zuil ERKLARUNG DER ALTJAPANISCHEN SCHRIFT IN AU GUR AL-DISSERT ATION zur ERLANGUNG DER DOKTORWÜRDE ciner Hohen Philosophischen Fakultat der Universitat Leipzig voelegt von TAKESHI KITASATO aus Osaka (Japan). BUCHHANDLUNG und DRÜCKEREI vormals E. J. BRILL, LEIDEN. 1901. Zl K ERKLARUNG I)EK ALTJAPANISCHEN SCIIRIFT INAUUITRAI ,1) 1SSERTATI <) X ZUR EELANGTJNG LEE EOKTOEWTJEDE einer Hohen Ph i losophischen Fakultat der Universitat Leipzig VORLEGT VON TAKESHI KITASATO au* Osaka (Japan). BUCHHANÜLUNU und ÜHUCKEREI vormals E. J. BRILL, LEIDEN. 1901. y ZUR ERKI.ARUNG der ALTJAPANISCHEN SCHRIFT IN AU GUR AL-DISSERTATION zur ERLANGUNG DER DOZTORWÏÏRDE ciner Hohen Philosophischen Fakultat der Universitat Leipzifl vorlegt von TAKESHI KITASATO aus Osaka (Japan). BUCHHANDLÜNG ünd DRÜCKEREI vormals E. J. BRILL, LEIDEN. 1901. I II III IV V VI VII VIII IX X 1 a ka sa ta na ha ma ya ra iva I ! 2 I i ki shi chi ni lii mi (yi) ri wi 3 | u ku su tsu nu i fu mu yu ru (wu) 4 e ke se te ne he me (ye) re j we 5 j o ■ ko so to no ho mo yo ro \ wo Die erste senkrechte Reihe enthalt die fiinf Yokale, die anderen enthalten Silbenzeichen, die konsonantisch einsetzen und vokalisch schliessen, z. B. sammtliche Silben in der 1. wagerechten Reihe von II bis X schliessen mit a, sammtliche Silben in der II. senkrechten Reihe beginnen mit fc, u. s. w. Von den 50 Silben, die das Schema ergiebt, fallen in der Praxis 3 weg, da y nicht vor e und i, und w nicht vor m geduldet wird. Der /t-Anlaut VI hat meiner Ansicht nach ursprünglich den Lautwert eines bilabialen Spiranten (ph) gehabt; nach Andern wiire er ursprünglich labiodental (ƒ) oder Verschluss-Laut (p) gewesen. Der urspriingliche Anlaut ph ist spater ausser in einigen Dialekten zu li geworden, nur phu bleibt unverandert. Es ist also eine Ungenauigkeit, wenn man diese Silbe jetzt allgemein fu umschreibt. In den Silben wi, we und wo wird w heutzutage nicht mehr gehort, obgleich wir diese Silbenzeichen noch gebrauchen, nur in wo hört man w noch ganz schwach. Diejenigen Japaner, die noch keine ausliindische Sprache gelernt haben, vermogen kauin den Unterschied zwischen l und ungerolltem r zu erkennen; sogar für solche Japaner, die. schon einige europaische Sprachen gelernt haben, ist es immerhin schwer diese Laute zu unterscheiden, besonders wenn sie in Inlaut vorkommen. Alle Philologen wenden r für die zwischen }• und l schwankenden I ANAICHI-SCHRIFT. Fiq. I. Die Schrift, die ich auf der ersten Tafel gebe, hat man auf einer irdenen Platte im Tempel Awa in Hiraoka (Provinz Kawaehi) eingegraben gefunden. Der Name ist von einem „Anaichi" genannten Spiel hergenommen, bei welchem sich die Spieier eines Systems von Strichen als Grundlage bedienen (vergl. nebenstehende Figur I). Mit dieser Figur hat die Schrift Aehnliclikeit, daher der Name. Naozumi Ochiai hat versueht den Ursprung aller phonetischen Schriften des alten Japans aus einer Figur (II) abzuleiten; diese, meint er, stamme von der Methode der alten japanischen Wahrsagung her, bei welcher man anfanglich das Schulterblatt eines Hirsches, spater ein Stück Schildpatt durch grosse Hitze zum Zerspringen brachte, um aus den Linien der Sprünge zu prophezeien. Die Tradition schreibt meistens die Erfindung der Schrift dem Koyane-no-mikoto (auch Omoikane-no-mikoto genannt) in der Götterzeit (Zindai) zu. Dieser Koyane-no-mikoto und seine Nachkommen waren berufsmiissige Wahrsager. Das hat Atsutane Hirata und ebenso N. Ochiai dazu veranlasst, die altjapanische Schrift mit der Wahrsagekunst in direkten Zusammenhang zu bringen. Ucbri- Fij.II. gens haben beide Gelehrte diese ihre Meinung von den Chinesen übernommen, sie ist also unselbstandig und daher wenig beweiskraftig. Die Zeichen der Anaichi-Schrift entstehen durch regelmassige Zusammensetzung von Vokal- und Konsonant-Elementen, so dass man einigermassen an das Princip der indischen Schrift erinnert wird. Tafel IA ist so geordnet, dass die wagerechten Reihen alle auf gleiche Vokale ausgehenden, die senkrecliten alle mit gleichen Konsonanten beginnenden Silben enthalten. Ich habe diese Anordnung getroffen, damit der Leser leicht mit den anderen Tafeln vergleiclien kann. Im Buche Hibumi-den gilt folgendo Reihe: hi fu mi yo i mu na ya ko to mo chi ro ra ne shi ki ru yu wi tsu wa nu so wo ta ha ku me ka u o e ni sa ri he te no ma su a se we ho re ke. Die Aussprache der ersten vierzehn Zeichen (hi bis ra) deckt sich mit der der Zahlworte; werden sie als ZitFern verwendet, so sind sie mit einem Punkte versehen. -Li hi eins. fu zwei. £ mi drei. J yo vier- i fünf. p- mu ......»• sechs. qi oder na sieben ^ ya acht. ko neun. to zehn. hundert. l|_ chi tausend. _L zehntausend. j; hundert Millionen. Fig.lll. Diese Punkte siud also nichts weiter als diakritische Zeichen, urn die Ziffern von den Buchstaben zu unterscheiden. Tsurumine erklart die Zeichenbildung der Anaichi-Schrift stamme qiio rlor nolion sfotionrlpn Fiirnr TTT wifi Fig.JV. die arabischen Zifferen aus der ahnliclien Figur IV entsprungen seien, und giebt die Tafel In' bei. Ferner hat der oben schon mehrgenannte Uchiai seinem üuche die Tafel Ic beigegeben. Er ist der erste, der Vokal- und Konsonant-Elemente in dieser Schrift erkannt hat; allerdings war uns diese Bildungsart schon von jeher aus der Ahiru-Schrift bekannt, auf deren Erklarung ich spater konime. Ochiai übertreibt nur insofern, als er sammtliche Zeichen der a-Reihe aus dem Horizontalstrich — ableiten will. In Folge dessen musste er die Zeichen ya und ^ ioa umlegen (vergl. Tafel Ic- ). Das möchte noch augehen, aber mit ha und y. ma ist es unmöglich. Meiner Ansicht nach muss man neben dem horizontalen gtrich — auch den vertikalen Strich | als a-Yokalelement gelten lassen, je nachdem es sich mit dem betreffenden Konsonantelement vereinigen lasst. Das Zeichen wa sollte theoretisch [v aussehen; man schreibt es indess ^ , was insofern ohne Belang ist, als diese Form ausreichend von allen übrigen Zeichen verschieden ist. Sammtliche Zeichen der u>-Kolumne in Ochiais System sind ganzlich falsch, ebenso a, o und yo. Dass _^= ya falsch ist, habe ich schon vorher erwahnt. Eben so viele Fehler findet man in Tsurumines System, weil er manche Zeichen nach seiner Auffassung geandert hat. Man fasse nur Tafel IA ins Auge, die bei Hirata ohne absichtliche Aenderung, wie er sie überliefert gefunden hat, abgedruckt ist. In ihr finden sich ebenfalls einige Fehler: 1^ — yi steht falschlich als toi, — we „ „ m , -5 = ye , „ » «und ~7\ — e » i) v we eingereiht. Auf Qrund meines Systems wird man diese Irrtümer leicht als solche erkennen. Ferner betrachte man na und sa in der Tafel I"-. Da sie nach dem Grundschema gleich + liatten ausfallen mussen, hat man eins von beiden ein wenig geandert, na wird nunmehr -t geschrieben. Dass es an sich nicht falsch war, für na einfach + zu schreiben, ergiebt sich daraus, dass sich im Werte der Ziifer 7 auch +• findet; hier war keine Verwechselung möglich, weil es keine Zahl sa giebt. Anm. zu Tafel I. Die Abweichung in der Umschreibung des sechsten Son90uaut-Elementes erklart sich aus dem, was icli vorliin (S. 3) gesagt habe; Tsurumine hat es mit/wiedergegeben, wahrend ich die Wiedergabe durch h für geboten erachte. II. MORITSUNE-SCHRIFT. Im Buche Hibumi-den heisst es, dass die Moritsune-Schrift (vergl. Tafel II) von Moritsune Nakamura verwendet worden sei. Weiter weiss man leider nichts; wann dieser Moritsune gelebt hat, und wie er zu dieser Schrift gekommen ist, bleibt ganz unklar. Die Bildungsart ist dieselbe wie bei der Anaichi-Schrift, nur bezeichnen die Konsonantelemente zugleich die a-haltigen Silben. Neben den Yokalzeichen i = A , u = I , e = —' und o = V finden sich auch ein wenig geanderte Formen, die nur als Yokalelemente gebraucht werden, namlich t = ~~l , « = I , e = und o = L • Anm. zu Tafel II. Kursives ho ist sowohl im Hibumi-den als auch im Kodai-monzi-ko, in welehem Oohiai das Hibumi-den einfach ausgeschrieben liat, ^ geschrieben, daan unterscheidet es sich nicht von * = »■ Ich habe das Zeichen deshalb geiindert; Die Ziffern dieser Moritsune-Schrift sind: q eins. j-j zwei. drei. ^ vier. fünf. ✓ ... sechs. / ^ sieben. . . acht. X y neun. j zelin. ^7 liundert. tausend. ... zehntausend. 