1797 Niassische SPRACHLEHRE VON D. HEINR. SUNDERMANN, iceil. Missionar auf Nias. UITGEGEVEN DOOR HET KONINKLIJK INSTITUUT VOOR DE TAAL-, LAND- EN VOLKENKUNDE VAN NED.-INDIË. 'S-GRAVENHAGE, MA11TLNUS NIJHOFF. D15 10296 Niassische SPRACH LEH RE Niassische SPRACHLEHRE VON D. HEINR. SUNDERMANN, weil. Missionar auf Nias. UITGEGEVEN DOOR HET KONINKLIJK INSTITUUT VOOR DE TAAL-, LAND- EN VOLKENKUNDE VAN NED.-INDIË. 'S-GRAVENH AGE, MARTINUS NIJHOFF. 1913. JJbkiirzungen: etc. — und so weiter. resp. = respective. s. = siehe. S. D. = südlicher Dialect, u. s. vv. = und so weiter. w. s. = welches siehe. z. B. = zum Beispiel. JJnmerkung. Die Bemerkungen in bezug auf den südlichen Dialect hat mein Mitarbeiter u. Schwager, Missionar H. Lagemann, der mehrere Jahre im Süden von Xias lebte, beigefügt, wofür demselben Dank gebührt. Die Verantwortung dafür muss ihm indessen auch überlassen bleiben. Ersier Theil. Formenlehre. Einleitung. I. Laute und Buchstaben. Die niassische Sprache gebraucht im nördlichen (Haupt-) Dialecte in der Schrift 21 Buchstaben. Die Schreibweise ist, soweit möglich, dem Hollandischen angepasst. Die Buchstaben sind folgende: a, b, d, e, {, g, ch, h, i, j, k, 1, m, n, o, r, s, t, u, w, z. Die Aussprache der meisten Laute trifft mit dem Hollandischen zusammen, abvveichend davon sind: das mit einem - bezeichnete o (ö), welches hinten in der Kehle gesprochen wird, das mit einem ~ bezeichnete w (w), welches lautet wie das englische w in Wales; z, welches Weicher wie im Hollandisehen gesprochen wird; g, welches lautet wie das deutsche g in gehen und ch, welches lautet wie das deutsche ch in wachen; u ist gleich dem latein. u. 1 Anmerkung; Der Laut ng kommt im Süden niemals vor. Dagegen sind dem Süden, resp. den Batoe-Inseln noch die Laute tz , — deutsch tz, tsch , p und dj eigenthümlich. Der erstere steht ursprünglich (mit wenigen Ausnahmen) vor i, kommt aber dann auch durch die im Süden regelm&ssige Umstellung der Consonanten in einigen Formen des Verbs, vor das u des Prafixes zu stehen , z. B. t z u m i b o'o (statt m u- 1 Zu meinem lebhaften Bedauern wurden wir gcnötigt unsere weitere Literatur mit „oe" statt „u" drucken zu lassen, aber für die G-rammatik muss ieh davon abweiohen, um so mebr da ich schon vor 20 Jahren vonseiten des Kon. Instituut voor de taal-, land- en volkenkunde die Weisung erliielt, dass „oe"' niclit in das Niass. hinein gehore. tzibo'ö). Dieser I^aut erscheint gewöhnlich da, wo im nördlichen Dialecte ein t, resp. d, oder z, stehen würden. In einem Dialecte in der Mitte der Insel wird t auch wie im Deutschen tsch gesprochen. Die Doppellaute sind: ae, ai, ao, aö, au, oi, öi, ou und öu und im südlichen Dialecte noch ei. Sie werden sammtlich so gesprochen, dass man die einzelnen Laute einigermassen heraushört. Der wird gesetzt, wenn zwei Vocale aufeinandertreffen, die abgestossen gesprochen werden, z. B. d a'ö. Anmerkung: Xg mb u. -ndr können nie getrennt werden, was auch schon dadurch bedingt ist. dass die niassische Sprache keine geschlossene Silben hat. Auch i u und e u können eigentlich nicht getrennt gesprochen werden, obwohl sie nicht reine Diphthonge sind. 11. Von der Betonung. Die allgemeine Regel im Xiassischen ist, dass der Ton auf der paenultima liegt: baru, faja, falimösa, fangefa'ö u. s. w. Erhalt das Wort einen Zusatz (etwa ein Suffix) so tritt der Ton wieder auf die Paenultima: barügu, barunïa. Indessen giebt es von dieser Regel manche Ausnahmen und zwar a) liegt der Ton auf der ultima bei den meisten zweisilbigen Adjectiven, resp. Verben, wie aró, anau, ara, mané und manö u. s. w., bei den zweisilbigen Pronomen: ja'ó, andré und andrö, da'é und da'ö und niha in dem Pronomen interrogativum, ha niha? Ausserdem hat , stets den Ton, sowohl im Pronomen: ja'amï (amï), als auch als Suffix: o m o m ï, und ebenso das Suffix m 5, barumS. Ferner bei den Verben mit einsilbigem Stamme, wie molï, me'ë, faböi, mondröi, faroi u. s. w. und bei noch einer Anzahl anderer Wörter, z. B. bei den Inteijectionen al ai! und o ina! und manchen Adverben, wie ja'é und ja'ö; moto, a'ï u. s. w. Daneben auch noch bei mehreren anderen Verben mit zweisilbigem Stamm, z. B. mudadao, manarai, mangotarai u. s. w. Bei den von den angeführten Verben gebildeten erweiterten, resp. transitiven Formen bleibt der Ton ebenfalls auf der Silbe, auf der er ursprünglich lag, z. B. m a m o 1 ï, mamedadao u. s. w. b) auf der antepaenultima bei den Wörtern, die auf e u und i u endigen (welche Laute man also als Halbdiphthonge ansehen könnte) wenn dieselben ein Suffix erhalten. z. B.: fatïusa von fatïu; ëuma von êu. Bei manchen Wörtern kartn auch der Ton bei derselben Form des Wortes bald auf der einen und bald auf der andern Silbe liegen, wodurch dann die Bedeutung eine andere vvird, z. B. bóngi = Nacht, es wird A/acht, es ist Aacht; bon gï = hente Nacht, hente Abend; ma öcho — einen Tag (lang); ma'öcho = heute; chora = timen, chora — ihnen aber, ihnen dage gen, u. andere. 1 III. Von den Laut- und Wort-Veranderungen. 1. Veranderung, resp. Wechsel von Lauten und Silben. A. Erweichung von Lauten. Sehr haufig wird ein harter Laut, wenn er in der Mitte eines Wortes, oder in besonderer Beziehung zu dem vorhergehenden im Satze steht, erweicht. (Ueber diese Formveranderungen siehe Einleitung IV). 1 lm übrigen scheint mir das, was etwa noch über Phonetic zu sagen ware, nicht gerade von wesentlicliem Belang zu sein. In der Hauptsache handelt es sich eben nur darum ob ein Yocal kurz oder lang gesprochen wird. Die Consonanten werden gesprochen wie Einleit. I. angegeben. Man soll sich nur keine Schwierigkeiten schaffen, wie Herr E. E. V\. G-. Schröder, weiland Controleur auf Nias, dies getan liat. So kann z. B. keine Rede sein von einen „ui" wie „ui" in „buik" (Schröd. Schetskaart); auch „w" in Seboewa kenne icli nicht; ë, ü, ü u. „eu" bei Schröder mussen einheitlich ö lauten; j am Ende eines Wortes muss wegfallen. Ferner nicht Sogaiadjoe, sondern Sogaeadu; auch „w" in banuwa giebt es nicht u. anderes mehr. Es halt überhaupt für die Herren, die nur kurze Zeit auf Nias waren, sehr schwer, die Namen auch nur einigermassen richtig zu schreiben, da sie doch naturgemass die Sprache nicht beherschen. So finden sich auch bei Herrn Th. C. Eappard viele Eehler (Bijdragen tot de taal-, land- en volkenkunde. Zevende volgreeks. Achtste Deel) wenn dieser Herr auch keineswegs die Neigung hatte, et was neues zu finden u. einzuführen. Er spricht von „De duidelijke en eenvoudige spelling van Sundermann". 8 Ausser den Erweichungen der Laute in der veranderten Form kommen noch folgende Abweichungen vor: a) B wird w: mowua = Friichte tragen, von bua = Frucht: bongi = Aacht, sara wongi = eine Nacht, die ganze Nacht. b) k wird g: kaoni (einfacher Stamm) = rufen, mogaoni (Infinitiv). 1 Anmerkung: lm südlichen Dialecte wird k nicht blos g, sondern oft auch n; z. B. ki'i, mani'i = abrasicren. c) ch wird ebenfallsg: charu (Stamm) = grabcn , ausgrabcn, mogaru (Infinitiv). Haben diese unter b und c genannten Verben ein VerbalPrafix, so nehmen sie dies vor den reinen Stamm mit k und ch. Anmerkung: Diese Regel gilt im südlichen Dialecte nur für das Prasens und nicht auch für das dort bestehende besonders gebildete Futurum. (Xaheres hierüber weiter unten). Zeigen die Verben ganz einfach den Besitz, das Haben, von etwas an, so wird nach dem Verbal-Prafix «mo> der Anfangslaut des Stammes nicht erweicht: M o b u = Haare haben ; motodö = ein Hcrz haben; das oben angeführte mowua z. B. aber heisst schon mehr «Friichte zeitigen», «hervorbringen» und es liegt also eine Thatigkeit darin ; ahnlich ist m o 1 o s e = sich eine Hiitte (ose) machen, wogegen mo'ose = eine Hiitte haben. Bei den Verbis und Adjectivis bewirkt die Erweichung des Anfangslautes des Stammes oft eine veranderte Bedeutung der betreffenden Wörter, wobei dann, wenigstens meistens, auch eine Verdoppelung des Stammes stattfindet; z. B. aizoaizö =jduer lich, von aisö = sauer; utuno = ich erzahle, udunöd u n o = zch erzahle fortdauernd. (Siehe weiter unten die betreffenden Wortklassen). Die Xumeralia ausser sara, sambua u. s. w. für «ein», eine», «eines» nehmen nur in ihren Zusammensetzungen die Erweichungen an , z. B. tö 1 u = drei, medolu = dreimal. 8 Wenn ich die Bezeichnungen „Infinitiv" „Particip" u. s. w. gebrauohe, im Anschluss an das Latein. u. s. w. so tue ich das zur Yerdeutlichung, wenn auch vielleicht nicht alles ganz adaequat ist u. obwohl ich weiss, dass die Ausdrücke in bezug auf unsere indischen Sprachen mehr oder weniger beanstandet werden. Beiin Studium der Sprache hat man diese Benennungen eigentL unbedingt nötig u. im übrigen weicht die Sache doch auch nicht soweit ab, dass sie absolut verboten waren. B. Anderweitiger YVechsel und Versetzung von Lauten. a) Hat der Stamm eines Verbs f oder b, so werden diese Laute bei Anwendung des Verbal-Prafixes ma mit m vertauscht: Fati (Stamm), mamati (Infinitiv) = glauben; boto (Stamm) mamoto (Infinitiv) = serbrecken. b). Hat dagegen der Stamm d, t oder s, so werden dieselben in gleicher Verbindung mit n vertauscht (und ausnahmsweise auch z). Dada (Stamm), manada (Infinitiv) = herniederlasscn; tika (Stamm), manika (Infinitiv) = zerreissen; si 1 a (Stamm), manila (Infinitiv) = spalten; zozo (Stamm), manozo (Infinitiv) = ver kor ken. Anmerkung: Diese Regel ist für den südlichen Dialect ausser auf die Stamme mit d, t, s u. z, auch auf die Stamme mit h, k, u. tz, auszudehnen. Beispiele: hawui, m a n a w u i = bestreuen; ko'o, mano'o ^=grabeti; tzibo'o, manibo'5 = wegwerfen. Diese Laute (n und m) bleiben in den vom Infinitiv gebildeten weiteren Formen, z. B. fanada, sanada; famati, samati u. s. w. Es giebt jedoch auch Ausnahmen, die zwischen Stamme mit den genannten Lauten und dem Verbal-Prafix noch Laute einschieben und dann dabei den reinen Stamm behalten (nur dass bei dem ersteren hier der Anfangslaut des Stammes erweicht wird) Mangozarago, mangositölagö u. s. w. Bei Anwendung von Personal-Prafixen fallt auch hier m und n (bei den regelmassigen) wieder weg und es tritt der reine Stamm wieder auf. c) \\ erden von den Infinitiv-Formen der Verben active Substantive (nomina actionis) gebildet, so tritt an Stelle des Anfangslautes m ein f, z. B. mamazöchi =■ machen, famaz o c h i = das Mac hen. d) W erden solche active Substantive von Verben mit dem Prafix mu gebildet, so wird das u |zu e: Mukoli, fekoli. Dieses fe steht auch in der gleichen Bildung bei Verben ohne Prafix: femoro von moro. e) Wird der Infinitiv passivi mit te (mit YVegfall des etwa vorhandenen Suffixes) wieder zu einem vollstandigen Verbum intransitivum, so wird das e in te meistens o; z. B. tobalu von t eb al u go. 0 Der Anfangslaut des Prafixes m u wird oft mit dem Anfangslaut des Stammes venvechselt, z. B. mudadao wird dumadao; mukoli kumoli. Die Bedeutung des Wortes bleibt dabei in etwa dieselbe. 1 In einzelnen Fallen kommt es auchvor, dass der Anfangslaut nach der Versetzung noch wieder mit n wechselt, so in numalö (von mul aio) und in numana; neben letzteren besteht indessen auch die Form lumana. Anmerkung: Die hier angeführte Umstellung ist im südlichen Dialecte Regel und zwar für alle Falie, in denen das Prafix m u zur Anwendung kommt. g) An Stelle des d im Stamme tritt in abgeleiteten Formen oft r; Donga faronga; ra'io von da'i; dou mangerou; dua darua. Ebenso• kann t an Stelle des d stehen ; 1 ate 1 a von d e 1 a; daneben aber auch 1 a d e 1 a. h) Ausser diesen giebt es noch einige unbedeutende Verwechselungen von Lauten, z. B. mangorifi (von dem Stamme [a] u r i) = lebendig machen , am Leben er halten, dagegen aber manguri = füttern, auffüttern (von demselben Stamme) atu1 ö =: richtig, recht, gerade, von manulo =■ wiegen, abwiegen; farigawa, mam- = anfstellen von sigawa die Oberseite (eines Tellers z. B.) In einigen von dem \ erbum moro = schlafeti abgeleiteten Formen wird das Anfangs-m f: föro (Imperativ) = schlaf! mamaförö = (jemanden) schlafen legen, schlafeti lassen. Auch maoso = anf stellen, wird im Imperativ faoso und in der transitiven Form mamaoso (t e f a o s o) = au}'stellen. Bei einigen W'örtern wird wechselsweise bald dieser, bald jener Laut gebraucht, z. B. akelakela und ahe 1 ahe 1 a = hinken : heta und beta (Stamm) = entfernen; hönago und henagö und dergl. mehr. Anmerkung: Die Vocale werden in abgeleiteten Formen besonders haufig gewechselt, wie schon an auri und a t u 1 o zu sehen ; so wird von o s a auch f a o s a und das Suffix 1 o hat öfter o, was freilich nur ein Wechsel der beiden o-Laute ist, so «ha mega» und «he mega» und «ha moroii und «he moroi». 1 Hie u. da scheint sie etwas modificiert zu sein: mudadao = sich setzen: dumadao = (vielleiclit mehr) sitzen. 2. Einschiebungen, Auslassungen und Zusammenziehungen. A. Einschiebungen. a) Tritt das Prafix ma vor einen Stamm, der mit einem Vocal beginnt, so wird gewöhnlich einfach ng eingeschoben: Mangalosö von a 1 oso. Anmerkung: In diesen Fallen pflegt im südlichen Dialecte für den dort fehlenden I.aut ng einfach n einzutreten. Es kann jedoch neben ng auch noch ein Vocal, ja selbst noch ein solcher mit noch einem Consonanten eingeschoben werden, z. B. mangoawogö (Stamm awo), mange'ebua (Stamm ebua); mangezosi, neben molosi, (Stamm osi) mangotomosi (Stamm omo), mangamöhögo (Stamm oho). Von dem Stamme aio go wird das Verbum salogoi, man- gebildet und nicht mangalogoi. b) Beginnt dagegen der Stamm eines Verbs mit einem Consonanten ausser den oben (1. B. a. ff.) genannten, so ist die Bildung wie in den eben genannten Ausnahmen vona: Mangohoë (Stamm hoë), manguhuku (Stamm huku). Bei dem von dem Stamme «fuli» gebildeten Verbum mangawuli ist f wie einer der übrigen Consonanten behandelt, nur dass es zu w erweicht worden ist, doch giebt es auch von demselben Stamme ein Verbum mamuli (tefuli). Anmerkung: Die hier bezeichneten Verben fallen im südlichen Dialecte mit den oben unter l. B. b. genannten zusammen. Kommt bei diesen hier unter a und b genannten Verben ein Personal-Prafix zur Anvvendung, so werden die eingeschobenen Laute oft beibehalten , mit Ausnahme des n g, welches mit dem Verbal-Prafix wegfallt, in anderen Fallen tritt jedoch auch der reine Stamme wieder auf, z. B. mangohoë wird uhoë, mango h o ri uhori. c) Der Laut b nimmt gerne ein m vor sich: mombalo von bal ob aio; jedoch ist dies, wie schon oben angedeutet, bei den besitzanzeigenden Verben nicht der Fall. d) der Laut d nimmt gerne ein n vor sich und dann zugleich ein r hinter sich, z. B. mondruchu von duchu;aber auch hier m o d o i = Domen haben, dornig sein, nicht mondroi. Auch Verben, deren Stamm mit einem Vocal beginnt, können ein n d r zwischen diesen und das Prafix einschieben, wovon dann das d stehen bleibt bei Anwendung des PersonalPrafixes: Mondriloi (Stamm ilo) udiloi. Gewöhnlich fallen die so eingeschobenen Laute in gleichem Falie wieder aus. Ausnahmsweise kann auch ein Verbum transitivum nur einfach m u vor den reinen Stamm nehmen, z. B. mudönadöna. 1 e) Bei den Verben, die auf a und o enden, wird zwischen diese Laute und das etwa noch vorhandene Suffix gewöhnlich noch i eingeschoben: Manandraigö (Stammm tan dra), mangogo'öisi (Stamm ogo'o). Bei denen die auf i enden, wird wohl noch a eingeschoben: Mamalia'ö, mondronia'ö, und nach u wird, wenigstens in einem Falie, ai eingeschoben: mamönuaigö (Stamm fonu). f) Beginnt der Stamm eines Verbs mit r, so nimmt derselbe im Infinitiv meistens ein nd vor sich: Mondra'u (Stamm ra'u). g) Bei einer Anzahl Wörtern wird im Plural ein n g a vorgesetzt, wodurch dann eventuell der Anfangslaut erweicht wird: Ba 1 o wird ngawalö (aber auch daneben z. B. tö 1 u ba 1 ö); o t u wird d u a n ga o t u u. s. w. F u 1 u = zehn, ist unregelmassig. d u a wulu, o f a w u 1 u, 1 i m a w u 1 u und siwa w u 1 u haben das nga nicht, die übrigen aber alle, also nga tritt bei denen die auf «a» enden nicht ein. Anmerkung: Statt des nga im nördlichen Dialecte steht im südlichen Dialecte in der Regel na; also ngawalö heisst dort nawalo u. s. w. h) Beginnt der Stamm mit o, so wird nach dem PersonalPrafix m o noch wohl ein 1 eingeschoben : M o 1 o h e (Stamm ohe), aber auch hier u'ohe. Bei dem Verbum molo'ö wird in der Verdoppelung z. B. auch ein g eingeschoben: fago'ögo'ö. i) Der Anfangslaut der Adjective wird im Plural vielfach mit g wiederholt: Egebua von ebua. In Ausnahmefallen steht auch k statt g, akaoha statt agaoha. Auch bei den Verdoppelungen der Verbal-Stamme kommt dieselbe Wiederholung vor, z. B. manga = essen, i'aga'aga = fr isstfortdauernd 1 In dem Dialecte der Batoe-Iuseln steht statt ndr einfach nd. daran, eigentlich regelmassig i'a'a. Auch bei manchen Adverben kommt eine Verdoppelung der ersten Silbe vor, welches aber die Bedeutung nicht weiter verandert, z. B, memege, dadania, ma ma ton ga u.s. w. k) Werden von den Adjectiven, die mit einem Consonanten beginnen, oder von den intransitiven Verben, Substantive gebildet, so wird nach der Vorsilbe fa und fe oft noch ein a eingeschoben: Bohou wird fa'abohou, moi wird fe'amöi, mofocho wird fa'amofocho, tobali wird fa'atobali. Bei den Verben giebt es jedoch Ausnahmen, z. B. femoro von moro; ebenso tritt a nicht ein bei den Adjectiven mit Negation: Falosochi. In gleicher Weisse tritt a ein bei den Xumeralen, die eine Gesammtheit bezeichnen. z. B. ma'asambua, von sambua; ma'adua, von dua. Anmerkung: Bei den Negationen ist zu erinnern, dass dieselben im südlichen Dialecte auch mit lo na gebildet werden. Falosochi kann daher auch fa lo na sochi lauten u. s. w. 1) Ausser den hier genannten werden noch hie und da des Wohllauts wegen Laute eingeschoben, die von geringerer Bedeutung sind, z. B. von ichu = Nase wird muhichu oder h u m i ch u = aufschnaufen; von o 1 u' o 1 u wird teko 1 u ; hadia = was, von h a und i a. Es kommt auch vor, dasS die Bedeutung durch einen solchen Laut ein wenig modificiert wird : Oafn = kalt sein, sich kalt fühlen, okafu = kalt (überhaupt, z. B. Speisen). B. Auslassungen und Z u sa m m en zie.h u n gen. a) Werden von den Verben mit mo (mu) und ma persönliche Substantive, resp. Participia activa (nomina agentium) gebildet, so kann das Prafix ganz wegfallen und an dessen Stelle das Relativum s i treten, wenn auch meistens nur das m desselben wegfallt, z. B. si usu = der beissende, statt sangusu, von mangusu; si a m b o 1 i = der den Kaufpreiss essende, der Verrather, daneben aber auch si manga mboli, wo also auch das m stehen bleibt; sikoli von mukoli. Die mit dem Prafix m u werfen sammtlich das volle Prafix ab. Bei den instrantiven Verben wird si mit dem Verbal-Stamm verbunden. Anmerkung: Vorstehendes gilt im südlichen Dialecte in verstarktem Maasse, sodass bei vielen Verben die Abwerfung des Prafixes (ma) bei Bildung des Participii activi als Regel erscheint. Si a von mana; sifakao von mamakao; si tutu, von m a n u t u, (aber sanutu fache = der Reis sta mpfer). Auch in Xegationen fallt das Prafix weg. Si 16 na i'ila (statt si lo mangila im nördlichen Dialecte). Si wird in Xegationen sehr haufig sa, z. B. könnte Obiges auch heissen: Sa lö na i'ila; sa 15 na söchi, das, was nicht schim ist u. s. w. b) Bei attributivem Gebrauche der Adjective steht zwischen denselben und dem Substantive das Relativum s i: dessen i aber bei den mit einem Vocal beginnenden .Adjectiven gewöhnlich wegfallt, z. B. ëu sauri =; griines, lebendes Holz, statt e u si auri; i bleibt aber z. B. bei si alawe und si öna'öna. Gleicherweise fallt i aus in der unter a genannten Bildung der nomina agentium, imfalle dass nur das m des Verbal-Prafixes weggelassen wird; samazöchi von mamazochi: (wie hier ersichtlich wird in den genannten Fallen das Relativum mit dem Worte, welches es begleitet, zusammengezogen). Es bleibt dagegen, wie schon oben zu sehen war, wenn das ganze Prafix wegfallt, wie auch bei denen ohne Prafix: Si usu; si moi. Ebenso bleibt es bei den intransitiven Verben mit fa (si fawude) und to (si toba 1 i). c) Bei einigen Adjectiven wird, wenn sie attributiv gebraucht werden, der ihnen sonst charakteristische Vocal weggelassen, wobei dann auch nicht, wie sonst üblich, das Relativum si eintritt, idanö kafu, statt idanö sokafu; gae soso, statt gae sasoso. Wenn man diese Wörter nicht etwa als Substantive anzusehen hat (siehe unten beim Adjectiv). Das Relativum si bleibt auch z. B. noch weg bei idanö auchu (wiewohl hier der Vocal a stehen bleibt); ferner bei dem Adjectiv bö'ö oder tan5 bö'ö (niha bö'ö), wo indessen der Vocal überhaupt fehlt, Anmerkung: lm südlichen Dialecte: idanö so'a'afu; idanö sauchu. d) Es können auch Laute gewissermassen verschluckt werden, z. B. mana'u danö (statt i d a n ö) = Wasser sch'ópfen; manga te (statt te'u) = die Ratten fressen (es); moro si tou (statt moroi si tou) = von unten her (kommen). e) Werden von Verben durch Anhangung von Suffixen Substantive gebildet, so fiillt entweder der erste Laut des Prafixes, oder dasselbe ganz weg, z. B. amadoniwa; oroisa, von mangoroi'ö. Wie aus dem letztern Beispiel ersichtlich, fallt ein etwa noch vorhandenes Verbal-Suffix auch weg. f) Von einigen Substantiven fallt, wenn sie als VerbalStamme benützt werden, der Anfangslaut weg, z. B. mamelai von lela; mangirö'ö von giro giro (hier fallt also auch die Verdoppelung weg). Bei mowoli, von böli, wird der betreffende Laut erweicht und fallt erst bei Anwendung des VerbalPrafixes weg: u'oli. g) Das Prafix mu kann in verschiedenen Fallen auch wegbleiben, wobei dann der Anfangslaut des übriggebliebenen Stammes entweder erweicht wird, oder resp. ein m vor sich nimmt: Möido w a i g i, statt mufaigi: 1 ö wake, statt 1 o mufake; 15 m i 1 a, statt lo mu'ila; lo mbunu, statt 1 o m u b u n u. Anmerkung: lm südlichen Dialekte ist diese Weglassung ausser in den genannten Fallen auch noch im Futurum Regel bei allen denjenigen Stammen, welche mit b, f und w (w) beginnen; b und f verhalten sich dabei wie im nördlichen Dialecte auch, aber w (w) kann hierbei nicht nur, wie es wohl meistens der Fall ist, bleiben, sondern kann auch durch mb ersetzt werden, ja, in einem Falie tritt sogar m dafür ein: wawalo bleibt wawalo, wowoi wird mbowoi, aber wa'ö wird ma'o. Das u in mu fallt dagegen bei alle den Verben weg, deren Anfangslaut ein \ ocal ist, z. B. moli von oli. Aber ausnahmsweise heisst es u m i 1 a, von i 1 a. h) Durch Zusammentreffen von Prapositionen oder auch Prafixen mit einem Vocale können Diphtonge entstehen, z. B. baowo statt ba nowo (owo); baene, statt ba nene (ene); faechu statt fa'aechu, oder fa'echu. i) Es können auch zwei Verbal-Stamme unter ein Prafix zusammengezogen werden , die von analoger Bedeutung sind, z. B. falawulaete = gedrcingt sein, gedrdngt voll, von falaw u = überfliessen und fa 1 a e t e = aufeinanderliegen. k) Das Pronomen personale der zweiten Person , j a' u g o, veranderte Form ndra'ugö, wird oft zu einfach go verkürzt und dann in dieser Form an das Wort angehangt, mit dem es zusammengehört, z. B. Beta'ögo = mach dich fort! von m ameta = entfernen: fu j u 'o go ! — drche dich um ! von m a m uju'ö =■ umdrehen. Es wird also, wie ersichtlich, da, wo das Verbum noch nicht das Suffix o hatte, vor dem go ein o eingeschoben. Daneben wird auch das einfache objective Suffix an Stelle des Pronomens gebraucht: Beta'o = mach dich fort! oder auch das volle Pronomen wird gesetzt: F u j u' o ndra'ugo! Bei der Jussiv-Partikel, in der zweiten Person, wird das go an diese gehangt und nicht, wie sonst, an das Verbum, wenigstens selten: J a g o mate! — stirb ! jago aechu baohi: = triógest du vont Kokosbaum (ohi) herunterfallen ? Auch ndra'aga (Pron. pers. I. Pers. plur.) wird zu ga verkiirzt angehangt: daruaga, statt darua ndra'aga — wir beide. Anmerkung: go verkürzt von ndra'ugo ist auch im südlichen Dialecte vorhanden , wenn auch weniger gebrauchlich; dagegen scheint ga, von ndra'aga verkürzt, überhaupt nicht da zu sein. «Wir beide» und «wir sind zu zweien» wird beides durch darua ndra'aga ausgedrückt. Eine Verbindung des ja mit go ist mir, soviel erinnerlich , nie vorgekommen; statt jago mate also einfach gömate! oder auch: jam at e ndra'ugo! 1. In der Anrede werden die Wörter ama, ina, ono, oft einsilbig: He ma! he na! he nogoe! letzteres nur mit dem Possessiv-Suffix zusammen. IV. Von der reinen Form und der veranderten Form. Manche Substantive, resp. substantivisch gebrauchte Wörter und die Pronomina personalia erleiden im Niassischen je nach ihrer Stellung eine Veranderung der Form, resp. des Anfangslautes, und zwar die letzteren sammtlich und die ersteren insofern sie mit einem Vocal, oder mit einem der folgenden Consonanten beginnen: b, d, f, k, s, t; die übrigen Consonanten können keine Veranderung erleiden, was der Prazisierung wegen oft schade ist. Die veranderte Form steht in verschiedenen Fallen (casibus) z. B. o m o n a m a g u = das Haus meines Vaters (rein. Form ama); ube'e cho namagu = ich gebe (es) meinem Vater (eigentl. an meinem Vater); ukaoni namagu — ich rufe tneinen Vater. Aber auch noch in sonstigen Stellungen kommt die Form zur Anwendung. Ich weiss nicht, ob sich noch in einer anderen Sprache eine volle Analogie dazu findet (cf. Syntax). Anmerkung. Wie die Anfangssilbe «ja» des Pronomen personale der 1. und 2. Person singular. und der 1. Person pluralis (exclus.) in der verandert. Form in ndra verandert wird, so geschieht es auch mit dem vor dem Substantivum den Plural anzeigenden ira: ira ga'agu wird ndra ga'agu, iraono wird ndraono. Sonst ist dies ira schon an und für sich verandert. Form (3. Person pluralis des Pronomen personale), wogegen es hier wieder als reine Form auftritt, um in der Form ndra erst veranderte Form zu werden. Die Veranderung der Form der Pronomina siehe Formenlehre VII. Cap. I. Die \ eranderung der Form des Substantivs geschieht wie folgt: a) Wenn dasselbe mit einem Vocal beginnt, so nimmt es entweder ein n oder ein g, resp. k, vor sich, z. B. omo wird n o m o , ulo wird g u 1 o. Darüber, wo n und wo g einzutreten habe, lasst sich keine Regel aufstellen, man hat sich dies nach und nach einfach für jedes Wort zu merken. Es kommt sogar vor, dass ein und dasselbe Wort sowohl n als auch g bekommen kann, z. B. edu'o wird nedu'o und gedu'ö. Einige bekommen in der einen Verbindung g und in der anderen das hartere k, z. B. ba gahe = am Fusse, tete kah e = Oberseite des Fusses, (von a h e = Fuss;) a b e' e g u 1 i = 'die Haut ist hart, molawa k u 1 i = vernarben (von u 1 i = Haut). b) Beginnt es mit einem b, so nimmt dieses ein m vor sich, bawa wird mbawa. In andern Verbindungen wird b auch w, was jedoch nicht hierher gehort. c) Beginnt das Wort mit einem d, so nimmt dies ein n vor sich und ein r hinter sich, dao wird ndrao. d) Ein f am Anfange eines Wortes wird erweicht in w, faja wird waja. e) k wird g, kabekabe wird gabekabe. f) t wird d, todo wird dodo. Ausnahmen giebt es auch von diesen Regeln, z. B. bilden 2 soi, föna, furi, dadaoma und daludalu überhaupt die sonst übliche veranderte Form nicht, u. zamösana tritt nur in dieser auf, obwohl von samosa gebildet. Auch Nomina propria giebt es, die unverandert bleiben, z. B. Ifa, welches keinen Consonanten vor sich nimmt, oder wenigstens ohne einen solchen bleiben kann. Andere Wörter dagegen haben als Nomina propria verwandt auch nur die veranderte Form, wie Was ui. Auch bei den Fremdwörtern besteht wenigstens die Neigung, die reine Form zu behalten. So bleibt z. B. das aus dem Malaiischen stammende k a b u = Gartcu unverandert. Anmerkung: lm südlichen Dialecte giebt es eine Anzahl Wörter, die von vorne herein die nördiche veranderte Form haben; unter diesen z. B. auch todo, welches für sich gebraucht nur dodo heisst, mit einem Verbum zusammen indessen auch todo (mamini todo). Ferner erhalten Wörter, die im Norden das g haben, im Süden das n, z. B. alito, im Norden galitö und im Süden n al ito. Ausserdem giebt es auch Wörter, die schon von vorne herein den karakteristischen Consonanten haben, u. also wie veranderte Form aussehen, ohne dass es diese ist, wie mbumbu u. ndrotondroto. Anmerkung: Die von Adjectiven gebildeten Substantive stehen in e i n e r Bedeutung stets in der verandert. Form u. besagen da etwa das, was wir mit Hinzufügung von «so» bezeichnen , z. B. wa'abua = « ist so schwer. Sie behalten also adjectivische Bedeutung. / Capitel. Wortarten. 