durch das Sohaifen zeitgenösisischer niederlandischer Maler. Ein Gang durch die vier Sale voU reizvoller Landschalten, Stilleben, Tierstudien und Portrats bringt jedem reichen Genuss. Der unbefangene Beobachter freut sich an der wirklichkeitsnahen Lebendigkeit des Gezeigten, der geschutte Kunstfreimd stellt mit Erstaunen fest, wie lebendig in vielen der Bilder die grosse Tradition des hollandischen 17. Jahrhunderts geblieben ist; meisterlich in der Form, zarteste Abstufung der Lichtund Farbenwerte. „Die Kunst steekt wahrhaftig in der Natur; wer sie herausreissen kann, der hat sie".

Man sehe sich auf diesen Ausspruch Albrecht Dürers hin das Stilleben mit den Zitronen in der Schale an, rechts an der Wand, gleich im ersten Saai, weim man hereinkommt. Ein Teller mit ein paar goldgelben Zitronen, eine Haltte nur zerschnitten, wenn man langer den Bliek aui das Fruchtileijsch heitet, bekommt man einen sauren Geschmack auf die Zunge; links ausserhalb des Tellers liegt noch eine, halbausgewickelt —das Papier sdheint noch zu knistern. Man hat sie eben htngelegt. Einfach verblüffend, wie das alles durchgestaltet ist bis ins kleinste Detail und wie wunderbar in den Raum gestellt alles andere denn Natura-

lismus, nein, wahrhailig: hier steekt die Kunst in der Natur.

Und noch etwas spürt man, wenn man mit aufgeschlossenem Sinn durch diese Ausstellung geht: Hier .spridht Volk zu Volk, Stamm zu Stamm, man spürt die Wesensverwandischaft mit dem germanischen Brudervolk. Und das macht diese Ausstellung doppelt bedeutsam. Sie ist im besten Sinne dazu berufen, die kulturellen zwischenstaatlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den Niederlanden zu iördern.

Bei der Eröffnung der Stuttgarter Ausstellung. Von links nach rechts: der deutsche Dichter Hans Fr. Blunck E. uerdes vom Departement für Volksaufklarung und Künste, ein Vertreter der deutschen Wehrmacht, Prasident van Maasdijk und Oberbürgermeister Ströhlin.

Die wichtige Aufgabe, die der Kimst im zwi-

sdhienstaatlichen Leben der Völker zukommt, wurde bei der Eröiinungsieier von den drei Rednern, die zu Wort kommen Oberbereichsleiter Dr. Kleit, dem Prasidenten der Niederl.-Deutschen Kulturgemeinschaft varr Maasdijk und dem Dichter Dr. Hans Friedrich Blunck klar herausgestellt.

Wir aber freuen uns, dass wir nun für geraume Zeit diese prachtige Schau bei uns behalten dürfen und ihoifen alle, wie Dr. Kleit sagte, daiss sich Stuttgart, die Stadt der Auslandsdeutschen dank der tatkraftigen Leitung immer mehr zu einer wichtigen Verbindungastelle in der Neugestaltung Europas entwickeln werde.