111. IYO-SCHRIFT. Die Schrift der dritten Tafel iet von einem Shinto-Priester des Tempels Hachiman in der Provinz Iyo verwendet worden (Hibumiden). Von ihrer Geschichte weiss man ebenso wenig wie von derjenigen der Moritsune-Schrift. Die Zeichen setzen sich aus den Vokalelementen o(a)> T"~l[ (Oi ^ (w), S (c)> □ (°) und den Konsonant-Elementen . (Zeichen der rein vokalischen Verwendung), | (k), — (s), y (0, + (")» II (h), T (m)> -L A (r)i O N zusammen. Diese Schrift liat ein besonderes Zeichen oder für w, welches man in der gemeinen Schrift ^ (Hirakana-Schrift) oder ^ (KatakanaSchrift) schreibt; dieses n ist kein Silbenzeichen, sondern Zeichen eines reinen Konsonanten, der stets nur als Auslaut (z. B. yukanan) vorkommt. Es ist der Rest einer ehemals vollstandigen Silbe mu. Aus der Existenz dieses Zeichens ergiebt sich, dass dies Schriftsystem nicht sehr alt sein kann, weil es in der alteren Sprache kein n gab. Dass Naozumi Ochiai das «-Zeichen in der Form & aufgenommen und in die Stelle von wu einrangiert hat, kann mich nicht befriedigen. Ich würde die andere Form aufnehmen, die man in. der zweiten Tafel des Buches Hibumi-den findet (vergl. Tafel IIIB). Wenn man, wie es bei so -©- , yo -&■ und to in der ersten Tafel der Fall ist, das Vokalelement o offenbar versehentlich rund anstatt viereckig vérschrieben hat, so konnte auch das umgekehrte eintreten. Vermutlich ist das Zeichen aus © = na abgeleitet, und durch Verlangerung der Querstriche (oder meinetwegen ) ZUR ERKLARUNG DEK ALTJAPANISCHEN SCHRIFT IN AUGURA1 i-DISSERTATI ON zur EELAHGUNG DEE DOKTOEWÏÏEDE einer Hohen Philosophischen Fakultat der Universitat Leipzig vorlegt von TAKESHI KITASATO aus Osaka (Japan). BUCHHANDLÜNG und DRÜCKEREI vormals E. J. BRILL, LEIDEN. 1901. ZUR ERKLARUNG DEK ALTJAPANISCHEN SCHUIFT IN AUGURA 1 i-DISSERT ATI ON ZUR ERLANGÏÏNG DER DOKTORWÜRDE einer Hohen Philosophischen Fakultat der Universitat Leipzig VORLEGT VOK TAKESHI KITASATO aus Osaka (Japan). BUCHHANDLUNU und DRÜCKEREI vorm als E. J. BRILL, LEIDEN. 1901. ZE-ieToerLsla-u-f. lch, Takeshi Kitasato, Shizoku, bin geboren zu Kitasato in der japanischen Provinz Higo ara 3. Marz 1870 als Sohn des Yoshimasa Kitasato und der Tetsuko geb. Kitasato. Nachdetn ich den Elementarunterricht in meiner Heimat genossen batte, besuchte icb von 1883 — 87 die Mittelschulen (Gymnasien) zu Osaka und darauf bis 1891 das Döshisha-College zu Kiöto. Ich war dann kurze Zeit Mittelschullehrer in Kumamoto; von 1893 bis 1895 widmete ich micli dem Studium der altjapanischen klassischen Literatur an dem Privat-Institut „Kokugaku-in" zu Tokio. Die folgenden Jalire bildete ich mich unter der Leitung des kaiserlichen Hofpoeten Geh. Rates Baron Masakase Takasaki privatim vveiter. 1897 begab icli mich nach Deutsehland und studierte von Michaelis dieses Jahres ab vier Semester in Mtinchen und zwei Semester in Leipzig Philologie. Ich hörte Yorlesungen bei folgenden Herren Professoren und Dozenten : Borinski , Furtwangi.er , Lipps , Müncker , Oehmichen, Paul, Schick, Graf v. d. Schulenburg, Sieper, Simon und Woerner in München und Brugmann, Conrady, Elster, Koster, Sievers, Volkelt, Witkowski und Wundt in Leipzig. Ausser einer grosseren Anzalil in japanischer Spraclie verfasster Gedichte liabe ich bisher in deutscher Sprache die Dramen „Namah Amitabha" 1899 und „Pumio" 1900 veröffentlicht. EINLEITUNG. Der Ursprung der japanischen Schrift muss schon in ganz früher Zeit sehr unklar gewesen sein. Im allgemeinen wird geglaubt, dass er bis auf die Zeit des Kaisers Özin (270—310) zurückzuführen sei, zu welcher Japan zuerst von Korea her chinesische Bücher bekommen liat. Der Verkehr mit China hat indess schon zur Zeit des Keisers Suzin (97—30 v. Chr.) begonnen, also konnte man die chinesischen "VVortzeichen schon damals kennen lernen, wenn auch dieser Yerkehr, als nur von Einzelnen gepflegt und im ganzen ziemlich zufalliger Natur, schwerlich von grossen Einfluss gewesen ist. Grössere Wirkung hatte erst die Einführung der chinesischen Klassiker zur Zeit des erwahnten Kaisers Ozin; sie erweckte ein lebhaftes Interesse für das Studium chinesischer Wissenschaft. Ec 1 war natürlich, dass man nunmehr begann, die japanische Sprache init chinesischen Schriftzeichen zu sclireiben. Dies geschah zuniichst gewiss (wie in einzelnen Fallen auch heute noch) ausschliesslich ideographisch, d. h. man gab den in dem jeweiligen chinesischen Wortzeichen liegenden Begriff in japanischer Aussprache wieder, z. B. ^ un (chinesisch) — kumo (japanisch) = Wolke; bald aber vereinfachte man den ungeheueren Bestand der chinesischen Zeichen dadurch, dass man eine bestimmte Auzahl aus ihnen auswahlte und ihnen, gewöhnlich im Anschluss an ihren bisherigen Lautwert, den rein lautlichen Wert einer japanischen Silbe unterlegte. So celano'te man zu der Schriftart, der man spater den Namen O O „Manyö-Kana" gegeben hat, weil eine alte Gedichtsammlung „Manyö-shïï" in diesen Zeichen geschrieben ist. Die komplizierten schwerfiilligen Formen dieser Schrift sind in der Praxis bald thunlichst vereinfacht worden; auf diese Weise sind zwei Arten der Schrift entwickelt worden, die man Kata-Kana und Hira-Kana nennt, und die etwa der lateinischen Antiqua, bez. Kursive entsprechen. Sie sind beide noch heute gebrauchlich, besonders Hira-Kana, die von Anfang an fast allein das Gebiet des Schreibwesens behauptét. Die Anzahl der Zeichen, mit denen die Kana-Schrift auskommt, ist 48, namlich 47 Silbenzeichen und ein Zeichen für silbenschliessendes n, den einzigen Laut, der ausser den Yokalen im Japanischen im Silbenschlusse vorkommen kann. Ich muss hier in Kürze das japanische Lautsystem erklaren, obwohl es sich eigentlich nicht um die Lautlelire handelt. Meine Meinung weiclit namlich von derjenigen der japanischen und europaisclie Philologen, die bisher iiber die japanische Sprache geschrieben baben, ziemlich stark ab. Ich will hier nicht mit ihnen streiten, sondern nur meine Meinung auseinander setzen, um die beigegebenen Tafeln dem Leser verstandlich zu machen. japanischen Laute an; allein Tsurumine (gest. 1859) hat vor sechzig Jahren l umschrieben. Nach meiner Ansicht hat er Recht gehabt. Der Laut könnte ursprünglich l sein, jetzt aber hört man in Kwantö (Teil der Insel Hontö), besonders von den Eingeborenen Tokios r ganz deutlich. Ich werde diese schwankenden Laute vorlaufig mit l bezeichnen, weil es doch einmal vorkommen kann, dass Japaner r und l unbedingt unterscheiden müssen. Andere kleine Abweichungen lasse ich vorlaufig dahin gestellt. Neben oder vor der Kana-Schrift haben noch andere Schriftarten in Japan existiert, die man gewöhnlich unter dem Namen Sbindaino-zi = Schrift der Gütterzeit) *) zusammenfasst. Die Urkunden, durch welche uns die Kenntnis dieser Schriftarten verraittelt wird, im Originale aufzufinden, ist jetzt zieralich schwer; meist müssen wir uns begnügen, die Kopien früherer Forscher zu benutzen. Die Originale sind zum grössten Teile in Tempeln aufbewahrt gewesen. Ich benutze das Material nach den Zusammenstellungen, die Atsutane Hirata in seinem Buche Ilibumi-den ( |jj Geschichte der Hibumi-Schrift, 1819) gemacht hat; einiges wenige bringt ausserdem Naozumi Ochiai in seinein Buche Kodai-monzi-kö Untersuchung der altjapanischen Schrift, 1888) bei. Unter diesen alten Schriftarten finden sich sowohl phonetische wie ideographische Systeme; die letzteren gehen uns hier nichts an. Aus den phonetischen greife ich eine Anzahl heraus, denen nach der Meinung des eben erwahnten Hirata und des Tsurumine, Yerfassers des Buches Anaichi-monzi-kö (|^ ^ ^ ^ Untersuchung der Anaichi-Schrift 1838) gemeinsam ist, dass sie die Zeichen für die oben schematisch dargestellten japanischen Silben ') Der Name umfasst im japanischen Gebrauche alles, was nicht Kana ist: ihn auf bestimmte einzelne Scliriftsysteme zu beschranken, wie es Courant (Bibliographie Coréenne, 1894i und Rosny (1884) gethan haben, ist Willkür. durch Kombination von Yokal- und Konsonant-Elementen gewinnen ]). Ich bin im Principe durchaus derselben Meinung, wie Hirata uud Tsurumine, und weiclie nur in der AutFassung der einzelnen Falie vielfach von ihnen ab. Meine Absicht ist daher, die eben characterisierte Theorie im Einzelnen zu prüfen; ich hoffe, dass durch eine solche Prüfung die Richtigkeit der Theorie erhartet, und zugleich der Ursprung der behandelten Scliriftarten ausgemittelt werden kann. Silbenschriften der in Betracht kommenden Art sind uns neun nielir oder weniger bekannt: sie heissen Anaichi-, Moritsune-, Iyo-, Taneko-, Chikugo-, Koretari- und Ahiru-Schrift; als achte und neunte kommen die Schrift der Ainu und die Koreanische EnmounSchrift hinzu. 