ist die auch auf anderen schwierigen Missionsgebieten so heldenhaft ausdauernde, von tiefstem Gottvertrauen erfüllte Glaubenshaltung der Brüder. Der erste evangelische Missionar in Abessinien ist wohl Peter Heyling aus Lübeck gewesen, der 1634 dorthin zog, das Neue Testament ins Amharische übersetzte und nach zwanzigjahriger Tatigkeit als Martyrer gestorben sein soll. Damit war das Interesse auch der Oriëntalisten wachgerufen (wie z.B. der beiden Ludolfs) und seitdem richtete sich immer wieder der Bliek der Missionsfreunde auf Aegypten und die südlich gelegene uralte koptische Kirche in Abessinien. Das mag wohl auch Zinzendorf bewogen haben, an eine Arbeit der Herrnhuter Brüder in Aethiopien zu denken und die Bekanntschaft verschiedenen Beziehungen (so zu dem französischen Grafen d'Esneval) regte den Gedanken an die Aussendung eines Arztes (Dr Hoeker) an. Ja Zinzendorf richtete sogar (1752) ein Schreiben an den Patriarchen der koptischen Kirche Marcus den 106. in Kairo und empfahl Dr Hoeker. Die Schilderungen der Brüder über ihren Besuch bei Patriarchen (S. 21 ff), über ihre Besichtigung der Pyramiden im Jahre 1758 (S. 78 f) sowie über ihre Erlebnisse anlasslich des Schiffbruchs im Roten Meer waren es wert, der Vergessenheit entrissen zu werden. So sind wir dem Verfasser für seine missionsgeschichtliche Gabe von Herzen dankbar und hoffen, dass noch weitere Hefte uns aus dem Archiv so bedeutsame Bereicherungen zur Geschichte der Brüder-Unitat bescheren.

Prof. Lic. Dr R. F. MERKEL, München.