Vinei, aber in seiner versehmitzten Bosheit erre* gend genug, um als Gegenstück an das weltbe? rühmte Portrat des italienischen Meisters zu er# innern. Und das Laehen der Damonin auf dem Gesicht der „Malle Babbe”, der Hexe von Haar# lem (13): „Malle” heisst „die Verrückte”. Man fragt sieh nicht mit Unrecht, ob dieses Weib krank ist, oder der schlimmste aller Damonen in sie gefahren ist. Alles im Ausdruck dieses Gesich# tes ist ins Uebergrosse gesteigert: die massigen Baekenknochen, das wuchtige Kinn, die maehtige Nase, die breite, wulstige Oberlippe, die fast er#

schreckend weite Unterlippe, die Wülste über den Augen, die grossflaehige, von wilden Gedanken umwitterte Stirn und die tiefen, zur Nasenwurzel hin laufenden Furehen. Wenn der Mund auch lacht, die halbzugekniffenen Augen haben den Bliek einer Teufelin und die Wildheit einer ent# mensehten Kreatur. Das ist kein Lachen mehr, das ist das Grinsen der Holle.

Einer ganz anderen Welt entstammt das Lacheln des gereiften, ja verklarten Menschtums, das Frans Hals den Portrats in sich ruhender Persön# liehkeiten gegeben hat. Das Gesicht des Bürger” meisters Nicolaes van der Meer von Haarlem (14) und mehr noch das Antlitz des Herrn im Schlapp#

hut (15) kann nur ein Künstler malen, der selbst erfahren hat, wieviel Kampf und innere Zucht es kostet, bis der Mensch zu der Erkenntnis gelangt, dass es am Ende immer noch das beste ist, dem Leben die heitere Seite abzugewinnen. Der Bür# germeister einer Stadt wie Haarlem hatte es in der ersten Hiilfte des Goldenen Jahrhunderts mit reiehen, hochfahrenden Bürgern, mit materia# listiseh auftrumpfenden Adligen und mit starrköp# figen Geistlichen zu tun; in mancher Ratssitzung wird ein vielsagendes Lacheln die Antwort auf eine Frage gewesen sein; zuweilen mag es aueh

Festmahl der Offiziere von den St. Jorisdoelen in Haarlem (die linke Halfte des Bildes)

eine Herausforderung, eine abgrundtiefe Verach# tung angedeutet haben, wie etwa der Zug auf dem Gesicht des „Sitzenden Kavaliers” (16).

Bis zu einer gewissen Verklarung ist das Lacheln in der Miene der Manner gesteigert, deren Beruf es war, den vitalen Menschen des Goldenen Jahr# hunderts die Eitelkeit alles Irdischen zu predigen.

Michel Jansz van Middelhoven (17) lachelt aus seinem Bart heraus, als komme es ihm selbst lacherlich vor, von seinen Zeitgenossen Entsa* gung, Nüchternheit, eheliche Treue zu verlangen. Die umdüsterte Stirn scheint sich um die Unzu# langlichkeit seiner Beweisgründe Sorge zu machen. Casper Sibelius (18), Prediger in Deventer, fasste