1) Eine andere Theorie hat der Chinese Shin Wên-ying in seinem Buche Nihon-shinzi-kö (Untersuchung der japanischen Götterschrift, 1884 in Japan gedruckt) aufgestellt; er behauptet, die in Rede stellenden Scliriftarten seien sammtlich aus altchinesisehen Wortzeichen abgeleitet; da er indeBS, urn diese seine Meinung zu erweisen, mit WortTerdrehungen arbeitet, auch nur heraus greift, was ihm gerade passt, kann ich mir jede eingehende Besprecliung seiner Theorie ersparen differenziert. Naozumi Ochiai ist dazu gekommen, das Zeichen in die Stelle wu einzurangieren, weil er die rhombische f orm für richtig gehalten hat; diese hat er nach dem Schema als eine Kombination von (w-Element) und A, (w-Element) aufgefasst. Eine solche Kombination könnte indess höchstens etwa & ergeben, nicht aber %(. Das Zeichen n muss vielmehr selbstandig gestellt werden. Ferner bemerke man, dass die eigentlichen Zeichen für wi und we in diesem Schriftsystem felilen, dagegen die eigentlich yi und ye bedeutenden in jenem Lautwerte verwendet werden. Die Zeichen in der Tafel III"- sind im Hibumi-den in folgender Reihe geordnet: i ro ha ni ho he to chi ri nu ru wo wa ka yo ta re so tsu ne na ra mu u wi no o ku ya ma ke fu ko e te a sa ki yu me mi shi we hi mo se su (n). (Diese Anordnung werde ich im neunten Kapitel erklaren). In der Stelle wi ist das Zeichen yi und in der von we das Zeichen ye verwendet. Dadurch, dass eine solche Verwechselung in alter Zeit nicht denkbar ist, erhalt meine Behauptung, dass die Iyo-Schrift nicht alt sein kann, eine starke Stütze (vergl. dazu Kapitel IX). Für die richtige Form des e-Elementes halte ich c! ; die von Ochiai gewahlte Form kommt der meinen ziemlich nahe, ist aber nicht die ursprüngliche. Wie man in den Tafeln IIIAund IIIK- sieht, ist mitunter die Form ^ gewahlt; die bei dieser auftretende lierabhangende Spitze ist, eben so wie die Biegung des vertikalen Striches von \ in der »M-Reihe, nur eine Yerzierung, die von der Führung des Pinsels herkommt. Wenu man die Zeichen genau mit einander vergleicht, wird das ganz von selbst klar. Die Zeichen wi RS und we <$> (oder meinetwegen O und sind zur Vervollstandigung des Schemas von mir zugesetzt. Das a-Zeichen © hat Naozumi Ochiai mit Recht berichtigt, denn das Zeichen ® im Hibumi-den kann nicht die urspriingliche Form sein; aber dass er das wa-Zeichen <£> unverandert aufgenommen hat, ist sein grösstes Versehen, denn diese Form widerspricht seinem richtigen Ansatze des Zeichens O als to-Element. Das wa-Zeichen muss eiDe Kombination von O und O sein, sich also darstellen, wie ich's in meinem System angenommen habe. Der innere Kreis des Zeichens <§> ist zum Punkte geworden, wie umgekehrt beim a-Zeichen der innere Punkt in Tafel IIIA und IIIB als Kreis erscheint. In der Iyo-Schrift sind die Bücher Shinziki (Beschreibung des Shintö-Kultus) und Hodzuma-tsutae (Überlieferung des Hodzuma) geschrieben. Der Stil dieser Bücher ist modern. In diesen Biichern findet man mehrere abweichende Formen, zum Beispiel £ und /ö für a, für uw, & für u, ^ für e, und öö für /ia, ferner ^ ; letzteres hat Naozumi Ochiai für he gehalten. Das ist meiner Ansicht nach falsch. vielmehr ist es als Nebenform von rn = i aufzufassen. Der Punkt ist zum Kreis geworden (wie oben beim ct-Zeichen). Die Wortform der Grundzahlen, die sich im Buche Hodzuma- tsutae finden, ist die folgende (nach Hibumi-den): i^\ nn eins. ^ fu zwei- ■fEV -frl- mi drei- -é- Ö- vier' f\ m fünf- 4*- sect,s- © © sieben. è ya acht- CD neun. ^ zehn' Q hundert- flS l¥l tau8end- & -1É3- zehntausend. Die Zeichen in der zweiten senkrechten Reihe sind von nur zugesetzt, damit der Leser die überlieferten Zeichen leichter verstellen kann, denn manche Zeichen in der ersten Reihe sind schon ziemlich unklar. Die Wortform ist dieselbe wie die der AnaichiSchrift, nur fehlt ra = „hundert Millionen" in der Iyo- und in der Moritsune-Schrift. Die zur Iyo-Schrift gehörigen Zitfern hat man noch nicht gefunden. iv. taneko-schrift. Ausser der Sage, dass Taneko-no-mikoto in der Götterzeit (Zindai) die Taneko-Schrift erfunden habe (Ilibumi-den), weiss man nichts weiter von ihr. Die Bildungsart ist dieselbe wie bei der Moritsune-Schrift. \\ ie es auch bei der letzteren der Pall ist, können die Zeichen der ersten Querreihe (Tafel IV*) sowohl Konsonant-Elemente wie auch a-haltige Silben, und die der ersten senkrechten Reihe sowohl Vokal-Elemente wie auch blosse Yokalzeichen sein. Naozumi Ochiai hat eine senkrechte Reihe anders eingeordnet, als es Hirata im Buclie Hibumi-den gethan hat, namlicli die Zeichen der neunten Reihe im Hibumijden als siebente Reihe seiner Tafel aufgenommen, weil das Elementzeichen der sechstcn Reihe dem der von ihm umgestellten ahnlich ist. Das ist indess kein Grund; sind doch z. B. in der Iyo-Schrift die zwei Elemente Y unil A in der Form mit einander verwandt und trotzdem nicht neben einander gestellt. Ich halte die Reihenfolge im Hibumi-den ffir richtig, so dass also folgende Bedeutung der Zeichen angenommen werden darf: ai ' _ tay x- =na, -A = ha, < = ma, > =2/«, <*-=«», x _ wa, ich habe die Formen nur ein wenig geandert (wie es auch Ochiai gewagt hat), z. B. als Element der sechsten Reihe 8tatt > und der neunten z_ statt < angesetzt; trotzdem bleiben die Zeichen der vierten und sechsten, der fünften und neunten Reihe immer noch schwer unterscheidbar. Wenn man z. B. und ~V schnell schreibt, nehmen beide Zeichen leicht das Aussehen an. Die Zeichen der zehnten Reihe sind ausnahmsweise anders wie die übrigen kombiniert. No. 2, 3, 4 und 5 sind nicht Kombina- tionen der vorausgesetzten Vokalelemente mit dem Zeichen X , sondern es ist nur zu dem Vokalelemente ein Strich hinzu gefügt, je nachdem er an dasselbe passt, ohne Zusammenfall der Formen hervorzurufen. Das letzte Zeichen 5X, welches im Hibumi-den und auch im Kodai-monzi-kö die Form 'I bat, habe ich, um das Schema durchzuführen, in U (oder meinetwegen ) geandert. üiese Taneko-Schrift scheint ziemlich unpraktisch. Weder ein Buch noch eine Inschrift im Taneko-Alphabet ist bis jetzt gefun- den worden. V. CHIKUGO-SCHIilFT. Die auf der fünften Tafel dargestellte Schrift ist in einer Felsengrotte im Dorfe Kami-miyata, im Landkreise Ikuha (jetzt Ukiha), Proyinz Chikugo, in die Wand geritzt gefunden worden. Was die Inschrift bedeutet, ist unklar, da sie ieilweise undeutlich geworden, ja sogar faat ganz erloschen ist (Hibumi-den). Tafel V*- giebt eine im Jahre 1825 von Murakarai und Hayakawa gemachte Kopie wieder. Die Höhe der einzelnen Schriftzeichen betragt durchschnittlich 82 cm. Ausser den von mir angegebenen dreiundzwanzig Zeichen weist die Kopie noch zwei von der Figur No. 17 und je eins von den Figuren No. 18 und 19 auf. Naozumi Ochiai hat versucht, die. Bildungsart dieser Schrift zu systematisieren (vergl. Tafel V*). Er schreibt: „Diese alte Chikugo-Schrift ist auch im Hibumi-den angeführt, aber manche Formen sehen, vermutlich in Folge der Abschrift, sehr .