1. Stammwörter. Unter Stammwörtern verstehen wir solche, die in der möglichst einfachen Form auftreten u. die nicht mehr zerlegt werden können. Einsilbige YVörter giebt es im Niassischen nicht viele, abgesehen von den Partikeln, die grösste Zahl bilden die zweisilbigen. Die ebenfalls nicht allzu haufigen, wenigtens scheinbar drei- oder gar viersilbigen werden vielleicht doch sammtlich noch zerlegbar sein, wenn dies auch gegenwartig am Ende nicht gleich zu erkennen sein dürfte. 2. Abgeleitete VVörter. Die Ableitung geschieht durch Prafixe, Infixe u. Suffixe, woneben dann noch Substantive gebildet werden durch Veranderung der Verbalform. Für die Ableitung von Verben gebraucht man die Prafixe: mo, mu, me (letzt. auch bloss m, je nach dem Stamme) fa, ma, te (oder to) 1 Ferner die Suffixe: i, o, go, do, ni, si, li, fi u. chi, u. im südl. Dialecte auch noch j o u. g u. Zur Ableitung von Substantiven hat man die Prafixe: f a (od. fe), si, he, ma, la, ta, na, ba, ga, ha, ka, be, bi, a, e, o, 1 Von Prafiixen wie mang- mam- u. s. w., wie sie z. B. für das Battaksche angegeben werden, kann man im Niass. nicht reden, da diese weiteren Laute nur Einschiebungen sind. u. die Suffixe: wa, la, ta, sa, a, ö, fö, lö, sö, to, fa, ma, cha, wo, mo, ro, gö u. ra. An Infixen kommen vor: In Verbalbildungen na, (in transit. Verben ta), li, ri u. ni. Ein Infix «um» (battakisch) besteht im Niass. nur scheinbar, es findet hier viel mehr nur eine Umstellung der Laute statt: mudadao wird dumadao, mutuge wird tumuge u. dieses «mu» ist Prafix. Dies sieht man deutlich z. B. bei lö tumagu statt lö mutagu, wo von einem Infix garnicht die Rede sein kann. Ferner: In Substantiv-, resp. Adjectivbildungen, li u. Ie. Verandert man bei den mit «m» beginnenden Prafixen dieses «m» in «f», dann erhalt man Verbal-Substantive, resp. nomina actionis (letzt. bei activen Verben). Setzt man ebenso anstelle des «m» ein «g» dann bildet dies Verbal-Substantive die eine Lokalitat, resp. einen Standort, od. eine Richtung bezeichnen. Setzt man dagegen anstelle des «m» das Relativum «si» mit Ausfall des «i», dann erhalt man ein persönliches Verbal-Substantiv (nomen agentis), welches eigentlich anstelle unseres Particip. prasent. steht. Fallt das «m» weg (od. auch das ganze Prafix), u. das Wort erhalt ein Suffix, dann entsteht ein passives Verbal-Substan tiv. Tabelle der Ableitung. Stamm. \ Verbum neutrum. Verbum activum. Verbal-Substantiv. socho— mesocho = mamesocho 1 — fesocho = das verwundet Wunde. eine Wunde verwunden. werden. bekommen. ufesocho = ich famesocho = das Ververwunde (jemanden). wunden. sesoc ho = dkr, der eine Wunde bekommt: od. auch: die verwundete Stelle, d. Wunde. 1 In dieser Bedeutung, wie ersichtlioh 2 Prafixe, von denen bei Anwendnng der PersonalPrafixes das erste wegfallt u. das „m" des 2ten durch „f" ersetzt wird. Tabelle der Ableitung. Stamm. Verbum neutrum. Verbum activum. Verbal-Substantiv. [ o i (ungebrauchl.) d o n i (ungebrauchl.) andrö (ungebrauchl.) 11 d u = Gegner, IVidcrpart. mo 1 o 1 := weg- mangoloi o = entla ufen, Jiie hen. führcn (u'oloi'o). m a m o 1 o i = loslasse?i, laufen lassen. f a' u d u = sich gegnerisch gegen ü fier stehen. mondroni= zieken (udoni). m amadöni = streitigmachen (u f a d o n i) manga n d r o = bitten (um etwas) in der vollen Form mit Personal-Suff. = beten. m a m a' u d u = in Gegnerschaft bringen (u fa' u d u). f o 1 o i = das Weglaufen. fangoloi'o = d. E?it- fükren. f a m o 1 o i=d. Laufenlassen. s o 1 o i = der, der weglauft. f o 1 o i t o = der, den man lanfen lassen muss. oloira [dodo] — Ableitnng [der Gedanken]. fondrdni = (/. Zieken. f a m a d o n i—das Bestreiten, das sich um etwas streiten. amadoniwa = Streitobject. fangandrö = das Bitten, die Bitte. angandrowa = das Erbetene, die Bitte (objectiv). fa'udusa= Gegnerschaft. fama'udu = das im Gegnerschaft bringen. Stamm. Adjectiv. Substantiv. b o 1 o — Breitc. e b o 1 o = breit. uri (ungebrauchl.) auri = atn Lebcn sein. b u; Fruckt. 1 a h e — Spur, Fussspnr. 1 u o = Sonne. e b u; gross. f a' e b o 1 o = die Breitc. fa'au ri == das Lebcn. a u r i f a = Lcbcnsmittal. f a' e b u a = die Grósse. buatö = Balken. e w u a t a = Grósse (meh r Körpergrösse). a m u a t a = Benehmen, Ver halten, Charaktcr. 1 a h e t o = Narbe. 1 a 1 u o = Mittag. Dies nur einige Beispiele von der Art. der Ableitung, weiteres ergiebt sich bei den verschiedenen YVortklassen u. im übrigen sieh. das Wörterbuch. 3. Zusammengesetzte Wörter. Wörter, die man derartig als zusammengesetzte ansehen muss, dass man sie nicht getrennt schreiben könnte, giebt es im Niass. nur sehr wenige. Als Beispiel dienen : t a 1 i f u s 5 = Bruder, Sekwester, von ta 1 i = Striek, Sehnur u. fuso = Nabel; bawandruho = Thür, von bawa = Mund, Offnung u. duho, mondruho = sehliessen, zumachen. Gevvöhnlich werden solche Begriffe in zwei Wörtern gegeben, wobei dann das nomen rectum, als in Genetiv u. nach stehend, soweit tunlich, eine Veranderung erleidet; sieh. Einleitung IV. Eine grössere Rolle als die aus zwei verschiedenen zusammengesetzten Wörter spielen die Verdoppelungen, die aber nicht, wie man es im Malaiischen angegeben findet, einen Plural bezeichnen, sondern etwas dem im einfachen Worte genannten ahnliches, oder aber sie sind Diminutive, z. B. k o e d o = Pferd, kudokudo = ein hölzerner Bock, Sagebock; o w o — Schijf, owo'owo = ein ausgehöklter Baumstamm, als Wasserbehdltcr gebraucht; h i 1 i = Berg, h i 1 i h i 1 i = Hiigel. Verschiedene bringen auch mehr adjectiv. Bezeichnungen zum Ausdruck: ono = Kind, o n o' o n o = (noch) jung; n i h a = Mensch, n i h a n i h a ~ etwas menschliches, ein mensckliches Wesen: lo n i h a n i h a = es ist kein menschliches Wesen, keine Mensckenseele, da. Auch der wiederholte Gebrauch kann durch die Verdoppelung bezeichnet werden: nahanaha = ein wieder holt gebraucktes Gefass. Daneben giebt es auch Substant. mit an u. für sich verdoppelten Stammen, wie tölötölö = Kehle. Besonders haufig sind diese Verdoppelungen bei Tiernamen u. wieder vorvviegend bei den niedeten Tieren, Insecten z. B. Auch bei Pflanzennamen findet man sie. Die Grundbedeutung ist hier kaum festzustellen. Daneben findet man noch substantiv. Verdoppelungen, deren Grundwort ein Verbalstamm ist z. B. tebutebu von manebu. 4. Die YVortklassen. YVortklassen hat man im Niass. neun. Diese sind: 1. Verba. 2. Substantiva. 3. Adjectiva, 4. Nume- ralia. 5. Pronomina. 6. Adverbia. 7. Prapositionen. 8. Conjunctionen. 9. Interjectionen. Die Artikel fehlen. Manchmal wird das Demonstrativ-Pronomen «andrö» in gewissen Sinne als Artikel gebraucht, aber doch ist die demonstrative Bedeutung wohl immer etwas zu stark. Die Verba sind vorangestellt, weil sie die wichtigste Wortklasse bilden. Die Hilfsverben «haben» u. «sein» hat das Niass. nicht, ausser dass fiir die Copula «ist» «sind» das Adverb «no» eintreten kann: no si'öli nam agu = es ist das Messer meines Vaters. Die Verba sind einzuteilen in Stammwort-Verba u. abgeleitete Verba. Solche Verba, die nur in der Form eines zweisilbigen, od. gar nur einsilbigen Stammwortes auftreten u. keinerlei Zusatz annehmen können—ausser dem Suffix für die handelnde Person, welches ja aber nicht zum Verbum gehort—giebt es im Niassischen nur eine kleine Anzahl. Im besonderen bezeichnen sie die Functionen des menschlichen Körpers. Beispiele sind; baho = niesen; ki5 = karnen; ti'i = zu Stiiklgehen; mörö = schlafen; möi = gehen, kommen; (diese beiden vielleicht nicht ganz rein, da das «m» am Ende ein Rudiment von einem Prafixist; s ó = dasein, «adsum»; t e = zuwider sein , te chogoe=;« ist mir zuwider; göna = treffen, getroffen werden; mate = sterben; mondri = baden (diese 3 letzteren ja ursprüngl. malaiisch). Das Verbum. Erste Hauptgruppe. Stammwort-Verba. Zweite Hauptgruppe. Abgeleitete Verba. Die abgeleiteten Verba teilen wir am besten in 3 Hauptklassen , mit einen Anhange. Diese sind: 1. Einfach abgeleitete Verba, mit nur einem Prafixe (meistens verba neutra). 2. Combiniert abgeleitete, mit Prafix u. Suffix (verba transitiva). 3. Verba mit mehreren Prafixen (verba causativa). Anhang: Einige Verbalformen, die aber weniger in der eigentlichen Form, als vielmehr in der Bedeutung abweichen. Erste Hauptklasse. Einfach abgeleitete Verba. Diese sind einzuteilen in 4 Unterklassen u. zwar wie folgt: 1. Verba mit den Prafiixen mo-, mu-, me-, (od. einfach m-, je nach dem Stamme). 2. Verba mit dem Prafix fa-. 3. Verba mit dem Prafix ma-, 4. Verba mit dem Prafix to-. Die Verba, die zugleich noch ein Infix haben, aber ohne Suffix bleiben, rechnen wir zu den hier aufgeführten, da sie ihrer sonstigen Einfachheit u. ihrer Seltenheit wegen nicht wohl eine Klasse für sich bilden können. I. KLASSE. Verba mit den Prafixen mo-, mu-, me, od. einfach m-. Bespiele mit diesen Prafixen sind: mofocho = eine Krankheit haben, krank sein, von f o c h 5 = die Krankheit: moföchö ndra'o, od. mofochodo = ich bin krank, resp. ich werde krank. (In dieser Stellung haben diese alle, soweit intransitiv, das Pronomen bei sich); m o h a g a = heil sein, von h a g a = Licht, Helligkeit; mesocho = cixe IVtuide bekommen , von socho= Wunde; moloi = iveglaujen, fliehen; (Stamm ungebrauchlich); mudadao = sich setzen, oder mit Umstellung der Laute «m» u. «d» dumadao, hier mehr sitzen, auch dumaodao = (schon mehr) «andauernd sitzen;■» moleu = sich warmen (am Feuer); mo 1 och o i = sich sonnen; monizanizara (wofano) = nach einander (einzeln) weggehen (Stamm sara — eins), also hier ein Infix u. Erweichung des Stammlautes «s» ; moteu — Regen haben, moteu n d r a' o = ich habe Regen, auf dem Wege; dagegen moteu (impersonal) = regnen , es regnet; muta = speten , sich erbrechen (Stamm uta = (Gespieenes); Eigenartig ist n u m a 1 o = hingehen, daneben aber auch m u 1 a 15. (Der Stamm ist «lalö»). Ahnlich nu man a, od. auch 1 u man a = arm, bedürftig sein, obwohl hier eine Form munana nicht, od. doch nicht mehr besteht. Auch der Stamm ist unbekannt. Transitive mit «mo-» sind z. B.: m o 1 o h e = tragen , bringen (u'ohe. = ich trage), Stamm ohe, also mit eingeschobenem 1; m o 1 o h i = verfolgen (u' o h i, od. auch u g o h i = ich verfolge; Stamm ohi; mondroni = ziehen (u d ö n i = ich zieke), Stamm d 5 n i; mondra'u = er gr eifen, fangen (ura'u = ich er gr eife) Stamm ra'u; mombalo = flikken (uba 1 o = ich flikke) Stamm ba 1 o , resp. balobalo 1 ; muhalö = holen (uha 1 o = ich hole) Stamm halo. Bei diesem Verbum ist das Prafix zweifelhaft, da die Form, wo sie gebraucht wird, auch Supinum = «um zu holen» sein kann. Die anderen davon abzuleitenden Formen werden dem analogen Verbum mangai entnommen: fangai — das Holen; sangai = der, der holt; nur ein passiv. Substantiv kommt vor, namlich fehalowa= Jagdbeute, welches von muhalo abgeleitet sein muss. Die Verben mit dem Prafix mo- zeigen also zum grossen Teile das Haben, das Besitzen von dem an, was der Stamm benennt. Indessen kann auch ohne Prafix das Haben bezeichnet werden z. B. bongi ndra'o = ich habe Nacht, es wird mir Nacht (bongi — die Nacht u. «es wird Nacht.») Das Prafix mo- kann auch die Ahnlichkeit mit etwas aussagen, z. B. m o f o d a = schwertf örmig sein , daneben aber auch mof o d a = ein Schwert haben (f o d a — Schwert). Anderseits wird mo- nicht immer gebraucht um den Besitz zu bezeichnen; so sagt man z. B. kaum motome — Gaste (t o m e) haben, sondern s o d o m e (= gu) = « sind da meine Gaste, es sind Gaste von mir da, ich habe Gaste; so auch so 1 o f o g u = ich habe Glück; daneben aber anch molofö ndra'o. 1 TJber die Veranderung der Stamme, resp. Zusatze sieh. Einleitung III. 1. B. a. b. u. 2 A, a—f. II. KLASSE. Verba mit dem Prafix fa-, Diese zeigen weniger das Haben, als vielmehr das Gebrauchen von dem an, was der Stamm benennt, d. h. wenn er Substantiv ist; sehr viele aber haben auch Verbalstamme. Beisp.: famatua = sich vcrlobcn , eigentl. sich Schwiegereltcm anschaffen, von m a t u a = Schwiegervater, Schwiegermutter; f a g a u = Ballspielen, von gau = Ball; fawude = Spass machen, von b u d e = Spass; f a k u d o — reiten, von k u d o = Pferd; f a g o h i = lanfen, Stamm ohi; fa'usu = bissig sein, beissen (aber ohne Object); fasalato = verfehlt sein, von s a 1 a = Fehler; fa'ewuata = die gleiche Grósse haben wie , von ebua =: gross. Bei diesen letzeren haben die Stamme auch noch Suffixe. Solche wie fa'usu haben im Plural reciproke Bedeutung: fa'usu ira = sie beissen sich, gegenseitig. III. KLASSE. Verba mit dem Prafix ma-. Dieses Prafix zeigt ebenfalls oft den Gebrauch von etwas an, oder auch das Producieren von dem, was der Stamm benennt: manaembu = ein Kopftuch (saembu) tragen; mani'o = einen Spazierstock (si'o) gebrauchen; m a n a o — ankern (s a o = Anker); manimbo = rauchen (s i m b o = Rauch); m a' i k i = lachen ; m a 1 i w a 1 i w a = sich bewegen; mangadulo 1 = ein Ei od. Eier legen (a d u 1 o = Ei); mangobou = verfaulen (o b o u = faid [werden]). — Über den Wechsel der Anlaute der Stamme sieh. Einleit. III. 1. B. a. b. Ferner: Malimbotu = sich abschalen, abl'ósen (von der Haut), Stamm botu od. mbotu (also hier mit Infix «li»); manigaru ba dodo = wiihlcn im Hcrze?i, Stamm charu (dies mit Infix «ni» u. Wechsel von «ch» u. «g»); m an a 1 i c h i = tanzen (hier vielleicht Infix «na»); manaköi = krumm sein, sich krütnmen (hier fraglich , ob Infix, oder von sak Si [a k 5 i = krumm\ , mit Relativpron. si: der krumme; ebenso manakiwö = geschlangclt sein (s a k i w o = das geschl'dngeltc). 1 Dass „ng"u. sonstige La\ite nur als Einschiebungen zu betrachten seien, wurde schon gesagt; das Prafix ist u. bleibt „ma-" schon weil das Niass. keine geschlossene Silbe wie mang- u. s. w. haben kann. Transitive sind auch hier z. B. mangöli = uimannen (u'oli = ich umzdune; ö 1 i = Zauri) ; man al i = einen Stoff zu einer Schnur (ta 1 i) drehen (utali); mangehowu = das Herzblatt (h o w u) ausschneiden; u'ehowu); m a n g e s a w u = die dussere Schale (s a w u) von der Kokosnuss entfernen; (u' e s a w u) hier bei diesen letzteren also auch noch «e» eingeschoben; manolo = verschlueken (utölö; Stamm tolo; to 1 o tö 1 o = Kckle, Schlund) ; manehe = gutheissen (utehe) Stamm tehe; manga = essen (u'a — ich esse) Stamm a. Unregelmassig ist mamawa (u'am a w a) = verkaufen, da hier bei Anwendung des PersonalPrafixes nur das «m» wegfallt, daneben aber auch ufamawa, wie 3te Hauptklasse. Etwas eigenartige Verben sind: mangosilau (u'osilau) = etwas nur so darauf los (ins blinde hinein) verrichtert, von 1 a ui mo 1 au — etwas machen , verrichten; mangosiwa'ö) = ohne Rücksicht (etwas) sagen, von wa'o, manguma'ö — sagen; mangosowohö ja'ia = sich irrsinnig stellen (reflexiv: i'osowo h o ia. = er stellt sich irrsinnig, von sowoho = der Irrsinnige. Bei diesen ist also das Relativum «si» (bei dem letzteren mit Wegfall des «i») eingeschoben. Unter diesen transitiven giebt er also solche, die bezeichnen, dass man etwas mit dem, was der Stamm benennt, versieht, u. solche, die bezeichnen, dass man etwas dazu gestaltet u. dass man es davon entfernt u. ferner, dass man das durch den Stamm genannte gebraucht, um etwas damit zu verrichten. IV. KLASSE. Verba mit dem Prafix to-. Auch der Infinitiv passivi der Verba transitiva wird öfter wieder zu einen selbststandigen Verbum intransitivum, wobei dann das Prafix te meistens to wird, z. B. tobali = sich verdndern, entarten, geschehen, dazu kommen, von mamali'o (ubali'o) = umwenden , zu etwas- machen; totane — steken bleiben, nicht abfliesseti (vom Wasser); von mananegö (u t an e go) == auffangen mit einem Gefass; t o fa n a — wegspritzen, weggeschleudert zverden, von mamana (ufana) = schiessen. — «To» — kommt indessen auch vor, wo die Ableitung von einem activen Verbum nicht direct erkennbar ist, z. B. to'ele=:2>2 die Erscheinung treten. Hier ist das active Verbum mama'ele'ö, passiv tefae'le'ö, welches ebensowohl von «ele» gebildet ist, wie to'ele; ferner tolega — schaukcln. Die meisten Verba dieser Klassen sind intransitiv, aber doch giebt es also in der II. u. III. Klasse auch eine Anzahl transitive. Diesen letzteren, die ein directes Object (nach unseren Begriffen im Accusativ) erfordern u. also das Personal-Prafix annehmen können, habe ich die Form mit demselben in der ersten Person in ( ) beigefiigt. Die übrigen (intransitiven) können kein Personal-Prafix annehmen , ausser im Plural des Imperativs: m i'o fan o = gchet weg, wo also nur das «m» des Verbal-Prafixes wegfallt; der Imperativ singular. ist ofanö, von mofan6 = !fé^r/M(. Diese intransitiven haben sonst nur das Personal-Suffix, oder das Pronomen , zur Bezeichnung des Subjects : m o f a n o do, resp. mofanö ndra'o = ich gehc weg 1. Stehen sie in Beziehung zu einem Object (im Dativ) so wird diese hergestellt durch die Praposition « c h o»: moloido cho namagu = ich laufe mcincm Vater weg; fatiu dodonia cho nawonia = er ist gehdssig gegen seinen (od. seinem) Genossen. Der Infinitiv dieser transit. Verben hat eigentlich noch eine geradezu neutrale Bedeutung (ohne Object) z. B. mangandro = beten, dagegen u'andrö = ich erbittc, bitte urn irgcnd etwas; manga = essen (im allgemeinen , als Tatigkeit, dagegen; u 'a = ich esse (eine Speise). Diese letztere Form mit Personal-Prafix muss also stets ein Object haben, wenn oft auch nur in Gedanken. Soll bei der letzteren das Object bezeichnet werden, dann steht: manga gae ndra'o = ich bananenesse, wie im Deutschen «ich schriftstelleren. Sieh. a. Syntax. Auch die Verben der folgenden Hauptklasse (mit Pr&- u. Suffix) können so construiert werden, wobei dann aber gewönlich das Suffix wegfallt. Das Personal-Prafix tritt, wie auch bei der folgenden Hauptklasse , wohl meistens vor den reinen Stamm, doch giebt es auch manche, bei denen eingeschobene Laute stehen bleiben: manali (utali); mondra'u (u ra'u) ; m an ga (u'a); dagegen mangesawu (u'esawu); mangehowu (u'ehowu) Sieh. III. Cap. Einige Verba mit Adjectivstammen verdoppeln den Vocal des Adjectivs: manga'alöso = glattcn, von a 1 ö s ö = glatt; m a- 1 Sieh. hierüber Syntax, Cap. II. 1. a. nge'ebua = aufzichcn, grosszie/ien, aiiffiittcrn, von ebua = gross. Es scheint hierdurch (wie auch noch durch andere Formen) die andauernde Tatigkeit ausgedrückt zu werden; sonst auch mangalösöigo u. mangebua'5 = ma chen, vergr'óssern. Zweite Hauptklasse. Combiniert abgeleitete Verba, mit Prafix u. Suffix. Diese Verba, deren Suffixe ohne Rücksicht auf das Prafix (ob m o- od. m a-) gesetzt werden, sind wieder in 2 Klassen einzuteilen. I. KLASSE. Verba mit Prafix u. dem Suffix «-i». Das eigentümliche dieses Suffixes ist, dass es der Handlung eine Bedeutung giebt, die wir im Deutschen derselben beilegen durch Hinzufügung der Prapositionen «ab», «durch», «vor», «bei», «von» u. s. w., u. durch die Vorsilbe «be». Bei einigen Verben ist das Suffix in fliessender Weise mit dem vorhergehenden Laute verbunden, bei anderen aber scharf davon getrennt. Beispiele: M a n i h o i (t e s i h o i) 1 = abschalen, abhülsen ; m an a 1 u' i (t e t a 1 u' i) = an etwas vorbeigehen , etwas übersc/ilagen; mangotufoi (te'otufoi) = abtrocknen, trocken machen; manoroi (t e t ö r ö i) = durchwandern. Stamme sind hier talu = die Mitte u. o t u fo = trocken; die anderen werden selbstandig nicht gebraucht. Etwas seltsam ist, dass z. B. von managö (tetagö)= stelden, gebildet wird: i'anagoi nawonia = cr bestiehlt seinen Genossen, da bei Anwendung des Personal-Prafixes hier auch nur der erste Laute des Verbal-Prafixes wegfallt, wie bei den Verben im «Anhang». 2. Hierher gehort auch i'anoisi dola nohi = «• beklettert die Kokospalme, von dem intransit. manöi = in die Hó/ie streben (auf verschiedene Weise), wachsen, obwohl dem Suffix nach zur folgenden Klasse gehorig. 