaure und des Barringtogenitins. Das mit Petroleumather ausgezogene Pulver wird nun völlig mit Ather erschöpft. Der Ather wird abdestellirt und der kleine Kolben bei 105° G. wieder zu constantem Gewicht getrocknet. Die Gewichtszunahme betrug 0.1 G22 gr. Wie früher bereits mitgeteilt, war der Atherrückstand eine Mischung von Gallussaure und Barringtogenitin. Der Atherrückstand wird nun so lange init Wasser ausgezogen, bis er init FeCla keine Farbung mehr giebt. Diese Wasserige Lösung wird auf dem Dampfbade bei 30° C. eingeengt und bei 105° C. zu constantem Gewicht getrocknet. Diese Gallussaure wog 0.084 gr., sodass das Pulver 0.51°/» Gallussaure enthielt und 1.082 °/o in Wasser unauflöslicbes Barringtogenitin. Bestimmung tiet Barringtonins. ') Zehn Gramm des Pulvers wurden zuerst init Petroleumaether und Aetlier ausgezogen und also von Öl, Gallussaure, und Bari'ingtogenitin befreit. Hierauf wurde dieses Pulver wegen seines grossen Gehaltes an Starke nicht mit Wasser, sondem mit 50 °/o Spiritus ausgekocht, worin das Barringtonin auch gut löslich ist. Das Auskochen mit Spiritus wurde dreimal wiederholt, wonacli das Pulver mit Wasser geschflttelt, nicht mehr schaumte, sodass alles Barringtonin ausgezogen war. Der Alkohol wurde abdestillirt, der Rückstand init Wasser verdünnt und filtrirt. Das Filtrat wurde mit gesattigtem Barrytwasser zersetzt, gut umgerührt, der ausgeschiedene stark flockige Niederschlag auf einem bei 110° C. getrockneten, aschfreien Filter gesammelt und so lange mit gesattigtem Barytwasser ausgewaschen, bis letztcres farblos durchs Filter ging. Hierauf wurde er zunachst bei 80° G. dann bei 110° G. bis zur Gewichtsconstanz getrocknet. celstol'hsos, Vorgloichcndc Unters. ii. d. Saponin. Inaug. Üirwcrt. 1874. Dorpat. Dragöendorff, Die qualit. u. quantit. Analyse v. Pflanze 1882 pag. 05 u. GO. Die letzte Wagung ergab die Barringtoninbarytmenge. Die trockene Barytfallung wurde sodann nebst dem Filter in einen tarirten Porzellantiegel gebracht und so lange geglülit bis die Asche völlig weiss war. Sic bestand aus Barynicarbonat und wurde nacli Erkalten und Erniitteln des Gewichtes von dem der Barringtoninbarytmenge in Abzug gebracht. Die Differenz ergab die Menge des Barringtonins. Zelin gramm des Pulvers ergaben 0.840 gr. Barringtoninbaryt, nach dem Glühen blieb noch 0.5129 gr. Asche Zurück, die Differenz war also 0.840 — 0.5129 = 0.3271 = 3.271 °/o Barringtonin. Pharmakologischer Teil. Es kann nicht meine Aufgabe sein, nach allen Bichtungen hin die Wirkung des Barringtoniagifts genau zu erforschen. Immerhin aber dürfen doch einige Angabcn über die Intensitat. und die Art der Wirkung dieser Substanz mitgeteilt werden. Icli will daher wenigstens die Hauptpunkte, wie die Wirkung auf das Blut, auf das isolirte Herz etc. besprechen. Versuche an Fischen. Drei Flussfischchen (Cyprinus Arten) mit einein Gewicht von 16 bez. 17 und 19 gr. werden in eine wasserige Barringtoninlösung 1 — 1G000 hineingebracht. Schon nach zwei Minute wurde seitliche Schwankungen urn die Langsachse beobachtet. Perioden grosser Unrulie wechselten bald nachher, wahrend das Tier auf dem Rücken lag, mit tragen Bewegungen ab. Nach fünf Minuten waren die Fische mehr oder weniger betaubt. Die Betüubung nahm stets zu, nach l1/» Stunden war der Tod eingetreten. Die Kiemen halten viel von ilirer