„angelhaft aus. Ich habe aus der Originalkopie von Murakami und Hayakawa die Elemente herausgesucht und ein System der fünfzig Lautzeichen ( 3l + # ü ) «uBammengestellt. Manchen Schriftzeichen sind die Zeichen ),C,0 etc. zugesetzt. Sie sehen ahnlich aus wie in der indischen Schrift die Haken für den langen Laut. Ausserdem giebt es noch Zeichen wie , ® und ® ; es ist nicht klar, ob sie Elemente oder Haken sein sollen." (Kodaimonzi-ko. B. I. S. 30). Im ganzen muss man ihm dankbar sein, dass er sich so viel Mühe gegeben hat, trotzdem bin ich leider gezwungen, ihm hier zu opponieren. Vor allem stimmt die Zahl der von ihm angegebenen Zeichen nicht. Wenn wir die von ihm angedeuteten Elemente (Tafel V»- erste wagerechte Reihe) mitzahlen, dann sind es mehr als fünfzig; lassen wir sie weg, so ergeben sich weniger. Er hat, wie er selbst sagt, die Originalkopie von Murakami (Tafel VA), die er seinem Buche beigegeben hat, als Grundlage benutzt. Wir mussen daher die Kopie mit seinem System ver- gleichen. Das Element H hat er offenbar aus dem Zeichen No. 14 (Tafel YA) erschlossen. Dieses Zeichen ist aber nicht vollstandig; auch darf man nicht vergessen, dass das Original kein Abdruck des Steins, sondern nur eine Absclirift ist. Aus dieser halbvernichteten Figur allein ein Element zu erschliessen, ist zu weit gegangen. Das Element m ist auf die Originalzeichen No. 3 und 9 <*e°TÜndet. Das sieht beinahe richtig aus; indess wenn Ochiai die Ö Ö Kopie für so exakt halt, so musste er eigentlieh noch einige Elemente mehr aus den Zeichen No. 1, 4, 5 und 10 erschliessen; denn bei diesen ist immer einer der beiden Schenkel langer als der andere. Die Elemente u und w sind von den verunstalteten Zeichen No. 13 und 20 abgeleitet. Diejenigen Zeichen, die er nicht erklaren konnte, hat er einfach aus seinem System weggelassen. Sein System steht also auf sehr schwachen Füssen. Doch kann auch ich in diese Schrift kein Licht bringen. Ich möchte die weinglasahnliche Form nicht zerlegen, sondern bin geneigt, die ganze Figur als Grundlage zu nehmen; vielleicht ist sogar der obere Teil des Zeichens No. 3 entstellt, aber ich wage nichts hinzuzufügen, das würde Phantasie werden. Diejenigen Zeichen, die ich (Tafel Yc) in der senkrechten Reihe links besonders beigegeben habe, zögere ich nicht als ganz selbstandige Zeichen anzuerkennen, weil sie alle ebenso gross wie die weinglasahnlichen geritzt sind. Könnten diese Zeichen nicht mit den Haken der unmittelbar daneben aufgefiihrten Reihe irgend einen Zusammenhang haben? Über diese Chikugo-Schrift bin ich mir noch ganz unklar, ich will nur noch erwahnen, dass meine vorlaufige Ansicht sich in einer der Ansicht Ochiais entgegengesetzten Richtung bewegt. Mein System habe ich daher nicht durchzuführen gewagt, sondern nur die siclitlich klaren Zeichen in das Schema eingesetzt. Ausser der Inschrift in der Felsengrotte haben wir bis jetzt nichts von dieser Chikugo-Schrift gefunden. S VI. K0RETAR1-SCHRIFT. Die auf Tafel VI dargestellte Schrift ist von Koretari Yoshikawa verwendet worden, der vom Jahre 1616 bis 1694 lebte (Hibumiden); er studierte bei einem Shintö-Priester Kaneyori Yoshida (gest. 1660) und war seinerzeit als Gelehrter der Shintö-Lehre berühmt (vergl. Nippon-Zinmei-zisho = Lexikon berühmter Japaner). Im Hibumi-den steht nicht, wie und wann Koretari zu dieser Schrift gekommen ist; aber es ist ganz klar, dass er sie nicht selbst erfunden haben kann, weil sie schon zu seiner Zeit so weit entwickelt war (vergl. Tafel VI- und VI--), dass man nur schwer noch Spuren der Originalformen, wie ich sie glaube konstruieren zu müssen, erkennen kann. Auf Grund seines Lebenslaufes vermute ich, dass er diese Schrift von seinem Lehrer Yoshida erlernt hat. Der Familienname Yoshidas ist eigentlich Urabe; in Folge des erblichen Berufs als Shintö-Priester des Tempels Yoshida in Kiöto hat die Familie den letzteren Namen bekommen. Im Besitze derartiger alter Familien werden bei uns nicht selten mancherlei Antiquitaten gefunden; sonach ist es auch möglich, dass Priester von Yoshida im Besitze eines alten Alphabets gewesen sind (vgl. was weiter unten uber die Überlieferung der Ahiru-Schrift gesagt ist). Naozumi Ochiai hat die Elemente der Schriftzeichen lierausgesucht (s. Tafel VIC); dabei hat er beinahe das richtige getroffen, nur hat er die e-, und o-Vokalelemente nicht richtig erkannt; ihretwegen hat er sich sogar dazu verstanden, seine heilige Quellen- Fij.V. figur (s. o. S. 6 Fig. II.) in nebenstehender Weise (Fig. V) derart zu veriindern, dass er jene Elemente aus je einer Halfte des ausseren Randes ableiten konnte. Somit hat er seinein eigenen System Gewalt angethan. Können zwei von den fünf Vokalelementen aus den komplizierten Flammenlinien entste- hen, wahrend die andern ihre Gestalt den einfachen geraden Linien verdanken ? Ich will diese Möglichkeit immerhin zugeben; allein wenn man die VokalElemente auf Tafel VIB- genau betrachtet. wird man leicht erkennen, dass das Zeichen des e-Vokals nur eine Verdoppelung des ï-Zeichens ist. Ebenso verhalt es sieh mit den Zeichen für o und u. Daraus ergiebt sich, dass, wenn die einfache Form aus den geraden Linien abgeleitet ist, auch ihre Verdoppelung den gleichen Ursprung hat und umgekehrt. Die von Ochiai herausgesuchten i- und u-Zeichen liaben einen Strich mehr als die meinigen. Wenn man uur die entwickelten Formen und x (Tafel VI") betrachtet, selien sie allerdings ahnlich aus, wie Ochiai herausgebracht hat; allein folgende ( berlegung wird uns weiter fiihren: wie sehr weichen z. B. die ka- Zeichen und X. (Tafel VlA- und VIB) von einander ab' obgleich sie beide ohne Zweifel auf die Form y zurück gehen. \_, und ^ mussen also auf einen vertikalen Strich zurück geführt werden. Ebenso unregelmassig entwickelte sich das Zeichen |_ (/-Element Tafel VP) in manchen der von ihm abgeleiteten Zeiclien: in jfi^ Tafel VIA) und (hi) weicht es sehr stark, in anderen (z. B. lïïjT — ni und ^ = mi) weniger von seiner Grundform ab; trotz dieser grosseren oder geringeren Abweichung ist noch deutlich crkennbar, dass die von mir angesetzte Grund- form richtig ist. Derartige Abweichungen sind nur Yerzierung der Kursivform, weiter nichts. Daher darf ich nicht nur die Form des i- bez. u-Elements als L- , bez. "1 , sondern auch die des s- bez. h-Elements als " , bez. + fest ansetzen. In der Tafel VIA- sind offenbar i- und u-Zeichen zusammengerutscht, man hat sie deswegen für ein Zeichen gehalten und in der u-Stelle das tou-Zeichen eingesetzt. In der Koretari-Schrift gelten die Vokal-Elemente zugleich als Yokal-Zeichen, und die Zeichen der ersten Querreihe, wie in der Moritsune- und Taneko-Schrift, sowohl als Konsonant-Elemente wie als a-haltige Silben. Alle abweichenden Formen brauclie ich wohl nicht im Einzelnen zu erklaren. Wenn man einmal mit dem Schema einverstanden ist, wird man leicht verstehen, wie sich die Formen entwickelt haben. Zum Beispiel stelit das jja-Zeichen (Tafel VIA) zwar ziemlich weit von der angesetzten Urform ab; aber wenn man sich die Entwickelung in folgender Weise denkt: TTTT TPFT 7W so wird man sie leicht begreifen. Neben dem in die Tafel VIA und VI"' aufgenommenen tiw-Zeichen findet sich auch die Form -51 gebraucht; es stehen also die stark abweichenden Zeichen & und in gleichem Werte; auf gleichen Ursprung lassen sie sich insofern zurückführen, als sie beide aus je sechs Strichen bestehen. Ausserdem finden sich noch folgenden Nebenformen in Gebrauch: = ni, — no und — ra. Die Zeichen der Tafel VIA sind im Hibumi-den in der IrohaAnordnung (s. S. 29) aufgeführt; dabei finden sich einige Verwechselungen (o mit wo, e mit we, ivu mit u) für wa ^ „ o für we JU » M