1 Wir fiigen diesen u. den folgenden Verben die passive Form (Infinitiv) in ( ) bei, da wir hierin mit Weglassung des „te", die Form haben, die das Personal- Prafix annimmt. Uber den etwaigen neuen Infinitiv dieser Formen sieh. III. Cap. «Beispiele». Eigentümlich ist auch das Verbum mangatahai (te'atahai), welches «roh lassen», «roh geben», «nicht koeken» bezeichnet (von a t a h a = roh). II. KLASSE. Verba mit Prafix u. den Suffixen -o, -go, -do, -ni, -si, -li, -fi u. im südlichen Dialecte auch noch -j o u. -gu. Diese Suffixe unterscheiden sich in der Bedeutung nicht gerade wesentlich von einander. Ebenso ist die Bedeutung der Verben, wenn sie eins von diesen Suffixen haben, oft nicht gerade merklich anders als die der transitiven Verben, die nur einfach das Prafix ma- haben und ohne Suffix bleiben. Wird indessen an ein schon ohnehin selbststandiges transitives Verbum noch ein Suffix angehangt, so kann es die Bedeutung enveitern z. B. mamesugo (t e f e s u g 5) = an etwas anbinden, (von m amesu [t e f e s u] = anbinden). Um sich in et\va zu erklaren, vvarum es eine solche Masse von Suffixen giebt, muss man nicht vergessen, dass der Niasser sagt: «Gofu hadia zalio matotöi, mafake», dass heisst: «was wir nur immer am schnellsten (soll mehr heissen, am gelaufigsten) sagen (oder aussprechen) hönnen, das gebrauchen wir.» Es kommt eben in dieser weichen vocalreichen Sprache sehr viel auf den Wohllaut und die Flüssigkeit an. Bei verschiedenen Verben werden mehrere dieser Suffixe in gleicher Bedeutung wechselweise gebraucht, z. B. mangasiwaligö und mangasiwalisi. Es kommt auch vor, das eins dieser Suffixe noch angehangt wird, wenn das Verbum schon ein Suffix hatte, z. B. mangowuloi'o (mango wuloi = versammeln, von o wo el o = rund) =■ abrunden, wodurch jedoch die Bedeutung, wie ersichtlich, etwas verandert wird. Andere Suffixe nehmen nur einen Vocal vor sich, den man nicht als Suffix an sich betrachten kann, z. B. mangogo'oisi, mondronia'o. Beispiele mit diesen Suffixen sind: Mangombacha'ö (te'ombacha'o) botschaften, berichten, manibo'ö (tetibo'S) = wegwerfen. (Intransitive, resp. den Besitz anzeigende Verben kann das Suffix -o in transitive verwandein, z. B. molagolago = einen Deckel haben , mo 1 ago'o (te 1 agö'ö) = zudecken). Manudugö (tedudugo) = abbrechen, zusammenschlagen (adudu — zusantmenfallen); mangohondrogo (tehondrögö) = niederdrücken (ahondro = sinken); manaitago (tesaitago) = aufhangen, z. B. Kleider an einen Haken (saita). Ueber die, die an das «go» noch wieder ein «i» anhangen, siehe Anhang zum Verbum 1.); mondrado oder moradö (t e r a d o) — lange dalassen und als Verbum reflexivum lange dableiben (von dem Stamme ra, ara = lange; datjeben auch mangarago (te'arago); mogaragazini (tegaragazini) = zersagen (garagazi — Sage); modaludaluni (tedalud a 1 u n i) — medicmieren (d a 1 u d a 1 u = Arzenei); mamohouni (tebohouni = erneuern (bohou = neu); mamusi tödo (tebusi dodo)1 = bctriiben (aboe dodo = betriibt); m angondrasi (te'o ndrasi) = stek jemandem nahem, (mitAccus.Object) ; mamonochi (tebonochi)= vollmachen (z. B. einen ganzen Gulden geben; abonö = genügend); mangafuoli todö (te'afuoli dodo) = sich über etwas betrüben; (a f u o dodo = betrübt); mangata'ufi (te'ata'ufi = fürchten; (ata'u = bange sein , fürchten). Eigenartig sind folgende Verben : mangofönuaigo (te'ofönuaigo) = etwas irn Zome (fonu) tun\ (mofönu =:zornigsein); mamalia'o (teba 1 ia'o = verdr ehen, verkehren (von mombali'ö = urn-wenden, verandern in etwas). Hier also vor dem Suffix noch Laute eingeschoben. 2 — Ferner solche die einen relativischen Stamm haben: mangosilomurongogo(te'osilomurongogo) = tun, als wenn man etwas nicht h'óre (Stamm: si 13 murongo — etwas, was nicht gehort wurde; mangosilomilagö (te'osilomilagö) = tun, als wenn man etwas nicht sehe (Stamm: si 1 o m u' i 1 a, od. mit Ausfall des «u» si 1 ö mi 1 a = etwas, was nicht gesehen wurde. Diese Klasse von Verben ist ohne Ausnahme transitiv u. muss ein Object haben (nach Analogie unserer europaischen Sprachen im Accusativ), wenn es auch nicht immer genannt wird. Wie 1 Wie ersichtlich steht beim Infinitiv activ. das Object in der reinen Forra u. bei den andern Formen in der veranderten. (cf. Syntax II. Cap. 4). 2 Das eingeschobene «a» andert allerdings die Bedeutung etwas, wie sehon an mombalia'ö ersichtlich. So auch noch mondrönia'ö = anfiihren, von mondröni — ziehen, an welch letzterem überhaupt das Suffix «5# noch fehlt. bei den Adjectiven, so kann auch in diesen Verben mit Adjectiv-Stammen der Plural (des Objects) ausgedrückt werden, indem man den Anfangslaut dieses Ajectiv-Stammes, wie bei den eigentlichen Adjectiven, verdoppelt und g einschiebt, z. B. oe'egesolo'o zinali andrö = ich mache die Stricke dick. Anmerkung I: Nach unseren Begriffen reflexive Bedeutung haben bei manchen Verben die einfachen Infinitive, z. B. mo 1 eu = sich warmen; moleu ndra'o = ich warme mich; dagegen uleu gahegu = ich warme meine Füsse; mo 1 ochoi sich sonnen, molochoi manu = das Huhn sonnt sich; dagegen u'ochoi'ö wache = ich sonne Reis; mangefa ndra'o = ich mache mich los, ich gehe weg. Haben die Verben Suffixe, so bleiben dieselben also in diesem Falie weg. Auch unter den Verbalfórmen mit dem Prafix to giebt es solche, die ohne allen Zusatz imgrunde reflexive Bedeutung haben, z. B. t o b a 1 i =: sich verandern. Daneben können auch alle sonstigen Verba transitiva, wenn es sonst die Bedeutung zulasst, reflexiv gebraucht werden, mit Hinzufügen des Pronomens: Ihaogöia = ^r reinigt sich; i'omasi'o ia = er liebt sich. Anmerkung II: Von ein und demselben Stamm werden transitive und intransitiye Verben gebildet: Fa'usu = bissig sein , beissend sein , beissen; mangusu — beisse?i (transitiv). Bei den Verben, von denen die Form mit f a gebildet wird, (und bei denen sie soweit dieselbe Bedeutung hat, wie die andere Form) steht diese, wenn man die Tatigkeit im allgemeinen, ohne Object ausdrückt, z. B. no moi ia fagai = er ist angeln gegangen, nicht: no moi ia mogaini, Dagegen sagt man wohl: no moi ia mogaini l'a = cr ist gegangen, um Fische su angeln. Anmerkung III: Es kommt vor, dass zwei Imperative auf einander folgen, z. B. lui ui wa'ö = (eigentlich) hilf, sage (es), thue Fürsprache. Eigenthümlich, und wohl eine Verbindung des Imperativs mit dem Cohortativ, ist der im südlichen Dialecte viel gehorte Ausdruck mitalaboe! Ungewöhnlichenveise ist hier das Suffix der 1. Person pluralis (inclusive) zwischen Suffix und Verbalstamm des Imperativs pluralis getreten. Bedeutung: Breekt auf! lasst uns aufbrechen! auf! gehen wir! Hl. Hauptklasse. Verba mit mehreren Prafixen. Diese Verba sind ebenfalls in 2 Kassen einzuteilen: I. KLASSE. Verba mit 2 Prafixen u. ohne Suffix. Ein solches Verbum zeichnet sich dadurch aus, dass der (also nicht mehr reine) Stamm (wenigstens fast durchgehends) ein Verbum mit einfacher Ableitung ist, dem man dann noch wieder das Prafix «ma» vorsetzt — daher die 2 Prafixe — wobei dann bei Anwendung des Personal—Prafixes das «m» dieses Stammverbs durch «f» ersetzt wird. Bei denen mit fa wird dementgegen im Infinitiv das «f» erst mit «m» vertauscht. Aus moloi — weglaufen wird mamoloi (ufoloi) = weglaufen lassen, u. aus fatiu r= gehdssig sein, mamatiu = in Feindschaft bringen. Bei Stammen denen es an einem Prafix mangelt, wird noch ein solches gesetzt: mamemondri (ufemondri), von mondri; hier aber auchufondri (Dialect) = baden (jemanden). Die Bedeutung dieser Verba ist: machen, oder verursachen, dass eine Person, oder ein Gegenstand, das tueoder erhalte, was der Stamm benennt (also causativ). Es ist hiermit aber nicht gesagt, dass nicht auch unter denen mit den bereits angeftihrten transitiven Formen, schon solche waren, die eine mehr oder weniger causative Bedeutung hatten. Wir nennen die hier folgenden mehr der Form wegen und wegen der in ihnen wohl etwas starker ausgesprochenen Absicht causative Verben. Wahrend man also dort sagen würde: «Eine Person oder einen Gegenstand mit einer Eigenschaft versehen» würde man hier sagen: «Machen, oder verursachen, dass eine Person oder ein Gegenstand das thue, oder auch erhalte was der Stamm benennt.» Beispiele: Mamanaembu (tefanaembu) 1) jemanden mit einem Kopftuch (saerabu) versehen, von manaerabu = ein *) Hier haben wir also z. B.. wie ersichtliek, nicht den reinen Stamm. 3 Kopftuch tragen, mamoloi (tefoloi) = laufen lassen. von m o 1 o i = weglaufen; m a m a t i u (t e f a t i u) = in Feindschaft bringen, marken, dass sieh zwei Leute liassen (f a t i u = geit assig sein, sieh gegenseitig l'tassen); mamasambua (tefas a m b u a) = vereinzeln, trennen (fasambua = ver einzeIt, getrennt sein). Hiergegen besagt das einfach transitive Verbum von demselben Stamme mangosambua'ö (te'osambua'5) das Gegentheil, namlich ' vereinigen, zusammenthun» (reiner Stamm sambua = fitter, eine, ei nes); mamehombo (tefehombo) = fliegen lassen, von muhombo= fliegen. Diese alle mit neutralen Stammen. Von activen Verben gebildet sind: mamame'e (tefame'e) = geben lassen (jemanden etwas), von mame'e (Stamm be'e) = geben: mamanagu =: znm Haken anstellen, Niiharbeitgeben (jemandem) von managu (Stamm tagu) = na hen: mamemanga (tefemanga) = essen lassen, von manga (Stamm a) = essen. Hier wird manga als reiner Stamm behandelt u. nimmt noch »fe" vor sieh; mameta'u (tefeta'u) = bange meuken, von ata'u = bange sein (Adjectiv, bei dem also das charakteristische Adjectivprafix »a» ausfallt. Es giebt auch Verba dieser Art mit Stammen, von denen auch solche der II. Hauptklasse gebildet werden , wie eben schon angedeutet, z. B. auch noch mamauchu (tefauchu) = bruten (mangauchugö = heissmaclieii) von auchu — heiss; mameta'u = bange moeken (mangata'ufi = fiirchten) von ata u = bange sein. II. KLASSE. Verba mit zwei Prafixen u. Suffix. Diese Verba driicken das aus, was wir im Deutschen durch das Hilfsverbum «lassen» bezeichnen, aber nicht wie oben, dass man jemanden etwas verrichten lasst (mit der Person als Object), sondern dass man durch einen anderen etwas tun lasst (mit dem behandelten Gegenstand als Object). Sie werden gewöhnlich gebildet , indem man die beiden Prafixe der \ erba causativa vor einen transitiven Verbal-Stamm setzt und diesem dann noch ein Suffix anhangt, z. B. mamahalö'ö (t e f ah alö'ö) = holen sondern das „n" des Terb. intransit. bleibt stehen; conf. auch fame'e, m a m- == manhen. dass jemand gébe. Das PrafLs ,mu" wird ,me" (fe); dieses letztere nehmen auch die Stamme or sieh, die ohne Prafix waren. 35 lassen (etvvas durch einen andern), von muhalo = holen; mamatagu o (tefatagii'5) = ndhen lassen, von managu = naken; mamabadugö(tefabadugö) = trinken lassen (jemanden Wasser) von maraadu = trinken. Der verwandte transitive Stamm kann sogar sein eigenes Suffix beibehalten, wie bei mamahaogo'ö (tefahaogo'o) = reinigen lassen, von mangehaogö = reinigen. Auch Verba causativa mit ursprünglich nicht transitiven Stammen können zu dieser Bildung verwandt werden und zwar geschieht dies so, dass das Prafix fa (fo) stehen bleibt (wodurch dann die Transitivitat hergestellt ist) und man davor noch einmal die beiden Prafixe setzt, z. B. mamafazöchi'o (tefafazoch i'o) = machen lassen; mamafoloi'ö (tefafoloi'ö) = laufen lassen, entschlüpfen lassen (durch einen andern); von mamazochi u. mamoloi'o. Das «durch », resp. «von» wird ausgedrückt durch die Praposition cho, resp. ba, z. B. ufatagu'o ia cho ninagu = ich lasse es naken von meiner Mntter. Ausnahmsweise kann auch das einfache Verbum causativum den eben genannten Begriff ausdrücken, z. B. ufauchu gadulo andro — ich lasse die Eier briiten (vom Huhn n&mlich); regelrecht müsste das Subject sie selbst brüten. Werden sonst an einfach causative Verben noch Suffixe angehangt, so andert dies die Bedeutung nicht wesentlich, höchstens, dass eine Verstarkung dadurch zuwege gebracht wird, doch dies auch noch nicht einmal bei allen. Beispiele. Mamahowu'o (te fah o wu1 o) segnen ; m amarukaisi (tefarukaisi) = durcheinandermengen; dagegen mamaruka = (einfach) vermengen. Nach unseren Begriffen haben diese nicht einmal eine causative Bedeutung, aber der Niasser nimmt sie am Ende doch so. Anhang. Einige weitere abweichende Verbalformen. Ausser den vorstehend angeführten Verbal-Formen giebt es noch einige andere, die eigentlich keine neuen Bildungen darstellen , sondern nur durch kleinere Veranderungen besondere Handlungen, resp. Zustande bezeichnen und die deshalb noch zu erwahnen sind. 1) Eine wiederholte oder andauernde Handlung und ein wieder- kehrender oder andauernder Zustand werden ausgedrückt durch Verdoppelung des Stammes, resp. der ersten Silbe desselben, z. B. mamalamalali (tefalalilali) = wiederholt wechseln, von mamalali; mangawungawuli = wiederholt zuriickkehren, von mangawuli; (hier werden also die zwischen dem Stamm und dem Prafixe eingeschobenen Laute mit wiederholt); mow a w a c h a' 5 = wiederholt, oder anhaltend etwas mitteilen, instruieren: mangamanga (te aga aga) — anhaltend essen. Hier also die Verdoppelung des «a» mit eingeschobenen «g*. die bei Adjectiven den Plural anzeigt. morömörö — anhaltend, oder immer wieder schlafen\ lo ba dobadodo — andauernd vemachlassigen, sich nicht darum kiimmern , von IS ba dodo = vernachlassigen u. s. w. Bei diesem letzteren Begriffe haben wir es allerdings nicht mit einem eigentlichen Verbalbegriffe zu tun: lo ba dodo heisst an sich nur nicht im Herzen sein, dann etwa: nicht zu Herzen genommen werden. Bei diesen Verdoppelungen wird, wenn tunlich, wie schon in der Einleitung gesagt, der Anfangsconsonant des Stammes erweicht; m o w awacha'ö von m an go m bac h a'ö; manofunofu (tezofuzofu von manofu (tesofu). Bei manchen transitiven \ erben ist sowohl die \ erdoppelung des vollen Stammes, als auch die nur der ersten Silbe desselben tunlich, nur dass dann auch die Bedeutung eine verschiedene wird. Kommt die letztere zur Anwendung so bezeichnet dies, dass die Handlung an mehreren Objecten vollzogen wird, wenigsten scheint dies die Regel zu sein. Eigentümlich sind dabei allerdings z. B.: ubobozi gana a — ich schlage, hammere das Gold (andauernd) u. auch das oben genannte mowawacha'ö. Sollte man hier auch an einen Plural der Objecte denken? Ersichtlich ist derselbe nicht gerade. Dagegen: ufesufesu nasu = ich binde den Hnnd (od. die Hunde) wiederholt an; ufefesu nasu = ich binde die (mehrere) Hunde an (unbedingt Plural). Im Infinitiv kann auch bei Verben mit anderer Bedeutung als der eben hier genannten nur die erste Stammsilbe wiederholt werden, wie schon an m a m al a m a 1 a 1 i ersichtlich. Eine ahnliche Bedeutung haben auch die Verben, die noch das Suffix go, mit noch einem «i» daran , gleichsam als 2 Suffixe, anhangen, z. B. mohalowogoi (te'ohalowogoi)= fortdaucmd etwas thun, arbeiten, sich mit etwas beschdftigt halten, von moha 1 öwo = arbeiten; mamofogoi (tefofögöi) = etwas ordnen (sortieren), wozu man langere Zeit braucht, van mamofo'o, oder mamöfögo = ordnen. 2) Wenn a.) etwas als etwas gebraucht wird, oder wenn b.) mit etwas etwas gethan wird, resp. wenn etwas verwertet wird, um etwas zu thun, z. B. auch um zu gleicher Zeit etwas zu thun so drückt man dies durch folgende Verbalformen aus: lm erstern Falie gebraucht man die Benennung für das, als welches ein Gegenstand benützt wird, als Stamm für das Verbum und dieses ist meistens ohne Suffix: Motandraja gowe (te'otandraja gowe) = einen Stein als Kopfkissen gebrauchen (tandra ja = Kopfkissen, gowe = Stein); mobaru uli geu (te'obaru guli geu)■= Baumbast als Jacke gebrauchen (u 1 i geu = Baumbast, baru = Jacke). Man kann aber auch sagen: Ubali'o tandraja gowe = ich mache einen Stein zum Kopfkissen. An dem eben an zweiter Stelle angeführten Verbum kann man am besten den Unterschied zwischen dem Infinitiv, und den Formen mit Personal-Prafixen ersehen; der Infinitiv mobaru uli geu ist hier völlig intransitiv, dagegen wird das Verbum transitiv, sobald es ein Personal-Prafix beljommt. Im erstern Fall heisst es «eine Bastjacke haben» und im zweiten '•'•Baumbast als Jacke gebrauchen». Im zweiten Falie giebt das Verbum , welches die betreffende Tatigkeit bezeichnet, das Grundwort her; es erhalt nur noch ein Suffix und der Gegenstand, der dient, um die Tatigkeit zu verrichten, bildet auch hier das Object, z. B. u'anura'5 nono geu) = ich schreibe mit einem Hölzchen. (ono geu = Hólzchen , manura = schreibeti); u'amadugo mako = ich trinke aus einer Tasse (m ako = Tasse, m a m a d u = trinkeri); u'olewa'o m b a 1 a t u — ich hacke mit einem Mess er, ich gebrauche das Mess er, um damit etwas abzuhacken. (b a 1 a t u = Messcr, m o 1 e w a = etwas durchhacken, abhacken); Die Benennung dessen, wofür man das Object verwendet, steht in ihrer reinen Form (Ablativ) in der Bedeutung von «?« bezug auf,» z. B. la'angahandro'o doho andro bawi = man braueht die Lanze zum Stechen in bezug auf ein Schwein, man sticht mit der Lanze ein Schwein. U'anofoe'o adoelo~ ich fragc zu gleicher Zeit (auf demselben Gange, den Gang [Objeet] dazu verwendend) nach Eiem. Bei diesem letzteren Beispiele wird das eigentliche Object kaum ausgedrückt, sondern es wird etwa gesagt: Na moido, ba u'anofu'ö adulo = wenn ich gehe, dann frage ich zugleich nach Eiem; ich bcnützc den Gang, um nach Eiem zu fragen. Die Stellung ist hier also gerade umgekehrt wie in dem andern Falie, wo man z. B. sagt: lahandro mbawi toho — man sticht ein Schwein mit der Lanze. In ihrer Infinitiv-Form werden diese Verben, wie es scheint, eigentlich nicht gebraucht, u. so ist schwer festzustellen, wie derselbe lautet. (Sieh. Seit. 41.) Ferner wird dieselbe Verbalform auch noch gebraucht, wo wir im Deutschen dem Object noch die Praposition «an» (daran) beisetzen, z. B. dua ngaluo i'amadu'ö daludalu andré = zwei Tage lang hat er an dieser Arzenei zu trinkeji. Imgrunde trifft dieses ja aber mit dem ebengenannten zusammen. 3) Wenn man etwas nach Art einer andern Tatigkeit verrichtet, so drückt man dies so aus, dass man die substantivische Bezeichnung dieser letztern (eben der andern) Tatigkeit als Stamm nknmt für das Verbum und diesem das Prafix m a vorsetzt, sodass also, der Form nach wenigstens, ein Verbum causativum entsteht, z. B. ufemanga zi lo boha (Infïnitiv mamemanga) = ich esse (es) wie einer der kcine Ziihne hat, (eigentl.) ich wende das Essen cines Zahnlosen darauf an; ') ufanano ba choma (Infinitiv m am a n a n ö) = z<-/& pflanze es wie bei uns; ufamadu idano (Infinitiv mamamadu idano) ich trinke es wie Wasser. Die Stamme von diesen drei Beispielen sind : fe manga zi lo boha = das Essen eines der keine Ziihne hat; fananö ~ das PJlanzen und famadu = das Trinken. 4) Durch den Plural der Verba intransitiva mit dem Prafix fa wird sehr oft eine reciproke Beziehung ausgedrückt, z. B. fabago ira = sic schlagen sich (gegenseitig). Es kommt auch vor, dass das Verbum nur im Plural besteht, z. B. fawase = auf einander warten, von mombase'o (tebase'o) warten auf etwas (c. acc. nach europaischen Sprachen). J) Oder soll man übersetzen: Ich lasse jemanden essen, der keine Ziihne hat'i 5) Den Plural kann man auch ohne Personal-Prafix und Suffix, resp. ohne Pronomen ausdrücken, indem man namlich vor die volle Infinitiv-Form noch wieder das Prafix «mo» setzt, z. B. momanga = sic essen; momamoeala = sicgeben Geschenke; mowasondra = sie schlagen, balgen sich. Vor «só» wird «mo» bisweilen sogar verdoppelt, namlich statt mozo momozó ^ sie sind da, sie kommen. Wo es angeht wird nach «mo» hier der Anfangslaut des Verbs erweicht: modegaölö = sic rollen urn (von tegaölö); modokea = sic crsckrcckcn (von t o k e a). 6) Verba impersonalia sind z. B. I'ozumagö und i'ogom o e z a 5 = es gesckicht plótzlick. Halbimpersonal sind, z. B. i'anema'5 = « gesckicht sofort; i'otarai = es mmmt (von dort) seinen Anfang; itaria = es gesckicht bisweilen; no irai = schon cinmal geschehen sein. Wie ersichtlich werden durch diese Verben Adverbia ausgedrückt. Vergleiche hierzu auch Syntax I. Capitel, 7 , Anmerkung III. 7) Schlieslich giebt es noch einige Verba defectiva, von denen blos ein Imperativ existirt: Aine und ae = &;««;ae'e und ae= gehe; tae (waigi) = komtn (um zu sehen); taisa = gehe vor ! tabu = komm mit!. Die verkürzten Formen der beiden ersteren stehen , wenn kein Verbum folgt, mit einem Adverbium zusammen, z. B. ae ba d a' é = komm hier her. Die beiden letztern können auch noch das Pronomen bei sich haben, z. B. taisa i t a = (etwa) gehe vor, wir geken, lass uns geken. Anmerkung: Mit ae wird im südlichen Dialecte gewöhnlich das Pronomen und zwar in der veranderten Form gebraucht: ae ndra'ugö! = gehe ! komm ! m i' a e mi! gehet! Höflicher: m i' a e w a a e mi! so gehet denn ntin ! Auch: taizataiza und ofönafönai ndra'ugö! föna'5 g ö! = gehe vor ! tae i t a! geken wir ! taezumofu! geken wir, urn zu fragen! aine ga! ae ndra'ugö ga! tae i t a! = geken wir ! III. Gapitel. Sonstige Formen der Verba. Eine eigentliche bestimmte Flection besteht nicht; die Person wird bezeichnet durch Pra- und Suffixe, oder durch das dem Infinitiv beigesetzte Pronomen personale, und das Tempus, soweit es überhaupt bezeichnet wird, durch Adverbia. Die Personal-Prafixe sind: Die Personal-Suffixe sind: 1. Person singularis: . . u. 1. Person singularis: . do. 2. » » o. 2. » > .o. 3. » » i. 3. » » . fehlt, dafür einfach Pron. person. 1. Person pluralis (exclu- 1. Person pluralis (exclusive): ma. sive): ga. » » (inclu- > » »(inclus.) fehlt, sive): ta. dafür Pron. person. 2. > » m i. 2. » fehlt, dafür Pron. person. 3. » » . . la. 3. » fehlt, » » » Suffixe giebt es also nicht einmal für alle Personen, sondern nur für die erste und zweite singularis und für die erste pluralis (exclusive). Kommt ein Personal-Prafix zur Anwendung, so fallt gewöhnlich das Verbal-Prafix mo oder ma weg, bei einer Anzahl Yerbalformen jedoch auch nur der erste Laut desselben (m). Das zweite Prafix bei den Verbis causativis bleibt als fa (fo, f e). Die zwischen dem Prafix und dem Stamme eingeschobenen Consonanten (ng, 1 u. s. w.) fallen meistens auch weg, etwa eingeschobene Vocale dagegen werden oft beibehalten; da aber letztere nur bei wenigen Verben vorkommen, so steht das Personal-Prafix gewöhnlich vor dem reinen Stamme. Ist nach dem Verbal-Prafix der Anfangslaut des Stammes verandert worden, so tritt bei Anwendung des Personal-Prafixes gewöhnlich der reine Stamm wieder auf. (Siehe übrigens hierüber die Einleitung). Beispiele: Mamazöchi wird ufazochi, mangohoë uhoë, molohe u'ohe, mondruchu uduchu, oder auch uruchu, mamati ufati, mangoawogo u'oawögö, mangotomosi u'otomosi. Bei dem letztem bleibt also auch ein Consonant stehen , weil vor demselben schon ein Vocal eingeschoben war. Nur der erste Laut fallt weg: u'anoisi, u'anofu'5. Wenigstens fehlt hier nur der erste Laut von den ursprünglichen Verben manoi = klettern u. manofu = fragen, indessen scheint es, dass die Formen mit dem Suffix nach Abwerfung dieses ersten Lautes noch wieder ein besonderes Prafix erhalten müssen u. zwar vielleicht «mu», also m u'anoisi ±= beklettern, besteigen. Doch ist dies schwer auszumachen, da man nicht sicher sagen kaun, dass die Form überhaupt gebraucht würde. Wohl sagt man: Moido mu'anoisi, aber das kann Supinum sein u. ist dies sogar wahrscheinlich ausschliesslich. Schwierig ist bei Ubersetzungen nur von diesen Verben ein nomen agentis u. ein nomen actionis zu bilden; für ersteres kann man indessen wohl ohne Bedenken si anoisi setzen u. für das letztere setze ich vorlaufig fe'anoisi, entsprechend dem Prafix «mu», ob einwandfrei, weiss ich noch nicht. Von den N i a s s e r n hört man das nomen actionis hier kaum. Die Suffixe werden ohne weitere Veranderung des Verbs an das Ende desselben angehangt. Beispiel mit Prafix: m o 1 o h e — bringen. 1. Person singularis: u'ohe = ich bringe. 3. du bringst. i'o h e = er bringt. 1. Person pluralis (exclusive): m a' o h e = wir bringen. n Person pluralis (inclusive): t a' o h e = wir bringen. 2. Person pluralis: mi'ohe = ihr bringt. 3. » » la'ohe = sie bringen. Beispiel mit Suffix: mofocho = krank sein. 1. Person singul. mofochodo = ich bin krank. 2. » » mofocho'o = du bist krauk. 3. » » mofochö ia = er ist krank. 1. Person pluralis (exclusive): mofochoga = wir sind krank. » Person pluralis (inclusive): mofocho ita = wir sind krank. 2. Person pluralis: mofocho a m ï — ihr seid krank. 3. Person pluralis: mofocho i r a = sie sind krank. 1 1 Diese Suffixe können auch bei transit. Verben zur Anwendung kommen z. B. managoedo = ich ntihe, managoe'ö = du nahst u. s. w. Beispiel mit Pronomen: managu ndra'o = ich nahe. managu ndra'ugö = du ndkest. managuia = er naht. managu ndra'aga = wir naken (exclusive). managu ita = » » (inclusive). managuamï = ilir naht. m a n a g u i r a = sie naken. Die Formen mit Prafixen müssen stets ein Object haben, wenigstens in Gedanken, wogegen diese letztere Form, mit Pronomen, gebraucht wird, um die Tatigkeit im allgemeinen zu bezeichnen, ohne Rücksicht auf das Object. (Vergl. hierzu Syntax, II. Cap. 4. a.). Andere Formen des Verbs sind: Active. Infinitiv prasentis: m o 1 o h e = bringen. » perfecti : no m o 1 o h e = gebracht haben. » futuri : molohe (dania) = bringen werden. Particip. prasentis: so 1 oh e = bringende (also eigentlich per- sönliches Substantiv, nomen agentis). » perfecti : si no molohe — der gebracht hat. > futuri : solohe (dania) = der bringen wird. Supinum : mu'ohe = um zu bringen. oder auch der blosse Stamm mit erweichtem Anfangslaut: moido w a i g i — ich gehe, um zu se hen. Imperativ singularis: ohe — bringe. » pluralis : mi'ohe bringet. Jussiv singularis : jamu'ohe = er móge bringen. oder :ja'i'ohe =» » » » pluralis : n dra mu'ohe = sie mógen bringen, oder :jala'ohe = » » » Cohortativ singularis: da'u'ohe — ich will (es) bringen. » pluralis : dam a' oh e = wir wollen bringen (exclusive). > » : data'ohe = » » » (inclusive). » : d a 1 a' o h e = ich will (veranlassen), dass man bringe. 