ursprünglichen Farbe verloren. Versuche an Frösrhen (Hand esculmtes). Einem 45 gr. wiegenden Froseh wurde in den Oberschenckel des rechten Hinterbeines 10 mgr. Barringtonin in 1 cM. Wasser gelóst eingespritzt. Der Froseh kam nach 1 x/2 Stunden in einen mehr oder weniger betaubten Zustand, die Hinterbeine waren zeitweilig lahm. Nach zwei Tagen war der Froseh wieder vollkommen normal. Einem anderen 50 gr. wiegenden Froseh wurde auch in den Oberschenkel des rechten Hinterbeines 20 mgr. Barringtonin eingespritzt. Nach drei Minuten war das rechte, nach zelin Minuten auch das linke Hinterbein lahm. Von Anfang an, nach der Einspritzung war die Munterkeit verschwunden. Der Froseh hatte Atemnot. Nach 8 Stunden trat der Tod ein. Bei der Section war das Ilerz in diastolem Zustand, die Leber gefarbt, die Lungen zusammengeschrunipft. Sonst war nichts abnormes wahr zu nehmen. Versuche an ireissen Mausen. Einer weissen Maus von 31 gramm wurde unler 1 gr. Futter 30 mgr. Barringtonin gemiseht. Es zeigten sich keine nachteiligen Folgon. Einer anderen Maus, die 29 gr. wog, wurde 10 mgr. Barringtonin aufgelöst in 1 c. c. Wasser in den Oberschenkel des rechten Hinterbeines unter die Haut gespritzt. Nach einor Stunde war sic unter diesem Einfluss einigerrnassen betaubt. Nach drei Stunden begonnen die Hinterbeine lalim zu werden und Atemnot steilte sich ein. Weiterbin trat der Tod ein. Bei der Section schien der Leber die Farbe gewechselt zu haben, sowie Herzstillstand in Diastole. Wirkung auf defibrinirtes Blut extra corpus. Alle Saponinsubstanzen haben iii höherem oder geringerem Grade die Eigenschaft das Blut zu veranderen, die rothen Blutkörperchen teilweise zu lösen, wodurch das Blut larkfarbig und dunkier wird. Ich steilte die Versuche so an, dass das Blut 100 fach mit physiologischer (0.75 °/o iger) Kochsalzlösung verdünnt wurde. Sodann werden in gleiche Reagensglaser 10 c. c. dieses Blutes gebracht und Barringtonin in verscliiedene Mengen hinzugefügt. Hierbei ergab sich, dass Barringtonin in einer Verdünning 1—35000 vollstandig die roten Blutkörperchen auflöste. Wirkung von Barringtonin nuf das Herz ei nes Froschen. Der Einfluss von Barringtonin auf das freigelegte Froscbherz wurde durch das Kymograpbion festgestellt. Da viele Saponinstoffe auf das Herz Einfluss haben bei subcutaner Injection, so lag die Vermutung nahe, dass es bei Barringtonin auch so sei. Nachdem das Herz des Frosches freigelegt war, wurden in den Hinterschenkel 15 mgr. Barringtonin einigespritzt. Nach 5 Minuten 22 Sekunden stand das Herz 3 Sekunden still, darnach sclilug es 34.5 Sek. wieder normal und stand darauf von neueni 3 Sekunden still. Darauf klopfte es 29.5 Sek. norrnal und stand 3 Sek. still, dann wieder tratt nach 31 Secunden Stillstand ein, was sicli nacli 22 Sekunden wiederholte. Nach dieser Zeit trat nach einander wahrend drei Sekunden Stillstand des Herzens ein: Sekunden. Stillstand. Sekunden. Stillstand. 17.5 2 Mal. 4.5 2 Mal. 14.5 1 „ 7 2 „ 15 1 „ 4.5 3 „ 19.5 1 jt 12 1 „ 14 2 „ 17 1 * 11.5 2 „ 15 2 „ 12 1 „ 12.5 1 „ 10.5 1 , 15 1 , 12.5 1 , 12.5 1 , 10 1 „ 8.5 1 , 13 1 , 12 2 , 11.5 1 „ 10 1 „ 9 1 , 12 1 „ 11.5 1 „ 10 4 , 12 3 , 12 1 „ 10 1 „ 10 1 „ 17.5 1 , 7.5 6 „ 9.5 1 „ 15 I „ 10 2 „ 10 2 , 9.5 1 „ 7.5 1 „ 10 2 , 10 4 „ 9.5 7 , 12.5 1 „ 7 31 „ 10 1 „ 10 5 „ 7.5 5 „ Sekunden. Stillstand. Sekunden. Stillstand. 