Erst Keichü (1640—1701) und Norinaga Motoori (1645—1716) haben diese Fehler korrigiert, nachdem sie lange Zeit unbeanstandet durchgegangen waren. Daraus, dass diese Verwechselungen überhaupt niüglich waren, ist zu schliessen, dass die Koretari-Schrift nicht wesentlich alter als 900 nacli Chr. sein kann (wie die IyoSchrift, vergl. oben S. 11). Weder Buch noch Inschrift in diesem Alphabet ist uns bis jetzt bekannt geworden (die angeführten Nebenformen stammen aus Beispielen des Hibumi-den). Auf Grund des Umstandes, dass die Schrift stark entwickelte Formen aufweist, glaube ich, dass sie in irgend einer Gegend in Gebrauch gewesen ist, sonst halte sie ganz unveriindert bleiben müssen. VIL AH IR U-SCHRIFT. Nun kommen wir zur derjenigen Schrift, die von Hirata für die echte altjapanische gehalten wird. Sie wird Ahiru-SchriftJ) genannt, weil sie uns durch eine Familie Namens Ahiru (auf der Insel Tsushima) überliefert worden ist, und hat grosse Ahnlichkeit mit der Koreanischen Enmoun-Schrift, die als Konsonant-Elemente die Zeichen ») Hirata hat sie Ilibumi genannt. In Europa hat man den auf S. 3 erwiihnten Namen Shindai-uo-zi vielfach auf sie bescliriinkt. "IIOCELUÜQA^AO 6 S ^ k lik ng t lit n p hp m tj tcli s h son mouillé r j und als Yokal-Elemente die Zeichen ' - I 1 h T i 1 t= T =4 a eu i o a ou e yo ya you ye *) verwendet. Hirata hat im Hibumi-den mit Entschiedenheit, abcr ohne sicheren Beweis behauptet, dass diese Ahiru-Schrift nicht von der Enmoun-Schrift hergekommen sei, sondern dass umgekehrt die Koreaner diese Schrift von uns erlernt hatten. Sie ware also alter als die Enmoun-Schrift, die nach der Angabe koreanischer Quellen erst ungefahr im Jahre 1443 erfunden worden ist. Die Meinung der Koreaner, dass die Zeichen der Enmoun-Schrift der SanskritSchrift nachgebildet seien, verwirft Hirata und beluiuptet dagegen, dass unsre Ahiru-Schrift in Korea schon von jeher bekannt gewesen und teilweise benutzt worden sei, bis zur Zeit des Königs von Korea Syei-Tjong ({g: um 1443 auf ihrer Grundlage die sogenannte Enmoun-Schrift erfunden worden sei. Dieser zu weit gehenden Behauptung kann ich nicht zustimmen ; ich zweifle aucli an der Richtigkeit der gelaufigen Entstehungsseschichte der Enmoun-Schrift. Manche Koreaner glauben, dass es bei ihnen schon in alter Zeit eine einheimische Schrift gegeben habe, die im Mittelalter zu Grunde gegangen sei, und dass die Enmoun-Schrift nichts andres als eine Art Wiederherstellung jener alten Schrift sei. Diese Tradition wird nicht ganz falsch sein. Es ist möglich, dass die Koreaner schon in alter Zeit eine dem Sanskrit nachgebildete Schrift gehabt haben, die trotz der officiellen Benutzung der chinesischen Zeichen im Yolke bis zur Erfindung 'i Traiiscription nacli Courant, Bibliographie Corécnno, welclies Buch im folgenden - mehrfach benutzt ist. Den oben ,.son mouillé" genannten Laut umsehreibt Courant gelegentlicli aucli durch ng. dei' Enmoun-Schrift gebrauehlich geblieben ist'). Ich ziehe deshalb vor anzunehmen, dass die Zeichen der Aliiru-Schrift von den koreanischen abgeleitet sind. Man beachte, dass Tsushima, die Heimatinsel der Ahiru-Selirift, in niichster Nachbarschaft Koreas liegt (vgl. Tafel XI). Wie Tafel VIIIB- und VIII1'- zeigt, giebt es zwei Bildungsarten der Ahiru-Schriftzeichen: bei der einen werden die Yokal- und Konsonant-Elemente neben einander, bei der anderen über einander gesetzt. Die Zeichen in Tafel VIIA sind im Hibumi-den in der Hibuini-Reilie geordnet (vgl. S. 7). In dieser Tafel fehlen die eigentlichen Zeichen der Vokale e, i und m, sie werden im Gebrauche durch die Zeichen ye, yi und wu ersetzt, namlich: IH für e, II » », OT , Diese Yertauscliung haben Hirata und Ochiai nicht bemerkt. Die Ahiru-Schrift ist die einzige von sammtlichen Schriften, die besondere Namen für die Elemente hat und zwar in folgender Weise: die fünf Zeichen T _L » H I- werden „Tate" genannt. Das Wort Tate bedeutet „senkrecht." Man ordnet diese Vokalelemente im System in senkrecliter lleihe ein, daher der Name. Entsprechend werden die neun Zeichen /\ O „Yoko" genannt. Yoko bedeutet „wagerecht", denn diese KonsonantElemente werden in wagerechter Reilie eingeordnet. ') Vgl. deu Aufsatz von v. d. Gabelentz in den Sitzungsberichten der Berliner Akademie S.13. II. S. 587 ff., 18112. Nach v. d. Gabelentz berulit die Koivanisclie Schrift auf eiuem nordiiidisclien Alpbabete des 7. oder 8. Jbs., hiitte also uielit uur das Bildungsprincip, sondern aucli die Porm aus der iudisclieu Schrift überuümuieu. Ausserdem liat jedes Element einen eigenen Namen, was bei den anderen Schriften nicht der Fall ist; die Vokal-Elemente werden wie die durcli sie bezeichneten Yokale benannt, wiihrend als Nameu der Konsonantelemente die M-haltigen Silben verwendet werden, z. B. ist der Name des s-Elements su. Die Konsonantelemente der jetzt im Korea gebrauchlichen Enmoun-Schrift haben ebenfalls besondere Namen, z. B. heisst das Zeichen L (— n) „ni-eun". Woher diese Namen kommen, ergiebt sich aus der Beschreibung der Enmoun-Schrift im Buche Hounmong-tja-hoi ^ ^3")' verfasst von Tchoi Syei-tjen ttt #) im Jahre 1527. Sie ist daselbst in folgender Weise angeordnet: Acht Zeichen, sowohl im An- wie im Auslaut verwendbar: "ILTZE DU/\Ó k n t r{l) m p s ng Acht nur im Anlaut vorkommende Zeichen: =1 "E IE 7VA/\OO lik hl hp tj Ich j y li Elf Vokalzeichen: H^M^XiLTTT — 1^ a ya e ye o yo ou you eu i a Jedem der acht Zeichen erster Gruppe, die sowohl an- wie auslautend vorkommen, sind zwei Beispiele beigegeben, z. B. = ni (Beispiel für anlautendes n). . ^ = eun ( „ „ awslautendes n). Man hat nun diese Beispielpaare als Namen der betreffenden Zeichen verwendet, indem man sie als einheitliche Wörter gebrauchte, z. B. (ni-eun); es waren damit zugleich Merk- wörter geschaffen, die angaben, welche Laute sowohl an- wie auslautend vorkommen konnten. Jetzt ist der ursprüngliche Zweck der Beispiele vergessen. Den eben geschilderten Entwickelungsgang der koreanischen Buchstabennamen hat, so viel ich weiss, bis jetzt noch niemand erkannt. Beispiel der Zusammensetzung des Yokal- und KonsonantElementes: ~1 = anlautendes k ) v f "lh —ka j h = Vokal a ) < _ kak, 1 = auslautendes k ) Hirata stellt die Behauptung auf, dass wenn wir den Mund aufmachen, immer zuerst ein u-Laut entstehe, deswegen sei die Anordnung in Tafel YII getroffen worden. Das ist wohl nicht richtig; man diirfte vielmehr die w-lialtigen Silben nur deswegen in die erste Reihe gesetzt haben, weil man, wenn man die Konsonant-Elemente als solche auszusprechen Yeranlassung hatte, sie um ein u vermehrte, also z. B. das Zeichen su benannte, in derselben weise, wie der Europaier den Buchstaben b be benennt. Hirata konnte sich nicht erklaren, warum sich die Zeichen q_L (= o) und O h (= a) nicht in Tafel VIIB-, sondern nur in Tafel YIIA- finden. Das Zeichen ü ist allerdings nicht unter den sogenannten Yoko-Zeichen aufgeführt. Ochiai hat es u genannt und als Yoko-Zeichen in sein System aufgenommen (vgl. Tafel VIID und YIIE). Das ist zwar richtig gedacht, aber wenn er es als Element für die Vokalzeichen aufnimmt, müsste er das Schema selbstverstandlich aucli für die übrigen drei Zeichen (u, i und e in Tafel VIP- und VIP ) durchfiihren; das hat er nicht gewagt, da diese Koinbinationen in der That nirgends vorkommen. Ich halte deshalb die Bildungsart der Ahiru-Schrift in Tafel YIP für richtig und möchte darauf verzichten, das Zeichen O ins urspriingliche System aufzunehmen. Es fragt sich nun, woher dies Zeichen stammt. Ich möchte es auf Vorliebe für Verzierung zuriickzufiihren. Man hat ursprünglich die Vokal-Elemente gleichzeitig als Vokalzeichen gebraucht, aber, wie ich schon erwiihnt habe, V V auch II , H und OT (Tafel VIIA) im Sinne von i, e und n missbriiuchlich benutzt; nuu musste man nur \r (= ci) und -i(= o) ohne Nebenzeichen schreiben J): um diese Abvveichung