1 1 In der Poesie kommen auch noch folgende Formen und Stellungen vor: da i u'ohe, da wa u'ohe u. da zui u'ohe. Passive. Infinitiv. prasentis: te'ohe gebracht werden. 1 > perfecti : no mu'ohe, oder no te'ohe = gebracht worden sein. In der Negation auch z. B. lo wake = nicht gebraucht worden sein, statt m u f a k e. Infinitiv. futuri : te'ohe (dan ia) = werden gebracht werden. Particip. prasentis: n i'oh e = gebracht werdend. » perfecti : ni'ohe, oder si no mu'ohe, oder si no te'ohe — gebracht. » futuri : ni'ohe (dania) = zu bringen, einer der gebracht werden muss. Jussiv : j a t e' o h e = es móge gebracht werden. In der Negation fallt das Adverbium «no» beim Perfectum weg. Im Infinitiv activi steht für: «no IS molohe» «lo ni'ohe» (=gu) und im Infinitiv passivi für: «no lo mu'ohe» einfach «lo mu'ohe»; im Particip. activi für: si no lo molohe» «si lo molohe» und im Particip. passivi für:v«si no lo mu'ohe» «si lo mu'ohe». Das Particip. prasentis activi wird in der Negation statt «lo sol ohe» (welches heissen würde «est ist kein bringender da») si lo molohe = der nicht bringende; ebenso in Futurum. Die Jussiv- und Cohortativ-Formen werden, soweit es dem Sinne nach tunlich ist, auch von den Verbis intransitivis gebildet (und erstere sogar von Adjectiven: Ja abe'e ndra'o, oder jagu'abe'e. 2 [Diese letztere Form hangt wohl mit den im Süden für das Futurum bestehenden Formen zusammen, wie denn auch für den Cohortativ noch eine ahnliche Form besteht: «dagumöi» = ich will gehen\; ja ahowu ndra'ugo = gesegnet seist du!) z. B. ja moi (i a) = er móge ge hen; n d r a m ö i — sie mógen ge hen; damoido = ich will gehen. (Ueber die hiervon abweichenden Formen siehe Einleitung III. 2, k). Der Jussiv ist also auch für die erste und zweite Person anwendbar. Die Cohortativ-Partikel (resp. Prafix) «da» wird auch selbststandig gebraucht in der Bedeutung von ngieb her!» z. B. «da wato!» = 1 Für den Infinitiv kann auch das Partic. fut. stehen ,z. B. tebai ni'ohe = es kann nicht gebracht werden. 5 Sogar im Passivo steht der Jussiv, z. B. janiboto högö ndra'ugö = moge dir der Kopf zerschlagen werden. gieb mir das Beil her! da c h ö g u = gieb mir. Das Substantivum steht in dieser Verbindung in der veranderten Form. In ahnlicher Weise kann auch die Jussiv-Partikel selbststandig gebraucht werden, z. B. ja sawuju a m i = möget ihr Sclaven sein, oder werden. Bei den intransitiven, sowie bei den transitiven, wenn sie ohne bestimmtes Object, also ganz allgemein gebraucht werden, wird der Imperativ gebildet, indem man nur das «m» des VerbalPrafixes weglasst und im Plural anstelle dessen das PersonalPrafix setzt, z. B. ofanö = gehe weg; mi'o fan 5 — gehet weg; anagu = nahe; mi'anagu = nahet. Es kommen jedoch auch hier Ausnahmcn vor, dass man namlich bei intransitiven, auch wie sonst bei den transitiven, das ganze Verbal-Prafix weglasst, z. B. h e d e = sprich ; d a d a o = setse dieh: (von m u h e d e und mudadao). Bei den intransitiven ohne recht erkennbares Prafix wird der Imperativ, soweit ein selbststandiger besteht, gebildet durch einfache Verwandlung des Anfangslautes m in f, z. B. faoso = stehe auf! foro = schlaf ! (von maoso und möro). Oder aber die ursprüngliche Form bleibt auch im Imperative, wie bei kio, oder es besteht dafür ein besonderer Imperativ wie bei m o i = gehen: a e' e (a e) — gehe. Tempora. Prasens : u'ohe = ich bringe. Perfectum: no (oder h o) u'ohe = ich habe gebracht. Futurum : u'ohe (d a n i a) = ich wirde bringen. Der geringe Unterschied, der unter diesen Temporibus besteht, wird noch keineswegs immer innegehalten z. B. heza Sbe'e ia.? = wo hast du es hingelegt? Noch weniger ist es nötig, dass im Futuro «dania» steht: wie wir auch bereits durch die Einklammerung angedeutet haben. Einige weitere Wörter (Adverbia), die hier noch benützt werden, um die Tempora noch etwas naher anzugeben. sind: M e g e = soeben ; a w e n a = soeben, jetzt, jetzt erst (früher noch nicht); fona und me fona = früher; furi und na furi = spater. No moido mege = ich bin soeben da gewesen u. s. w. Eigentlich verschiedene Modi hat die niassische Sprache nicht. (Das Nahere siehe auch hier in der Syntax.) Anmerkung: Ausser den obengenannten PersonalPrafixen hat der Süden noch besondere für die Bezeichnung des Futuri; diese sind: gu, go, ja, ga, da, gi, ndra. Der Gebrauch dieser Prafixe ist ein ausgedehnter. Sie können bei allen verbaliter gebrauchten Wörtern venvendet werden, sowohl bei Verbis activis, als auch bei Verbis passivis und neutris, z. B. g u h u m u t a ja — ich wcrde ihn schlagen; g5mofanö = (/K wirst weggehen; jatesondra = es wird ge funden werden u. s. w. Gewöhnlich werden bei einfachen Verbis activis diese Personal-Prafixe zur Bildung des Futuri vor das Supinum gesetzt.'(Ueber die Bildung desselben siehe Einleitung III. 1. B. f und 2. B. g). Der reine Verbalstamm von den \ erb. activis wird zur Bildung des Futuri nicht verwandt, wohl aber auch deren Infinitiv, wenn die Tatigkeit mehr im allgemeinen ausgedrückt wird. Beispiel mit Personal-Prafixen im Futuro vor der Supinform: gutumagu (ja) = ich werde es naken. götumagu » —" dn wirst es niihen. jatumagu » — er wird es niihen. gatumagu » = wir werden es niihen (exclus.) datumagu » = wir » > » (inclus.) gitumagu » = ihr werdet es nahen. ndratumagu » —sie werden er niihen. Beispiel mit Personal-Prafixen im Futuro vor dem Infinitiv activi: gumanagu = ich werde niihen. gomanagu = du wirst » jamanagu —er wird » gamanagu = wir werden » (exclus. damanagu = » » » (inclus.) g i m a n a g u = ihr werdet > ndramanagu = sie werden » Imperativ singul.: götumagu. gomanagu. plural.: gitumagu. gimanagu. Iussiv singul.: jatumagu. jamanagu. » plural.: ndramutagu. ndramanagu. Die iibrigen Verbalformen im siidl. Dialecte. stimmen im wesentl. mit den nördl. überein, aber es ist nicht zu vergessen, was oben über das ursprüngliche Prafix «mu» u. die Bildung des Futuri, resp. des Supini gesagt ist. Id. Capitel. Das Substantivum. Die Substantive sind einzuteilen in : I. Ursprüngliche Substantive. II. Abgeleitete III.' Substantivisch gebrauchte Wörter. I. Ursprüngliche Substantive. Diese Klasse ist die am wenigsten zahlreiche u. die meisten dieser Wörter bezeichnen concrete, greifbare u. sichtbare Dinge, sodann Tier- u. Pflanzennamen u. s. w. Solche sind : Todö = Herz; ho go = Kopf; ahe = Fuss; a t e = Leber; b u = Haar ; d o i — Dom; o h i = Kokospalme ; gowi = Batate; asu = Hund; mao = Katze. Uber Verdoppelungen u. Zusammensetzungen sieh. I. Capitel. II. Abgeleitete Substantive. Die Ableitung geschieht auf sehr verschiedene Weise u. zwar: 1. Durch Prafixe. a. Durch das Prafix fa (fe). Dieses Prafix vvird gesetzt vor Substantiv- und Adjectiv-Stamme, welche letztere zum grossen Theil auch zugleich verbale Bedeutung haben, (d. h. nach unseren Begriffen) oder auch vor eigentliche Verba intransitiva, und bezeichnet eine einfache Eigenschaft, resp. eine einfache Handlung, die in dem Verbum liegt, z. B. f a' a u r i = das Leben, von a u r i = lebui, lebendig sein; f a' a u c h u = die Hit ze, von a u c h u = hciss; fe'amöi — das Gchcti, von m o i — gehen; f e m ö r 3 = das Schlafen, der Schlaf, von m 5 rö = schlafen ; fa'amanaere = das Schrcigsem, der Abhang, von manaere = schrdg sein; fa'ama n o i = das Au f ge hen, von manöi — aufgehen, z. B. vom Brodteige. Hie und da treten fa und fe auch vor Verba intransitiva mit dem Prafix fa, z. B. fa afa anö = das Gefüge; von f a' a n 5 = sic/i an einander fügen; f a' a f ac h i 1 ich i 1 i = die Aehnlichkeit; fefao = das Zusammengehen, von fao = zusammengehen. (Sonst nimmt dieses Verbum auch das Suffix m a an und wird in dieser Form als Adjectiv, resp. Adverb gebraucht: faoma). Ueber das oft eingeschobene «a» siehe Einleitung III. 2. A. k. Anmerkung I. Das zweite «a» nach den Prafixen fa, und f e scheint im südlichen Dialecte oft zu fehlen, oder aber nicht ausgesprochen zu werden. Anmerkung II. Da die Gesetze, nach denen die Bildung der Substantive vor sich geht, auch im südlichen Dialecte dieselben sind wie im nördlichen , so f&llt hier wenig zu sagen und muss in Betreff der einzelnen abweichenden Wörter das Lexikon nachgeschlagen werden. b) Durch das Prafix si. Die Stamme, die dieses Wörtchen (eigentlich Pronomen relativum) annehmen, sind, wenigstens zu einem grossen Teile, ursprünglich Verbal-Stamme. Irre ich nicht, dann hat man hier an ein Infix «in» gedacht, doch ist dies anzunehmen nicht wohl möglicb , schon deshalb, dass statt sinandra tinandra stehen müsste; sodann sprechen die hier zuletzt angeführten Beispiele, die kein «n» haben, dagegen. Eine Eigentümlichkeit ist, dass, wofern in dem betreffenden Verbum der Anfangslaut verandert worden war, derselbe in seiner veranderten Form stehen bleibt, und also nicht, wie sonst in ahnlichen Fallen üblich, der reine Stamm wieder auftritt, z. B. sinandra = & Braut, eigentlich die bezeichnete, auf die man Handgeld gegeben hat; von manandra = bezeichnen , Handgeld geben; s i n e h e = das zugestandene, von manehe = zugestehen; sibaja = der Onkel, (Mutters Bruder), wohl der in naher Berührung mit einem steht, von baja — Wurzelstock, mombambaja = berühren ; s i 1 i w i = Reisvogel; s i 1 i o = eine Pflanze. Diese Wortklasse ist, soweit sie von transit. Verben abstammt, passiv. c) Durch das Prafix he. Die Bedeutung der wenigen Substantive mit diesem Prafix geht dahin, dass das, was sie bezeichnen, dem was mit dem Stammworte bezeichnet war, noch nahe verwandt, gewissermassen gleichwerthig ist, z. B. hedowua = ein towua—massiger Kokosbanni, von towua = junger Kokosbanm; hezaja = taube Nuss, oder «ohne Kern», von zaja, oder zajazaja = etwas, was keinen Werth kat; hezojo = eine braiinc (rötliche) Kokosmnss, von oj o = rot. Die Stamme sind wohl immer Substantive oder Adjective. d) Durch das Prafix ma. Die Grundbedeutung dieses Prafixes lasst sich schwer feststellen. Beispiele: ma'uwu — Enkel, Nachkomme, von uwu = Verwandte von Mutters Seite; Spitse; ma'ae = Name einer Holzart; ma'ufa = Djambu (malaiisch), ein Fruchtbaum; mache 1 o = Bmder, Sekwester; mandriwi = Schlupwespe. e) Durch das Prafix la. Auch bei diesem Prafix ist die Grundbedeutung schwer zu erkennen. Beispiele: laluo = Mittag; lafojo= Taille; lachömi = Glatiz, Herrlichkeit; 1 ahine = Balsamine; lalu'a = Hand- und Fussflaehe, eine Handreite; lasauno— Verschleierung, von sau = Nebel (hier also zugleich auch ein Suffix); lahumogo — Sehwein , von m uhogo = roe hein ; lamanua =: Maidzmirfsgrille, von manua = wühlen, also auch ein volles Verbum mit Verbal-Prafix. f.) Durch das Prafix ta. Die Bedeutung wie unter e.) Beisp.: talaho = Frosek; mo1 a h o i = Holz u. Gestrüpp abhauen, um ein Aekerfeld zu machen (vielleicht weil sich dabei viele Frösche zeigen; takera =: & Linke; t a' a w a = eine Kürbisflasche; t a n d r a j a = Kissen , von d a j a, d a j a d a j a = Unterlage; wohl ursprünglich von man a j a (t a j a) = auf den Handen halten, tragen. g.) Durch das Prafix na. Bedeutung wie unter e.) Beisp.: n a g o 1 e = Fleisch , (Stamm ungebrauchl.); na'ilo = Begrabnissrnahl; nandrulo = eine Palmenart; nazalöu = eine Holzart. h.) Durch das Prafix ba. Bedeutung wie unter e.) Beisp.: balugu = ein Titel; baluse — Schild; baruzo = eine Holzart, Fruchtbaum. i.) Durch das Prafix ga. Dieses Prafix drückt eine Verbrüderuug aus, gasofi = Schnapsbruder (der mit einem anderen Schnaps trinkt, mehr od. weniger mit der Absicht der Verbriiderung dadurch); gaduria = einer der mit einem andern Durian isst; g a b a 1 o = der die Sekwester von jemandes Frau zur Fran hat. -k.) Durch das Prafix ha. Bedeutung nicht ersichtlich. Beisp.: harita = Bohne) ham b a w a = ein Fruchtbaum ; h a k e k e = eine Krebsart. 1.) Durch das Prafix ka. Bedeutung wie unter k.) Beispiel kabera = die Linke; kawono = Fussknóchel, k a 1 u ë = Lener zeug (Stahl u. Stein). Besonders haufig findet sich «ka» bei Personennamen, z. B. Kanasu (as u = Hund) ; Kamao (mao = Katze)\ Kabene (bene = Knospé) ; Kahaogo (von dem Verbum mangehaogo = reinigen); Kadaro (ataro = scharf) u. viele andere. m.) Durch das Prafix be (bo). Bedeutung wie unter k.). Beisp.: belewa = «'w Messerart\ bewewo = IVeberei (passiv) ; bolua = eigenartige Flecken auf den Handen. n.) Durch das Prafix bi. Bedeutung wie unter k.). Beispiel: b i n a 1 u = Mahl, Festmahl\ b i d 5 j o = auf einem Auge blind; b i d aj a = eine Holzsorte. o.) Durc.h die Prafixe a, e, o. Bedeutung wie unter k.). Beisp. anuhi = Topfunter satz (Stein auf der Herdstelle) ; e w a 1 i = Dorfstrasse; e m a 1 i — Kopfschneller, Todfeind; o 1 o s o = gewebte Matte; o 1 a 1 u = eine Holzsorte. Mit diesen Prafixen (a. e. o.) hat es eine etwas eigentümliche Bewandniss. Eigentlich dienen sie zur Biidung von Adjectiven, aber eine ganze Reihe Wörter mit denselben sind auch regel-- 4 rechte Substantive, die man schwerlich adjectivisch fassen kann. 1 2. Durch Suffixe Die Stamme, denen die Suffixe angehangt werden, sind auch sehr verschiedener Art. Es sind Adjectiv- und Verbal-Stamme, ja selbst solche Wörter, die schon an sich Substantive sind, können noch wieder Suffixe annehmen. Werden durch die Suffixe w a, la, t a und s a Substantive von Verben gebildet, so geschieht dies meistens so, dass der Anfangslaut des Verbal-Prafixes weggelassen wird, wie unten ersichtlich, doch giebt es auch hier schon Ausnahmen, z. B. oroisa, von mangoroi'o. Bei den andern Suffixen fallt dagegen meistens das Prafix ma ganz weg. (Ueber den Wegfall der Verbal-Prafixe bei der Bildung der Substantive siehe Einleitung III. 2. B. e). Im einzelnen geschieht die Ableitung wie folgt: a) Durch das Suffix wa. Die eigenthümliche Grundbedeutung der Substantive mit diesem Suffix ist, dass die Handlung, die ihnen zu Grunde liegt und die durch das Verbum, von dem sie abgeleitet sind (falls der Stamm ein Verbum war), ausgedrückt wurde, noch gegenw&rtig stattfindet, z. B. amadoniwa — die Strcitsachc, das, woruui man sich streitet, worum gestritten wird, von mamadoni = hm- und herzielien, sich um etwas streiten: owoliwa = Kaufgut; das, was zu kaufen ist, was feil geboten wird, von m ow51 i = kaufen ; olombasewa — Ruheplatz, vonmolombase = ruhen ; ondraliwa = Wetzstein , von mon dra 1 i = wetzen. Eine Ausnahme in Bezug auf die Form macht fehalowa = Wildpret, eigentlich das Geholte, das Erjagte, von m u h a 15 = 1 Scheinbar giebt es auch noch eine Ableitung durch ein Infix „in , aber man darf diese Sache doch wohl nicht so bezeichnen, da finölö wohl kaum etwas anderes ist als nifölö (Particip. passiv. mamölö (ufólö) mit Umstellung der Laute); so auch finali (nifali) u. hinölu (nihölu), am besten verdeutlicht an inötö (ni'ötö), wo also von einer Einfügung keine Rede ist. Ich erlaube mir zu fragen, ob nach dieser Analogie nicht auch die Formen im Battakischen mit „Infix um" z. B. bei Meerwaldt „Handleiding u. s. w." Seit. 23 ff. zu modificieren sein mochten, wie ich im Niass. das „um" auch nicht " tür Infix halten kann. Sieli. I. Cap. 2. holen. Hier ist also nicht der Anfangslaut weggefallen, sondern das Suffix ist an die Form des activen Substantivs gehangt. Sonst ist aber ein von diesem Verbum gebildetes actives Substantiv in dem nördlichen Dialecte nicht gebrauchlich, sondern man nimmt dafür das von dem analogen Verbum mangai (fangai). (Im südlichen Dialecte hat man freilich auch fehalo). Ferner haben z. B. noch das Suffix wa: Atulowa= das Rechte, das Rechtmdssige, von a t u 1 o = recht, richtig, gerecht (also Adjectiv-Stamm) ; asulewa dodo = Missstimmung (des Herzens) , von a s u 1 e = qnerliegen ; arorowa = Aufenthalt, von aroro = sich auf halten (mit etwas). b) Durch die Suffixe la, sa, ta, a und o. Bei diesen 5 Suffixen liegt die durch das Grundverbum, (sofern der Stamm ein Verbal-Stamm ist) ausgedrückte Handlung im allgemeinen in der Vergangenheit, z. B. amabu'ula 1 i — die Verheissung, das Versprochene, von mamabu'u li versprechen; das Wort verknoten (b u' u = Knoteri) ; ama tela = Leichnam, Aas, von mate = sterben', abotola oder amot o 1 a = Scherbe , von aboto, oder mamoto = zerbrechen ; a m o n i t a = das Geheiligte, von m a m o n i [' o] = heiligen; oroisa -=Auftrag, von mangoroi'o; tandrosa — die Unterlage, auf der man z. B. etwas zerhackt oder zerschneidet; ahu1 u a — das Wildpret, das Erjagte, von a h u 1 u = etwas erjageu; a r i r ia = Grieben , die üb er bleiben beim Ausbraten des Bettes, von a r i r i = zusammenschrumpfen; moriri (teriri) = ausbraten (transitiv); owuloa = Versammlung, von owulo = versammelt sein, sich versammeln. Der bei den Adjectiven vorgesetzte Vocal kann hier wieder wegfallen, z. B. bou'a = «« faides Ei (obou — faid, verfaidt), dagegen bezeichnet oboula im allgemeinen faule Stoffe; atajao = das Verlorene, Gestohlene, von taja, oder ataja = verloren geiten; amet a' u ö = Schreckniss; das, wodurch Furcht eingeflösst wird, von mameta'u (tefeta'u) = bange machen. c) Durch die Suffixe fo, lo, so und tö. Lag die, durch die Verbal-Stamme, denen die eben unter a und b genannten Suffixe angehangt werden, ausgedrückte Handlung in der Gegenwart oder Vergangenheit, so liegt diesejbe bei den Stammen mit fo, lo, so und to noch ganz oder teilweise in der Zukunft, z. B. orifitö— ein Thier (Huhn oder Schweinchen), welches der Priester erhiilt und am Leben Idsst, wenn er bereits ein anderes geschlachtet und geopfert hat, von mangorifi = leben lassen, am Leben er halten ; f o1 o i t o = das Thier , welches man beim Opfern (als Sündenbock) laufen liisst, Von mamoio i (tefoloi) = laufen lassen; fah e u 15 = die Frucht der Zuckerpalme, wenn sie soweit ist, dass sie angeschnitten werden kann, zur Gewinnung des Palmweines, wobei der Stengel erst hin- und her gedreht werden muss, mamaheu (t e f a h e u) = hin- und her bewegen ; s u g i 1 o = einzuforderndes Kapital, von manugi (t e s u g i) = mahnen, einfordern ; bu'alo —: zu bezuhlende Schuld, von mamu a (t eb u 'a) = (Schuld) bezahlen\ tunufo = das Feld, auf dem das abgehackte Gras und Holz soweit trocken ist, dass es angesteckt werden kann, von manunu (tetunu) = anstecken; tegufö —jcmand, der immer fort getadelt werden muss, von manegu (t e t e g u) = tadeln ; u r i f o = das, was man fiittert, von manguri (te'uri) — filttem ; atuatuafo = ein altkluges Kind, von atuatua = klug, altklug; buat5 = der Balken (von bua = Frucht), gleichsam die Frucht, die dem Gebaude aufgesetzt werden muss; owaluso -- cine Heiratusfahige, ein Mddchen, welches geheirathet werden kann, von man go wal u (t e' o w a 1 u) = heirathen (vom Manne) ; bogosö = Mais, deigut ist, um geröstet gegessen zu werden (noch nicht reif), von mamogö (tebogo) = rosten', bojoso — jemand, der an Eingeweidewürmern (bojo) leidet, von dem man gewissermassen voraussetzt, dass er auch ferner daran leiden wird. Manche von diesen Wörtern werden adjectivisch gebraucht, aber nichtsdestovveniger sind sie der Form nach Substantive. Die Suffixe wa, ta, sö, a und sa werden auch noch gebraucht, um von den Verbis intransitivis resp. reflexivis oder reciprocis, die das Prafix fa haben, Substantive zu bilden, denen dann eine mehr oder weniger reflexive Bedeutung zu Grunde liegt, z. B. fabaliwa (lala) = der Sc heideweg , das Sich-trentten der Wege, von fabali = sich trennen; fatlusa = der Hass, von fatïu = gehassig sein, im Plural «sich kassen>; fasöndrata — der Strezt, von fasondra — sich streiten , sich prügeln; fabaliso = das Doppelte des Kapitals, hundertprozentige Zinsen\ faerua (lala) Kreuzweg, von faeru oder aeru — spitz zulaufen. Dass von manchen dieser \\ örter ai^ch durch Prafixe Substantive gebildet werden, ist oben schon angedeutet. d) Durch dass Suffix fa. Die Bedeutung dieses Suffixes geht dahin, dass das, was durch dasselbe bezeichnet wird, gebraucht wird, resp. dazu dient, um die Tatigkeit, oder den Zustand, zuwege zu bringen , der durch das Grundwort ausgedrückt wird, dabei hat das letztere, soweit uns bekannt, stets intransitive Bedeutung, z. B. aurifa = Belebungsmittel, Lebensmittel, von auri — leben angulufa = die alte Haut, die von der Schlange abgestreift wird, wenn dieselbe sic/i hdutct; also die alte Haut war gewissermassen die Voraussetzung des mangulu, des Sichverjüngens der Schlange. e) Durch das Suffix ma. Die VVörter mit ma bezeichnen das, woraufhin das im Grundworte Ausgedrückte seine Richtung nimmt, z. B. tendroma=: der Gcgenstand, an den man et-was (anlehnend) anstellt, von manendro'ö (tetendro'o) etwas schrcig gegen etwas ander es anstelleti; dadaoma = Sessel, von mudadao = sich zetsen, sitsen; ao lorna dodo = die Neigung, der Wutiseh, das, wozu, worauf hin, sich das Herz (t ö d o) neigt, von a o 1 o = schrcig stelten, sich neigen. f) Durch das Suffix cha. Cha deutet die Localitat an, wo das geschieht, was das Grundwort aussagt, z. B. atumbucha (luo) der Ort, wo die Sonne au f geht, der Osten, von tumbu = aufgehen, awuwucha = das ciusserste Etide des Oceans, ein Abgrund, in den das Wasser kinabstürzt, nach der Vorstellung der Niasser, von awuwu = hinabsinken; ambucha = die Schmiede, von m a m b u = schmieden. Zu den hier genannten Suffixen kommen noch einige andere, die jedoch sehr sparlich sind und von denen deshalb kaum anzugeben sein wird, was die Grundbedeutung von ihnen ist, z. B. ha 1 öw5 = die Arbeit, von muhalö (tehalo) = holen (der Xiasser sagt: uhalo halo w o g u = «ich hole meine Arbeit» statt «ich thue meine Arbeit»); t a n o m o = der Satne, der Setzling, von mananö = pflanzeyi; oloira dodo = Ableiinng, von m o 1 o i = weglaufen, fliehen, oder von mango- 1 o i (dodo) = zerstreut sein; henerö 1 i = Erzvahntes , von mangehene li = crwahncn, und andere mehr. Sammtliche Substantive mit Suffixen haben wohl im Grunde eine passive Bedeutung, wenn dieselbe auch bei manchen vielleicht nicht sogleich erkennbar ist. Am schwierigsten möchte diese Passivitat bei denen mit Adjectiv- und Substantiv-Stammen zu erkennen sein, man findet sie da wohl am ehesten, wenn man auf die allerursprünglichste Bedeutung dieser Stamme zurückgeht, oder wenigstens bis da, wo dieseiben einem Verbum transitivum angehörten, was wenigstens bei manchen der Fall gewesen ist. Die oben angegebene Grundbedeutung der einzelnen Suffixe bezieht sich immer nur auf dass Grosse und Ganze; in jedem einzelnen Falie wird sich der Beweis nicht beibringen lassen, wenigstens nicht bei allen Suffixen. Oft geht die Bedeutung des einen Suffixes in die des andern über, z. B. hat owia ganz die Bedeutung der unter c) genannten Wörter mit den Suffixen fo, IS u. s. w. Da das Feld mit diesem Worte bezeichnet wird, wenn es soweit ist, dass nun die Stoppeln und das kleine Gras abgehakt (m o 1 o w i) werden muss. So ist auch olombasewa = Ruheplats, in der Bedeutung ahnlich den Wörtern mit dem Suffixe c h a, und dergleichen mehr. 3. Durch Veranderung des Verbal-Prafixes. a) Durch Verwandlung des Anfangslautes m in f. Substantive dieser Art haben eine active Bedeutung, nomina actionis) oder aber sie zeigen das Mittel, oder Werkzeug an, wodurch die im Verbum ausgedrückte transitive Handlang vollbracht wird, z. B. fa m a zo c h i = das Machen, von mamazo c h i = macken; fondruchu = das Scheuern, das Reibcn , oder auch das Werkzeug, welches zum Scheuern dient, z. B. ein Brett, auf dem man mit Sand Messer scheuert (beides, Brett und Sand, ist fondruchu), von mondruchu = scheuern, reiben; fan ge fa = die Befreiung, oder das Mittel zur Befreiung, von mangefa'o = befreien, lós en. Wie an diesem letzteren Beispiel ersichtlich, kann das etwa vorhandene Verbal-Suffix bei dieser Bildung auch wegfallen. Eigenthümlich ist fo'omo = Gatte, Gattin, gleichsam das Mittel, um ein Hauswesen [omo = Haus~\ , eine Familie zu bilden, da hier keine 00 transitive Handlung zu Grunde liegt. Das Verbum mo'omo wird in diesem Sinne nicht gebraucht. b) D urc h Vervvan d 1 u n g des m in g. Diese Bildung findet besonders statt bei einigen Oertlichkeitsbestimmungen, z. B. gamaudu (nomo) = das Gegenüber (des Hauses) von mamaudu = (eigentlieh) gegenüber stellen, faudu— gegenübersteken', (daneben auch famaudu, in derselben Bedeutung); gametahö = Gegenüber, das im Atigesichte liegende (nicht wesentlich verschieden von gamaudu), von mametaho = gegenüber, vor die Front, stellen , f e t a h ö = im Angesichte (von etwas liegen) daneben auch fametahö; ganet e = der, die, das Folgende, von m a n e t e — fortgehen, weitergehen (daneben wieder f a n e t e). Anmerkung: Bildungen, wie diese, sind mir im südlichen Dialecte nicht bekannt. So sind nebenstehende Wörter dort nur in ihrer gewöhnlichen Form; famaudu, famataho etc. bekannt. III. Substantivisch gebrauchte Wörter. a) Die von Verben und Adj ec ti ven , durch Vorsetzen des Pronomen relativum si gebildeten Wörter, (nomina agentium) die bei den erstern die Stelle der Participia activa vertreten, z. B. samazochi der Macher, der Machende, Von mamazochi = machen\ (jedoch werden diese Formen nicht so weitgehena Substantive, dass sie auch das Possessiv-Suffix annehmen könnten; man sagt nicht: samununia — sein M'órder, sondern samunu j a' i a = der, der ihn tödtci). sofa n o = der Weggehende, von mofano = weggehen ; si m o r o ~ der Schlafende, der Schlafer, von moro = schlafen; si otarai = der (von etwas) Herkommende, von man go t a r a i = irgendzvo herkommen; si u s u od. s a n g u s u = der Beissende, von mangusu = beis s en; s eb ua = der Grosse, von ebua = gross; salawa = der Hohe, der Fiirst, von alawa = hoch; si s ö c h i = der Gute, der Schóne, von söchi — gut, sehön\ (s e b u a n i a — das Gr'ósste, das Grosse [von mehreren], dagegen f a'eb u an i a = seine Grósse). Ueber die Veranderung des Grundwortes hierbei siehe Einleitung III. 2. B. a—c). Die auf diese Weise von den Adjectiven gebildeten Substantive bezeichnen das objectiv vorliegende , im Gegensatz zu den mit dem Prafix fa gebildeten, die den subjectiven Zustand bezeicb- nen, z. B. si duhu = das Wahre (die objective) Wahrheit, dagegen f a' a d u h u = die (subjective) Wahrheit. b) Das Participium perfecti passivi des Verbs, m i t « n i». Das Participium perfecti passivi hat verschiedene Bedeutungen, und zwar 1) die einfach participiale: Nihalo = ^J Geholte, von muhalo = holen; n i' a = das Gegessene, von manga = essen. 