IM KRIEGE

Der niederldndische Kün stier und d ü s heroïsche Zeitgeschehen

Die nachstehenden Ausführungen entnehmen wir der Rede, die Dr. Frans Vermeulen am 6. Marz in Gelsenkirchen zur Eröffnung der „Ausstellung nie= derlandischer Kunst der Gegenwart” gehalten hat.

Mixten Im Krlege, im gewaltigsten Krieg der Weltgeschichte, in einem Gebiet, in dem fast jede Nacht Luftpiratcn ihr meuchelmörs derisches Werk tun, wird eine Ausstellung nieder;

landischer Kunst eröffnet. Vielleicht fragt sich der eine oder der andere, ob wohl jëtzt noch der geeignete Zeitpunkt für solche Feierlichkeiten sei, ob das Leben nicht zu hart und zu ernst geworden ist, um uns an Kunstschöpfungen zu ergötzen, die immerhin doch viel mehr Werke des Friedens und des ruhigen beschaulichen Lebens sind.

Ich möehte dazu Folgendes sagen: Vor allem ist es recht fraglich, ob die Kunst wirklich nur ein Werk des Friedens ist. Vielmehr ist dies eine Be* trachtungsweise, die aus dem vergangenen libera* listischen Zeitalter wo Kunst ein genies* serisches, ausserhalb des taglichen Lebens stehen* des, edles Spiel für Sachverstandige, gebildete und

IF. B. van Made TUIN IN DEN WINTER

noch dazu reiche Leute war. Sehen wir es aber so, dass das Kunstwerk der unmittelbarste Ausdruck des Seelenlebens eines Volkes ist, die Gestaltung aller jener Gefühle in Tonen und Rhythmen, in Linien und Farben, für deren Tiefe, Innigkeit oder Erhabenheit es keine andere Ausdrucksmöglichs keit gibt, so wird die Kunst zu einer Gemein* schaftsaufgabe allerhöchsten Ranges, das Kunst* werk ein Erzeugnis allgemeiner völkischer Kultur, das sowohl Offenbarung wie Quelle geistiger Kraft

sein kann. Damit aber rückt die Kunst aus den Niederungen des Vergnügens und Geniessens auf den höheren Plan der geistigen Lebensführung. Und dann ist es auch gar keine Frage mehr, wes* halb wir uns in dieser Zeit, und gerade in dieser Zeit von Not und Kriegselend, der Kunstpflege widmen. Fine Betrachtung heutiger Kunstschep* fungen kann es uns umso deutlicher maehen, wie sehr es nottut, dass wir alle unsere Kraft einsetzen in diesem Krieg, in dem es eben um die Verteidi* gung unserer gesamten Kultur geht, gegen den kulturverniehtenden Bolschewismus.

Wenn Sie nun diese Wande entlang sehauen, so werden Sie dort finden: hollandische Land*