will. Denn das ist ja die einzig zutreffende Wahl, die man macht, sofort, wie ein Blitz, als ein Ergreifen mit dem Herzen, noch ehe ein Gedanke dazwischen gekommen ist. So wahlt man seine Liebste, so setzt man sich ein für sein Leben, da man ja gar nicht anders karm. Und doch audh dessen war ich mir bewusst war meine Wahl anders als die eines Deutschen. Für ihn stand ja direkt sein Land, die Zukunft, die Macht, das Ganze auf dem Spiel. Für mich nur diese eine Herzenssache das Wissen, dassein Teil meines Wesens mit dem Deutschen zusammenhange.

Damals dachte ich, es waren meine Bücher und Studiën. Waren doch in diesen Jahren, in der ausgehenden Zeit des Positivismus, die Geisteswissenschaften völlig von den Deutschen beherrscht: die grossen Zusammenfasser Eduard Meyer, Wlhelm Wundt, Lamprecht, Harnack, Troeltsch, Dilthey, Windelband, die den Positivismus entweder bejahten oder bekampften, waren die letzten Reprasentanten eines Universalismus, der heute schon nicht mehr möglich ist. Das alles war deutsch und kein Student, der sich ihnen entziehen konnte. Aber doch hier konnte nicht eine so urwüchsige Liebe, wie die meinige war, aufkommen; es musste etwas Elementares sein.

Goethe? gewiss; sein Faust hatte mir derzeit die Pforten in die grosse Welt des Denkens und Suchens und Dichtens geöffnet. Aber da war auch Shakespeare mir eine erschütternde Begegnung gewesen, und Dickens war mir sehr lieb. Wenn ich jetzt drüber nachsinne, muss ich sagen: gewiss war meine Jünglingszeit von dem Geist der Deutschen beherrscht, erst von den Dichtern, nachher von den grossen Systematikern aber dies war nur der Fall, weil schon das elementare Ereignis meiner Knabenjahre da war. Auf der Grundlage des spontanen, natürlichen Wissens von der Wesensverwandtschaft meines eigenen Lebens und der Deutschen

war erst die weiiere Zueignung der Deutschen in Dichtung und Wissenschaft möglich.

Nicht nur von mir selbst möchte ich reden, sondern über die Sache. Es war aber natürlich, bei meinen eigenen Erinnerungen anzufangen, da ich hiervon am besten und am konkretesten zeugen kann. Darüber hinaus aber habe ich die Erfahrung, dass mein Schicksal nicht eigenartig, sondern geradezu typisch ist, mogen auch die ausseren Umstande ganz anders sein. Vielen Hollandem ist es ergangen wie mir. Zu gleicher Zeit aber erlebte ich mit Schmerzen, wie ein Teil meiner Landsleute sich voll Hass von den Deutschen abwandten und jubelten, als im Jahre 1918 die Front im Westen und im Süden zusammenbrach.Es waren die meisten Gebildeten und ein Teil der sozialdemokratischen Arbeiter, die so dachten. Das einfache Volk, namentlich die Kreise, aus denen ich stamme, also die kleinbürgerlichen, kirchlichen Leute, mit dem alten Abram Kuyper als Führer, waren für die deutsche Sache eingenommen. Hier klaffte eine Lückel Denn es war nicht zu leugnen, dass die Gebildeten einen Teil, u. zwar einen sehr wichtigen und wesentlichen Teil des hollandischen Volkes verkörperten. Damals machte ich mir die Sache so zurecht, dass ja das Patriziat für Deutschland ware, nur die liberalen, entwurzelten Intellektuellen für die Entente. Aber so einfach lagen die Dinge doch nicht. Da entdeckte ich die anti-deutsdhe Linie in unserer ganzen Geschichte neben der deutschfreundlichen Gesinnung. Manner, die mir lieb waren: Groen van Prinsteren, Bilderdijk, die Humanisten im 16. und 17. Jahrhundert, hatten mit Nachdruck das Hollandische dem Deutschen gegenüber gestellt, und in Zeiten der Krise die Seite von Deutschlands Feinden gewahlt. In dieser Doppelheit der Aussicht, einerseits die Verwandschaft im tiefsten Grund, anderseits das Bedürfnis, das Eigene zu akzentuieren, liegt ja das Problem Holland-Deutschland. Ueber diese Dinge in einem zweiten Aufsatz.

De Nederlandsche Kunstteetooestellingen ie Duitschland

H. C. VAN MAASDIJK

Osnabrück is de derde stad, waarin sedert den lOden Mei 1940 een tentoonstelling van Nederlandsche hedendaagsche kunst gehouden kon worden. Eerst te Keulen, daarna te Hagen en sedert 5 October te Osnabrück konden belangstellenden een behoorlijk aantal werken van Nederlandsche kunstenaars van onzen tijd beschouwen en zich daaruit een oordeel vormen, van wat er op het oogenblik in Nederland op het gebied der beeldende kunsten wordt gepresteerd.

Sedert 1933 is er in Duitschland op het terrein van de kunst heel veel tot stand gekomen. De Führer heeft met zijn medewerkers van formaat middelen gevonden, om de belangstelling in het Duitsche volk voor de uitingen der Schoone Kunsten te wekken en te verlevendigen. De groote kunsttentoonstelling te München vormt, ook tijdens den oorlog, ieder jaar het hooptepunt in het

kunstleven in het Grootduitsche Rijk. Duizenden en nog eens duizenden stroomen tijdens de maanden, in welke deze tentoonstelling hare poorten geopend houdt, naar de Hoofdstad der Beweging; talloos zijn de afbeeldingen der voornaamste aldaar geëxposeerde werken, die in de dagbladen en tijdschriften .worden afgedrukt en die in alle deelen van het Rijk ook diegenen, die niet naar Mündhen kunnen reizen, opmerkzaam maken op het scheppen der hedendaagsche kunstenaars.

Naast München beleven de groote steden een verheugenden toeloop tot de overige kunsttentoonstellingen. Het is dn de groote steden in Duitschland moeilijk een plaats te krijgen voor de theatervoorstellingen en goede concerten, die veelal uitverkocht zijn; schilders en beeldhouwers, die op den voorgrond treden, vinden tegen hooge prijzen regelmatig afzet voor hunne schep-