2) kann es den Ort, an dem die in dem Verbum, von dem es stammt, ausgedrückte Handlung stattfindet, bezeichnen, oder auch die Person, auf die dieselbe übergeht, z. ba nikata eu — da, wo Holz geliobelt wurde, von mokata (e u = Holz) — hobeln; niha nibe'egu kefe = der Mann, dem ich Geld gegeben habe. 3) ist dieselbe Form auch zugleich Participium futuri passivi: N i h a 1 o = das zu Holende, das, was geholt werdén soll oder tnuss. c) Auch die Verben, die mit der Vorsilbe te (Prafix des Infinit. passiv.) gebildet werden, können ausnahmsweise substantivisch gebraucht werden, z. B. te'ala= Verlust (sonst te ala — Verlust haben); tefengo = das Aasenbluten (sonst tefen g o = Nasenbluten haben). d) Auch Prapositionen werden substantivisch gebraucht, z. B. fo n a = vor und f u r i = hinter; f o n a g u — mein Vordcrer, mein Vordermann, das, was vor mir ist oder war; f u r i g u = das, was hinter mir, nach mir, spdter als ich, ist oder war. e) Anstelle des Substantivs stehen auch Formen wie fa lo faröi (ia) = (wörtlich) das er nicht untreu wird, für Treue; fa lo fajawa (ia) = dass er sich nicht überhebt, für Demuth; Indessen ist dies doch nur mehr eine Aushülfe bei Verben, von denen sich kein Substantivum bilden lasst, oder von denen ein solches doch seltener gebildet wird. Genus. Das Genus kann im Niassischen nur bezeichnet werden, wo es wirklich vorhanden ist, bei Menschen, Tieren und Gewachsen, wiewohl dies auch da nicht immer geschieht. Es wird bezeichnet durch Hinzusetzen der Adjective matua = mdnnlich und alawe = weiblich. Mann und Frau im allgemeinen heisst i ra m a t u a und ira alawe. Eigentlich ist dieses ira die 3. Person pluralis des Pronomen personale, es wird aber hier, wie auch noch in andern Verbindungen , für den Singular gebraucht, wenn auch der Plural dabei mehr oder weniger in Gedanken liegt. Bei Kindern sagt man ono matua und ono a 1 awe = Kriabe und Madchen, ebenso nennt man bei Gewachsen den Namen und setzt einfach matua und alawe dazu. Bei Thieren schiebt man das Relativum si ein, z. B. asu si matua = ein mannlicher Hund. Etwas verachtlicher Weise wird, «si» hie und da auch bei Menschen, resp. Kindern gebraucht. Eine Anzahl von Wörtern sind ein für allemal Masculina, resp. Feminina, z. B. la'imba'imba — Eber\ sigel o = .&« oder Kuh; s i 1 a t a o = Hahn; s i f a g e 1 o oder f a' e 1 o = Henne; s i h e n e = junges weibliches Thier. Anmerkung: lm südlichen Dialecte wird auch ohne verachtlich zu reden bei Menschen, besonders Kindern, s i matoea und si alawe gebraucht, und nicht blos ira matua und ira alawe, resp. ono matua und ono alawe. Bei einigermassen erwachsenen Kinderen und jungen Leuten wird (auch im Singular) iraono matua und iraono alawe gesagt. Numerus. . Will man den Singular bestimmt ausdrücken, so muss man ein Zahlwort gebrauchen, z. B. sambua nomo=em Hans, da omo ebensogut «Hauser» bezeichnen kann als «ein Haus». (Naheres siehe in der Syntax, II. Cap. 7). Casus. Eine eigentliche Declination besteht nicht. Das Substantiv behalt in allen Fallen dieselbe Endung. Die Veranderungen, die vorgenommen werden, bestehen darin, dass man in einigen Fallen, und zwar vorzugsweise in der Dativ-Verbindung, das Wörtchen chö (malaiisch sama), oder bei einigen Wörtern ba, was dasselbe sagt, (in den meisten Fallen aber in Plural bezeichnet) vor das Substantivum setzt, und dass in manchen Verbindungen, vorzugsweise in der eigentlichen Accusativ- und Genitiv-Verbindung die veranderte Form angewandt wird , z. B. omo 11 a m a g u = das Haus meines Vaters; b e' e chn namagu d a' é = gieb dies meinem Vater; kaoni namagu = rufe meinem Vater; be'e ba niha andr o. da'é = gieb dies jenen Leuten', (Naheres siehe auch hier Syntax, II. Cap.). Suffixe. Die Suffixe, die beim Substantivum noch in Anwendung kommen, ausser denen, die zu ihrer eigenen Bildung dienen, haben die Bedeutung des Pronomen possessivum und heissen: 1. Person singularis . . 2. » > 3. » » • 1. Person pluralis , (excl. des Angeredeten) (incl. » » ) 2. Person pluralis. 3. » > omo o m o g u o mou o m o m o o m o n i a gu = mem. u oder m o = dein. n i a — sein , ihr, sein. m a = unser. da = unser. m i — euer. ra = ihr. Beispiel das Haus. tnein Haus. : dein Haus. : » T> : sein Haus. o m o m a = unser Haus (exclus.) omoda = » » (inclus.) omomi = euer Haus. o m o r a = ihr Haus. d. Gapitel Das JJdjectioum. Die Adjective zerfallen in: I. Urspriingliche, II. Abgeleitete und III. Adjectivisch gebrauchte Wörter. I. Ursprüngllche Adjective giebt es nicht sehr viele, solche sind z. B. sochi = schön, gut; du hu — wahr\ bótö = klein, verkümmert. II. Abgeleitet werden die Adjective so, dass man vor den Stamm einfach einen Vocal setzt, z. B. abu = harig, von bu = Haar; abudodö = traurig, es sind Haare im Her zen ; e b o 1 o — breit, von b o 1 o = die Breite; a f u s i = weiss , (Stamm unbekannt). — Manche dieser Bildung haben allerdings nach unseren Begriffen verbale Bedeutung, aber doch muss der Niasser sie wohl mehr adjectivisch auffassen, da sie diese Form haben. Sie dürften denen im Battakschen zu vergleichen sein, die Meerwaldt «Handleiding tot de beoefening der battaksche taal» §. 103, Seit. 72 als Adjective aufführt, obwohl v. d. Tuuk sie nominale Verben genannt habe , namlich solche , die das Befinden in einem Zustande, worin man dem, was das Grundwort ausdrückt, unterworfen ist, daran leidet, resp. damit geplagt ist bezeichnen. Solche sind: afato = zerbrechen; a e t u = abreissen; a c h o m o = Fieber haben u. andere mehr. Setzt man «no» davor, dann bedeuten sie «zerbroeken», «abgerissen». Tritt indessen «no» vor solche von rein adject. Bedeutung, so steht es als Copula: no ebolo = « ist breit. III. Adjectivisch gebrauchte Wörter. a.) Eine Anzahl Wörter wird adjectivisch g eb r a u c h t. die eine vollstandige Substantiv-Form hat, wie dies schon bei den Substantiven angedeutet worden ist, z. B. alifaö = öfo>r (von abgestorbenem Holze) ; bahibahino = pockennarbig-, naminamitö = süsslich] (hier u. unten bei namohoto auch noch «n» vorgesetzt); afuria ■= letzt u. s. w. Die Wörter dieser Art mit dem Suffix t ö zeigen eine Eigenschaft an, die wir etwa mit unserer Nachsilbe «lich» ausdrücken, kdltlieh, siisslich u. s. w. Doch können auch noch welche mit andern Suffixen dieselbe Bedeutung haben, wie o j o ra m ö = r'ótlich. Einige von diesen Wörtern haben Infixe: le, li, lo(?) ra(?) mo(?) z. B. alimbe'etö—héirtlich, von abe'e = hart; elezito = striemig (Stamm ito), olowotuano =jahzornig, Stamm bötu, fabotu = schaumen (vor Wut); namohoto = feucht, von oho = feuchter Zugwind\ amohoea = wohlrieehend, von h u a — Gerueh. Im attributiven Gebrauch nehmen auch diese Wörter das Relativum si vor sich: si naminamitö. So wird auch ono wochoto = kranklich si ono wöchöto, obgleich aus zwei Wörtern bestehend. b.) Das Participium perfecti passivi der Verben, mit dem Prafix «ni» z. B. ono n i h a 1 ö = ein geholtcs Kind (die Brant und Frau bei und kurz nach der Hochzeit); manu nira'u — ein gefangenes Hukn. c.) Das Participium activi der Verben, z. B. niha sanagonagö = ein stehlender Mensch, ein Dieb, von managönag o — stehlen; niha soföchö = ein kranker Mensch, von mofocho = krank sein; niha si fatiu— cin gehdssiger Mensch; asu si fa'usu =«>/ bissigcr Hund, von fatiu = gchassig sein und fa'usu = beisscnd sein, bcissen. Hierher gehort auch mané und manö (si mané und si manö), soweit sie als Verba anzusehen sind: Si manö niha da'ö =:«'« solcher, cin so handelnder, ist jener Mensch. Ferner si a'a — der dltcre und si achi = der jüngere. Indessen haben auch reine Adjective schon im pradikativen Gebrauche das Relativum si, z. B. si matua nasu da'ö = mannlich, ein tnannlicher ist jener Hnnd. So sagt man auch neben duhu niwa'ogu = wahr ist meines Gesagtes, si ndruhu niwa'ogu = wahres ist mein Gesagtes und sawena tumbu nono d a' ö = ein eben geborencs ist das Kind. Bei si si lö jawa — ein Ausbund, übermüthig (von lö jawa = cs giebt nichts darüber hinans) steht das Relativum doppelt, auch schon im pradikativen Gebrauche, daneben aber auch si 1 ö jawa. Diese Adjective, die auch im pradikativen Gebrauche, das Relativum haben, sind ahnlich unsern deutschen Adjectiven, die nur mit dem Artikel auftreten, wie z. B. der «zweite Mann.» d.) Die Numeralia indefinita: Ató r=viele (Menschen) oja = viele, viel; ha ma'ifu = nur (sehr) wenig, ma'ifu für sich allein, gebraucht man nicht adjectivisch. e.) Auch die von den einfachen Adjectiven , durch das Prafix fa gebildeten Substantive werden wieder ihrerseits anstelle des Adjectivs gebraucht, jedoch nur pradikativer Weise und zwar in ihrer veranderten Form. Sie drücken in etvva das aus, was wir durch Hinzufügen des «so» bezeichnen, z. B. wa'abua = w ist so schwer; wa'aröu = cs ist so fern. f.) Ausnahmsweise kann ein Substantivum auch dadurch, dass es einfach das Relativum s i vor sich nimmt, adjectivische Bedeutung bekommen , z. B. si a d u 1 o = eier ahnlich, vonadulo = Ei (bei einer Reissorte gebraucht). g.) Ein Adjectiv kann auch mit dem Substantive zu einem Begriffe verbunden werden, wie z. B. im Deutschen «kopfscheu», «kreuzlahm» u. s. w. z. B. asoso ichu = spitzenreif, von Reis gebraucht, wenn er eine gewisse Reife erlangt hat); abe'e t a n o = har terdi^, hart (vom Boden); atua e u = mit altem (grossem) Holz bewachsen, bewaldet. Einige adjectivische Bezeichnungen werden auf negative Weise ausgedrückt, z. B. lo nucha = nackt, (eigentlich) nicht bekleidet', 15 söchi = nicht sch'ón, nicht gut, hasslich, scklecht', andere durch Verben, wenn auch possitiv, z. B. mowuge'e = grün (eigentlich) die Federn, d. h. die Farbe der Federn eines Papagai (e'e) haben ; m oh o wu = rostig , si'oli sohowu — rostiges Eisen. Manche, die den StofT bezeichnen, aus dem etwas gemacht ist, werden ganz einfach durch das Substantiv ausgedrückt, z. B. kofia bu = eine har ene Kappe (kofia = Kappe, Hut und bu — Haar), eine Haarkappe; ahnlich auch idanö lotu = Wasser, Irübheit, trübes Wasser; vielleicht auch idanö kafu — Wasser, Kalte, kaltes Wasser und sicho hombo = Ameise, Flug, jliegende Ameise. Auch zusammengesetzte Adjective kommen vor, z. B. ami'aisö = süsssauer. Oft werden, wie schon in der Einleitung erwahnt, die Adjective verdoppelt und der Consonant in der Mitte enveicht, wenn eine Erweichung möglich ist; sie erhalten dann eine etwas veranderte Bedeutung. Meistens entsprechen die Adjective dieser Form auch unsern deutschen Adjectiven mit der Endsilbe «lich», z. B. aizoaizö (von a i s ö =: sauer) = sauerlich ; awujuwuju (von awuju = jung) — jugendlich, sart. Andere können wir im Deutschen auch durch «lich» nicht ausdrücken, aedu'aedu (von aetu = brechen , abreissen, von einem Faden) = wiederholt, immer wieder, brechen', wir müssten etwa sagen «brecherlich». Auch selbst der Anfangslaut der 2. Stammsilbe kann noch enveicht werden, z. B. awedowedo — etwas bitter, von afeto = bitter. Auch Substantive können durch solche Verdoppelung adjectivische Bedeutung bekommen, z. B. ono'ono (von ono = Kind) = jung; n i h a n i h a (von n i h a = Mensch) bezeichnet: Menschliches, menschliches Wesen, und ist also gewissermassen adjectivisch, aber doch wieder substantivisch gebraucht. Durch das Adjectiv kann man bestimmterweise den Plural bezeichnen und zwar dadurch, dass man bei denen, die mit einem Vocal beginnen (d. h. soweit es ursprüngliche Adjective sind) diesen Vocal verdoppelt und ein g einschiebt, z. B. manu safusi— das weisse Huhn, manu sagafusi = die wassen Hühner. Die mit einem Consonanten beginnenden erhalten im Plural mo, z. B. sochimanuda'o — das Huhn ist gut, mozochi manu da'5 = die Hühner sind gut; manu si mozochi = die guten Hühner. Jedoch können nicht alle das mo annehmen , z. B. kann man nicht sagen: moduhu von d u h u = wahr. Die unter e.) angeführten können noch eine verlangerte Form annehmen, z. B. wa'agamozöchi = sie sind so sch'ón, daneben aber auch wa'agasöchi. (Wie ersichtlich, wird nach m o der Anfangslaut erweicht). Bei dem Adjectiv agababao — an verschiedenen Stellen , oder in grösserer Ausdehnung, geschwollen sein, von abao = anschwellen, ist z. B. auch die Stammsilbe b a verdoppelt. Comparation. Die Comparation der Adjective ist mangelhaft. Eine Veranderung des Wortes selbst findet nicht statt. (Naheres siehe in der Syntax III. Cap. 6.) BI. Capitel. Das Numerale. 1. Nu merali Diese heissen: Sara = 1. d u a » 2. tolu » 3. ö fa » 4. 1 i m a = 5. o n o » 6. c ard i n al i a. fitu » 7. walu » 8. siwa » 9. f u 1 u >10. felezara » 11. felendrua. . . . » 12. feledolu » 13. feleöfa » 14. felelima » 15. feleönö » 16. felewitu » 17. felewalu .... » 18. feleziwa, oder sa ra ambó dua wulu. » 19. duawulu . . . . » 20. dua wulu a sara . » 21. duawulu arua. . » 22. dua wulu atolu. . » 23. u. s. w. tölungafulu. . . » 30. 5fa wulu . . . . — 40. limawulu. . . . » 50. onöngafulu. . . » 60. fitungafulu. . . » 70. walungafulu . . » 80. siwa wulu. . . . » 90. otu » 100. otu a sara, oder sara tora otu . . . . » 101. otu arua, oder dua tora otu .... » 102. u. s. w. dua ngaotu . . . » 200. tolu ngaotu . . . » 300. 5fa ngaotu . . . » 400. limangaotu. . . » 500. u. s. w. h o n o » 1000 duangahono . . » 2000 tolungahonS . . » 3000 ofa ngahono. . . » 4000 lima ngahono . . » 5000 u. s. w. hono a dua ngaotu a fitu ngafulu a walu =1278 2. Numeralia ordinalia. Si foföna oder sisofona = der erste. f a n e t e (oder g a n e t e) zf f o f o n a, = der zweite. fanetezidua = der dritte. fanetezitölu = der vier te. u. s. w. oder furisiföföna = der zweite. furizidua » der dritte. furizitolu » der vier te. oder: Sambua fönania » der zweite. duafonania » der dritte. tölu fönania » der vierte. öfafonania » der fünfte. u. s. w. oder :Sifoföna » der erste. s i d u a » der zweite. s i t S 1 u » der dritte. u. s. w. Anmerkung: Si föföna = der erstc bezieht sich auf die Zeit und si so fona auf die Reihenfolge. 3. Numeralia distributiva. Duadua = je zwei. tölutölu = je drei u. s. w. mendrumendrua = je zweimal. medömedölu = je dreimal. mendromendröfa = je viermal. u. s. w. oder: dua samuza = zwei auf einmal. oder: dua zamuza= » » » u. s. w. 4. Numeralia partitiva. Matonga = tambai = |, die Half te, die eine Seite (im s. D. tambali). sambua ni'ot5lu = -j. sambua n i'o'ö fa = ,f u. s. w. Diese sind, mit Ausnahme von matonga und tambai, Participia passivi, von den Verbis mangotöloe, mango'ofa u. s. \v. — dreiteilen, viertellen u. s. w. Auch sangotolu u. sango'ofa u. s. w. wird gesagt fur \ u. s. w. Für «in zwei Teile teilen» «bestehen noch die Verben mangatongai (te'atongai) u. mamago talu (tebago dalu). Daneben hat man auch noch die besonderen Ausdrücke sarao =ein Drittel und dua ta = 2Drittel. 5. Numeralia multiplicativa. Dua winaeta = zweifach. tolu winaeta = dreifach u. s. w. Hier wird also einfach das Substantivum f i n a e t a — Schicht, Lage, (aber auch bildlich) dem Numerale beigesetzt. Bei einem Stricke sagt man dua winali u. s. w. (von dem Substantive f i n al i = Strang). 6. Numeralia iterativa. S a m u z a — einmal. mendröfa = viermal. mendrua = zweimal. m e 1 i m a : fünfmal. medölu =■ dreimal. u. s. w. Die Multiplication wird ausgedrückt durch mendrua w a d u a = 2 X 2; mendrua w a t ö 1 u = 2 X 3 u. s. w. «Wieviel mal» heisst ha me uga und «in wie viele Teile soll man es teilen?» ha la'uga? 7. Numeralia indefinita. Diese sind: F e f u = alle, alles: d o z i = alle; a' o i (o i) = alle; o j a — viel, viele; at ó = viele (Menschen); ma'ifu — ein wenig\ lö'S = nichts\ lo = kein\ osa = etwas, einige, einiges; fa samösa, fa sambua u. s. w., etwa einer, etwa eitis u. s. w. Um recht die Gesammtheit (das Ganze), auszudrücken, sagt man ma'afefu = alles\ ma'asambua, ma'asagoro u. s. w. = der, die, das Ganze; ma'adarua, ma'ad o m b u a = alle beide. Diese Wörter können auch durch Verben ausgedrückt werden, z. B. mi'oigo moi = gehet alle; udozigö ira = ich gebe allen. Anmerkung: Folgende Begriffe werden noch auf folgende Weise ausgedrückt: Darua monoro = für zwei Mann zu tragen, zwei Mannslasten; darua mochS = etwas, worauf zwei Personen Besitzrecht haben. 311 Capifel. Das Pronomen. 1. Pronomina personalia. 1. Person singularis: ja'ó und ja'ódo, veranderte Form ndra'ó und ndra'ó do (als Suffix do) — ich. 2. » » ja'ugo, veranderte Form ndra'ugo. (als Suffix o) = du. 3. » » ja'ia, veranderte Form ia (Suffix fehlt). (im südlichen Dialecte j a) = er. 1. Person pluralis: ja'aga, veranderte Form ndra'aga (als (exclus.) Suffix ga) ==: wir. 1. Person pluralis: ja'ita, veranderte Form i t a (Suffix f e h 11) (inclus.) = wir. 2. » » ja'amï, veranderte Form amï (Suffix f e h 11) = ihr. (Im südlichen Dialecte statt amï, mi.) 3. » » ja'ira, veranderte Form ira (Suffix fehlt) = sie. Abweichungen finden auch noch in einem andern Dialecte im Innern der Insel statt, z. B. ja'óto für ja'ódo; ndrao für ndra'ó; ndraugo für n d r a' u g ö , n d r a g a für n d r a' a g a und auch mi für amï. Eine eigentliche Declination findet auch bei den Pronomen nicht statt, nur der Dativ wird auch hier durch das YVörtchen c h S = zu, an, bezeichnet. C h S tritt aber nicht zu dem hier angeführten Pronomen personale, sondern zu dem bei den Substantiven gebrauchlichen Possessiv-Suffix, z. B. ibe'echogu gefe — er giebt mir Geld. Die übrige Veranderung am Pronomen bezieht sich auf die veranderte Form. 2. Pronomina possessiva. Die Pronomina possessiva werden auf zweierlei Weise ausgedrückt, namlich: a) Dadurch, dass man das Wörtchen c h o mit dem Substantiv-Suffix verbindet: 1. Person singularis: chogu — meiti. 2. » » c h S u , oder c h o m o — dein. 3. > > chonia = sein, ihr,sein. 1. » pluralis (exclus.): c h o m a = nnser. 1. » » (inclus.): chöda — » 2. » » choml = ezier. 3. » » chora = ihr. b) Dadurch, dass man die Suffixe einfach an das Substantivum anhangt, wie bereits Cap. IV. gesagt worden ist. o m o g u =- mein Haus. o m o u , oder o m o m o = dein Haus. omonia =. sein Haus u. s. w. In der letztern Form wird das Pronomen possesivum am haufigsten gebraucht. 3. Pronomina demonstrativa. • a) Da'é, da'a und an dr é = dieser, diese. dieses. Da'5 und andr o=jener, jene, jenes. Daneben bestehen auch die Verkürzungen é und 5. b) J a' i a und ja'ia d a' ö = der, die, das; er, sie, es. Anmerkung: lm südlichen Dialecte: ha, ha'a, a- ndra a, and rand ra = dieser, diese, dieses; h o, hö'o, andré, andré é, andrendré = jener, jene, jenes. Ja'ia h o, ja'ia ho'5, andré h e'é ~ der, die, das; er, sie, es. i c) S i m a n é und si m a n o — ein soicker, eine solche, ein solches. (Im südlichen Dialecte; si mana und si r$i a n é). Anmerkung: In einem Dialecte hat man die Gewohnheit, den Pronominibus demonstrativis: da'é, da'a und da'o noch die Partikelchen ne, na und no und zwar verdoppelt beizufügen: da'é ne né, da'a na na und da'5 n o n o, was aber die Bedeutung nicht weiter andert. 4. Pronomina interrogativa. Ha? = wer? welcher, welche, welches? und wessen? Hadia?— was? Ha o ch o und ha ch o? = wessen ? oder eigentlich wem f von wem? u. an wen? (Frage nach dem Besitzer; ob früherer, jetziger od. demnachstiger). Fragt man nach einem Menschen, so wird meistens dem ha? noch n i h a == Mensch, beigefügt, also ha n i h a ? = wer .J welcher Mensch ? Mit h a ? = wessen ? fragt man z. B. ha ono da'é? wessen Kind ist dies? H a d i a ist aus h a und i a (Pronomen personale 3. Person singularis, veranderte Form, mit eingeschobenem «d» , entstanden ha öchö und ha cho aus ha und der Praposition chö, die in der ersteren Form noch ein «o» zwischen sich genommen haben. Anmerkung: lm südlichen Dialecte: ha na ta, ha ta? = welcher, welche, welches? ha dödoi, ha ja? = was .J h a e w é ? = was ? wie ? Fragenden Begriff haben auch noch he moroi? = wohcr stammend? he wisa oder he woisa? = wie beschaffen? ha uga? = wie viele? Bei Menschen bis zur Zehnzahl, ha dauga? und über zehn ha wa'ató = wie viele; «wie viel» dagegen ist ha wa'oja? = was ist die MengeP (Bei Frauen kann man auchfragen: ha uga? und ha wa'oja?); ha wa'ebua = wie ist die Grosse r = wie gross ? 1) lm südlichen Dialecte: hae ga moroi 1 — woher stammend.- hae m a e ? — wie beschaff en r 5. Pronomina relativa. a) S i = welcher, welche, welches .- b)Gofu ha niha=z wer auck immer; gofu ha ocho (oder ha c h o) = wem auch immer, an we7i auch immer, von wem auch immer; gofu h a d i a = was auch immer; g o f u ha = wessen auch immer. % c) Gofu he vvisa = wie bescha ff en auch immer; gofu ha wa'ebua =z wie gross auch immer; gofu ha wa'ató = wie viele auch immer (Menschen); gofu ha wa'oja = wieviel auch immer. Anmerkung: lm südlichen Dialecte neben si auch haufig sa = welcher, welche, welches. Dofu ha na ta = wer auch immer. Dofu ha ocho — wem auch immer. Dofu ha = wessen auch immer. Dofu ha d o d o i = was auch immer. Dofu hae ga iweisa = wie bescha ff en auch immer. Dofu hae mae fa'ebua = wie gross auch immer. Dofu hae mae fa'ató = wie viele auch immer. Dofu hae mae fa'oja —wie viele auch immer, wie viel auch immer. 6. Pronomina indefinita. Als solche könnte man etwa nennen: H a d i a i a = irgend etwas; ha n i h a i a = irgend jemand; tanö bo'ö (= n i a) oder bo'o (= n ia) = der, die, das andere; zamösana =jeder, o i z a r a = je der einzelne, alle\ o s a = etwas, einige, einiges\ fa samösa ira, resp. fasambuaira (Verbum) = eincr, eitie, eines von beiden (oder mehreren); faoma darua ira, resp. ! . in einigen poetischen Stücken finden wir noch den Ausdruck „at a", der mir auch Pronom. interrog, zu sein scheint und den man vielleicht mit „wer anders als" übersetzen könnte, doch ist derselbe zu selten, um darüber mit Grewissheit urteilen zu können. dombua i r a = jeder, jede, jedes von beiden, alle beide. Für «jemand» und «niemand» hat die niassische Sprache kein Wort, man sagt da «niha» = ein Mensch und «lo n i ha» = kein Mensck; «nichts» und «kein» drückt man aus durch lo'S (lo). Anmerkung: lm südlichen Dialecte: ha dödoija — irgend etwas; ha na ta ja = irgend jemand. dlll Gapitel. Das JJdoerbium. Die Adverbia sind mit Rücksicht auf ihre Herkunft in zwei Hauptklassen zu teilen, namlich in 1. ursprüngliche Adverbia und 2. adverbialiter gebrauchte Wörter. I. Ursprüngliche Adverbia. 1. Einfache: ja'e und ha ja'e = hier; ja'é und ija'é = jetzt', sa = dort; u. s. w. 2. Z u sam m en ges e tzt e sind, z. B. tanö sa. — dort\gofu h e z a = wo auch immer. II. Adverbialiter gebrauchte Wörter. 1. Solche Wörter, die zugleich Adverbia und Prapositionen sind. a) Einfache dieser Art, z. B. jawa = o^«, hinauf; tou = unten, hinunter\ föna = vorne, früher; fu ri = hinten, spater; j e f o =: jenseits. b) Solche, die wieder ihrerseits mit Prapositionen, oder anderen Wörtern verbunden werden, z. B. moroi jawa = von oben her; s i j e f o — jenseits; na f o e r i — spater. 