Verminderang der Anbauflachen für einzelne Nahrungsmittel, ja zur Vernichtung groszer Mengen von Nahrungsmitteln geschritten sind. Namhafte Wissenschaftler haben berechnet, dasz die Erde bei einer vernünftigen Verteilung und Bewirtschaftung der Lebensmittel noch für das Vielfache der heutigen Bevölkerungszahl Auskommen und Nahrung liefem könne. Unsere und die nachsten Generationen haben es also nicht nötig, die Befürchtungen von Malthus und seinen Anhangern zu teilen; denn es ist ferner erwiesen, dasz der menschliche Geist immer wieder neue Wege findet, um die Produktion zu steigern.

Den Bestrebungen, den Geburtenrückgang zum Stillstand zu bringen, werden vielfach noch wirtschaftliche Erwagungen entgegengehalten. Es bedarf j edoch zunachts einer genauen Kritik, ob solche Erwagungen nicht vielmehr der Ausflusz einer gewissen Sorge um das eigene Wohlergehen sind, und einer Zurückstellung des FortpflanzungswiUens gegenüber dem Wunsch, an den sogenannten Genüssen des Lebens teilzunehmen, entspringen.

Es ist selbstverstandlich nicht zu verkennen, dasz bei gleicher Entlohnung, der Lebensstandard des Kinderreichen in allen Schichten der Bevölkerung gegenüber dem des Junggesellen, Kinderlosen und Kinderarmen zurückgeblieben ist. Hier ist es Aufgabe des Staates, einen Ausgleich herbeizuführen. Ist doch der Vorteil, den die Kinderarmen genieszen, nicht zu leugnen; aber dabei ist zu betonen, dasz sie die Sorge um die kommende Generationen anderen Leut en überlassen. Es sollte aber die Pf licht jedes Staatsbürgers sein, sich um die Zukunft des Volkes zu kümmern und zur Sicherung seines Bestandes beizutragen. Ganz abgesehen von diesen Verpflichtungen gegenüber der Allgemeinheit liegt es aber auch im Interesse jedes einzelnen selbst, die kommende Generationen so stark werden zu lassen dasz sie die Lasten, die ihr aus der Altersversorgung der aus dem Arbeitsprozesz Ausgeschiedenen und durch sonstige Masznahmen der Sozialpolitik erwachsen, auch tragen kann.

Man glaubte bisher durch Industrialisierung, durch Ueberschatzung der Wirtschaft und der auszeren Macht ein Volk sichern und seinen Glanz mehren zu können. Man sonnte sich in dem Luxus der Groszstadte, aber man dachte nicht daran, dasz sie Massengraber des besten Blutes sind. Man förderte den ungeheuren Zustrom in