wenigstens ausserlich auszugleichen, hat man ihnen das Zeichen ° beigesetzt. Es ist wahrscheinlich aus dem w-Zeichen abgeleitet; mit w anlautende Silben haben eine der reinvokalischen iihnliche Aussprache. Wie ist nun aber Hirata zu der Überzeugung gekommen, dass die Ahiru-Schrift die alteinheimische japanische Schrift sei ? Er stützt sich auf eine Tafel der Hizin-Schrift (Appendix zu Tafel VII), deren kursive Formen durch beigesetzte Zeichen erlautert werden. Diese Zeichen sind meistens mit denen der Ahiru-Schrift identisch; da Hirata nun die Hizin-Schrift für altjapanisch hiilt, gelangte er zu der Anschauung, dass auch die Ahiru-Schrift altjapanisch sei. Mag die Hizin-Schrift iilter als alle anderen sein, doch kann ich noch nicht glauben, dass sie die Kursivform der Ahiru-Schrift ist. Ich behalte mir vor, die Hizin-Schrift in anderem Zusammenhange zu erörtern. VIII. AINU- SCHRIFT. Noch eine Schrift gehort zu unsrem Schema. Es ist die des „Ainu" genannten Volkes, das auf der Insel Hokkaidö (friiher Yeso genannt) wohnt. Die Ainu wohnen jetzt nur noch auf dieser nördlichen Insel, friiher haben sie auch auf der Hauptinsel Hontö ') Wenn man OH , bez. 11" für a schreiben würde, fiele es mit wa, bez. ya zusammon; das entsprecheude gilt von OJ. und 1-1- für o. (auf die der Europiier gewühnlich den Namen Nipon beschrankt) gewohnt. Sie sind von den Japanern nach und nach von der Hauptinsel verdriingt worden. Man hat viele Inschriften in AinuSchrift auf Stein, Holz und Feil eingegraben, bez. geschrieben gefunden. Die jetzigen Ainu können die Schrift nicht mehr lesen und bewahren sie nur als einen von den Ahnen überkommenen Schatz. Die Bildungsart dieser Ainu-Schrift (vergl. Tafel VIII) ist ganz dieselbe wie die der bisher besprochenen Schriften. Die vier Zeichen der ersten senkrechten Reihe sind augenscheinlich Vokal-, die der obersten wagerechten Reihe Konsonant-Elemente. Es ware eine interessante Aufgabe herauszubekommen, wie diese Schriftzeichen zu lesen sind. Leider ist es mir bis jetzt noch nicht gelungen. Die Zusammenfügung der Zeichen geschieht in ahnlicher W eise wie bei der Enmoun-Schrift, z. B. ist die Zeichengruppe $*> offenbar aus den Silbenzeichen O (X, 1. Tafel VIII), (IX, 1.) und % (XI, 5.) zusammengesetzt. Diese Ainu-Schrift ist ohne Frage, wie der Augenschein lehrt, nach dem Princip der Sanskrit-Schrift gebildet. DAS B1LDUNGSPRÏNZTP DER BESPROCHENEN ALPHABETE ENTSPRICHT DEM DER INDISCHEN SCHRIFT. Zum Schlusse der Abhandlung stelle ich die Elemente der Vokal- und Konsonant-Zeichen der besprochenen Schriftarten in Tafel IX zusammen, damit der Leser die Bildungsart der verschiedenen Alphabete bequem vergleichen kann. Es ist ja klar genug, dass die siimmtlichen Schriftzeichen nach einem gemeinsamen Grundschema gebildet sind, wenn sie auch noch so verschiedene Gestalten haben. Wo ist aber dieses Grundschema zu fiudon? Wo sonst als in der indischen Schrift! Erst im Jahre 552 (im 13. Regierungsjahre des Kaisers Kinmei) haben wir einige buddhistische Texte aus Korea erhalten. Die Einfiihrung des Buddhismus hat sich nicht so glatt vollzogen wie die des Oonfuciasmus; letzterer drang am Ende des dritten Jahrhunderts n. Chr. ein und vcrschmolz ohne wesentlichen Widerstand mit dem einheimischen Shintö-Kultus. Dagegen hatte die Einführung des Buddhismus blutige politisch-religiöse Zusammenstösse der Shintö-Confuciasten und der Buddhisten zur Folge. Nacli mannigfachen Wechselfallen endeten diese Kampfe damit, dass die Buddhisten im Jahre 587 die Erbauung ihrer Tempel Tennözi in der Provinz Settsu und Höriuzi in der Provinz Yamato durchsetzten, in letzterem werden heute noch Palmblatter mit altindischen Inschriften vom Jahre 60!) her aufbewahrt (vgl. M. Müller, llie Höriüzi palm-leaf-manuscript). Unter dem Schutze des Prinzen Shötoku, des Ratgebers der Kaiserin Suiko (regierte 593-628), ist der Buddhismus herrschend geworden, sodass er im Jahre 626 bereits über sechsundvierzig Tempel verfügte. Schon friiher war es üblich, Leute nach Korea zu schicken, um den Buddhismus zu studieren. Der dicser Lelire eifrig ergebene Prinz Shötoku begniigte sich damit nicht, sondern sandte seine Leute direkt nach China. Unter der Thang-Dynastie (618-905) wurde dieser Verkehr sehr innig. Nicht nur die buddhistische Lehre, sondern auch das chinesische Regierungssystem haben die von China zurückkehrenden Studierenden eingeführt; die Folge war die sogenannte Reformation von Taikwa im Jahre 646, durch welche der japanische Staat ganz nach chinesischem Yorbilde eingerichtet wurde. Wiihrend der Regierungszeit des Kaisers Tenmu (724—748) hat der Buddhismus seine höchste Bliite erreicht. Die buddhistischen Texte nun, die wir zuerst von Korea iiberkommen haben, waren entweder Sanskrit-Originale oder nur chine- sische Uebersetzungen, vermutlich das letztere. Jedenfalls aber ist uns die Sanskritschrift schon zu Anfang des siebenten Jahrhunderts bekannt gewesen, wobei es vorlüufig dabin gestellt bleiben mag, ob man ihre Bedeutung verstand oder nicht. Spater, im Anfang des neunten Jahrhunderts, als Dengyö (auch Saicho genannt, 767 — 822) die neue Sekte Tendai stiftete, und Köbö (auch Kükai genannt, 764—835) für seine Lehre Shingon Propaganda machte, ist das Sanskrit sicher von den buddhistischen Gelehrten gelernt worden. Vornehmlich haben die ebengenannten zwei Miinner, die lange in China gewesen sind, gewiss mit der Sanskritsprache Bekanntschaft gemacht. Besonders Kükai, den man als den Erfinder des Irolia-Alphabetes in Anspruch nimmt, muss wohl Kenntnis vom Sanskrit gehabt haben. Dieses Iroha-Alphabet ist eiue bestimmte Anordnung von siebenundvierzig Zeichen, die zugleich die Bedeutung eines Theils des Textes Nelian (= MatiSpari nirvana-Sütra) in poetischer Form wiedergiebt, und zwar in folgender Weise: 1. KATAKANA. 2. HIBA-KANA. (in Klammern derselbe Text in chinesisclier Schrift.) 3. Silbenwert dieser 47 Zeichen. 4. Umsehrift derselben in die gelaufige i ro ha ni ho he to chi ri nu ru wo wa ka yo ta re so tsu ne na ra mu u wi no o ku ya ma ke fu ko e te a sa ki yu me mi s/u we hi mo se su Ausapraehe (Text Nelian.) Irott'a nioedo, chirinuruo ; wagja Yo tarezo tsunenaraw; Ui-no-Okuyama kio koete, asaki Yume mizi, ei-mo-sezw. tJBEESETZITNG. Obwohl die Blüten noch duften, sind sie doch schon tiusgefallen; was auf unserer Welt könnte unverandert bleiben? Sobald man sich jenseits der Grenze aller Dinge befindet, traumt man nicht so thüricht, lasst sich auch nicht mehr berauschen. Die dem Japanischen gelïiufigen 47 Zeichen stellen im Grunde ein System von 5 X 10 = 50 Zeichen dar (s. o. S. 2), von denen drei (t/i, ye und wu) nicht gebrauchlich sind. Dass das System der fünfzig (fünfmal zehn, vergl. die Tafeln) Silbenzeichen dem indischen nachgebildet ist, weiss man schon lange. Vor ungefahr sechzig Jahren hat ein Münch Gyöchi (fj ^) dies Yerhaltnis zu beleuchten versucht. Er und alle anderen Japanologen, auch die europiiischen, haben indess nur von der aus ') Oder wo. den chinesischen Wortzeichen vereinfachten und jetzt noch gebriiuchlichen Kana-Schrift gesprochen, die mit der Sanskrit-Schrift kernen direkten Zusammenliang hat. An der gemeinsamen Bildungsart der von mir behandelten Schriftzeichen dagegen erkennt man leicht, dass die Indische Methode nachgeahmt ist; wenn man namlich einem Konsonantzeichen den betreffenden Haken hinzufügt, erhalt man ein Silbenzeichen mit dem durch den Haken angegebenen Sonanten. Ein Unterschied liegt nur insofern vor, als bei der japanischen Schrift manchmal die Elemente zugleich als Silbenzeichen Verwendung finden, z. B. (ich vergleiche hier die Zeichen mit der DëvanEgari, weil diese dem Leser bekannt sein dürfte) ka ^ ^ ki ku j f" ke -y ^ ko ^Fït In diesem Falie ist -i = T I = O — L - t Indisch werden diese Zeichen also nur als Haken, japanisch ausserdem als Silbenzeichen benutzt, niimlich ~] = i, I = — e