2. Substan tive. a) Reine Subs tan tive, z. B. döfi = ein Jahr lang\ ndrobundrohu = so viel als; 1 a 1 u' a = eine Hand breit. b) Substantive mit Prapositionen oder andern Wörtern verblinden, z.B. ba mborota=: anfangs; b a e r o = dranssen, anssen (von «ba» = «auft und 'ero» = "die Aussenseite»); ba ngai — neben (von «ba» = «an» und «ngai» = *die Sez'te»); me ndrofia =zz vor einem Jahre; ero rofi =: jedes Jahr. 3. Verben, resp. Verbalformen. a) Reine Verbalformen, z. B. mangawuli = wieder, nochmals; surück; famano = etwa so; to'ua = von Nahir; i re ge = bis; m o r o i = lieber als (dass) ; ta'i 1 a — wahrscheinlieh; t a b e' e = vermutlieh. b) Verbalformen verbunden mit Pronomen, z. B. i'otarai da'é = von jetzt an: irugi da'é = bis jetzt. 4. Pronomen. a) Reine Pronomen, z.B. andré = /«V?r; andro — dort. b) Pronomen in Verbindung mit Prapositionen, z. B. ba da'é = hier; ba da'ö = dort. 5. Adjective. a) Reine Adjective, z. B. alio = schnell; a r a = lange; a s e s e = oft, haufig. b) Adjective mit andern Wörtern verbunden, z. B. [me] bohou na = neulich; alosu 1 ö['8] = nicht, gar nicht, in absoluter Weise nicht, aefa da'ö — darnach. 6. Anderweitig combinirte Adverbia. Solche sind z. B. noch: Sara wongi lö da'ö = Tags vorher; ha mamö'i hörö wa'ari u. ahou zamö'i = in einem Augenblicke; ha w a i a ? = was hat es auf sich r lass es gut sein, u. s. w. Der Bedeutung nach teilen wir die Adverbia in vier Klassen: 1. Adverbia der Localitat. 2. » » Temporalitat. 3. » » Modalitat und 4. » » Causalitat. 1. Adverbia der Localitat. Auf die Frage he? heza? (s. D. auch hae ga?) und he an d r6? = wo? wohin ? und he moröi? (s. D. hae ga mor ö i ?) = woher ? Ba da'é (s. D. ga und ba ha a) — kier; ba da'a (s. D. ga'o) = kür; ja'e und ha ja'e (s. D. auch ja lo und hae ga) = kier; tano andré (s. D. mafuga) = kier, nach hier zu. ba da'o (s. D. gao~) — dort. tano andro (s. D. gane) = dort, nach dorthin. tano sa (s. D. mafu gao) = dort. gofu heza (s. D. dofu hae g a) =: wo auch immer. fefu gofu heza (s. D. dofu hae ga) = überall. jawa (s. D. lawa) = oben, hinauf. s i j a w a (s. D. 1 a w a) == droben. t o u = unten, hinunter. si tou (s. D. tou) — drunten. fona =: vorne, nach vorne. f u r i = hinten, zurück. b a e r o — aussen , draussen. baulu (s. D. ba dawolo, aber nur ausserhalb der Schlafstube) = draussen, ausserhalb der Schlafstube und am Oberlauf eines Flusses. b a c h a (s. D. b a g a) = inwendigdrinnen. ba dodo b a c h a = im Her zen drin. si bacha (s. D. baga) = drinnen, in der Schlafstube. ba ngai = neben. ba zi tambai (s. D. bazi t a m b a 1 i) = tiebeti. tanö bacha (s. D. mafu baga, baga) = innen, inwendig. jefo und si jefo (s. D. aëfo und s a ë f o) = jeyseits. tano andré (s. D. mafu ga'o) = diesseits. jou (s. D. lou) = nördlich, nach dem Norden hin, nach der Mündung hin (an eitiem Flusse). r a j a = siidlich, nach dem Süden hin, nach der Quelle hin. ba gambölo (s. D. ba gafa o 1 o) = rechts. ba gabera = links. f a t a m b a i = an beiden Seiten. saté = wo auch immer. irege und ndrege (s. D. auch regerege) = bis. Manchen wird, wie schon oben an einigen ersichtlich, noch die Ortspartikel tanö beigesetzt, so z. B. noch: tano bacha = inwendig. tano jawa = u. s. w. Die Richtung wird oft noch durch das Partikelchen «mi», welches unser deutsches «warts» bezeichnet, und welches ebenfalls vorgesetzt wird, ausgedrückt, z. B.: mi tou und mi si tou = nach tinten, hinunterwdrts. misi tou — mehr ins Unterland. mijawa und misi jawa = hinauf, aufwarts; ins Oberland. m i s a = dorthin; in der Umgegend. Auf die Frage woher? wird das als Praposition gebrauchte 2. Adverbia de Auf die Frage ha mega? oder he mega? = wann? (Vergangenheit) (s. D, auch für die Zukunft) und ha wa'ara? = wann (Zukunft) und wie langer (s. D. nur wie lange?) und ha me uga? (s. D. ha mauga) = wie oft iada'é (s. D. mana) = jetzt. i a d a' a = jetzt. ija'é (s. D. ga'ö tajetzt. f5na und me föna= friiher. danla und dadania = gleich, nachher. megê und me megê (s. D. ma'é und me ma,é)=soebeti. megê no und no megê und megê a nó (s. D. me ma'é no und no ma'é) = soeben , von soeben. n o a oder n o (s. D. m o a od. m a) = schon, bereits. no = damals, von datnals; no menewi = von gestern, und dergl. n o i r a i = schon , bereits; h o = id. ma'öcho und ma'öcho andré (s. D. ma'acha, luo andra und ma'acha a.ndr£) = heute. Verbum morói =r von (etwas herkommen) beigefügt, z. R. moroi fona = von vorne; moroi furi = von hinten u. s. w. gofu he moröi (s. D. dofu hae ga moroi) — woher auch immer. Temporalitat. ma'öcho = einen Tag lang. ma'o ma'öch o (s. D. ma'öcho zi ma'Óchö = alle 7age) = den ganzen Tag.. bongi und bongl andré und und bongï dan ia (s. D. boni a [boni a] und boni a andra) — heute Nacht, heute Abend. ba mbongi zibaja andré (s. D. boni a dania) = heute Abend, hente noch. owï und owï dania = hetite Abend, heute Aacht. menewi = gestern. me owl (s. D. auch me mbön i) = vergangene Nacht, gestern Abend, gestern. me owï mané (s. D. me owï menewi ane) = vorgestern Abend, vor gestern. me dua wongi (s. D. menewi ane) — vorgestern. owï mané (s. D. owï gögömi) = morgen Abend. sara wongi — dieganzeNacht. bóngi ma'ochö = Tag und Nacht. tano owi(s. D. mafu owi)= ge ge n Abend; mafi o w ï =: ld. ba zi ma'öcho (s. D. auch ma'ochö) =r bei Tage. ba zi bóngi (s. D. auch bó n i) = des Nachts. m a h e m o 1 u (s. D. g o g o m i) = morgen. mahemolu a = am morgigen Tage. mahemolu mbanoea (s. D. auch mahemolu) — morgen früh. mahemolu mbanua m enewi und mahemolu mbanua me owï, oder me mahemolu mbanua menewi = ge stern Morgen. ba zi dua wongi (s. D. bona sui und ba zi ruawoni) = übermorgen. mahemolu 5 (s. D. mahemolu h ö[' o) =3 des folgenden Tags. d ö f i = ein Jahr lang. mendrua fache =zwei Jahre (lang). me mendrua fache = vor zwei Jahren. me ndröfia (s. D. auch me ndrofi ae und me ndrofi ane = vorletztes Jahr) = vor einem Jahre, voriges Jahr. ba ndrofia (s. D. ba ndrofi a a n d r a) = übers Jahr, nachstes Jahr. ero röfi (s. D. aero röfi) = jedes Jahr. ero ma'öcho (s. D. aero luo und ma'öma'öchö) = jeden Tag, tiiglich. ero bawa (s. D. aero bawa) = jeden Monat. ero (s. D. aero) = jedesmal. s a m u z a = einmal. samuza [zi] m a' o c h ö = einmal tdglich. samuza [z i] s a r a w a w a = einmal monatlich. samuza [zi] dofi r= einmal jahrlich. ha samuza, [ha] ma'öcho = eines Tages. a s e s e = oft, hiinjig. 1 ö a s e s e = selten. u a — erst. ha waraö (s. D. ha \varaö und ha w a r a \v a r a o) = selten. lö aetu ['aetu] (s. D. lö na aetu) —= ohne Ende, immer wieder. a u 1 i (s. D. a h ö t ö) = immer wieder, schon oft. lo tebulö[bulö] = unentwegt. 1 ö d ö h ö = immer wieder, ohne Ende. sa'ae und ae (s. D. ae und w a 'a e) = ferner , .femerhin. irege und iroegi (s. U. auch regerege) = bis. barö ö (s. D. barö h ö['ö]) = unterdessen. [me] bohou na (s. D. barö m b o n i é.) = neulich. a e f a [d a']ö (s. D. a e f a h ö['ö], furi h ö[ o]) = darauf, darnach. me luo da'ö (s. D. me luo h ö' ö) = damals. 5* 3. Adverbia der Modalitat. Auf die Frage he wisa? (s. D. hae ga i w e i s a ?) = wie? s i' a i (s. D. s i b a i) = selir, ungemein, in Wirklichkeit, gründlicli. s i b a i = id. und gcradc, genau, cben , durchaus, mit Gewalt. si'aiko (s. D. sibaigö) = sibai; moroi si'aiko ba d o d 8 = von ganzem Herzen. sibaikö = si'aiko. ê = j a (s. D. noch aw4? = nicht wahr [es ist so?]) lau (s. D. mehr gaja) — ja, es ist gut. lau ua = « ist gut, lass nur, es thut nichts. lö'o (s. D. auch lo'o na, 15 n a) = nein. 15 (s. D. lona,nani,na) = nicht. ha warao (s. D. ha warao und h a wara warao)^=eswird doch nicht so sein, kaum. h a d a 5 = es ist ja nicht als ob. d u a n a = zweifelhaft. te (s. D. ta'ila) = vielleiclit. ta'ila (s. D. na ta'ila) = wahrscheinlich. tabe'e = vermutlich. doro und öro =. vermutlich. z u m o i = vermutlich nicht. t a' a s ï := wir wollen selien. aracha (s. D. ondrarai) = beinahe. i b a 1 i = wahrscheinlich. 15 f u 1 i 15 = notwendig, itn- bedingt, unwiderruflich. 0 n a 1 i = beinahe, nahezu. h a (s. D. auch t a) — nur, einzig, allein. ato und hatö = nur noch. te'ai und tebai (s. D. tobai) = unmöglich. t o 1 a = at darf, es kann gesc hellen. acha und al ach a — es kann geschehen. acha lo['o] und al acha l5['ö] (s. D. gaja, na 15 na; gawa- j a) = es kann unterbleiben. a 1 i o = schneü. ara = lange. 15 ara[ra] = schnell. ten ga (s. S. tena und tea- na)= nicht. a 1 u c h 5 = noch nie. t5 (s. D. auch ta) — noch. famanö (s. D. jamanS) = etwa so. ab5lö (s. D. awol5) = zu; abölö auchu=a heiss. 01 (s. D. oi, moi [von ma und o\\) = voll, ganz; oi tarn b u = voll Dreck. b 5 i (s. D. auch b 51 i) = nicht [verbietend]. m a n a [m a n a] sogar. 15 hana und 15 angana (s. D. 15 na anana) = « hat keine Gefahr. ha wa ia? = was hat es auf sich ? lass es gut sein. t o' u a = von Natur, es ist nun einmal so. s a t é = aufs Gerathewohl. a h o r i = ganz, alles. 1 o z i lo (i b e' e) = [er wird es] sicher [geben]. hu 1 o [si mane] (s. D. mae na, si mae[na\)=wie,gleichwie. si mane (s. D. auch si mae) — wie. si mané u. si mano=fo. ha 15 ura = was nicht fiir eine Menge. tora (s. D. auch aefa ba [zi]) — zuviel, mehr als. e z a i = so gross als. moröi = lieber als [dass]. t o b a 1 i s a = also wirkliek. ambo = weniger als. si 1 o' o 1 o' o = wenigstetis. tano tou » tano jawa = höchstens. alosu lo['o] = nicht, itn absolutcn Sinne nicht. si 1 o 1 och a 1 o['o] = nur soebcn, nur mit knapper Noth. na sa = noch. mato = etwa, ungefdhr. 1 o o 1 o h i = schlechterdings, durchaus (vom Wollenden aus). 15'o na'ï (s. D.-lö na gi) = noch nicht einmal. z u i (s. D. s o e i) =: dennoch, auch, wieder. 4. Adverbia c Auf die Frage hana wa? = warum? andro(s.D.andré)= darum. m a n 5 = nur so, von selbst. Mit dem Pronomen relativum verbunden kann ein Adjectiv, resp. Verbum intransi- f a o m a = gleicherweise. mano (s. D. m a n e' o) = nur, ohne weiteres. h i n o = am stdrksten. ndregendrege (s. D. rege- r e g e) nicht mehr als . ndrohundrohu = soviel als. fa = je, je etwa. 15 s a 1 ai und 15 1 a i = es kat nichts zu sagen. a 1 o' o = rund, vollaus. gano = gerade (von der Zahl). g a z i = ungerade. boto duru = einen Finger breit. 1 a 1 u' a = eine Handbreit. samba si'u= einen halben Arm lang. sara ta'io = einen Arm lang. 1 i t o = eine Spanne lang. s a 1 a h e = einen Fussbreit. d 5 f a = ein Klafter lang. s a d a n e = eine Handvoll. sandremo = eine Ftandvoll, (die Hand offen). Eigenthiimlich sind noch für den Süden: ma'5chögö = jedenfalls, in absolutem Sinne, bestimmt nur ;lö na ae ma'öc h 5 g 5 = auf jeden Fall nicht; m a t o = freilich. er Causalitat. tivum noch auf verschiedene Weise gebraucht werden, um averbiale Begriffe auszudrücken, z. B. si ndruhu nononia ndra'o = ich bin in Wahrheit sein Kind', so auch; sa rara ononia — in Wahrheit sein Kind (hier aber mit der reinen Form). no moido, si faendronga chonia = ich bin gegangen, zuglcich mit Hun. Ferner kann ein Adjectiv ihn unreif. noch in folgenden Stellungen ito 1 o auri als Adverb stehen: es ungekaut. 1. steht es voran z. B. alio s o i a = cr kornuit schnell. 1 ö ara t ö mofanodo = ich gehe bald weg. 2. steht es nach: labasi ataha = man erntet cr vcrschluckt Die Comparation der adverbaliter gebrauchten Adjective ist dieselbe, wie bei den eigentlichen Adjectiven , z. B. alio mofano ia, moroi chögu = cr gcht chcr, schnellcr, weg, als ich. Weiteres siehe Syntax, wo sich auch noch eine Anzahl schwieriger Adverbia angegeben findet. IX. Gapitel. Die Praposition. 1. Ursprüngliche Prapositionen giebt es im Niassischen nicht viele, sie sind: B a = an, auf, in, wegen, gegen , zu , nach\ c h o = an, für, widcr, von; f o n a = vor (von Zeit und Ort); fli ri = nach (von der Zeit), hintcr (vom Raum); jawa — iibcr, obcrhalb (s. D. 1 a w a) ; t o u = untcr, nntcrhalb; j e f o = jcnscit (eines Wassers); (s. D. aefo); tana= für, gehorend. In vielen Fallen wird ba mit einem andern Worte verbunden, oder verschmilzt gar mit demselben, z. B. ba de te (s. D. baewawö) = auf (tete — Obcrscitc)-, baro - untcr (arö = Untcrseite), innerhalb\ baro zi sarawawa a n d r e = innerhalb dieses [einen] Monats; b a e r o = ausser, ausserhalb (e r o == Aussctiscite) ; b a u 1 u = draussen (u 1 u = [eigentlich] Obcrlauf eines Flusscs), ausserhalb der Kammer; am Oberlauf\ b a go t a 1 u a = zwischcn (o t a 1 ua = Zwischenrauvi) ; ba n ga i = neben', (ngai die Scitc) ; ba zi tam bai = nebcn ; (s. D. b a z i tam ba 1 i) ; (si t a m b ai — einc Seitè) ; hinter , jenseit, iibcrhinaus; ba gametahö = vor, gegcniibcr, im Angesichte; (g a metaho — das Gegenüber) ; ba gamaudu = gegenübcr, ïibcr (gamaudu = Gegenüber); (hier auch einfach gametahö und gamaudu); moroi ba = von, durch; jawa ba (s. D. lawa ba, doch meist: baewawo) = auf, oben auf\ ahatö ba — ncichst, unweit\ bacha ba (s. D. baga ba und baosi) = innerhalb; ba ch o — was betrifft, in Bezug auf. 2. Einige Prapositionen werden durch Verben ausgedrückt, z. B. f a t u a = wdhreud; f a o = mit, sammt, nebst, f a s u i = um, herum; f a u d u — gegenüber, über; m o r 5 i; = von; f abaja = mit, mitsammt (s. D. auch fawaja); moi = mit, mitsammt. 3. Andere werden durch Substantive ausgedrückt, z. B. boro == wegen (eigentlich : Grund, Ursache); fan gal i = anstatt (eigentlich: Ersatz) ; s a 1 a h i = anstatt (als Vertreter oder Surrogat) ; fa met a h o = vor, im Angesichte, gegenüber (s. D. famataho = fametaho); famaudu = gegenüber, über (in der Richtung nach oben) oder gametahö und gamaudu (diese auch schon oben mit ba verbunden); awo = mit, sammt (eigentlich: Genosse)\ femoi = mit', d a 1 i = gcmdss; ga saga sa = in Abwartung, bis\ f o 1 o m b a s e = in Abwartung, bis zu. Die Praposition «gen» wird durch das Wörtchen «mi» ausgedrückt: Mij ou gen Nor den (eigentlich flussabwarts) ; miraja = gen Südcn (eigentlich flussaufwarts). Indessen kann «mi» nicht vor einem Substantive stehen, wie «gen Asien». (s. D. «mi» unbekannt). «Ohne» «sonder» drückt man aus durch Negation: (Na) 15 = (wenn) nicht, oder auch durch lo, lai = abgesehen von, nicht in Betracht kommend. Mate lo horö == sterbcn ohne Sïinde, ohne Schuld, unschuldig. Auch bei den Prapositionen wird die Ortspartikel tano angewandt, tanojefo oder tano si jefo= jenseit; tano andré = diesseit (letzteres heisst nicht eigentlich «diesseit», sondern mehr «hier», weshalb es auch nicht mit dem Substantiv verbunden werden kann, aber doch wird es gebraucht im Gegensatz zu j e f o). (s. D. tano unbekannt). Die Prapositionen stehen meist einfach mit der veranderten Form, z. B. ba weti = in der Kiste; fona nomo = vor dem Hausc; es sei denn, dass sie mit dem nachfolgenden Worte, wenn dasselbe mit einem Vocal beginnt, verschmelzen, wie baomo — im Hause; baowo = auf dem Schiffe u. s. w. Eine Ausnahme machen aber noch b a (in einigen Fallen), z. B. ba chöu = bei dir; (dagegen mit dem Substantivum, wie soeben angegeben [ba weti]) undtanö (tano chöu) Und fabaja, welches die reine Form nach sich hat, z. B. fabaja uli = mit der Schale, und moroi, z. B. moroi chögu = von mir, oder auch moroi j a' u g ö = vott dir. 1 In dem letzteren Falie ist moroi als Verbum behandelt, welches es ja ursprünglich auch ist. Auch «mi», «gen», welches man übrigens am besten vorne an das nachfolgende YVort anhangt, hat die reine Form nach sich : misi raja. Ferner stehen die Prapositionen vielfach auch substantivisch mit dem Possessiv-Suffix, z. B. fonau=zw dir; jawau = über dir. 1. Coordinirende: Ba = und, aber, also, so, dann, sondern; a = und (bei Numeralen); goi — auch, gleiclifalls; he — ba he (s. D. auch oio — 515) = sowohl — als auch, sei es — sei es; s ó — s ó — bald — bald; ma (s. D. me ma) = oder; na — [ba] na = ob — oder; ma — m a = entweder — oder; sa = aber, denn; wa = denn, ja; sa atö = aber doch, dennoch\ andro (s. D. andré) = dahcr, darum, desshalb\ tobali = folglich [Verbum]. 1 Aehnlich auch noch tefaudu (z. B.) wodurcli auch ein prapositionaler Begriff ausgedrückt wird: [na] tefaudu ja'ugö=(wenn es) für dich (ist). Die Conjunction. 2. Subordinirende: Si mane (s. D. auch si ma€) — wie, sowie; hoelö (s. D. mae) = gleichwie, gleich als ob; hulo si mane (s. D. mae na, si mae na) = gleichwie; tobali = sodass; tobali lö['o] = sodass nicht; fa = dass, damit, aufdass; w a = dass; fa 1 o = dass nicht, damit nicht; fa b o i = dass nicht, damit nicht (verbietend) ; tobali s a — sondern ; a' i n e — sonderti, vielmehr; ena'o (s. D. mea, mea[me] — damit; afu (Substantiv) = damit; me — weil, dass, da, ; me no (s. D. me ma) = da min einmal; me noa sa ato — da ja nun einmal; fatua = wahrend, so lange als; fatua lo['o\ — bevor, elie; irugi und irege (Verben) = bis; na (s. D. na [ma] — wenn; ha megara und ha me gag o = wenn, imfalle dass; na lo['o] (s. D. na 16 na) =; wenn nicht; ato na = ausser wenn, es sei denn dass; [a]sala (s. D. mea ha) = wenn nur, wenn auch, sei es auch; [a]sala lo['S] — wenn nur nicht; he undhewa'ae — obgleich, wenn auch; ere n a = id. Der Niasser kann auch ohne Conjunction ausdrücken, wobei wir eine solche gebrauchen z. B. u'oli bal az o — ich kaufe (es) als Lebensunterhalt. Uber die interrogativen Conjunctionen, wie überhaupt über weiteres siehe Syntax. Ai! = ei! harumani[go] = es ist doch kollossal! (s. D. dafür ndrahundrahu!); a n a = he (auch bei Wiedererinnerung von etwas Vergessenem: ac/t\ ina! u. o ina! u. ho in4! = o Mutter; ai ina! = id.\ o ida! — kollossal! a! = siehst du! ahé! = aha! ah! ha! = /;«; hae! = «/ hand! (s. D. hae Die Interjection. 1. Interjectionen der Verwunderung. we!)=so? ha megago! = wie schnell denn ! ja halocha chou! = dass dich docli! h i z a (s. D. i z ö i!) = siehst dn ! 2. Interjectionen des Schmerzes. Alai = wehe! o wehe! ao'o! u. aokö (s. D. a'o) = au! 3. Interjectionen des Zurufs. Hiza (s. D. izo! i!) — dort! boua (contrah. aus boi u. u a! = halt! hu! (s. D. h 5!) ~ hier! ö\ — da! (beim Darreichen von etwas) he le! (s. D. hö bela! ho sic hoi, hosi! ho sa mi (letzteres etwas anrüchig) = du Frennd! he bo! = du Freundin! eine Frau zur andern) ; d a = gieb her! tae = 1 •. , 1 _ 1_ I 7. 'J > r ƒ _ 7 # i • _ I .7. KUIUIU i/lli . t mógen [es] bringen. Ebenso kann das Perfectum «no u'ohe» geradezu besagen «ich habe [es] bereits gebracht», und ein Perfectum kann auch ohne «no» oder «ho» gebildet werden (siehe die Formenlehre.) Weniger ist dies letztere der Fall bei den intransitiven Verben. Hier wird durch «no» mehr einfach das 6 Perfectum und durch «dania» mehr einfach das Futurum bezeichnet und man wird kaum sagen können, dass hier in den betreffenden Partikeln eine bestimmte adverbiale Bedeutung liege. Viele Verba intransitiva werden im Perfectum also mit «no», geradezu zu Adjectiven, z. B. mate = sterben, no mate = tot (sein); tobal i = sich verandern , no t o b a 1 i = verandert, entartet (sein). Indessen tritt «no» auch oft vor die eigentlichen Adjective, u. sogar vor Substantive, vvo es dann die Copula (ist) bezeichnet: a b u a = schwer, no a b u a = cs ist schwer; n o si'5 1 i namagu = « ist das Messer meines Vaters. In der Xegation wird das Perfectum nur selten auf dem eben angegebenen Wege gebildet, hie und da kommt es freilich vor: ho lo ifondrondrongo 1 ign = er kat nicht auf meine Worte gehort. Wenn man diese Form gebraucht, so ist die Bedeutung eine etwas modificierte, etwa: «nun steht die Sache so, dass er nicht auf meine Worte gehort hat». ' Meistens hat in der Negation das Perfectum eine besondere Form, und zwar für das Verbum activum z. B. 1 o ni'ohegu = es ist ?iichts da, was ich gebracht habe, ich habc nicht (resp. nichts) gebracht. Oder im allgemeinen als Tatigkeit ausgedrückt, ohne Object: lo s a n a g o d o = ich habe nicht gestohlen\ lo si ma n gad o = ich habe nicht gegessen ; wörtlich : «es ist nicht o.der nichts da, wo ich gestohlen habe, resp. es ist nicht, oder nichts da, wo ich gegessen habe.» Wie diese letztere Form ist dieselbe auch beim Verbum neutrum: lo si m o i d o — nicht ist zvo(-hin) ich gegangen bin, ich bin nicht gegangen. Das Imperfectum wird durch das Prasens ausgedrückt und das Plusquamperfectum durch das Perfectum, nur kann man dies in etwa noch naher bezeichnen durch «sa'ae», welches auch «schon», «bereits», «ferner» bedeutet: noa sa'ae uwa'ö chonia = ich hatte ihm gesagt. Ein Futurum exactum lasst sich überhaupt nicht bilden. 2. Die Modi. Auch mit den Mo dis ist es im Niassischen mangelhaft bestellt. Die Form des Verbs ist und bleibt dieselbe. Der Conjunctiv lasst sich in etwa durch den Jussiv mit ausdrücken, z. B. wa'o chonia, jamoi mijawa — sage ihm, dass er heraufkomme. Indessen gilt dies natürlich nur für diejenigen Personen, für die der Jussiv besteht. Der Optativ wird umschrieben mit Hülfe der Partikel «en a'ö» = «aufdass» , «damit», «wcnn doch», haufig noch mit «na» (ena'o na)=«zw«w» verbunden , z. B. ena'o na mörö ia = m'óchtc er doch schlafen, wcnn er doch schliefe! Dieselbe Partikel dient auch zur Bildung einer Art von Conditionalis (hier aber auch m ena'o, im Prateritum), z. B. manendredo mena'o = ich hcitte angcstossen, ich würde angestossen habcn. Die causa, warum es nun nicht dazu kommt, oder die conditio, unter der es dazu gekommen ware, wird dann oft gar nicht einmal ausgesprochen. Die Partikel steht hier dem Verbo nach, wogegen sie im Optativ voransteht. Das Supinum steht in folgenden Verbindungen: Moido mufaigi, od. moido wa i g i ™ ich gchc um zu sehen; lafuli m u r i n o — man wieder holt (es) zu kochen , man kocht es noch einmal. Eigenthümlich ist die Stellung in: lo mutaha mu'erai = es is nicht auszuhalten sie zu z 'dhlen, man kann sic nicht zahleti, wo die erstere Form indessen doch wohl als Infinitiv passivi angesehen werden muss, der ja dem Supino gleich ist. 3. Imperativ, Jussiv und Cohortativ. a) Der Imperativ bezeichnet meistens, wie im Deutschen , den eigentlichen Befehl, z. B. halo! — hole [es], nimm an! mi'ewa [ia] = hauet [ihn] ab! Er kann aber auch in gewissem Sinne einen Wunsch bezeichnen, oder ein Zugeben, wie im Deutschen «so thut es denn», z. B. ba lau, ba mi'ewa = so sei es denn, so hauet ihn ab. In der Negation wird dem Imperativ die Partikel b o i = «ne* vorgesetzt, z. B. b o i h a 1 o = nimm es nicht an', b o i m i' a e' e = gehet nicht. Die doppelte Xegation mit dem Relativ-Pronomen «si» wird gebraucht, wenn man dem Befehle einen besonderen Nachdruck verleihen will, z. B. böi zi lo öwa'ö =■ dass du es aber ja sagst. Das Relativum steht dabei in der veranderten Form (siehe oben beim Pronomen). Vielfach wird dem einfachen Imperativ noch der Imperativ des Verbs manema (tema) vorangestellt. Dieses Verbum bedeutet eigentlich «nehmen», «empfangen , ist aber.ins Deutsche, wenn es noch mit einem andern Verbo zusammengestellt ist, nicht recht übersetzbar, in etwa könnte man es mit «sich daran machen» wiedergeben, z. B. tema ra'u ia! = grei'f ihn! Uebrigens steht dieser Pleonasmus keineswegs nur im Imperativ, sondern z. B. auch utema ura'u = ich griff ihn. 1 b) Der Jussiv drückt imgrunde einen Wunsch aus, es wird dem andern etwas dadurch angewünscht, z. B. jamulu'i = móge es tragen: jago aechu b a o h i = mógest du vom Kokosbaum her tinter f allen. (Ueber die Verkürzung siehe Einleitung III. 2. B.k.) In gewissem Sinne kann der Jussiv aber auch imperativisch gebraucht werden, z. B. j a m 5 i = ^ soll ge/ten \ ndramu'ohe = sic sollen [es] bringen. Ferner kann derselbe noch in folgender Bedeutung stehen: jamubabaja si'aiko ndra'ó, ba ... = er móge tnich nur erst e hun al anrühren, so . . . In der Negation hat der Jussiv, wie der Imperativ die Partikel b o i =«« isst; abolo n a n g i ~ der Wind. ist stark; salawa nama = der Vater ist cin Adeliger; ebua n i b e' e = das Gegebene ist gross (viel); mate zi numana = der Arme stirbt: raofano zohalowo = der Ar beiter geht weg. In allen diesen einfachen Verbindungen steht,wie ersichtlich, das Subject in der veranderten Form, die also kein Nominativ sein kann, sondern als ein casus obliquus aufgefasst werden muss, sei es nun ein Accussativ, oder ein Ablativ,wie ahnliches ja in anderen Sprachen auch vorkommt, etwa: ma'iki nono = lachen , was das Kind betrifft; abolo nangi =; stark, was den \\ ind betrifft. Dasselbe kann aber auch vor dem Pradikate stehen, z. B. ama mofano = der Vater geht weg. In diesem Falie liegt mehr Nachdruck auf dem Subject und es kann nur in der reinen Form stehen. Indessen können im Niassischen nicht alle Wörter substantivisch gebraucht werden, die z. B. im Deutschen so gebraucht werden können, so z. B. nicht alle Adverben, die im Deutschen substantivisch gebraucht werden und nicht die Numeralia indefinita; man kann nicht sagen «das Jetzt entflieht» und «alle gehen» (hier sagt man : dozi i ra moi = «V alle gehen). b) Wird es doppelt ausgedrückt, d. h. wenn das Verbum ein Personal-Prafix hat und die Benennung für das Subject doch folgt, z. B. i b e' e ama = es giebt der Vater, der Vater giebt. In diesem Falie steht das Subjects-Nomen in seiner reinen Form. Auch durch ein blosses Prafix kann das Subject ausgedrückt werden , z. B. itegu ndra'o=«" tadelt mich. In dieser Stellung muss stets ein Object vorhanden sein, wenigstens in Gedanken. (conf. dieses Cap. 3. b.) c) Durch ein Pronomen: z. B. mohalowö ndra'ugo = du arbeitest; mofano ndra'o = ich gehe weg; m e' e i r a = sie weinen. Die Pronomina für die erste und zweite Person singularis und für die erste Person pluralis (exclusive) können auch, als Subject gebraucht, verkürzt werden zu do, ö und ga, in welchen Formen sie dann als Suffixe angehangt werden, z. B. moloido — ich laufe weg; a 1 a u'6 = du fallst\ mangaga = wir essen. Die Pronomina für die übrigen Personen können indessen nicht als Suffixe auftreten, sondern nur in ihrer vollen, wenn auch z. B., nach dieser Analogie veranderten Form (s. Formenlehre). d) Kann das Subject auch unbestimmt bleiben, ahnlich, wie wir es im Deutschen durch «man» oder «einer» ausdriicken und man gebraucht dann dafür entweder die 3. Person pluralis, oder die 1. Person pluralis (incl.), z. B. labe'e = geben , man giebt\ oder oafu i ta = fj friert einen] afocho c h oda = es thut einem weke. e) Kann das Subject auch ganz unausgedrückt bleiben, z. B. t o b a 1 i = es wird so; es kommt dazu ; tobali lo moido = es kommt dazu, dass ich nicht gehe. Am haufigsten ist das der Fall in Antworten auf Fragen, in denen das Subject bezeichnet war: at ulo i a ? = ist es richtig? Antwort: a tu 1 o.