wir die Diagnose und somit das (Jrtheil, das sein weiteres Schicksal entscheidet, fallen.

Der Zweck dieser vorlaufigen Mitteilung soll die Differentialdiagnose zwisclien Simulatio auf degenerativer Basis und dem thatsachlichen Syniptomenkomplex einiger besonders wichtigen Geistes-, Gehim- und Nervenerkrankungen sein und ich lioffe am besten mein Ziel zu erreichen, wenn ich einige Falie aus meiner Tjimahier Hospitalpraxis hier vorstelle. In allen Fallen handelt es sich um sogenannte partielle Simulation. Therapie und Prophylaxe soll in jedem einzelnen Falie in der Epikrisis besprochen werden.

Fall I. Europ. Kanonier 2er KI. 9 Monate im Dienst, il5 Monate noch zu dienen. Wird am 2en Mai 1912 aus ■dem Arrestlokal zu Batoe-djadjar in 's Hospital gebracht. Er war bis dato ein ganz brauchbarer und aufmerksamer Kanonier, ohne irgendwelche Eigenheiten. Plötzlich, in einer Instruktionsstunde wird Pat. infolge einer an und für sich unbedeutenden Bemerkung des Korporals-Instructeur's sehr aufgeregt, beschimpft und setzt sein Gewehr gegen diesen an. Mit Not und Mühe wird er entwaffnet; auf dem Wege in das Arrestlokal wehrt er sich heftig, beisst und schlagt um sich her, so dass er auf seine Kameraden den Eindruck eines „Tollen" macht. Im Arrestlokal beruhigt sich Pat., antwortet aber auf die ihm gestellten Fragen nicht; in 's Lazarett gebracht behauptet er vor dem ihn untersuchenden Arzt, von nichts zu wissen, sich an nichts zu erinnern. Gegen Abends wird Pat. unruhig, macht allerlei Faxen und Gebarden, irrt im Krankensaal hin und her und verweigert dem Pflegepersonal Gehorsam. Wiederum in 's Gefangniss gebracht beruhigt sich Pat. erst nach einer Morphium-Einspritzung, da er aber am nachsten Tag dasselbe Spiel anfangt und unzusammenhangende Worte aussert, wird er zwecks weiterer Beobachtung nach Tjimahi evacuiert. Hier benimmt sich Pat., der im Blocksaal (Isolierabtheilung) unterbracht wird, anfangs ganz ruhig, erklart