5 10 Mal. 25 1 Mal. 7.5 4 „ 20 1 „ 5 4 „ 25 1 „ 2.5 1 2 „ 17.5 2 , 5 9 , 12.5 1 „ 7.5 1 , 10 4 „ 10 4 , 7.5 11 , 7.5 G , 5 32 „ 10 5 , 7.5 22 , 12.5 1 „ 5 22 „ 10 1 , 7.5 (i , 12.5 1 „ 10 1 „ 17.5 1 „ 7.5 1 „ 12.5 1 „ 10 3 , 17.5 1 „ 7.5 2 „ 25 1 „ 10 2 „ 30 1 , 7.5 22 , Siehe hierzu die beigefögton Curven. Die kleine Curven geben die Zeil an. Jede Krümmung ist '/2 Sekunde. Die grossen Curven stellen den Ilerzschlag dar. Es ergiebt sich also, dass Barringtonin gerade wie die anderen Saponinen auf das Herz einwirkt und nach kurzeren und liïngeren Zwischenraumen es zum Stillstehen Dringt. Wie Digitalin ist es ein Herzgift nur mit dem Unterscliied das Barringtonin das Herz in Diastole wahrend Digitalin es in systolen Zustand versetzt. ') Archiv. f. Exper. Phatolog und Pharmac. B(1 I. 138. Zusammenstellung der Resultate. Das lufttrockene Pulver der Barringtoniasamen enthalt 13.58 °/o Wasser. Die Samen enthalten 2.i2Asclie, die aus Sulfaten Chloriden, Carbonaien, Phosphaten und Silicaten von Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen und Aluminium bestcht. Die Samen entlialten 2.'.) 0 u fettes Oei, 0.54°/» fiallussaure, 1.082 "'o Barringtogenitin und 3.271 n" Barringtonin. Das lette Öl liat bei 21° C. ein spec. Gewicht =0.0188. Mit dem Butterrefractometer von Zeiss zeiprt es bei 2S° C. eine Ablenkung von 20 Scalenteilen. Das spec Gewicht der Fettsauren des Oeles ist bei 15°5C. = 0.8382. Die Saurezahl betrug 87, die Aetherzahl 85.05, die Verseifungszahl 172.05, die Hübrsche Jodzahl 134.1, die Beichert'sche Meissl'sche Zahl 2.038, die Hehner'sche Zahl 'J5.7. Die Fettsauren batten eine Acetylsaurezahl von 170.2, eine Acetylzabl von 45, eine Acetylverseifungszalil von 221.2 und eine Hfibl'sche Jodzald von 135.5. Die in Wasser unlöslichen Fettsauren bestanden aus Öl-, Palmitin- und Stearinsaure. Barringtogenitin schmilzt bei 179—180° C. VI. Barringtogenitin spaltet keincn Zucker ab, ist also kein Glycosid. VII. Dem Barringtogenitin koinnit die Formol Cao IL>i Ou zu. VIII. Barringtogenitin hat 3 OII Grappen und kann also Cis II2i (OII>3 gesclirieben werden. IX. Barringtonin verkohlt bei :205° G. ohne zu schmelzen. X. Barringtonin spaltet sich hydrolytisch in Barringtogenin und in linksdrehenden Zucker. Das Osazon des Zuckers schinilzt bei 180° G. XI. Bei der Spaltung von Barringtonin entsteht 44.01) ",'n Barringtogenin und 40.57 " o Zucker. XII. Barringtonin hat ein specilisches Drehungsvermögen von — 30° und der Zucker von — 27°.ü. XIII. Barringtonin ist auf Grund seiner chemischen und physiologischen Eigenschaften ein Saponin. XI V. Barringtonin konimt de Formel Gis Hs» Oio zu. XV. Barringtonin ist identisch init den Saponin von Barringtonia insignis und von Barringtonia Vriesei und findet ihrer Platz in der Kobertschen Reihe C„ H2 0„. XVI. Barringtonin enthalt 3 OH Gruppen und kann also Gis H25 O7 (OH)s gesclirieben werden. XVII. Bei der Einwirkung von Salpetersaure 1.5 Sp. Gew. auf Barringtonin entsteht: Pikrinsaure, Oxalsiïure Benzoesaure, unvollkomnien gespaltene Barringtonin und ein harzartiger Stoll'. XVIII. Bei der Kalischmelze des Bamngtonins entstehen: Essigsaure, Butters&ure, Valerians&ure, Oxalsüure, Weinsaure und Spuren Guajacol. XIX. Barringtogenin schmilzt bei 109—170° C. XX. Barringtogenin hat als Formel GiU Ilm 03 und kann als (Cs Hs O)* O betrachtet werden. XXI. Barringtonin ist für Fische noch 1 —10000 giftig. XXII. 20 mgr. Barringtonin sind für einen Froscli bei subcutaner Injection tötlich. 