= richtig, es ist richtig. Ebenso bleibt bei den Verbis impersonalibus das Subject unausgedrückt, z. B. m o teu = es regnet; moluo = es wird, es ist Tag; aso'a j o u = die Sonne neigt sich (etwas), es ist Mittag vorbei u. s. w. 2. Vom Pr&dikat. Das Pradikat kann sowohl ein Nomen, als auch ein Verbum sein. Eine bestimmte Copula zur Verbindung der beiden Satzteile kennt die niassische Sprache nicht. Nur steht in gewissem Sinne als Copula vielfach das bei Verben zu gleicher Zeit das Perfect anzeigende Adverbium «no», z. B. no abua = « tst schwer. Es bezeichnet hier das vorliegende Factum, da einfach abua auch heissen kann «es wird schwer»; no aechu — es ist verloren (gegangen). So auch vor Substantiven: no si'oli namagu = es ist das Messer meines Vaters.. Im übrigen wird das Pradikat dem Subject einfach beigefügt und zwar steht dasselbe im einfachen Satze gewöhnlich vor dem letzteren, z. B. asoso gae = der Pisang ist reif; gowi go = die Speise ist (besteht aus) gowi (Batate); mame'e nama — der Vater giebt; m o 1 o i ia ■=. er jlieht; mo iga = wir gehen. (Hier, wie ersichtlich, das Subject mit dem Pradikate eng verbunden, d. h. ersteres dem letzteren als Suffix angehangt; s. oben). Da es im Niassischen keinen eigentlichen Plural der Substantive giebt, so kann nach dieser Seite hin von einer Harmonie zwischen dem Subjecte und Pradikate auch nicht eigentlich die Rede sein, wie dies in andern Sprachen der Fall ist. Nur bei den mit einem Vocal beginnenden Adjectiven kann man (wie bereits in der Formenlehre ausgefiihrt) den Plural ausdriicken, indem man den Anfangsvocal verdoppelt und ein «g» einschiebt: egebua (Plural), von ebua (Singular) — gross. Anmerkung: Dass anstelle des Adjectivs auch ein Substantiv als Pradikat stehen kann, wurde bereits angedeutet. Dies ist besonders auch dann der Fall, wenn für den vorliegenden Begriff kein Adjectiv existirt, z. B. kara m b a g o 1 ö n i a = seine IVainde sind von Stein, es hat steinerne Wande. Das Subjects-Nomen kann auch zweimal stehen, z. B. fa'abe'e ga ra wa'abe'enia =■ Harte eines Steines ist seine Harte, es ist so hart wie Stein. 3. Vom Object. Das Object kann wie das Subject sein : a) Ein Substantiv, oder ein substantivisch gebrauchtes Wort, z. B. i'omasi'o nononia ama = ein Vat er liebt sein Kind; u'ir5'5 nisondragu = ich verwahre mein Erworbenes. b) Ein Pronomen, oder ein demselben entsprechendes Suffixum. (Das letztere unverandert, einerlei, ob Subject oder Object), z. B. itegu ndra'o amagu = mein Vater tadelt mich\ i'usudo asu = der Hund beisst mich. Anmerkung: Vielfach hat der Niasser die Neigung, das Object unausgedrückt zu lassen, besonders sobald dasselbe irgend als bekannt vorausgesetzt werden kann. 4. Stellung der Redetheile im Satze. Gewöhnlich steht das Pradikat vor dem Subjecte, welches letztere dann die veranderte Form hat, z. B. abua ga ra = der Stein ist schwer; moloi nasu = der Hund lauft weg. Steht das Adverbium «no», welches man, wie oben gesagt, als Copula ansehen kann, so steht dieses noch vor dem Pradikate: no abua ga ra. Ist das Pradikat ein Verbum und hat der Satz ein Object, so steht gewöhnlich: Verbum, Object, Subject ; doch ist im übrigen die Stellung noch verschieden und zwar : a) Wenn der Infinitiv des Verbs mit dem Nomen steht, wie folgt: mamago ana'a n amagu = es schmiedet Gold mein Vater. Hier steht also das Object in seiner reinen Form und das Subject in der verSnderten. Vielleicht liesse sich das dadurch 7 erkl&ren, dass man Verbum und Object gewissermassen als ein Wort, oder doch als einen Begriff anzusehen hatte, wie wir z. B. im Deutschen sagen «er schrifstellert». 1 b) Wenn das Verbum ein Personal-Prafix hat und das Subject doch genannt, resp. wiederholt wird: ifahao nononia ama = w unterrichtet sein Kind der Vater. Hier das Object in der veranderten Form und das Subject in der reinen Porm. Wird das Subject nur durch das Personal-Prafix des Verbs ausgedrückt, so steht dasselbe natürlich an erster Stelle, ibozi ndra'ó — er schlagt mich. Der Niasser kann indessen jedes beliebige Glied des Satzes an die Spitze stellen, wenn er dasselbe besonders hervorheben will, z. B. das Subject: Toinia [ba] no tetu ria — sein Name ist berühmt, oder eigentl. (mit dem «ba»): was seinen Namen betrifft, so ist er berühmt. Oder das Object: Omögu, [ba] n o i b u' a amagu wieme Schulden hat mein Vater bezahlt. Oder auch so formuliert: Ba gomogu andrö, ba no ibu a amagu = Was meine Schulden betrifft, so hat mein Vater sic bezahlt. Oder das Verbum (Pradicat): Mamu'a ömö n amagu =r mein Vater bezahlt Schulden. III Gapitel. Syntax des Nomen. 1. Verhaltniss des Substantivs zum Adjectiv. Dass die Niassische Sprache keinen Ueberfluss an Adjectiven besitzt, bemerkten wir schon in dem betreffenden Capitel der i Eine Construction (nach Analogie des Malaiisehen u. s. w.) wie „akoe memoekoel andjing", mit Voranstellung des Pronomens, kermt der Niasser in der gewöhnlichen activen u. mitteilenden Kedeweise überhaupt nicht. Sagt er: ja'o mamözi asu, dann heisst das: Ich (im Gegensatz zu einem anderen) schlage einen Hund. Stellt er dagegen bei Anwendung der vollen Verbalform das Subj. nach: mamösi asu ndra'o, dann ist das zu übersetzen wie hier unter a. gesagt. Für die gewöhnliche active u. mitteilende Redeweise bleibt also ausschliesslich die Construction mit dem PersonalPrafix: ubflzi nasu, u. somit muss diesselbe doch notgedrungen aetiv sein. Formenlehre. Die Adjective der Materie z. B. fehlen ganzlich. Das Niassische ersetzt diesen Mangel durch Substantive. Das Substantiv der Eigenschaft steht dem Haupt-Substantive nach und zwar in seiner reinen Form z. B. kofia bu = eine Kappe, Haar, eine har ene Kappe; f i g a e u ~ ein Teller, Holz, ein hölzerner Teller. Auch noch in anderer Weise kann ein adjectivischer Begriff einfach doch ein Substantiv ausgedrückt werden, z. B. dofi ia =: ein Jahr er, er ist einjahrig; oder in derselben Bedeutung dofi wa'ebuania = ein Jahr seine Grósse (sein Alter); salawa ia = er ist ein Adeliger, er ist adelig. Dass auch Wörter mit rein substantivischer Form geradezu als Adjective und auch in der Stellung der reinen Adjective im Satze, gebraucht werden, ist ebenfalls bereits in der Formenlehre erwahnt, z. B. bahibahino = pockennarbig, si bahih i n o = der pockennarbige. Aehnlich wie im Hebraischen ben chajil — ein Tap f er er, sagt man auch im Niassischen: ono wö n u t o = jahzornig (eigentlich «ein Kind des Jahzorns», aber adjectivisch gebraucht); si ono wönutó = der jdhzornige. Anmerkung: Vielfach werden zur Bezeichnung adjectivischer Begriffe auch die Participia, sowohl activi als auch passivi, verwandt, z. B. niha so h a 1 o w o = ein arbeitender Mensch; niha so'ana'a =-ein goldbesitzender Mensch, ein vermögender Mann; ono n i s o u = ein angenomrnenes Kind, ein Adoptivkind. Weitere adjectivische Bezeichnungen siehe in dem betreffenden Capitel der Formenlehre. 2. Verbindung des Substantivs mit dem Adjectiv. a) Das Adjectiv, welches dem Substantiv als Beiwort dient, steht gewöhnlich demselben nach, z. B. noro sabua = fl'?(e schwere Last\ fofo sebua = ein gr oss er Vogel. Wie ersichtlich, nimmt das Adjectiv vor sich das Pronomen relativum «s i», von welchem das «i» haufig abgeworfen wird (siehe Einleitung). Dieses «si» könnte man hier gewissermassen als Artikel betrachten, wie z. B. im Hebraischen hair hag'dolah = die grosse Stadt. Man müsste denn auch hier das Relativum festhalten und für fofo sebua anstatt «ein Vogel, der grosse» sagen: «ein Vogel, welcher gross ist». Sonst steht auch das Pronomen demonstrativuin in gewissem Sinne als Artikel, welcher Artikel sich dann aber auf das Substantivum bezieht, z. B. fofo sebua andrö = der grosse Vogel. In manchen hallen kann aber auch das Adjectivum voran stehen , wo es dann aber selbst substantivisch wird, z. B. sasoso go na = die r'eife Ananas, die reife der Ananas, die reife unter den Ananas. Wieder in andern Wörtern ist die Bedeutung nicht ganz klar ersichtlich, z. B. sebua niha, da dies n&mlich sowohl heissen könnte: «der grosse unter den Menschen», als auch «der grosse als Mensch», der, der gross ist von Person. 1 b) Diese letztere Stellung ist namlich auch haufig, wo das Adjectiv durch ein nachfolgendes Substantiv. bestimmt wird, z. B. si söchi bawa = der, der sckön ist von Angesicht; san au ahe = lang von Beinen, langbeitiig. In diesen hallen steht das bestimmende Substantiv in seiner reinen horm. c) Ueber Adjectiv als Pradikat siehe II. Cap. 2. 3. D i e A p p o s i t i o n. Eine Apposition bildet ein Substantiv, oder ein substantivisch gebrauchtes Wort, welches mit einem andern, welches es naher zu bestimmen hat, im gleichen Casus-Verhaltmss zusammengestellt wird. Eine solche Apposition steht meistens dem HauptSubstantiv nach, z. B. amagu balugu = w«« Va ter, der H'ciuptling; barunia baru luo — seine Jacke, die Tuchjacke; lo nihalögu eu=« ist nichts [da], mem geholtes, Holz, ich kabe kein Holz geholt. Sie kann indessen auch vorstehen, z. B. toröi omönia zageu bawi = es bleibt als seine Schuld ein Sehwein, er bleibt noch ein Schwein schuldig. Das Haupt-Substantiv kann auch durch ein Pronomen, oder blos durch ein Fixum ausgedrückt sein, z. B. moi ndra'aga amagu, oder moiga amagu = wir ge hen, me in Vater, d. h. mein Vater und ich; oder möiga, ira amagu = wir gehen, mein Vater und ich und noch dieser oder jener andere', oder ira amagu ndra'aga = mein Vater und ich und noch dtr oder der sind es [die gehen]. In diesen Fallen steht die Apposition in anderer Form als das durch das Pronomen oder Suffix ausgedrückte Hauptwort. Anders ist es nach den Verben mit 1 Anstatt diesea Genitivs kann namlich überhaupt eine Apposition stehen, z. B. sasoso fache = der reife (namlich) Reis, statt: sasoso wache = der reife des Reises. dem Prafix fa, \vo Hauptwort und Apposition in gleicher Form stehen , z. B. no fadahödahoga n a m a g u = wir haben geloost, mein Vater, d. h. ich und mein Vater. Auch zwei Adjective können so in Apposition zusammen stehen, z. barunia sojo, si bohou = seinc rote Jackc, die neue; seinc neue rote Jacke. 4. Der G e n i t i v. Der Genitiv steht im Niassischen soweit es kein objectiver Genitiv ist, als nomen rectum in der veranderten Form. Die Regel ist, dass ein Genitiv nur einem nomen regens untergeordnet ist. Man kann nicht sagen: nucha ba o nama = & Kleider und die Speise des Vaters, sondern dies muss man ausdrücken durch: nuchanamabaonia — die Kleider des Vaters und seine Speise. Dagegen können auch im Niassischen recht wohl mehrere Genitive aufeinanderfolgen, vvenn der eine vom andern abhangig ist, z. B. angohorita go nama = ^ Rest der Speise des Vaters. Der Genitiv steht nun: a) In allen Besitz- und Zugehörigkeits-Verhaltnissen, z. B. omo nama = das Haus des Vaters; tu'i mbalatu = der Riicken des Messers', fanago 11 asu = das Steklen (Naschen) des Hundes, (als Tatigkeit des letzteren). Hierher gehören auch die Nomina propria mit vorhergegangenen Gattungsnamen, z. B. tanö Wa d a = das Land Padangs, das Padangsehe Land; banua Ndrahana = das Dorf Dahana, die Leute von Dahana. b) Bei Angabe des Mittels oder Instruments, mit dem etwas gethan wird, steht die Benennung des Gegenstandes, an dem diese Tatigkeit ausgeübt wird, im Genitiv, z. B. balatu n d r u' u = das Messer des Grases, das Messer zum Grasschneiden; fondruchu z i' o 1 i = ein Instrument oder Mittel zum Seheuern des Eisens (des Messers). Hier kann anstatt des eigentlichen Genitivs auch das Suffix stehen, z. B. famunugu = mein Verderbeti, das, wodurch ich umkommc. Hieran schliessen sich noch Genitiv-Verbindungen wie lala wan gorifi z= daWeg sum Leben, der IVeg des Lcbens. c) bezieht sich der Genitiv nicht blos auf das Subject, sondern haufig auch auf das Object z. B. fan gal ui bawi = das Suchen des Schweines, das Suchen nach dan Schweine; fanofu ina = die Frage [nach] der Muiter; (wogegen fanofu n i n a = dtc Frage der Mutter [subjectiv]) ; fondruchu si' S1 i = das Scheuern des Eisens (Messers), als Tatigket des Scheuernden. Ob subjectiver oder objectiver Genitiv erkennt man daraus, dass im ersteren Falie derselbe in der veranderten Form im letzteren dagegen in der reinen Form steht, d. h. bei den Wörtern, die eine veranderte Form zulassen. Eine Ausnahme findet jedoch meistens statt bei den Begriffen o = Speise und femanga = das Essen; fondrino gö = das Koeken der Speise (objectiv) und femanga wache = das Essen des Reises. Wird indessen bei we man ga das Object durch ein Pronomen ausgedrückt, so steht dies regelrecht in der reinen Form , z. B. femanga ja'ia; so aber z. B. auch noch: ba we man ga ono —wegen des Fresscns (oder des Essens) des Kindes, 1 wenn das Kind verzehrt wird. d) stehen im Genitiv noch folgende adverbiale Bestimmungen: niendrua [z i] ma'öchö = zweimal des Tages, zweimal taglich , oma zi m a' o c h 6 = unsere Speise des Tages, unser taglich Brod. Auch durch Umschreibung lasst sich der Genitiv unserer europaischen Sprachen ausdrücken und zwar durch die Pr&position chö, die sonst meistens den Dativ anzeigt, wie wir gleich unten sehen werden. Diese Prüposition drückt die Beziehung der Zugehörigkeit, resp. der Herstammung von etwas aus, z. B. ono cho namagu = das Kind von meinetn V ater, das Kind meines Vaters; bawi chö ga'ania = das Schwein seines alteren Bruders. Analog ist das Hebraische l'Davi_d = von David, in dem Psalmüberschriften. 5. Die übrigen Cas.us. Casus-Endungen hat die niassische Sprache nicht, die Veranderung bezieht sich auf die «veranderte Form» u. weiter dient die Praposition cho, durch die wenigstens bestimmt der Dativ angegeben wird und der Genitiv soweit als wir eben oben gesehen haben. Die übrigen Casus müssen sich mehr aus dem Zusammenhange ergeben. Um so schwieriger ist die Sache, da ein und derselbe Casus nicht einmal immer in ein und derselben Form steht. 1 „Ba wemanga nono" würde heissen: „Bei dem Essen des lvindes , (subjectiv) da das Kind ja selbst Subject von „essen" sein kann. Der Dativ hat immer die Praposition cho vor sich (und man hat ihn aus dem Zusammenhange vom Genitiv zu unterscheiden) z. B. Ube'e [ia] cho nin agu = ich gebe es meitier Mutter; uhalo chonia d a d u d a 1 u = ich hole ihm Arzenei. Cho hat stets die veranderte Form nach sich. Dieselbige obige Form kann aber auch heissen «von jemand»: uhalo chö ninagu = «ich nehme es von meitier Mutter». Die im Lateinischen durch den Ablativ gegebenen Verhaltnisse werden in folgender Weise ausgedrückt: a) Der Ablativus causae, auf die Frage weswegen? worüber? u. s. w., z. B. erege dödönia wa'aföchö dalu — er ist matt, vonwegen der Leibschmerzen; abu dödögu gömögu = ich bin traurig, vonwegen meiner Schulden; mate ia wa'olofo = er stirbt am (vor) Hunger\ (hier aber auch mate olofo, oder mate lö 5 — er stirbt, cr hungert, resp. er stirbt [weil] kevie Speise [da ist]; omasi ia n a m a n i a = cr hat Wohlgefallen vonwege?i seines Vaters, er liebt seinen Vater\ so auch falucha ia namania = er trifft zusammen (mit jemand) von Seiten seines Vaters, er trifft zusammen mit seinem Vater. Auch bei von dergleichen Adjectiven oder Verbe>n gebildeten Substantiven bleibt dieselbe Stellung, z. B. fa'omasinia n d r a' o = sein Wohlgef allen von meinetwegen , seine Liebe zu mir. Ferner noch z. B. u'achömöi gahegu = ich bringe einen fieberhaften Zustand zuwege, ich bin in einem ficberhaften Zustande, vonwegen meines Fusses. Ein solcher Ablativ kann aber auch umschrieben werden und zwar wieder durch die Praposition chö (od. ba), die dann die Bedeutung «wegen» erhalt; abu dödögu ba gömögu = ich bin traurig wegen meiner Schulden. Die hier genannten Constructionen haben die veranderte Form , wogegen die hier folgenden die reine Form haben. b) Der Ablativus instrumenti, auf die Frage womit? wodurch? um das Mittel oder Werkzeug anzugeben, z. B. la'ewa ia fato = man hackt Hm ab mit einem Beil; n o afö nu ia i d a n ö = es ist gefüllt (voll) mit IVasser; n o mabu ia tuo =r er ist betrunken von Tuo (Palmwein); no göna ndra'o f ö c h ö = ich bin von Krankheit bef allen worden, tehawu bou a 11 r i = «überschüttet» werden vut A ussatz, am ganzen Kórper aussatzig werden. c) Der Ablativus qualitatis, zur Bezeichnung einer Eigenschaft, z, B. sado go do go ahe ia=ff ist kurz von Beinen, er ist kurzbeinig; safato ta'io = der gebrochcne am Arm, der mit gebrochenem Arm. Hieran schliesst sich auch wohl noch z. B. sochi tan6mö = « ist gut für Samen. d) Eine Art Ablativ findet sich auch in folgenden Zeitund Zahlangaben: matonga luo fofano = einen halben Tag in Ansehung des Gekens, einen halben Tag zu ge hen; soso fache = Garheit in Ansehung des Reises, solange wie der Reis braucht (auf dein Feuer) um gar zu -werden; mendrua famad u = zweimal, in Ansehung des Trinkens, zweimal zu trinken ; mendrua fache [wa'ara]-zweimal A'm(-Ernte) [dieDauer], zwei Jahre lang-, no u'amawa ia tolu rufia = ieh habe es verkauft für drei Gidden. Der Locativ wird durch die Praposition ba=«/«» "an» «auf» umschrieben und steht somit stets in der veranderten Form z. B. ba dano = auf der Erde; und der Vocativ durch die Partikel he! letzteres jedoch nur bei An- und Zuruf, am Anfange des Satzes, sonst ohne he! z. B. he a m a! — o Vater, Vater; be'e chogu, a m a! = gieb mir, Vater! Anmerkung: Einen doppelten Nominativ finden wir in folgenden Verbindungen: Moido ono zekola chou — ieh komme zu dir als dein Schiller-, no falucha ira, namagu n ach igu = sie sind zusammengetroffen , mein Vater und mein jüngerer Bruder. d. h. aber: dies sind nur nach unseren Begriffen Nominative. Ueber den doppelten Accusativ siehe I. Cap. 7. e. 6. Umschreibung der Comparation. Da keine besonderen Formen für Comparativ und Superlativ existiren, so mussen dieselben durch Umschreibung ausgedrückt werden. Der Comparativ wird durch Vergleichung ausgedruckt, und zwar vermittelst der Praposition moroi, resp. moroi ba, (od. cho) z. B. abolo ia, moroi ba nawonia — er ist stcirker, als seine Genossen, d. h. von letzteren aus, an ihnen gemessen. Daneben kann für den Comparativ noch das Verbum tohude = mehr sein, grösser sein, eintreten, z. B. tohude d a' é = dies ist grösser; tohude ndra'o = ieh bekomme mehr, auch hier kann die Vergleichung (moroi cho) noch folgen. Er kann aber auch einfach durch den Positiv ausgedrückt werden, oder aber es ist dies eine Weglassung der Vergleichung. Es sind z. B. zwei Leute da, von denen der eine Baradu heisst, so kann man sagen: Ebua Mbaradu = der Baradu ist der Grössere, der Grösste, wenn namlich die Rede gewesen ist von der Grosse. Die correlaten Comparative «grösser» «kleiner» u. s. w. werden einfach durch «gross», «klein» u. s. w. ausgedrückt. Der Begriff «mehr als» wird gegeben durch das Wort tora, welches eigentlich ein Adjectiv ist; tora otu = mehr als hundert\ tora salawa = mehr als ein Hauptling, wenn in letzterem auch wohl mehr die Ueberhebung des Subjects liegt. «Er ist mehr als ich» (höher im Range) kann auch heissen: no fo nag u ia — er ist vor mir, iiber mir. Den Superlativ kann man am besten und starksten bezeichnen durch fondrege — das Aeusserste: fondrege zalawa = der (das) Aeusserste der Hohen, der Hóchste im Range). Oder auch man setzt das Relativum s i vor das Adjectiv; s eb u a r a = ihr grósster, der grösste von ihnen; sebua nonon i a = das grösste seiner Kinder. Aber auch wieder der einfache Positiv kann den Superlativ bezeichnen: ononia side'ide = sein kleinstes Kind. Die Frage nach dem grosseren oder grössten ist: He zebua ira? oder heza zebua ira? (und dahinter werden einfach die Namen genannt, die dann aber in der ver&nderten Form stehen =: welcher ist der grössere, der grösste ? 7. Syntax der Zahlwörter. Pür das Zahlwort «ein» «eine» «eines» giebt es eine ganze Anzahl von Bezeichnungen. Mit Ausnahme von samösa, welches nur bei Menschen gebraucht wird, ist aber für keine derselben eine bestimmte Regel aufzustellen, dass man wiisste, bei welchen Sachen sie bestimmt angewandt würde. Sara ist die eigentliche Kardinalzahl «eins». Sie wird vorwiegend angewandt beim einfachen Zahlen u. bei Sachen, die eine langliche, schmale oder dünne Gestalt haben, (z. B. ein Stück Holz), vielfach aber auch bei Thieren. Dieses s a r a kehrt, zu sa verkürzt, auch in allen den folgenden Wörtern wieder. 7* Sambua, welches wohl am haufigsten von allen gebraucht wird , bedeutet eigentlich «eine Frucht» (bua = Frucht). Es wird hauptsachlich gebraucht bei Sachen von rundlicher Form, einer Frucht ahnlichen Gestalt, doch ist dies nicht ausnahmslos der Fall und wird es selbst bei Menschen gebraucht. Samosa ist entstanden aus sa und ösa. Letzteresbezeichnet einen Theil von einem Ganzen, z. B. be'e chogu osa — gteb mir etwas (davon). Es kann auch einige Menschen bezeichnen, z. B. no labunu ösa = sic kaben einige getotet. In der Zusammensetzung mit s a wird es, wie gesagt, nur vom Menschen gebraucht, samosa heisst stets «ein Mensch». Sagöro wird gebraucht bei breiten, ausgebreiteten Sachen, z. B. ein Stück Land, ein Kleidungsstück, ein Brett u. s. w. Der Stamm [g]Srö bedeutet eben etwas Ausgebreitetes, wie wir im Deutschen sagen «eiq Feld», «die 64 Felder eines Schachbretts». Sageu wird bei Baumen und Tieren und etwas ver&chtlicher Weise auch bei Menschen, besonders bei Frauen, gebraucht. Ein Mann kann auch sagen: Sageu ja!o, und er will damit sagen: «Mein ganzer Körper» (schmerzt z. B.); der Stamm ist eu = Holz. Samba bezeichnet «einen Inhalt»: samba mako — eine Tasse {volt). Bei vielen Substantiven wird nur einfach [s a gebraucht, z. B. sasuku = ein suku sadane = eine HandvoU\ sambalo — eine Art, eine Sache (von mehreren , verschiedenen). Mehrere von diesen zu sa hinzugetretenen Wörtern können auch noch im Plural angewandt werden, wo sie dann gewohnlich n ga vor sich nehmen, wie schon in der Einleitung bemerkt worden ist, z. B. sambua wird dua ngawua, tölu ngawua u. s. w. Daneben sagt man auch d o m b u a = zwei, als Fortsetzung von sambua; (aber auch dombua ngawua) und dann weiter die regelm&ssigen Kardinalzahlen tölu, ofa u. s. w. (ngawua). Sagorö wird dua göro, tölu nga'örö, ofa nga'örö u. s. w. Sageu wird dua geu, tölu nga'eu u. s. w. Auf sara folgen die regelmassigen Kardinalzahlen und daneben auf sara bisweilen das Wort rozi (dua rozi, tölu rozi u. s. w.) Auf samosa folgt darua, datölu, daöfa u. s. w. bis zehn, wo dann weiter die regelmassigen Kardinalzahlen eintreten. Auf samba folgt dombua, tölu, öfa u. s. w. Einige Begriffe erhalten im Singular kein Zahlwort, sondern drücken an und für sich schon den Singular aus, z. B. döfi = ein Jahr; d ö f a = ein Klafter. Die Zahlwörter von 11—19 haben das Wörtchen fele vor sich, welches vielleicht aus fulu entstanden ist: felezara ~ elf u. s. w. «Fele» könnte auch das malaiische «belas» sein, was am Ende noch das wahrscheinlichste sein dürfte. Bei der Zahlung der Zehner tritt das Zahlwort f u 1 u = zehn in verschiedenen Formen zu der Einzahl und zwar wie folgt: dua wulu, tölu ngafulu, öfa wulu, lima wulu, önö ngafulu, fitu ngafulu, walu ngafulu, siwa wulu. Bei den Zahlwörter, die auf «a» enden, fehlt das «nga», dafür wulu statt fulu. Bei den Hunderten und Tausenden findet diese Unregelmassigkeit nicht statt. Otu =■ hundert, dua ngaotu, tölu ngaotu u. s. w. Hön ö = tausend dua ngahönö u. s. w. Hier tritt also regelmassig das nga vor das Hauptnumerale. Die Form ist im Niassischen nicht dieselbe, wenn man die Dinge der Zahl nach aufzahlt und wenn man den eigentlichen quantitativen Werth der betrefïfenden Zahl angiebt, z. B. tölu m b a n i o = drei Kokostiüsse (sind vorhanden namlich) , und tölu banio = die Masse, der Werth, von drei Kokosnüssen; dua mbongi — zwei Nachte und dua wongi = zwei (Nachte) Tage lang; tölu bongi = drei (Nachte) Tage lang. In diesen Fallen steht, wie ersichtlich, das Substantiv in der erstern Angabe in der veranderten Form. Die Erweichung des «b» in «w» kann man nicht als veranderte Form ansehen, sie findet auch wohl nur bei Zeitangaben statt. Solche Zeitangaben können auch das Possessiv-Sufix annehmen, z. B. dua wawagu ba mbanuara, statt dua wawa ndra'o ba mbanuara = ich war zwei Monate in ihrem Dorfe. Bei Nennung der Zahl, mit der etwas vorgenommen werden soll, die z. B. gegeben werden soll, steht gewöhnlich das Relativum si vor derselben, z. B. be'e zi dua =. gieb zwei, oder auch die Zahl steht voran, und dann ohne Relativum: dua be'e = zwei gieb. Nur die Einzahl hat das Relativum im gewöhnlichen überhaupt nicht: be'e zambua — gieb eins. Steht hier das Relativum doch, so hat es die Bedeutung des Pronomen demonstrativum : be'e zi zambua = gieb das eitic. (Siehe auch unter Pronomen demonstrativum). Die Conjunction ist bei den Zahlwörtern nicht «ba», sondern «a» = «und» ; dua wulu a sar a =: 2/ ; honö a dua ngaotu a fitu ngafulu a walu = 1278. Nach dieser Conjunction wird das Zeitwort dua gewöhnlich rua; dua wulu a rua = 22. Die übrigen bleiben unverandert. Das Zahlwort für «eins» wird auch noch in gewissem Sinne als unbestimmter Artikel gebraucht: sara mbalatu ba dangania = ein Messer hatte er in der Hand. Eigentlich soll dies aber wohl heissen «ein ganzes Messer», so z. B. in sara wongi lo si morodo = ich habe die ganse Nacht nicht geschlafen. Die Numeralia iterativa werden bei Zeitangaben mit der veranderten Form (Genitiv) verbunden, z. B. m end rua [zi] ma'ocho = zweimal taglich\ sonst stehen sie mit der reinen Form (Ablativ) : samuza fame'e = zweimal zu geben ; m e w i t u fa'abolonia fona = siebenmal seine frühere Starke, siebenmal so stark als früher. Auch noch andere Zeitangaben stehen in der veranderten Form. Syntax des Pronomen. 