und L — o. Bei der folgenden Gruppe verhiilt es sich ein wenig anders: ma = q T — m ma = = ma ml = Tt -FR" = mü ^ - mu mai = q W — me mou = J^T - m0 Die Werte der indischen und der japanisclien Zeichen decken 9ich hier nicht völlig, dagegen ist die Bildungsart der beiden Schriften dieselbe. Vielleicht lasst sich das unmittelbare Yorbild aller besprochnen Schriftarten (japanischer wie koreanischer) noch auffinden: das Buch Shittan-Ziki („Lehrbuch der Schrift"; Shittan aus indisch Siddham) künnte als solches gedient haben, das einzige Lehrbuch für Sanskrit, das wir früher besassen. Es ist von einem chinesischen Mönche Chi-kuang ) im achsten Jahrhundert geschrieben. Köbö, der im Anfang des neunten Jahrhunderts in China war, hat dieses wichtige Buch von da mitgebracht. Ich habe auf Tafel X die Sanskritzeichen angegeben in derselben Ordnung, wie sie Chi-kuang in seinem Buche aufgeführt hat. Die Zeichen der Höriuzi-Palmblatter habe ich beigefügt, damit der Leser sie mit jenen vergleichen kann. Die Zeichen ri, n, P R, die Chi-kuang absichtlich weggelassen hat, habe ich aus der Tafel eines chinesischen Mönches Yit- hing (— tT' ge8t 727) aufgenommen und zuSesetzt Man bemerke, dass die Folge der Zeichen o, i, u, e, o, k, c, t, n, p, m, y, r, v mit der der japanisclien übereinstimmt^ mit Ausnahme von c und p, an deren Stelle japanisch s und h stelien. Da wir aber die für ca und Va verwendeten chinesischen Wortzeichen % und ^ mitunter auch wie sa and ha (;pha) ausgesprochen haben, so dürfen wir die Reihenfolge für ganz identisch ansehen. Es dürfte also klar sein, dass die von mir angefiihrten Schriftzeichen nach dem Muster des Sanskrits entstanden sind. Daraus ergiebt sich, dass alle diese Schriften erst vom neunten Jahrhundert an erfunden werden konnten; alter konnen sie nicht sein. Dass sie aus der sogenannten Götterzeit stammen, ist spa- tere Sage. Der Entwickelungsgang aller besprochenen aus der indischen Schrift abgeleiteten Alphabete ist also in grossen Zügen der folgende gewesen: im Gefolge der buddhistischen Mission gelangten indische Texte nach Korea und im sechsten nachchnstlichen Jahrhundert auch nach Japan; auf Grund der indischen Schrift haben zunachst die Koreaner sich ein eigenes Schriftsystem gebildet, dessen Entwickelung scliliesslich zur Ennioun-Schrift gefuhrt hat. Als Seitenzweig dieser Entwickelungsveihe ist die auf der Korea benachbarten Insel Tsushima einheimische Ahiru-Schnft anzuseben. In Japan selbst hat sich die indische Schrift in zwei Hauptreihen entwickelt: die eine derselben ist die Schrift der Ainu, die von diesen selbstandig weiter gebildet worden ist; als Glieder der andern sind die hier unter No. I bis VI behandelten Schriftsysteme anzusehen; sie stellen die speciell japanische Entwickelungsform der indischen Schrift dar, die freilich nicht zu voller Entfaltung gediehen ist, weil sie gegen die Übermacht des chinesischen Einflusses nicht aufkommen konnte. Immerhin hat sie die Wirkung gehabt, dass die Japaner nach ihrem Muster die chinesische Schrift zur Kana-Schrift vereinfacht haben ')• Es erübrigt noch, zu untersuclien, ob in der historischen Literatur Belege für den Gebrauch der behandelten Alphabete sich finden lassen, bez. ob die gelegentlich vorkommenden Ausdrücke ^ ko-zi und 8,,in"zi in BeziehunS zu dem Wechsel des japanisclien Schriftgebrauches stehen. i) Angesichts der Vesuehe der Koreaner, au» der chinesischen Schrift eine .ilbenschrift abzuleiten, die im Prin.ip gan* mit der japanischen und iTaioOj.schrift; vgl. Courant a. a. 8. 8.28, Anm. 1, und Okakura m der Hanse. Zasslii XIII, 292 ff.), ist es allerding. nicht ausgcachlossen ja eher ^r^nlC1' dass auch die japanische Kana-Schrift unter koreamschen Emfluss entstanden . 3 In dom Buche Nihon-shoki (Geschichte Japans), das Yasumaro Futo ') im Auftrage des Prinzen Tonori im Jahre 720 n. Chr. verfasst hat, findet man zuerst das Wort -jij ^ , ko = al te. ^ zi = Schrift) in einer Anmerkung des Verfassers zu der Namenliste der Kinder des Kaisers Kinmei (regierte 540—571). Das Wort 'y' ist doppeldeutig, es kann als „Schriftzeichen" oder als „Name gefasst werden; welche Bedeutung hier gemeint ist, ergiebt folgende Überlegung: die Worte ^ und ^ wurden in alter Zeit beide na gelesen und werden deshalb leicht. verweehselt. Für das Wort ^ (na = Name) schreibt man auch ^ ^ (mio-zi). Das verführt leicht zu dem Irrtume, das Wort ^ für die Abkürzung von ^ ^ zu halten, zumal das Wort ^ allein (ohne Beiwort) „Kinderrufname" bedeutet. Um die Frage zu lösen, müssen wir uns zuerst iiber die Schreibweise des Buches orientieren. Findet man an irgend einer anderen Stelle desselben das Wort für xg welches, wie gesagt, „Name" bedeutet:1 In allen dreissig Banden ist als Abkürzung von ig lediglich ig verwendet. Das Wort ^ ist auch nicht für „Kindername" verwendet. Die Sitte des Namenwechsels ist chinesischen Ursprungs und erst spat eingeführts). Man muss also schliessen, dass ^ „altertümliclie Schriftzeichen" bedeutet und nicht „alter Name . An unsrer Stelle findet sich das Wort gerade unter der oben erwahnten Namenliste. Die Namen der Kaiserkinder sind nach der Altersfolge geordnet; die Anmerkung des Verfassers will besagen, dass sich auch abweichende Anordnungen fiuden, deshalb macht er seine Leser darauf aufmerksam, dass es in den Kaiser- und Königs-Annalen viele altertümliche Schriftzeichen gegeben hat, durch welche spiitere Sammler verleitet wurden, teils falsch abzu- 1) TTnterstiitzt von Ki-no-Kiyohito und einigen andern. 2) Noch bis vor dreissig Jahren wechselte der Samurai seinen Kufnamen mit dem Eintreten des Jünglingsalters. schreiben, teils auch absichtlich zu andern; so hatten schon frühzeitig Irrtümer entstehen müssen, woraus sich erkliire, dass sich die Altersfolge der erwahnten Geschwister iu verschiedener Anord- nung finde. Naozumi Ochiai nieiut, „alte Schriftzeichen" hatten wir schou in der Zeit des Kaisers Kinmei (540—571) gehabt, wo uns das Wort „alte Schriftzeichen" im Buche Nihon-shoki zuerst begegnet. Man beachte aber, dass wir den Ausdruck *alte Schriftzeichen" nur in der Anmerkung seines Verfassers finden, dass er also keinen Gegensatz zu dem Ausdruck „neue Schriftzeichen" bildet, der im Tcxte stelit. Wir dürfen allein aus jener Anmerkung nichts über die alten Schriftzeichen schliessen. Ferner: das Wort ff ^ (= neue Schrift) kommt zum ersten Male im letzten Regierungsjahre (685) des Kaisers Tenmu vor. Nach dem Berichte des Buches Nihon-shoki liess dieser Kaiser durch Ishidzumi Sakaibe und andere „neue Schrift" im Umfange eines Werkes von vierundvierzig Banden, „aufs neue einführen. Die Ausdrucksweise ist ziemlich dunkel. Naozumi Ochiai erklilrt die Stelle wie folgt: lm Jahre 684, also ein Jahr vor jener Begebenheit, liess der Kaiser Tenmu durch den Prinzen Kawashima und elf andere Personen eine kaiserliche Geschichte und Altertumskunde schreiben; dies Werk entsprach wahrscheinlich den Wünschen des Kaisers nicht, deswegen liess er eine neue Schrift einführen und jene Geschichte in dieser neuen Schrift schreiben. Ochiai stützt sich dabei auf die Vorrede des Buches Koziki, das Yasumaro Futo, derselbe der spater mit Prinz Toneri das Buch Nihon-shoki verfasst hat, im Jahre 712 nach den ihm von Are Hieda gemachten mündlichen Mitteilungen nicdergcschrieben hat. Dass ist indess reine Vermutung, denn wir finden jene vierundvierzig Biinde sonst nirgends erwahnt. Eins ist aber annehmbar, namlich dass die „neue Schrift" im Jahrc 685 eingeführt worden ist. Manche behaupten, diese neu eingeführte Schrift bestehe aus denjenigen chinesischen Zeichen, die sich in keinem chinesischen Wörterbuche finden (wie #). Dieser in Japan neu erfundenen Wortbilder giebt es aber nur wenige. Ist es da wahrscheinlich, dass die angeblich damals erfundenen Wortbilder vierundvierzig Bande ausgefüllt hiitten? Gegenwartig existieren ihrer kaum zehn, glaube