rheinischer Herkunft sein, sondern kann auch in Doornik ihre Heimat haben. Die ehemalige Klosterkirche zu Susteren und die Peterskirche zu Odilienberg gehören zu den vornehmsten Schöpfungen dieser maas-rheinischen Bautengruppe. Odilienberg steht mit seinem flachgedeckten Mittelschitl der polygonale Chorschluss und die Osttürme sind eine Abanderung des ausgehenden 12. Jahrhunderts ganz in der um die Jahrtausendwende noch lebendigen karolingischen Tradition. Aus den Verhaltnissen des Grundrisses wird schon das „Gebundene System" deutlich, jener quadratische Schematismus, der den aut germanischem Boden stehenden Bauten ihre königliche Würde, ihren Ernst und ihre stille Grosse verleiht. Susteren folgt ganz dem niederheinischen Schema; drei Quadrate bilden

das Mi'Welsohiff und drei gleichgrosse das Querhaus mit der Vierung.

Die Krypta ist von Centula aus zu erklaren. Von Odilienberg und anderen niederlandischen Pfeilerbasiliiken unterscheidet sich Susteren durch starkere Betonung des gebundenen Systems. Der Stützenwechsel stellt seine Pfeiler auf die Eckpunkte der Quadrate und verstarkt den Rhythmus hier noch durch vorgeblendete Ueberfangbogen. Das Ueberfangmotiv findet sich bereits an den Emporen der Stiftskirche zu Gernrode (961), der Luciuskirche zu Werden (Baubeginn 995) und der mit Susteren ungeiahr gleichzeitigen Abteikirche zu Echternach (geweiht 1031).

Maastricht, Liebfrauenkirche, Westwerk

Für die Limburgische Bautengruppe ist die Entwicklung des Westbaues und spateren Westwerkes von grossier Bedeutung. Der alte Petersdom in Köln, der mit seinem westlichen Querschiff durchaus karolingischer Grundrissgestaltung folgte und in seiner plastisch gruppierenden Westdisposition eines der frühesten kölnischen Charakteristika aufwies, kann als Ausgangspunkt der langen Entwicklungsreihe dienen. Die Lütticher Kathedrale (Weihedatum 1015), die Lebuinuskirche zu Deventer (1040), die Abteikirche in St. Truiden und St. Gertrud zu Nijvel sind nur einige niederlandische Stationen an diesem Wege. In Nijvel haben sich Westchor und westliohes Querhaus zu einem schweren Westbau eng zusammengeschlossen. Die gleiche EntwicklUligsphase vollzog sich in Westfalen bereits zu Beginn des 11. Jahrhunderts. In der Folgezeit lassen sich mehrere Westbautypen unterscheiden : das Maasgebiet und Westfalen bevorzugen die langsrechteckige Form mit seitlichen, runden Treppentürmen. Die Liebfrauenkirche in Maastricht (um 1000) stellt eines der attesten Beispiele dieses Typus dar. Die Idee des fastquadratischen Westbaues fand in der Abteikirche zu Torn ihre Verwirklichung. Eine dritte Art, die das Schwergewicht auf die den Westbau flankierenden Türme legt, wird durch St. Servatius zu Maastricht die Abteikirche in Klosterrath vertreten. Der letztgenannte Bau lasst die engen Beziehungen zu Köln noch einmal ganz besonders deutlich werden. Durch ein ausserst raffiniertes Wölbungssystem mit verschieden hohen Seitenschiffjochen wird ein ebenso merkwürdiger optischer Eindruck erzielt. Pseudoquerschiffe erwecken die lllusion einer Aufeinanderfolge einzelner selbstandiger Raumabschnitte mit deutlich zentralisierender Neigung und sprechen so eine Sprache, die in Köln um 1200 lebendig war. Das Dreikonchensystem betont die nahe Verwandtschaft mit den Kölner Kirchen nur noch mehr. Die Ostbauten von Liebfrauen und Servatius zu Maastricht gehören mit ihren Zwerggalerien. Plattenfriesen und flankierenden Osttürmen zur gleichen Familie wie das Bonner Münster, Gross St. Martin und St. Aposteln zu Köln, die Abteikirche zu Brauweiler und St. Quirin in Neuss. Bei der Betrachtung der Liebfrauenmünsterkirche zu Roermond steht man schon auf der Grenze, die romanische und gotische Welt voneinader scheidet. Der Ostbau des 1219 begonnenen

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