1. Personal- und Possessiv-Pronomen. Steht ein Pronomen als Subject, so wird es ebenso wie ein anderes subjectives Nomen mit dem Pradikate verbunden. Ferner hat ein Pronomen ebensogut seine veranderte Form wie ein Substantiv; indessen gilt das letztere nur von dem Personalpronomen, 1 z. B. mofocho n d r a' o — ich bui krank; mofano *) Und etwa von dem Pron. demonstr. si mane und si manö und dem Pron. rel. s i. ndra'aga — wir gehen weg. Auch das Pronomen steht als Subject (nach unseren Begrififen) dem Pradikate nach, nur wenn auf demselben ein besonderer Nachdruck liegt, kann es auch voranstehen, z. B. ja'ó mame'e = ich gebe (es); ja'ia zi m o i = er (ist der, der) geht. In diesem Falie steht das Pronomen in der reinen Form. Das Pronomen kann auch in verkürzter Form, als Suffix, angehangt werden, jedoch nur in der 1. und 2. Person singularis, und in der 1. Person pluralis (exclusive), z. B. moföchodo = ich bin krank; dagegen mofochö ia = er ist krank. Hie und da wird für das Pronomen personale auch das Pronomen demonstrativum gebraucht, z. B. möi da'é = «dieser geht» statt «ich gehei>. Eine eigentliche Declination findet bei den Pronomen ebensowenig statt, wie bei den Substantiven, nur der Dativ wird auch hier durch die Praposition chö bezeichnet, diese wird aber nicht dem Personal-Pronomen beigefügt, dass man etwa sagen würde: chö ndra'o, sondern sie tritt vor das SubstantivSuffix, z. B. ibe'e chogu ge(e = er giebt mir Geld. In der Form des Suffixes kann das Pronomen auch ebensogut unsern Nominativ, als unsern Accusativ bezeichnen z. B. moföchodo = ich bin krank; ibozido = er schlagt mich. Dass das Pronomen possessivum sowohl durch Vereinigung der Praposition cho mit dem Suffix zu einem Pronomen separatum, als auch durch Anhangen der Suffixe an das Substantiv ausgedrückt werden kann, ist bereits in der Formenlehre ausgeführt worden. Es kommt aber auch vor, das beide Formen zugleich gebraucht werden, z. B. hezo mbanuada, chou? == wo lst unser Dorf, das deinige ? Hier schliesst man sich aus Höflichkeit zuerst selbst mit ein. Die Suffixe beziehen sich, wie auch oben der Genitiv beim Nomen, nicht blos auf das Subject, sondern auch auf das Object, z. B. f a m u n u n i a = sein Tóten (wenn er einen andern tötet) und famununia = sein Verderben, sein zu Grunde gerichtet werden (wenn er zu Grunde geht). Wenn zwei Substantive so verbunden werden, dass sie zusammen einen Begriff ausmachen, so wird das Suffix gewöhnlich an das letztere Substantiv angehangt, z. B. ono mbarunia — seine Tasche\ tola no h i n i a = seine Kokosbdume. Daneben kommt es aber auch vor, wie oben in anderer Verbindung schon bemerkt worden ist, dass das Suffix dem ersten Worte angehangt und dass dann dies Wort noch einmal wiederholt und ihm hierbei das damit verbundene beigefügt wird, z. B. barunia, baru 1 u o = seine Jacke, die Tuchjacke. Anders jedoch ist es mit den Substantiven, die noch eine nahere Bestimmung haben. Hier tritt das Suffix an das Substantiv als das erste Wort z. B. Barunia soj o = seine Jacke, die rotlie, seine rothe Jacke; ononia alawe = sein A ind, das weibliche, seine Tochter. Es kann aber auch hier das Adjectiv so mit dem Substantiv zu einem Begriffe verschmelzen, dass das Suffix an das erstere, als das letztere Wort, angehangt wird, z. B. ono alawenia; hier sind aber nicht blos seine Töchter gemeint, sondern alle die mit seinen ausverheirateten Töchtern, oder auch Schwestern zusammenhangen und denselben angehören, sowohl deren Manner, als auch deren Kinder, resp. deren Nachkommen. Anmerkung I: Das Pronomen wird da, wo es sich von selbst ergiebt, auch vielfach weggelassen, besonders in Antworten, wo dasselbe in der Frage genannt war, z. B. m o i i a ? = geht er ? Antwort: m o i = er geht. Anmerkung II: lm Gegensatz hierzu kann aber auch das Nomen, wofür das Pronomen stand, noch auf dieses folgen und zwar steht es dann in der Form des Pronomen: me moi ia misijawa, namagu — als er hinaufging, (namlich) vtein Vater. Eine noch pleonastischere Ausdrucksweise ist folgende: No so ami, ja'ami ira talifuso? — seid ihr da, ihr (die) Brüder (oder Schwestern)? Hier die letzteren Pronomen in der reinen Form; ira ist sonst veranderte Form [rein. Form: ja'ira], in dieser Stellung aber reine Form, da hier seine veranderte Form ndra lautet); möiga, ira amagu ndra'aga = wir gehen, sie, mein Vater, wir, d. h. wir gehen, mein Vater mit noch diesem oder jenem andern und ich. (Hier das letzte I ronomen in der veranderten Form, da es gewissermassen heisst: wir sind es, die gehen namlich). Aehnlich auch: Mifondrondrongo, ja'ami, iraono — hór et, ihr (die) Kinder ! 2. Das Demonstrativ- und Frage-Pronomen. a) Die Demonstrativ-Pronomen «andré» und «andré» werden seltener absolut gebraucht, sondern meistens mit dem Substantiv zusammen, Z. B. niha andré = dieser Mensch; fofo andro =ijener Vogel. Dagegen stehen da'a, da'é und da'o mehr absolut. Die beiden letzteren Pronomen können aber auch einfach zu é und o verkürzt werden. Der Unterschied von andré u. andré u. von da'é u. da'é ist der, dass bei andré u. da'é das Object unmittelbar vorliegt, wogegen bei andro u. da'o die Entfernung grösser ist; bei andré u. da'é muss man den Finger auf den Gegenstand legen können, d. h. bei kleineren Sachen, sobald man indessen darauf zeigt, heisst es andro u. da'o. Bei grosseren Objecten, z. B. bei einem Hause, sagt man auch noch andré, wenn man davor steht. Alle diese Pronomen stehen stets dem Substantive nach; Auch das Personal-Pronomen wird in seiner reinen Form im Nominativ als Demonstrativ-Pronomen gebraucht, in der Bedeutung von der, die, das; derjenige, diejenige, dasjenige; er, sie, es; z. B. ja'o zi moi = ich bin derjenige, der geht, ichbin der, der geht. Oft wird es mit da'o, oder andro verbunden: j a' i a da'o — der ist es, das ist es \ j a' i a andro z i m o i = er ist derjenige, der geht. Si mané und si mano = «ein solcher» wird in allen casibus gebraucht, z. B. si mano ndra'odo solcher bin ich\ boi be'e ba niha si mano = gieb es nicht einem solchen Menschen, Das Pronomen ist adjectivisch. Bei Numeralen gebraucht man das Relativ-Pronomen si, anstatt des eigentlichen Demonstrativ-Pronomen, z. B. si li ma rufia =. dte (jene) 5 Gulden. Das eigentliche Demonstrativ-Pronomen kann aber dann auch noch hinzutreten: si li ma roefia andré, nicht einfach li ma rufia andré. So steht das Relativum auch in: si samuza andré = dieses eitie Mal. In gewissem Sinne könnte man das Relativ-Pronomen hier, wie schon bemerkt, vielleicht als Artikel ansehen. b) Das Frage-Pronomen «ha?» kann auch im Genitiv stehen: ha ono ia? = wessen Sohn ist erï und auch im Dativ, aber mit beigefügter Praposition «cho»: ha chö oder ha écho, z, B. ha cho mbalatu andré? — ww gehort das Mess er wie man auch im Mitteldeutschland sagt: Wem ist das? d. h. wem gehort das? ha chö öbe'e mbalatu andré? = wem giebst du das Messer? Es kann aber auch der bisherige Besitzer durch das ha c h o angedeutet werden , wo dann die Bedeutung «von wem» ist, z. B. ha chö öhalo mbalatu andro? = von wem kast du das Messer .J1 Nach diesen Fragen steht gewöhnlich die veranderte Form , ausser nach ha ? = wessen, ha ono ia? wo ono die reine Form beha.lt, das eigentliche Subject aber nichtsdestoweniger die veranderte Form hat. Eine Ausnahme findet aber z. B. noch statt bei der Frage nach dem Preise: he wisa boli 1 — wie (was) ist der Pr cis ? , helfen; mato dua wongi = ctwa zwei Tage. Ferner kann man «einige», «einiges? auch ausdrücken wie im Lateinischen «sunt qui», oder im Hebraischen jesch ascher, z. B. so zi no u b e' e = es ist einiges da, was ich sc/ion gegeben habe, ich habe schon einiges gegeben. h) «Ein gewisser» (einer, den man nicht mit Namen nennt, etwa wie «quidam») wird ausgedrückt durch «sane»: Mi'ae mijomo ba mbanua cho zane = gehet hin in die Stadt zu einem gewissen, zu don und dcm, Matth. 26, 17 (griechisch drru) Auch als Verbalstamm wird sane verwandt: lasane i a = man nimmt irgcnd etwas (etwas gewisses) nut ihm vor (was man eben nicht nennt). i) «Ziemlich gross» heisst «ebua ma'ifu» (eigentl.) «etzuasgross*. k) «Man» wird ausgedrückt durch die 1. Pers. plur. des Pronomen person., resp. durch das derselben entsprechende Possessiv.-Sufïfix am Substantiv, z. B. ai la ita = t/ian schcimt sich, man muss sich schamen; afocho kogoda = man bekommt Kopfschmerz, es tut einem der Kopf wehe. Oder man d r ü c k t es aus durch die 3. Person plur. des Verbs, z. B. lawa'o = man sagt, (eigentl.) sie sagen. 1) «Es» wird ahnlich wie im Deutschen ausgedrückt (Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein): No i'ila (ia) hörogu== es habeti (es) geschen meine Augen. m) «Ich ganz allein», «du ganz allein» u. s. w. heisst: ha ja'oja'o, haja'uja'ugo u. s. w. d. Gapitel. Von den Partikeln. 1. Das Adverbium. a) Stellung des Adverbia ms im Satze. Die Adverbia der Localitat und die der Temporalitat können meistens sowohl vor, als nach dem Verbo stehen. Besonders ist dies bei der ersteren Art der Fall, wo nur einige ausschliesslich voranstehen, z. B. ja'e und saté und irege. Unter denen der Temporalitat giebt es schon mehr Ausnahmen; so steht hier z. B. avvena nur vor und sa'ae nur nach; noa (no) steht vor in der Bedeutung von «bereits» «schon» und es steht nach in der Bedeutung von «damals»: me moido no — als ich damals ging. Steht das Adverbium voran, so liegt der Ton mehr auf diesem; steht es nach, mehr auf dem Verbum, z. B. mahemolu moido = morgen gehe ich; moido mahemolu = morgen gehe ich; Anders ist es mit den Adverbien der Modalitat, die teils nur vor und teils nur nach stehen. Voran stehen z. B. tebai und te'ai, asese, döro, ta'ila, tabe'e u. s. w.; tebai u faz awa = ich kann es 7iicht heben. Nach stehen sibai, si'ai, sibaiko und si'aikö. No ibozi sibai n d r a' o =■ er hat mich sehr geschlagen: jamubabaja si'aiko ndra'o = moge er nur einnial beginnen, mich zu berühren\ moroi si'aiko ba dodönia, wa imano — es geschieht von ganzem Herzen, dass er so handelt. Die Adverbia der Causalitat stehen teils vor, teils nach. b) Die Verneinungswörter. Die Verneinungswörter sind 15'5 (oder lo), ten ga und boi (verbietend). «Lö'ö» bezeichnet zunachst das einfache «Nicht vorhanden sein»: lo kefe chogu = «c// habe ketn Geld\ 18 ja'o = ich bin nicht da, nicht da gewesen; 1 o ebua = (es ist) nicht gross. Auch als Antwort auf eine Frage, z. B. Hast du Geld? lo'o = ncin. Ferner auch: lo moido — ich gehe nicht; lö u'i 1 a = ich weiss es nicht. «Noch nicht» ist «lö'ö na»; «nicht mehr» = lö'ö sa'ae (hier lo'o meist unverkürzt). Diese Wörter werden indessen vielfach getrennt (und dann wieder 1 o): 16 si moido n a = ich bin noch nicht ge gangen; lo moido sa'ae = ich gehe nicht mehr. «Dass nicht» ist «fa lo»; fa lo ibe'e = dass (damit) er es nicht gebe. «Tenga» dagegen wird mehr gebraucht, um anzuzeigen, dass etwas nicht so ist, wie es etwa dafür gehalten wurde, z. B. tenga sawujunia n d r a'ó = ich bin nicht sein Skiave; hadia, ja'ugo zame'e? = wie ist es, bist du der Geber? Antwort: tenga, tenga ja'ó = ncin, nicht ich; tenga no uwa'ö c h o u = habc ich es dir nicht gesagtü Nach tenga folgt das Adjectivum mit dem Relativum und somit in substantivischer Form: tenga sabolo ndra'ó = ich bin kei?i (nicht ein) Starker. (Dagegen lo abölö ndra'ó — ich bin nicht stark.) Nach beiden Wörtern steht bezw. die reine Form. «Böi» ist verbietend, z. B. boi halo! = nimm es nicht! böi moi ndraono = die Kinder sollen nicht gehen. Bei den verbaliter gebrauchten Adjectiven die keinen besonderen Imperativ bilden können , ist die Bedeutung mehr allgemein , z. B. boi ata'u! = man soll sich nicht fürchten ; dagegen böi ata'ufi (transitiv von demselben Stamme) = fürchte (es) nicht. Bei den verbalen Adjectiven kann aber auch noch das Pronomen stehen: böi ata'u ndra'ugö = du solist dich nicht fürchten, fürchte dich nicht. Böi steht auch mit fa — dass, z. B. fa böi lafakiko = dass (damit) sie es nicht ver derben. Mit vorgesetztem Relativum können lö'ö und tenga auch substantivisch gebraucht werden: si 1 o' ö = j, was nicht da ist, oder auch: cincr der nichts hat\ si te n ga = das, was nicht so ist, wie es sein sollte. «Si lö'ölö'ö» wird gebraucht, um unser «wenigstens» auszudrücken: si lö'ölö'ö zi lima rufia = wenigstens 5 Gulden. Zwei Negationen heben einander auf, z. B. lö tola lö'ö = «- darf nicht nicht, d. h. es muss. c) Die Fragewörter und -Satze. Die Frage kann durch den blossen Ton ausgedrückt werden, z. B. mofanö'ö dania? =: gehst du nachher weg? Haufig indessen steht vor der eigentlichen Frage das Pronomen interrogativum » hadia" (oder auch «ha doi», dies aber mehr in der Bedeutung von war um: ha doi, waöiva'o da'o? = warum sagst du das?) z. B. hadia, öbe'e dania? = was ist es, resp. wie ist es, wirst du es nachher geben ? hadia, tenga si m a n o ? = wie ist es, ist es nicht so? hadia, wa owa'ö da'o = was ist es, dass du das sagst? warum sagst du das? Oder auch einfach h a mit n a verbunden , h a n a ? = warum ? hana wa owa'o da'o? = warum sagst du das? Hana steht auch als Antwort auf die Frage, ob man zu etwas willig sei (haufig mit ba) z. B. hadia, ohalo dania? = zcv> steht es, willst du es nachher holen ? Antwort: (ba) h a n a = warum denn nicht; es ist gut; und ferner noch erlaubend oder zustimmend: hana na m oi' ö = du kannst (darfst) gehen. In der disjunctiven Frage steht hadia — «utrum» — ma = «•an* ; hadia, möi'ö, ma lo'o? = wie ist es, gehst du, oder nicht? hadia, duhu niwa'ou, ma tenga ? —wie ist es, ist wahr dein Gesagtes, oder nicht? Als Verkürzung hiervon ist wohl mao anzusehen, welches in der offen gelassenen Frage steht, z. B. hadia, ibe'e m a o = wie ist es, wird er es wohl geben ? hadia, moido mao? wie ist es, werde ich (soll ich) gehen ? In der indirekten Frage steht «na» = (eigentlich) «wenn» für « geben Geld, je der drei Gulden; tolu ono ndra'ó = ich habe (schon) drei Kinder. Eigentlich haben diese Zahlen hier wohl gewissermassen adjectivische Bedeutung, z. B. «jeder ist ein Dreiguldiger», «ich bin ein Dreikinderiger». b) steht die veranderte Form nach den unbestimmten Zahlwörtern, fefu, ma'ifu und dozi (bei letzterem aber nur, wenn ein Pronomen folgt (s. oben): fefu ndraono = alle Kinder; dozi ira = sie alle; ma'ifu mbago = etwas Tabak Indessen stehen diese Wörter auch vielfach nach, z. B. iraono fefu. c) steht in dieser Form das Adverbium der Temporalitat, wenn es nachsteht, z. B. ero rofi inonoi danö zamuza 1 lm südl. Dialecte ist diese Stellung sehr haufig. =jedes Jahr überschwemmt er das Land eimnal; mowaöwao mano ia z i tolu nguluo andro = er ging nur immerfort, die 3 Tage hindurch ;5rufia zamigu i'iro'o — fl. 5. w'óchentlich legt er zurück. d) Das Relativum nach «hadia ia» — irgend etwas» und «lo hadia ia» = «nichts», z. B. faigi hadia ia zi sochi = siehe nach irgend etwas, was gut ist; lo hadia ia zi sochi = es ist nichts da, was gut ist. Ebenso auch noch z. B. nach samösa: kaoni zatnösa zi moi = rufe einen, der geht. Nachtrag. Wahrend des Druckes wurde ich von einem Mitarbeiter darauf aufmerksam gemacht, dass sich in bezug auf einige Ausführungen leicht Missverstandnisse ergeben können. Nun wird es ja allerdings schwierig sein, in einer «Sprachlehre» alles so darzustellen, dass Missverstandnisse ausgeschlossen sind; man kann eben nicht wohl aus einem Buche eine Sprache tadellos sprechen lernen , sondern dazu muss die practische Übung unter dem Volke kommen. Indessen möchte ich mir doch erlauben, noch auf einige schwierige Punkte kurz zurückzukommen. Zu Seit. 37, unten («lm zweiten Falie u. s. w.») ware noch zu sagen, dass man die betreffende Form auch von einem Verbum intransit. bildet, z. B. u'ofanö'ö gahegu = ich gebrauche me ine Füsse zum Gehen. Zu Seit. 103, oben, resp, Seit. 111, unten, wurde bemerkt, dass ein Anfanger leicht fragen könne: Ha cho oh aio daludalu? wenn er sagen wolle: für wen holst du Arzenei? Das ist nun schon soweit erledigt durch die Anmerkung Seit. 112. In positiver Rede kann man sehr wohl sagen: uhalö chonia d a 1 u d a 1 u = ich hole für ihn (od. «ihm») Arzenei, aber auch uhalo daludalunia =: ich hole seme (d. h. für ihti) Arzenei. Dagegen kann dies letztere aber auch wieder heissen: ich nehme seine Arzenei (für mich). Zu Seit. 112. b): Es könne darnach jemand sagen: Ombacha o chogu ba zi moi'o = Teile mir mit, wohin du gehst. Das ist nun wohl ausgeschlossen, da «ba zi» heisst: da wo. Ohne «ba» kann man dies allerdings sagen, wenn es auch wohl weniger gebrauchlich ist, da man liebersagt: Ombacha'o chogu heza moi'o =: teile mir mit, wo (heza) du hingehst. 9 Das Relativum ist nicht leicht im Gebrauche. Als Beispiele seien, hier nocherwahnt: Irege no ofuli zi no olimo nawou = bis du zurückgegeben hast, wobei (womit) du deinen Genossen betrogen hast; bato zelungu'ö — h'óre auf mit dem, worm du irrst. Niha, sata'u ita = der Mensch, vor dem man sich fürchtet (wie dort gesagt) kann allerdings auch besagen: wir sind Leute, die sich fürchten; wir sind bange Leute, aber dann liegt der Ton auf dem «a» (sata'u). In der ersteren Bedeutung setzt man nach «niha» wohl am besten ein Komma. Inhalfsoerzeichnïss. Erster Teil. F ormenlehre EINLEITUNG. Seite I. Laute und Buchstaben 5 II. Von der Betonurig 6 III. Von den Laut- und Wortveranderungen 7 1. Veranderung, resp. Wechsel von Lauten und Silben . » A. Erweichung von Lauten » B. Anderweitiger Wechsel und Versetzung von Lauten . 9 2. Einschiebungen, Auslassungen und Zusammenziehungen 11 A. Einschiebungen B. Auslassungen und Zusammenziehungen 13 IV. Von der reinen und der veranderten Form . . . . 16 I. Capitel. Wortarten 19 1. Stammwörter 2. Abgeleitete Wörter . » 3. Zusammengesetzte Wörter 22 4. Die Wortklassen » II. Capitel. Das Verbum 23 Erste Hauptgruppe. Stammverba » Zweite Hauptgruppe. Abgeleitete Verba 24 Erste Hauptklasse. Einfach abgeleit. Verba. . . » I. Klasse. Verba mit den Prafixen mo, mu, me u. m. . » II. Klasse. Verba mit dem Prafix fa 26 III- » » » » » ma » IV. » » » » » t o (t e) 27 II. Hauptklasse. Combiniert abgeleitete Verba mit Prafix u. Suffix 29 Seite I. Klasse. Verba mit Prafix u. d. Suffix i 29 II. Klasse. Verba mit Prafix u. den Suffixen ö, go, do, ni, si, li, fi u. chi (im südl. Dialecte auch noch j o u. g u) 30 III. Hauptklasse. Verba mit mehreren Prafixen ... 33 I. Klasse. Verba mit 2 Prafixen u. ohne Suffix .... » II. Klasse. Verba mit 2 Prafixen u. Suffix 34 Anhang 35 Einige weitere abweichends Verbalformen » III. Capitel. Sonstige Formen der Verba 40 Personal-Pra- u. Suffixe 41 Beispiele mit solchen » Andere Formen der Verba 42 Tempora 44 IV. Capitel. Das Substantivum 46 I. Ursprüngliche Substantive » II. Algeleitete Substantive . . . , » 1. Durch Prafixe » a). Durch das Prafix f a (fe) » b.—o.) Durch die Prafixe si, he, ma u. s. w. . . .47—49 2. Durch Suffixe. • 50 a.) Durch das Suffix wa » b.) » die Suffixe la, sa, ha, au. o 51 c.) » » » fo,lo,sö,u. to » d.) » das Suffix fa 53 e.) » » » ma » f.) » » » c h a > 3. Durch Veranderung des Verbalprafixes 54 a.) Durch Verwandlung des «m» in «f» » b.) » » » «m» in «g» 55 III. Substantivisch gebrauchte Wörter » Genus 56 Numerus 57 Casus » Suffixe 58 V. Capitel. Das Adjectivum I. Ursprüngliche Adjective » Seite II. Abgeleitete Adjective 59 III. Adjectivisch gebrauchte Wörter » VI. Capitel. Das Numerale 62 1. Numeralia cardinalia 2. » ordinalia 63 3. » distributiva. . 64 4. » partitiva 5. » multiplicativa 6. » iterativa » 7. » indefinita 65 VII. Capitel. Das Pronomen 1. Pronomina personalia 2. » possessiva 66 3. » demonstrativa 67 4. » interrogativa 5. » relativa 68 6. » indefinita » VIII.Capitel. Das Adverbium 69 I. Ursprüngliche Adverbia II. Adverbialiter gebrauchte Wörter 1. Adverbia der Localitat 71 2. » » Temporalitat 72 3. » » Modalitat 74 4. » » Causalitat 75 IX. Capitel. Die PrSposition 76 1. Ursprüngliche Prapositionen 2. Prapositionen durch Verben ausgedrückt 77 3. » » Substantive ausgedrückt .... » X. Capitel. DieConjunction 78 1. Coordinierende 2. Subordinierende 79 XI. Capitel. Die Interjection 1. Interjectionen der Verwunderung 2. » des Schmerzes 80 3- » des Zurufs Zweiter Teil. S y n t a x. Seite I. Capitel. Syntax des Verbums 81 1. Die Tempora » 2. Die Modi 82 3. Imperativ, Jussiv und Cohortativ 83 4. Der Infinitivus absolutus 84 5. Der Infinitivus constructus 85 6. Das Participium 87 7. Verba mit dem Accusativ 89 8. ■» » Prapositionen . 92 9. Verbindung zweier Verba zu einem Begriffe .... » 10. Construction der Passiva 93 II. Capitel. Die einzelnen Teile des Satzes und ihreStellung 94 1. Vom Subject » 2. » Pradikat 96 3. » Object 97 4. Stellung der Redeteile im Satze » III. Capitel. Syntax des Nomen 98 1. Verhaltniss des Substantivs zum Adjectiv » 2. Verbindung des Substantivs mit dem Adjectiv ... 99 3. Die Apposition 100 4. Der Genitiv 101 5. Die übrigen Casus 102 6. Umschreibung der Comparation 104 7. Syntax der Zahlwörter 105 IV. Capitel. Syntax des Pronomen 108 1. Personal- und Possessivpronomen ........ » 2. Demonstrativ- und Fragepronomen 111 3. Relativpronomen 112 4. Umschreibung von Pronomen u.s.w 113 V. Capitel. Von den Partikeln 116 1. Das Adverbium 8 a.) Stellung des Adverbiums im Satze » b). Die Verneinungswörter 116 c.) Die Fragewörter und Satze 117 d). Adverbia, die durch Verben, Substantive oder Adjec- tive ausgedrückt werden 119 e.) Einige Partikelchen (Adverbia) besonders schwieriger Art 122 2. Die Praposition 123 3. Die Conjunction . 124 4. Die Interjection 127 JJnhang. Noch einiges in bezug auf die reine Form u. auf die veranderte Form 127 1. Die reine Form 2. » veranderte Form 128 Nachtrag 129 Druckfehler: 12 Zeile 11 von oben lies Stamm. 14 » 9 » » » sochi — 24 » 16 » » » Prafixen. 34 » 1 » unten » vor statt or. 38 » 1 » oben » 2 X u statt oe. 39 » 4 » » » u » oe. » » 12 » » » u » oe. 41 » 1 » unten » 2 X u » oe. 48 » 8 » » » zeigen). 49 » 13 » » > bewewo. 50 » 10 » » » fehalowa. 57 » 19 » » » u statt oe. 59 » 1 » oben » botö. 61 »10» » » positiv. 66 » 4 » unten » omomo. 69 » 1 » » » furi. 72 » 19 » » » heute. 73 » 11 » » » irugi, st. iroegi. 86 » 1 » » > arorSdo. 93 » 1 » » » unseren. II Ifc NED. ECEK. EN STEENDRUKKERIJ v/h H. L SMlIS, WESTtlNOE 135 's-GRAVENHAGE.