ich; sie miissten also zum grossten Teile verloren gegangen sein. Die Behauptung ist also selir zweifelhaft. Im Nihonki-shiki (Scholien zum Nihon-shoki) findet sich eine Aumerkung über die „neue Schrift : „Dieses Buch (das vierundvierzig-bandige) befindet sich in der Hofbibliothek, die Figuren der Wörter sehen wie Sanskrit-Schrift aus, und man weiss nicht, woher die Schrift stammt, und was sie bedeutet." Soweit diese Scholien datiert sind, stammen sie aus den Zeitabschnitten Konin (810-823) und Shöhei (931-937); unsere (undatierte) Stelle kann also aus der Zeit. von 810-937 stammen. Auf Grund der Angabe, dass diese neuen Schnftzeichen wie Sanskrit aussehen, möchte ich behaupten, dass sie keines Palis mit den erwiihnten chinesischen Zeichen identisch sein können; vielmehr wird dadurch die Annahme sehr nahe gelegt, dass wir in ihr ein Alphabet von der Art, wie sie hier in den Abschmtten j vi behandelt worden sind, zu sehen haben. Auch lasst sicli die Yermutung nicht abweisen, dass die eben erörterten Ausdrücke „alte Schriftzeichen" ^ und ,neue Schriftzeichen" % ^, da sie ja nur scheinbar einen Gegensatz bilden, in Wirldichkeit dasselbe, namlich die aus dem indischen abgeleitete Schrift bedeuten. Beachtenswert ist, dass Yasumaro Futo in der Vorrede des von ihm verfassten Buches Koziki über seine Schreibweise bemerkt: „Es ist schwer mit chinesischen Schriftzeichen zu schreiben, braucht man sie als Wortzeichen (f||), so stimmt der Ausdruck mit dem Inhalt nicht überein; braucht man sie nur als Lautzeichen (^), so wird der Satz zu lang." Er, der das Buch im Jahre 712 verfasst hat, sagt kein Wort über die angeblich siebenundzwanzig Jahre früher erfundene „neue Schrift". Er ist im Jahre 721 gestorben. Die Einführung der „neuen Schrift" musste also in seine Jugendzeit fallen, trotzdem sagt er gar nichts davon. Man könnte deshalb sogar auf den Gedanken kommen, die Einführung neuer Schriftzeichen überhaupt zu bezweifeln. Die nach dem indischen Schema gebildeten Schriften sind im ganzen vernünftiger als die aus den chinesischen Wortzeichen vereinfachte und noch jetzt in Japan gebrauchliche Kana-Schrift, Letztere drückt dieselben Silben, die jene durch Kombination je zweier Elemente wiedergeben, zwar mit der entsprechenden Anzahl von Zeichen aus, diese ihre Zeichen haben aber keinerlei iiussere Verwandtschaft mit einauder, sodass also die fünf mit gleichen Konsonanten beginnenden Silben durch fünf grundverschiedene Zeichen wiedergegeben werden. Daraus ergiebt sich, dass die Kana-Schrift sich, um im Bilde zu sprechen, in das durch das indische System erbaute Nest hineingesetzt hat. Das ist so zugegangen: die clnnesische Schrift war uns schon früher bekannt und geliiufig, deshalb liatte die neu eingeführte indische Schrift trotz ihrer grosseren Einfachheit keinen vollen Erfolg, sondern erzielte nur, dass die chinesische Schrift nach dem indischen Fünfzigsilbensystem vereinfacht wurde; das Ergebnis dieser Entwicklung ist eben die Kana-Schrift. Dass das indische Schriftsystem bei den Japanern so bald wieder erlosch, wahrend es doch bei den Koreanern und Ainu durchdrang, zeigt, wie stark der chinesische Einfluss bei den Japanern, und wie gering er bei den beiden anderen Vólkern war. Im weiteren Verlaufe der Entwicklung ist der japanische Einfluss bei den Ainu derart gewachsen, dass diese ihre alte Schrift ganzlich vergessen haben und sich nunmehr der KanaSchrift bedienen. I N H A L T. Seite. Einleitung 1 Anaichi--Schrift 6 Moritsune-Schrift 9 Iyo-Schrift 11 Taneko-Schrift 14 Chikugo-Schrift 15 Koretari-Schrift 18 Ahiru-Schrift 21 Ainu-Schrift 26 Das Bildungsprinzip der besprochenen Alpliabete entspriclit dem der indisclien Schrift 27 T A F E L N. I. Anaichi-Schrift. II. Moritsune-Schrift. III. Iyo-Schrift. IV. Taneko-Schrift. V. Chikugo-Schrift. VI. Koretari-Schrift. VII. Ahiru-Schrift. Appendix zu Tafel VII. Hizin-Schrift. VIII. Ainu-Schrift. IX. Tafel der Vokal- und Konsonant-Elemente. X. Die alte indische Schrift. XI. Uebersichtsskizze der Verteilung der aus dem indisclien abgeleiteten japanischen Alpliabete. TAFEL I. ANAICHI-SCHRIFT. .1. lm Hibumi-den. 1 1 h a > » ! h | m y r ><: k -j- ! — + T I H i H ^ ^ j 1 ! j ^ | Ll -b hr M- I -L I L ^ u u rc | f~ j -f ~ r '| i+ j -r r J~ r1" ^ "n ±L_+J1 J- i__ZL 0 J J -fj J I ■>_ J*J ^ B. Tsurunimes System. r- 1 r l ! 1 | I I \ I k ; s ; t n \ f \ m \ y \ l \ w Xj j i I | i | I a "7" '• V ! -4- T : j H I I" 1 ^ I ^ i J S 1 -i i I—■—I 1 1 i 1 ! IC U : "tr..'..Lr..'. ^ ^ : *•]> i ^ ■ Hier bevindt zich een uitklapvel Boek: Sign. van het origineel: c io3c,z Signatuur microvorm: 11 i3 i Moedernegatief opslagnummer: oo u 118 Uitklapvel: Aantal: i Moedernegatief opslagnummer: c>0 m o i Positie in boek: n*. bi i •. m TAFEL II. MORITSUNE-SCHRIFT. A. Druckform. i—i—i——T— k 8 t n I h i m j y r I w a • ^ < > =3 C LJ £ n 1 ^ ^ 7% \ T\ ■} ; -y | 1^1 77 I ^ » h I -1 <7 U ' »l 4 ! V !) 'rpl — , 4 6 - TT Jl T T 7 "ff T ü j 4 0 ^l1- te- 4- j L [ ë- I 4- *L >0 B. Kursive (Schreibe-) Form. k s t n h m y r w 2 < > ]-J_ *i ■■ rhk^Ti> E o ,y >; V ° M i x y v K jz. " | V k I ^ ^ : \l?l I-fe" ; ' TR )T; -f=h m jij. • |S | 0 i B I mTQ-l^ |m ;ga ^i-#jgg|0 B. lm Hibumi-den. XSNn\v ^ 8 < » f /« I m y r tv a © o -o- y 0 o ^é- A <$> 5 ^ 'Yl fft »rn_ -fjh -Fh u ^ ^ AjA. 4r A Ji, Hier bevindt zich een uitklapvel Boek: Sign. van het origineel: C»o#mz Signatuur microvorm: i3 i Moedernegatief opslagnummer: ooUaS Uitklapvel: Aantal: i Moedernegatief opslagnummer: o o o i Positie in boek: n TAFEL IY. TANEKO-SCHRIFT. A. Im Hibumi-den. i ii iii iv v vi vii viii ix x 1 - T ± -7 V > < > < X 2 i y 1 1/ t > 41 >1 ic + 5 ^ TLJi.?r\ 'I B. Ochiais System. i ii j ra iv v vi vii vm ix x 1 — T JL -7 V > < 4 > X 2 I T i t t >< 41 >1 -ti 3* \ T Jl -» ^ ^ ^ >N > 4 / T Al * 5? £ < ^ > x Z Tz y ^ 'I G. Mein System. i li lil iv v vi vii viii ix x 1 — T X ~7 V X 2 | T Jl f t i -fl >1 + 3 \ T -t- ^ ^ -f" > X 4 / T -k. 5 5 ^ 77Ü.-VV ^ ^ >1 A u TAFEL V. CHIKUGO-SCHiUFT A. Kopie von Murakami imd Hayakawa. 1 n, l2 . I 4 _■ 15 I 6 I 7 Fju g-t&la- § s g-UJ 9 IAil Tiö Tïï TÏ2 [Ï3 14 TTö 16 ig-Tt-iïï- alsia t •<- Hier bevindt zich een uitklapvel Boek: Sign. van het origineel: CtoS^-z. Signatuur microvorm: n» i Moedernegatief opslagnummer: &o k 11$ Uitklapvel: Aantal: 1 Moedernegatief opslagnummer: oo m o \ Positie in boek: w«.l uz. APPENDIX 7AJ TAFEL VIL hizin-schrift. tón J •&ƒ hi ƒ•» ? mi ^ !<» ^ ' ƒ ^ 'TfT? ï4 ? Lh rta ¥ „a 2 fc0 cl to mu na * . - ~ó %V~^TWrt O mo OO rhj ^ ro ^ ra ^ »<-- ^ IC 3) b & shi ^ ki i-u A !iu &■ » s # % ^ tm «*» ^ "u ^ 80 01 -— 3V è> Ch ta 0 ha VT feu 04 me fra ^ U* I &Ï3T M 0 JC e ? f ^ 3 x A eJ^ nd ihre Lau 3 Ziögon (j_ )( . . r— 1 1 1 1 I I I 1 __ V T5T n ^|r- w ^ 3T g ? r y g 'g j-gT hTct er v ai «LJL.g--I--g--gl-g-JlJg--S — te te„ «. «»« rtta J. *« - C <*■ '/« '!»« » '« '»« ■»« '"■« " )*' *. «■« »" "» '« » * *■ " *" B&1®T"i6a të # # # # * tt ü± * it % % ©«<*»« as'fl£ <ï"a? |g|)» tk i» BWiS Ü> £ W S £ • 4i 3f? V JT ""l ^ ^ 5. ? ^ <* T % 3 M. ?• 3 ai s( a T i*y_ jL jL ZL—_— "ïg1"»1 m nm j IwT"ïT gfit » ss ^Ittjre.re ar, |«t ki g b a, * m m m »% «t b k &I T~ t |%|»| kHsl I kk I 1 1 1*1 I 1 I 1 1 I II 11 M I l «1. I iL TAFEL X. In der 1. u. 2. Reihe gebe ich die Devamgari und ihre Lautwerte; in der 3. Reihe folgt die indische Schrift in der Form, wie sie die Hormzi Palmblatter bieten; in der 4. deren Uinschrift in cliinesische Zeichen, die Ziógon (japanischer Mönch des 17. Jahrhunderts) angewendet hat. Reihe 5. brmgt die indische Schuft in dei ïm Shittan-Ziki gebrauchlichen Form (Reihe 7. ff. daselbst vorkommende Nebenformen), Reihe 6. die ebenda angewendete cliinesische Umschrift. Hier bevindt zich een uitklapvel Boek: Sign. van het origineel: Cvo8 uz Signatuur microvorm: 11 ^ ni Moedernegatief opslagnummer: go m, 118 Uitklapvel: Aantal: i Moedernegatief opslagnummer: o0 U i o i Positie in boek: We i x