10 rngr. verursachen vorübergehende Lahmung. XXIII. 30 mgr. Barringtonin in den Magen einer weissen Maus gebracht, sind ohne aüssere Wirking. XXIV. Bei subcutaner Injection von 10 mgr. bei einer weissen Maus trat der Tod ein. Das Herz war in diastolen zustand. XXV. Noch bei einer Verdunning von 1—35000 degenerirt Barringtonin die Blüttkörperchen. XXVI. Barringtonin bringt das Froschherz in abwechselnden Zeiten wahrend 3 Sekunden zum Stillstehen. INH ALTS VERZEIGHNISS. Seite. Einleiting 1 Botanische Uebersicht 3 Systematische Zusanimensetzung der Barringtoniafor- niation 4 Physiognomie und Lebensbedingungen der Barringtonia- formation auf Java (> Unlerschiede zwischen der Barringtoniaformation und den Waldern des Binnenlandes 'J Verbreitung der Barringtoniaformation 13 Die Gattung Barringtonia 15 Beschreibung der Frucht 20 Beschreibung der Samen 20 Querschnitt des Samens 20 Chemischer Teil 22 Vorliiufigc Untersuchung 22 A. Der Petroleumaether Auszug 25 B. Der Atherauszug 33 I. Der in Wasser auflösliche Körper 33 II. Der in Wasser unauflösliche Teil des Atherauszuges. 35 Bcreitung des Barringtogenitins 35 Eigenschaften des Barringtogenitins 36 Verhalten des Barringtogenitins gegen Reagentien ... 36 Zusammensetsung des Barringtogenitins 37 Bestitnmung der Molekulargrösse 37 Acetylirung des Barringtogenitins 38 Maas.sanalytische Bestiinraung des Acetyls 38 C. Rückstand des alkoholischen Auszuges .... 40 Darstellung des Barringtonins 40 Eigenschaften des Barringtonins 41 Verhalten des Barringtonins gogen Reagenticn .... 42 Optische Drehung des Barringtonins 44 Zusammenzetzung des Barringtonins 4.) Bestimmung der Molekulargriïssc 40 Acetylirung des Barringtonins 40 Maassan alytische Bestimmung des Acetyls 47 Spaltungsanalysen . '' Eigenschaften des Barringtogenins 49 Zusammensetzung des Barringtogenins 50 Bestimmung der Molekulargresse Untersuchung des aus dem Barringtonin abgespaltenen Zueker* ^1 Optische Drehung des Zuckers 52 Eimvirkung von Salpetersaure anf Barringtonin >3 Die Kalischmelze . 55 Trockenrückstand Bestimmung 58 Aschbestimmung 5^ Quantitative Bestimmung des Öles, der Gallussaure, des Barringtogenitens und des Barringtonins .... 5!) Pharmakologischer Teil til Versuche an Fischen 01 Versuche an Früsehen Versuche an weissen Miiusen 02 Wirkung auf dufibrinirtes Blut extra corpus 03 Wirkung von Barringtonin auf das Herz eines Froschen . 63 Zusainmenstellung der Resultate 0 ERRATA. Keite IC Zeile 7 von unton lies: li. exelsa statt Bexelsa. » 10 » 14 » oben » : herabhangend. statt herabhiingend » 17 » 11 » nnten » : Hiervan am statt Hiervor. » 2") » 13 - oben » : li.") Scalen teilen statt 05 Scalenteile. » 25 » 8 » linten » : nnrf statt un. » 34 > 0 » oben » : Leiw/lösung statt Leinlösung. » 34 » 10 » » ♦ : cin Übermass statt im Übermass. 35 » 14 » » » : dureh statt darcb. 30 » 11» linten » : Molyidaensaurem statt Molvtdaen- saurem. 40 » 4 » » » : Bteisulfid statt Beisnlfid. » 43 > 3 » » » : Kohlehydrate statt, Kohlhydrate. » 53 » 6 » oben » : t«odulciet statt indulcit. 54 13 » nnten » : Aetheraussug statt Aetheransung. » 50 » 8 » » » : 0.5909 gr. CO, statt 0.6909 gr. CO... f*