die verdienstvolle historisch.kritische Gesamtaus* gabe der Werke Leopold von Rankes genannt. Ein eigenes Institut der Akademïe, das Institut, beschaftigt sich mit der Herausgabe von Hilfsmitteln für den Deutschunterricht im Aus? land.

Lehrbücher wie „Gesprochenes Deutsch”, des* sen zweiter Teil zur Zeit gedruckt wird, Lese* bücher auch für besondere Berufsgruppen, Aus* sprachelehren des Deutschen für verschiedene Na* tionen, Satzbautafeln usw. entstanden. Demnachst erscheint ein Bildwörterbuch in 21 Sprachen unter dem Titel „Europa versteht sich”.

lm Jahre 1932 nahm die Deutsche Akademie auch den deutschen Sprachunterricht im Ausland auf. Sie schickte meist auf Einladung von Behör* den oder Gesellschaften des Gastlandes junge Germanisten in die verschiedensten Lander und Stadte vor allem Südosteuropas. Die „Lektoren” der Akademie bauten nun in ihrem Einsatzort eine deutsche Sprachschule auf, hielten auch vor einer breiteren Oeffentlichkeit literarische Vortrage veranstalteten deutsche Buch* und Kunstausstel* -lung und vermittelten Gastvortrage führcnder deutscher Wissenschaftler, Dichtervorlesungen oder Kammermusikabende deutscher Künstler.

Von Jahr zu Jahr entstanden einem natürli* chem Bedürfnis entsprechend immer mehr Lek* torate und wuchs die Zahl der Lektoren. Bald konnte die Akademie nicht mehr dem Bedarf an deutschem Sprachunterricht, besonders in den kleineren Stadten nachkommen und musste Zweig* stellen einrichten, die von bewahrten Deutsch* lehrern des Gastlandes betreut 'wurden. lm Jahre 1940 war dann wohl der bisher höchste Stand Lektorate und der Lektoren be* tnfft erreicht. Aber selbst gegenwartig, nach* dem mehrere jüngere Lektoren zur Wehrmacht emberufen worden sind, bestehen noch immer in 21 Landern 100 Lektorate mit über 150 Zweigstel* len In manchen grossen Lektoraten unterrichten mehrere Lektoren. Die Zahl der Hilfslehrkrafte betragt em Vielfaches der Lektorenzahl. Man darf schliesslich nicht übersehen, dass sich die Schüler*

zahl mancher Lektorate, vor allem in West* und Sudosteuropa auf mehrere Tausend belauft.

Jedem Lektor der Deutschen Akademie ist es eme Ehrenpflicht, die Sprache seines Gastlandes zu lemen und sich in dessen Geschichte und Kul* vertiefen. Bei ihrer selbstverstandlichen Achtung vor der Eigenstandigkeit und Eigenwer* tigkeit ihres Gastvolkes sind die Lektoren ganz natürlich zu Mittlern zwischen den Vólkern ge* worden. Zum Beispiel haben einige Lektoren in Kroatien durch Uebersetzungen oder durch eige* nes novellistisches Schaffen für das Verstandnis des kroatischen Menschen im Reich geworben. Lektoren in Griechenland haben durch dichteri* sche Nachschöpfung die moderne neugriechische Lyrik in Deutschland bekannt gemacht. Aehn* Hches liesse sich von den Lektoren in Finnland, Rumanien, Bulgarien usw. berichten.

Bezeichnenderweise gibt die Deutsche Akademie eme eigene Zeitschrift heraus, die „Stimmen aus dem Sudosten”, die im Reich für das Verstandnis und die Kenntnis der Nationen Südosteuropas wirbt. Die von der Akademie vor mehreren Jahren m Berlin veranstaltete Ausstellung des grossen kroatischen Bildhauers Mestrovitsch zeugt von dem selben „Geltenlassen” fremdvölkischer Kul* turleistungen. Aus den Schriften der Akademie seien in diesem Zusammenhange nur noch zwei der Arbeiten genannt, die sich mit dem niederlans dischen Kulturkreis beschaftigen: A. Gabler Jan van Riebeeck gründet Kapstadt (Ein Auszug aus seinem Tagebuch) und E. Trunz, Dichtung und Volkstum in den Niederlanden im 17. Jahrhundert.

Seit dem Jahre 1941 ist die Deutsche Akademie durch einen Erlass des Führers zu der alleinigen deutschen Institution geworden, die sich der schung und Pflege der deutschen Sprache lm In? lande und ihrer Förderung im Auslande zu widmen hat. Sie ist damit in Wahrheit erst die Deutsche Akademie geworden, die Leibniz geplant und Her* der ersehnt hatten. Und es steht zu hoffen, dass sie nun noch besser als bisher ihrer Aufgabe die* nen kann und so ihren Beitrag dazu leistet, dass sich Europa versteht.